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{"created":"2022-01-31T16:50:25.337207+00:00","id":"lit37486","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sieber, N.","role":"author"},{"name":"W. Dzierzgowski","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 259-262","fulltext":[{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Die Purine der Lunge.\nVon\nN. Sieber und W. Dzierzgowski.\n\u2022(Aus dem chemischen Laboratorium des kaiserlichen Instituts f\u00fcr experimentelle Medizin\nzn St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 6. August 1909.)\nZur Bestimmung der Purine dienten die von Kossel und Burian ausgearbeiteten, zum Teil nachher von Burian und Kr\u00fcger-Salomon modifizierten Verfahren. In den fur die Purinf\u00e4llung bestimmten Fl\u00fcssigkeiten wurden folgende Slickstoffbestimmungen und die Phosphorbestimmung unternommen:\n1.\tGesamtmenge,\n2.\tProteinstickstoff,\n3.\tDurch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llter Stickstoff.\nVerfahren nach Kossel.\nKJO g der getrockneten Lunge (12\u201413\u00b0/o Wassergehalt) entsprechend 138,22 g trockener Substanz, gekocht mit 21 3\u00b0/\u00abiger Schwefels\u00e4ure. Gesamtstickstoffmenge nach Kjeldahl.\n2 ccm = 0,0135 g N ; in 100 ccm 6,9 g der Lunge = 0,6789 g N = 9,82 \u00b0/o N. Proteinstickstoff nach Stutzer.\n20 ccm = 0,00312 g N ; in 100 ccm 6,9 g der Lunge = 0,01559 g N\n= 0,225 > N.\nDurch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llter Stickstoff.\n20 ccm = 0,0194 g N ; in 100 ccm 6,9 g der Lunge = 0,0969 g N = l,40\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann.\n10 ccm gaben 0,0071 g P,06; in 100 ccm = 6,9 g Lunge = 0,071 g P,Oft\n= l,02o/o PA-Barytverfahren (Burian).\n200 g der getrockneten Lunge (12\u201413\u00b0/o Wassergehalt) entsprechend 172,78 g trockener Substanz wurden mit der zehnfachen Menge (21) Wasser, dem je f\u00fcr 1 1 30 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure zugesetzt wurden, 12 Stunden im Kolben und \u00d6lbade bei 105\u00b0 mit R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Nach dem Erkalten wurde die Fl\u00fcssigkeit filtriert, der R\u00fcckstand ausgekocht und vollst\u00e4ndig ausgewaschen, die Filtrate vereinigt und folgende Bestimmungen unternommen.\nBestimmung des Stickstoffs im Filtrat.\nGesamtmenge nach Kjeldahl.\n2 ccm = 0,015589 g N ; in 100 ccm 8,639 g Lunge erhalten 0,7794 g N\n= 9,02 \u00b0/o N.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nN. Sieber und W. Dzierzgo wski,\nProteinstickstoff nach Stutzer.\n20 ccm = 0,0008314 g N; in 100 ccm 8,639 g Lunge erhalten 0,00416 g N\n= 0,048\u2022/\u201e N.\nDurch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llter Stickstoff.\n20 ccm = 0.03997 g N ; in 100 ccm 8,639 g Lunge erhalten 0,199887 g N\n= 2,314\u00ae/\u00a9 N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann.\n10 ccm = 0,0013 g P405; in 100 ccm 8,639 g Lunge erhalten 0.04309 g P O\n= 0,498\u00ae/\u00a9 P,06.\t* 5\nDie erhaltenen Resultate beweisen deutlich, da\u00df die zwei angef\u00fchrten Methoden zu ganz verschiedenen Ergebnissen f\u00fchren, deshalb war es zweckm\u00e4\u00dfig, die Bestimmung der Purine vergleichend nach beiden Methoden auszuf\u00fchren.