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{"created":"2022-01-31T16:42:18.670862+00:00","id":"lit37469","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoshiai, Zin-nosuke","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 118-119","fulltext":[{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"Ober das Verhalten des Pyridins im Organismus des Huhns.\nVon\nDr. Zin-nosnke Hoshiai.\n, (Aus dem medizinisch-chemischen Institute der Universit\u00e4t zu Kyoto.)\n(Der Redaktion zugegangen am 13. August 1909.)\nWie zuerst von W. His1) festgestellt und dann von Rudolf Cohn2) best\u00e4tigt wurde, nimmt das Pyridin im Organismus des Hundes eine Methylgruppe aus unbekannten Ge-websbestandteilen auf und geht als Methylpyridylammonium-hydroxyd in den Harn \u00fcber.\nVor kurzem nahmen Emil Abderhalden, Carl Brahm und Alfred Schittenhelm3) wieder die Frage in Angriff und fanden, da\u00df im Gegensatz zum Hunde das Kaninchen nicht bef\u00e4higt ist, das gef\u00fctterte Pyridin in die Methylverbindung \u00fcberzuf\u00fchren. Die Methylierung des den Kaninchen einverleibten Pyridins zu bewirken, gelang ihnen dann auch nicht, wenn sie den betreffenden Tieren gleichzeitig Theobromin verabreichten, um den Organismus derselben Methylgruppen zur Verf\u00fcgung zu stellen. Diese Beobachtung gibt mir Veranlassung, die Untersuchung, die zum anderen Zwecke angestellt wurde, im nachfolgenden mitzuteilen.\nZu den Versuchen verwendete ich mit Reis gef\u00fctterte H\u00fchner, denen zum Auffangen des reinen Harns der Mastdarm dicht oberhalb der Kloake unterbunden wurde. Die H\u00fchner erhielten t\u00e4glich 1 g Pyridin als essigsaures Salz.\nDie Verarbeitung des Harns geschah im wesentlichen nach der Vorschrift von W. His: Aus dem durch den Zusatz\n\u2018) W. His, Archiv f. exper. Path. u. Pharmak., Bd. XXII, S. 253.\n*) Rudolf Cohn, Diese Zeilschrift, Bd. XVIII, S. 112.\n3) Emil Abderhalden, Carl Brahm und Alfred Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. L1X, S. 32.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten des Pyridins im Organismus des Huhns. 119\nvom Ammoniak und Bleiessig gef\u00e4llten Harne wurde eine Base mit Kaliumquecksilberjodid ausgefallt und nach der Zersetzung mit frisch bereitetem Silberoxyd in schwefelsaurer L\u00f6sung als Platinchloriddoppelsalz isoliert. Nach der Umkrystallisation aus hei\u00dfem Wasser wurde das Platinchloriddoppelsalz in Form von den gro\u00dfen, orangeroten Tafeln erhalten.\n0.2466 g Substanz gaben 0,0811 g Pt ~ 32,88 V Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C6HTNHCl),PtCl4:\tGefunden:\nPt = 32,72 \u00b0/o\t-32,88V\nDas Platinchloriddoppelsalz wurde nach der Angabe von \\\\. His durch Behandeln mit Kaliumchlorid, Eindampfen, Extrahieren mit Alkohol und den Zusatz von einer alkoholischen L\u00f6sung von Goldchlorid in Golddoppelsalz \u00fcbergef\u00fchrt. Das Golddoppelsalz krystallisiert nach einmaliger Umkrystallisation aus hei\u00dfem Alkohol in gelben Nadeln.\n0,2914 g Substanz gaben 0.1322 g Au == 45,37> Au.\nBerechnet f\u00fcr C6H8NC14Au :\tGefunden :\nAu 45,53\u00b0/\u00f6\t45,37 V\nDie Krystallformen und die Analysenwerte des Platin-und Golddoppelsalzes lassen es zweifellos erscheinen, da\u00df die Base, die aus dem Harne von den mit Pyridin gef\u00fctterten H\u00fchnern isoliert wurde, identisch mit Methylpyridylammonium-hydroxyd ist. Somit ist mit Sicherheit erwiesen, da\u00df das Pyridin die gleiche Umwandlung im Organismus des Huhns erf\u00e4hrt, wie in demjenigen des Hundes.\nZum Schlu\u00df sei es mir gestattet, Herrn Dr. Ginzaburo* Totani dem Assistenten am medizinisch-chemischen Institut der hiesigen Universit\u00e4t, f\u00fcr seine stetige Unterst\u00fctzung w\u00e4hrend der Ausf\u00fchrung dieser Arbeit meinen herzlichsten Dank zu sagen.","page":119}],"identifier":"lit37469","issued":"1909","language":"de","pages":"118-119","startpages":"118","title":"\u00dcber das Verhalten des Pyridins im Organismus des Huhns","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:42:18.670867+00:00"}