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{"created":"2022-01-31T16:52:50.501352+00:00","id":"lit37496","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Preti, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 354-357","fulltext":[{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Harns\u00e4urebildung.\nIV. Mitteilung.\nVon\nAssistenten Dr. L. Preti.\n(Aus dem Institute f\u00fcr spezielle Pathologie der K. Universit\u00e4t Pavia: Prof. M. Ascoli ) (Uer Redaktion zugegangen am 31. August 1909.)\nDie vorliegenden Untersuchungen bezwecken, die Rolle, welche bei der in den ersten Mitteilungen nachgewiesenen Wiederbildung zerst\u00f6rter Harns\u00e4ure das Blut resp. die Leber einzeln spielen, zu pr\u00e4zisieren.\nAusz\u00fcge aus mit 0,850/oiger NaCl-L\u00f6sung blutleer ausgesp\u00fclter Hundeleber zerst\u00f6ren zwar zugesetzte Harns\u00e4ure, sind aber nicht imstande, bei O-Abschlu\u00df dieselbe wieder zu bilden.!) (Vers. I.)\nVersuch I. Kolatur8) aus 110 g Brei einer mit 0,85\u00b0/oiger Kochsalzl\u00f6sung von der v. portae aus blutleer durchgesp\u00fclten Hundeleber3) 4- LH NaCl-L\u00f6sung;4) Zusatz von 443.5 mg U.6) 3t\u00e4gige Autolyse im Brutschrank (39\u00b0) unter st\u00e4ndiger Durchleitung eines Luftstromes; darauf Verteilung in 2 gleiche Portionen:\n*) F\u00fcr jede Fragestellung wird der K\u00fcrze halber ein einziger Versuch hier angef\u00fchrt; die wenigstens einmal vorgenommene Wiederholung der einzelnen Versuche hat konstant \u00fcbereinstimmende Resultate ergeben.\n*) Bereitet durch 2 st\u00e4ndiges Sch\u00fctteln der Aufschwemmung im Sch\u00fcttelapparat; die Kolatur erfolgte durch Gaze.\n3)\tDie Hunde wurden einige Zeit nach Einspritzung von 0,5 cg Morphium pro Kilogramm Gewicht aus der Carotis verblutet und sofort die Durchsp\u00fclung mit auf 37\u00b0 temperierter 0,85\u00b0/oiger Kochsalzl\u00f6sung vorgenommen; die Fl\u00fcssigkeit flo\u00df durch die er\u00f6ffnete v. cava sup. aus\n4)\tVor dem Sch\u00fctteln erfolgte Zusatz von 2 \u00b0/o Toluol und Chloroform; derselbe Zusatz wurde im 2. Teile des Versuches erneuert, wenn die Proben nach stattgefundener Luftdurchleitung verteilt und unter Luftabschlu\u00df in verschlossenem Gef\u00e4\u00dfe wieder in den Brutschrank kamen: sie wurden dann noch 2 mal t\u00e4glich kr\u00e4ftig durchgesch\u00fcttelt.\n\u2022) Der Zusatz erfolgte folgenderma\u00dfen: ca. 1 g (oder mehr) harnsaures Na wurde in 10 ccm (oder entsprechend mehr) *\u00bb/i-NaOH unter Erw\u00e4rmen gel\u00f6st; Auff\u00fcllung auf 300ccm mit aq. dest., Filtration; 250ccm der L\u00f6sung wurden zur Kolat\u00fcr hinzugesetzt ; in 25 ccm wurde der \u00dc-Gehalt bestimmt.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Harns\u00e4urebildung. IV. 355 A sofort koaguliert............................ ergibt U \u2022) 155,73 mg.\nB nach weiterer 3 t\u00e4giger A\u00fctolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00df \u00bb\t,\t10,25 \u00bb\nDer Verdacht, da\u00df die die Wiederbildung bewerkstelligenden Substanzen mit der Sp\u00fclfl\u00fcssigkeit ausgeschwemmt worden sei, erwies sich nicht als stichhaltig. (Vers. IL)\nVersuch II. 2 1 Sp\u00fclfl\u00fcssigkeit (0,85\u00b0/\u00f6ige NaCl-L\u00f6sung) einer Hundeleber -f- 4-13,7 mg U ; 3 t\u00e4gige Autolyse unter Luftdurchleitung; darauf Verteilung in 2 gleiche Portionen (A, B).\nA sofort koaguliert.............................. . . ergibt U 29,37 mg.\nB nach weiterer 3t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe \u00bb\t\u00bb 68,36 \u00bb\nEbensowenig f\u00fchrt der k\u00fcnstliche Zirkulationsversuch2) zur Wiederbildung zerst\u00f6rter Harns\u00e4ure, wenn an Stelle verd\u00fcnnten Blutes Ringersche L\u00f6sung allein durch Hundeleber geleitet wird. (Versuch III.)