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{"created":"2022-01-31T15:56:36.219324+00:00","id":"lit37485","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sieber, N.","role":"author"},{"name":"W. Dzierzgowski","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 254-258","fulltext":[{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung der Lunge.\nVon\nN. Sieber und W. Dzlerzgowski.\n(Aus dem chemischen Laboratorium des kaiserlichen Instituts f\u00fcr experimentelle Medizin\nzu St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 6. August 1909.)\nBestimmung des Wassergehalts.\nZur Bestimmung des Wassergehalts wurde die in der Hackmaschine zerkleinerte vollst\u00e4ndig frische Pferdelunge bei 100 C. zum konstanten Gewicht getrocknet.\nI.\t5,0392 g verloren 3,8578 g == 76,5 \u00b0/o Wassergehalt.\nII.\t5,6612 \u00bb\t\u00bb\t4,3666 * == 77,3 \u00b0/o\nBestimmung der organischen und anorganischen Stoffe\nder bis zum konstanten Gewicht getrockneten Substanz.\n0,5649 g Substanz verloren bei der Veraschung 0,5369 g = 95,05 \u00b0/o, folglich wurde Asche 0,028 g = 4,28 \u00ae'o gefunden.\nln der frischen Lunge bestimmten wir also: Wassergehalt\t76,6 \u00b0/o\nOrganische Stoffe\t22,24 \u00b0/o\nAnorganische Stoffe 1,16 \u00b0/o\n100,00\nElementaranalyse.\n1.\t0.1855 g \u2014 0,3385 g CO, = 49,75 \u00bb o C.\n0,1268 * H,0 = 6,14 \u00b0 o H.\n2.\t0,2253 g - 0,4126 \u00bb C0, = 49,94 \u00b0/o C.\n0,1499 * H,0 = 5,98 \u00b0/o H.\nDer Gesamtphosphor (d. h. der in anorganischer und organischer Bindung vorhandene) wurde nach Wo yl) und Neu-\n:1) Treadwells Lehrbuch, Bd. II, S. 330.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung der Lunge.\t255\nmann,1) der anorganische nach Stutzer*) gef\u00e4llt und auch nach Neumann1) bestimmt.\nGesamtphosphor nach Neumann.\n0,1844 g trockene Substanz gaben 5,072 mg Pt06 = 2,75\u00c4/o P,Os = l,2\u00ae/0 P.\nNach Woy.\n1.\t0,4685 g trockene Substanz gaben 0,2430 g MoOjP,05 =. 1,107 \u00b0/0 P.\n2.\t0,2736 *\t\u00bb,\t0,0664 \u00bb\t\u00bb\t= 1,10 \u00ae/0 ,\nAnorganischer Phosphor nach Stutzer.\n1,4056 g trockene Substanz gaben 16,1036 mg PtOs = 0,50.\u00b0/o P.\nFolglich Phosphor in organischer Verbindung: l,6lo/o PA = 0,7 o/o P,\nEisen- und Schwefelbestimmung.\n1,1464 g Substanz gaben 0,0002 g Fe80s = 0,0174 \u00b0/o Fe.\nDer Schwefel wurde in der trockenen Substanz durch Oxydation in einem geschmolzenen Gemisch von Kaliumhydroxyd und Kaliumnitrat als Baryumsulfat bestimmt.\n0,3727 g Substanz gaben 0,0250 g BaS04 = 0,0034 g S = 0,92\u00ab/# S.\nStickstoffbestimmung.\nDer Gesamtstickstoff in der frischen nicht getrockneten Lunge betrug 2,97 \u00b0/o, in der bis zum konstanten Gewicht getrockneten wurde er au\u00dferdem bestimmt als:\n1.\tAmmoniakstickstoff durch MgO nach Nencki-Zaleski,\n2.\tProteinstickstoff nach Stutzer,\n3.\tAus der enteiwei\u00dften L\u00f6sung durch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llter Stickstoff,\n4.\tIn dem Filtrat nach der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung gel\u00f6ster Stickstoff.\nDer GesamtstickstofT wurde nach Kjeldahl in den getrockneten Lungen f\u00fcnf verschiedener Pferde bestimmt und ist hier in folgender Tabelle dargestellt.\nTabelle I.\nI.\t0,2200 g gaben 0,02778 g N = 12,63\u00ae/# N.\nII.\t0,4027 \u00bb\t\u00bb\t0,04961 \u00bb > = 12,31\u00ae/# \u00bb\nIII.\t0,4740.\u00bb\t\u00bb\t0,055504 \u00bb \u00bb = 11,73\u00b0/# \u00bb\n___________IV. 0,1633 \u00bb\t\u00bb\t0,022973 \u00bb \u00bb =14,06\u00ae/# \u00bb\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVII, S. 129; Bd. XLIII, S. 35.\n*) Biochem. Zeitschrift, 1908, Bd. VII.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nN. Sieber und W. Dzierzgowski,\nV.\t0,1647 g gaben 0,021963 g N = 13,33 \u00ab/o N.\nVI.\t0,1890 \u00bb\t\u00bb\t0,02297 \u00bb \u00bb=12,15\u00b0/o*\nDas Mittel betr\u00e4gt 12,68 \u00b0/o N.\nDie Zahl II ist eine Kontrollanalyse zu I. Die Differenz\ndes Stickstoffgehalts in verschiedenen Lungen ist 0,16\u20142,35 \u00b0/0.\nTabelle II.\nNH3-Stickstoff.\n8,639 g der getrockneten Lunge gaben 0,002 g N = 0,0231 \u00b0/o N.\nProteinstickstoff.\n0,3838 g der getrockneten Lunge gaben 0,0421610 g N = 10,98 \u00b0/o N.\nDurch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llter Stickstoff.