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{"created":"2022-01-31T12:57:11.385708+00:00","id":"lit36436","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00fclpe, O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 78-79","fulltext":[{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nLitter aturbericht.\nJ. 0. Quantz. The Influence of the Color of Surfaces on our Estimation of their Magnitude. Americ. Journ. of Psychol. VII. S. 26\u201441. 1895.\nIn einem grofsen, an einer Seite offenen, an der gegen\u00fcberliegenden Seite mit einem Beobaehtungsrohr versehenen Kasten sind senkrecht zur Blicklinie nebeneinander zwei Schirme aufgestellt, von denen sich einer in der Richtung der Blicklinie verschieben l\u00e4fst. Die Schirme haben in der H\u00f6he des Beobachtungsrohres Ausschnitte ; diese tragen Diaphragmen mit kreisrunden, verschieden grofsen, durch verschiedenfarbige Gelatinebl\u00e4ttchen geschlossenen \u00d6ffnungen; und die Versuchspersonen werden aufgefordert, den verschiebbaren Schirm so zu stellen, dafs die beiden im dunklen Gesichtsfelde wahrgenommenen weifsen oder farbigen Kreise gleich grofs erscheinen. Werden dann aus den wirklichen Gr\u00f6fsen und den Entfernungen die Gesichtswinkel berechnet, so stellt sich heraus, dafs Fl\u00e4chen in weniger brechbaren Farben (rot, orange, gelb, auch purpur) im Vergleich mit einer weifsen Fl\u00e4che um 0,2 bis 3,6% \u00fcbersch\u00e4tzt. Fl\u00e4chen in brechbareren Farben (blaugr\u00fcn, blau, violett) dagegen um\n0,2 bis 2,2 \u00b0/o untersch\u00e4tzt werden, w\u00e4hrend gr\u00fcn bei einer Versuchs-\u2022 \u2022\nperson zur \u00dcbersch\u00e4tzung, bei der anderen zur Untersch\u00e4tzung f\u00fchrte.\nHeymans (Groningen).\nHarold Griffing. On the Development of Visual Perception and\nAttention. Americ. Journ. of Psychol. VII. (2.) S. 227\u2014236. 1896.\nDer Verfasser sucht die variierenden Bedingungen der extensiven Schwelle f\u00fcr mehrere gleichzeitige Gesichtseindr\u00fccke zu bestimmen, besonders diejenigen, welche sich auf das Alter und die Entwickelungsstufen der Beobachter beziehen. Ebenso sucht der Verfasser zugleich einige Ergebnisse \u00fcber die Entwickelung der willk\u00fcrlichen Aufmerksamkeit zu gewinnen. Der zu diesem Zweck verwandte Apparat war nach dem Prinzip von Cattels Fallchronometer und Volkmann-Wundts Tachisto-skop konstruiert. Ein schwarzer Vorhang mit einer rechtwinkligen \u00d6ffnung, in deren Mitte ein Fixationspunkt befestigt war, verh\u00fcllte den Apparat. In einer ersten Versuchsreihe dienten als Reize sechs grofse Buchstaben, die in zwei Reihen angeordnet und 7to Sekunde sichtbar waren. Die Beobachter waren Sch\u00fcler und Studenten. Das Versuchsverfahren war ein unwissentliches. Die gesehenen Buchstaben wurden von den Beobachtern niedergeschrieben. Die F\u00e4higkeit, eine Anzahl simultaner Gesichtseindr\u00fccke zu erfassen und zu behalten, erreichte ihr Maximum bei den voll entwickelten Beobachtern. Hinsichtlich der Aufmerksamkeit und der intellektuellen Begabung stimmten die Resultate keineswegs mit den Aussagen der Lehrer \u00fcber ihre Sch\u00fcler \u00fcberein.\nIn einer zweiten Versuchsreihe wurden die Bedingungen dahin abge\u00e4ndert, dafs die betreffenden Reize der Beobachtung nur eine Sekunde ausgesetzt waren. Auch hier wurde von den \u00e4lteren Beobachtern am besten perzipiert, doch war auch bei j\u00fcngeren Versuchspersonen die relative Variation bei dieser Versuchsanordnung weit geringer, als bei der ersteren. Nach dem Verfasser ist die Anzahl der gelesenen Buchstaben","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n7R\nsowohl von der Aufmerksamkeit wie von der Dauer der Perzeptionszeit abh\u00e4ngig.