\nVersuch III. 2,8 1 Ringersche L\u00f6sung + 2 g hamsaures Na gel\u00f6st m 180 ccm Lithiumcarbonatl\u00f6sung (1:90).\nVor der k\u00fcnstlichen Zirkulation . . .................u3) = 1282 mg\nNach 1 Stunde derselben (Aeration der Fl\u00fcssigkeit) . . \u00bb === 689 * Nach 1 weiteren Stunde derselben (S\u00e4ttigung der Fl\u00fcssigkeit mit C02)................................ \u00bb y 018 >\nDefibriniertes Hundeblut zerst\u00f6rt zwar zugesetzte Harns\u00e4ure (Salomon,4) G. Ascoli,5) Klemperer,6) Frey7)u. a.), besitzt aber nicht die F\u00e4higkeit, dieselbe wiederzubilden.. (Vers. IV.)\nVersuch IV. 1,1 1 defibriniertes Hundeblut -f 1,1 1 0,85\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung -f 470 mg \u00dc; nach 3 t\u00e4giger Autolyse unter Luftdurchleitung in 2 gleiche Portionen geteilt (A, B).\nA sofort koaguliert............................ ergibt \u00dc 54,75 mg.\nB nach weiterer 3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe \u00bb\t\u00bb 40,64 \u00bb\n') Behufs der \u00dc-Bestimmung wurden die Fl\u00fcssigkeiten nach schwacher Ans\u00e4uerung mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure 5' gekocht, auf das urspr\u00fcngliche Volumen mit dest. H\u201e0 gebracht und filtriert. Das Koagulum wurde mit verd\u00fcnnter NaOH schwach alkalisiert, gekocht, von neuem mit Essigs\u00e4ure leicht ges\u00e4uert, nochmals gekocht, auf das Ausgangsvolumen mit H20 dest. aufgef\u00fcllt und filtriert; dieser Proze\u00df wurde nochmals wiederholt; in gleichen Mengen der vereinigten Filtrate wurde die \u00dc nach Salkowski bestimmt (N-Bestimmung).\n*) Bez\u00fcglich der Technik derselben vgl. die II. Mitteilung.\n3)\tAuf die Gesamtfl\u00fcssigkeit berechnet.\n4)\tCharit\u00e9-Annalen 1878.\n6) Arch. f. die gesamte Physiologie, Bd. LXXH.\n6) Ther. d. Gegenw., 1901. und Zentralbl. f. inn. Medizin, 1904.\n:) Zeitschrift f. exper. Path. u. Ther., Bd. II.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nL. Preti,\nDemnach werden wir zu dem Schl\u00fcsse gef\u00fchrt, da\u00df sowohl blutfreie Hundeleber als defibriniertes Hundeblut f\u00fcr sich allein die von ihnen zerst\u00f6rte Harns\u00e4ure nicht wiederzubilden imstande sind, w\u00e4hrend sie vereinigt die Wiederbildung vollziehen. (Vers. V, VI.)\nVersuch V. Kolatur aus 170 g Brei unvollst\u00e4ndig gewaschener Hundeleber -f 1,7 1 NaCl-L\u00f6sung; Zusatz von 1,1266 g \u00dc; Verteilung in 2 gleiche Portionen (A, B):\nA -{- 170 ccm defibriniertes Hundeblut; 3t\u00e4gige Autolyse unter Luftdurchleitung, darauf weitere Verteilung in 2 gleiche Teile (A\u201e A,).\nA, sofort koaguliert...............................ergibt \u00dc 6,54 mg.\nA2 nach weiterer 3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe \u00bb\t\u00bb 512,97 \u00bb\nB -j- 170 ccm NaCl-L\u00f6sung, 3 Tage unter Luftdurchleitung auto-lysiert; darauf ebenfalls in 2 gleiche Portionen (Bt, B2).\nB\u00bb sofort koaguliert...............................ergibt \u00dc 5,33 mg.\nB4 nach weiterer 3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe \u00bb\t\u00bb116,04\nVersuch VI. Kolatur aus 300 g JBrei gewaschener Hundeleber + 3 1 NaCl-L\u00f6sung; Zusatz von 3,171 g \u00dc; 3t\u00e4gige Autolyse unter Luftdurchleitung; darauf Verteilung in 3 gleiche Portionen (A, B, C):\nA sofort koaguliert................................ergibt \u00dc 00.00 mg\nB nach weiterer 3t\u00e4giger Autolyse in verstopftem\nGef\u00e4\u00dfe...................... \u00bb\t\u00bb\t10,00 \u00bb\nC -f-100 ccm defibriniertes Hundeblut und koaguliert nach weiterer 3t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe. . ......................... . . ........... \u00bb\t\u00bb 1204.29 \u00bb\nDie Eigenschaft, zur Wiederbildung von durch blutfreie Leberextrakte zerst\u00f6rter Harns\u00e4ure zu f\u00fchren, kommt auch dem Blutserum zu (Vers. VII); das Kochen beraubt es dieser Eigenschaft, w\u00e4hrend das Kochen der Leber-kolaturen (nach stattgefundener \u00dc-Zerst\u00f6rung) die \u00dc-Wieder-bildung nicht st\u00f6rt (Vers. VIII).