Open Access
{"created":"2022-01-31T15:11:34.582978+00:00","id":"lit37368","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00fcller, Johannes","role":"author"},{"name":"Hans Reinbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 92: 56-74","fulltext":[{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen fiber das Hautsekret der Fische.\nVon\nJohannes M\u00fcller.\nI. Mitteilung:\nDie Chemie des Aalschleims.\nVon\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinhach.\n(Aus dem biochemischen Institut der D\u00fcsseldorfer Akademie f\u00fcr praktische Medizin.) (Der Redaktion zugegangen am 14. Juni 1914.)\nEinleitung: Auf das vom Wege etwas abliegende Objekt der nachstehenden Untersuchungen wurde ich (Johs. M\u00fcller) durch besondere Umst\u00e4nde gef\u00fchrt, die ich kurz schildern will, einmal weil sich daraus der Gang der Arbeit erkl\u00e4rt, sodann weil ich damit Gelegenheit zu einigen Nachtr\u00e4gen zu fr\u00fcheren Mitteilungen finde.\nAls ich1) vor l\u00e4ngerer Zeit die Konstitution des Scyllit festgelegt und gleichzeitig durch Untersuchung des nach Angabe der Zoologen in Betracht kommenden Nahrungsmateriales2) das isolierte Vorkommen dieses K\u00f6rpers bei den Plagiostomen wahrscheinlich gemacht hatte, sprach ich den, inzwischen nur von zoologischer Seite gew\u00fcrdigten, Gedanken aus, da\u00df die Sonderstellung des Scyllit mit der Sonderstellung des Plagiostomen im zoologischen System in Zusammenhang stehen k\u00f6nnte. In diesem Gedanken wurde ich nur best\u00e4rkt, als kurz darauf mein Bruder Hugo M\u00fcller3) das ebenfalls isolierte Vorkommen eines Isomeren des Inosit im Pflanzenreiche, n\u00e4m-\nM Johannes M\u00fcller, Ber. d. Deutsch, chem. Gesellsch., Bd. 40, S. 1821 (1907).\n*) Vgl. dazu auch Hugo M\u00fcller, Transact. Chem. Soc., 1912, Vol. 101, p. 2387: \u00abA previous experiment, made on a somewhat larger scale, did not yield a trace of scyllitol. It was then discovered that, probably hy inadvertance, instead of the organs of the plagiostomous fishes, those of ordinary food fishes had been used.\n') Transact. Chem. Soc., 1907, Vol. 91, p. 1780.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"57.\nUntersuchungen \u00fcber das Hautsekret \u00abder Fische. I.\nlieh des Cocosit1) bei Cocos nucifera und Cocos plumosa entdeckte. Ich stellte mir also vor, da\u00df die in der Ordnung der Plagiostomen zusammengefa\u00dften sonderbaren Fische, welche fast alle lebendige Junge geb\u00e4ren, teilweise eine Placenta ausbilden usw., gar keine wahren Verwandten oder Vorfahren der \u00fcbrigen Fische seien, sondern da\u00df sie das Endglied einer phylogenetischen Reihe darstellen, welche sich sehr viel weiter unten vom gemeinsamen Stamme abgetrennt hat, wenn man nicht \u2014 was ich vorziehe \u2014 einer streng polyphyletischen Anschauung folgend in ihnen die letzten Repr\u00e4sentanten einer Entwicklungsreihe sehen will, welche-von Uranfang an von der zu den \u00fcbrigen Fischen und weiter f\u00fchrenden getrennt verlief. Es fragt sich, ob der Versuch berechtigt ist, eine Cyklose sozusagen als chemisches Leitfossil f\u00fcr phylogenetische Probleme zu benutzen. Pfl\u00fcger z. B. hat ja noch zuletzt lebhaft den Satz verfochten, da\u00df nur die Eiwei\u00dfk\u00f6rper spe-zilischer Natur sind. Meiner Meinung nach kann nur der Versuch entscheiden, ob eine \u00dcbereinstimmung zwischen morphologischer und chemischer Organisation besteht.2) Deshalb habe ich seinerzeit systematische Untersuchungen an Fischen begonnen und zun\u00e4chst die mir damals \u2014 in Rostock \u2014 relativ leicht zug\u00e4nglichen Cyklostomen (Petromyzon fluv.) analysiert. Die Ausbeute an einem die Sehe rer sehe Reaktion gebenden K\u00f6rper war aber leider so gering, da\u00df nur auf Orund einer Bestimmung des Schmelzpunktes einer noch nicht absolut aschefreien Probe die Vermutung eines neuen Isomeren gemacht werden konnte. Bei dieser Gelegenheit nun war es, da\u00df ich auf das Hautsekret der Cyklostomen aufmerksam\nl) Inzwischen ist von Hugo M\u00fcller die chemische Identit\u00e4t von Scyllit, Cocosit und dem von Vincent und Dela.chanal (Compt. rend., 18H7, Bd. 104, S. 1855) beschriebenen Quercinit nachgewiesen worden.\n*) Zun\u00e4chst erscheint es ja bedenklich, rein stcreochemischc Differenzen, hier speziell den Fall der cis-trans-Isomerie im angef\u00fchrten Sinne zu verwenden, zumal seit Hugo M\u00fcller die wichtige Entdeckung gemacht hat, da\u00df die Gyklohexanhexole in Form ihrer Hexaacetate durch Einwirkung von Halogen Wasserstoff in die Pentacetate isomerer Monohalogenhydrine, ja direkt in zwei neue Isomere, Isoinosit und v-Inosit, \u00fcbergehen. Aber man findet eben bei Plagiostomen z. B. keine Spur von Isomeren.