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{"created":"2022-01-31T14:42:29.441123+00:00","id":"lit36490","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Forell","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 399","fulltext":[{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericlit\n399\nJ. Philippe et J. Claviers. Sur une illusion musculaire. Bev. phil. Bd. 40. S. 672\u2014682. 1895.\nDie Verfasser haben die bekannte und in Laienkreisen oft scherzweise berangezogene Sinnest\u00e4uschung, nach der von zwei gleich schweren Objekten das gr\u00f6fsere leichter erscheint als das kleinere, einer erneuten experimentellen Pr\u00fcfung unterzogen, besonders in B\u00fccksicht auf ciie nahen Beziehungen dieser Illusion zu den Innervationsempfindungen. Sie konnten zun\u00e4chst die interessante Thatsache konstatieren, dafs Kinder von 3\u20147 Jahren nur zum kleinen Teil der gleichen T\u00e4uschung unterliegen, wie die Erwachsenen; ja sogar, dafs oft im Gegenteil die Gewichte nach dem Volumen gesch\u00e4tzt werden, also das relativ gr\u00f6fste f\u00fcr das schwerste gehalten wird, obgleich die Kinder zu dieser Zeit schon sehr wohl gleich grofse Gewichte nach ihrer Schwere klassifizieren k\u00f6nnen. Im sp\u00e4teren Alter besteht die T\u00e4uschung auch nicht immer im gleichen Sinne f\u00fcr beide H\u00e4nde, sondern scheint einer periodischen Schwankung unterworfen zu sein, ein Beweis f\u00fcr die mannichfachen Faktoren, die offenbar am Zustandekommen der Illusion beteiligt sind.\nWas diese Faktoren im einzelnen betrifft, so liefs sich nachweisen, dafs sowohl dem visuellen Bilde als auch der weiter ausgedehnten Tastfl\u00e4che dabei eine Polle zuf\u00e4llt. Die Verfasser kommen zu dem Schl\u00fcsse, dafs diese Sinnest\u00e4uschung lediglich ein Produkt der Erziehung ist una sich in keiner Weise gegen das Bestehen und den Wert der Innervationsempfindungen und des Muskelsinnes verwerten l\u00e4fst.\nForell (Jena).\nAdolf Stern. Zur ethnographischen Untersuchung des Tastsinnes der M\u00fcnchener Stadtbev\u00f6lkerung. Inaug.-Dissert. M\u00fcnchen 1895. 35 S. 4\u00b0.\nStern hatte sich die Aufgabe gestellt, die Unterschiede der Hautempfindlichkeit bei Sehenden und Blinden, sowie deren Abh\u00e4ngigkeit von Lebensalter, Besch\u00e4ftigung und Passe festzustellen, insbesondere unter Ber\u00fccksichtigung von Zahl und Form der Papillenreihen auf den Tastballen der Finger. Damit sollte zugleich eine Unterlage f\u00fcr sp\u00e4tere ethnographische Untersuchungen des Tastsinnes geschaffen werden. Das Material wurde der M\u00fcnchener Bev\u00f6lkerung entnommen. St. experimentierte an der Endphalanx des rechten Zeigefingers und bediente sich f\u00fcr Untersuchung eines von J. Banke angegebenen Instrumentariums. Dasselbe besteht aus einer Anzahl von Nadelpaaren, die in fixem Abstande in Messingscheibchen eingelassen sind. Die Doppelnadeln werden in auf-und absteigender Peihenfolge je f\u00fcnfmal \u00fcber die Fingerkuppe gestrichen, bis der kleinste Nadelabstand gefunden war, der bei jedem der f\u00fcnf Striche noch eine Doppelempfindung hervorrief. Die Exaktheit dieser Methode erscheint allerdings etwas anfechtbar.\nDie Untersuchung f\u00fchrte zu folgenden Pesultaten. Was zun\u00e4chst einen Vergleich der beiden Geschlechter bez\u00fcglich der Tastempfindlichkeit anlangt, so fand Verfasser nur einen sehr geringen Unterschied zu Gunsten der Frauen. Bei der Mehrzahl der Individuen lag die Empfindlichkeit zwischen 2,0\u20142,5 mm. Wesentliche Differenzen ergaben sich hingegen in Bezug auf die verschiedenen Berufsarten. So war die gr\u00f6fste","page":399}],"identifier":"lit36490","issued":"1896","language":"de","pages":"399","startpages":"399","title":"J. Philippe et J. Clavi\u00e8re: Sur une illusion musculaire. Rev. phil. Bd. 40. S. 672-682. 1895","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:29.441129+00:00"}