Open Access
{"created":"2022-01-31T12:52:37.789280+00:00","id":"lit37374","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stoltzenberg, Hugo","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 92: 445-494","fulltext":[{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\nVon\nHugo Stoltzenberg.\nMit 4 Kurven, 14 Abbildungen ira Text und 2 Tafeln.\n(Der Redaktion zugegangen am 20. Juli 1914.)\nTrotz des gro\u00dfen Interesses, das der Gewinnung und Verwertungsm\u00f6glichkeit des Betains, des wichtigsten stickstoffhaltigen Abfallproduktes der R\u00fcbenzuckerfabrikation,, heute ent-gegengebracht wird, ist die Kenntnis von den physikalischen und chemischen Eigenschaften dieses K\u00f6rpers sehr l\u00fcckenhaft. Vorliegende Arbeit soll diesen Mangel beseitigen helfen. Ich hoffe durch Beschreibung und n\u00e4here Charakterisierung der Verbindungen des Betains, die bisher zur Darstellung und zum analytischen Nachweis des Betains benutzt wurden, auch denen von Nutzen zu sein, die sich mit der Gewinnung von Betain besch\u00e4ftigen. Besondere Aufmerksamkeit habe ich d\u00e8r krystallo-graphischen Untersuchung der Betainderivate zugewandt, weil dem krystallographischen Studium cyklischer, aliphatischer Verbindungen in neuester Zeit besonderes Interesse geschenkt wird.1)\nA. Allgemeiner Teil.\nI. L\u00f6slichkeit, L\u00f6sungsw\u00e4rme, Krystallwassergehalt, Hygroskopizit\u00e4t und Geschmack.\n\u00dcber die L\u00f6slichkeit von Betain in Wasser findet sich in der Literatur nur eine Angabe von Scheibler,* *) nach der eine bei 25\u00b0 ges\u00e4ttigte, w\u00e4sserige L\u00f6sung einen Gehalt von\n\u2018) p. Groth, Ringbiidung und Kristallstruktur, Ber., Bd.47, S. 2063 (1914).\t\u2019\n*) Ber., Bd. 2, S. 292 (1869).\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCII.\t3J","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\nHugo Stoltzenberg,\nf)l,8\u00b0/o (d. i. 100 g W. 1. 161,7 g Bet.) an wasserfreier Base besitzen soll. Ich bestimmte die L\u00f6slichkeit in Wasser sowie \u00fcber Kalk destilliertem Methyl- und \u00c4thylalkohol. Es ergaben sich die sp\u00e4ter angegebenen L\u00f6slichkeitskurven. Sie zeigen, da\u00df sich bei 20\u00b0 in Wasser fast zwanzigmal so viel Betain l\u00f6st als in \u00c4thylalkohol. Bei der Extraktion des Betains aus w\u00e4sserigen L\u00f6sungen z. B. Schlempe ist hierauf durch mehrfaches Extrahieren R\u00fccksicht zu nehmen.1) Betain besitzt ein ausgesprochenes Krystallisationsverm\u00f6gen in den erw\u00e4hnten L\u00f6sungsmitteln, soda\u00df es nur einer Temperaturerniedrigung um wenige Grade bedarf, um es in krystallinischer Form auszuscheiden.\nDie L\u00f6sungsw\u00e4rme von wasserfreiem Betain in Wasser betr\u00e4gt 1385 cal.\nBetain krystallisiert nur aus v\u00f6llig wasserfreiem Alkohol ohne Krystallwasser, weniger konzentriertem entzieht es das Wasser, um mit 1 Molek\u00fcl Wasser auszufallen. Die Krystall-gestalt beider Formen sowie die der \u00fcbrigen in dieser Arbeit beschriebenen Verbindungen ist von Herrn cand. min. Riedel untersucht worden. Seiner steten, g\u00fctigen Bereitwilligkeit sei bestens gedankt.\nDie Angaben von Herrn Fritz Albers,2) da\u00df reines Betain kaum hygroskopisch sei, kann ich vollauf best\u00e4tigen. Wasserfreies Betain nimmt an der Luft rasch ein Molek\u00fcl Wasser auf, um dann konstant zu bleiben. Geringe Verunreinigungen, namentlich an organischen S\u00e4uren, machen Betain hygroskopisch. Zersetzungsprodukte \u00fcben denselben Einflu\u00df. Eine Menge von 250 g Betain, die durch f\u00fcnf Stunden langes Erhitzen bei 140\u2014150\u00b0 im \u00d6lbade entw\u00e4ssert worden war, zeigte einen unangenehmen, pyridinartigen Geruch und war stark hygroskopisch.\nNach Scheibler3) schmeckt Betain s\u00fc\u00dflich k\u00fchlend. Dem wasserfreien Betain fehlt der k\u00fchlende Geschmack, denn Betain l\u00f6st sich in Wasser unter W\u00e4rmeentwicklung; au\u00dferdem be-\n*) S. hierzu Ber., Bd. 46, S. 563 (1913).\n*) Fritz Albers, Die Zersetzung des Betains durch \u00c4tzkali, Dissertation Hannover 1912, S. 11, und Chem. Ztg., Bd. 37, S. 1533 (1913).\ns) Ber., Bd. 2, S. 202 (1869).","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n447\nsa\u00dfen alle von mir untersuchten Proben neben dem s\u00fc\u00dfen Vor- einen bitterlichen Nachgeschmack.\nII. Molekiilverbindungen des Betains.\nDas Krystallvvassermolek\u00fcl des Betains kann leicht durch Wasserstoffsuperoxyd ersetzt werden. Die ersten Angaben \u00fcber diese Verbindung machte S. Tanatar.1) Man braucht nur Betain mit 30\u00b0/oigem Wasserstoffsuperoxyd im Vakuum bei etwa 50\u00b0 oder im Vakuum-Exsikkator einzuengen, um zu sch\u00f6n ausgebildeten Krystallen der Verbindung C5Hn0*N; H,02 zu kommen, die allerdings leicht Verwittern, \u00fc. Stanek und Gedeon Richter erw\u00e4hnen im Ver. St. P. 1045 451l), da\u00df man die Verbindung durch Zusatz geringer Mengen von Salzen organischer oder anorganischer S\u00e4uren z. B. Natrium- oder Kaliumbisulfat festigen k\u00f6nne.\nInteressant ist, da\u00df man das Kristallwassermolek\u00fcl auch bei dem weiter unten beschriebenen basischen Hydrochlorid (C5HU02N)2HC1H20 durch H202 ersetzen kann und da\u00df diese Verbindung gro\u00dfe Best\u00e4ndigkeit besitzt, weil der saure Stabilisator im Molek\u00fcl enthalten ist.\nVersuche, das Krystallwasser durch Schwefelwasserstoff zu ersetzen, hatten keinen Erfolg. Beim Einleiten von HtS in die w\u00e4ssrige L\u00f6sung erh\u00e4lt man Bet. H,0 und beim \u00dcbergie\u00dfen von wasserfreiem Betain mit fl\u00fcssigem Schwefelwasserstoff wasserfreies Betain zur\u00fcck.\nVerbindungen von aromatischen Aminen z. B, Anilin und Monomethylanilin mit wasserfreiem Betain konnten aus absolutalkoholischer L\u00f6sung nicht erhalten werden.\nIII. Verbindungen des Betains mit den Halogenwasserstoffs\u00e4uren.\nDen bekannten Verbindungen Bet. HCl, Bet. HBr, Bet. HJ und BetjHJ wurden die Formen Bet. 2HF, Bet. HF, (Bet)tHCl.\n') Siehe hierzu Cbem. Ztg., 1913, Rep. Nr. 27/29, S. 139. Herstellung fester, haltbarer Verbind, von H80*. VI. Stanek', Prag, und Chem. Fahr. Gedeon Richter, Budapest.\n31*","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\nHugo Stoltzenberg,\nH20 und (Bet)2HBr angereiht. Die Existenz von Bet \u2022 2HC1 wurde in L\u00f6sung nachgewiesen, soda\u00df von den Verbindungen des Betains mit den Halogenwasserstoffs\u00e4uren folgende Reihen bekannt sind.\nSaure Salze Bet \u2022 2HF Bet \u2022 2HC1 (in L\u00f6sg.)\nEinfache \u00ab Bet. HF Bet. HCl\tBet.HBr Bet. HJ\nBasische *\t\u2014 (Bet)2HCl. H20 (Bet)2HBr (Bet)2HJ.\nAn dieser Stelle sei auf eine Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit bez\u00fcglich des Krystallwassergehaltes der Hydrohalogenide der Betaine hingewi\u00ebsen. W\u00e4hrend die einfachen Salze kein Krystallwasser besitzen, enthalten von den basischen die Hydrochloride stets, die Hydrobromide selten und die Hydrojodide niemals Krystallwasser.\nZur Formulierung der einfachen S\u00e4ureverbindungen nahm man bisher fast allgemein an, da\u00df unter Aufspaltung des Betainringes eine Anlagerung des Halogens an den Stickstoff und eine Bindung des Wasserstoffs an die CO-O gruppe erfolge. P. Pfeiffer1) \u00fcbertrug dieselbe Formulierung auf die einfachen Halogenalkaliverbindungen, von denen Bet \u2022 KBr \u2022 2H20, Bet \u2022 KJ \u2022 2H20,Bet \u2022 BaBr2 \u2022 4H2OundBet \u2022 BaCl2 \u2022 4H20 bekannt sind.\nAuf die basische Reihe wandte bereits J. W. Br\u00fchl2) diese Formulierung an unter der Voraussetzung, da\u00df je zwei Betainmolek\u00fcle in salzartiger Bindung stehen. Eine Salzverbindung ist auch hier bekannt und hat von R. Will statt er3) und P. Pfeiffer4) dieselbe strukturelle Deutung erfahren. (Bet)2 \u2022 KJ \u2022 2H20.\nIch vermag mich den obigen Anschauungen nicht v\u00f6llig anzuschlie\u00dfen. Die Br\u00fchl-Willst\u00e4tter-Pfeiffersche Formulierung der basischen Reihe erkl\u00e4rt nicht, warum nur Verbindungen mit 2 Molek\u00fclen Betain zu erhalten sind. Man sollte\n*) Eine etwas verschiedene Formel entwickelte Alfred Werner. Ber., Bd. 86, S. 147 (1908).\n') Ber., Bd. 9, S. 40 (1876).\n3)\tBer., Bd. 35. S. 599 (1902).\n4)\tDiese Zeitschrift. Bd. 85, S. 1. Schon vor Pfeiffer wurden diese Salze so formuliert, aber P. kommt das Verdienst zu, die Formel eingehend gest\u00fctzt zu haben.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n449\nvielmehr erwarten, da\u00df \u00e4hnlich wie bei den Polypeptidketten eine beliebige Zahl von Betainmolek\u00fclen aneinandergereiht werden k\u00f6nnte. Auch erscheint unwahrscheinlich, da\u00df das Betain als ein ringf\u00f6rmig gebundenes essigsaures Ammoniumsalz sich mit einem Alkalihalogenid zu essigsaurem Alkali und Ammoniumhalogenid umsetzen soll. Zus\u00e4tze von Chlorkalium zu Betainl\u00f6sungen bewirkten auch nicht die geringste W\u00e4rmet\u00f6nung, die auf eine Salzbildung schlie\u00dfen lie\u00dfe.\nIch glaube, da\u00df die neueren Anschauungen \u00fcber das Wesen der chemischen Bindung, die in iler Valenz keine gerichtete Einzelkraft sondern ein Kraftlinienfeld erblicken, das durch Additionsvorg\u00e4nge eine Abschw\u00e4chung unter Abgabe von Kraftlinien erfahren kann, auch auf diesem Gebiete brauchbare Erkl\u00e4rungen geben k\u00f6nnen.1) Unter diesem Gesichtspunkte w\u00e4ren die einfachen S\u00e4ure- und Salzverbindungen des Betains wie bisher zu formulieren, doch mit der Ab\u00e4nderung, da\u00df die Bindung zwischen WassertofT bezw. Metall und Halogen bis zu einem gewissen Grade erhalten bliebe. Z. B.\nOH,. CO \u2022 0 H\tCH., \u2022 CO \u2022 0 - Mc\n1 / !\n/i\\ Cl A\\ CA\nCH3 CH, CH,\tCH, CH, CH,\nDie basischen Salze w\u00fcrden folgenden Formeln entsprechen: CH, \u2022 CO \u2022 0\u2022 N \u2022 CH, \u2022 CO \u2022 0......H (resp. Me)\n| /1 \\.................\nN......Cl....\n/|\\\nEin wesentlicher Unterschied zwischen der eben empfohlenen und der alten, der Wernerschen, sowie der Pfeifferschen Auffassung besteht in der Ringstruktur. Diese Auffassung erkl\u00e4rt durch die Annahme der Stabilit\u00e4t bestimmter Ringformen, warum nur zwei Molek\u00fcle Betain sich mit einem Molek\u00fcl Halogenwasserstoff oder den entsprechenden Neutralsalzen vereinigen. Sie erkl\u00e4rt ferner, warum die Verbindungen leicht hydrolytisch gespalten werden.\n*) J. Gadamer, Journ. prakt. Chem., Neue\u00bb Folge, Bd. 87, S. 312 (1912/13), \u00dcber die Rac\u00e9misation der Tropas\u00e4ure. S. auch: Die Valenzlehre, Dr. Hugo Kauffmann, Stuttgart 1911, Verlag von Enke.","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nHugo Stoltzenberg.\nEs ist bekannt, da\u00df Fluor- und Chlorwasserstoff Neigung zur Komplexbildung besitzen und bisweilen bimolekular auf-treten.1) Diese Neigung tritt auch in Verbindungen dieser S\u00e4uren mit Betain zutage.\nDie Existenz eines festen Bet2HF konnte ich nachweisen, f\u00fcr ein Bet2HCl in L\u00f6sung spricht die Tatsache, da\u00df die L\u00f6slichkeit von BetHCl in konzentriert salzsaurer L\u00f6sung etwas h\u00f6her ist als die in Wasser, und der Umstand, da\u00df eine bei 0\u00b0 ges\u00e4ttigte Salzs\u00e4ure nach Zusatz von Betainhydrochlorid nochmals Chlorwasserstoff aufnimmt und zwar fast genau so viel wie sich f\u00fcr Bet-f 2HC1 berechnen w\u00fcrde.\nL\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse der Hydrohalogenide.\nDie L\u00f6slichkeiten des einfachen Hydrochlorids, -bromids und -jodids liegen bei \u2014 10\u00b0 dicht beisammen. Das Steigerungsverh\u00e4ltnis ist besonders bei h\u00f6heren Temperaturen fast konstant und nimmt in der Reihenfolge Chlorid, Bromid, Jodid zu. Bei tiefen Temperaturen scheint sich das L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnis umzukehren, soda\u00df das Jodid das schwerstl\u00f6sliche wird. Mangel an Material erlaubte bei den basischen Salzen nur die Aufstellung der L\u00f6slichkeitskurve f\u00fcr das basische Jodid, w\u00e4hrend beim Chlorid und Bromid nur 2 Punkte bei 0\u00b0 bestimmt wurden. Hier ist das Bromid das leichtestl\u00f6sliche, dann folgen das Chlorid und Jodid. Ein Vergleich zwischen dem normalen und basischen Jodid zeigt, da\u00df das basische Jodid schwerer l\u00f6slich ist als das normale und da\u00df das Steigerungsverh\u00e4ltnis bei dem basischen w\u00e4chst, w\u00e4hrend es bei dem einfachen konstant bleibt.\nIV. Goldsalze des Betains.\nDie goldchloridchlorwasserstoffsauren Salze des Betains sind bereits eingehend von E. Fischer2) und R. Will-st\u00e4tter3) untersucht worden. Diese Forscher fanden, da\u00df\n*) Alfred Werner, Neuere Anschauungen auf dem Gebiete der anorganischen Chemie, 3. Aufl., S. 278. Vieweg, Braunschweig.\n\u2022) Ber, Bd. 35, S. 1593\u201495 (1902).