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{"created":"2022-01-31T16:52:51.698746+00:00","id":"lit37512","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Babkin, B. P.","role":"author"},{"name":"N. P. Tichomirow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 62: 468-491","fulltext":[{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der gegenseitigen Beziehungen zwischen der proteolytischen Kraft, dem Stickstofgehalt und dem Gehalt an festen Bestandteilen im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse.\nVon\n\u00df. P. Babkin und N. P. Tichomirow.\nAu* dem physiologischen Laboratorium der Kaiserlichen Milit\u00e4rmedizinischen Akademie\nin St. Petersburg.)\n(L)er Hedaktion zugegangen am 11. September 1909.)\nI.\nWenn wir auch die Frage \u00fcber die chemische Natur der Fermente, die in den verschiedenen Verdauungss\u00e4ften aiisge-schieden werden, beiseite lassen, so tritt doch dessen ungeachtet das deutliche und folgerichtige Verh\u00e4ltnis zwischen ihrer eiwei\u00dfverdauenden Kraft und dem Gehalt an organischen resp. Eiwei\u00dfsubstanzen mit Klarheit zutage.\nWas den Magensaft anbetrifft, so haben schon die ersten Forscher (Ketscher,1 *) Sanotzky,*) Konowalow3)), die das reine Sekret der Magendr\u00fcsen des Hundes untersuchten, mit Sicherheit das Faktum konstatiert, da\u00df die verdauende Kraft des Saftes (nach Mett bestimmt) desto gr\u00f6\u00dfer war, je gr\u00f6\u00dfer in der betreffenden Portion die Hitzef\u00e4llung resp. der Alkoholniederschlag oder der feste R\u00fcckstand war.\nSp\u00e4ter f\u00fchrten Kersten4) und Hanike5) den systema-\n\u2018) N. J. Ketscher, Der Reflex der Mundh\u00f6hle auf die Magensekretion. Diss. St. Petersburg 1890.\n\\) A. S. Sanotzky, Die Erreger der Magensaftsekretion. Diss St. Petersburg 1892.\n3)\tP. N. Konowalow, Die k\u00e4uflichen Pepsine im Vergleich zum normalen Magensaft. Diss. St. Petersburg 1893.\n4)\tW. N. Kersten, Die verdauende Kraft der verschiedenen Arten des Magensaftes in Verbindung mit seinen verschiedenen Niederschl\u00e4gen. Diss. St. Petersburg 1902.\n5i E. A. Hanilie, Die verschiedenen Niederschl\u00e4ge des nat\u00fcrlichen Magensaftes und seine verdauende Kraft. F\u00f6rhandlingar vid Naturfors-karem\u00f6tet i Helsingfors, 1902, S. 15.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 469\ntischen Vergleich zwischen der verdauenden Kraft (nach Mett) der verschiedenen Arten des Hundemagensaftes (bei Milch-, Fleisch- und Brotgenu\u00df) und der Quantit\u00e4t des in diesen mittels verschiedener Methoden erhaltenen Niederschlags. Sie fanden, da\u00df die Quantit\u00e4t sowohl des Alkoholniederschlages, als auch der Hitzef\u00e4llung beinahe dem Quadrat der verdauenden Kratt des untersuchten Saftes proportional sei. Eine geringe, unaufgekl\u00e4rt gebliebene Abweichung gab der Fleischsaft, in dem sich ein etwas kleinerer Niederschlag bildete, als er nach den Zahlen der Quadrate h\u00e4tte sein m\u00fcssen.\nUnabh\u00e4ngig von diesen Autoren kam auch Pek eilt aring1) zu analogen Resultaten, indem er feststellte, da\u00df der Hitzeniederschlag dem Quadrate der verdauenden Kraft des Magensaftes proportional sei.\nWas das Sekret der Bauchspeicheldr\u00fcse anbetrifft, so konnte selbstverst\u00e4ndlich ein derartiger systematischer Vergleich der proteolytischen Kraft der verschiedenen S\u00e4ftearten mit den in diesen erhaltenen Niederschl\u00e4gen vor der Entdeckung der Enterokinase durch Schepowalnikow2) i. J. 1899, die den zymogenen Pankreassaft aktiviert, nicht durchgef\u00fchrt werden.\nJedoch schon bei Kudrewetzki3) finden wir den Hinweis, da\u00df von 2 durch ihn genau untersuchten Fermenten ties Pankreassaftes -das diastatische Ferment immer im gleichen Verh\u00e4ltnis zu den festen R\u00fcckst\u00e4nden steht, das Eiwei\u00dfferment jedoch in dieser Beziehung viele Abweichungen aufweist, obgleich es im allgemeinen mit ihnen \u00fcbereinstimmt\u00bb \u2014 ein Umstand, der, wie wir hinzuf\u00fcgen wollen, vollkommen erkl\u00e4rlich .erscheint, da das diastatische Ferment bekanntlich am wenigsten eines Aktivators bedarf.