\tFriedrich Kiesow.\nE. G. Husserl. Psychologische Studien zur elementaren Logik. Thilos.\nMonatsh. XXX. Bd. S. 159-191.\nDiese scharfsinnigen Studien sind den Unterschieden des Abstrakten und Konkreten sowie den Anschauungen und Repr\u00e4sentationen gewidmet. Versteht man unter unselbst\u00e4ndigen Inhalten des Bewufstseins-solche, die in notwendiger funktioneller Abh\u00e4ngigkeit von mindestens einem anderen stehen, wie z. B. die Vorstellung der Ausdehnung eines Objektes, so werden die unselbst\u00e4ndigen Teile eines Ganzen als abstrakte Teile bezeichnet. Dagegen wird ein komplexer Inhalt, dessen Teil ein Abstractum ist, das ihm zugeh\u00f6rige Concretum genannt. Das letztere kann selbst wieder abstrakt sein ; ist es dagegen selbst\u00e4ndig, so-heifst es absolutes Concretum. Diese und \u00e4hnliche Bestimmungen sollen der pr\u00e4ziseren Abgrenzung der Begriffe konkret und abstrakt dienen. Wichtiger erscheinen die Ausf\u00fchrungen \u00fcber Anschauungen und Repr\u00e4sentationen. Erstere werden als Vorstellungen definiert, die ihre Gegenst\u00e4nde als immanente Inhalte wirklich in sich fassen, letztere als Vorstellungen, die ihre Gegenst\u00e4nde blofs intendieren. Die Anschauung ist eine eigent\u00fcmliche Zuwendung zu einem f\u00fcr sich bemerkten Inhalt, also ein abgrenzender Akt; eine andere neue Art des Bewufstseins, die nicht n\u00e4her bestimmt wird, verr\u00e4t sich in der Repr\u00e4sentation. Zum Schl\u00fcsse wird die Wichtigkeit dieser Unterscheidung und namentlich einer genaueren Untersuchung \u00fcber das Wesen der Repr\u00e4sentation f\u00fcr die Psychologie, Logik und Erkenntnistheorie hervorgehoben. Unter anderem macht H. darauf aufmerksam, dafs in der Theorie der Raumvorstellung ohne Ber\u00fccksichtigung dieses Unterschiedes nicht weiter zu kommen sei. \u201eEs ist wirklich erstaunlich, was man hier \u201eTheorien\u201c-nennt. Sind irgendwie drei Reihen abstufbarer Gef\u00fchle oder Empfindungen (deren Beteiligung an der Raumwahrnehmung man wahrscheinlich gemacht) zusammengebracht und hat man sich mit ihrer Verschmelzung befreundet, dann ist das Problem gel\u00f6st. Aber was ist dann, erkl\u00e4rt? So gut wie nichts.\u201c Statt dessen m\u00fcsse man vor allem den Begriff des Raumes und den Ursprung dieses Begriffes aus gewissen n\u00e4her zu charakterisierenden psychologischen Thatsachen genau fixieren,, wobei man sofort auf die anschaulichen und repr\u00e4sentativen Funktionen stofse.\t0 K\u00fclpe.\nHermann Gutzmann. \u00dcber Hemmungen der Sprachentwickelung. Vortrag, gehalten in der Sektion f\u00fcr Kinderheilkunde der 67. Versammlung deutscher Naturforscher und \u00c4rzte in L\u00fcbeck 1895. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1896. 11 S.\nVerfasser sucht in diesem Vortrage jene Faktoren zusammenzustellen, welche die Sprachentwickelung der Kinder hemmend beeinflussen k\u00f6nnen.","page":79}],"identifier":"lit36436","issued":"1896","language":"de","pages":"78-79","startpages":"78","title":"Harold Griffing: On the Development of Visual Perception and Attention. Americ. Journ. of Psychol. VII. (2.) S. 227-236. 1896","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:57:11.385714+00:00"}