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach\nwurde. Dasselbe ist bekanntlich giftig und man befreit die F ische davon vor dem Gen\u00fcsse, indem man sie mit viel Kochsalz bestreut und gleichzeitig mit Reisigbosen umr\u00fchrt. Ich hoffte, in diesem Schleim eine ergiebige Quelle f\u00fcr die Darstellung von Mucin gefunden zu haben; nach meiner \u00dcbersiedelung nach D\u00fcsseldorf mu\u00dfte ich aber nach anderem Material fahnden, weil Neunaugen im Rhein nur selten gefangen werden. Als leicht in gen\u00fcgender Weise beschaffbar erwies sich der Schleim der Aale, von welchen in einer hiesigen Fischerei t\u00e4glich etwa 10 Zentner verarbeitet werden. Sehr bald zeigte sich, da\u00df die schleimige Natur des Sekrets der Aalhautdr\u00fcsen nicht durch die Anwesenheit von Mucin bedingt ist. da sich durch Hydrolyse kein Kohlenhydrat abspalten l\u00e4\u00dft. Da aber \u00fcber das Hautsekret der Fische bislang absolut nichts bekannt ist, wurde das durch Extraktion usw. gewonnene Material verwendet, um diese L\u00fccke in der vergleichenden Biochemie auszuf\u00fcllen. Bei der beabsichtigten Fortsetzung der Untersuchung werden nat\u00fcrlich sowohl f\u00fcr die Darstellung des Eiwei\u00dfes wie f\u00fcr die der Lipoide andere Methoden in Anwendung kommen. Bei der Beurteilung der zu beschreibenden Methoden bitte ich also zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df urspr\u00fcnglich eine systematische Untersuchung nicht beabsichtigt w*ar.\nExperimentelles.\nDas Untersuchungsmaterial wurde in folgender Weise gesammelt: Das sich lebhaft windende Tier wurde einige Zeit am Kopfe festgehalten, bis die Oberfl\u00e4che mit reichlichem Schleim bedeckt war; dieser wurde dann mit der Hand ohne zu starkes Dr\u00fccken in ein reines Gef\u00e4\u00df abgestreift und im K\u00fchlraum der Fischerei auf Eis bei einer Lufttemperatur von + 2\u00b0 G. auf be wahrt, bis eine gen\u00fcgende Menge gesammelt war (durchschnittlich vier, in maximo 6 Tage). Niemals trat eine Spur von F\u00e4ulnis auf.\nUm einen Einblick in die allgemeine Zusammensetzung des Schleims zu gewinnen, wurden 25 g (frisch abgestreift) mit einem Gemisch von Alkohol und \u00c4ther \u00fcbergossen, einige","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I. 59\nZeit stehen gelassen und dann noch 3 Stunden am R\u00fcckflu\u00df-k\u00fchler erw\u00e4rmt. Nach Filtration und Nachwaschen mit \u00c4ther hinterlie\u00df das Extrakt 0,5 g (= 2\u00b0/o des angewandten Schleims) einer gelb-braunen halbfesten Masse. Eine P-Bestimmung nach Neumann ergibt hierin 1,58\u00b0/o P.\nDer auf dem Filter verbliebene Eiwei\u00dfr\u00fcckstand wurde nochmals 2 Stunden mit Alkohol gekocht; dabei ging die schleimige, fadenziehende Beschaffenheit allm\u00e4hlich verloren, ohne da\u00df bemerkenswerte Mengen alkoholl\u00f6slicher StofTe in den Alkohol \u00fcbergingen. Nach Abtrennung des Alkohols wurde auf dem Wasserbade, schlie\u00dflich im Vakuumexsikkator getrocknet und gepulvert. N-Bestimmung (Kjeldahl) an diesem Pulver: 0,4238 g Substanz enthalten 0,0578 g N. Entsprechend dem sp\u00e4ter gefundenen Quotienten 7,02 berechnen sich demnach 0,406 g Eiwei\u00df = rund 90\u00b0/o. (Die Substanz war noch nicht absolut trocken.)\nAschenbestimmung des entfetteten und getrockneten. Pulvers:\n0,9867 g Substanz gaben 0,016 g Asche \u2014 1,62'V\u00ab. Phosphorbestimmung (Neumann) am gleichen Material:\n0,6866 g Substanz verbrauchen 6,5 ccm n/\u00bb-NaOH = 0,53 \u00b0/o P.\nWeiter wurden an frischem, nicht vorbehandeltem Schleim folgende Analysen durchgef\u00fchrt:\n1.\tBestimmung des Gesamtstickstoffs (Kjeldahl): 3.10g Schleim\nenthalten 1,25 > N; hiervon kommt ein kleiner Teil auf die Phosphatide. L\u00e4\u00dft man diesen unber\u00fccksichtigt, so berechnen sich 1,25 X 7,02 = 8.78\u00b0/o Eiwei\u00df.\n2.\tWasserbestimmung: 6,11 g Schleim, bei 105\u00b0 im Toluolschrank\ngetrocknet, hinterlassen 0.727 g Trockenr\u00fcckstand ; demnach betr\u00e4gt der Wassergehalt 5,383 g = 88,10...\n3.\tPhosphorbestimmung (Neumann) : 2 g Schleim enthalten 2,41 mg P\n= 0,0121 \u00b0/o P = 0,144\u00b0/o P der Trockensubstanz.\nAus allen diesen Daten ergibt sich die in der folgenden Tabelle wiedergegebene Zusammensetzung des frischen Aal-.schleims.\nEiwei\u00df . . . . \u00c4therextrakt . . Wasser . . . . Asche . >. . . .","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nHierin ist der Aschegehalt wegen des S- und P-Gehaltes des Materials unsicher, die Menge des \u00c4therextrakts sicher zu niedrig. Wir werden weiter unten sehen, da\u00df durch sehr energische Extraktion der P-Gehalt des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers bis auf 0,33\u00b0/o sinkt, gegen\u00fcber 0,53 der ersten Analyse. Nach diesem Verh\u00e4ltnisse w\u00fcrde sich der \u00c4therextrakt auf 3,2 \u00b0/o erh\u00f6hen und die Gesamtsumme ergibt 100,27. Jedenfalls ist es so gut wie sicher, da\u00df die Aufteilung eine vollst\u00e4ndige ist.\nDas gesammelte Material wurde in 3 Portionen angeliefert; da die Aufarbeitung der einzelnen Portionen etwas voneinander abweicht, soll jede einzeln beschrieben werden.\nVorher mag bemerkt werden, da\u00df der frische Schleim an verd\u00fcnnte Alkalien, Kalkwasser, Barytwasser nur sehr geringe Mengen von Eiwei\u00df abgab. Aus diesen sehr verd\u00fcnnten L\u00f6sungen kann das Eiwei\u00df sofort nach Einwirkung des alkalischen L\u00f6sungsmittels mit Essigs\u00e4ure wenigstens teilweise gef\u00e4llt werden; schon nach kurzer Zeit ist aber die S\u00e4uref\u00e4llung nicht mehr m\u00f6glich. Jedenfalls ist eine pr\u00e4parative Darstellung auf diesem Wege nicht m\u00f6glich.\nAufarbeitung d-er I. Portion.