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Ole Bull: Perimetrie. Bonn. Friedrich Cohen. 218 S. mit 174 Figuren im Text. 1895 / Karl Baas: Das Gesichtsfeld. Stuttgart. Ferdínand Enke. 264 S. mit 100 Figuren im Text. 1896

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{"created":"2022-01-31T16:40:35.126725+00:00","id":"lit36444","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Simon, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLitteraturbericht.\nYon 164 Versuchen verliefen 6, d. h. 8,6% negativ, in allen \u00fcbrigen F\u00e4llen war eine deutliche Erh\u00f6hung der Sehsch\u00e4rfe w\u00e4hrend der Schallzuleitung wahrzunehmen: die Versuchspersonen gaben an, eine gr\u00f6fsere Anzahl von Kreisen zu sehen, als vorher.\nBez\u00fcglich des Farbensinnes sind die Angaben des Verfassers weniger pr\u00e4zis. Er ging bei der Pr\u00fcfung desselben so vor, dafs einer rein weifsen Scheibe wenige Bogengrade einer anderen Farbe beigef\u00fcgt wurden. \"W\u00e4hrend nun diese Scheibe ohne Schallzuleitung bei der Rotation v\u00f6llig weifs erschien, wurde w\u00e4hrend der Tonzuleitung die beigef\u00fcgte Farbe als farbiger Schimmer wahrgenommen. Verfasser glaubt gefunden zu haben, dafs hohe T\u00f6ne die Wahrnehmbarkeit von rot, orange und gelb, tiefe T\u00f6ne die Empfindlichkeit gegen gr\u00fcn, blau, violett steigern.\nWas nun die Erkl\u00e4rung dieses eigent\u00fcmlichen Zusammenhanges zwischen Toneindr\u00fccken und Gesichts Wahrnehmungen anlangt, so sieht Verfasser diesen in der anatomischen Struktur des Gehirns begr\u00fcndet. Diejenige Stelle, an welcher der geforderte Zusammenhang zwischen N. cochlearis und N. opticus besteht, sieht er in den vorderen Vierh\u00fcgeln. Hier enden \u2014 nach Ramon y Cajal \u2014 Opticusfasern und hier liegen auch \u2014 nach Held \u2014 Cochlearisfasern. Verfasser meint nun, dafs die durch Schallschwingungen gesetzte Erregung des Cochlearis teilweise zwar bis zum Schl\u00e4fenlappen heraufl\u00e4uft, um dort eine Tonempfindung hervorzurufen, teilweise aber auch vom Mittelhirn aus reflektorisch auf die \u2014 nach Engelmann und Grijns auch zentrifugal leitenden \u2014 Opticusfasern wirkt und die Retina in ihrer Empfindlichkeit f\u00fcr Gesichtswahrnehmungen ver\u00e4ndert.\nDie Resultate der Untersuchung des Gesichtsfeldes bleiben einer weiteren Mitteilung Vorbehalten.\tW. Cohnstein (Berlin).\nV. Guinkoff. Sur un proc\u00e9d\u00e9 de photographie de la r\u00e9tine. Compt. Bend. T. 122. S. 1017\u20141018. (1896.)\nDer Verfasser, welchem die Arbeit von 0. Gerloff (Vergl. diese Zeitschr. III. S. 209) unbekannt geblieben ist, berichtet, dafs es ihm gelungen sei, scharfe Photographien des Augenhintergrundes aufzunehmen, auf denen die Papille, die Macula und auch die mit dem Augenspiegel wahrnehmbaren Netzhautgef\u00e4fse sichtbar seien. Eine Beschreibung seines Verfahrens wird nicht gegeben. Die mittlere Expositionsdauer betr\u00e4gt zwei Sekunden, und das photographierte Auge wird nicht mehr angestrengt, als wenn es ophthalmoskopiert w\u00fcrde.\nWeitere Verbesserungen, insbesondere hinsichtlich der Gr\u00f6fse des aufgenommenen Feldes, werden in Aussicht gestellt.\nArthur K\u00f6nig.\nOle Bull. Perimetrie. Bonn. Friedrich Cohen. 218 S. mit 174 Figuren im Text. 1895.\nKarl Baas. Das Gesichtsfeld. Stuttgart. Ferdinand Enke. 264 S. mit 100 Figuren im Text. 1896.\nDie seit Sch\u00f6ns Buch nicht mehr monographisch behandelte Lehre vom Gesichtsfelde hat in den vorliegenden beiden Werken zwei aus-","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n149\nf\u00fchrliche Darstellungen gefunden, die, bei manchem \u00c4hnlichen in der Anordnung des Stoffes u. s. w., doch auch betr\u00e4chtliche Unterschiede aufweisen.