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L. Bianchi: The functions of the frontal lobes. Brain. Part LXXII. S. 497-522. Winter 1895

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{"created":"2022-01-31T16:16:46.029260+00:00","id":"lit36470","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 286-287","fulltext":[{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLitter aturbericht.\neinengungen w\u00e4hrend der Schwankungen. Auch der Farbensinn, sowie Geschmack und Geruch waren beteiligt. Der intermittierende Atmungstypus hielt auch im Schlaf an (nach subkutaner Morphiumeinspritzung). Die Reaktionszeit f\u00fcr akustische Reize betrug im Intervall 0,190 Sekunden, w\u00e4hrend der Schwankung 0,537 Sekunden, diejenige f\u00fcr farado-kutane Reizung im Intervall 0,189 Sekunden, w\u00e4hrend der Schwankung 0,609 Sekunden. Auch schien w\u00e4hrend der Schwankung zuweilen eine leichte Seelenblindheit zu bestehen. Die intermittierende Ataxie zeigte sich namentlich auch im Sprechen und Schreiben. Die Sprachst\u00f6rung w\u00e4hrend der Schwankung \u00e4hnelte geradezu der paralytischen. Das Spontansprechen war st\u00e4rker beeintr\u00e4chtigt, als das Nachsprechen. W\u00e4hrend der Schwankungen kam es zeitweise auch vor, dafs Patient sich bei der Addition einstelliger Zahlen verrechnete oder die Zahl der ihm vorgehaltenen Finger falsch angab. Die Dauer der einzelnen Schwankungen betrug 2\u20144\u20146 Sekunden, diejenige des einzelnen Intervalls etwa ebensoviel.\nIn der Epikrise hebt Verfasser hervor, dafs die beobachteten Schwankungen nicht als Erm\u00fcdungsph\u00e4nomene zu deuten sind. Auch als pathologische Vergr\u00f6fserungen der bekannten Schwankungen in der Auffassung minimaler Sinnesreize lassen sie sich nicht auffassen. Jedenfalls ist ihr Sitz, wenn auch nicht ausschliefslich, so doch vorwiegend die Grofshirnrinde. Die Analogie mit dem Zustand des Halbwachens wird vom Verfasser f\u00fcr den ersten Fall betont. Auch manche Absencezust\u00e4nde von Epileptischen k\u00f6nnten wenigstens vergleichsweise herangezogen werden. Jedenfalls verdient die Arbeit ein eingehendes Studium.\nZiehen (Jena).\nL. Bianchi. The functions of the frontal lobes. Brain. Part LXXII.\nS. 497\u2014522. Winter 1895.\nB. hat bei 12 Alfen und 6 Hunden den Stirnlappen einseitig oder doppelseitig exstirpiert. Nach der einseitigen Exstirpation beobachtete Verfasser \u00f6fters, namentlich bei Affen, Drehbewegungen nach der Seite der Operation, jedoch nur in den ersten beiden Wochen, ferner eine vor\u00fcbergehende Schw\u00e4che des gekreuzten Vorderbeins, welche sich auf die Einzelbewegungen (Greifen etc.) beschr\u00e4nkt. Die Sensibilit\u00e4t blieb gew\u00f6hnlich unversehrt. Dagegen will Verfasser stets Sehst\u00f6rungen beobachtet haben. Wurde einem rechts operierten Tier das linke Auge verbunden und nun von rechts ein St\u00fcck Zucker in das Gesichtsfeld des rechten Auges hineingebracht, so ergriff das Tier das Zuckerst\u00fcck erst, wenn es fast im Mittelpunkte des Gesichtsfeldes angelangt war. Referent bemerkt dazu, dafs im Orginal die Bezeichnungen der Seite nicht ganz klar sind (S. 505). Diese Sehst\u00f6rungen verschwanden nach 2\u20143 Wochen. Psychische Ver\u00e4nderungen wurden nicht bemerkt.\nAusf\u00fchrlich teilt Verfasser weiterhin die Beobachtungen mit, welche er an einem Hunde und drei Affen nach doppelseitiger Exstirpation des Stirnlappens gemacht hat. Der Sektionsbefund liegt nur f\u00fcr die drei Affen vor, Verfasser beschr\u00e4nkt sich aber auf die Beschreibung der Grenzen der Zerst\u00f6rung. Unerl\u00e4fslich w\u00e4re gewesen, dafs Angaben \u00fcber","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturb er icht.