\n6200 g Aalschleim werden mit 2,51 1 \u00fc/o iger Essigs\u00e4ure t\u00fcchtig verr\u00fchrt, nach l\u00e4ngerem R\u00fchren noch 60 ccm Essigs\u00e4ure in 500 ccm Wasser eingetragen (insgesamt also sind 3 1 etwa 3\u00b0/oiger Essigs\u00e4ure zugegeben). Man l\u00e4\u00dft \u00fcber Nacht stehen, trennt dann die saure w\u00e4sserige L\u00f6sung A von dem noch stark schleimigen B durch Filtration und Abpressen und knetet B 2 Stunden lang mit 40\u00b0/oigem Alkohol durch, bis die Masse ihre schleimige Natur ziemlich verloren hat und besser filtrierbar und abpre\u00dfbar geworden ist. Der Alkohol \\vird abfiltriert und abgepre\u00dft, der R\u00fcckstand mechanisch zerkleinert, mehrmals mit 9Q\u00b0/oigem Alkohol durchgeknetet, schlie\u00dflich mit soviel \u00c4ther durchger\u00fchrt, da\u00df die Masse damit bedeckt ist. Nach 36 st\u00e4ndigem Stehen pre\u00dft man den \u00c4ther ab; der mechanisch fein zerkleinerte R\u00fcckstand wird in einzelnen Portionen je 5 Stunden im Hei\u00dfextraktor mit \u00c4ther extrahiert. Das Eiwei\u00df ist nunmehr gut pulverisierbar geworden.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I. 61\nDie alkoholischen und \u00e4therischen Ausz\u00fcge werden mit den entsprechenden Ausz\u00fcgen der sp\u00e4teren Verarbeitungen vereinigt.\nDie Analyse des gewonnenen Eiwei\u00dfk\u00f6rpers lieferte folgende Resultate:\n1.\tVerbrennung:\n0,1795 g Subst. = 0,1108 g H,0 u. 0.3236 g CO, = 6,91 \u00ae/\u00ab H u. 40,20 \u00bb C.\n2.\tN-Bestimmung (Kjeldahl):\n0,394 g Substanz = 39,8 ccm n/io-HaS04 = 0,0557 g N = 14,14\u00b0/\u00ae N.\n3.\tSchwefelbestimmung (Pringsheim):\n1,1957 g Substanz = 0,1032 g BaS04 = 1,19 \u00b0/o S.\n4.\tPhosphurbestimmung (Neumann):\n0,6526 g Substanz = 5,8 ccm n/i-NaOH = 3,2132 mg P = 0,49\u00b0/\u00ae P. Die essigsaure L\u00f6sung A wurde mit ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung im Verh\u00e4ltnis 1600 A : 2600 Ammoniumsulfatl\u00f6sung versetzt, der ausgef\u00e4llte Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach 12 Stunden abfiltriert und bis zum Verschwinden der Reaktion auf H2S04 dialysiert. Beim Erhitzen dieser praktisch salzfreien L\u00f6sung war Tr\u00fcbung zu beobachten. Durch viel Alkohol wurde der durch Alkohol sehr schwer f\u00e4llbare Eiwei\u00dfk\u00f6rp\u00f6r gef\u00e4llt, auf dem Filter mit Alkohol und \u00c4ther ausgewaschen, bei 105\u00b0 C. getrocknet und analysiert. Die Ausbeute betrug 7 g. , Analyse des dialysierten Eiwei\u00dfk\u00f6rpers aus L\u00f6surig A:\n1.\tVerbrennung :\n0,2392 g Subst. = 0,1431 g H,0 u. 0,4200 g CO, = 6,7\u00ae/\u00ae H u. 47,89\u00ae/\u00ae 0.\n2.\tN-Bestimmung (Kjeldahl):\n0,3597 g Substanz = 33,15 ccm \"/io-H4S04 = 0,0464 g N = 12.9\u00b0/\u00ab N.\n3.\tSchwefeJbestimmung (Pringsheim):\n1,111 g. Substanz = 0.1260 g BaS04 = 1,56\u00b0/\u00ab S.\n1,2197 \u00bb\t\u00bb\t= 0,1371 \u00bb\t\u00bb\t= l,54\u00b0/o \u00bb\n4.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,6647 g Substanz = 2,9 ccm n ,-NaOH = 1,607 mg P = 0,24\u00ae/\u00ab P. Wie man sieht, enth\u00e4lt der K\u00f6rper weniger P und N als das durch \u00c4therexlraktion gereinigte Eiwei\u00df: die Verminderung des Stickstoffgehaltes ist aber viel zu stark, als da\u00df sie etwa auf eine einfache Losl\u00f6sung von Phosphatid bezw. weitere Reinigung bezogen werden k\u00f6nnte. Vielmehr erscheint es wahrscheinlich, da\u00df \u2014 wie schon 0. Nasse beim Acidalbumin beobachtete \u2014 unter dem Einflu\u00df der S\u00e4ure eine Abspaltung von N aus dem Eiwei\u00dfmolek\u00fcl stattgefunden hat. '","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\n\u00dcbrigens trat in dem Filtrat von der Ammonsulfatf\u00e4llung auf vorsichtigen Zusatz von KOH geringe Tr\u00fcbung ein, die Anwesenheit von etwas Acidalbumin anzeigend.\nVerarbeitung der II. Portion.\n6300 g Aalschleim werden mit 4 1 10 \u00b0/o iger Essigs\u00e4ure t\u00fcchtig verr\u00fchrt; nach 15st\u00fcndigem Stehen in der K\u00e4lte wird abgepre\u00dft (Filtrat A). Der Eiwei\u00dfr\u00fcckstand wird mit 1500 ccm 90\u00b0/oigem Alkohol IV2 Stunden lang verr\u00fchrt und durchgeknetet, dann abgepre\u00dft, mechanisch zerkleinert, nochmals in gleicher Weise mit 96\u00b0/oigem Alkohol behandelt, wieder abgepre\u00dft und schlie\u00dflich 3 Tage unter zweimal erneuertem \u00c4ther stehen gelassen. Die alkoholischen und \u00e4therischen Ausz\u00fcge werden mit den entsprechenden Extrakten der ersten Aufarbeitung vereinigt, das abgepre\u00dfte Eiwei\u00df wird getrocknet.\nAnalyse des Eiwei\u00dfes II:\n1.\tVerbrennung:\n0,1640 g Subst. \u2014 0,0084 g 11,0 u. 0,2975 g CO, = 6,71 \u00b0/o H u. 49,47\u00b0 V C. 0,2234 \u00bb\t\u00bb\t= 0,1294 * > \u00bb 0,4068 \u00bb \u00bb = 6,48\u00b0/o \u00bb \u00bb 49,66\u00b0/\u00ab \u00bb\n2.\tN-Bestimmung (Kjeldahl):\n0,4638 g Substanz = 46,3 ccm n/10-NaOH = 0,0648 g N = 13,98\u00b0/o N.\n3.\tSch wefelbest immung (Pringsheim):\n1.2608 g Substanz = 0,1058 g BaS\u00d64 = 1,15\u00b0/o S.\n1.2376 \u00bb\t\u00bb\t= 0,1064 \u00bb\t>\t= l,18\u00b0/o \u00bb\n4.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,8116 g Substanz = 5,75 ccm \"/\u00ab-NaOH = 3,18 mg P = 0,393 \u00b0/o P.\nAus dem essigsauren Filtrat A wird der darin gel\u00f6ste Eiwei\u00dfk\u00f6rper durch vorsichtigen Zusatz von NaOH ausgef\u00e4llt abfiltriert, dialysiert, aus der salzfreien L\u00f6sung mit Alkohol ausgef\u00e4llt, mit Alkohol und \u00c4ther gewaschen, bei 105\u00b0 C. getrocknet.\nAnalyse des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers aus Filtrat A:\n1.\tVerbrennung:\n0.1866 g Subst. = 0,1092 g H,0 u. 0,3312 g CO, = 6,55\u00b0/o H u. 48,41 \u00b0/o C.\n2.