\nPurinbestimmung nach Kossei.\n200 ccm des Filtrats entsprechend 16 g der getrockneten und 13,8 g der vollst\u00e4ndig trockenen Lunge gaben 0,2368 g = 1,71 \u00ae/o Purinbasen\u00b0-silberverbindung, welche vollst\u00e4ndig ausgewaschen und mit Magnesiumoxyd ausgekocht wurde. Die in diesem Niederschlag nach Kjcldahl bestimmte Gesamtstickstoffmenge betrug 0,04067g = 0,25\u00b0/\u00a9 PurinstickstofT.\nZur Isolierung der einzelnen Purine wurden 1750 ccm des Filtrats, entsprechend 140 g der getrockneten und 121 g der vollst\u00e4ndig trockenen Lunge verwandt. Die eine H\u00e4lfte einer jeden vollst\u00e4ndig ausgewaschenen und getrockneten Purinbasenmenge diente zum Nachweis und zur Identifizierung derselben, die andere zur Stickstoffbestimmung und Berechnung aus dessen Menge.\nGuanin.\nAus 140 g der getrockneten Lunge als Silberverbindung 0,1480 g Guanin bestimmt ; in 0,0524 g 0,0377 g N bestimmt, in 0,1486 g = 0,10688 g N. in 100 g getrockneter Lungensubstanz =*0,07634g Guaninstickstoff=0,1647 g Guanin erhalten.\nAdenin.\nAus 140 g der getrockneten Lunge als Silberverbindung 0,2906 g Adenin bestimmt, in 0,066 g der Adeninsilberverbindung 0,0209 g N; in 100 g getrockneter Lungensubstanz 0,0658 gN = 0,1269g Adenin. Das Adenin wurde in das Pikrat \u00fcbergef\u00fchrt und dessen Schmelzpunkt (280\u00b0) bestimmt.\nHypoxanthin.\nAus 140 g der getrockneten Lunge als Silberverbindung 0,2816 g Hypoxanthin bestimmt, in 0,0186 g der Silberverbindung 0,00693 g N ; in 100 g der getrockneten Lungensubstanz = 0,0748 g Hypoxanthinstickstoff, entsprechend 0,1796 g Hypoxanthin gefunden.\nXanthin.\nAus 140 g der getrockneten Lunge als Silberverbindung 0,1598 g","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"261\nDie Purine der Lunge.\nXanthin bestimmt und darin \u00d6|03146 g Xanthinstickstoff gefunden; in 100 g getrockneter Lungensubstanz berechnet 0,0609 g Xanthin.\nDie aus 100 g der Lunge nach Kossel erhaltenen Purinbasenmengen mit ihrem Stickstoffgehalt sind in folgender Tabelle dargestellt.\n\tMenge der Base mg\tMenge des Stickstoffs mg\nXanthin\t\t60,9\t22,47\nGuanin\t\t164,7\t76,34\nAdenin\t\t126,9\t65,8\nHypoxanthin . . .\t179,6\t74,8\nPurinbestimmung nach Burian.1)\n100 ccm des Filtrates, entsprechend 8,64 g der getrockneten Lunge, gaben 0,0314 g der Purinbasensilberverbindung v== 0,36 \u00b0;o. Die nach Kossel ausgef\u00fchrte Bestimmung gab in demselben Fall 1,71\u00b0/\u00bb.\nZur Isolierung der einzelnen Purine wurde 1 1 des Filtrats, entsprechend 100 g der getrockneten und 86,39 g der vollst\u00e4ndig trockenen Substanz, verwandt.\nGuanin.\n100 g der getrockneten Lunge gaben 0,1968 g Guanin; in 0,039 g 0,018 g N bestimmt; in 0,1968 g = 0,0908 g N, entsprechend 0,1959 g Guanin.\nAdenin.\n100 g der getrockneten Lunge gaben 0,5148 g Adeninpikrat, entsprechend 0,2013 g Adenin. Das Adeninpikrat (Schmelzpunkt 281\u2014282\u00b0) wurde von Pikrins\u00e4ure befreit, in die Silberverbindung \u00fcbergef\u00fchrt und in 0,06435 g 0,013 g N bestimmt. In der ganzen Silberverbindungsmenge berechnet 0,104 g N entsprechend 0,2007 g Adenin.