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{"created":"2022-01-31T16:22:56.737096+00:00","id":"lit37487","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sieber, N.","role":"author"},{"name":"W. Dzierzgowski","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 263-270","fulltext":[{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Die Enzyme der Lunge.\nVon\nN. Sieber und W. Dzierzgowski.\n(Aus dem chemischen Laboratorium des Kaiser!. Instituts f\u00fcr experimentelle Medizin\nzu St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 4. August 1900.)\nIn der folgenden Mitteilung berichten wir \u00fcber einige in der Lunge enthaltene Enzyme. Zum Nachweis und zur n\u00e4heren Kenntnis derselben wurden die Lungen durch Blutentnahme get\u00f6teter Pferde entweder unausgewaschen, oder vollst\u00e4ndig blutfrei gewaschen und gut ausgepre\u00dft verwandt. Wir bedienten uns also eines vollst\u00e4ndig frischen, gleich nach Einstellung des Atmungsprozesses gewonnenen Materials, von dem ein bestimmter Teil unausgewaschen zu gewissen Versuchen in bestimmten Gewichtsteilen verwandt wurde. Eine ganze rechte oder linke Lunge oder nur ein gr\u00f6\u00dferer Teil derselben wurde in eine gro\u00dfe Waschschale \u00fcbertragen und dann die gr\u00f6\u00dferen Blutgef\u00e4\u00dfe durch Glaskan\u00fcle resp. Gummischlauch mit der Wasserleitung verbunden. Auf diese Weise wurde die Lunge vollst\u00e4ndig blutfrei gewaschen und farblos gewonnen. Durch dieselbe Glaskan\u00fcle wurde nach der Entblutung zur Entw\u00e4sserung ein lebhafter Luftstrom aus einer Handpumpe.geleitet, die Lunge in einer Hackmaschine zerkleinert und zur vollst\u00e4ndigen Entfernung der Fl\u00fcssigkeit in einer Handpresse (ame-rikan. Syst. Dr. Klein) gut ausgepre\u00dft. Diese Methode zur vollst\u00e4ndigen Entblutung der Lunge wurde schon von uns mit Erfolg in einer fr\u00fcheren Arbeit angewandt,1) aber nicht beschrieben. Die so behandelte Lunge war grauwei\u00df, marmor\u00e4hn-\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. LV, S. 177.","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\tN. Sieber und W. Dzierzgowski,\nlieh und wurde sofort zum Nachweis der Enzyme oder Fermente angewandt. Die in den aus der Lunge ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeiten gel\u00f6sten Fermente wurden ebenfalls bestimmt.\nKatalase.\nDas ausgepre\u00dfte Lungengewebe wurde in mehreren Portionen zu 1\u20142 g m\u00f6glichst aseptisch, d. h. in sterilen Gef\u00e4\u00dfen in einem M\u00f6rser mit ausgewaschenem Glassand bis zur salben\u00e4hnlichen Konsistenz verrieben und mit sterilem Wasser in einen graduierten Glaskolben hineingesp\u00fclt. Jeder Versuch war von einem Kontrollversuch begleitet. Vor Zusatz des Wasserstoffsuperoxyds zu den f\u00fcr die Kontrollversuche bestimmten Kolben wurden dieselben zur Zerst\u00f6rung der Katalase dreimal je 15 Minuten gekocht und dann in die Versuchsund Kontrollkolben ein \u00dcberschu\u00df (zu 50\u2014100 ccm) einer l\u00b0/oigen Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung (Merck) hinzugetan, der