\tN-Bestimmung (Kjeldahl):\n0,3365 g Substanz = 34,25 ccm n/to-H,S04 = 14,20\u00b0/\u00ab N.\n3.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,5658 g Substanz = 2,95 ccm \"/\u00ab-NaOH = 0,29\u00b0/o P.\n4.\tSchwefelbestimmung (Pringsheim):\n0,8542 g Substanz = 0,0625 g BaS04 = 1.01 \u00b0/o S.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I. 63\nVerarbeitung der III. Portion.\n9000 g Aalschleim werden mit 3\u20144 Litern Wasser durchgeknetet, dann mit 2 Litern 10\u00b0,oiger Essigs\u00e4ure erneut mehrere Stunden durchger\u00fchrt, wodurch die Masse filtrierbar wird. Der R\u00fcckstand bleibt 12 Stunden mit 40\u00b0/oigem Alkohol stehen, nach Filtration wird er mehrere Stunden mit 90\u00b0/oigem Alkohol durchger\u00fchrt, abgepre\u00dft, mechanisch zerkleinert, nochmals mit 96\u00b0/oigem Alkohol behandelt, wieder abgepre\u00dft und schlie\u00dflich portionenweise ersch\u00f6pfend im Hei\u00dfextraktor mit \u00c4ther extrahiert und getrocknet.\nAnalyse des Eiwei\u00df III:\n1.\tVerbrennung:\n0,2637 g Subst. = 0,1574 g H,0 u. 0,4714 g CO,\t\u00ab .6,68\u00b0/0 H\tu.\t48,75\u00b0/.. C.\n0,085 \u00bb\t\u00bb =0,0514\u00bb\t\u00bb \u00bb0,1501\u00bb\t,\t= 6,7.7 \u00b0/o >\u00bb\t48,16 \u00b0/*\t\u00bb\n(Die zweite Verbrennung liinterlie\u00df einen minimalen Kohlenr\u00fcckstand).\n2.\tN-Bestimmung (Kjeldahl):\n0.5507 g Substanz = 56,55 ccm n/io-H2S04 = 14,37\u00b0/\u00ae N.\n3.\tSchwefelbestimmung: (Pringsheim):\n0.7292 g Substanz = 0.0688 g BaS04 = 1;29\u00b0/u S.\n4.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0.7499 g\tSubstanz = 4,4\tccm n/s-NaOH\t=\t0,33\u00b0/o P.\n1,0124 \u00bb\t\u00bb = 6,05\t\u00bb \u00bb\t=\t0,331 \u00b0/o P.\nEine Probe der Substanz wurde nochmals mit Alkohol 1 Stunde erhitzt, dann im Hei\u00dfextraktor 4. Stunden mit \u00c4ther extrahiert. An dieser Probe wurde die Bestimmung von N und P wiederholt. Es ergibt sich 0,355\u00b0/o P und 14,50\u00b0/o N, also keine bemerkenswerte \u00c4nderung.\nDie folgende Tabelle veranschaulicht die elementare Zusammensetzung der in den 3 Verarbeitungen gewonnenen Eiwei\u00dfportionen:\n\tI.\t11.\t111.\nc . .\t. . 49,2\t49,56\t48,75\nH . .\t. .\t6,91\t6,59\t6,68\nN . .\t. . 14,14\t13,98\t14,37\nS . .\t. .\t1,19\t1,16\t1,29\nP . .\t. .\t0,49\t0,393\t0.33\n0 . .\t. . 28,07\t28,32\t28,57\nAn der elementaren Zusammensetzung f\u00e4llt zun\u00e4chst der niedrige N-Gehalt auf, wie man ihn von \u00e4hnlicher Gr\u00f6\u00dfenord-","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nnung bei den Mucinen, Mukoiden, einigen mucin\u00e4hnlichen Nuc-leoalbuminen, und auch bei den sogenannten lchthulinen findet; mit diesen Gruppen hat unser Eiwei\u00dfk\u00f6rper auch die schleimige Natur und andere physikalische Eigenschaften, mit einigen auch den Phosphorgehalt gemeinsam, w\u00e4hrend er von den Mucinen, den Mukoiden und den meisten lchthulinen durch das Fehlen abspaltbaren Kohlenhydrats sich unterscheidet.\nAm weitesten geht die \u00c4hnlichkeit mit dem Ichthulin aus Barscheiern, *) dem aus Kabeljaueiern2) und dem Nucleo-albumin der Schneckenleber.3)\nWie bei diesen K\u00f6rpern ist es die dringlichste Aufgabe der weiteren Forschung, zu entscheiden, ob der gefundene Phosphor ein essentieller Bestandteil des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls ist, ob er einem in wahrer chemischer Bindung angelagerten Phosphatid zugeh\u00f6rt oder ob er endlich einfach aus einer Verunreinigung mit Phosphatid stammt. Wie bei den genannten Substanzen reicht auch bei dem neuen K\u00f6rper das experimentelle Material noch nicht aus, um eine Diskussion dieser Frage zu erm\u00f6glichen. Wir m\u00f6chten aber mit der n\u00f6tigen Reserve auf Grund des analytischen Eindrucks eine Verunreinigung als unwahrscheinlich ablehnen. Die beiden aus den essigsauren Filtraten gewonnenen Eiwei\u00dfk\u00f6rper sind ohne Zweifel chemisch ver\u00e4ndert; \u00fcber das Wesen dieser Ver\u00e4nderung sind genauere Untersuchungen n\u00f6tig, weshalb wir uns mit der Nebeneinanderstellung der Analysen beider auf verschiedene Weise gewonnenen Produkte begn\u00fcgen:\nI.\tII.\nc.............. 47,9\t48,41\nH............... 6,7\t6,55\nN...............12,9\t(!)\t14,20\t(!)\nS.............. 1,55\t1,01\t(!)\nP.............. 0,24\t0,29\n0............HO,71\t29,54\nUm einen Einblick in den Aufbau des neuen Eiwei\u00dfk\u00f6rpers zu gewinnen, wurde eine Bestimmung nach D. van Slyke vor-\n*) Hammarsten, Skand. Arch. f. Physiol., Bd. 17, S. 113 (1905). *) Levene, Diese Zeitschrift, Bd. 32, S. 281 (1901).\n3) Hammarsten, Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. 36, S. 373 (1885).","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I.\t0\")\ngenommen. Das Prinzip dieser Methode darf als bekannt vorausgesetzt werden. F\u00fcr die gasometrische Bestimmung des prim\u00e4ren aliphatischen Aminostickstol\u00ees mittels salpetriger S\u00e4ure hat sich die neue Apparatur nach van Slyke mit Sch\u00fctteleinrichtung vortrefflich bew\u00e4hrt.\nDurch Vorversuche wurde festgestellt, da\u00df nach 25 st\u00e4ndigem Kochen mit 20 Teilen 20\u00b0/oiger HCl vollst\u00e4ndige Hydrolyse eintritt. Es wurden 3 Proben der II. Verarbeitung (2,7338 g : 2,8948 g; 2,9909 g) untersucht. Die Abweichungen waren so gering, da\u00df wir uns mit der Angabe des Mittels begn\u00fcgen k\u00f6nnen.\nAufteilung des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers nach van Slyke.