\n287\ndie Hirnh\u00e4ute \u00fcber der unverletzten Konvexit\u00e4t zugef\u00fcgt worden w\u00e4ren. Nach der ganzen Beschreibung des Wundverlaufes und des Benehmens der Tiere nach der Operation ist es n\u00e4mlich f\u00fcr jeden Erfahrenen fast unzweifelhaft, dafs sich an die Operationen eine sehr verbreitete diffuse Encephalomeningitis angeschlossen hat. Die psychischen Ver\u00e4nderungen, welche B. nach der doppelseitigen Exstirpation beobachtet hat, wie z. B, einerseits Gleichg\u00fcltigkeit, andererseits Furchtsamkeit, ferner Verwechselung von Objekten, Unf\u00e4higkeit hinzuzulernen etc., erkl\u00e4ren sich ohne weiteres aus einer solchen Ausdehnung der Entz\u00fcndung. Einen bestimmten Beweis f\u00fcr eine solche erblicke ich auch in den hemiopischen St\u00f6rungen, welche B. bei den Tieren beobachtet hat.\nDer Hypothese des Verfassers, dafs die Stirnlappen der Sitz der Koordination und Verschmelzung (\u201eFusion\u201c) der anlangenden und abgehenden Produkte der verschiedenen sensorischen und motorischen Begionen der Hirnrinde seien, wird man daher nur mit grofsem Mifs-trauen begegnen.\tZiehen (Jena).\nJ. Soury. Le lobe occipital et la vision mentale. Bev. philos. Bd. 40. S. 561\u2014590 u. Bd. 41, S. 145\u2014168 u. 285-302. (1895. No. 12 u. 1896. No. 2 u. 3.)\nS. giebt eine kritische \u00dcbersicht der Litteratur \u00fcber die Beziehungen des Occipitallappens zu den Gesichtsempfindungen und Gesichtsvorstellungen. Keine wichtige Arbeit ist \u00fcbersehen worden. Auch die Kritik d\u00fcrfte in den meisten F\u00e4llen das nichtige getroffen haben. Bemerkenswert ist auch die Entschiedenheit, mit welcher er sich gegen die in Frankreich noch immer sehr verbreitete Lehre Ferriers und Charcots wendet, wonach eine einseitige Rindenl\u00e4sion eine Amblyopie des gekreuzten Auges (statt homonymer Hemianopsie) verursachen k\u00f6nne. Zur Orientierung in den einschl\u00e4gigen Fragen ist Sourys Arbeit vorz\u00fcglich geeignet.\tZiehen (Jena).\nCharles Devereux Marshall. On the Changes in Movement and Sensation produced by Hemisection of the Spinal Cord in the Cat.\nProceed, of the Boy. Soc. Vol. LVII. No. 345. S. 475-477. 1895.\nDie Hemisektion des R\u00fcckenmarkes erfolgte in den 16 vom Verfasser angestellten Experimenten in der unteren R\u00fcckenpartie der rechten Seite. Der Einflufs derselben auf die Bewegung war die augenblickliche Paralyse der unteren rechten Gliedmafsen. Allm\u00e4hlich trat mit der Zeit Heilung ein, die manchmal so vollst\u00e4ndig war, dafs es schwer war, zu bestimmen, welches das paralysierte Glied gewesen ist. Manchmal jedoch blieb eine dauernde Schw\u00e4che zur\u00fcck, die ein Hinken und Schleppen des Fufses zur Folge hatte. Auch schien das Tier die Lage des Fufses nicht genau ermessen zu k\u00f6nnen. Die Reflexe schienen in der Regel auf der Seite der L\u00e4sion gesteigert; in vielen F\u00e4llen verringern sie sich jedoch mit der Zeit; gelegentlich sind sie nicht so deutlich markiert, als auf der gegen\u00fcberliegenden, unverletzten Seite. Die Empfindung ist auf der Seite der L\u00e4sion immer gest\u00f6rt. Nadelstiche, Ber\u00fchrung des Fufses mit leicht erhitztem Draht, scheinen auf","page":287}],"identifier":"lit36470","issued":"1896","language":"de","pages":"286-287","startpages":"286","title":"L. Bianchi: The functions of the frontal lobes. Brain. Part LXXII. S. 497-522. Winter 1895","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:46.029266+00:00"}

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