\nHypoxanthin.\n100 g der getrockneten Lunge gaben 0,6778 g Hypoxanthinsilberpikrat, entsprechend 0,1953 g Hypoxanthin.\nXanthin.\n100 g der getrockneten Lunge gaben 0,1723 g Xanthinsilber, entsprechend der Stickstoffberechnung nach 0,0510.g Xanthin.\nDie mit jeder Base ausgef\u00fchrten Reaktionen fielen alle positiv aus.\nDie nach beiden Methoden aus 100 g getrockneter (12 bis 13\u00b0/o Wassergehalt) und vollst\u00e4ndig trockener Substanz erhaltenen Purinbasenmengen sind in folgender Tabelle dargestellt.\n\u2022) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII.","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262 N. Sieber und W. Dzi erzgowski, Die Purine der Lunge.\n\tKossel\t\tBarytverfahren nach \u00dfurian\t\n\tgetrocknete Lunge (1*\u201413% Wasser) mg\tvollst\u00e4ndig trockene Lunge mg\tgetrocknete Lunge (12\u201413% Wasser) mg\tvollst\u00e4ndig trockene Lunge mg\nGuanin ....\t164,7\t190,6\t195,9\t226,7 .\nAdenin ....\t126,9\t146,8\t200,7\t232,3\nHypoxanthin . .\t179,6\t207,8\t195,3\t226,0\nXanthin ....\t60,0\t69,4\t51,0\t59,0\nAus dieser Tabelle folgt, da\u00df nach beiden Methoden verschiedene Mengen von Purinbasen erhalten werden und da\u00df die beiden Amidopurine mit dem Hypoxanthin in ziemlich gleichen Mengen, das Xanthin jedoch in geringerer Menge in den Lungen vertreten sind.\nZur n\u00e4heren Kenntnis der g\u00fcnstigen Schwefels\u00e4urekonzentration und des Einflusses verschiedener Konzentrationen auf die Purinbasenausbeute wurden folgende Versuche angestellt. Zur Bestimmung der freien, vor der Hydrolyse vorhandenen Basen wurden 100 g der Lunge mit der zehnfachen Menge Wasser gekocht und der aus ammoniakalischer Silberl\u00f6sung erhaltene Niederschlag vollst\u00e4ndig ausgewaschen gewogen. Die mit Schwefels\u00e4ure verschiedener Konzentration nach 24 Stunden dauerndem Kochen erhaltenen Resultate bez\u00fcglich des Purin-gefialts sind in Form der Silberverbindungen hier dargestellt:\nSilberverbindung.\n100 g Lunge 24 Stunden mit Wasser gekocht gaben 0,2900 g\n100*\t\u00bb\t24\t\u00bb\t\u00bb 1 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure *\t\t0,4835 *\n100\u00bb\t>\t24\t\u00bb\t* 2\u00b0/oiger\t\t0,5975 *\n100\u00bb\t\u00bb\t24\t\u00bb\t* 3\u00b0/oiger\t\u00bb 1\t1,1321 *\n100\u00bb\t>\t24\t>\t\u00bb 4\u00b0/oiger\t\t1,4123 \u00bb\n100\u00bb\t>\t24\t>\t* 5\u00b0/oiger\t\t1,4536 *\n100*\t> -\t24\t\u00bb\t* 5\u00b0/oiger\tI\t\u00bb\t1,5243 *\n100\u00bb\t>\t24\t>\t\u00bb 5\u00b0/oiger\t\t1,5153 *\nDie Differenz der Purinbasenmenge bei Anwendung einer 5- und 3\u00b0/oigen Schwefels\u00e4urel\u00f6sung ist 33\u00b0/o.\nln einer sp\u00e4teren Mitteilung werden wir des n\u00e4heren \u00fcber die Purine, sowie \u00fcber den Einflu\u00df der 5\u00b0/oigen und konzentrierten Schwefels\u00e4ure auf die Ausbeute derselben berichten.","page":262}],"identifier":"lit37486","issued":"1909","language":"de","pages":"259-262","startpages":"259","title":"Die Purine der Lunge","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:50:25.337212+00:00"}