\n\u00b0(o dos Eiwei\u00dfes\nGesamt-N . .....................13.9\nAminoniak-N......................1,37\nMelanin-N.................... . 0.51\nCystin-N.........................0,16\nArginin-N................I . . 1.56\nHystidin-N.......................0,84\nLysin-N..........................0,90\nAinino-N des Filtrats . . i . . . 7,65\nNicht-Amino-N im Filtrat . . . 0.68\n13,67 \u00b0/o\n\u00b0/o dos Gesamt-N\n100\n9,86 . 3\u2019.67 1,15 11.22 6,04 ' 6,48 55,04 t 4.89 \\\n24,89 < 59,93 \u2019.o\n98,35\u00b0}\u00ab\nDie Aufteilung ist eine ziemlich befriedigende. Es berechnet sich aus ihr f\u00fcr 100 g Eiwei\u00df:\nCystin.............1,37 \u00b0/o\nArginin............4,85 \u00b0/o\nHistidin...........3,10\u00b0/\u00ab\nLysin..............4,70 \u00b0/o\nEine weitere Aufteilung nach den Methoden von A. Kossel und E. Fischer wird nachgeholt werden.\nAufarbeitung der Extrakte.\nDie bei der geschilderten Reinigung des Aalschleims jeweils erhaltenen alkoholischen, bezw. \u00e4therischen Ausz\u00fcge wurden miteinander vereinigt (I. Alkoholauszug und I. \u00c4therauszug). Beide wurden dann gesondert im Vakuum zur Trockne gebracht; dabei hinterlie\u00dfen sowohl der I. alkoholische wie der I. \u00e4therische Auszug dickfl\u00fcssige, noch etwas wasserhaltige\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie XCII. -\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nMassen, die im Falle des alkoholischen Auszuges noch etwas Eiwei\u00df einschlossen.\nDie beiden R\u00fcckst\u00e4nde wurden nun mit \u00c4ther ersch\u00f6pfend ausgesch\u00fcttelt, und die L\u00f6sungen sowohl des 1. alkoholischen wie des I. \u00e4therischen R\u00fcckstands zum IL \u00e4therischen Extrakt vereinigt.\nDer in \u00c4ther unl\u00f6sliche Anteil wird mit Alkohol in der W\u00e4rme mehrmals mehrere Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler behandelt, die hei\u00dfen alkoholischen Extrakte ebenfalls vereinigt zum II. alkoholischen Auszug.\nDer weder in Alkohol noch in \u00c4ther l\u00f6sliche R\u00fcckstand gab bei mehrw\u00f6chentlichem Stehen mit Petrol\u00e4ther an dieses L\u00f6sungsmittel auch nicht Spuren ab. Nach Entfernung des Petrol\u00e4thers wird mit Wasser behandelt, wodurch fast alles gel\u00f6st wird ; nur etwas Eiwei\u00df bleibt ungel\u00f6st.\nAufteilung des II. \u00c4therauszugs.\nDie vereinigten braungef\u00e4rbten \u00c4therausz\u00fcge wurden mit entw\u00e4ssertem Natriumsulfat getrocknet; nach Verdunsten des \u00c4thers hinterblieb ein R\u00fcckstand von 170 g, welcher eine halbfeste, hellbraune, in \u00c4ther und Petrol\u00e4ther ohne R\u00fcckstand l\u00f6sliche Masse darstellte.\nZur Aufteilung dieser Masse wurde auf Grund von Vor-versuchen folgender Kunstgriff angewandt: Man versetzte zun\u00e4chst allm\u00e4hlich mit mehr und mehr Essigester, wodurch die Konsistenz sich bis zur v\u00f6lligen Verfl\u00fcssigung \u00e4nderte; bei weiterem Zusatz (insgesamt 1,2 Liter Essigester) trat Tr\u00fcbung auf und ein gelblich-wei\u00dfer K\u00f6rper (A) fiel aus, der nach einiger Zeit abgesaugt und mit Essig\u00e4ther gr\u00fcndlich gewaschen wurde.\t^\nAus dem Filtrat wurde im Vakuum der Essig\u00e4ther entfernt, w\u2019obei zum Schlu\u00df lebhaftes Sch\u00e4umen auftrat, und der R\u00fcckstand mit 1 Liter Alkohol absol. verr\u00fchrt. Dabei blieb e|n halbfester, gelbbrauner K\u00f6rper (B) ungel\u00f6st. Seine Menge betrug etwa 5 g, er enthielt N und P, wurde aber vorl\u00e4ufig nicht weiter untersucht.\nDas alkoholische Filtrat vom K\u00f6rper B wurde wieder","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I. 67\nirn Vakuum eingeengt : sobald auf der Oberfl\u00e4che der L\u00f6sung die Abscheidung von Krystallen zu beobachten war, wurde das Vakuum abgestellt, die L\u00f6sung erkalten lassen, die Krystalle abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und sodann im Vakuum weiter eingedampft. Neue Krystallabscheidungen w'urden in gleicher Weise gewonnen.\nDie gewonnenen Krystallmassen wogen rein 12 g. Sie zeigten unter dem Mikroskop die Krystallform des Cholesterins, gaben die Reaktionen von Salkowski und von Liebermann. Fp. 139/141\u00b0 C.\nDer R\u00fcckstand des eingedampften alkoholischen Filtrats wurde nun mit Methylalkohol versetzt, wobei die gleiche Krscheinung auftrat, die oben bei Gewinnung des K\u00f6rpers A mittels Essig\u00e4ther geschildert wurde : Erst glatte L\u00f6sung, dann Auf-treten einer Tr\u00fcbung. So wurde eine braune, halbfeste Masse (C) gewonnen, die von vereinzelten Krystallen durchsetzt war.\nDas nach Absaugen von C erhaltene methylalkoholische Filtrat wird wieder im Vakuum eingedampft; der R\u00fcckstand (etwa 90 g) stellt eine halbfeste, braune, in \u00c4ther, Alkohol, Toluol v\u00f6llig l\u00f6sliche Masse dar. Sie wird in wenig \u00c4ther gel\u00f6st und die L\u00f6sung mit Aceton versetzt, solange Tr\u00fcbung entsteht. Es lallt ein in Aceton unl\u00f6slicher K\u00f6rper aus (Dp 20g), Nach Entfernung von \u00c4ther und Aceton aus dem Filtrat blieben 70 g eines in Aceton l\u00f6slichen R\u00fcckstandes (D,).\nK\u00f6rper A.