\ns) Ber., Bd. 35. S. 2700-03 (1002).","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n451\nbeim Krystallisieren aus salzsaurer L\u00f6sung stets ein rhombisches Goldsalz der Zusammensetzung BetHAuCl* entsteht, das bei 245\u00b0 (korr. 250\u00b0) schmilzt. Beim Eindampfen einer verd\u00fcnnten, neutralen, sehr schwach sauren oder sehr wenig Betain im \u00dcberschu\u00df enthaltenden L\u00f6sung bildet sich ein regul\u00e4res Goldsalz der gleichen Zusammensetzung mit dem Schmelzpunkt 200\u2014209 \u00b0. \u2014 Salze mit zu niedrigem Goldgehalt erh\u00e4lt man nach Willst\u00e4tter, wenn man bei der Darstellung der regul\u00e4ren Modifikation aus zu konzentrierter oder zu verd\u00fcnnter L\u00f6sung krystallisiert, die Krystalle l\u00e4ngere Zeit mit der Fl\u00fcssigkeit in Ber\u00fchrung l\u00e4\u00dft, wenn man das regul\u00e4re Salz aus reinem Wasser umkrystallisiert, namentlich bei Anwendung konzentrierter L\u00f6sungen sowie bei Zusatz von Betain oder Betainhydrochlorid.\nDie bei den Hydrohalogeniden des Betains gefundenen basischen Verbindungen lie\u00dfen \u00e4hnliche Verbindungen auch bei den Goldhalogenidhalogenwasserstoffs\u00e4uren vermuten. Ein Zusatz von Detain zu einer L\u00f6sung des rhombischen Goldsalzes in Wasser bewirkt die F\u00e4llung eines schwer l\u00f6slichen, regul\u00e4r krystallisierenden Goldsalzes von der Zusammensetzung (Bet^HAuCl^HjO, die ganz der des basischen Hydrochlorids (Bet)2HClH20 entspricht. Die L\u00f6slichkeitskurven des rhombischen und des basischen Salzes sind auf Kurventafel 3 verzeichnet. Sie zeigen, da\u00df das rhombische Salz bei allen Temperaturen fast dreimal so leicht l\u00f6slich ist als das basische. Das einfache regul\u00e4re Salz d\u00fcrfte noch leichter l\u00f6slich sein wie das rhombische. Der Schmelzpunkt des basischen Salzes liegt bei 169\u00b0. Die Existenz dieser Verbindung und ihre Schwerl\u00f6slichkeit erkl\u00e4ren, warum bei der Darstellung der regul\u00e4ren Verbindung BetHAuCl4 unter besonderen Vorsichtsma\u00dfregeln gearbeitet werden mu\u00df und warum es bei der Herstellung der Goldsalze von Betainen ratsam ist, aus saurer L\u00f6sung zu krystallisieren. Photogramme der Krystalle und kurze Erl\u00e4uterungen finden sich im praktischen Teil dieser Arbeit.\nUm die Reihe der Goldverbindungen des Betains zu vervollst\u00e4ndigen, wurde die Verbindung von Betain mit Goldchlorid dargestellt. Sie f\u00e4llt auf Zusatz von Betainl\u00f6sung zu","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nHugo Stoltzenberg,\neiner w\u00e4sserigen Goldchloridl\u00f6sung als schwerl\u00f6slicher, lehmgelber Niederschlag von der Zusammensetzung BetAuCls und ist als die erste schwerl\u00f6sliche Salz Verbindung des Betains von Interesse.\nDa bei dem basischen Hydrochlorid (Bet),HCl, H20 und Hydrobromid (Bet)2HBr Unterschiede in der Zusammensetzung und Art des Ausfallens beobachtet worden waren, war die Frage von Interesse, ob die Verbindungen des Betains mit Goldchloridchlorwasserstoffs\u00e4ure und Goldbromidbromwasserstoffs\u00e4ure analoge Unterschiede aufwiesen. Mit der Goldbromidbromwasserstoffs\u00e4ure konnte ein einfaches und ein basisches Salz erhalten werden, von denen das aus saurer L\u00f6sung gewonnene einfache leichter l\u00f6slich ist. Es besteht aus gl\u00e4nzenden Bl\u00e4ttchen, die im auffallenden Lichte schwarzbraune, im durchfallenden tiefrote Farbe zeigen. Die Zusammensetzung der Verbindung ist BetHAuBr4. Das auf Zusatz von Betain ausfallende, viel heller sattrot gef\u00e4rbte, glanzlose, basische Salz hat die Zusammensetzung 4 BetHAuBr4 -f- Bet, krystallisiert ohne Krystallwasser, hat aber eine vom basischen Hydrobromid (Bet)2HBr v\u00f6llig verschiedene Zusammensetzung.\nAls Resultat ergibt sich, da\u00df bei den Betainen aus der Zusammensetzung der normalen und basischen Hydrohalogenide auf die Zusammensetzung der Goldsalze kein Schlu\u00df gezogen werden darf.\nPlatinsalze des Betains.\nObschon die Platinsalze des Betains viel leichter l\u00f6slich sind als die Goldsalze, sind sie mehrfach zum Nachweis des Betains benutzt worden. \u00dcber ihre Zusammensetzung bestehen einander widersprechende Angaben. Bereits Scheib 1er1) beobachtete zwei Formen, von denen er annahm, da\u00df sie sich nur durch einen Gehalt an Krystall wasser unterschieden. 0. Liebreich2) beschrieb ein monoklines Platinsalz, das 4 Molek\u00fcle Krystaliwasser besitzen sollte, w\u00e4hrend E. Jahns3)\n\u2022) Ber., Bd. 2, S. 293 (1869).\n*) Ber., Bd. 3, S. 162 (1870).\n3) Ber., Bd. 26, S. 1495 (1893).","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n453\ndemselben Salz 3 Molek\u00fcle Krystallwasser zuschreibt. Nach dem letztgenannten Forscher entstehen beim schnellen Abk\u00fchlen der hei\u00df ges\u00e4ttigten L\u00f6sung oder beim F\u00e4llen mit Alkohol feine Nadeln, die wasserfrei zu sein scheinen, mitunter aber wasserhaltiges Salz beigemengt enthalten. L\u00e4\u00dft man die kalt ges\u00e4ttigte L\u00f6sung \u00fcber H2S04 eindunsten, so erh\u00e4lt man, besonders bei einem geringen \u00dcberschu\u00df an Platinchlorid tafelf\u00f6rmige Krystalle, die an der Luft verwittern und 3 Molek\u00fcle Krystallwasser enthalten. Alfred Koepper1) fand in \u00dcbereinstimmung mit Jahns, da\u00df der Wassergehalt des aus verd\u00fcnntem Alkohol ziemlich schnell auskrystallisierten Chloro-platinates nicht konstant und nur gering ist. R. Willst\u00e4tter2) fand in \u00dcbereinstimmung mit Liebreich, da\u00df aus konzentrierter L\u00f6sung in der K\u00e4lte gro\u00dfe rhombenf\u00f6rmige Tafeln mit 4 Molek\u00fclen Krystallwasser ausfallen.\nIch fand, da\u00df der Gehalt der L\u00f6sung an H-Ionen wie bei den Goldsalzen wesentlich f\u00fcr die Ausbildung der Krystall-form ist, und zwar entsteht bei einem molekularen Verh\u00e4ltnis der Komponenten ein regul\u00e4res Salz, w\u00e4hrend bei einem \u00dcberschu\u00df an H-Ionen das monokline Salz erzeugt wird. Das regul\u00e4re, orangegelbe Platinsalz hat die Zusammensetzung (Bet)2H2PtCl6 -f- 4 H20 (Schmelzp. 254,5\u00b0), das tief orangefarbene, monokline die Formel (Bet)2H2PtCl6 -f 3 H,0 (Schmelzp. 255 bis 60\u00b0). W\u00e4hrend das regul\u00e4re Salz luftbest\u00e4ndig ist, verliert das zerkleinerte monokline Salz bereits beim Liegen an der Luft sein Krystallwasser vollst\u00e4ndig, soda\u00df man die Krystalle sogleich nach dem Abpressen analysieren mu\u00df. Die Verbindung neigt zur Bildung gro\u00dfer Krystalle, die auffallend m\u00fcrbe sind und leicht zerdr\u00fcckt werden k\u00f6nnen. Wie bei den Goldsalzen ist auch hier das aus saurer L\u00f6sung erhaltene asymmetrischere Salz h\u00f6herschmelzend.\nKrvstallisiert man aus einer L\u00f6sung, die Betain im \u00dcberschu\u00df enth\u00e4lt, so entsteht ein basisches Salz der Zusammensetzung 4 BetH2PtCl6 -f- Bet, das regul\u00e4r krystallisiert, etwas gelbstichiger orange gef\u00e4rbt ist als das regul\u00e4re einfache Salz\n') Ber., Bd. 38, S. 167 (1905).\n*) Ber., Bd. 35, S. 598 (1902).","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454:\nHugo Stoltzenberg,\nund bei 246\u00b0 unter Zersetzung schmilzt. Die Zusammensetzung des Salzes steht in keiner Analogie zu den \u00fcbrigen basischen Salzen und k\u00f6nnte nur mit dem basischen goldbromidbrom-wasserstofTsauren Betain 4BetHAuBr4 + Bet verglichen werden. Der Schmelzpunkt des basischen Salzes liegt auch hier tiefer als der der normalen Salze.\nAuf Zusatz von Platinchlorid zu einer Betainl\u00f6sung entsteht eine in Wasser au\u00dferordentlich leicht l\u00f6sliche, durch Alkohol f\u00e4llbare, lehmgelbe Salzverbindung, die die Zusammensetzung BetPtCl43H20 aufweist und bei 209\u00b0 schmilzt.\nV. Verbindungen von Betain mit Phosphors\u00e4ure und saurem Calciumphosphat.\n\u00dcber Verbindungen von Betain mit Phosphors\u00e4ure finden sich in der Literatur zwei Angaben. C. Scheibler erw\u00e4hnt,1) da\u00df das dreibasisch phosphorsaure Salz wohl charakterisierte, sch\u00f6ne Krystalle bilde, und K. Andrlick2) beschreibt das einbasische Betainphosphat BetH3P04 als ein leicht in Wasser, schwer in Alkohol l\u00f6sliches, k\u00f6rnig krystallisierendes Salz, das bei 199\u2014200\u00b0 schmilzt.\nIch kann die Angaben von Andrlick v\u00f6llig best\u00e4tigen und f\u00fcge seinen Daten die L\u00f6slichkeitskurve und Angaben \u00fcber die Krystallform hinzu. Durch Zusatz von Betain konnten mehrbasische Salze nicht erhalten werden, vielmehr krystallisierte nach dem Abfiltrieren der ersten Phosphatfraktion aus der Mutterlauge fast reines Betain. Die Angabe von Scheibler \u00fcber die Existenz eines dreibasisch phosphorsauren Betains ist als unrichtig aus der Literatur zu streichen.\nDie Verbindungen des Betains mit Phosphors\u00e4ure und saurem phosphorsaurem Calcium hatten f\u00fcr mich ein besonderes Interesse, weil nach meinen Angaben durch Mischen und Erhitzen von Superphosphat mit Melasseschlempe fabrikm\u00e4\u00dfig ein D\u00fcngemittel hergestellt wird, auf Grund der Annahme, da\u00df durch die freie Phosphors\u00e4ure des Superphosphats die in der\n\u00bb) Her., Bd. 3, S. 155 (1870).\n*) Zeitschr. f. Zuckerind, in B\u00f6hmen, Bd. 28, S. 404\u20146.","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n455\nSchlempe enthaltenen hygroskopischen Substanzen, wie die Alkalisalze organischer S\u00e4uren, insbesondere aber die Basen und mit ihnen das etwa den f\u00fcnften Teil des Stickstoffgehaltes ausmachende Betain in nicht hygroskopische Derivate \u00fcbergef\u00fchrt w\u00fcrden. Da ein dreibasisches Betainphosphat nicht existiert, war sehr unwahrscheinlich, da\u00df sich die sauren Wasserstoffatome des Monocalciumphosphates durch Betain ersetzen lassen w\u00fcrden. Die Versuche waren dadurch erschwert, da\u00df Monocalciumphosphat in w\u00e4sseriger L\u00f6sung leicht in Dical-ciumphosphat \u00fcbergeht. So entstand auf Zusatz von Betain zu einer w\u00e4ssrigen Monocalciumphosphatl\u00f6sung bereits in der K\u00e4lte ein Niederschlag, der fast stickstofffrei war. Aus dem. nunmehr phosphorsauren Filtrat schieden sich nach l\u00e4ngerem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure gro\u00dfe Krystalle aus, die fast dem Salze caH2P04-f- 2BetH3P044-Bet-J-2H80 entsprachen. Es d\u00fcrfte also keine S\u00e4ure- sondern eine S\u00e4ure-Salzadditionsverbindung des Betains vorliegen. Beim Erhitzen von Superphosphat mit Schlempe im technischen Betriebe liegen die Versuchsbedingungen anders, da zun\u00e4chst eine rasche Wasserentziehung stattfindet und die Einwirkung der Hitze auf dampfbeheizten Trockentrommeln (ca. 5 Min.) von wesentlich k\u00fcrzerer Dauer ist als bei meinen Laboratoriums versuchen, au\u00dferdem durch die Phosphors\u00e4ure organische S\u00e4uren in Freiheit gesetzt werden, die die Umwandlung des Calciums\u00e4lzes in das zweibasische Salz verhindern, soda\u00df nur etwa V\u00ab\u2014l\u00b0/o der wasserl\u00f6slichen Phosphors\u00e4ure in citratl\u00f6sliche Form \u00fcbergef\u00fchrt wird, w\u00e4hrend ein Laboratoriumsprodukt 3\u00b0/o citratl\u00fcsliche Phosphors\u00e4ure aufwies.\nVI. Verbindungen des Betains mit Schwefels\u00e4ure.\n\u00dcber die Sulfate des Betains bestehen in der Literatur wenig genaue Angaben. C. Scheib 1er1) beschreibt \u00abdas schwefelsaure Salz* als prachtvoll krystallisierende luftbest\u00e4ndige Krystalle\n*) Ber., Bd. 2, S. 292 (1869). Aus den krystaliographischen Messungen Groths (Chem. Kryst., Bd. 3, S. 101)geht hervor, da\u00df Scheibler das neutrale Betainsulfat unter den H\u00e4nden hatte.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nHugo Stoltzenberg,\nund K. Urban1) erw\u00e4hnt das Sulfat als Zwischenprodukt bei der Gewinnung von Betain aus dem Hydrochlorid.\nIch konnte zwei Verbindungen des Betains mit Schwefels\u00e4ure darstellen. Beim Eindampfen von Betain mit \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure entsteht das sch\u00f6n krystallisierende saure Sulfat BetH2S04-)-H20, das sehr leicht l\u00f6slich in Wasser ist (siehe L\u00f6slichkeitskurve) und bereits gegen 80\u00b0 im Krystallwasser schmilzt. Aus dem sauren entsteht durch Zusatz von Betain das neutrale Sulfat Bet2H2S04, das bei 180\u00b0 unzersetzt schmilzt und beiO0 etwa noch einmal so leicht l\u00f6slich in Wasser ist wie das saure Sulfat.\nVII. Verbindungen des Betains mit oxydierend wirkenden S\u00e4uren.\nVon allen Eigenschaften des Betains hat seine hervorragende Widerstandskraft gegen Oxydationsmittel wohl zuerst die Aufmerksamkeit der Chemiker erregt. Bereits Scheibler2) erw\u00e4hnt, da\u00df Betain durch Chroms\u00e4ure nicht im geringsten ver\u00e4ndert werde und VI. Stanek begr\u00fcndete auf der Tatsache, da\u00df Betain durch stundenlanges Erhitzen mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure keine merkliche Zersetzung erf\u00e4hrt, ein Verfahren zur Isolierung von Betain aus Schlempe.