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{"created":"2022-01-31T16:44:02.192857+00:00","id":"lit37472","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Carl Brahm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 133-135","fulltext":[{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Studien \u00fcber den Stoffwechsel verschiedener\nTierarten.\nII. Mitteilung.\nVon\nEmil Abderhalden und Carl Brahm.\n(Aus dem physiologischen Institut der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin).\n(Der Redaktion zugegangen am 16. August 1909.)\nWir hatten vor kurzem1) in \u00dcbereinstimmung rnit His u. Hofmeister nachgewiesen, da\u00df der Organismus des Hundes nach Zufuhr von Pyridin Methylpyridin ausscheidet, Kaninchen dagegen waren nicht imstande, die Methylierung auszuf\u00fchren. Wir stellten damals Versuche in Aussicht, die feststellen sollten, ob eine Erscheinung vorliegt, die auf der Art der Ern\u00e4hrung beruht, oder aber, ob der Organismus des Hundes an und f\u00fcr sich ein anderes Verhalten gegen\u00fcber Pyridin zeigt. Wir haben zun\u00e4chst Pyridin an zwei junge Hunde verf\u00fcttert, welche bis zum Beginn des Versuches nur Muttermilch aufgenommen hatten. Sie erhielten ausschlie\u00dflich Kuhmilch und mittels Schlundsonde Pyridin. Es lie\u00df sich keine Bildung von Methylpyridin nachweisen. Das Pyridin ging unver\u00e4ndert in den Urin \u00fcber. Es wurde in Form eines Pikrates isoliert. Die Tiere erhielten nunmehr gekochtes Pferdefleisch. Nach Eingabe von Pyridin erschien neben Pyridin Methylpyridin im Harn. Damit steht ein zweiter Versuch im Einklang. Ein junger Hund, der erst seit wenigen Tagen Fleischnahrung aufgenommen hatte, schied ebenfalls Methylpyridin aus. Dieses wurde durch die Darstellung des Platinsalzes des Methylpyridylammonium-hydroxydes identifiziert. Orangerote Tafeln, F. 212*>, 32,88\u00b0/o Pt, statt der berechneten 32,67<>/o Pt.\n\u2018) Emil Abderhalden, Carl Brahm und Alfred $chittcn-helm, I. Mitteil., Diese Zeitschrift, Bd. LIX, S. 32, 1909.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nEmil Abderhalden und Carl Brahm,\nNach diesem Ergebnisse versuchten wir nunmehr festzustellen, ob es gelingt, durch Ern\u00e4hrung mit bestimmten Nahrungsmitteln, das Verm\u00f6gen, Methylpyridin aus Pyridin zu bilden, zu beeinflussen. Wir f\u00fctterten einen Hund 8 Wochen lang ausschlie\u00dflich mit Milch. Nach Eingabe von Pyridin wurde ausschlie\u00dflich Methylpyridin ausgeschieden.\nKaninchen antworten, wie oben erw\u00e4hnt, auf Eingabe von Pyridin nicht mit der Bildung von Methylpyridin. Es gelingt nicht, durch lange dauernde Ern\u00e4hrung mit Milch eine Bildung von Methylpyridin zu veranlassen. Ein Kaninchen erhielt 3 Wochen und ein anderes 8 Wochen ausschlie\u00dflich Milch. Nach Pyridineingabe erschien Pyridin im Harn und kein Methylpyridin. Endlich f\u00fctterten wir ein Kaninchen 8 Tage mit Pferdefleisch. Auch hier blieb die Methylierung aus.\nAus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df junge Hunde, die nur Milchnahrung aufgenommen haben, bei Eingabe von Pyridin kein Methylpyridin bilden. Die Methylierung tritt ein, sobald die Tiere einige Zeit Fleisch aufgenommen haben. Sp\u00e4ter kann durch l\u00e4nger dauernde, ausschlie\u00dfliche Ern\u00e4hrung mit Milch die Methylierung des Pyridins nicht mehr verhindert werden. Kaninchen bilden kein Methylpyridin, auch dann nicht, wenn sie l\u00e4ngere Zeit mit Fleisch resp. Milch ern\u00e4hrt werden. Nicht ausgeschlossen ist durch diese Versuche, da\u00df vielleicht eine noch l\u00e4nger dauernde ausschlie\u00dfliche Ern\u00e4hrung mit Milch schlie\u00dflich doch einen Einflu\u00df gewinnt. Starke Diarrh\u00f6en setzen derartigen Versuchen meist eine Grenze.\nVersuche.\n1.\tKaninchen, 1712,0 g: 20.1.\u201428.1. mit Pferdefleisch gef\u00fcttert. 1,0 g Pyridin als salzsaures Salz eingef\u00fchrt. Im Harn nur Pyridin vorhanden.\n2.\tKaninchen, 2345,0 g: 30.1.\u201419. II. mit Milch gef\u00fcttert. 1,0 g Pyridin als salzsaures Salz eingef\u00fchrt. Kein Methylpyridin im Harn.\n3.\tKaninchen, 2330,0 g: 21 V. \u201421. VII. mit Milch ern\u00e4hrt. Zweimal je 1 g Pyridin gegeben. Kein Methylpyridin im Harn.","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Stoffwechsel verschiedener Tierarten. II.. 135\n4.\tHund: 28. IV. \u2014 1. VH. ausschlie\u00dflich mit Milch ern\u00e4hrt. Am 2. Vll. 1,0 g Pyridin als salzsaures Salz und am 3. VII. wiederum die gleiche Dosis mit der Schlundsonde eingef\u00fchrt. Methylpyridin im Harn.\n5.\t14. VII. 09. Zwei junge, ausschlie\u00dflich mit Milch ern\u00e4hrte Hunde erhalten je 0,25 g salzsaures Pyridin.\n15.\tVII. 09. Wieder je 0,25 g salzsaures Pyridin.\n16.\tVII. 09.\t*\t\u00bb 0,25 \u00bb\n17.\tVII. 09. Die Versuchstiere erbrechen.\n18.\tVII. 09.\tJe\t0,25\tg salzsaures Pyridin.\n19.\tVII. 09.\t\u00bb\t0,25\t*\t;\u25a0>'\u25a0'\t\u00bb\t*\n20.\tVII. 09.\t>\t0,25\t,\t\u00bb\t>\n21.\tVII. 09.\t\u00bb\t0,25\t\u00bb\t\u00bb\t>\nW\u00e4hrend der ganzen Periode konnte kein Methylpyridin, wohl aber Pyridin im Harn nachgewiesen werden.\n22.\tVII. 09. Die Hunde erhalten gekochtes Pferdefleisch bis zum 9. VIII. 09.\n2. VIII. 09\u20149. VIII. 09. Je 0,25 g salzsaures Pyridin. Der Harn am 2. und 3. VIII. enthielt kein Methylpyridin. Vom 7. VIII. an trat neben freiem Pyridin regelm\u00e4\u00dfig Methylpyridin auf.","page":135}],"identifier":"lit37472","issued":"1909","language":"de","pages":"133-135","startpages":"133","title":"Vergleichende Studien \u00fcber den Stoffwechsel verschiedener Tierarten. II. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:44:02.192863+00:00"}