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{"created":"2022-01-31T16:40:27.212760+00:00","id":"lit36475","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 297-298","fulltext":[{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n297\nspricht, dafs die Wellensirene genau der Blechkurve entsprechende Luftwellen erzeugt.\nZu 7 und 10. Dafs K. die hei Stimmgabeln leicht zu beobachtenden Tonschwankungen an der Wellensirene nur \u201eziemlich gut\u201c nachmachen konnte, ist nicht gerade eine Empfehlung dieses Apparates. Wenn das Ohr, wie K. es annimmt, Ordinatenumkehr erkennen k\u00f6nnte, so m\u00fcfste man nach Hermann vier Abwechselungen in der Periode h\u00f6ren; man h\u00f6rt aber thats\u00e4chlich nur zwei. Wenn Hermann meint, dafs die Schwebungen des hohen Tons bedingt sind durch den ersten Oberton des tieferen, so hat er damit (s. Stumpf, \u00dcber die Ermittelung von Obert\u00f6nen, Wie dem. Ann. Bd. 57. S. 670. 1896) sicher recht und K\u00f6nig unrecht, der die hohen Schwebungen auch ohne den Oberton annahm. Dagegen kann ich mich Hermann wieder nicht anschliefsen, wenn er die tiefen Schwebungen als eine Sinnest\u00e4uschung ansehen will, indem sich der \u2014 nach H. konstante \u2014 tiefe Ton w\u00e4hrend der Abschw\u00e4chungen des h\u00f6heren nur leichter bemerkbar mache. Wenn man die Aufmerksamkeit auf den tiefen Ton richtet, h\u00f6rt man ihn genau so schweben, wie den hohen, wenn man auf diesen merkt. Die M\u00f6glichkeit einer Erkl\u00e4rung dieser Erscheinung ohne Annahme objektiv entstehender Differenzt\u00f6ne habe ich an anderer Stelle (\u00dcber Kombinationst\u00f6ne, diese Zeitschr. Bd. XI. 1896) gezeigt. Dafs die Schwebungen des tiefen Tons nicht nur scheinbar sind, davon kann man sich leicht \u00fcberzeugen, wenn man den Oberton durch Interferenz ausl\u00f6scht und so die hohen Schwebungen vernichtet.\nZu 11. Dafs Hermann sehr mit Hecht betont hat, dafs K.\u2019s Kurven mit allen und mit nur ungradzahligen Teilt\u00f6nen einen viel geringeren Klangunterschied zeigen, als man erwarten darf, wird K\u00f6nig nun wohl zugeben, nachdem durch Stumpf festgestellt worden ist, dafs die nur ungradzahlige Teilt\u00f6ne enthaltenden Kurven auch gradzahlige T\u00f6ne er-erzeugen.\nSoll ich nach alledem ein Urteil \u00fcber die. Verwendbarkeit der Wellensirene abgeben, so mufs ich sagen: Sie ist insofern ein ganz interessanter Apparat, als man damit zeigen kann, dafs man auch auf diese Weise T\u00f6ne hervorzurufen vermag. Zu Versuchen aber \u00fcber die Wirkung von Kl\u00e4ngen auf unser Ohr m\u00f6chte ich sie niemandem empfehlen. Hierzu werden wir uns nach wie vor der Hesonanzgabeln oder, wenn es sich um l\u00e4nger dauernde T\u00f6ne handelt, angeblasener Flaschen oder kubischer Pfeifen bedienen m\u00fcssen, die bei schwachem Anblasen an Einfachheit hinter den Stimmgabeln nicht zur\u00fcckstehen.\nMax Meyer (Berlin).\nChas. A. Oliver. A critical study of a few of the changes found in the fields of vision, taken whilst the eyes are placed at right angles to their ordinary position. Brain. Part LXXII. S. 562\u2014565. Winter, 1895.\nVerfasser hat die Angabe der K\u00fcnstler, dafs sie bei seitlicher (Hef.) Senkung des Kopfes die Farben einer entfernten Landschaft lebhafter","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nLitteraturbericht.