\nAuf Grund des Angef\u00fchrten erschien es uns von gro\u00dfem Interesse zu sein, die proteolytische Kraft der reinen Pankreas-\nl) C. A. Pekelharing, Mitteilungen \u00fcber Pepsin. Diese Zeitschrift, Bd. XXXV. S. 8 (1902).\n*) N. P. Schepowalnikow, Die Physiologie des Darmsaftes, Diss. St. Petersburg 1899.\n3) W. W. Kudrewetzki, Materiale zur Physiologie der Bauchspeicheldr\u00fcse. Diss. St. Petersburg 1890, S. 34.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nB. P. Babkin und N. P. Tichomirow,\ns\u00e4lte, die durch verschiedene Erreger erhalten wurden, mit ihrem Gehalt an organischen Substanzen zu vergleichen. Da die organischen Substanzen, die im Pankreassafte ausgeschieden werden, in ihrer Hauptmasse wahrscheinlich von eiwei\u00dfartiger Natur sind, so beschlossen wir, den Stickstoffgehalt der verschiedenen Portionen des Saftes mit ihrer eiwei\u00dfl\u00f6senden Kraft zu vergleichen und nach M\u00f6glichkeit eine Bestimmung der Quantit\u00e4t der festen R\u00fcckst\u00e4nde, der organischen Substanzen und der Asche folgen zu lassen.\nAls ein in dieser Beziehung g\u00fcnstiger Hinweis dienten uns einige durch Walther1) konstatierte Fakta, da\u00df der Prozentgehalt an Stickstoff der verschiedenen Pankreass\u00e4fte im direkten Verh\u00e4ltnis zum Prozentgehalt an organischen Substanzen steht.\nII.\nWas die Methodik unserer Versuche anbetrifft, so stellten wir sie mit vollkommen reinem, keine Beimischungen enthaltendem Pankreassaft an, den wir von Hunden mit permanenter, nachPawlow angelegter Pankreasfistel erhalten hatten.\nZu unserer Verf\u00fcgung standen 2 Hunde. Beim ersten war, um den pankreatischen Saft ohne B\u00e9imischung von Darmsaft zu erhalten, die Papille entfernt worden, und der Saft wurde durch eine Glaskan\u00fcle gesammelt. Beim zweiten war es nicht gelungen, die Papille zu entfernen, da sie in der Tiefe und nicht regelrecht auf der Bauchdeckenwunde verwachsen war: daher wurde der Saft mittels einer langen Metallkan\u00fcle, die in den Ductus Wirsungianus durch seine nat\u00fcrliche \u00d6ffnung gef\u00fchrt war, gesammelt. Beiden Hunden war au\u00dferdem je eine Magenfistel angelegt worden.\nDer Saft, der nach verschiedener F\u00fctterung oder Einf\u00fchrung verschiedener L\u00f6sungen in den Magen durch die Fistel ausgeschieden wurde, wurde in ausgekochten graduierten kleinen Zylindern, die nach je 15 Minuten gewechselt wurden,\n') A. A. Walther. Die sekretorische Arbeit der Bauchspeicheldr\u00fcse. Diss. St. Petersburg 1897, S. 127 u. f.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Ober proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. *71\ngesammelt und sofort in Eiswasser gestellt. Jn der Hegel wurde er am selben Tage folgenden Untersuchungen unterworfen :\n1.\tGew\u00f6hnlich in 5 ccm, selten weniger, wurde der Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt.\n2.\tZur Bestimmung der Kraft des Eiwei\u00dffermentes nach Mett gaben wir 1 ccm unverd\u00fcnnten Saft in ein Probi\u00e7rgKischen, f\u00fcgten einen Tropfen Darmsaft und Eiwei\u00dfst\u00fcbchen hinzu und stellten alles auf 10 Stunden in den Thermostaten Tbei 380 C.\nAu\u00dferdem 3. benutzten wir 3\u20145 ccm, je nach der Menge des zu Gebote stehenden Materiales, um den festen R\u00fcckstand, und in einigen Versuchen die organischen Substanzen und die Asche des Saftes zu bestimmen. Zu diesem Zwecke wurde die angef\u00fchrte Menge im Platintiegel auf dem Wasserbad verdampft und bis zu konstantem Gewicht im Trockenschrank bei 1070 C. getrocknet. Um die Asche zu bestimmen, wurde der Inhalt des Tiegels zuerst auf freier Flamme verkohlt und dann der Tiegel im Tonofen gegl\u00fcht. Indem wir auf diese Weise das Gewicht des festen R\u00fcckstandes'und der Asche bestimmten, erhielten wir durch Subtraktion des zweiten Gewichtes vom ersten eine Zahl, die dem Gehalt an organischen Substanzen im Safte entsprach. Den Prozentgehalt an festen und organischen Substanzen und der ASch\u00e9 des Saftes berechneten wir nach der Menge des gewonnenen Saftes.\nIn den F\u00e4llen, wo es die Menge des gewonnenen Saftes erlaubte, f\u00fchrten wir Kontrollbestimmungen aus.