\nDieser wie gesagt durch Essig\u00e4ther aus dem\u2019 R\u00fcckstand des \u00c4therextrakts gef\u00e4llte K\u00f6rper betrug 5,7 g. Es wurde gefunden, da\u00df er sich aus hei\u00dfem Essig\u00e4ther umkrystallisieren l\u00e4\u00dft, wodurch er als rein wei\u00dfes, undeutlich kry\u00e4tallinisches Pulver gewonnen wird. Bei 120\u00b0 C. f\u00e4ngt die Substanz an, zusammenzusintern, f\u00e4rbt sich langsam etwas br\u00e4unlich und schmilzt schlie\u00dflich bei 177/179\u00b0 G. zu einer braunen Fl\u00fcssigkeit. Dieser Fp. wurde auch nach mehrfachem Umkrystallisieren wieder erhalten.\nZur Elementaranalyse des neuen Phosphatids wurde ein vielfach aus Essig\u00e4ther umkrystallisiertes Produkt verwendet:\n5*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,4102 g Substanz = 23.55 ccm n/\u00ab-NaOH = 3,18 V P. Stickstoffbestimmung (Kjeldahl): *\t\u2019\n0,524\u00ab g Substanz = 12.8 ccm n/todUSCh = 3 49o/a v Verbrennung:\t4\t\u2019\t'\n0,1357 g Subst. = 0,1108 g H,0 u. 0,3131 g CO, = 11,04\u00bb/\u00ab H; 62,92 V C. 0.1523 > * =0,1464 \u00bb \u00bb \u00bb0,3510\u00bb \u00bb = 10,76 \u00b0/o \u00bb 62,86\u00b0,\u00ab\u00bb Die prozentische Zusammensetzung ist also:\n\u00ab2,89\u00b0/o C, 10,90\u00b0/o H, 3,42\u00b0/o N, 3,18\u00b0/\u00ab P, 19,61 \u00b0/o 0.\nDaraus l\u00e4\u00dft sich unter Vorbehalt folgende empirische Formel ableiten : CilH106NJ)O12. Es handelt sich also wahrscheinlich um ein Diaminomonophosphatid.i) Die chemischen Eigenschaften der Substanz laden zu einer eingehenden Untersuchung ein.\nF\u00e4llung C.\nDie durch Methylalkohol erzielte F\u00e4llung G wog etwa 35g; sie stellte eine braune, halbfeste, mit Krystallen durchsetzte Masse dar. Durch Behandlung mit Aceton bei gew\u00f6hnlicher lemperatur konnten diese Krystalle isoliert, gel\u00f6st und nach einigen Reinigungsprozeduren aus hei\u00dfem Alkohol rein gewonnen werden. Sie zeigten alle Eigenschaften des Cholesterins.\nDie vom Cholesterin befreite F\u00e4llung wurde nunmehr in hei\u00dfem Aceton gel\u00f6st und in der K\u00e4lte wieder ausfallen gelassen, dann mehrmals in \u00c4ther gel\u00f6st und mit Aceton gef\u00e4llt, bis schlie\u00dflich eine braune Masse resultierte, die im Vakuumexsikkator fest und spr\u00f6de wurde. In dieser pulverisierter, korm erhielten wir schlie\u00dflich nur 2,5 g.\nAnalyse :\n1.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,1430 g\tSubstanz\t= 7,85 ccm\t\"/,-NaOH\t= 3,04 \u00b0/o\tP.\n0,171\u00ab \u00bb\t*\t= 9,60\t\u00bb\t\u00bb\t= 3,09 V\t\u00bb\n2.\tStickstoffbestimmung (Kjeldahlj:\n0,2571 g Substanz = 5,35 ccm n/i\u00b0-H,S04 = 2,91\u00b0 \u00ab N.\n3.\tVerbrennung:\n0,l\u00abo7 g Subst. = 0,1356 g H,0 und 0,3763 g C02 = 9,16\u00b0 o H, 61,94 V C. Oie prozentische Zusammensetzung ist also:\nC = 61,49\u00b0/\u00ab, H = 9,16 \u00bb , N = 2,91\u00b0/\u00ab, P = 3,07 V, 0 = 22,92\u00b0'\u00ab.\n\u2018) Anm. bei der Korrektur: Ganz \u00fcberraschend w\u00fcrde f\u00fcr die Analyse auch die Formel CI04H2foN6P8025 stimmen, welche 62,4\u00b0/\u00ab C, 11\u00b0\u00abH. 3,5V N, 3,1 V P und 20\u00b0/o 0 verlangt.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. * I.\n69\nDaraus w\u00fcrde sich die empirische Formel eines zweiten Diaminomonophosphatids berechnen: C5SH91N,P014. Die ziemlich weitgehende \u00c4hnlichkeit mit der oben abgeleiteten Formel des krystallisierten Diaminomonophosphatids A legt aber die M\u00f6glichkeit nahe, da\u00df es sich um ein Oxydationsprodukt des Phosphatids A handelt.\nAcetonf\u00e4llung Dr\nDie in \u00e4therischer L\u00f6sung mit Aceton erzielt\u00ab F\u00e4llung D4 (s. o.) im Gewichte von 20 g wurde mit wenig \u00c4ther gel\u00f6st, von einer kleinen Menge eines wei\u00dfen K\u00f6rpers abfiltriert, der \u00c4ther verdunstet, R\u00fcckstand in ziemlich viel Alkohol gel\u00f6st, von sehr geringer Tr\u00fcbung nach Absitzen abgegossen, das alkoholische Filtrat im Vakuum eingedampft und im Vakuumexsikkator getrocknet. Beim Trocknen wurde eine geringe Gewichtszunahme, wohl als Folge von Autoxydation, beobachtet.\nAnalyse von D,:\n1.\tPhosphorbestimmung (Neumann):\n0,3162 g\tSubstanz\t=\t17,85\tccm\tn/,-NaOH\t= 3,13\u00ae/o\tP\n0,3106 \u00bb\t\u00bb\t=\t17,85 *\t>\t= 3.12 \u00b0/o\t\u00bb\n2.\tStickstoffbestimmung (Kjeldahl):\n0,5605 g\tSubstanz\t=\t9,3 ccm\tn/,0-H,SO4 \u2022\t= 2,32 \u00b0/o\tN\n0,6425 \u00bb\t\u00bb\t=\t10,5\t\u00bb\t\u00bb\t=\u00bb\u2022\u25a0-2,27%\t\u00bb\n3.\tVerbrennung:\n0,1753 g Subst. = 0,1575 g H,0 u. 0,4215 g C0a = 10,06\u00b0/\u00ab H. 65,58\u00b0 \u00ab C. Die prozentische Zusammensetzung des Phosphatids ist demnach:\nC = 65,58\u00ae/\u00ab, H = 10,06 \u00b0/o, N \u00b0/o 2,30\u00ae/o, P == 3,-125\u00ae/\u00ab, 0 = 18,9\u00ae/\u00ae..\nDas Verh\u00e4ltnis N : P berechnet sich auf 1,64 :1. Diese Relation zeigt, da\u00df der analysierte K\u00f6rper nicht einheitlich war. Tats\u00e4chlich zeigte sich bei der Verseifung, da\u00df in dem Unverseifb\u00e4ren eine nicht unbetr\u00e4chtliche Menge Cholesterin, enthalten war, welche nat\u00fcrlich die Zahlen f\u00fcr den .Kohlenstoff erh\u00f6hte, w\u00e4hrend die Zahlen f\u00fcr N und P etwas zu niedrig sind.