\nDies Verhalten lie\u00df vermuten, da\u00df das Betain Verbindungen mit stark oxydierenden S\u00e4uren eingehen w\u00fcrde. Da eine ganze Anzahl dieser S\u00e4uren in freier Form nur in verd\u00fcnnter L\u00f6sung darstellbar ist, die S\u00e4ureverbindungen des Betains aber zum gr\u00f6\u00dften Teile in S\u00e4ure und Betain dissoziiert sind, konnte man erwarten, da\u00df sich auf diesem Wege konzentrierte, best\u00e4ndige L\u00f6sungen an sich unbest\u00e4ndiger Pers\u00e4uren herstellen lassen sollten. Diese Vermutungen und Schl\u00fcsse konnte ich durch Darstellung des Betainnitrits, -chlorats und -permanganates best\u00e4tigen; au\u00dferdem dokumentierte sich die gro\u00dfe Best\u00e4ndigkeit des Betains durch die Existenz und die Eigenschaften des Nitrates und Bichromates. Von diesen Verbindungen schmelzen das Nitrit, Nitrat (124\u00b0) und Chlorat (115\u00b0) unzersetzt, \u00e4hn-\n*) Z. f. Zuckerind, in B\u00f6hmen, 1913, S. 339; s. auch Zentralblatt f. d. Zuckerind., Bd. 21, Nr. 52, S. 1881, vom 27. 9. 13.\n*) Ber., Bd. 2, S. 292 (1869).","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis ides Betains.\n457\nlieh wie das bereits beschriebene Sulfat (180\u00b0) und Phosphat (199\u00b0); das Bichromat zersetzt sich bei 227\u00b0 unter Feuererscheinung, das Permanganat gegen 120\u00b0 mit scharfem Knall. Das bei schnellem Erhitzen heftig verknallende Chlorat kann vorsichtig bis auf 250\u00b0 erhitzt werden, ohne da\u00df es sich zersetzt. Das Bichromat, Chlorat und Permanganat k\u00f6nnen durch Schlag zur Explosion gebracht werden.\nVon den soeben erw\u00e4hnten Verbindungen sind das Nitrit, Nitrat und Chlorat sehr leicht l\u00f6slich in Wasser und schwer l\u00f6slich in Alkohol, w\u00e4hrend das Permanganat und Bichromat verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwer l\u00f6slich sind. (Siehe L\u00f6slichkeitskurve des Permanganates.) Das orangefarbene Bichromat f\u00e4rbt sich am Lichte allm\u00e4hlich unter Reduktion tiefgr\u00fcnschwarz. Alle Salze sind nicht hygroskopisch; die gegenteilige Angabe Scheiblers \u00fcbet das Nitrat ist als unrichtig zu streichen.\nVIII. Betain und Alkalien.\nDie Einwirkung von Alkalien auf Betain wurde bisher stets im Hinblick auf die leicht eintretende Zersetzung unter Abspaltung von Trimethylamin untersucht; hier\u00fcber existieren Angaben von Scheibler,1) Stanek,2) dem Verfasser3) und F. Albers.4) Ich m\u00f6chte diesen Angaben hinzuf\u00fcgen, da\u00df Betain beim Kochen mit kalt ges\u00e4ttigter Sodal\u00f6sung kein Trimethylamin abspaltet.\nDa Betain \u00e4hnlich den Aminos\u00e4uren ein K\u00f6rper von amphoterem Charakter ist und sein Hydrat vielfach CH, \u2022 COOH\tCOOH\nN-OH oder nach Werner5 6) ch, \u2022 N \u2022 ch3)\u00f6h\n/ l\\\t/ \\\nCHS CHs CHs\tCHs\tCH,\nformuliert wird, sollte man erwarten, da\u00df es wie die Aminos\u00e4uren sowohl mit S\u00e4uren wie mit Basen Verbindungen z. B.\n\u2018) Ber., Bd. 2, S. 294 (1869) und Bd. 26, S. 1330 (1893).\n*) Zeitschr. f. Zuckerind. i. B\u00f6hmen, Bd. 27, S. 479/85.\n3) Zeitschr. d. Ver. d. Deutschen Zuckerind., Bd. 62, S. 441.\n*) In\u00e4ugural-Diss. Hannover 1912, Die Zersetzung des Betains durch\n\u00c4tzkali, und Ch. Ztg., Bd. 37, S. 1533 (1913).\n6) Ber., Bd. 36, S. 147 (1903).","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nHugo Stoltzenberg,\nCH, \u2022 COOK\nI\nN-OH\n/l\\\neingehen sollte, K\u00f6rper, die man bei Annahme der Pfeifferschen Formulierung f\u00fcr Amphisalze z. B.\nCH, COOK\nI\nN\u2014CI\n/i\\\t:\nals existenzf\u00e4hig voraussetzen m\u00fc\u00dfte. Bisher sind keine Salze der Betaine mit Basen bekannt. Ich versuchte diese K\u00f6rper darzustellen und versetzte zu dem Zwecke ges\u00e4ttigte Betainl\u00f6sungen mit sehr konzentrierten \u00c4tzalkalilaugen. In jedem Falle fiel Betain -f- aq. fast quantitativ grobkrystalliniseh aus den stark alkalischen L\u00f6sungen aus. Man kann starke Laugen geradezu als F\u00e4llungsmittel f\u00fcr Betain verwerten, und es gelang mir, auf diesem Wege ein Verfahren zur Ausf\u00e4llung von krystallinischem Betain aus Schlempe auszuarbeiten.\nB. Experimenteller Teil.\nDarstellung von Betain.1)\nZur Darstellung von Betain wurde nach meinem Verfahren2) gewonnenes Betainhydrochlorid, von dem mir gr\u00f6\u00dfere Mengen g\u00fctigst von Herrn Melassebrennereibesitzer W. Br\u00fcgge-mann zur Verf\u00fcgung gestellt worden waren, zweimal aus 96\u00b0/oigem Alkohol umkrystallisiert. Das gereinigte Hydrochlorid wurde mit der gleichen Gewichtsmenge Wasser und ebensoviel Schwefels\u00e4ure versetzt und der Chlorwasserstoff unter Luftleere aus einem siedenden Wasserbade abgetrieben. Nach zweimaligem Wasserzusatz und Abdestillieren war der R\u00fcckstand chlorfrei. Es wurde mit Wasser aufgenommen und im Emailtopf hei\u00df mit der zur F\u00e4llung der Schwefels\u00e4ure gen\u00fcgenden Menge Baryumhydroxydpulver versetzt. Nach dem\n\u2018) Ein \u00e4hnliches Verfahren gibt Urban Z. f. Zuckerind. i. B\u00f6hmen, 1913, S. 339, an.\n*) Ber., Bd. 45, S. 2248 (1912).","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n459\nAbfiltrieren vom Baryumsulfat wurde die L\u00f6sung im Vakuum zur Krystallisation eingedampft und die Krystalle mit absolutem Alkohol aus dem Kolben gesp\u00fclt. Das Rohbetain wurde in absolutem Alkohol gel\u00f6st, Kohlendioxyd eingeleitet, filtriert, eingedampft und die Krystalle nochmals aus absolutem Alkohol umkrystallisiert. Das Entw\u00e4ssern geschah durch 12st\u00fcndiges Anschlie\u00dfen eines auf dem Wasserbade stehenden Kolbens mit gepulvertem Betain -f- aq an eine Wasserstrahlpumpe. Der Kolben mu\u00dfte mehrfach gesch\u00fcttelt werden, um Klumpenbildung zu vermeiden. Bei Anwendung h\u00f6herer Temperaturen (140\u2014150\u00b0) machten sich nach f\u00fcnfst\u00fcndigem Erhitzen bereits Zersetzungserscheinungen bemerkbar. Das Betain roch pyridinartig und war stark hygroskopisch.\ny\nX\n('5\n\u00e0\nI\n\nAusf\u00fchrung der L\u00f6slichkeitsbestimmungen.\nDie L\u00f6slichkeit von Betain und seinen Derivaten wurde derart bestimmt, da\u00df ein \u00dcberschu\u00df an Substanz im Probeglase im L\u00f6sungsmittel suspendiert wurde, das aufperlende Blasen Wasserstoff in steter Bewegung hielten. Das ^robeglas stand in Eis oder Eiskochsalz und bei h\u00f6heren Temperaturen in einem Topf mit Wasser, dessen Temperatur konstant gehalten wurde. Die Temperatur wurde mit einem Allihn-thermometer gemessen, das in der Fl\u00fcssigkeit hing. Von der ges\u00e4ttigten L\u00f6sung wurden 2 ccm mittels einer Pipette mit Pipettenh\u00fctchen1) entnommen und schnell in ein gewogenes Becherglas entleert, das mit einem Uhrglas bedeckt und gewogen wurde. Nun wurde der Inhalt entweder in einen Kjeldahl-Kolben gesp\u00fclt und aus dem bei der Kjeldahl-\nO\n\u2018) Ch. Ztg., Bd. 36, S. 378 (1912).","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"t/jpjdff & uasp/ /9M/uss(?i//Kpj $QQt\n460\nHugo Stoltzenberg,\nBestimmung gefundenen StickstofTwerte die gel\u00f6ste Betainmenge berechnet oder bei den S\u00e4urederivaten aus der Acidit\u00e4t auf den Gehalt geschlossen. Um ein Auskrystallisieren des L\u00f6sungmittels in der Pipette zu verhindern, mu\u00dfte die Pipette mit dem H\u00fctchen bei h\u00f6heren Temperaturen im Luftbade erhitzt werden. L\u00f6slichkeitsbestimmungen in der N\u00e4he des Siedepunktes wurden namentlich bei Methyl- und \u00c4thylalkohol, bei denen ein R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler aufgesetzt wurde, mit Hilfe eines syphonartigen Rohres ausgef\u00fchrt. Das im Luftbade vorgew\u00e4rmte Sy-phonrohr, das bereits beim Vorw\u00e4rmen im Stopfen steckte und an dem in die Fl\u00fcssigkeit einzuf\u00fchrenden Ende ein fest umgebundenes Papierfilter trug, wurde schnell mit dem R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler, der in die zweite Bohrung des Stopfens eingef\u00fchrt wurde, in das Probe-\nL osJichkeit von Bekam m Wasser \u00ae o\n'\t* * Meftjt/a/koho! * *\n'\t'\t* \u2022Aeth/lalkoM * *\nKurventafel 1.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n46 t\nglas gesteckt. Der obere Stutzen des K\u00fchlers wurde mit einem Stopfen verschlossen, durch den ein Glasrohr f\u00fchrte, an dem ein Schlauch befestigt war (s. Abb.). Durch Hineinblasen in den Schlauch wurde die hei\u00dfe Fl\u00fcssigkeit schnell in eisgek\u00fchlte, gewogene Prober\u00f6hren geblasen, wobei die ersten Tropfen verworfen wurden. Die Prober\u00f6hren wurden sofort zugestopft und gewogen, nachdem sie die Temperatur der Umgebung angenommen hatten. Bei Verwendung von Wasser als L\u00f6sungsmittel und groben Krystallen konnte auch ein Glaswollpfropf im offenen Probeglase langsam herabgedr\u00fcckt und dann abgegossen werden.\nL\u00f6slichkeit von (wasserfreiem) Betain in Wasser.\nBei tiefen Temperaturen sind ges\u00e4ttigte Betainl\u00f6&ungen sehr z\u00e4hfl\u00fcssig; die Viskosit\u00e4t nimmt trotz der gesteigerten L\u00f6slichkeit mit erh\u00f6hter Temperatur ab.\nTemperatur\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 2 ccm) g\tBei der N-Bestimm. nach Kjeldahl verbrauchte ccm 7io-n-H,S04\t100 g Wasser l\u00f6sen g Betain\n- 8\u00b0\t2,2322\t109,27\t134,7\n\u2014 7\u00b0\t2,2432\t110,18\t135,8\n+ 19,3\u00b0\t2,2367\t116,55\t157,1\n4-19,5\u00b0\t2,2427\t116,30\t155,0\n4-38\u00b0\t2,2601\t124,79\t183,5\n+ 37,5\u201c\t2,2431\t122,16\t176,6\n4-76,2\u00b0\t2,2481\t136,47\t246,8\n+ 77\u201c\t2,2422\t137,30\t254,6\nSyph. 4-96,5\u00b0\t1,1538\t74,90\t318,4\n4-96,5\u00b0\t1,5001\t96,12\t;\t302,0 \u2022 \u00bb : t r *\u25a0\nHoppe-Seyler\u2019r Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCII.\t82","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nHugo Stoltzenberg,\nL\u00f6slichkeit von wasserfreiem Betain in \u00fcber Kalk destilliertem Methylalkohol.\nTemperatur\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 2 ccm) g\tBei der N-Bestimm. nach Kjeldahl verbrauchte ccm \u2018/\u2018o-n*H8S04\t100 g Ma. l\u00f6sen g Betain\n\u2014 11,2\u00b0\t1,7617\t41,50\t38,15\n- 8,7\u00b0\t1,768\t48,04\t39,93\n4-21,1\u00b0\t1,7961\t53,96\t54,36\n4-21\u00b0\t1,8011\t54,44\t54,86\n4-41\u00b0\t1,8048\t60,89\t65,43\n4-41\u00b0\t1,8090\t61,52\t66,28\n-j-54\u00b0\t1,8054\t64,08\t71,27\n4-52,4\u00b0\t1,7994\t64,06\t71,61\nSyph. 4-71\u00b0\t8,8559\t236,04\t82,45\n4-71\u00b0\t6,4829\t241,48\t79,79\nL\u00f6slichkeit von wasserfreiem Betain in \u00fcber Kalk destilliertem \u00c4thylalkohol.\nTemperatur\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 2 ccm) g\tBei der N-Bestimm. nach Kjeldahl verbrauchte ccm 7\u00bb\u00ae'n-H*S04\t100 g \u00c4thylalkohol l\u00f6sen g Betain\n- 2\u00b0\t1,6014\t7,35\t5,69\n- 2\u00b0\t1,6032\t7,59\t5,88\n4-18,3\u00b0\t1,5998\t10,80\t8,59\n4-41,5\u00b0\t1,6088\t15,88\t13,08\n4-42,5\u00b0\t1,6059\t16,46\t13,67\n-j- 55\u00b0\t1,6201\t20,3\t17,22\n4-54,7\u00b0\t1,5954\t19,66\t16,89\nSyph. 4-79\u00b0\t6,0692\t100,3\t24,04\n4-79\u00b0\t7,0157\t119,16\t24,84","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"463\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\nL\u00f6sungsw\u00e4rme von wasserfreiem Retain.\nZur Bestimmung der L\u00f6sungsw\u00e4rme benutzte ich das von Josef Jannek und Julius Meyer1) angegebene Verfahren. In ein oben verengtes De war-Gef\u00e4\u00df mit Silberbelag tauchte ein R\u00fchrer und ein in Vso Grade geteiltem Beckmann-Thermometer. Der Wasserwert dieses Kalorimeters mit Zubeh\u00f6r wurde durch Zusatz von 50 ccm Leitungswasser von 13,7\u00b0 zu 50 ccm destilliertem Wasser von 17,6\u00b0 aus dem Temperaturabfall von 1,57\u00b0 zu 25 cal. berechnet. Das Kalorimeter wurde mit 100 ccm destilliertem Wasser von etwa 17,9\u00ae gef\u00fcllt und das Thermometer abgelesen, sobald sich eine konstante Temperatur eingestellt hatte. Betain wurde aus einem verschlossenen W\u00e4gegl\u00e4schen rasch eingetragen und nach Temperaturkonstanz wieder abgelesen. Durch Umschwenken des Dewar-Gef\u00e4\u00dfes \u00fcberzeugte ich mich, da\u00df alle Brocken gel\u00f6st und kein Betain an den Wandungen, dem Thermometer und R\u00fchrer haften geblieben war.\nDie L\u00f6sungsw\u00e4rme wurde aus der Formel;:\nR=-(a+p)(t2-g\t|\nberechnet, wto m das Molekulargewicht, s die angewandte Substanzmenge, a die Wassermenge, p den Wasser wert und t2\u2014tt die Temperaturdifferenz bedeutet.\n\u00bb\t\t\t\t\t\nm\ts g\ta ccm\tP ccm\tt,-t| :\tR\n117,12 j\t2,1103 117,12 |\t2,5335\t\t100 100\t25 25\t0,205\u00b0' 0,235 \u00b0\u2018\t-f 1422 cal. -f1347 cal.\nDie L\u00f6sungsw\u00e4rme betr\u00e4gt im Mittel + 138p cal.\nHygroskopizit\u00e4t von Betain.\n\u00dcber das Verhalten von wasserfreiem Betain an der Luft geben folgende W\u00e4gungen Aufschlu\u00df:\n*) z anorg. Ch., Bd. 83, S. 65 (1913).