Inhalt mit sterilem Wasser auf ein bestimmtes Volumen aufgef\u00fcllt und alles in einen Thermostat bei 37,5\u00b0 C. gestellt. Nach einer gewissen Zeit, d. h. nach 2, 4, 6, 12, 24, 48, 56 Stunden wurde in einem gewissen Teil eines jeden Versuchsund Kontrollkolbens die durch die Katalase der Lunge zersetzte Wasserstoffsuperoxydmenge bestimmt. Aus der Differenz der Wasserstoffsuperoxydmenge in den Versuchs- und Kontrollkolben vor Beginn des Versuchs und nach einer bestimmten Zeit konnte \u00fcber die Wirkung der Katalase ein Urteil gewonnen werden. Zur Bestimmung desselben bedienten wir uns des Kaliumhypermanganats, indem zu 200 ccm Wasser im Erl en me y ersehen Kolben, welche mit 30 ccm (1:4) verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert waren, mit einer Pipette 1 ccm der Versuchsfl\u00fcssigkeit hinzugef\u00fcgt wurde, dann wurde durchgesch\u00fcttelt und eine schwache (1 ccm = 0,001 H202) Kalium-hypermanganatl\u00f6sung bis zur best\u00e4ndigen schwachen Rosaf\u00e4rbung zugesetzt. Zur Charakteristik der Lungenkatalasen f\u00fchren wir zwei Tabellen an, von denen I. der Katalase des Lungengewebes, II. der aus der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit erhaltenen, d. h. in Wasser l\u00f6slichen entspricht.\ni","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Die Enzyme der Lunge.\t265\nTabelle I.\tTabelle II.\nDie Zersetzung der l\u00b0/oigen H20,-L\u00f6sung durch die Lungenkatalase.\t\t\tDie Zersetzung der t\u00b0/oigen H,0**L\u00fcsung durch die wasserl\u00f6sliche Katalase.\t\nDauer des Versuchs\t1 g des Lungengewebes\t2 g des Lungengewebes\t1 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit\t1 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit\nStunden\tmg\tmg\tmg\tmg\n2\t115\t215\t102\t210\n4\t250\t485\t198\t402\n6\t595\t1100\t215\t550\n12\t865\t1770\t396\t970\n24\t1060\t2105\t400\t990\n48\t1420\t2800\t0\t0\n50\t1600\t3250\t\t\nDie Zersetzung des Wasserstoffsuperoxyds durch das vollst\u00e4ndig blutfreie Lungengewebe best\u00e4tigt das Vorkommen der Katalase daselbst und entspricht den von F. Batelli, Stern1) und anderen Forschern erhaltenen Resultaten, welche die Katalase in blutfreien Organen nachgewiesen haben, im Gegensatz zu Iscovesco,2) der behauptet, da\u00df die blutfreien Organe keine Katalase enthalten. Die Resultate der Wasserstoffsuperoxydzersetzung sind bei Batelli und anderen Forschern nicht gravimetrisch, sondern volumetrisch durch Kubikzentimeter Sauerstoff angegeben und scheinen deshalb vielleicht mehr \u00fcberzeugend, daher f\u00fchren wir weiter unten eine dementsprechende Vergleichstabelle unserer Resultate an.\nVan Stollie8) bestimmte die Menge der zersetzten l\u00b0/oigen Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung durch 1 ccm Blut verschiedener Tierarten und f\u00fchrt folgende Zahlen an: Menschenblut 710 ccm Sauerstoff, Affenblut 706 ccm, arterielles Pferdeblut 438 ccm,\n*) Compt. rend. Soc. biolog., Bd. LIX, S. 300, und Archives di fisio-logia, Bd. II, S. 471.\n*) Compt. rend. Soc. biolog., Bd. XXXIX, S. 574.\ns) Compt. rend. Soc. biolog., Bd. LX, S. 148.