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{"created":"2022-01-31T16:46:15.380572+00:00","id":"lit37476","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Worms","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 142-144","fulltext":[{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Untersuchungen Ober die Zusammensetzung und den Aufbau verschiedener Seidenarten.\nVII. Mitteilung.\nDie Monoaminos\u00e4uren aus dem Leim der Oanton-Seide.\nVon\nEmil Abderhalden und Worms (Saratow).\n(Aus dem physiologischen Institut der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 16. August 1909.)\nDer von der Seidenraupe gelieferte Seidenfaden besteht aus mindestens zwei scharf trennbaren Substanzen, dem Seidenfibroin und dem mit Wasser wegl\u00f6sbaren Leim. W\u00e4hrend wir \u00fcber den Aufbau des ersteren an Aminos\u00e4uren gut informiert sind, ist der Seidenleim noch wenig untersucht worden. Emil Fischer und Aladar Skita1) fanden, da\u00df der aus italienischer Seide gewonnene Seidenleim eine ganz andere Zusammensetzung zeigt, als die Gelatine. Sie fanden nur wenig Glykokoll, dagegen Tyrosin, w\u00e4hrend die Gelatine kein Tyrosin und gro\u00dfe Mengen von Glykokoll enth\u00e4lt. Wir haben nun mit Hilfe der Estermethode Leim aus Canton-Seide untersucht.2) Er wurde in gewohnter Weise durch Auskochen von Seide unter Druck im Porzellanbecher gewonnen. Die w\u00e4sserigen Extrakte wurden in einer Porzellanschale auf dem Wasserbade eingedampft und der glasartige, spr\u00f6de R\u00fcckstand herausgekratzt und pulverisiert.\n\u2022) Emil Fischer und Aladar Skita, \u00dcber das Fibroin und den Leim der Seide, Diese Zeitschrift, Bd. XXXV, S. 221, 1902.\n\u2022) Vgl. hierzu Emil Abderhalden und Lotte Behrend, Vergleichende Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung und den Aufbau verschiedener Seidenarten. II. Mitteil. Die Monoaminos\u00e4uren aus Canton-Seide. Diese Zeitschrift, Bd. LIX, S. 236, 1909.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung verschiedener Seidenarten. VII. 143\nDer zur Hydrolyse dienende Leim enthielt lufttrocken 8,64 \u00b0/o Wasser und 1,93 \u00b0/0 Asche. Wir verwendeten zur Hydrolyse mit 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure 100 g Leim und zur Spaltung mit rauchender Salzs\u00e4ure 220 g. Bei der Hydrolyse blieb nur ein R\u00fcckstand von 1 g. \u00dcber den Gang der Verarbeitung der einzelnen Esterfraktionen ist nichts Besonderes anzuf\u00fchren. Einige Schwierigkeit bereitete der Umstand, da\u00df die Destillation der zweiten Esterfraktion bei einem sehr guten Vakuum 0.1\u20140,2 mm Druck \u2014 vorgenommen worden war. Das hatte zur Folge, da\u00df die bei 100\u00b0 des Wasserbades aufgefangene Fraktion Asparagin-und Glutamins\u00e4ure enthielt. Die Trennung der Aminos\u00e4uren dieser Fraktion und die Reinigung war infolgedessen sehr erschwert und nicht ganz ohne Verluste durchf\u00fchrbar.\nEs seien in der folgenden \u00dcbersicht die gewonnenen Ausbeuten an Monoaminos\u00e4uren \u2014 berechnet auf 100 g wasser-und aschefreie Substanz \u2014 zusammengestellt.\nGlykokoll\nAlanin\nValin\nLeucin\nSerin\n1,2V\n9,2\u00b0/\u00ab\nnicht sicher festgestellt 5,0 V 5,8 V\nDie folgende \u00dcbersicht zeigt deutlich, da\u00df der Seidenleim eine ganz andere Zusammensetzung hat, als die Gelatine und das Seidenfibroin.\nAsparagins\u00e4ure\nGlutamins\u00e4ure\nPhenylalanin\nTyrosin\nProlin\n2,5V 2,0\u00b0/\u00ab 0,6 V 2,3 V 2,50\nGelatine ')\t\tSeidenfibroin der Cai\nGlykokoll\t16,5 V\t37,5 V\nAlanin\t0,8V\t23,5 V\nValin\tl,0\u00b0/o\t..\nLeucin\t2,1V\tl,5\u00b0/o\nSerin\t0,4 V\t1,6 V\nAsparagins\u00e4ure\t0,56 V\t0,75 V\nGlutamins\u00e4ure\t0,88 V\t\nPhenylalanin\t0,4 V\t1,6V\nTyrosin\t0\t9,8 V\nProlin\t5,2\ti,ov\nl) Emil Fischer, P. A. Levene und R. H. Aders, \u00dcber die Hydrolyse des Leims. Diese Zeitschrift, Bd. XXXV, S. 70, 1902 *) 1. c.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144 Abderhalden und Worms, \u00dcber Seidenarten. VII.\nAnalysen:\nLeucin:\n0,1044 g Substanz brauchten 8,1 ccm '/io*n-H*S04 = 0,01134 g N. Berecnnet f\u00fcr C#H,3NO, :\tGefunden :\n10.68 \u00b0/o N.\t10,86 \u00b0/o N.\nSerin:\n0,0867 g Substanz brauchten 8,5 ccm \u2018/io-n-H2S04 = 0,01190 g N. Berechnet f\u00fcr C3H7N03:\tGefunden:\n13,33\u00b0/o N.\t13.73 \u00b0/o N.\nAsparagins\u00e4ure:\n0,1177 g Substanz brauchten 8,6 ccm ,/io-n-H3S04 = 0,01204 g N. Berechnet f\u00fcr C4H7N04:\tGefunden:\n10,53 0/o N.\t10,24 \u00b0/o N.\nGlutamins\u00e4urechlorhydrat:\n0,1626 g Substanz brauchten 9,0 ccm */\u2018o-n-AgN03 = 0,03285 g HCl. Berechnet f\u00fcr C6H9N04 HC1:\tGefunden:\n19,87 HCl.\t20,17 \u00b0/o HCl.","page":144}],"identifier":"lit37476","issued":"1909","language":"de","pages":"142-144","startpages":"142","title":"Vergleichende Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung und den Aufbau verschiedener Seidenarten. VII. Mitteilung. Die Monoaminos\u00e4uren aus dem Leim der Canton-Seide","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:46:15.380578+00:00"}