\n32*","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nHugo Stoltzenberg,\nKrystallisierschale\n20,5458 g 23,7485 * 23,7551 \u00bb 23,7553 \u00bb 23,7542 \u00bb\nleer\nvoll wasserfreiem Betain ; den\t7.\t12.\t13\tIQ40\tvorm.\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t>\t7.12.13\t900\tabends\n\u00bb\t\u00bb\t*\t*\t8.\t12.\t13\t1100\tvorm.\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t*\t15.12.13\t1200\tmittags\nDas vorliegende Betain nahm rasch 1 Molek\u00fcl Wasser auf und blieb dann konstant. Hierzu sei bemerkt, da\u00df fast alle Betaine als hygroskopisch beschrieben wurden.\nKrystallform : 1. wasserfreies Betain aus Methyl- oder \u00c4thylalkohol krystallisiert: rhombisch-prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis: a : b = 0,912 :1. Beobachtete Formen: c (001), m (110). Die farblosen Krystalle sind taflig nach einer zur Basis genommenen Fl\u00e4che c (001), die\nBetain.\tBetain -f- H*0.\nvon einem Prisma m (110) begrenzt wird. Die in alkoholischer L\u00f6sung durchscheinenden Krystalle nehmen an der Luft schnell eine milchig-tr\u00fcbe F\u00e4rbung an.\n2. Krystallwasserhaltiges Betain: rhombisch-bipyramidal. Achsenverh\u00e4ltnis a : b : c = 0,82190 :1: 1,13225. Beobachtete Formen: c (001), b (010), o(lll), p (112), r (102).\nDie farblosen Krystalle sind taflig nach c (001) ausgebildet und nach der a-Achse gestreckt. Die Pyramidenfl\u00e4chen o (111) und p (112) sind meist klein und unvollkommen ausgebildet.\nBetain-Wasserstoffsuperoxyd.\nDa ich eine Angabe \u00fcber die Darstellung von Betain-Wasserstoffsuperoxyd in der Literatur nicht finden konnte, sei der von mir eingeschlagene Weg kurz beschrieben.\n25 g Betain wurden mit 50 g 30\u00b0/o Wasserstoffsuperoxyd im Vakuum bei 50\u201460\u00b0 des Wasserbades eingedampft, bis eine Krystallabscheidung am Rande erkennbar war, und dann in einer K\u00e4ltemischung abgek\u00fchlt und schnell abgesaugt. Das so gewonnene Betain-Wasserstoffsuperoxyd enthielt nach ein-","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n465\nt\u00e4gigem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure 25,65 \u00b0/o H,08 statt der theoretisch erforderlichen 22,50\u00b0/o und 8,51 \u00b0/o bezw. 8,43 \u00b0/o N statt 9,29\u00b0 o. Das Produkt enthielt also mehr als ein Molek\u00fcl H2Or Erst nach einw\u00f6chentlichem Aufbewahren im Vakuum-Exsikkator war der Wasserstoffsuperoxydgehalt auf 21,66 \u00b0/o H202 zur\u00fcckgegangen. In \u00dcbereinstimmung mit diesem Zur\u00fcckgehen des H808gehaltes steht die Tatsache, da\u00df die anfangs gl\u00e4nzenden Krystallpl\u00e4ttchen an der Luft rasch verwittern und in eine glanzlose, wei\u00dfe Masse \u00fcbergehen. Kleine Mengen des H202 pr\u00e4parates wurden zur mineralogischen Untersuchung durch Einengen der entsprechenden Betain- und Wasserstoffsuperoxydmengen im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure dargestellt.\nKrystallform : monoklin. Achsenverh\u00e4ltnis a : b : c = 2,0084:1:3,942 \u00df = 77\u00b0 51'. Beobachtete Formen: c (001), a(100), o(lil).\nDie an der Luft h\u00f6chst unbest\u00e4ndigen, schnell zu wei\u00dfem Pulver verwitternden, bis l\u2018/t mm langen Krystalle sind in frischem Zustande farblos. Sie waren nach der Symmetrieachse b gestreckt, tafelig nach einer Fl\u00e4che c (001) ausgebildet, die einerseits von einer Fl\u00e4che a (100)\t' Bctain + H*\u00b0*-\nbegrenzt war, die ebenso wie c (001) leidlich gute Reflexe gab, anderseits von einer kleinen, schlechte Reflexe gebenden Fl\u00e4che, die ich als monokline Hemipyramide o (111) auflassen m\u00f6chte. Leider konnten au\u00dfer den drei zur Berechnung der Parameter n\u00f6tigen Winkeln keine Kontrollwerte gemessen werden. Die optische Untersuchung im parallelen, polarisierten Lichte ergab eine Ausl\u00f6schung parallel der L\u00e4ngsrichtung. Im konvergenten, polarisierten Lichte war durch c eine optische Achse fast zentrisch sichtbar. Optische Achsenebene ist die Symmetrieebene.\nBasisches Betainhydrochlorid-Wasserstoffsuperoxyd.\nD. 4 g basisches Betainhydrochlorid (Bet),HCl,H,0 wurden mit 6 g 30\u00b0/o Wasserstoffsuperoxyd im Vakuumexsikkator bis zur Krystallisation stehen gelassen. Hierbei tritt ein v\u00f6lliger Ersatz des Krystallwassers durch Wasserstoffsuperoxyd ein.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,1553 g Substanz : 10,23 ccm 7io-n-H8S04 0,2790 *\t\u00bb\t17,99 \u00bb\n9,25V N) 9,06\u00b0/\u00ab \u00bb /\nber. 9,22 \u2022/\u2022 N.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nHugo Stoltzenberg,\nHjO^Bestimmung durch Eintr. in 2 g KJ in W ; Zusatz von 10 ccm konzentrierter HCl und Titration mit Vio-n-Thiosulfat:\n0,2746 g: 18,23 ccm\t\u2018/\u00bb\u00ab\u2022\u00df'Thiosulfat =\tll,29\u00b0/o\tH2Ot )\tberechnet\n0,2719 \u00bb: 18,07 *\t*\t=\t11,31\u00b0/o\t* j\t11,16\u00b0/\u00a9 H*0j.\nAcidit\u00e4t durch Titrieren mit '/\u2018\u00ab\u2018ii-Natronlauge.\n0,1959 g: verbrauchte\t6,02 ccm\t\u2018/io-n_NaOH,\tberechnet\t5,97 ccm.\n0,2288 * :\t\u00bb\t7,05\t\u00bb\t\u00bb\t*\t6,97 \u00bb\nW\u00e4hrend die Krystallwasserstoffsuperoxydverbindung des Betains leicht verwittert, beh\u00e4lt die saure Verbindung ihren Glanz unver\u00e4ndert bei ; eine Zersetzung konnte bis jetzt \u00e4u\u00dferlich nicht wahrgenommen werden. Auch backen die Krystalle nicht zusammen, wie ich dies bei einer k\u00e4uflichen Harnstoff-WasserstofTsuperoxydverbindung beobachtete.\nEine Verbindung von einfachem Betainhydrochlorid mit Ha02 konnte auf demselben Wege nicht erhalten werden; beim Aufl\u00f6sen der 24 h im Vakuum-Exsikkator getrockneten Krystalle in Wasser wurde ein eigent\u00fcmliches Knacken wie beim L\u00f6sen von Ammoniumpersulfat wahrgenommen.\nDie auf Zusatz von Kaliumchlorid zu Betainl\u00f6sungen bewirkte W\u00e4rmet\u00f6nung.\nDie W\u00e4rmet\u00f6nung wurde derart bestimmt, da\u00df zu den zur Bestimmung der Warmet\u00f6nung beim Aufl\u00f6sen des Betains benutzten L\u00f6sungen die ungef\u00e4hr molekulare Menge Kaliumchlorid eingetragen wurde. Die Ausf\u00fchrung und Berechnung geschah wie auf S. 19 angegeben.\ng Hetain in 100 ccm Wasser\tBe- rechnete Menge KCl\tEingetragene Menge KCl (s)\tMol- Gewicht m\tWasser- menge a\tWasser- wert P\tt.-h\tR\n2,1103\t1,344\t1,3022\t74,6\t100\t25\t\u2014 0,625\u00b0\t-4477\n2,5535\t1,627\t2,7312\t74,6\t100\t25\t-1,35\u00b0\t\u2014 4608\nNach J. Thomsen1) betr\u00e4gt die L\u00f6sungsw\u00e4rme f\u00fcr KCl in Wasser \u2014 4440 cal. Eine \u00fcber die Versuchsfehler hinausgehende W\u00e4rmet\u00f6nung ist also nicht aufgetreten.\n*) Thermochemische Untersuchungen. \u00dcbers, v. Dr. J. Traube, Stuttgart, Ferd. Enke, 1906, S. 12.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n467\nVerbindungen des Betains mit Fluorwasserstoff.\n1.\tBetain + 2HF. 20 g Betain wurden mit 20 g 40\u00b0/o Flu\u00dfs\u00e4ure 14 Tage lang an der Luft dem Verdunsten \u00fcberlassen, in Eis gestellt, die Krystalle herausgel\u00f6ffelt und zwischen Papier abgepresst. Da die Krystalle zu zerflie\u00dfen schienen \u2014 vielleicht infolge der herrschenden hohen Au\u00dfentemperatur \u2014, wurden gr\u00f6\u00dfere Mengen sogleich nach dem Abpressen der Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl unterworfen.\n0,9195 g: 55,69 ccm \u2018/t o-n-H4S04 = 8,51 \u00b0/o N ) f\u00fcr Betain 2 HF\n1,0161 \u00bb: 65,09 \u00bb\t\u00bb\t= 9,00\u00b0/o \u00bb j berechnet 8,93 \u00b0/<> N.\nEine andere Probe, die durch Eindampfen auf dem Wasserbade und Umkrystallisieren unter Flu\u00dfs\u00e4urezusatz dargestellt war, ergab folgende Analysenzahlen:\n0,1934 g: 12,59 ccm 7io-n-H,S04 = 9,14\u00b0/o N.\n0,2509 >: 16,21 *\t*\t=, 9,07\u00b0/o *\n2.\tBetain -j- HF. 30 g Betain wurden mit 10 g Flu\u00dfs\u00e4ure eingedampft und zur Krystallisation an die Luft gestellt. Die Krystalle wurden an der Luft \u00fcber Nacht getrocknet.\n0,3147 g entspr. bei der Kjeldahlbestimmung 22,58 ccm \u2018/\u2018o-n-H,S04 = 10,07 \u00b0/o N, berechnet f\u00fcr Betaiu -j- HF = 10,23 0/o.\nVerbindungen des Betains mit Chlorwasserstoff.\nVon den Verbindungen des Betains mit Chlorwasserstoff ist Betain HCl seit langem bekannt; von ihm wurde die L\u00f6slichkeitskurve aufgestellt; ein Betain -{-2HCI konnte in fester Form nicht erhalten werden und scheint nur in L\u00f6sung zu existieren; das basische Salz (Bet),HClHsO entsteht aus dem einfachen Hydrochlorid durch Krystallisieren aus einer \u00fcber-\u2019 sch\u00fcssiges Betain enthaltenden L\u00f6sung.\n1. Betain -{-2HC1. Nach dem \u00dcberleiten von trockenem Chlorwasserstoff \u00fcber 0,4758 g gepulvertes Betainhydrochlorid und 24 st\u00e4ndigem Stehenlassen unter Druck hatte das Gewicht um nur 0,0063 g zugenommen. Es wurde deshalb versucht, die Verbindung in L\u00f6sung nachzuweisen, ln einem Probeglas,","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"fP\u00fcg H&sser J\u00e0sen g Befd/nA/ah/vAa/ogen/eT\n468\nHugo Stoltzenberg,.\n/\t\t1\t\t\t\t\t\t7\ti i\t\n7\t\t\t\t\t\t\t\t\tf\t\t\n7*\t\t\t\t\t\t\t\t\tr-\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t7\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t\tf\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\tr\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t1\t\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t7\t\t\t\t\n?\u2022\t\t\t\t\t\t\tT\t\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t1\t\t\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00bb.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014\t\t\n| ! II\t\t\t\t\t\t\tJ\t/\t\t\t\t\t\n>i\u2014\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ni !\u2014\t_\t\t\tSil\t\t\t\t\t\t\nM\t\t\t\t\t?/\t\t\t\t\t\t\n| \u2014i\u2014\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n1 . .\u2014,\u2014\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t/ *\ni\t! ! ! -\t,\t\t\t\t\t\t\t\t\t/\t\u00a9\n, 1\t\t\t\t\t\t\ti/\tf\tf\t\ni\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nI\t i\t\t\t\t\ti\t7\t\t\t\t\n! j\ti.\tL\u2014\t\t\tW\tAy\t\t\t\t\nP*l\u00dfSLUi\t\t\ti\t\t\t//\t\t\t\t\nIW* / | OronvC-l \\\t\t\t\t\t//\t\t\t\t\t\n1 \t\u2666\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nkisBdtym r^c/norut y\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nj\t\t\t'\u00e0\t\t\t\t\t\t\t\n\t/\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n/\\\t\tV\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t7\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014 i\t\n|\ti\t\t\t\t\t\t\ti\t\t\ndas mit verschlie\u00dfbaren Zu- und Ableitungsrohren und einem Platindraht zum Aufh\u00e4ngen versehen war, wurden 15 ccm konzentrierte Salzs\u00e4ure bei 0\u00b0 mit trockenem Chlorwasserstoffgas ges\u00e4ttigt und das Rohr mit Inhalt gewogen.\nAlsdann wurden 4,9037 g Betainhydrochlorid zugesetzt, die sogleich in L\u00f6sung gingen, und wiederum bis zur Konstanz bei 0\u00b0 Chlorwasserstoffgas eingeleitet. Die L\u00f6sung nahm 1,0298g Chlorwasserstoff auf, w\u00e4hrend sich f\u00fcr die hypothetische Verbindung Bet -f- 2HC1 1,164 g Zunahme durch HCl-addition h\u00e4tten erwarten lassen. Die \u00dcbereinstimmung ist gut, wenn man ber\u00fccksichtigt, da\u00df durch den hindurchstreichenden, mit Schwefels\u00e4ure getrockneten Chlorwasserstoffstrom etwas von demL\u00f6sungsmittel hinweggef\u00fchrt wurde.\n\" w\tw /V \u00a7%/%/\nL\u00f6slichkeit der \u00dfetamhydrohalogen/demWasser.\tKurventafel 2.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n469\n2. L\u00f6slichkeit von Betainhydrochlorid.\nDie Bestimmung des Betaingehaltes geschah durch Titrieren mit Vio-n-Natronlauge.\nTemperatur\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm \u2018/to-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g Betain-hydrochlorid\n\u2014 5\u00b0\t0,9854\t18,61\t40,84\n\u2014 5\u00b0\t0,9839\t18,47\t40,52\n-J-20,7\u00bb\t1,0376\t25,18\t59,43\n4-20,7\u00b0\t0,9992\t25,22\t63,31\n4-45,3\u00b0\t0,9857\t30,00\t87,80\n4- 45,3\u00b0\t1,0076\t30,68\t87,84\n4-57\u00b0\t0,9984\t32,72\t101,4\n4-57\u00b0\t1,0061\t33,11\t102,2\n4-78,2\u00b0\t1,0186\t37,27\t128,3\n4-78,2\u00b0 Durch\t1,0234\t37,51\t128,8\nGlaswolle -}\"95\u00b0 abgegossen\t1,0594\t41,14\t147,9\n4-95\u00b0\t0,8176\t31,92\t160,4\nAn dieser Figur sind alle bei den Hydrohalogeniden des Betains beobachteten Fl\u00e4chen eingezeichnet. Der Figur liegt das Achsenyerh\u00e4ltnis des Betainhydrobromids zugrunde.\nEine Kurve, die angibt, wieviel Gramm Betainhydrochlorid in je 100 ccm ges\u00e4ttigter L\u00f6sung bei verschiedenen Temperaturen","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\tHugo Stoltzenberg,\nenthalten sind, ist von mir bereits in Ber. Bd. 45 S. 2249 (1912 ) ver\u00f6ffentlicht worden.\nKry stallform : monoklin-prismatisch.l) Beobachtete Formen: a (100). m (110), b (010), c (001), o (111), q (011).