\nVerseifung von D 4: 4 g wurden in 150 ccm ges\u00e4ttigter Barytl\u00f6sung suspendiert und mehrere Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. In die hei\u00dfe L\u00f6sung wurde CO, eingeleitet und nach dem Erkalten filtriert. Das Filtrat wurde auf dem Wasserbade zur Trockene gebracht, der R\u00fcckstand mit abso-","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nlutem Alkohol ausgezogen und die alkoholische L\u00f6sung verdunstet. Es blieben 0,6258 g eines gelb-braunen, basisch riechenden, dicken \u00d6les zur\u00fcck. Ein aus diesem \u00d6l erhaltenes Platindoppelsalz enthielt 30,3 \u00b0/0 Pt (Cholin fordert 31,63 \u00b0/0). In dem alkoholunl\u00f6slichen Teil des R\u00fcckstandes wurde nach vorangehender Oxydation Phosphors\u00e4ure mit Ammoniummolyb-dat nachgewiesen; ferner trat beim Erhitzen mit geschmolzenem NaHS04 deutlicher Geruch nach Acrolein auf, die D\u00e4mpfe schw\u00e4rzten mit Ammon-Silbernitrat getr\u00e4nktes Papier und f\u00e4rbten mit fuchsinschwefliger S\u00e4ure getr\u00e4nktes Papier sch\u00f6n blauviolett.\nDamit ist der Nachweis von Glycerinphosphors\u00e4ure erbracht.\nDer Barytniederschlag wurde in einem Kolben gesp\u00fclt, anges\u00e4uert und mit \u00c4ther ersch\u00f6pft. Der gesamte \u00c4therextrakt wog 2,5492 g. Er wurde wieder in \u00c4ther gel\u00f6st und mit verd\u00fcnnter Natronlauge gesch\u00fcttelt. So lie\u00dfen sich 0,2993 g Cholesterin gewinnen, w\u00e4hrend aus der Seifenl\u00f6sung nach Ans\u00e4uern mit \u00c4ther 2,2265 g Fetts\u00e4uren ausgezogen wurden.\nDie Trennung der Fetts\u00e4uren erfolgte \u00fcber die Bleisalze mit Hille von Benzol nach der \u00fcblichen Methode. Aus 2,0275 g Fetts\u00e4uren wurden erhalten:\n1.\tges\u00e4ttigte Fetts\u00e4uren 0,461 = 22,7\u00b0/0, Fp. 55\u00b0, was einem Gemisch aus 30\u00b0/o Stearins\u00e4ure und 70\u00b0/o Palmitins\u00e4ure entspricht ;\n2.\tan unges\u00e4ttigtenS\u00e4uren 1,566g = 77,2\u00b0/o. Dunkles, ziemlich leicht fl\u00fcssiges \u00d6l. Jodzahl 97 (Oleins\u00e4ure 89,96). Mit Rohrzucker und H2S04 rot-violette F\u00e4rbung.\nEs sind also bei der Verseifung in 3,7 g (nach Abzug des Cholesterins) gefunden: 0,6258 g Base (Cholin?); 2,2265 g Fetts\u00e4uren, 0,84 g Glycerinphosphors\u00e4ure.\nDer in Aceton unl\u00f6sliche R\u00fcckstand D2.\nDiese 70 g betragende Masse (s. o.) war in Alkohol, \u00c4ther, Methylalkohol, Benzol glatt l\u00f6slich. Bei l\u00e4ngerem Stehen schieden sich aus der L\u00f6sung der dickfl\u00fcssigen braunen Masse einige wenige Krystalle ab (Cholesterin).\nDa eine befriedigende weitere Reinigung des Edukts nicht","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I.\t71\ndurchgef\u00fchrt werden konnte, begn\u00fcgten wir uns einstweilen mit der Verseifung:\n6,5 g wurden in 40 ccm 90\u00b0/oigeni Alkohol gel\u00f6st, mit 8 g\tin 100 ccm Wasser versetzt und 9 Stunden am\nR\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Dann wird mit hei\u00dfem Wasser verd\u00fcnnt, C02 eingeleitet, vom Barytniederschlag abtiltriert.\nDas w\u00e4sserig-alkoholische Filtrat wird zur Trockne gebracht und mit absolutem Alkohol ausgezogen. Es hinterblieben nach Verdunsten des Alkohols 0,7 g eines br\u00e4unlichen \u00d6les. Daraus dargestelltes Platindoppelsalz enth\u00e4lt 31,27\u00b0/o Pt (Cholin 31,63\u00b0/o), es ist in Wasser leicht l\u00f6slich. \u2014 Im R\u00fcckstand des\nAlkoholauszuges konnten mit den gleichen Methoden wie oben\n*\nPhosphors\u00e4ure und Glycerin nachgewiesen werden. \u2014 Der auf dem Filter befindliche Barytniederschlag wurde in einen Kolben gespritzt, anges\u00e4uert und mit \u00c4ther extrahiert. Gewicht dieses \u00c4therextrakts 0,8286 g.\nDa im Verseifungskolben braune, anscheinend amverseifte Massen zur\u00fcckgeblieben waren, wurden dieselben im gleichen Kolben in alkoholische L\u00f6sung gebracht und mit \u00fcbersch\u00fcssigem Na-\u00c4thylat 2 Stunden gekocht. Dann wird auch hier wie oben verfahren und so noch 4,4022 g \u00c4therextrakt gew\u00f6nnen.\nBeide \u00c4therextrakte (5,2308 g) werden vereinigt in \u00e4therischer L\u00f6sung mit 40 ccm N-NaOH und Wasser gesch\u00fcttelt, die alkalisch-w\u00e4sserige L\u00f6sung abgetrennt, anges\u00e4uert und mit \u00c4ther extrahiert. Es resultieren 3,3570 g eines braun gef\u00e4rbten halbfesten Edukts.\nIm \u00c4ther waren enthalten 1,7872 g einer halbfesten gelblichen Masse. Sie erschien noch nicht v\u00f6llig verseift und wurde deshalb nochmals mit Na-\u00c4thylat gekocht.\nSchlie\u00dflich blieben 0,8437 g unveraeift; \u00fcberwiegend drusenf\u00f6rmig gruppierte Krystalle neben etwas hellgelber halbfester Masse. Die Krystalle erwiesen sich als Cholesterin.\nDie au\u00dferordentlich schwere Verseifbarkeit wie der Umstand, da\u00df das Ausgangsmaterial in kaltem Alkohol. l\u00f6slich war, machen es wahrscheinlich, da\u00df das Cholesterin in Form von Estern vorhanden war. Die Frage soll sp\u00e4ter mit der Digi-toninmethode von Windaus genauer gepr\u00fcft werden.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nJohannes M\u00fcller und Hans Reinbach,\nDas Gesamt\u00e4therextrakt (5,2308 g) enthielt demnach : (0,8575 -f- 3,3570) = 4,2145 g Fetts\u00e4uren und 0,8437 g Lnverseif bares. Die Trennung der Fetts\u00e4uren in ges\u00e4ttigte und unges\u00e4ttigte erfolgte auch hier \u00fcber die Bleisalze mittels Benzol.\nEs wurden in 4,21 g. gefunden:\n0,68 g ges\u00e4ttigte Fetts\u00e4uren. Fp. 55\u00b0 C.; also auch hier 30\u00b0/o Stearins\u00e4ure und 70\u00b0/o Palmitins\u00e4ure;\n3,5 g unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4uren, Jodzahl 84,1 (\u00d6ls\u00e4ure 89,96).\nMit Rohrzucker und H2S04 rot-violette F\u00e4rbung.\nInsgesamt ergab der \u00c4therextrakt 16,6\u00b0/o Unverseifbares und 83,4\u00b0/o Fetts\u00e4uren, und zwar 83,3\u00b0/0 unges\u00e4ttigte neben 16,7\u00b0/o ges\u00e4ttigten.