Open Access
{"created":"2022-01-31T16:39:09.081804+00:00","id":"lit36433","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 77","fulltext":[{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n77\nwirklichen Dimensionen nicht merklich beeintr\u00e4chtigt, so ist kaum zu glauben, dafs die starke T\u00e4uschung, welche zugestandenermafse\u00fc ohne bewufste perspektivische Auffassung bei der M\u00fcLLER-LYERSchen Figur auftritt, diesem Scheine zu verdanken sein sollte.\nHeymans (Groningen).\nW. H. R. Rivers. On the Apparent Size of Objects. Mind. N. S. V. S. 71 bis 80. 1896.\nDie oft beobachtete scheinbare Verkleinerung von Gegenst\u00e4nden, welche mit atropinisiertem Auge gesehen werden, beruht nach Verfasser auf ganz verschiedenen Ursachen, je nachdem man sich bem\u00fcht, die Gegenst\u00e4nde selbst oder einen n\u00e4herliegenden Punkt zu fixieren. Im ersteren Falle (micropsia at the fixation point) tritt die Erscheinung nur ein, wenn schwarz auf weifs, nicht wenn weifs auf schwarz wahrgenommen wird; sie verschwindet, wenn eine k\u00fcnstliche enge Pupille vor das Auge gehalten wird, und wird demnach als eine auf Pupillenerweiterung beruhende Irradiationserscheinung erkl\u00e4rt. Psychologisch interessanter ist der zweite Fall (micropsia beyond the fixation point). Stellt man einen Gegenstand in Sehweite vor das atropinisierte Auge und versucht (nat\u00fcrlich ohne Resultat), f\u00fcr einen n\u00e4herliegenden Punkt zu akkommo-dieren, so scheint sich der Gegenstand um so mehr zu verkleinern, je mehr der fixierte Punkt sich dem Auge n\u00e4hert. Auch das normale Auge sch\u00e4tzt bekanntlich Gegenst\u00e4nde hinter dem Blickpunkte kleiner und entfernter als Gegenst\u00e4nde im Blickpunkte ; die Erscheinung l\u00e4fst sich aber unter dem Einfl\u00fcsse des Atropins leichter beobachten, weil hier die Deutlichkeit des Bildes erhalten bleibt. Zur Erkl\u00e4rung der angef\u00fchrten Thatsachen nimmt der Verfasser an, dafs die Lage des Gegenstandes* nicht in Bezug auf das Auge, sondern in Bezug auf den Blickpunkt, die scheinbare Gr\u00f6fse und Entfernung desselben bestimmt; nicht nur, wenn der Gegenstand sich bei unver\u00e4ndertem Blickpunkte vorn Auge entfernt, sondern auch, wenn der Blickpunkt sich bei unver\u00e4nderter Lage des Gegenstandes dem Auge n\u00e4hert, erscheine letzterer kleiner und entferntem Die Lokalisation des Blickpunktes aber m\u00fcsse nach den Atropinversuchen auf zentralen Faktoren beruhen, da die blofse Anstrengung zum Akkommodieren ohne peripherischen Effekt (auch bei Atropinisierung beider Augen) zum Eintreten der scheinbaren Verkleinerung gen\u00fcgt.\nHeymans (Groningen).\nL. Duprat. Exp\u00e9riences sur une illusion visuelle normale, lier Philos. Bd. 41. S. 44\u201447. 1896.\nDie scheinbare Verschiebung der beiden Teile einer durch zwei Parallelen unterbrochenen geraden Linie beruht nach Verfasser darauf, dafs die beiden Augen, um die entsprechenden St\u00fccke der schief zur Medianebene verlaufenden Gerade genau beobachten zu k\u00f6nnen, Bewegungen ausf\u00fchren, welche f\u00fcr das eine eine gr\u00f6fsere Anstrengung fordern, als f\u00fcr das andere. Warum die T\u00e4uschung auch bei monokularer Betrachtung bestehen bleibt, wird nicht gemeldet.\nHeymans (Groningen).","page":77}],"identifier":"lit36433","issued":"1896","language":"de","pages":"77","startpages":"77","title":"W. H. R. Rivers: On the Apparent Size of Objects. Mind. N. S. V. S. 71 bis 80. 1896","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:39:09.081810+00:00"}