\n3. Basisches Betainhydrochlorid.\nBei der Darstellung von basischem Betainhydrochlorid aus dem einfachen Hydrochlorid mu\u00df ein gro\u00dfer \u00dcberschu\u00df von Betain angewandt werden, da die erste Fraktion des basischen Salzes infolge der leichteren L\u00f6slichkeit \u2014 bei 0\u00b0 l\u00f6sen 100 g Wasser etwa 58 Teile basisches und 26 Teile einfaches Salz \u2014 sonst einfaches Salz enth\u00e4lt. Beispiel: 7,7 g Betainhydrochlorid und 13,5 g Betain + H20 wurden in Wasser gel\u00f6st, auf dem Wasserbade bis zur beginnenden Krystallisa-tion eingedampft, kaltgestellt und die flachen, langen Krystall-platten abgesaugt.\nN-Bestimmung des lufttrockenen Salzes nach Kjeldahl:\n0,2290 g: 15,88 ccm l/io-n-H4S04\t=\t9,74\u00b0/o\tN\t\\ f\u00fcr (Bet),HCl, H40\n0,2142 \u00bb : 14,84 *\t*\t=\t9,73\u00b0/o\t*\t/ ber.: 9,73\u00b0/o N.\nTrotz des genauen Stickstoffwertes enthielten die Krystalle etwas zu wenig Chlorwasserstoff.\n0,3818 g neutr. 12,74 ccm\t\u2018/\u2018O\u2019U'NaOH, berechnet: 13,21 ccm\n0,1893 \u00bb\t>\t6,29 >\t>\t\u00bb 6.56 \u00bb\nDie zweite Fraktion enthielt bereits Betain beigemengt:\nN-Bestimmung :\n0,3510 g: 24,46 ccm l/to-n-HJS04 = 9,/9\u00b0/o N t \u00ab . 0700/,, w 0,3134 \u00bb: 22,06 >\t\u00bb\t= 9,88\u00b0/o \u00bb \u00df b6r- *'i\u00e4 W*\nAcidit\u00e4t :\n0,3017 g neutr. 8,57 ccm V*\u00ae\u2019n'NaOH statt 10,45 ccm 0,2014 *\t>\t6,17 *\t\u00bb\t*\t6,97 \u00bb\nl) Krystallographische Bestimmungen dieses Salzes liegen bereits vor von Groth u. Rammeisberg (Groth, Chemische Krystallographie, Bd. 3, S. 101).","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\t471\nDer Schmelzpunkt der ersten Fraktion schwankte nach dem Wegkochen des Wassers (bei etwa 130\u00b0) zwischen 248 bis 250\u00b0. Der Schmelzpunkt des getrockneten Salzes lag bei 250\u00b0. (Das einfache Hydrochlorid schmilzt bei 227\u201428\u00b0.)\nL\u00f6slichkeit von basischem Betainhydrochlorid.\nDie Bestimmung des Betaingehaltes geschah durch Titrieren mit '/i o-n-Natronlauge.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm \u2018/\u00bbo-n-Natronlauge\t100 g Wasser l\u00f6sen g bas. Bctainhydro-chlorid\n+ 1,7\u00b0 + 1,7\u00ab\t1,0065 1,0000\t12,71 17,90\t57,37 59,36\nKrystallform : monoklin - prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis a : b : c = bas. Betainhydrochlorid.\nBeobachtete Formen: c (001), a (100), m (110) q (011), b (010).\nVerbindungen des Betains mit Bromwasserstoff.\n1. Einfaches Betainhydrobromid. \u00dcber die Darstellung von Betainhydrobromid finden sich in der Literatur keine n\u00e4heren Angaben. Ich versetzte eine w\u00e4sserige L\u00f6sung von 10 g Betain -f- H20 mit 10 ccm einer bei gew\u00f6hnlicher Temperatur ges\u00e4ttigten (ca. 50\u00b0/oigen) L\u00f6sung von Brom Wasserstoff und dampfte auf dem Wasserbade bis zur Krystallisation ein. Die nach dem Erkalten erhaltenen farblosen, derben Krystalle schmolzen bei 233\u00b0 unter Zersetzung.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,3250 g: 16,83 ccm V\u00bbo-n-H,S04 = 7,27\u00ae/o N I f\u00fcr BetHBr 0,3518 \u00bb : 18,11 \u00bb\t\u00bb\t= 7,23 \u00b0/o \u00bb / ber.: 7,08\u00b0/o N\nAcidit\u00e4t :\n0,2471 g neutr. 12,51 ccm \u2018/lo-n-NaOH, berechnet: 12,47 ccm 0,1645 \u00bb \u00bb 8,31 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t8,30 \u00bb\nL\u00f6slichkeit.\nDie Bestimmung des Gehaltes geschah durch Titrieren mit \u2018/to-n Natronlauge.","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nHugo Stoltzenbe rg,\nTemp.\t[Gewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (etwa 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm 7\u00abo-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g Betainhydrobromid\n\u2014 5\u00b0\t1,0202\t12,56\t34,02\n\u2014 5\u00b0\t1,0138\t12,46\t32,18\n20,6\u00b0\t1,0749\t21,28\t64,57\n20.6\u00b0\t1,0712\t21,21\t64,60\n45,3\u00b0\t1,1074\t28,34\t102,9\n45,3\u00b0\t1,0992\t27,37\t103,6\n57,3\u00b0\t1,|.187\t30,94\t121,3\n57,3\u00b0\t1,1240\t31,13\t121,5\n79\u00b0\t1,1224\t35,12\t163,0\n79\u00b0\t1,1574\t36,16\t162,4\n95\u00b0\t1,0231\t34,10\t194,5\n95\u00b0\t0,7194\t24,03\t195,7\nKrystallform : monoklin-prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis a:b:c = 1,28038 :1 : 0,80508, \u00df = 81\u00b0 56 V*'-\nBeobachtete Formen: \u00a3(001), a (100), m (110), b (010), o (111), p (221), n (210), r (504), p (504), u (221).\nDie farblosen Krystalle des Hydrobromides kommen in drei verschiedenen Ausbildungsformen vor:\n1.\td\u00fcnntaflig nach c (001) und haupts\u00e4chlich begrenzt von a (100), m (110) und b (010). Die Kante von cm ist meist durch o (111) oder p (221) abgestumpft ; r (504) und p (504) selten.\n2.\ts\u00e4ulig gestreckt nach der Symmetrieachse b ; c (001) und a (100) vorherrschend, die \u00fcbrigen Fl\u00e4chen stark zur\u00fccktretend.\n3.\tdicktaflig nach a (100), daneben herrscht vor m (110) und c (001), sodann b (010), a (111), p (221), n (210).\nBei den d\u00fcnntalligen Krystallen ist durch c (001) eine optische Achse deutlich sichtbar. Ebene der optischen Achsen ist die Symmetrieebene.\n2. Basisches Betainhydrobromid. F\u00fcr das basische Hydro-bromid gelten die bei der Darstellung des basischen Hydrochlorids zu beobachtenden Gesichtspunkte in erh\u00f6htem Ma\u00dfe, weil das basische Hydrobromid bei weitem leichter l\u00f6slich ist als das normale Salz \u2014 bei 0\u00b0 l\u00f6sen 100 g Wasser etwa 80 Teile basisches und 39 Teile einfaches Salz. W\u00e4hrend das einfache Hydrobromid in gro\u00dfen Platten krystallisiert, f\u00e4llt das","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n473\nbasische Hydrobromid als ein \u00e4u\u00dferst feines Krystallmehl, das selbst bei 300f\u00e2cher Vergr\u00f6\u00dferung keine Krystallstruktur zu erkennen gestattet. Selbst beim Eindunsten an der Luft f\u00e4llt der gr\u00f6\u00dfte Teil als feines Mehl, w\u00e4hrend nur wenig gut ausgebildete Krystalle entstehen. Zum Unterschiede vom basischen Hydrochlorid enth\u00e4lt das basische Hydrobromid (Bet)2HBr kein Krystallwasser.\nD. 20 g Betainhydrobromid und 20 g Betain -f H20 wurden in Wasser gel\u00f6st, bis zur beginnenden Krystallab-scheidung eingedampft und in zwei F\u00e4llungen krystallisiert.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\nI.\tF\u00e4llung:\t0,1751\tg:\t11,75 ccm\t7io-n-H,S04 = 9,43\u00b0/o N \\\tf\u00fcr\t(Bet),HBr\n0,2859\t* :\t18,62 \u00bb\t\u00bb = 9,150/0 \u00bb j\tber.: 8,91 >\tN.\nAcidit\u00e4t: 0,2318\t*\tneutr.\t7,18\tccm\t\u2018/to-n-NaOH\t*\t735 ccm\n0,1610\t*\t\u00bb\t4,97\t>\t>\t\u00bb\t5,11 *\nII.\tF\u00e4llung:\t0,2129\t> :\t13,96 ccm\t7io-n-H,S04 = 9,21\u00b0/u N)\n0,3050\t*:\t19,59 >\t> =9,02 \u00b0/\u00bb * J\t*\t8,91 \u00b0/o\tN.\nAcidit\u00e4t : 0,2649\t>\tneutr.\t8,30\tccm\t7\u2018^n-NaOH\t>\t8,40\tccm\n0,2975\t*\t\u00bb\t9,25\t>\t\u00bb\t,\t9 44 ,\nDer Schmelzpunkt der zweiten Fraktion lag bei 262\u00b0 (das einfache Hydrobromid schmilzt bei 233\u00b0).\nL\u00f6slichkeit.\nDie Bestimmung des Gehaltes geschah durch Titieren mit 7io-n-Natronlauge.\tf\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm 7t*-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g bas. Betainhydrochlorid\n+ 2,2\u00bb + 2,2\u00ab\t1,0673 1,0615\t15,57 15,44\t85,21 84,72\nKrystallform : monoklin - prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis: a:b:c = 0,82579:1:0,64567, \u00df = 81\u00b0 53'. Beobachtete Formen: c (001),\n0 (100), m (110), p (221), it (221), <p (021).\nZur Messung des Bromids stand nur ein einziger Krystall zur Verf\u00fcgung ; er war \u00e4hnlich dem Hydrochlorid und -bromid dicktafelig nach einer Fl\u00e4che c (001) ausgebildet, vorherrschend begrenzt von der Querfl\u00e4che a (100) und dem Prisma m (110)die Kanten cm wurden durch die Hemipyramiden p (221) und ir (221) abgestumpft. Alle ge-","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nHugo Stoltzenberg,\nnannten Fl\u00e4chen gaben eindeutige, scharfe Reflexe. Sodann war noch eine matte, keine Reflexe gebende Fl\u00e4che vorhanden, die die Kanten p (221), Tr (221) gerade abgestumpfte, demnach <p (021). Die Symmetrieebene b war bei diesem Krystall als Krystallfl\u00e4che nicht vorhanden.\nVerbindungen des Retains mit Jodwasserstoff.\n1. Einfaches Betainhydrojodid. Zur Darsellung der bekannten >) einfachen Hydrojodides wurden 27 g Betain -f- H20 in Wasser gel\u00f6st, nach Zusatz von 45 g k\u00e4uflicher Jodwasser-\nstofTs\u00e4ure (1,96 sp. G.) zur Krystallisation eingedampft, mit\n\u2022\u2022\nAlkohol und \u00c4ther gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Hydrojodid schmilzt bei 200\u00b0 unter Zersetzung.2) Es f\u00e4rbt sich beim Liegen allm\u00e4hlich gelb.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,3181 g: 14,71 ccm\t= 5,93\u00b0/o N\\ f\u00fcr BetHJ\n0,4896 \u00bb : 20,22\t* *\t>\t= 5,80\u00b0/o * /ber.: 5,73\u00b0/o N.\nAcidit\u00e4t : 0,3698 > neutr. 15,03 ccm ,/\u20180\u2018n\u2019NaOH\t> 15?09 ccm\n0,2978 \u00bb\t*\t12,11 \u00bb\t*\t\u00bb 12,15 \u00bb\nL\u00f6slichkeit.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm Vio-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g Betainhydrochlorid\n\u2014 4\u00b0\t1,0804\t15,50\t54,24\n-4\u00b0\t1,0747\t15,48\t54,59\n+ 28\u00b0\t1,2591\t31,43\t157,6\n+ 28\u00b0\t1,2769\t31,85\t157,3\nHr 47,50\t1,3018\t37,42\t238,5\n+ 47,50\t1,2980\t36,64\t224,7\n+ 62,3\u00b0\t1,3067\t39,46\t284,9\n+ 62,3\u00b0\t1,2924\t38,89\t280,9\n+ 76\u00b0\t1,1799\t36,87\t327,3\n+ 76\u00b0\t1,3135\t40,95\t323,2\n\u00bb) R. Willst\u00e4tter, Ber., Bd. 35, S. 598 (1902).\n*) Nach R. Willst\u00e4tter (Ber., Bd. 35, S. 598 (1902) schmelzen die Krystalle bei 188\u201490\u00b0, zuvor erweichend.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n475\nKrystallform : monoklin - prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis a:b:c = 0,88076 : 1: 0,65642, \u00df = 80\u00b0 57'. Beobachtete Formen: c (001), a (100), m (110), b (010), p (221), o (111), q (011), <p (021), ir (22\u00cf), P (101). Die Krystallstruktur des Jodids ist \u00e4hnlich der des Bromids; die Krystalle kommen in zwei Hauptausbildungsformen vor : 1. d\u00fcnntafelig nach c (001), sowie 2. s\u00e4ulig gestreckt nach der Symmetrieachse b. Bei den Krystallen der ersten Art ist durch c wie beim Bromid im konvergenten, polarisierten Licht das Bild einer optischen Achse sichtbar.\n2. Basisches Betainhydrojodid. Aus dem einfachen wurde basisches Betainhydrojodid durch Eindampfen von 12,3 g Betainhydrojodid mit 10,1 g Betain -f H20 dargestellt. Es krystal-lisiert in schneewei\u00dfen, glitzernden Kryst\u00e4llchen, die sich im Gegens\u00e4tze zum einfachen Hydrojodid durch Luft und Licht nicht verf\u00e4rben und wie das basische Hydrobromid als feines Krystallmehl auszufallen neigen. Die Zusammensetzung (Bet)2H J entspricht der des basischen Hydrobromids. Es schmilzt bei 242\u00b0 unter Zersetzung und Bildung eines wei\u00dfen Zersetzungsproduktes.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,4122 g: 22,71 ccm 7to-n-HaS04 = 7,740/0 Ny f\u00fcr (\u00dfet)aHJ 0,4788 \u00bb : 26,69 \u00bb\t>\t= 7,83\u00b0/o > Iber. : 7,75 \u00b0/o N.\nAcidit\u00e4t :\t0,4442 \u00bb neutr. 12,04 ccm \u2018/\u00bbo-n-NaOH 0,3939 \u00bb\t*\t10,67 >\t\u00bb L\u00f6slichkeit.\t\t*\t12,26 ccm *\t10,87 \u00bb\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm \u2022/to-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g bas. Betainhydrojodid\n+ 1,7\u00bb\t0,9995\t4,91\t21,65\n+ 1,7\u00bb\t1,0002\t4,85\t21,30\n18,5\u00b0\t1,0364\t8,17\t39,96\n18,5\u00b0\t1,0338\t8,10\t39,63\n46,5\u00b0\t1,0804\t13,50\t82,68\n46,5\u00b0\t10867\t13,49\t.\t81,72\n62\u00b0\t1,1131\t16,32\t113,4\n62\u00b0\t1,1026\t16,10\t1*12,3\n87\u00b0\t1,1019\t19,35\t174,8\nSchlie\u00dflich sei noch eine vergleichende Zusammenstellung der Schmelzpunkte der einfachen und basischen Salze gegeben :","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nHugo Stoltzenberg,\n42\u00b0 DifT.\nChloride\tBromide\tJodide\neinfach . . . 227-28\u00bb \\ _jff 233\u00ab >\t200\u00bb\nbasisch. . . 250\u00bb\t/\t262\u00bb / ~\t^\t242\u00bb ,\nKrystallform : monoklin-prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis a : b = 1,2543:1. \u00df = 70\u00b0 21'. Beobachtete Formen: c (001), a (100), m (110).\nDie Krystalle sind tafelig nach c (001) ausgebildet, a (100) ist charakterisiert als Ebene einer vorz\u00fcglichen Spaltbarkeit.\nGoldsalze des Betains.\nI. Verbindungen mit Goldchloridchlorwasserstoffs\u00e4ure.