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{"created":"2022-01-31T15:06:32.812340+00:00","id":"lit37388","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 43","fulltext":[{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberi ch t.\n48\n\u00bbuschreiben?\u201c, welche auch in dieser Zeitschrift Bd. XVII S. 280 besprochen worden ist. Verfasser er\u00f6rtert die Resultate dieser Arbeit im Einzelnen und stellt sie mit denen anderer Thierpsychologen, wie Lubbock, Cook, Foul und Wasmann, zusammen, steht jedoch hinsichtlich der psychologischen Behlufsfolgernngen auf einem anderen Standpunkt als Bethb. Er ist allerdings auch der Ansicht, dafs die Reflexe sich nicht aus fr\u00fcheren bewuf8ten Willenshandlungen entwickelt haben, sondern ein Product der nat\u00fcrlichen Zuchtwahl sind ; wenn aber die Ameisen und Bienen ihre so com plicirten Fertigkeiten als angeborene Reflexth\u00e4tigkeiten mit auf die Welt bringen und nichts Neues hinzuzulernen verm\u00f6gen, so beweist das nicht den g\u00e4nzlichen Mangel jeglicher Psyche. Die Reflexe sind vielmehr nur in Folge des hohen phylogenetischen Alters der Insecten so gleichsam in ihrer Form erstarrt, dafs sie im Leben des Individuums nicht mehr modificirbar sind. Nach der Ueberzeugung des Verf. sind alle lebenden Wesen, vom Menschen hinunter bis zur Amoebe als beseelte Automaten aufzufassen. Bas Kriterium der lebendigen Substanz ist die F\u00e4higkeit, auf Reize zu rea-giren. Die Reaction mag bewufst, unterbewufst oder unbewufst und rein reflectorisch sein: sie h\u00f6rt niemals auf psychisch zu sein.\nSchabpkb.\n0, Weiss. Untersuchungen fiber die \u201eErregbarkeit\u201c eines Herren an verschiedenen Stellen seines ferlaufes. Pfl\u00fcger\u2019s Arch, f, d. ges. Physiol. Bd. 72,\n8. l\u00f6\u2014\u00f6O, 1898.\nMehrere zum Theil schon \u00e4ltere Forscher haben gefunden, dafs die elektrische Erregbarkeit eines Nerven an verschiedenen Stellen seines Verlaufes verschieden grofs ist. Eine andere bekannte Erscheinung ist das Auftreten eines Eigenstromes, eines sogenannten Demarcationsstromes, in einem Nerven, der an irgend einem Punkte durchschnitten oder auf andere Weise verletzt ist. Die gesch\u00e4digte Partie wird negativ elektrisch gegen\u00fcber dem unversehrten Rest. Einen Zusammenhang zwischen den beiden angef\u00fchrten Thatsachen hat Gr\u00fctzner hergestellt. Er wies auch in solchen Nerven, welche mit m\u00f6glichster Sorgfalt behandelt und nicht durchschnitten waren, Eigenstr\u00f6me nach und erkl\u00e4rt die verschiedene elektrische Erregbarkeit an verschiedenen Punkten eines und desselben Nerven damit, dafs die Wirkung des Eigenstromes sich zu der des Reizstromes algebraisch addire. Die Ursache dieser Eigenstr\u00f6me erblickt nun der Verf. in den mehr oder weniger erheblichen L\u00e4sionen, welchen der Nerv bei der Pr\u00e4paration trotz aller Vorsicht ausgesetzt ist. Minimale Zerrungen und Quetschungen oder Sch\u00e4digungen durch Verdunstung des Gewebewassers sind schwer zu vermeiden. Es gelang Weiss jedoch, sowohl den Ischiadicus des Frosches als auch den Vagus von Katzen und Kaninchen in so intactem Zustande theil weise freizulegen, dafs keine Eigenstr\u00f6me auftraten. Alsdann war auch die Erregbarkeit \u00fcberall die gleiche. Nur der Plexus reap. Becken -theil des Ischiadicus hat, wie schon Heidenhain und Andere fanden, eine etwas kleinere Schwelle f\u00fcr elektrische Reize als der Oberschenkeltheil, wof\u00fcr noch keine befriedigende Erkl\u00e4rung gegeben werden kann.\nSCHABFXR,","page":43}],"identifier":"lit37388","issued":"1899","language":"de","pages":"43","startpages":"43","title":"O. Weiss: Untersuchungen \u00fcber die \"Erregbarkeit\" eines Nerven an verschiedenen Stellen seines Verlaufes. Pfl\u00fcger's Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 72, S. 15-50. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:32.812346+00:00"}