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{"created":"2022-01-31T16:39:11.849707+00:00","id":"lit36427","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stumpf, C.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 69-70","fulltext":[{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turberich t.\n69\n\u25a0bildet. Dais Erregung des Endorgans Sinnesempfindung und nur direkte Erregung einer Nervenfaser Sctimerz bewirke, wird bestritten, anerkannt dagegen, dafs die terminalen Fasern besonders schmerzempfindlich sind. Die Frage nacli der schmerzhaften Erregbarkeit zentraler Fasern bleibt \u00aboffen, jedenfalls mufs die Art der Erregbarkeit im Zentrum gewisse Unterschiede gegen die Peripherie aufweisen.\nEs folgt eine Besprechung der Hyperalgesie und deren wesentlichster Bedingungen (Ausfall bestimmter spinaler Leitungsbahnen in den Seitenstr\u00e4ngen und ein autochthon-hyperalgetischer Reizzustand der einem be* stimmten K\u00f6rperteile entsprechenden spinalen G-anglienzellen).\nEin zweites Kapitel behandelt die Qualit\u00e4t der Schmerzen, wobei sich der Verfasser der wohl allgemein geltenden Auffassung anschliefst, dafs es eine auf dem spezifischen Empfindungscharakter beruhende Unterscheidbarkeit der Schmerzen nicht giebt, wohl aber je nach der Ursache und den begleitenden Sinnesempfindungen sehr verschiedene Schmerzen. \u00dcber \u201e durchfahrende\u201c Schmerzen an Nervenst\u00e4mmen, Irradiation und intermittierenden Charakter der Schmerzen s. d. Orig.\nIm dritten Kapitel (Schmerz als Krankheitssymptom) gelangt der Verfasser zur Aufstellung von drei Gruppen von Schmerzerscheinungen: 1. der echte sinnliche Schmerz, entsteht durch \u00fcberm\u00e4fsig heftige Erregungen im Gebiete der Tastnerven (durch mechanische, chemische, thermische Reize, Entz\u00fcndung); 2. ein unechter, mittelbarer Schmerz, \u201eSchmerzweh\u201c, entsteht durch an und f\u00fcr sich unterschmerzliche Erregungen, deren abnorm lange Dauer und Etablierung an ungew\u00f6hnlicher Stelle sie mit einem schmerzlichen Gef\u00fchlstone bekleidet (Kopfweh, manche Magenschmerzen). Sie sind mehr l\u00e4stig und peinigend, als eigentlich schmerzhaft; 3. der \u201epsychische\u201c oder \u201eideelle\u201c Schmerz beruht auf psychischer Hyper\u00e4sthesie, einem Zustande der Seele, in welchem an und f\u00fcr sich (d. h. beim normalen Menschen) nicht schmerzhafte Erregungen Schmerz verursachen (besonders bei Hypochondrie und Hysterie vorkommend).\nDie Schmerzarten k\u00f6nnen kombiniert auftreten, so kann z.B. heftiger, andauernder sinnlicher Schmerz psychische Hyperalgesie erzeugen.\nZum Schl\u00fcsse folgen noch zwei kurze Kapitel \u00fcber \u201eDiagnose des Schmerzes\u201c (objektive Merkmale f\u00fcr Bestehen von Schmerzen) und \u00fcber \u201edie Behandlung des Schmerzes\u201c. In letzterer Hinsicht ist vorzugsweise die Unterdr\u00fcckung von Schmerzen durch \u201eGegenreize\u201c (Ableitung) und Suggestion besprochen.\tW. Nagel (Freiburg).\nC. Stumpf. \u00dcber die Ermittelung von Obert\u00f6nen. Wiedem. Ann. Bd. 57.\nS. 660\u2014681. 1896. (Selbstanzeige.)