\n1. Einfache Salze. Bei der Herstellung der regul\u00e4ren und rhombischen goldchloridchlorwasserstoffsauren Salze benutzte ich die von E. Fischer1) und Willst\u00e4tter2) gegebenen Vorschriften. Die Bemerkung Willst\u00e4tters, es sei gleichg\u00fcltig, von welcher Form des Goldsalzes man bei der Darstellung des regul\u00e4ren Salzes ausgehe, m\u00f6chte ich dahin erg\u00e4nzen, da\u00df es jedenfalls nicht ratsam ist, stark braunes Goldsalz zu verwenden. Selbst wenn derartiges Goldsalz filtriert wurde, schieden sich auf Zusatz der berechneten Betainmenge braune Flocken und nach deren Abtrennung saftgr\u00fcne Krystalle in geringer Menge ab, die in 2 Fraktionen gewonnen 43,89 und 44,87\u00b0/o Au enthielten. Ich halte nicht f\u00fcr unm\u00f6glich, da\u00df ein Aurosalz des Betains oder eine Aurosalz enthaltende Verbindung entstanden ist. DasWillst\u00e4ttersche Salz scheint bedeutend leichter l\u00f6slich zu sein wie das rhombische, denn ein Zusatz von Salzs\u00e4ure zu einer Mischung von 4 g Goldchlorid und 1 g Betain in 90 ccm Wasser bewirkte die sofortige F\u00e4llung des rhombischen Salzes, das zur L\u00f6slichkeitsbestimmung umkrystallisiert wurde. Der Schmelzpunkt des Salzes lag bei 245\u00b0.\n*) Ber., Bd. 35, S. 1593-95 (1902).\n*) Ber., Bd. 35, S. 2700-3 (1902).\nBetaingoldchlorid\n(Fischer).","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n477\nL\u00f6slichkeit des rhombischen Goldsalzes.\nDer Gehalt an Goldsalz wurde durch Eindunsten einer in einen Tiegel gewogenen Menge L\u00f6sung, Trocknen im Luftbade, Gl\u00fchen und Berechnung aus der gefundenen Goldmenge ermittelt.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm)\tAu\t100 g Wasser l\u00f6sen\n\tg\tg\tg BctHAuCl4\n+i\u00b0\t0,7908\t0,0052\t1,55\n1\u00b0\t0,7960\t0,0055\t1,63\n26\u00b0\t0,9700\t0,0136\t3,36\n26\u00b0\t0,9688\t0,0139\t3,44\n43\u00b0\t0,9695\t0,0248\t6,31\n43\u00b0\t0,9804\t0,0245\t6,15\n66\u00b0\t0,9910\t0,0555\t14.92\n69 V\t1,0058\t0,0556\t14.70\n89\u00b0\t1,0468\t0,0809\t21,82\n86\u00b0\t1,0221\t0,0793\t21,94\nKrystallform : rhombisch-bipyramidal. Achsenverh\u00e4ltnis a : b : c = 0,66068: 1 : 0,54774. Beobachtete Formen: m (110), b (010), o (111).\nDas Salz krystallisiert in sch\u00f6nen, bis 1 cm lang gestreckten, d\u00fcnnen, gelben, goldgl\u00e4nzenden Nadeln, die von einem \u2018rhombischen Prisma m (110) gebildet werden, dessen Fl\u00e4chen stark metallischen Glanz zeigen. Die scharfe Pris-makantc wird bisweilen von einer schmalen L\u00e4ngsfl\u00e4che b (010) abgestumpft.\nAls Endfl\u00e4che konnte nur eine flache Pyramide o (111) goniometrisch gemessen werden, w\u00e4hrend die Photo-\tKurventafel 3.\ngraphie vermuten l\u00e4\u00dft, da\u00df noch eine zweite Pyramide vorhanden ist oder ein L\u00e4ngsprisma q, von denen man aber mit den am Goniometer zur Verf\u00fcgung stehenden Vergr\u00f6\u00dferungen nichts wahrnehmen konnte.\nZwei Photogramme zeigen die Krystallform der regul\u00e4ren Modifikation und Verwachsungserscheinungen.\n2. Basisches Salz. Zur Darstellung des basischen Gold-salzes wurden 3 g einfaches Goldsalz in 40 ccm hei\u00dfem Wasser\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCII.\t33\nSO0 60\u00b0 70\u00b0 80\u00b0 90* 100\u00b0\nL\u00f6slichkeit der Goldsalie des Betains m Wasser","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nHugo Stoltzenberg,\nI\ngel\u00f6st und 1,5 g Betain in 10 ccm siedendem Wasser zugesetzt. Beim Erkalten bildete sich das basische Goldsalz als feines, regul\u00e4r kristallisiertes Krystallmehl, das etwas heller gelb gef\u00e4rbt ist wie das einfache Salz. Ausbeute 2,5 g. Schmelzpunkt 169\u00b0 unter Aufkochen; die Schmelze erstarrt beim Erkalten zu einem hellbraunen Produkt. Das Salz f\u00e4rbt sich durch Lichteinwirkung oberfl\u00e4chlich gr\u00fcnlich.\nGoldbestimmung des lufttrockenen Salzes:\n0,1323 g gaben\t0,0443 g\tAu = 33,48% Au 1 berechnet\tf\u00fcr\t(Bet),\n0,1469 *\t\u00bb\t0,0488 \u00bb\t* = 33,21 \u00b0/o\t* / HAuC14, H*0 33,3%\tAu.\ngetrocknet 0,1627\tg gaben\t0,0555 g Au =\t34,12 % Au\n\u00bb\t0,1744\t*\t>\t0,0594\t* \u00bb =\t34,06 \u00b0/o\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n4) \u201c1 ..\nberechn, f\u00fcr (Bet),HAuCl4 34,34% Au.\n0,4537 g: 14,61 ccm \u2018/io-n-H2S04 0,3918 \u00bb : 13,24 \u00bb\n4,52% N ) berechnet f\u00fcr 4,74% \u00bb / (Bet),HAuCl4 4,74% N.\nL\u00f6slichkeit.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\t\tVerbrauchte ccm \u2018/to-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g (BeO^HAuCl,, HsO\n+ 0,\u00f4\u00b0\t\t0,9347\t0,0017\t0,55\n0,5\u00b0\t\t0,9313\t0,0014\t0,45\n20,3\u00ab\t1\t0,9422\t0,0031\t1,00\n20,3\u00b0\t\t0,9396\t0,0032\t1,03\n39,5\u00b0\t\t0,9310\t0.0074\t2,45\n39,5\u00b0\t\t0,9376\t0,0074\t2,43\n58\u00bb\t\t0,9221\t0,0130\t4,42\n58\u00b0\t\t0,9481\t0,0137\t4,54\n81\u00bb\t\t0,9440\t0,0193\t6,54 ,\n81\u00bb\t\t0,9466\t0,0196\t6,63\nDie Photogramme zeigen, da\u00df die regul\u00e4re Krystallform des basischen Salzes von der des einfachen regul\u00e4ren Goldsalzes abweicht; wahrscheinlich ist die Verwachsungsebene bei jenem eine W\u00fcrfel-, bei diesem eine Oktaederfl\u00e4che.\nII. Verbindung mit Aurichlorid.\nDarstellung: Eine etwa 6 g AuC13 in 10 ccm Wasser enthaltende L\u00f6sung, die durch \u00dcberleiten von Chlor \u00fcber Gold","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n479\nunter Erw\u00e4rmen und Auslaugen mit Wasser dargestellt worden war, wurde mit 7 g Betain in 10 ccm Wasser versetzt. Es fiel sofort ein lehmgelber Niederschlag, der beim Erhitzen auf dem Wasserbade gelber wurde. Der regul\u00e4re Niederschlag wurde abgesaugt, aus Wasser umkrystallisiert, abgepre\u00dft und lufttrocken analysiert. In diesem Goldsalze liegt die erste schwer-l\u00f6sliche Salzverbindung des Betains vor. Nach den Analysen kommt ihr die Formel BetAuCI, zu. Schmelzpunkt 172,5\u00b0.\nGoldbestimmung: 0,2965 g: 0,1412 g Au = 47,62% AuV berechnet 0,2856 \u00bb : 0,1858 * \u00bb = 47,55% \u00bb / 46,88% Au.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0.2353 g: 5,42 ccm 7\u00bbo-n-HaSo4 = 3,23% N )\n0.2857 >: 6,75 >\t*\t= 3,32% * / 3,34% N.\nC- und H-Bestimmung: 0.2039 g Substanz: 0,1059 g CO\u201e 0,0517 g H,0; gefunden: 14,17% C und 2,84% H berechnet: 14,27% \u00bb\t\u00bb 2,88% >\nIII. Verbindungen von Betain mit Goldbromidbromwasserstoffs\u00e4ure.\n1.\tBasisches Salz. Auf Zusatz von 5 g Goldbromidbrom -wasserstoffs\u00e4ure in 20 ccm Wasser zu 5 g wasserfreiem Betain in 20 ccm Wasser entstand ein dunkelroter, feink\u00f6rniger Niederschlag, der keine konstante Zusammensetzung aufwies (3,12\u00b0/o N : 2)87\u00b0/o N neben 28,56\u00b0/0 Au und 28,25 \u00b0/o Au). 3 g dieses Salzes wurden daher in 50 ccm Wasser suspendiert, auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt, wobei nicht v\u00f6llige L\u00f6sung eintrat und 3 g Betain zugesetzt. Das beim Abk\u00fchlen gewonnene Salz hatte dieselbe dunkelrote, stumpfe Farbe wie das Ausgangsprodukt. Es schmolz bei 185\u00b0 zu einer schwarzbraunen Fl\u00fcssigkeit, die sich von 200\u00b0 an zersetzt.\nGoldbestimmung:\n0,2184 g: 0,0645 g Au = 29,53% Au \\ f\u00fcr 4 BetHAuBr\u00ab -f-Betain\n0,3156 \u00bb: 0,0931 > \u00bb = 29,49% * / berechnet 29,68%.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,322 g: 6,61 ccm \u2018/io-n-H,S04 = 2,88% N; ber.: 2,64% N.\nDie Analyse stimmt auf die Formel 4BetHAuBr4-|-Betain.\n2.\tEinfaches Salz. 2 g der oben erw\u00e4hnten ersten F\u00e4llung\n33*","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nHugo Stoltzenberg,\ndes basischen Salzes wurden mit 50 g Wasser auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt. Das Salz l\u00f6ste sich nicht, wohl aber leicht als 5 g kalt ges. Bromwasserstoffs\u00e4ure zugesetzt wurden. Beim Erkalten krystallisierten gl\u00e4nzende, schwarzbraune Bl\u00e4ttchen vom Schmelzpunkte 260\u00b0 und bald darayf eintretender Zersetzung. Lufttrocken analysiert.\nGoldbestimmung:\n0,2320 g Substanz: 0,0705 g Au = 30.39\u00b0/o Au \\ ber.: f\u00fcr BetHAuBr4 0,2450 \u00bb\t\u00bb\t0,0743 * * = 30,33 \u00b0/o > /\t31,05 \u00b0/o Au.\nBei der Goldbestimmung treten stets Verluste durch lebhafte Zersetzung und Zerst\u00e4uben auf.\nNach dem Umkrystallisieren unter Zusatz von HBr:\n0,1920g Substanz: 0,0578 g Au = 30,10\u00b0/o Au N-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,6374g Substanz: 9,70 ccm 7><>*n-HjS04 = 2,14\u00b0/o N; ber. 2,17\u00b0/o. Nach dem Umkrystallisieren: 0,2272 g Substanz: 3,68 ccm = 2,27\u00b0/o N. C- und H-Bestimmung: 0,2716 g Substanz: 0,0941 g C02, 0,0515 g H20.\ngef.: 9,45\u00b0/o C und 2,12\u00b0/o H; ber.: 9,45\u00b0/o G und 1,90\u00b0/o H.\nDie Analyse stimmt auf die Formel BetHAuBr4.\nKrystallform : Die rotbraunen Krystalle, die nur mikroskopische Betrachtung zulassen, geh\u00f6ren dem monosymmetrischen System an und sind taflig nach einer zur Symmetrieebene senkrechten Fl\u00e4che c (001) ausgcbildet, die von der Querfl\u00e4che a (100), einem Prisma m (110) und bisweilen noch von der L\u00e4ngsfl\u00e4che b (010) begrenzt sind. Im konvergenten Lichte war eine optische Achse, die mit der Normalen auf die Tafelfl\u00e4che c (001) einen sehr kleinen Winkel bildete, sichtbar, deren Lage ergab, da\u00df die Symmetrieebene optische Achsenebene ist.\nPlatinsalze des Betains.\nI. Verbindungen mit Platinchloridchlorwasserstoffs\u00e4ure.\n1. Einfache Salze. Ein Zusatz von 4 g H2PtCl6 in 4 ccm Wasser zu 2 g Betain in 2 ccm Wasser bewirkte die sofortige F\u00e4llung von derben, hell orangefarbenen, regul\u00e4ren Krystallen vom Schmelzpunkte 254,5\u00b0 u. Zers, und der Zusammensetzung Bet2H2PtCl6 + 4H20.\nPt-Bestimmung.\n0,2121\tg:\t0,0581\tg\tPt\t=\t27,39\u00b0/o\tPt\n0,2033\t\u00bb\t:\t0,0560\t\u00bb\t\u00bb\t=\t27,55\u00b0/o\t>\n0,4298\t\u00bb\t:\t0,1178\t*\t\u00bb\t=\t27,41 \u00b0/o\t\u00bb\n0,2616\t\u00bb\t:\t0,0715\t\u00bb\t\u00bb\t=\t27,33\u00b0/o\nf\u00fcr BetjH^PtCl\u00df + 4H20 ber.:27,21u/oPt.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n481\nKrystallform : regul\u00e4r ; beobachtete Fl\u00e4chen a (100) und o (111). Die gelben, kaum 1 mm gro\u00dfen Krystalle waren sehr gut ausgebildet. Die W\u00fcrfel- und Oktaederfl\u00e4chen hielten sich stets das Gleichgewicht.\nBeigabe von Chlorwasserstoff erzeugt gro\u00dfe, orangefarbene, monokline Krvstalldrusen, die sofort abgepre\u00dft und analysiert der Zusammensetzung Bet2H2PtCl6 +\n3 H20, nach eint\u00e4gigem Liegen an der Luft aber der Formel Bet2H2 PtClc entsprachen. Das wasserfreie Salz schmolz unter Zersetzung\nzwischen 255 und 260\u00bb. >)\tBeWinplatinchlorW (regul\u00e4r).\nPt-Bestimmung sofort nach dem Abpressen: \u2022\n0,1507 g: 0,0415 g Pt = 27,81 \u00b0/o Pt \\ ber. f\u00fcr Bet,H*PtCl6 -f 3H20 0,1589 \u00bb: 0,0438 \u00bb \u00bb = 27,56 \u00b0/o \u00bb i\t27,91 \u00b0/o Pt.\nt\nNach eint\u00e4gigem Liegen an der Luft:\n0,1910 g: 0,0580 g = 30,37 \u00b0/o Pt ) ber. f. Bet2HsPtCl6 0,1743 >: 0,0526 > = 30,08\u00b0/o \u00bb /\t30.28\u00b0/o Pt.\nKrystallform : monoklinprismatisch. Die dunkelgelben Krystalle waren dicktafelig nach c (001) ausgebildet und von dem Prisma m (110) begrenzt; zuweilen wurden die Kanten c m von den Hemipyramiden o (111) und u> (335) abgestumpft. Durch c war kein Achsenbild sichtbar.\n2. Basisches Salz. Wurden n . . ... .. ...\nBetamplatmchlond (mono-\n2 g H2PtCl6 in 10 ccm Wasser\tsymmetrisch),\nmit 3,5 g Betain in 10 ccm Wasser versetzt, so fiel ein regul\u00e4res, gelbstichig orangefarbenes Platinsalz vom Schmelzpunkte 246\u00b0 (unter Zersetzung) und der Zusammensetzung 4 Bet2H2PtCl6 -f- Bet. aus.\nPt-Bestimmung: 0,1958 g: 0,0565 g Pt = 28,85\u00b0/o Pt \\ f\u00fcr 4Bet,H,PtCl\u201e\n\u00bb \u00bb = 28,69 \u00b0/o \u00bb / +\n0.2423 \u00bb: 0,0695\nBet. 28,95#/o Pt,\n*) Nach Willst\u00e4tter Ber., Bd. 35, S. 598 (1902) bei 242\u00b0 Zersetzung","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nHugo Stoltzenberg,\nII. Verbindung mit Platinchlorid.\nBeim Mischen von 1 g Platinchlorid in 2 ccm Wasser mit 1 g Betain in 2 ccm Wasser entsteht kein Niederschlag; beim Eindampfen entsteht eine orangefarbene, schmierige Masse, die von der anhaftenden Mutterlauge durch Aufstreichen auf einen Tonscherben befreit wurde. Die trockene Masse ist au\u00dferordentlich leicht l\u00f6slich in Wasser und unl\u00f6slich in Alkohol. Sie wurde durch L\u00f6sen in Wasser und F\u00e4llen mit wenig Alkohol gereinigt. Regul\u00e4re, sehr kleine Krystalle, die aus W\u00fcrfel-Oktaederkombinationen zu bestehen scheinen. Schmelzpunkt 209\u00b0 unter Zersetzung.\nPlatinbestimmung: 0,1132 g: 0,0433 g Pt = 38,24'\u00b0/o PU f\u00fcr BetPtCl43H,0 0,1328 \u00bb : 0,0508 g \u00bb = 38,25 \u00b0/o \u00bb / ber.: 38,36 > Pt.\nZusammenstellung der Schmelzpunkte der Gold- und Platinsalze des Betains.\nBetHAuCl4\tBetHAuCl4\nrhomb.\treg.\n245\u00b0\t200-209\u00b0\nBetHAuBr4 ca. 260\u00b0\n(Bet)jHAuCl4, HaO reg.\n169\u00b0\n4BetHAuBr4 -{- Bet 185\u00b0\nBetAuClj\nreg.\n172,5\u00b0\nBet,H,PtCl\u00c4 + 3 H,0 Bet^H.PtCL + 4 Ha0 monokl.\treg.