\nDer II. alkoholische Auszug.\n\u00dcber diesen ist vorl\u00e4ufig leider nur wenig zu berichten, weil es \u2014 mit einer Ausnahme \u2014 nicht gelang, aus ihm gen\u00fcgend definierte K\u00f6rper darzustellen.\nAus den hei\u00dfen alkoholischen Ausz\u00fcgen, die aus den in \u00c4ther unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nden des I. alkoholischen und des I. \u00e4therischen Auszuges hergestellt wurden, schied sich beim Erkalten eine br\u00e4unliche feste Substanz (A) ab, von der abfiltriert wurde (alkohol. hiltrat B). Beim Einengen des letzteren im Vakuum bei 50\u201460\u00b0 fielen drusenf\u00f6rmig gruppierte feine Krystallnadeln aus (K\u00f6rper C), von denen wieder abfiltriert wurde (alkohol. Filtrat C).\nDie feste Substanz A ging beim Kochen mit 80\u00b0/oigem Alkohol zum gr\u00f6\u00dften Teil in L\u00f6sung; von dem dunkelbraunen dickfl\u00fcssigen R\u00fcckstand wurde abfiltriert. Aus der 80\u00b0/oigen alkoholischen L\u00f6sung f\u00e4llt beim Erkalten ein br\u00e4unlich gef\u00e4rbter fester K\u00f6rper ohne erkennbare Krystallform aus (1,3 g). Er enth\u00e4lt 10,67 \u00b0/0 N und gibt beim Erhitzen mit NaOH deutlichen Geruch nach Aminbasen. Die alkoholische Mutterlauge enthielt noch 1,5 g eines teils festen, teils halbfesten R\u00fcckstandes. Der K\u00f6rper C, 1,2 g, ist schwer l\u00f6slich in Aceton, Essigester, Alkohol, leichter in Methylalkohol, leicht in Wasser. Aus 80\u00b0/oigem Alkohol umkryst\u00e4llisiert pr\u00e4sentiert es sich als rein wei\u00dfe, fein krystallinische Drusen. Er ist P-frei (Veraschung\ni","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der* Fische. I.\nnach Neumann), aber N-haltig (Lassaigne). Die w\u00e4sserige L\u00f6sung reagiert gegen Lackmoid schwach basisch-.\nZur Molekulargewishtsbestimmung wurden 0,0538 g in 4,1086 g Wasser gel\u00f6st. A: 1. \u2014 0,255 \u00b0.C.; 2. - 0,200\u00b0 C.; 3. -0,260\u00b0 C.\nM = 18.5 \u2022 -\n0,0538 \u2022 100 0,2\u00ab \u2022 4.1686\nVerbrennung:\n0.070 g Subst. 0,1256 g CO,; 0,0523 g H.,0 = 48,93\u00b0;\u00ab C, 8,36\u00b0/\u00ab H. X-Bestimmung (Kjeldahl):\n0,1579 g = 11,00 ccm n/10-H,SO4 = 10,3 \u00b0/o N.\nDemnach: C = 48,93\u00b0/\u00ab, H = 8,36\u00b0/\u00ab, N \u00ab 10,3\u00b0;\u00ab, 0 = 32,41 \u00b0/o.\nDie Analyse stimmt ann\u00e4hernd zu der empirischen Formel C:,HnN02 oder C5H12N03. Die Base soll an neuem Material genauer untersucht wurden. Betain scheint es nicht zu sein. Das alkoholische Filtrat G konnte durch \u00c4ther in mehrere Fraktionen aufgeteilt werden, welche stark phosphorhaltige, N-haltige, nach Fleischextrakt riechende Substanzen enthielten.\nDer nach Herstellung des II. \u00e4therischen und II. alkoholischen Auszuges verbleibende R\u00fcckstand war, wie oben schon gesagt, mit Ausnahme von etwas darin enthaltenem Eiwei\u00df, in \\\\ asser glatt l\u00f6slich. Die braune, zuerst fadenziehende, allm\u00e4hlich spr\u00f6de werdende Masse gibt beim trocknen Erhitzen Pyrrolreaktion, enth\u00e4lt 7,48 \u00b0/o N und 1,47 \u00b0/o P. Mit Alkali erhitzt gibt sie NHS ab ; Amingeruch. Beim Ans\u00e4uern der alkalischen L\u00f6sung Geruch nach H,S.\nDurch sehr viel Methylalkohol lie\u00df sich eine Substanz ausziehen, die nach mehrfachem L\u00f6sen in hei\u00dfem Methylalkohol und Ausfallen in der K\u00e4lte sich als ein hellgelber, erst z\u00e4her, dann fest und pulverisierter werdender K\u00f6rper darstellte. Das Pulver ist leicht l\u00f6slich in Wasser, ziemlich schw\u00e7r in Methylalkohol, fast unl\u00f6slich in \u00c4thylalkohol und Aceton. Die Elementaranalyse ergab: 9,94\u00b0/o N; 0,95\u00b0/oP; 38,77\u00b0/o G; 6,58\u00b0/oH. Der Schwefel wurde nicht bestimmt. Einige Gramm des wasserl\u00f6slichen Rohprodukts wurden dialysiert. Nach 48 Stunden waren in das mehrfach erneuerte Wasser 40\u00b0/o durchdialysiert; der R\u00fcckstand dieses Dialysats war reicher an Phosphor (l,67\u00b0/o) und \u00e4rmer an Stickstoff (6,95) als das dialysierte Rohprodukt.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74 J. M\u00fcller und H. Reinbach, \u00dcber das Hautsekret der Fische I.\nSo unvollst\u00e4ndig die vorliegende Untersuchung naturgem\u00e4\u00df noch ist, so wird doch durch sie die in der Einleitung erw\u00e4hnte L\u00fccke in der vergleichenden Biochemie einstweilen befriedigend ausgef\u00fcllt. Es ergibt sich, da\u00df der Aalschleim etwa 12\u00b0/\u00ab Trockensubstanz enth\u00e4lt, wovon etwa 9\u00b0/o (also der Hauptanteil) auf einen dem Nucleoalbumin der Schneckenleber \u00e4hnlichen Eiwei\u00dfk\u00f6rper entfallen. Der Rest an organischer Substanz stellt wesentlich ein Gemisch von Lipoiden dar, unter denen nachgewiesen wurden: 1. Cholesterin, wahrscheinlich als Ester an Fetts\u00e4uren gebunden, 2. ein kry-stallisierendes Diaminomonophos phatid C51H108N,POls, 3. ein festes Diaminophosphatid C\u00e4sH9sNaPOu, 4. dem Typus der Lecithine entsprechende Phosphatide. Ferner fand sich eine betain\u00e4hnliche Base neben phosphorhaltigen Abbauproduk-ten des Eiwei\u00dfes.\nDie Untersuchung wird fortgesetzt.","page":74}],"identifier":"lit37368","issued":"1914","language":"de","pages":"56-74","startpages":"56","title":"Untersuchungen \u00fcber das Hautsekret der Fische. I. Mitteilung: Die Chemie des Aalschleims","type":"Journal Article","volume":"92"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:11:34.582983+00:00"}