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0 ;;\t:\t\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0 - ;-i\\ '\n266\tN. Sieber und W. D zierzgowski,\nven\u00f6ses Pferdeblut 288 ccm, Rinderblut 131 ccm, Schafblut 58 ccm, Taubenblut 4 ccm.\nDauer des Versuchs mit 1 g des ausgewaschenen und ausgepre\u00dften Lungengewebes in Stunden\tGravimetrische Bestimmung des l\u00b0/oigen zersetzten Wasserstoffsuperoxyds in mg\tVolumetrische Bestimmung des l\u00b0/oigen zersetzten Wasserstoffsuperoxyds in ccm Sauerstoff\n2\t115\t75,71\n4\t250\t164,04\n6\t590\t391,9\n12\t865\t562,66\n24\t1060\t698,07\n4 8\t1420\t937,93\n5(5\t1600\t1053,1\nPeroxydase.\nZum Nachweis und zur Bestimmung der Peroxydaseenergie (Terminologie nach Bach und Chodat) in der Lunge wurde von uns eine ganze Reihe von Versuchen angestellt, indem wir die aus Pyrogallol durch die Lungenperoxydase erhaltene Menge Purpurogallin bestimmten. Zu diesen Versuchen dienten 1. eine unausgewaschene Lunge, 2. das vollst\u00e4ndig ausgewaschene und blutfreie Lungengewebe, 3. die mit der Handpresse ausgepre\u00dfte blutfreie Fl\u00fcssigkeit. Zur vorl\u00e4ufigen Beurteilung der fermentativen Kraft wurden die Versuche zun\u00e4chst in verschiedenen Verh\u00e4ltnissen zwischen dem Versuchsobjekt und Pyrogallol in Gegenwart einer geringen Menge der 1 \u00b0/oigen Wasserstoffsuper-oxydl\u00f6sung angestellt und daraufhin wandten wir folgende Mengenverh\u00e4ltnisse an, wobei alles vollst\u00e4ndig aseptisch resp. steril ausgef\u00fchrt wurde. In einen jeden Kolben wurden zu 100 ccm einer l\u00b0/oigen Pyrogalloll\u00f6sung 2 ccm der l\u00b0/oigen Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung und 2,4,5 g des blutfreien Lungengewebes, oder 5, 15, 30 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit hinzugetan. Die Kolben wurden in einen Thermostaten bei 37,5\u00b0 gestellt und zu denselben einige Tropfen Chloroform zugef\u00fcgt. Das Purpuro-","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"Die Enzyme der Lunge.\t267\ngallin wurde nach gewissen Stunden und Tagen bestimmt, indem cs durch \u00c4ther extrahiert, der \u00c4ther abdestilliert und der R\u00fcckstand umkrystallisiert wurde. Der einem jeden Versuche entsprechende Kontrollkolben wurde jedesmal auf die Anwesenheit von Purpurogallin untersucht und dasselbe in mehreren F\u00e4llen, obwohl in sehr geringer Menge, auch hier nachgewiesen.\nDie Wirkung der Lungenperoxydase auf das Pyrog\u00e4llo! ist von uns in einer ganzen Reihe von Versuchen angestellt worden, der K\u00fcrze wegen aber f\u00fchren wir hier nur einig\u00e8 Tabellen an.\nTabelle I.\nUnausgewaschene Lunge. \u2014 Dauer des Versuches: 72 Stunden. Lunge 1 >ige Pyrogalloll\u00f6sung 1 %iges H,02 Erhaltenes Purpurogallin\n2 g\t-f- 50 ccm\t+ 2 ccm\t5,7 mg\n4 \u00bb\t+ 50 \u00bb\t+ 2 \u00bb\t10,4 \u00bb\n5 \u00bb\t+ 50 \u00bb\t+ 2 \u00bb\t13,9 \u00bb\n\t\tTabelle II.\t/\n\tAusgewaschenes\tund ausgepre\u00dftes Lungengewebe.\t\n\tDauer des Versuches: 72 Stunden.