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Ch. Dunan: Théorie psychologique de l'espace. Paris, Alcan. 1895. 167 S.

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{"created":"2022-01-31T16:10:32.140119+00:00","id":"lit36449","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 152-153","fulltext":[{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\nLitteraturbericht.\nsch\u00e4tzen, bestehen, doch ist das nicht der Weg, auf dem Menschen mit normalen Augen urteilen.\u201c\nSodann untersuchte D. vermittelst eines eigens konstruierten \u201eAkkommodometersli den Zusammenhang zwischen Akkommodation und Konvergenz und fand diesen Zusammenhang in den meisten E\u00e4llen best\u00e4tigt.\tW. Steen (Berlin).\nOh. Bunan. Th\u00e9orie psychologique de l\u2019espace. Paris, Alcan. 1895. 167 S.\nBas Werk B.\u2019s mutet an, als ob seine Abfassung ein Jahrzehnt oder l\u00e4nger zur\u00fcckl\u00e4ge; so spurlos ist an dem Verfasser die F\u00fclle neuer Gesichtspunkte, welche die Forschung der letzten Zeit gerade auf dem Gebiete der Baumauffassung beigebracht hat, vor\u00fcbergegangen. Freilich, wenn man grunds\u00e4tzlich nur solche ausl\u00e4ndische Werke kennt, von denen bereits eine franz\u00f6sische \u00dcbersetzung erschienen ist, kann es nicht verwundern, dafs man hinter dem gegenw\u00e4rtigen Stand der Forschung erheblich zur\u00fcckbleibt, und dafs man Anschauungen f\u00fcr neu h\u00e4lt, die in etwas modifizierter und meist besserer Form schon l\u00e4ngst andere ausgesprochen haben. W\u00e4re z. B. Herrn B. die STUMPFSche Arbeit bekannt gewesen, er w\u00fcrde viel mafsvoller \u00fcber die Neuheit so mancher theoretischer Anschauungen gedacht haben.\nB. vertritt eine nativistisch-optische Baumtheorie; aber ehe er zu ihrer positiven Begr\u00fcndung kommt, h\u00e4lt er in der ersten H\u00e4lfte des Buches \u00fcber alle anderen ihm bekannten Baumtheorien eine kritische Musterung ab. Ber Empirismus, welcher behauptet, die Baumanschauung komme zu st\u00e4nde durch Muskelempfindungen, m\u00fcsse entweder beweisen, dafs die Baumanschauung nichts Simultanes enthalte (dieser Beweis sei nicht zu f\u00fchren), oder dafs es ein Mittel gebe, um die successiven Muskelempfindungen irgendwie simultan anzuordnen. Bas gehe weder auf Grund der \u201eUmkehrbarkeit der Beihen\u201c, noch auf Grund der Assoziation von Muskelempfindungen mit simultanen Gesichtseindr\u00fccken.\nBer Nativismus behaupte, die Baumanschauung beruhe auf unmittelbaren simultanen Eindr\u00fccken. Bie Einw\u00e4nde gegen den Nativismus tr\u00e4fen nur dessen \u00dcbertreibungen. Eine solche sei z. B. die Meinung, dafs bei der optischen Baumperzeption Bewegungen \u00fcberhaupt nicht mitspielten. Man m\u00fcsse nur den Begriff \u201eBewegung\u201c richtig verstehen ! Ber Empirismus hat Becht, so weit es sich um die Ausmessung des Baumes handelt (hierzu geh\u00f6rt also successives Burchlaufen der Strecke), der Nativismus, soweit es sich um die Baumanschauung selbst handelt. \u2014 Ist nun der Tast-, Muskel- oder Gesichtssinn der prim\u00e4re Baumsinn? Berkeley tritt f\u00fcr den ersteren ein, indem er den Widerstand f\u00fcr die prim\u00e4re Eigenschaft der K\u00f6rper h\u00e4lt, den Baum auf diesen zur\u00fcckf\u00fchrt und daher auch die Baumwahrnehmung durch Widerstands-, d. h. Tastempfindungen, vermittelt sein l\u00e4fst. B. bestreitet die Grundvoraussetzung: nicht der Widerstand, sondern die Ausdehnung sei die urspr\u00fcngliche Qualit\u00e4t der K\u00f6rper. Es werden dann die Versuche der zeitgen\u00f6ssischen englischen Schule (namentlich Bain\u2019s), die verschiedenen Baumph\u00e4nomene vermittelst des Muskelsinnes zu erkl\u00e4ren, zur\u00fcckgewiesen.