\n255\u201460\u00b0.\t254,5\u00b0\n4 Bet,HaPtCl6 + Bet\nreg.\n246\u00b0\nBetPtCl4y 3 HjO reg'.\n209\u00b0.\nPhosphorsaures Betain.\nZur Darstellung des sauren Betainphosphates wurden 35 g Phosphors\u00e4urel\u00f6sung vom spezifischen Gewicht 1,30 mit 17,6 g Betain bis zur beginnenden Krystallisation eingedampft, absoluter Alkohol zugesetzt und kalt gestellt. Die gef\u00e4llten, derben Krystalle gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl folgende Zahlen:\n0.5298 g : 24,22 ccm 0,3023 \u00bb : 13,96 *\n7\u00abo-n-HaS04 = 6,42% N\\ \u00bb\t= 6,49 \u00b0/o > /\nf\u00fcr BetH3P04 ber.: 6,53\u00b0/o.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n483\nBeim Titrieren der Acidit\u00e4t mit \u2018/\u00eeo-n-Natronl\u00e2uge unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator wird nicht ganz ein Wasserstoffatom der Phosphors\u00e4ure titriert. Die Titration ergibt daher nur einen Anhaltswert.\n0,7892 g neutr. 71,97 ccm; berechnet: 74,28 ccm 0,4712 >\t\u00bb\t42,80 \u00bb\t*\t43.80 *\nDer Schmelzpunkt des Salzes lag bei 199\u00b0 ohne Zersetzung. Die Schmelze erstarrte zu einer wei\u00dfen Masse, die denselben Schmelzpunkt besa\u00df.\nKrystallform : Monoklin-prismatisch.\nAchsenverh\u00e4ltnis: a:b:c = 1,2324:\n1: 0,8266, \u00df = 83\u00b0 54'. Beobachtete Formen: c (00J.), a (100), m (110), q (011), r (101), o (111). Die farblosen, bis 5mm langen Krystalle sind meist dicktafelig nach der Querfl\u00e4che a (100) ausgebildet, neben welcher das Vertikalprisma m (110) vorherrscht; an den Enden werden die Krystalle von dem Hemidoma r (101), dem L\u00e4ngsprisma q (011), der Hemipyramide o (111) und der Basis c (001) begrenzt.\nUm zu untersuchen, ob das von Scheibler erw\u00e4hnte dreibasische Phosphat vorkomme, wurden 21,5 g Betainphosphat mit 25 g Betain in 30 ccm Wasser gel\u00f6st und auf dem Wasserbade eingedampft. Die erste Fraktion ergab folgende Zahlen;\nBetainphosphat.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,3936g: 18,69ccm V-n-H.SO. = 6,67>NJ^ ^\t^\n0,2950*: 13,91\n= 6,62\u00b0/o\nAcidit\u00e4t :\n0,5283 g neutr. 44,80 ccm; f\u00fcr BetH,P04 berechnet: 49,12 ccm 0,3080 >\t.\t26,03 .\t>\t.\t>\t28,64 \u00bb\nDie zweite F\u00e4llung lieferte nachstehende Werte:\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,2770 g : 19,37 ccm 7io-n-H,S04 = 9,82\u00b0/o N \\ ber. f\u00fcr BetH,0:\t10,39\u00b0/o\n0,2501 >: 17,81 >\t.\t= 10,00\u00b0/o \u00bb/ .\t. (Bet),H,P04 : 9,37\u00b0/o\nAcidit\u00e4t :\n0,2919 g neutr. 2,87 ccm 0,3657 \u00bb\t*\t3,49 \u00bb","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nHugo Stoltzenberg,\nDie erste Fraktion bestand also aus fast reinem, einbasischem Betainphosphat, die zweite fast vollst\u00e4ndig aus reinem Betain. Mehrbasische Betainphosphate existieren also nicht.\n!\nL\u00f6slichkeit:\nDer Gehalt der L\u00f6sung wurde durch StickstofTbestimmung nach Kjeldahl ermittelt.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm \u2018/io-n-H2S04\t100 g Wasser l\u00f6sen g BetH3P04\n0,5\u00b0\t1,0411\t15,16\t45,58\n0,5\u00b0\t1,0481\t15,34\t45,94\n10,5\u00b0\t1,0619\t20,83\t72,98\n19,5\u00ae\t1,0710\t20,92\t72,43\n45\u00b0\t1,1072\t28,29\t122,0\n45\u00b0\t1,1002\t28,06\t121,5\n64\u00b0\t1,1245\t33,00\t171,2\n64\u00b0\t1,1127\t32,19\t164,7\n80\u00b0\t1,1273\t36,19\t223,1\n80\u00b0\t1,1226\t36,52\t232,9\nVersuch zur Darstellung einer Verbindung von prim\u00e4rem Calciumphosphat mit Betain.\n12,6 g prim. Calciumphosphat wurden in der K\u00e4lte in 20 ccm Wasser gel\u00f6st, vom Bodensatz ungel\u00f6sten Mono- und Dicalciumphosphates abfiltriert und sogleich 11,7g Betain in 10 ccm kaltem Wasser zugesetzt. Nach kurzem Stehen fiel ein feinkrystallinischer Niederschlag, der 0,70 resp. 0,62\u00b0/o N enthielt. Das Filtrat wurde im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure eingedunstet. Es schieden sich gro\u00dfe Krystalle ab, die an der Luft getrocknet wurden.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\nber. f\u00fcr\ncaH,P04 + 2BetH3P04\n0.3261 g : 13,24 ccm */io-n-H3S04 = 5,70 > N 0,3076 \u00bb: 13,16 \u00bb\t\u00bb\t=6,01\u00b0/o\u00bb\n+ 2H,0: 6,01 \u00b0/o N. Acidit\u00e4t: 0,3453 g neutr. 28,15 ccm \u2018/io-n-NaOH; ber. 32,08 ccm 0,3347 .\t>\t26,61 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 31,10 *","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"/\u00fbOg hbsser/\u00e4sest g\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n485\nL\u00f6slichkeit von S\u00e0izen des Betains in Yasser.\nAuf Zusatz von Natronlauge zu der L\u00f6sung des Calciumsalzes fiel ein feinflockiger Niederschlag, der abfiltriert und bei 110\u00b0 gewogen wurde.\n0,3147 g gaben 0.0220 g Ca,(PO)4)2; ber. 0,0230 g 0,5323 g gaben 0,0485 g Cas(PO)4)j ; ber. 0,0393 g\nDie Analysen zeigen, da\u00df Monocalciumphos-phat mit Betain eine Verbindung eingeht. Ein sekund\u00e4res Wasser-stoflatom der Phosphors\u00e4ure wird auch hierbei nicht durch Betain ersetzt, vielmehr scheint eine komplizierte Verbindung vorzuliegen, bei der x-Molek\u00fcle Monocalciumphosphat mit v-Molek\u00fclen Betainphosphat und Kyrstallwasser zu einer Verbindung zusammentreten, z. B. ca H2P04 4- 2 Bet H, P04 + 2 H\u00c40.\nVerbindungen von Betain mit Schwefels\u00e4ure:\n1. Saures Betainsulfat. Das saure Betainsulfat wurde als Zwischenprodukt bei\nKurventafel 4.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\nHugo Stoltzenberg,\nder Darstellung von reinem Betain in gro\u00dfen Krystallen gewonnen. Es hat die Zusammensetzung BetH2S04 -f- H20 und schmilzt gegen 80\u00b0 im Krystallwasser.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,2574 g: 10,94 ccm \u25a0/\u2022 o-n-HjS04 = 5,97\u00b0/o N \\ f\u00fcr BetHiS04 + H,0 0,3429 \u00bb : 14,37 *\t\u00bb\t= 5,88\u00b0/o > / ber.: 6,02\u00b0/o.\nAcidit\u00e4t: 0,2973 g neutr. 25,28 ccm \u2018/\u00bbo-n-NaOH; \u00bb 25,49 ccm 0,4361 \u00bb\t\u00bb\t37,30 >\t\u00bb\t\u00bb 37,39 >,\nL\u00f6slichkeit.\nDie Bestimmung des Gehaltes geschah durch Titrieren mit \u2018/u>-n Natronlauge.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) g\tVerbrauchte ccm V.o-n-NaOH\t100 g Wasser l\u00f6sen g BetH#S04 + HtO\n0\u00b0\t1,1015\t47,04\t85,04\n0\u00b0\t1,0907\t46,60\t85,27\n20\u00b0\t1,1296\t59,74\t132,0\n20\u00b0\t1,1171\t59,05\t131,9\n44\u00b0\t1,1491\t73,67\t222,4\n44\u00b0\t1,1240\t71,80\t219,8\n63,2\u00b0\t1,1632\t83,43\t338,0\n63,2\u00b0\t1,1228\t80,02\t329,0\n80\u00b0\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nKrystallform : monoklin-prismatisch. Achsenverh\u00e4ltnis a : b = 1,20455:1 ; \u00df = 79\u00ab 3'. Beobachtete Formen: a (100), m (110), b(010), c(001).\nDie farblosen, glasgl\u00e4nzenden Krystalle sind wenig nach der Vertikalachse c gestreckt, bis 7* cm lang und l1/* mm dick. Die L\u00e4ngsfl\u00e4che b (010) und das Prisma m (110) herrschten vor, a (100) trat zur\u00fcck.\n2. Neutrales Sulfat. Zu einer L\u00f6sung von 11,7 g saurem Sulfat wurden zwecks Darstellung des neutralen Salzes 6,7 g Betain gegeben, bis zur D\u00fcnnsirupkonsistenz eingedampft, absoluter Alkohol zugesetzt und auf Eis gestellt. Die Krystalle schmolzen bei 180\u00b0 ohne Zerset-\nBetainbisulfai.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n487\nzung zu einer wasserklaren Fl\u00fcssigkeit, die beim Abk\u00fchlen wieder zu einer wei\u00dfen Masse erstarrte.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,1320 g : 7,99 ccm V\u2018o-n-H,S04 = 8,50 V N > ber. f\u00fcr (Bet),H,S04: 0,2078 \u00bb: 12,24 *\t\u00bb\t= 8,27\u00b0/o > /\t8,45V N.\nAcidit\u00e4t: 0,1579 g neutr. 9,36 ccm \u2018/i**n-NaOH; ber.: 9,50 ccm 0,1889 \u00bb\t>\t11,11 >\t\u00bb\t\u00bb 11.37 \u00bb\nL\u00f6slichkeit:\nDie Bestimmung des Gehaltes geschah durch Titrieren mit \u2018/\u00bb\u00bb-n-NaOH.\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm)\tVerbrauchte ccm\t100 g Wasser l\u00f6sen\n\tg\tVio-n-NaOH\tg (Bet),H,S04\n-1\u00b0\t1,1061\t40,54\t155,9\n\u2014 1\u00b0\t1,1130\t40,87\t155,6\nm\nm\nKrystallform : rhombisch-bipyramidal. Beobachtete Formen : b (010), m (110), n (120), a (100), c (001), o (111).\nDie farblosen, kaum 2 mm langen Krystalle sind tafelig nach der L\u00e4ngsfl\u00e4che b (010) ausgebildet, gestreckt nach der Vertikalachse, begrenzt von den Vertikalprismen m (110), n (120) und der Pyramide o (111). Untergeordnet treten noch die Querfl\u00e4che a (100), sowie die Basis c (001) auf.\nVerbindungen von Betain mit N203 und salpetriger S\u00e4ure.\nDie Einwirkung von Salpetrigs\u00e4ureanhydrid auf Betain f\u00fchrt bei verschiedenen Arbeitsbedingungen zu verschiedenen Ergebnissen.\n1. Einwirkung auf festes Betain.\nL\u00e4\u00dft man gasf\u00f6rmiges N203 l\u00e4ngere Zeit auf festes Betain einwirken, so findet eine langsame, monatelang andauernde Gewichtszunahme statt. Das Betain befand sich in einem Schiffchen, das in ein mit zwei .H\u00e4hnen zur Gas-Zu- und Ableitung versehenes Schweinchen gestellt wurde. \u00dcber das Betain wurde ein Gasstrom von N2Os geleitet, der aus Arsenikst\u00fccken und Salpeters\u00e4ure (1,3) in einem kleinen\nNeutrales Betainsulfat.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nHugo Stoltzenberg,\nKipp sehen Apparate entwickelt und durch ein U-rohr mit Ca(N03)2 getrocknet wurde. Diese Art der Entwicklung ist vorteilhafter als die im Kolben mit Heizung, wenn man die Salpeters\u00e4ure vor der Benutzung ein wenig anw\u00e4rmt, da sonst zehn Minuten vergehen, ehe ein regelm\u00e4\u00dfiger Gasstrom einsetzt. Sobald reines N203 entwich, wurde der \u00e4u\u00dfere Hahn des Schweinchens geschlossen, soda\u00df N203 unter Druck auf Betain einwirkte.\nDer Inhalt des Schiffchens war nach monatelanger Einwirkung zu einem festen, wei\u00dfen, hygroskopischen Kuchen zusammengebacken. Die Acidit\u00e4t der Masse stimmte fast auf Bet\u2014^ w\u00e4hrend die Kjeldahlbestimmung des Betainstickstoffs nach dem Wegkochen der Stickoxyde mit Schwefels\u00e4ure der Verbindung BetN2()3 naheliegende Werte ergab. Eine Nachpr\u00fcfung ist unerl\u00e4\u00dflich.\nAcidit\u00e4t: 0.0920 g neutr. 6,20 ccm 7\u00bbo-n-NaOH ; ber. f\u00fcr Bet NA: 5,93 ccm\n0,1195 \u00bb\t\u00bb\t8,16 *\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t7,70 \u00bb\nKjeldahl-Bestimmung des Betain-N:\n0,2122 g: 10,29 ccm 7,0\u2018n\u2019HsSO4 entspr. 6,81 \u00b0/o N \\ ber. f\u00fcr BetN203: 0,4834 *: 22,97 \u00bb\t\u00bb\t>\t6,67 \u00b0/o \u00bb/\t7,27 \u00b0/o N\n2. Einwirkung auf Betain in methylalkoholischer L\u00f6sung. Leitet man das Gas in eine absolut methylalkoholische L\u00f6sung von Betain, so entsteht eine wei\u00dfe, feink\u00f6rnige F\u00e4llung, die 11. in W., 11. in sdd. Ma, 1. in A aber nur spurenweis l\u00f6slich in Ae. ist.\nDie Stickstoffbestimmung nach Jodlbauer ergab:\n0,1165 g:\t11,20\tccm\t1/,0\u2019n\u201cHjSO4\t=\t14,04\u00b0/\u00b0\tN\n0.1178 \u00bb :\t11,95\t\u00bb\t*\t=\t14,24\u00b0/o\t*\n0,1407 *:\t14,45\t\u00bb\t*\t=\t14,42\u00b0/\u00b0\t\u00bb\nber.: 14,07 \u00b0/o f\u00fcr (Bet)jHN02, H,0.\nAcidit\u00e4t: 0,1732 g neutr. 5,42 ccm \u2018/to-n-NaOH; ber. f. ob. Form. 5,78 ccm 0,1094 \u00bb\t\u00bb\t3,64 >\t\u00bb\t\u00bb\t*\t3,70 *\nEs scheint also die Verbindung (Bet)2HN02, H20 vorzuliegen. Die Verbindung brennt beim Erhitzen auf einem Spatel lebhaft ab, verpufft aber nicht. Sie schmilzt bei 220\u00b0 ohne Zersetzung.\n3. Einwirkung auf Betain in w\u00e4ssriger L\u00f6sung. Die Verbindung Betain HN02 + H20 erh\u00e4lt man beim Einleiten von","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00fcge zur Kenntnis des Betains.\n4S9\nSalpetrigs\u00e4uregas in w\u00e4ssrige Betainl\u00f6sungen und Eindunsten \u2014 eventuell unter Alkoholzusatz \u2014 in farblosen, derben Kry-stallen. Das wasserfreie Salz geht bei 115\u2014116\u00b0 unter Ausdehnung in eine tr\u00fcb-wei\u00dfe Phase \u00fcber, die bei 128\u00b0 klar, ohne Zersetzung schmilzt. Die Stickstoffbestimmung des Betains geschah durch Wegkochen des Nitritstickstoffs mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure und Kjeldahlbestimmung des Restes.\n0,3368 g: 15,52 ccm \u2018/\u00abo-n-NaOH = 7,72\u00b0,o N \\ ber. f\u00fcr BetHN0,H40 0,4021 > : 19,10 *\t\u00bb\t= 7,69 \u00b0/o \u00bb /\t7,71 \u00b0/o\nAcidit\u00e4t: 0,2818 g neutr. 15,52 ccm \u2018/Wn-NaOH; bcr.: 15,46 ccm 0,3456 \u00bb\t\u00bb\t19,10\t\u00bb\t\u00bb\t>\t18,97\t\u00bb\nKrystallform: rhombisch. Achsenverh\u00e4ltnis: a : b : c = 0,91046 :1:1,1310.\nBeobachtete Formen: b (010), m (110), q (011). Die gro\u00dfen, bis 4 cm langen Kry-stalle sind tafelig nach der Symmetriebene b (010) ausgebildet, gestreckt nach der Vertikalachse c und von dem Vertikalprisma m (110) und dem L\u00e4ngsprisma q (011) begrenzt.\nBetainnitrat.