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{"created":"2022-01-31T16:44:12.952113+00:00","id":"lit37450","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Windhaus, Adolf","role":"author"},{"name":"Arthur Ullrich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 90: 366-368","fulltext":[{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"Adolf Windaus und Arthur Ullrich,\nwerden soll. Vielmehr handelt es sich hier um die richtige Deutung dieser Tatsache, bezw. um die Anwendung derselben auf die Deutung der Vorg\u00e4nge bei der G\u00e4rung.\nDas von der lebenden Hefe w\u00e4hrend der G\u00e4rung gebildete Glykogen kann nicht die Ursache der Differenz zwischen dem verschwundenen Zucker und der auftretenden Kohlens\u00e4ure sein.\nDagegen kann, wie ich auch schon fr\u00fcher hervorgehbben habe, die Glykogenbildung den Wert von A\u2014C in einem gewissen Grad beeinflussen und anderseits k\u00f6nnen Harden und Young in ihrer Auffassung insofern recht haben, als, wie ich ebenfalls bereits hervorgehoben habe, synthetische Vorg\u00e4nge unter der Einwirkung eines revertierenden Enzymes an dem Zustandekommen der in Rede stehenden Differenz beteiligt sein k\u00f6nnen.\nt Uber die Einwirkung Von Kiipf\u00e8rhydraxyd^Ammoniak\nauf Traubenzucker.\n* ' .. _\t\u25a0Von \u2022i \"\t\u25a0\t\u25a0\nAdolf Windaus und Arthur Ullrich.\n(Aus dem Institut fttr angewandte medizinische Chemie der Universit\u00e4t Innsbruck.) (Der Redaktion zugegangen am 6. M\u00e4rz 1914.V\nWie durch die Arbeiten von Windaus und Knoop1) bekannt geworden ist, geht Glukose beim Behandeln mit Zinkhydroxyd-Ammoniak in 4-Methyl-imidazol \u00fcber; \u00e4hnlich wirkt auch Cadmiumhydroxyd-Ammoniak. Wie sich indessen oxydierend wirkende Metallhydroxyde in ammoniakalischer L\u00f6sung gegen\u00fcber Traubenzucker verhalten, ist noch nicht eingehend gepr\u00fcft worden. Wir hab\u00e9n darum Glukose mit Kupferhydroxyd-Ammoniak behandelt und gefunden, da\u00df hierbei neben Oxals\u00e4ure die Imidazoi-4-carbons\u00e4ure gebildet wird.\n*) Chem. Ber., Bd. 38, S. 1166 (1905).","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkungen von Kupferoxyd-Ammoniak auf Traubenzucker. 367\nDie Imidazol-4-carbons\u00e4ure ist zuerst von Knoop1) dargestellt worden, und zwar durch oxydativen Abbau des Histidins. Unsere Versuche, in welchen wir dieselbe S\u00e4ure aus Glukose erhalten haben, weisen erneut auf einen Zusammenhang zwischen Histidin und Zucker hin. Die Bildung der Imidazol-4-carbons\u00e4ure aus Glukose d\u00fcrfte in der Weise erfolgen, da\u00df der Zucker durch K\u00fcpferhydroxyd zur Glyoxylcarbons\u00e4ure (I) oxydiert wird und diese sich mit gleich-zeitig entstehendem Formaldehyd und mit Ammoniak, zur Iroida-zol-4-carbons\u00e4ure (II) kondensiert.\n\u25a0 \u00c7HO ;\t; ; ch-^nh \u2022\t; \\\nCO 4- S + HCOH = I; N>CH + 3,l*\u00b0-\nI ; NH,\t|\t.\t\u2022\n\u25a0 COOH -,\tCOOH\t.