\t\t\nLungen-\tl\u00b0/\u00b0 ige Pyrogallol-\tl\u00fc/oiges ILO\u00bb\t\tErhaltenes\ngewebe\tl\u00f6sung\t\tPurpurogallin\n2 g\t+ 50 ccm\ti\t+ 2 ccm\t3,3 mg\n4 ; \u00bb\t+ 50 \u00bb\t+ 2 \u00bb\t5,1 \u00bb\n5 \u00bb\t+ 50 *\t+ 2\t9,2 >\nTabelle III.\nAus der ausgewaschenen Lunge ausgepre\u00dfte Fl\u00fcssigkeit.\n50 ccm l\u00b0/oige Pyrogalloll\u00f6sung + 2 ccm l\u00b0/oige H202-L\u00f6sung\tDauer des Versuchs 24 Stunden mg Purpurogallin\tDauer des Versuchs 48 Stunden mg Purpurogallin\tDauer des Versuchs 72 Stunden mg Purpuro-\u2019 gallin\n+ 5 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit\t2,2\t5,1\t7,1\n+15 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t4.9\t15,1\t17,2\n+ 30 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t>\t14,4\t23,2\t28,4\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXII.\t18","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"N. Sieber und W. Dzierzgowski,\nTabelle IV.\nWirkung der l\u00b0,oig<m Wasserstoflsuperoxydmenge auf die erhaltene\nPur\tpurogallinmenge.\t\t\n50 ccm l\u00b0/oige Pyrogallol-l\u00f6sung + 15 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit\tDauer des Versuchs\t\t\n\t21 Stunden\t48 Stunden\t72 Stunden\n\tErhalten mg Purpurogallin\t\t\n1 ccm 1 \u00b0/o iges HtO, + 2 > v , 3\t*\t\u00bb\t\u00bb\t2,(5 I 5,2 12.1\t0,1 14,3 10,0\t15,2 17,0 22,8\nGlukase.\nIn einer ganzen Reihe von Versuchen haben wir nachgewiesen, da\u00df die Lunge die Eigenschaft besitzt, Glukose zu zersetzen, daher interessierte uns die Frage, ob diese Erscheinung dem blutfreien Lungengewebe, oder dem Blute, welches diese Eigenschaft bekanntlich besitzt, zuzuschreiben ist. Es wurden daher Versuche mit der unausgewaschenen Lunge, dem blutfreien Lungengewebe und der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit angestellt. Zur \u00dcbersicht sind hier vier Vergleichsversuche dargestellt.\nZersetzung der Glukose durch das ausgewaschene Lungengewebe und die nichtgewaschene Lunge.\n10 g dvr unausgewaschenen Lunge -f 100 ccm 2\u00b0Vige Glukosel\u00f6sung gaben 1,2 \u2014 (1,3 \u2014 6,G mg zersetzte Glukose.\n10 g des ausgewaschenen Lungengewebes -f 100 ccm 2\u00b0/o ige Glykosel\u00f6sung gaben 1.3 \u2014 5,5 \u2014 0 mg zersetzte Glukose.\nZersetzung der Glukose durch die ausgepre\u00dfte Fl\u00fcssigkeit.\noO ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit der unausgewaschenen Lunge ~h 50 ccm 4\u00b0/oige Glukosel\u00f6sung gaben 5,o \u2014 0,3 \u2014 0 mg zersetze Glukose.\n50 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit des ausgewaschenen und ausgepre\u00dften Lungengewebes + 50 ccm l^ige Glykosel\u00f6sung gaben \u2014 7,2 mg zersetzte Glukose.","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Die Enzyme der Lunge.\t, 2G9\nDiastase.