\n0,3838 g der getrockneten Lunge gaben 0,002217 gN = 0,557 \u00b0/oN.\nIm Filtrat nach der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung.\n0.\t3838.g der getrockneten Lunge gaben 0,0020093 g N = 0,523 \u00b0/o N.\nDie Differenz des nach Kjeldahl bestimmten Gesamtstickstoffs (Tabelle I) und der Summe verschiedener Stickstoffarten nach Hydrolyse (Tabelle II) ist 0,58.\nZum Nachweis und zur n\u00e4heren Kenntnis h\u00f6herer Stickstoffkomplexe der hydrolytischen Zersetzungsprodukte wurden 600 g der mit Hilfe eines elektrischen Ventilators bei niedriger Temperatur getrockneten Lunge (Wassergehalt 12\u201413\u00b0/o) entsprechend 518 g der vollst\u00e4ndig trockenen Substanz mit der f\u00fcnffachen Menge (3 1) Wasser, dem f\u00fcr je 11 30 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure zugesetzt wurde, 12 Stunden in einem Glaskolben mit R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler im \u00d6lbade bei 105\u00b0 gekocht. Nach dem Erkalten wurde die Fl\u00fcssigkeit filtriert und im Filtrat der Stickstoff bestimmt in folgenden Formen:\n1.\tGesamtstickstoff,\n2.\tAmmoniakstickstoff,\n3.\tProteinstickstoff,\n4.\tDiaminostickstoff,\n5.\tMonoaminostickstoff.\nDer Gesamtstickstoff in dem Filtrat.\nTabelle III.\n1.\t2 ccm gaben 0,03551 g N; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten\nLunge == 1,7755 g N = 10,2 \u00b0/o N.\n2.\t2 ccm gaben 0,03568 g N; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten\nLunge = 1,784 g N = 10,32 \u00b0/o N.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung der Lunge.\t257\nTabelle IV.\nNHj-Stickstoff.\n10 ccm gaben 0.0108 g N; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten Lunge = 0,108 g N - 0,625% N.\nProteinstickstoff.\t\u2022\n2 ccm gaben 0,00291 g N ; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten Lunge = 0.1155 g N = 0,842 V N.\nDiaminostickstoff.\n2 ccm gaben 0,01305 g N; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten Lun^c = 0,6825 g N = 3,949 \u00b0/o N. Monoaminostickstoff.\n2 ccm gaben 0,0138 g N; in 100 ccm = 17,28 g der getrockneten Lunge = 0,69 g N = 3,993\u00b0/\u00ab N.\nDie Differenz des Gesamtstickstoffs und der Summe verschiedener Stickstoffarten nach der Hydrolyse betr\u00e4gt 0,86 0/\u00ab>.\nFettbestimmung.\n3,/36 g der vollst\u00e4ndig trockenen Lunge wurden mit warmem, absolutem \u00c4ther im Soxhletschen Apparat extrahiert und 0,377 g = 10,08 \u00b0/o Fett gefunden. 100 g der mit elektrischem Ventilator bei niedriger Temperatur getrockneten Lunge, entsprechend 87 g der vollst\u00e4ndig trockenen Substanz gaben bei der Extraktion 8,65 g Fett, in dem die S\u00e4urezahl, die Verseifungszahl, die H\u00fcblsche Jodzahl und die Reichert-Meissl-sche Zahl bestimmt wurden.\nS\u00e4urezahl.\n0,2838 g Fett wurden neutralisiert durch 0,8 ccm n/10-KH0.\n1 g Fett = 15,77 mg KHO.\nK\u00f6ttstorfersche Verseifungszahl.\n0,6992 g Fett wurden neutralisiert durch 0,01568 g KHO. lg Fett braucht zur Verseifung 22,42 mg KHO.\nBestimmung der fl\u00fcchtigen, in Wasser l\u00f6slichen Fetts\u00e4uren (Reichert-Meisslsche Zahl).\n1,155 g wurden verseift, in Wasser gel\u00f6st, abdestilliert und durch 0,00462 g KHO neutralisiert.\n1 g Fett = 3,99 mg KHO.\nH\u00fcblsche Jodzahl.\nDurch 0,4816 g Fett wurden 0,2882 g Jod aufgenommen, von 100 g Fett wurden 59,8 g Jod aufgenommen.","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258 N. Sieber u. W. Dzierzgowski, Zusammensetzung der Lunge.\nPhosphorbestimmung nach Neumann im \u00c4therauszugr\u00fcckstand.\n0,6034 g \u00c4therauszugr\u00fcckstand gaben 10,412 mg P,05 = 4,546 mg P > 1,72\u00b0/\u00ab P206 = 0,753 > P.\nZum Schlu\u00df f\u00fchren wir hier die prozentische Zusammensetzung der Lunge an:\nWasser\tStickstoff\tFett\tAsche\n76,6 \u00b0/o\t2,97 */o\t2,35 >\t1,16\nln der trockenen Substanz:\nStickstoff Fett\tAsche\tP\tFe\n12,7 \u00b0/o\t10,08 \u00b0/u1 )\t4,95 \u00b0/o\t1,107 #/o\t0,0174 >.\n*) Vorl\u00e4ufig lassen wir die Zahl f\u00fcr den Fettgehalt unkorrigiert, sp\u00e4ter jedoch soll, entsprechend der darin gefundenen Lecithinmenge\u2019 eine Korrektur angebracht werden.","page":258}],"identifier":"lit37485","issued":"1909","language":"de","pages":"254-258","startpages":"254","title":"Die Zusammensetzung der Lunge","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:56:36.219329+00:00"}