\nDa es bei vielen akustischen Untersuchungen auf m\u00f6glichst einfache T\u00f6ne ankommt, lag mir daran, die in den relativ einfachsten Klangquellen immer noch enthaltenen (objektiven) Obert\u00f6ne festzustellen, und dies setzte wieder eine Pr\u00fcfung zweier Hilfsmittel voraus, die als die feinsten gelten k\u00f6nnen, aber bisher gewissen Einw\u00e4nden ausgesetzt","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nLitteraturbericht\nblieben: des Mitschwingens einer auf den bez\u00fcglichen Oberton abgestimmten Gabel und der Schwebungen durch eine gleichzeitig t\u00f6nende Gabel von etwas abweichender H\u00f6he. Beide Erscheinungen sollen nach der Annahme mancher Forscher auch vom Zusammenwirken der H\u00fclfs-gabel mit dem Grundton herr\u00fchren k\u00f6nnen. Ich habe nun bei Ausschaltung von Obert\u00f6nen mit H\u00fclfe von Interferenzr\u00f6hren und mit \u00dcberleitung in abgetrennte B\u00e4ume gefunden, dafs wenigstens innerhalb der St\u00e4rkegrenzen, die in akustischen Versuchen innegehalten zu werden pflegen, sowohl das Mitschwingen als das Schweben von Gabeln von entsprechender H\u00f6he immer nur durch den Ob ert\u00f6n, niemals direkt durch den Grundton hervorgerufen wird.\nDarauf habe ich diese Kriterien auf eine Beihe verschiedener Gabeln und anderer relativ einfacher Klangquellen angewandt und deren Zusammensetzung festgestellt. Es fanden sich Gabeln (namentlich elektromagnetisch erregte), die bei starker Schwingung alle Teilt\u00f6ne bis zum 12., ja 16. enthielten. Auch die kleine K\u00d6NiGSche Wellensirene gab bei Anwendung von Sinuskurven immer noch den 2., 3. und 4. Teilton, den 2. sogar recht stark.\nAn diesem Instrumente wurde schliefslich auch festgestellt, dafs die Klangfarben\u00e4nderung bei blofser Phasenverschiebung, die da durch demonstriert werden sollte, auf Ver\u00e4nderungen in der relativen Intensit\u00e4t der Obert\u00f6ne beruht. Der daraus abgeleitete Einwand gegen Helmholtz\u2019 Lehre f\u00e4llt also hinweg.\nF\u00fcr k\u00fcnftige Untersuchungen folgen die Begeln, 1. dafs in jedem einzelnen Falle, wo Obert\u00f6ne einen Einflufs auf das Ergebnis haben k\u00f6nnen, die benutzte Klangquelle mit den angegebenen Mitteln besonders auf ihre Zusammensetzung gepr\u00fcft werden mufs, und dafs man sich nicht mit der theoretischen Deduktion, wonach solche Klangquellen einfache T\u00f6ne oder Kl\u00e4nge mit blofs geradzahligen oder blofs ungeradzahligen Teilt\u00f6nen geben \u201em\u00fcssen\u201c, beruhigen darf ; 2. dafs, wo es auf einfache T\u00f6ne ankommt, die St\u00e4rke des Klanges so gering genommen werden mufs, als es sich nur immer mit dem Zweck der Untersuchung vertr\u00e4gt (und in der That kann man z. B. bei Studien \u00fcber Unterschiedsempfindlichkeit u. dergl. in ruhiger Umgebung ohne Nachteil sehr schwache T\u00f6ne benutzen), oder dafs die Obert\u00f6ne durch Interferenz ausgeschlossen werden m\u00fcssen. Hierbei darf man sich aber auch wieder nicht mit der blofsen Berechnung aus den B\u00f6hrenl\u00e4ngen begn\u00fcgen, sondern mufs den wirklichen Wegfall des Tones durch den Wegfall aller Schwebungen mit einer nahezu gleichgestimmten Gabel in jedem einzelnen Fall kontrollieren.\nSeite 672 des Aufsatzes, Z. 15 von oben bitte ich, \u201evielleicht\u201c in \u201evielmehr\u201c zu verbessern.\nJ. D. Eveeett. On Resultant Tones. Philos. Mag. 41. No 250. S. 199\u2014207.\n1896.\nUm die \u201eresultierenden\u201c (Kombinations-)T\u00f6ne zu erkl\u00e4ren, versucht E. es mit einer mathematischen Ableitung, deren Voraussetzungen und Ergebnisse mit einem Teile der Thatsachen \u00fcbereinstimmen, zu der gr\u00f6fseren Menge der Thatsachen jedoch im Widerspruch stehen, woran","page":70}],"identifier":"lit36427","issued":"1896","language":"de","pages":"69-70","startpages":"69","title":"C. Stumpf: \u00dcber die Ermittelung von Obert\u00f6nen. Wiedem. Ann. Bd. 57. S. 660-681. 1896. Selbstanzeige","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:39:11.849713+00:00"}