\nIn dem blutfreien Lungengewebe wurde ein St\u00e4rke saccha-rifizierendes Ferment nachgewiesen und daraufhin in verschiedenen Richtungen eine ganze Reihe von Versuchen zur n\u00e4heren Kenntnis des Einflusses der Dauer, der Konzentration und des Verh\u00e4ltnisses zwischen dem in dem Lungengewebe enthaltenen Ferment und der St\u00e4rkel\u00fcsung angestellt, Auch hier wurde wie in allen Versuchen die Lunge mit Glassand fein verrieben, alles steril ausgef\u00fchrt und eine bestimmte Menge des ausgepre\u00dften blutfreien Gewebes in einen Kolben zu einer l\u00b0/oigen St\u00e4rkel\u00f6sung hinzugetan und f\u00fcr 4 Stunden in einen Thermostaten bei 37\u00b0 G. gestellt. Es wurde hier eine Verwandlung der St\u00e4rke in Zucker konstatiert ; bei Beginn des Versuches konnte derselbe nicht nachgewiesen werden, negativ fiel auch das Resultat des Kontrollkolbens aus, in dem das Ferment durch dreimal 15 Minuten dauerndes Sieden zerst\u00f6rt war. Die mit Fehling, Barfoed, B\u00f6ttger und Nylander ausgef\u00fchrten Reaktionen sprachen f\u00fcr die Anwesenheit der Maltose oder Lactose. Die Fehlingsche Probe fiel positiv, die Barfoedsche negativ aus. B\u00f6ttger und Nylander gaben nur eine schwache gelbe F\u00e4rbung. Die Umwandlung in das \u00fcsazon, dessen Schmelzpunkt 207\u00b0 betrug, und das optische Verhalten dienten zur Bestimmung der Zuckerart. Das Drehungsverm\u00f6gen der Maltose [a],> = + 144,1 nach Inversion -)- 53,8\u00b0, das Verh\u00e4ltnis ist also 3:1. In der von uns hier erhaltenen Zuckerart war das Drehungsverm\u00f6gen vor und nach Inversion 3,12 und 1,02. Zur n\u00e4heren Kenntnis der fermentativen Kraft, ihres Einflusses auf die Dauer wurden Versuche mit 25 g des blutfreien Lungengewebes und 25 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit mit je 100 ccm einer 1 \u00b0/o igen St\u00e4rkel\u00f6sung, di\u00e8 ebenfalls von Kontrollversuchen begleitet waren, in denen das Ferment durch dreimal 15 Minuten dauerndes Sieden zerst\u00f6rt >var, angestellt. Nach einer bestimmten Zeit wurde der Zucker nach Bang bestimmt und hier in der folgenden Tabelle die Resultate nur eines von vielen Versuchen dargestellt.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270 N. Sieber und W. Dzierzgowski, Die Enzyme der Lunge.\nDauer des Versuches in Stunden\tDie Menge der bestimmten Maltose in mg\t\n\t25 g des ausgepre\u00dften Lungengewebes + 190 ccm l\u00b0/oige St\u00e4rkel\u00f6sung\t25 ccm der ausgepre\u00dften Fl\u00fcssigkeit -f- 100 ccm St\u00e4rkel\u00f6sung\n3\t90\t212\n6\t196\t286\n9\t270\t370\n19\t293\t437\n24\t315\t490\n48\t319\t500\n72\t330\t515\n90\t347\t519\n120\t350\t525\nErgebnisse.\nDurch die von uns angestellten Untersuchungen sind also in der Lunge des Pferdes folgende Fermente nachgewiesen:\n1.\teine Katalase, welche durch ihre eigene Wasserstoll-superoxydzersetzungseigenschaft nachgewiesen und deren Menge durch Kaliumhypermanganat bestimmt wurde,\n2.\teine Peroxydase, welche das Pyrogallol in Purpuro-gallin verwandelt und daraus berechnet wurde,\n3.\teine Glukase, welche durch Zersetzung von Traubenzucker nachgewiesen wurde,\n4.\teine Diastase, welche St\u00e4rke in Zucker verwandelt, dessen optisches Verm\u00f6gen und Schmelzpunkt des erhaltenen Osazons ihn als Maltose erkennen lie\u00dfen.","page":270}],"identifier":"lit37487","issued":"1909","language":"de","pages":"263-270","startpages":"263","title":"Die Enzyme der Lunge","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:56.737102+00:00"}