\nm\nm\nDarstellung: 10 g Betain wurden in Wasser gel\u00f6st und mit 10 ccm konz. Salpeters\u00e4ure auf dem Wasser-bade bis zur beginnenden Krystalli- BeUinnUrit und .nUral. sation eingedampft. Dann wurde wenig\nabsoluter Alkohol zugesetzt und kalt gestellt. Glitzernde Kry-stallbl\u00e4ttchen, 11 in W.; beim langsamen Eindunsten an der Luft derbe Krystalle. Smp. 124\u00b0 ohne Zersetzung.\nN-Bestimmung nach Jodlbauer.\n0,1058 g: 11,42 ccm 7io-n-H,S04 = 15,16\u00b0/o N \\ ber. f\u00fcr BetIIN03: 0,0834 \u00bb: 9,25 *\t>\t= 15,57\u00b0/o \u00bb /\t15,58\u00b0/o N.\nAcidit\u00e4t: 0,0977 g neutr. 5,33 ccm NaOH; ber.: 5,42 ccm 0,2383 \u00bb\t\u00bb\t12,97 >\t*\t* 13,22 \u00bb\nBetainnitrat ist nicht hygroskopisch; eine- Schale mit 0,3 g Betainnitrat hatte nach eint\u00e4gigem Stehen an der Luft an Gewicht nicht zugenommen.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nHugo Stoltzenberg,\nKrystallform: rhombisch; dem Nitrit \u00e4u\u00dferst \u00e4hnlich.\nAchsenverh\u00e4ltnis : a : b : c = 0,91472 : 1: 1,1197. Beobachtete Formen: b (010), m (110), q (011), c (001).\nDie farblosen, bis 3 mm langen Krystalle sind dicktafelig nach b (010) ausgebildet, begrenzt von einem Vertikalprisma m (110) und der Basis c (001); die Kante bc wird oft durch das L\u00e4ngsprisma q (011) abgestumpft.\nBetainchlorat.\nDarstellung. Aus 58 g Baryumchlorat wurde das Baryum durch Zusatz von Schwefels\u00e4ure gef\u00e4llt, zum Filtrate 43 g Betain gesetzt und auf dem Wasserbade eingedampft. Derbe, farblose Krystalle, 11. in W., Smp. 115\u00b0 ohne Zersetzung. Beim schnellen Erhitzen und Sto\u00df heftig explodierend.\n1. Fraktion.\tN-Bestimmung nach Kjeld ah 1.\n0,3631 g: 18,64 ccm = 7,21\u00b0/o N \\\t\u201e\n0,3406 \u00bb : 17,48\t* = 7,20\u00b0/o * J ber fur BetHC10s \u2014 7>\u00b0\u00b0 /\u00b0 N.\nAcidit\u00e4t: 0,2411 g neutr. 11,03 ccm \u2018/\u00bb\u00bb-n-NaOH; ber.: 11,96 ccm 0,1997 \u00bb\t\u00bb\t9,11\t\u00bb\t\u00bb\t>\t9,91\t\u00bb\nDie zweite Fraktion zeigte ebenfalls etwas zu geringe Acidit\u00e4t. 0,3609 g neutr. 17,43 ccm \u2018/\u2018o-n-NaOH; berechnet: 17,90 ccm 0,5582 >\t*\t27,11\t*\t*\t\u00bb\t27,69 \u00bb\nKrystallform : monoklin-prismatisch.\nAchsenverh\u00e4ltnis: a : b = 1,07085: 1, \u00df = 80\u00b0 44'. Beobachtete Formen: a (100), m (110), c (001).\nDie Krystalle sind dicktafelig nach a (100) ausgebildet und von einem kurzen Vertikalprisma m (110) und der Basis c (001) begrenzt.\n\tc\t\t\n\t\t\t\nm\ta\tm\t\n\t\t\tr%\n\\\t\t\t\nBetainchlorat.\nBetainbichromat.\nDarstellung: Zu 20 g Betain in 20 g Wasser wurden 20 g Chroms\u00e4urenadeln in 20 g Wasser gegeben und die L\u00f6sung an der Luft eingedunstet. Es bildeten sich bichromatfarbene, harte Kry-stalldrusen, die in Wasser verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwer l\u00f6slich waren. Die Verbindung f\u00e4rbte sich bei l\u00e4ngerem Liegen am Lichte tiefgr\u00fcn-schwarz. Smp. 226\u2014227\u00b0 unter Feuererscheinung und Zersetzung.","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\n491\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,2414 g: 10,94 ccm = 6,37\u00b0/\u00ab N 1 0,2107 \u00bb: 9,56 \u00bb = 6,37 \u00b0/o * I\nher. f\u00fcr BetHtCr,07: 6,23 \u00b0/o N.\nZur oxydimetrischen Bestimmung wurde die abgewogene Substanzmenge in 50 ccm Wasser gel\u00f6st, 20 ccm 10\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure und 2 g Jodkali in 10 ccm Wasser zugesetzt und ohne St\u00e4rkezusatz mit Natriumthiosulfat titriert.\n0,3504 g: 47,53 ccm \u2018/\u2018\u00bb\"n-Thiosulfat; berechnet: 46,69 ccm 0,2254 \u00bb : 30,80 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t30,80 *\nAcidit\u00e4t (Phenolphthalein).\n0,1644 g neutr. 16,49 ccm \u2018/\u00bb\u00ab-n-NaOH; berechnet: 14,60 ccm 0,2923 >\t>\t27,63\t*\t\u00bb\t\u00bb\t25,96\t*\nDas Bichromat krystallisiert in dunkelbraunen, engdr\u00fcsig amethyst\u00e4hnlich zusammengewachsenen Krystallen. Es war nicht m\u00f6glich, die Krystallform goniometrisch zu bestimmen, weil einzelne Krystalle nicht vorkamen, sondern nur gro\u00dfe Drusen. Ein d\u00fcnnes, mikroskopisch kleines Pl\u00e4ttchen, das von der Oberfl\u00e4che der Mutterlauge abgefischt wurde, lie\u00df im konvergenten, polarisierten Lichte ein Lemniskatensystem und im Umri\u00df eine gewisse Symmetrie erkennen. Ein anderes Pl\u00e4ttehen zeigte rechteckigen Umri\u00df und gerade Ausl\u00f6schung; das Bichromat geh\u00f6rt also entweder dem rhombischen oder monoklinen System an.\nBetainpermanganat.\n\u00bb\nDarstellung: 20 g fein verriebenes Bariumpermanganat wurden in Wasser gel\u00f6st, das Barium mit Schwefels\u00e4ure genau ausgef\u00e4llt und kohledicht durch eine gro\u00dfe papiergedefckte Nutsche filtriert. Im Filtrat wurde der Gehalt an \u00dcbcrmangans\u00e4ure durch Entnehmen von 3 ccm, Zusatz von 2 g Jodkalium in 50 ccm Wasser -f- 10 ccm konzentrierter Salzs\u00e4ure und Titrieren mit ^\u00eeo-n-Thiosulfatl\u00f4sung bestimmt. Das 940 ccm ausmachende Filtrat entsprach 5063 ccm 1/io-n-Permangans\u00e4ure. Zu der L\u00f6sung werden 13,7 g Betain in wenig Wasser gesetzt","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\nHugo Stoltzenberg,\nund bei einer 350 nicht \u00fcbersteigenden Temperatur des Wasserbades im Vakuum eingedampft. Es schieden sich violettrote, gl\u00e4nzende, leicht br\u00fcchige Krystalldrusen aus. Es empfiehlt sich, die bei leicht zersetzlichen K\u00f6rpern erforderlichen Vorsichtsma\u00dfregeln zu beachten und das Salz aus dem Kolben zu entfernen, solange es noch mit der Mutterlauge herausgesp\u00fclt werden kann, denn beim vorsichtigen Herausklopfen des Salzes aus einem 200 g enthaltenden Kolben ereignete sich eine derart heftige Explosion, da\u00df neben sonstigem Schaden 7 Fensterscheiben in unserem H\u00f6rsale und Abz\u00fcge allein durch den Luftdruck zertr\u00fcmmert wurden. W\u00e4hrend die freie L\u00f6sung der \u00dcber-mangans\u00e4ure sehr unbest\u00e4ndig ist, halten sich die mit Betain versetzten L\u00f6sungen lange Zeit. Der erste Teil der Operation bis zum Zusatze des Betains, besonders das Filtrieren mu\u00df daher m\u00f6glichst rasch ausgef\u00fchrt werden. Beim Erhitzen auf dem Spatel verpufft das Salz unter Aufblitzen und Hinterlassen einer Rauchwolke, die aus hellbraunem, \u00e4u\u00dferst feinem Staub besteht. Durch gelinden Schlag mit dem Hammer verknallt es; desgl. im Schmelzpunktsr\u00f6hrchen gegen 120\u00b0.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n0,1866 g: 8,15 ccm V\u00bbo*n-H2S04 = 6,13\u00b0/o \\ ber. f\u00fcr BetHMn04:\n0,1575 \u00bb: 6,71\t\u00bb\t\u00bb\t= 5,98\u00b0/o /\t5,92 \u00b0/o N.\n\u00ab\nOxydimetrische Bestimmung: 50 ccm 1/2-n-0xals\u00e4ure wurden mit 5 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure erw\u00e4rmt und die durch Zusatz von 75 ccm Wasser und Erw\u00e4rmen gel\u00f6ste Betainpermanganatmenge zugesetzt. Mit L'io-n-Permanganat-l\u00f6sung wurde zur\u00fccktitriert.\n0,2348 g: 47,3 ccm 7\u2018<>-n*0xals\u00e4ure; berechnet: 49,51 ccm\n0,2363 \u00bb : 48,58 \u00bb\t>\t\u00bb\t49,83 >\nL\u00f6slichkeit.\nDie Bestimmung des Permanganatgehaltes geschah durch Zusatz von 2 g Jodkalium in 50 ccm Wasser -f 10 ccm konz. Salzs\u00e4ure und Titrieren der ausgeschiedenen Jodmenge mit \u2018/\u2018\u00bb-n-Thiosulfatl\u00f6sung.","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\t403\nTemp.\tGewicht der entnommenen Menge L\u00f6sung (ung. 1 ccm) *\tVerbrauchte ccm 7.o*n*Na,SA\t100 g Wasser l\u00f6sen .\tg Retainpermanganat\n0\u00b0\t0,9407\t1 3,37\t1,73\n0\u00b0\t0,9474\t3,47\t1,74\n+ 20,5\u00bb\t0,9586\t9,33\t4,84\n20,5\u00b0\t0,9554\t9,26\t4,82\n40\u00b0\t0,9892\t29,26\t16,32\n40\u00b0\t0,9852\t27,89\t15,52\n55 V*0\t1,0373\t70,78\t47,85\nDie bei 55\u00b0 aus der Pipette flie\u00dfende L\u00f6sung erstarrte beim Auftreffen auf die kalte Wand des Becherglases sofort strahlig. Beim Erhitzen auf h\u00f6here Temperatur trat Zersetzung der L\u00f6sung ein, wahrscheinlich infolge der reduzierenden Wirkung der Papierflocken; in reinem Zustande k\u00f6nnen Betainpermanganatl\u00f6sungen lange Zeit gekocht werden, ohne Zersetzung zu erleiden.\nKrystallform: rhombisch-bipyramidal. Achsenverh\u00e4ltnis a:b:c = 0,86776:1:1,17178. Beobachtete Formen: c (001) o (111) p (112).\nDie Krystalle zeigen die f\u00fcr Permanganate charakteristische dun* kelviolcttrote F\u00e4rbung; sie spalten nach der zur Basis genommenen Fl\u00e4che c (001) und zeigen nach dieser Fl\u00e4che skelettartigen Aufbau.\nAlle Fl\u00e4chen zeigen starken Metallglanz, bei c (001) ist er infolge der Spaltbarkeit besonders stark.\ti\nDie Krystalle f\u00e4rben violett ab. Ein Achsenbild konnte trotz der Spaltbarkeit nach c nicht beobachtet werden.\nBetainpermanganat.\nBetain und Kalilauge.\n11g Betain in 5 ccm warmem Wasser gaben beim Mischen mit 10 g Kalistangen in 5 ccm Wasser sofort einen wei\u00dfen, sch\u00f6n krystallisierten Niederschlag, der auf Hartpapieir abgesaugt, mit wenig absolutem Alkohol gewaschen und auf Ton \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet wurde. Geschmack s\u00fc\u00df, etwas \u00e4tzend.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\ni ber. f\u00fcr :\n0,3888 g 28,06 ccm '/to-n-HjSO, 10,14*/o N 0,3592 \u00bb 27,43 \u00bb\t\u00bb\t10,21 \u00b0/o N\nBet 11*0 10,39 \u00b0/o. Bet KOH 8,10\u00b0/o.\n2 Bet KOH 9,67 \u00b0/o.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCII.","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"494 Hugo Stoltzenberg. Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains.\nAlkalit\u00e4t:\n0,2434 g neutr. 2,77 ccm \u2018/io-n-HtS04 (Ind. Lakmoid. b. Kochen.)\n0,2433 >\t\u00bb\t3,87 *\t*\t(Ind. Phenolphthalein b. Kochen.)\nEs liegt also durch wenig KOH verunreinigtes Betain + vor.\nBetain und Natronlauge.\n10 g Betain in 5 ccm warmem Wasser gaben beim Mischen mit 10 g Natriumhydroxydstangen in Wasser nach zweit\u00e4gigem Stehen im Chlorcalciumexsikkator spie\u00dfige, derbe Krystalldrusen, die auf Hartpapier abgesaugt, abgepre\u00dft und im Vakuumexsikkator getrocknet sich als Betain Ha0 erwiesen.\n0,3305 g 0,3924 \u00bb\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n24,49 ccm 7\u2018<>-n-H,S04 10,41 \u00b0/oN j 28,79 >\t*\t10,30 \u00b0/o > I\nBet H,0 10,39 \u00b0/o N. Bet NaOH 8,92\u00b0/o. (Bet) 2 NaOH 10,23 \u00b0/o. Alkalit\u00e4t: 0,3415 g neutr. 6,96 ccm */\u00bbo n H\u00e4S04.\n0,2918 g *\t5,98 *\nGewinnung von Betain aus Schlempe nach dem Alkaliverfahren.\n100 g Entzuckerungsdickschlempe (Rositz) vom spez. Gew. 1,4 wurden auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt und eine L\u00f6sung von 50 g Kalistangen in 2\u00d6 ccm Wasser eingetragen. Die Masse wurde nach dem Erkalten mit wenig Betain geimpft und unter zeitweisem Umr\u00fchren im leeren Exsikka.tor 10 Tage sich selbst \u00fcberlassen. Dann wurde abgesaugt, die 9,5 g betragende, gl\u00e4nzende, schwach gelb gef\u00e4rbte Krystallmasse von schwach s\u00fc\u00dfem Geschmack in 10 ccm Wasser gel\u00f6st, 20 ccm konz. Salzs\u00e4ure zugesetzt, wobei ein Verlust durch Aufsch\u00e4umen eintrat, Chlorwasserstoffgas bis zur S\u00e4ttigung eingeleitet und durch ein Koliertuch von den Alkalichloriden abfiltriert. Das Filtrat wurde eingedampft und zweimal aus 96<>/oigem Alkohol um-krystallisiert. Ausbeute nach einmaligem Umkrystallisieren 5,2 g, nach zweimaligem 3 g reines, wei\u00dfes Betainhydrochlorid.\n0,2700 g 0,2511 * Acidit\u00e4t :\nN-Bestimmung nach Kjeldahl:\n17,81 ccm */to-n-HtS04\n16,88\t*\t>\t9,44 \u00b0/i\n0,2401 g neutr. 15,39 ccm \u2018/lo-n-NaOH ber.: 15,63 ccir 0,2422 g >\t15,55 \u00bb\t>\t15^7 ,\n9,26 f} ber* f\u2018 BetHC1 9\u201912\u00b0/\u00b0 N-","page":494},{"file":"p0494s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Rhombisches goldchloridchlorwasscrstoflsaurcs Retain.\nIloppe-Seylers Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Hand XC1I. Tafel 3. Zu \u00abH. Stoltzenberg, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains\u00bb.-","page":0},{"file":"p0494s0003.txt","language":"de","ocr_de":"Regul\u00e4res goldchloridchlorwasserstoffsaures Betain.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Band XCII, Tafel 4. Zu <H. Stoltzenberg, Beitrage zur Kenntui\u00ab des Betains\u00bb.\nRegul\u00e4res goldchloridchlorwasserstoffsaures Betain.","page":0},{"file":"p0494s0005.txt","language":"de","ocr_de":"Basisches Goldsalz des Betains.\nBasisches Goldsalz des Betains.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Band XCII, Tafel 5. Zu \u00abH. Stoltzenberg, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains\u00bb.","page":0}],"identifier":"lit37374","issued":"1914","language":"de","pages":"445-494","startpages":"445","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Betains","type":"Journal Article","volume":"92"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:52:37.789286+00:00"}