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{"created":"2022-01-31T15:06:42.526108+00:00","id":"lit37402","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 301","fulltext":[{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n301\nA. Lalande. Sur l\u2019apparence objective de l\u2019espace visuel. Rev. philos. 5B (5), 489\u2014500. 1902.\nYerf. vergleicht die einzelnen Sinne nach dem Grade ihrer Objektivit\u00e4t. Durch Umfragen bei verschiedenen Personen hat L. festgestellt,\ndafs der Gesichtssinn in dieser Beziehung unter den Sinnen den ersten\n\u2666\nRang einnimmt. Auch bei Laien n\u00e4mlich kann man dies feststellen, wenn man z. B. fragt, in welchem Falle sie sicherer sind, ein Buch wahrgenommen zu haben, im Dunkeln durch Ber\u00fchrung oder im Hellen durch blofses Sehen ohne Ber\u00fchrung. Wie kommt es, dafs wir unsere Empfindungen in den Sinnesorganen auf Dinge aufser uns beziehen, und sie nicht als etwas Subjektives auffassen? Yerf. glaubt, dafs alles das objektiv ist, was wir wie unsere Mitmenschen erfassen, alles das, wobei unser Urteil mit dem jener \u00fcbereinstimmt. Alles das aber, worin keine \u00dcbereinstimmung erzielt wird, wie unser Urteil \u00fcber Magenschmerzen, Vergn\u00fcgen, Schmerz und komplexere Emotionen, ist subjektiv. Also auf die \u00dcbereinstimmung kommt es an. Der Gesichtssinn erlaubt es nun einer gr\u00f6fseren Zahl von Personen, gleichzeitig eine gr\u00f6fsere Zahl von \u00e4hnlichen Empfindungen zu haben. Beim Tast- und Muskelsinn ist dies nicht der Fall, in geringer Weise beim Geruch und beim Temperatursinn. Auch Kl\u00e4nge k\u00f6nnen gleichzeitig von nicht so vielen Personen wahrgenommen werden als Gesichtseindr\u00fccke. Also die Wahrnehmungen mittels des Auges sind in Wirklichkeit allgemeinerer Natur, daher die objektivsten.\nYerf. kn\u00fcpft hieran noch eine Schlufsbemerkung : Da das Wesentliche der objektiven Erscheinung die \u00dcbereinstimmung bei den verschiedenen Individuen ist, so h\u00e4ngt der Fortschritt der Wissenschaft davon ab, dafs Einstimmigkeit bez\u00fcglich der verschiedenen Anschauungen erzielt wird. \u2014 Man k\u00f6nnte diesem h\u00f6chst einfachen Kriterium noch ein anderes einfaches hinzuf\u00fcgen: Alle \u00fcbrigen Sinneseindr\u00fccke sind mehr mit emotionellen Erregungen verbunden als die optischen und taktilen. Sie verschmelzen daher mehr mit dem Ich und sind aus diesem Grunde subjektiver, w\u00e4hrend letztere objektiver sind und daher als die eigentlichen Raumsinne gelten m\u00fcssen.\tGiessler (Erfurt).\nO. Neust\u00e4tter. Zur Theorie des einseitigen Nystagmus. Centralbl. f. prrakt.\nAugenheilk., 26. Jahrg., Okt. 1902, 295\u2014298.\nGegen\u00fcber der SmoNSchen Ansicht, dafs die von ihm beobachteten F\u00e4lle von Entwicklung eines einseitigen Nystagmus kleiner Kinder im An-schlufs an eine Sehst\u00f6rung mit einer von Geburt an bestehenden zwangs-m\u00e4fsigen Verbindung beider Augen schwer vereinbar sei, h\u00e4lt Neust\u00e4tter an der engen Verbindung der Zentren fest: er betrachtet den einseitigen Nystagmus nur als eine Modifikation des doppelseitigen, sei es, dafs das besser sehende Auge dem Nystagmusimpulse eine st\u00e4rkere Hemmung entgegengesetzt, sei es dafs eine Leitungserschwerung resp. Unterbrechung in der Medianebene zwischen den niedersten Zentren vorliegt und so die Assoziationssysteme durchquert.\tG. Abelsdoree (Berlin).","page":301}],"identifier":"lit37402","issued":"1903","language":"de","pages":"301","startpages":"301","title":"A. Lalande: Sur l'apparence objective de l'espace visuel. Rev. philos. 53 (5), 489-500. 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:42.526113+00:00"}