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n153\nSomit bleibt nach D. der Gesichtssinn als der einzige raumschaffende Sinn \u00fcbrig. Als der einzige, sage ich, der nicht-optische Eaumvor Stellungen nicht einmal neben sich duldet. D. lehrt ausdr\u00fccklich, dafs, f\u00fcr uns Sehende wenigstens, der Tastsinn \u00fcberhaupt nicht im st\u00e4nde sei, r\u00e4umliche Perzeption zu vermitteln; sonst k\u00f6nnte ja die Raumvorstellung nicht eine einheitliche und in sich homogene sein. Freilich ist an und f\u00fcr sich die Raumauffassung als Produkt des Tastsinnes denkbar und bei Blindgeborenen verwirklicht. Aber jene taktilen Raumvorstellungen seien mit optischen absolut unvereinbar; sie k\u00f6nnten nicht nebeneinander bestehen, sondern m\u00fcfsten, wo sie zusammentr\u00e4fen, sich gegenseitig bek\u00e4mpfen, bis die eine alleinherrschend geworden. Dieser Widerstreit sei deutlich zu beobachten bei operierten Blindgeborenen einerseits, bei sp\u00e4ter Erblindeten andererseits. \u2014 Auch die Tiefendimension und die Bewegung wird nach D. auf rein optischem Wege wahrgenommen, wobei der Verfasser freilich auch die Muskelempfindungen des Auges als Bestandteile der \u201esensations visuelles\u201c ansieht! \u2014 Die Raum Vorstellung ist nicht mit der Vorstellung der Ausdehnung ersch\u00f6pft, vielmehr kommt hierzu noch als notwendiger Faktor die Gestalt; und gerade auf die Auffassung dieser bezieht sich die Heterogeneit\u00e4t optischer und taktiler Raum Wahrnehmung. Dafs die Geometrie dennoch f\u00fcr Blinde und Sehende gilt, wird damit erkl\u00e4rt, dafs sie nicht eine Wissenschaft der Dinge, sondern eine Wissenschaft der Beziehungen sei. \u2014 Im letzten Kapitel sucht sich D. mit der KANTschen Raumlehre auseinanderzusetzen.\nW. Stern (Berlin).\nJames H. Htslop. Our Lokalization in Space. Psychol Rev. III.\nS. 89\u201492. 1896.\nC. L. Herrick. Suspension of the Spatial Consciousness. Ebenda III.\nS. 191\u2014193. 1896.\nEinige Beobachtungen \u00fcber die Orientierung beim Erwachen mitten in einem Traum. Verfasser meint, dafs das Gesichtsbild der wirklichen Umgebung, wenigstens bei ihm selbst, zur Erkenntnis derselben n\u00f6tig sei. Blofse Tastwahrnehmungen verwirren zwar das Traumbild, geben aber keine Klarheit. In einem anderen Falle, wo er sich wachend \u00fcber die Lage eines Ladens t\u00e4uschte, l\u00f6ste sich diese T\u00e4uschung erst, als er sich ihre Ursache (einen Laden gleicher Art in einer anderen Stadt) visuell vorstellte.\nIm Anschlufs an Hyslops Beobachtung teilt Herrick einen Fall mit, wo er beim Erwachen lange \u00fcber den Ort, an welchem er schlief, im Unklaren war. Die Orientierung wurde hier ohne H\u00fclfe des Gesichtssinnes wiedererlangt.\tJ. Cohn (Berlin).\nJosiah Royce. Some Observations on the Anomalies of Self-Consciousness. Psychol. Rev. II. S. 433\u2014457 u. 574\u2014584. 1895.\nDie Hauptabsicht dieser Arbeit ist, den sozialen Faktor als wesentlich mafsgebend f\u00fcr das Selbstbewufstsein und seine Erkrankungen nachzuweisen. Die hervortretenden Seiten des normalen Selbstbewufstseins","page":153}],"identifier":"lit36449","issued":"1896","language":"de","pages":"152-153","startpages":"152","title":"Ch. Dunan: Th\u00e9orie psychologique de l'espace. Paris, Alcan. 1895. 167 S.","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:32.140124+00:00"}

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