\nVersuch VII. Kolatur aus 190 g Brei gewaschener Hundeleber ~f-\t1 0,8o\u00b0/oiger NaCl-L\u00f6sung; Zusatz von 1,4418 g U. Verteilung in\n2 gleiche Portionen (A, B):\nA + 100 ccm Hundeblutserum wird 3 Tage der Autolyse unter Luftdurchleitung \u00fcberlassen, dann in 2 weitere gleiche Portionen verteilt (A,, A,):\nA,\tsofort koaguliert............................... ergibt\t\u00dc 4,56 mg.\nAs nach weiterer 3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe *\t\u00bb 980,60 \u00bb\nB -f 100 ccm NaCl-L\u00f6sung wird ebenfalls 3 Tage der Autolys*' unter Luftdurchleitung \u00fcberlassen und in 2 gleiche Portionen geteilt (Bt, Bti B\u00bb sofort koaguliert ................................ergibt\t\u00dc 00,00 mg.\nB,\tnach weiterer 3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe \u00bb\t\u00bb 14.57 \u00bb","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Harns\u00e4urebildung. IV\n35:\nVersuch VIII. Kolatur aus 80 g Brei gewaschener Hundeleber -f ccm XaCl-L\u00f6sung: Zusatz von 727.4 mg U; 3t\u00e4gige Autolvse unter Luftdurcbleitung. darauf Verteilung in 5 gleiche Portionen.\nA sofort koaguliert .................................ergibt tK 9.70 m\u00bb.\nB nach 3t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe .\t\u00bb\t-\t11.29\nC ,-f 40 ccm Hundeblutserum -f- 60 ccm NaCl-\t\nL\u00f6sung: nach 3 t\u00e4giger Autolyse in ver-\t\nstopftem Gef\u00e4\u00dfe . . \t\t\t*\t.> \u2014 137.54\nD gekocht; darauf wie G behandelt . . . .\t>=135.28\nE -j- 40 ccm gekochtes Hundeblutserum -f- HO ccm\t\ngekochte NaCl-L\u00f6sung, nach 3 t\u00e4giger Autolyse\t\nin verschlossenem Gef\u00e4\u00dfe\t\t>\t> = 13.96\nDa\u00df die Harns\u00e4urewiederbildung nicht auf Kosten von in der Leber enthaltenen Substanzen erfolgt, wurde sch\u00f6n nachgewiesen ;1) w\u00fcrde dies der Fall sein, dann m\u00fc\u00dften in folgendem Versuch IX die Proben C2, D2 betr\u00e4chtliche Harns\u00e4uremengen geliefert haben, was aber nicht zutrifft.\nVersuch IX. Kolatur aus 300 g Rinderleberbrei -f 3 1 XaCl-LOsung, verteilt in 2 gleiche Teile (I, Hj.\nI.\tZusatz von 791,2 mg U; 3t\u00e4gige Autolyse unter Luftdurcbleitung; darauf Verteilung in 5 gleiche Portionen IA,\u2014E,):\nA.\tsofort koaguliert .............. . ergibt U 12.99 mg.\nB,\tnach 3t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe . .\t> 70.49 >\u00b0\nCt -f- 30 ccm Rinderblutserum und koaguliert nach\n3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe . . .\nD, gekocht, darauf wie Ct behandelt...........\nEt gekocht, nach_3 t\u00e4giger Autolyse in verstopftem Gef\u00e4\u00dfe\nII.\tOhne U-Zusatz, nur mit der gleichen NaOH-n i-Menge wie I ver setzt; erf\u00e4hrt im \u00fcbrigen die gleiche Behandlung (A,\u2014E,f:\nA, ergibt 0 = 10.20 mg.\nBt \u00bb\t\u00bb = 9.66 > .\nC*\nD,\nE,\nSchlu\u00dfsatz.\nDie bei Sauerstoffabschlu\u00df erfolgende Wieder bildung von durch Leberextrakte bei Sauerstoffzufuhi zerst\u00f6rter Harns\u00e4ure wird durch ein Ferment bewerkstelligt, welches im Blute und im Blutserum, nich aber in der blutfreien Leber enthalten ist.\n\\i I. Mitteil.; diese Zeitschrift. Bd. LVHI. S. 533. Vers. 7. H\n78.12\n91.04\n11.46\n\u00bb = 9.70 \u00bb = 7.51 \u00bb \u2014 8.94","page":357}],"identifier":"lit37496","issued":"1909","language":"de","pages":"354-357","startpages":"354","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Harns\u00e4urebildung. IV. Mitteilung.","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:52:50.501358+00:00"}