\n1\t/ II '\n50 g Traubenzucker wurden mit Kupferhydroxyd aus ' 150 g Kupfersulfat und 200 ccm 25 \u00b0/oigem Ammoniak versetzt und drei Jahre stehen gelassen. Nach dieser Zeit wurde die noch blaue L\u00f6sung zur Trockne eingedampft und der R\u00fcckstand in kochender, verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st ; die L\u00f6siuig wurde zur Entfernung des Kupfers mit Schwefelwasserstoff behielt, das Filtrat vom Schwefelkupfer eingedampft und mit\n\u00c4ther ausgesch\u00fcttelt ;2) die schwefelsaure L\u00f6sung wurde mit Barythydrat alkalisch gemacht und so lange erhitzt, bis alles Ammoniak entfernt war ; dann w\u00fcrde Wieder mit Schwefels\u00e4ure\nanges\u00e4uert und nach Filtrieren des ausgef\u00e4llten Baryumsulfats die konzentrierte L\u00f6sung mit Phosphorwolframs\u00e4urelosung ver-\nsetzt, so lange noch ein Niederschlag entstand. Der abgesaugte Niederschlag wurde aus hei\u00dfem Wasser umkrystattisiert und so in rhombischen Bl\u00e4ttchen erhalten^ Das Phosphorwolframat wurde in der \u00fcblichen Weise zersetzt* die entstandene Losung im Vakuum zur Trockne eingedampft und der R\u00fcckstand aus Wasser-Aceton umkrystallisiert. Man erh\u00e4lt' so feine Krystall-nadeln, die leicht l\u00f6slich in Wasser, unl\u00f6slich in Aceton Und\n') B. Ph. P., Bd. 10, S. 117 (1907).\n*) Der \u00c4ther nimmt Oxals\u00e4ure auf. - \u2022","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"Windaas und Ullrich, \u00dcber Traubenzucker.\n\u00c4ther sind und bei raschem Erhitzen sich gegen 286\u00b0 zersetzen. Ausbeute etwa 2 g.\nAnalyse: 0,1291 g Substanz: 0,2014 g CO* und 0,0423 g H,0.\n0,1129 \u00bb\t*\t: 23,9 ccm N (16\u00b0, 762 nun).\nC4H40aNr Berechnet: C =* 42,84\u00b0/o H = 3,60>- N = 25,01 \u00bb/o.\nGefunden: C s 42,55\u00bb/\u00ab H .= 3,66\u00bb/\u00ab N = 24,81\u00bb/\u00ab.\nDer Substanz kommt also die Formel C4H4\u00d62N2 zu. Unter den bekannten Stoffen dieser Formel besitzt nur die Imidazol-4-carbons\u00e4ure dieselben Eigenschaften wie unsere S\u00e4ure,\nUm die Idendit\u00e4t ganz sicher zu stellen, haben wir aus unserem Material durch Erhitzen Kohlendioxyd abgespalten und uns \u00fcberzeugt, da\u00df es hierbei genau wie die Imidazolcarbons\u00e4ure *) in Imidazol \u00fcbergeht. Der Versuch wurde im Sublimationsapparat yon R. Kempf im Vakuum bei 250\u00b0 angestellt und ergab ein Sublimat, das ebenso wie Imidazol bei 89\u00b0 schmolz' Aus der entstandenen Base wurde noch das schwer l\u00f6sliche Pikrat bereitet, das in langen Nadeln krystallisierte Und den Schmelzpunkt 206\u00b0 zeigte ; ein Mischschmelzpunkt mit dem Pikrat aus synthetischem Imidazol war unver\u00e4ndert.\nMikroanalyse nach Pregl:\n4,963 mg Substanz ergaben 1,054 ccm N (726 mm, 22\u00b0).\nC9H,07N\u00df. Berechnet : N == 23,58\u00bb/\u00ab. Gefunden: N = 23,48\u00bb/\u00ab. .\n\u2018) Knoop, B. Pb. P., Bd. 10, S.118 (1907).","page":368}],"identifier":"lit37450","issued":"1914","language":"de","pages":"366-368","startpages":"366","title":"\u00dcber die Einwirkung von Kupferhydroxyd-Ammoniak auf Traubenzucker","type":"Journal Article","volume":"90"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:44:12.952119+00:00"}