\nBull hat sich bei der Bearbeitung des Gegenstandes fast ausschliefs-lich auf eigene Untersuchungen gest\u00fctzt. Zwar werden auch Ansichten anderer Autoren erw\u00e4hnt, doch meist nur sehr kurz und ohne n\u00e4here Angabe der Litteratur, sodafs sich ein genaues Bild derselben nur schwer gewinnen l\u00e4fst. Die Darstellungen sind daher auch rein subjektiv und die aus seinen Beobachtungen gewonnenen Ansichten vielfach geeignet, den Widerspruch anderer Ophthalmologen hervorzurufen. Das Buch, das leider auch reich ist an undeutschen Wendungen und Worten, ist infolgedessen f\u00fcr solche, die erst in die Lehre vom Gesichtsfeld ein-treten wollen, nicht geeignet, sondern nur f\u00fcr Fachleute, die bereits eigene Erfahrung und Kenntnis der anderen Litteratur besitzen, bei denen aber viele Beobachtungen, speziell die \u00fcber Licht- und Farbensinn, lebhaftes Interesse finden werden. Die zahlreichen Abbildungen von Gesichtsfeldern sind sehr anschaulich, wie denn \u00fcberhaupt die Ausstattung des Buches eine lobenswerte ist.\nDas Werk von Baas ist, wie bereits erw\u00e4hnt, in Bezug auf die Eim-teilung des Stoffes dem soeben referierten \u00e4hnlich, steht aber in fast jeder Beziehung weit \u00fcber demselben. Nach einer Besprechung der Geschichte der Gesichtsfeldmessung, der Methoden, Instrumente u. s. w., sowie nach kurzen anatomisch-physiologischen Vorbemerkungen handelt Verfasser zun\u00e4chst ausf\u00fchrlich das normale Gesichtsfeld ab, sodann dessen Anomalien bei den Erkrankungen der Aderhaut, der Netzhaut, des Sehnerven, beim Glaukom, sowie die hemianopischen und die funktionellen Gesichtsfeldst\u00f6rungen.\nBaas verwertet dabei nicht nur seine eigenen reichen Erfahrungen, sowie diejenigen der Freiburger Augenklinik, sondern auch in sehr eingehender Weise die Litteratur, welche ziemlich ersch\u00f6pfend angegeben ist. Das Werk ist daher nicht nur dem Anf\u00e4nger sehr zu empfehlen, sondern auch f\u00fcr den Erfahrenen von gr\u00f6fstem Wert, sei es, dafs ersieh schnell \u00fcber eine einschl\u00e4gige Frage orientieren, sei es, dafs er selbst\u00e4ndig \u00fcber eine solche arbeiten will. Die Darstellung ist eine klare und wird durch zahlreiche Abbildungen wirksam unterst\u00fctzt. Ganz verfehlt und unklar erscheinen nur die Bezeichnungen der Farbenskotome. Es ist bei manchen Figuren recht schwierig, sich in dem Gewirr von Punkten, Strichen und Kreuzen zurechtzufinden. Dem Werte des Buches kann dieser kleine Tadel nat\u00fcrlich keinen Eintrag thun; aber es erscheint doch w\u00fcnschenswert, dafs in einer hoffentlich bald notwendig werdenden zweiten Auflage in dieser Beziehung eine Aenderung geschaffen wird.\nBich a ED Simon (Berlin).\nT. B. Bobinson. Experiments on Fechners Paradoxon. Americ. Journ. of Psychol VIL S. 9\u201425. 1895.\nBinokular Gesehenes erscheint heller als monokular Gesehenes. Wenn man aber das eine vorher geschlossene Auge durch ein dunkles graues Glas sehen l\u00e4fst, so erfolgt eine Verdunkelung des Gesichtsfeldes,","page":149}],"identifier":"lit36444","issued":"1896","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"Ole Bull: Perimetrie. Bonn. Friedrich Cohen. 218 S. mit 174 Figuren im Text. 1895 / Karl Baas: Das Gesichtsfeld. Stuttgart. Ferd\u00ednand Enke. 264 S. mit 100 Figuren im Text. 1896","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:40:35.126730+00:00"}

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