\ngesellen, bei zahlreichen Personen mit gesunden Sehorganen nachgepr\u00fcft. Er fand, dafs bei gew\u00f6hnlicher Kopfhaltung gleiche Felder derselben Farbe in gleicher Entfernung vom Fixierpunkt am ges\u00e4ttigtsten und lebhaftesten im temporalen Teil des Gesichtsfeldes erscheinen; dann folgt in abnehmender Reihenfolge der untere, nasale und obere Teil. Durch Yergr\u00f6fserung des Farbenfeldes kann man diesen Unterschied aus-gleichen. Bei Ann\u00e4herung der farbigen Objekte von der Peripherie her findet die Erkennung am fr\u00fchesten im temporalen Abschnitt statt. Wird dieselbe Pr\u00fcfung nach rechtwinkeliger Verlagerung des Kopfes zur Seite wiederholt, so ergiebt sich nunmehr dieselbe Bevorzugung f\u00fcr denjenigen Abschnitt des Gesichtsfeldes, welcher zuvor der temporale war. Die K\u00fcrze der Mitteilung und die zum Teil unklare Formulierung der Thesen bestimmt den Referenten, die sehr nahe liegenden Einw\u00e4nde zu \u00fcbergehen.\tZiehen (Jena).\nChaules Henry. Sur un nouvel audiom\u00e8tre et sur la relation g\u00e9n\u00e9rale entre l\u2019intensit\u00e9 sonore et les degr\u00e9s successifs de la sensation. Compt. rendus\u201e Bd. 122, No. 22. S. 1283\u20141286. 1896.\nH.\u2019s \u201eaudiom\u00e8tre\u201c besteht aus einer 13 cm langen Metallr\u00f6hre von 5 cm Durchmesser, die innen mit schalld\u00e4mpfenden Stoffen bekleidet ist. Auf das eine Ende der R\u00f6hre wird ein Gummihut mit einer Taschenuhr gesetzt; das andere Ende l\u00e4uft in einen kleinen, in das Ohr zu steckenden Gummischlauch aus. Zwischen Ohr und Schallquelle befindet sich ein Diaphragma, dessen \u00d6ffnung in leicht mefsbarer Weise vergr\u00f6fsert und verkleinert werden kann. Zwischen Diaphragma und Schallquelle k\u00f6nnen Polsterlagen oder Scheiben aus verschiedenen Stoffen angebracht werden. Aus den mit dem Apparate gemachten Beobachtungen \u2014 wie diese angestellt wurden, ist nicht mitgeteilt \u2014 leitet H. die Formel ab\nS=K( 1 \u2014e-x<\u201d),\nworin i die \u00d6ffnung des Diaphragmas, K, l und m Konstanten sind.\nH. glaubt, das \u201eaudiom\u00e8tre\u201c k\u00f6nne auch dazu benutzt werden, die relative Schalld\u00e4mpfung verschiedener Stoffe festzustellen, was f\u00fcr Architekten und Akustiker von Interesse sein d\u00fcrfte.\nMax Meyer (Berlin).\nHarold Grieeing. On Sensations from Pressure and Impact with Special Reference to the Intensity, Area and Time of Stimulation. Psychol Bev. Monograph Supplement No. 1. February 1895. 88 S.\nNach einer kurzen Einleitung behandelt der Verfasser in 7 Kapiteln \u201edie Qualit\u00e4t des Reizes\u201c, \u201edie Intensit\u00e4t des Reizes\u201c, \u201edie Unterscheidung von Gewichten ohne Anstrengung und die Intensit\u00e4t des Reizes\u201c, \u201edie Reizstelle\u201c, \u201eStofsempfindungen\u201c, \u201edie Reizfl\u00e4che\u201c und \u201edie Reizzeit\u201c. Ohne dafs der Verfasser die einzelnen Probleme durchweg ersch\u00f6pfend behandelt, d\u00fcrfte die sehr fleifsige Arbeit manche Anregung zu neuen Untersuchungen bieten. Die Versuche f\u00fcr die absolute Schwelle von Druckempfindungen sind mit dem schon von Bloch verwandten Instrumente ausgef\u00fchrt worden. F\u00fcr die Untersuchung von Stofsempfindungen","page":298}],"identifier":"lit36475","issued":"1896","language":"de","pages":"297-298","startpages":"297","title":"Chas. A. Oliver: A critical study of a few of the changes found in the fields of vision, taken whilst the eyes are placed at right angles to their ordinary position. Brain. Part LXXII. S. 562-565. Winter, 1895","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:40:27.212765+00:00"}