\nDer pankreatische Saft, der durch eine Kan\u00fcle gesammelt wird, stellt gew\u00f6hnlich eine vollkommen klare, farblose Fl\u00fcssigkeit dar. Nur manchmal (wenn er lange gesammelt oder langsam sezerniert wird) sieht man in ihm wei\u00dfe Flocken. Wir untersuchten unfiltrierten Saft; jedoch um etwaigen Entgegnungen vorzubeugen, unternahmen wir eine parallele Bestimmung der proteolytischen Kraft nach Mett und des Stickstoffes nach Kjeldahl in filtriertem und unfiltriertem Saft, welch letzterer eine geh\u00f6rige Menge der oben erw\u00e4hnten Flocken enthielt.\nHund Nr. 1. 12. V. 1909 erhielt 000 ccm Milch. Die Sekretion dauerte 7 Stunden, im ganzen wurden 53^6 ccm","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"B. P. Babkin und N. P. Tichomirow.\nSaft gewonnen. Ein Teil wurde durch ein Papierfilter filtriert, der andere blieb unfiltriert.\nTabelle I.\nSaft\tZahlen der Verdauung nach Mett\t! StickstofTgehall\tStickstoffgehalt\n\tin mm *)\tin 5 ccm Saft\tin 100 ccm Saft\n\u2022 . Unfiltriert . . .\tF-\u2019 ' : 4.85\t0,02170\t0,4340\nFiltriert\tj -\t4,85\t0.02247\t0,4494\nAus Tabelle I ist ersichtlieh, da\u00df die Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett f\u00fcr den filtrierten und unfiltrierten Saft identisch sind; die Zahlen des Stickstoffgehaltes weisen wohl eine Differenz auf, aber nur eine geringe, die kaum die Fehlergrenzen der Methode \u00fcberschreitet.\n, HI.\nTabelle II bezieht sich auf die Experimente mit dem Hunde Nr. 1; hier sind die Quantit\u00e4ten des sezernierten Saftes nach Stunden (teilweise nach Viertelstunden) und die Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett angef\u00fchrt.\nAnmerkung: Die Zahlen vor den Klammern bezeichnen die Quantit\u00e4ten des Saftes, welche viertelst\u00fcndlich gesammelt wurden. Nach Mett\u00bb \u2014 die Kraft des proteolytischen Fermentes, welches durch die Kinase des Darmsaftes aktiviert worden war, in Millimetern des Eiwei\u00dfst\u00e4bchons. Alle Substanzen wurden durch die Magenfistel in den Magen des Hundes gef\u00fchrt, ln Exp. 9. V. wurde das Provencer\u00f6l in Form einer Emulsion (90 ccm Provencer\u00f6l und 10 ccm Pankreassaft) eingef\u00fchrt. In Exp. 9. V. und 19. V wurde das Sammeln des Saftes nach 5 Stunden unterbrochen.\nEinzelne Portionen des Saftes dieses Hundes wurden, wo die M\u00f6glichkeit vorlag, einer parallelen Bestimmung auf ihre fermentative Kraft nach Mett und nach Koagulation der Milch, auf den Stickstoffgehalt und den Gehalt an festen R\u00fcckst\u00e4nden unterworfen.\nl) Die Verdauungszahlen nach Mett k\u00f6nnen in diesem Versuch nicht mit den \u00fcbrigen verglichen werden, sondern haben nur relativen Wert, da die Bedingungen der Verdauung der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen hierbei von denen in allen \u00fcbrigen Versuchen differieren.\n","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 473\n'M \u00a9\nz s\nX <M -\u00ae <M\n\u00bb i\nX\n>C5 X N\n^ M IM S3\nCO\nX if\u00ee CC -H","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nB. P. Babkin und N. P. Tichomirow.\n\\n Tabelle III f\u00fchren wir die Resultate der Parallelbestimmungen der Eiwei\u00dfverdauung nach Mett und des Prozentgehaltes an Stickstoff in den untersuchten Portionen an.\nIn dieser Tabelle sind die Saftportionen nach steigender Kraft ihrer VerdauungsWirkung (von oben nach unten) auf die Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett geordnet. Die entsprechenden Zahlen befinden sich in der ersten Rubrik: in der zweiten der Prozentgehalt an Stickstoff in diesen S\u00e4ften.\n\\Y ir sehen, da\u00df parallel der Vermehrung der Verdauungskraft auch eine Vergr\u00f6\u00dferung des Prozentgehaltes an Stickstoff geht. Jedoch vergr\u00f6\u00dfert sich der Stickstoffgehalt weit schneller, als sich die Verdauungskraft vermehrt. Z. B. Portion Nr. 5 enth\u00e4lt zweimal so viel Stickstoff, als Nr. 1, die Verdauungskraft jedoch in Nr. 5 ist blo\u00df 1,36 mal so gro\u00df, als die in Nr. 1. Wenn wir die S\u00e4fte sub 4 und 9 vergleichen, so ist das Verh\u00e4ltnis ihres Stickstoffgehaltes. 1 : 2,11, w\u00e4hrend sich ihre Verdauungszahlen wie 1 : 1,39 verhalten.\nIndem wir uns hier mit diesen zwei Beispielen begn\u00fcgen, k\u00f6nnen wir das Faktum konstatieren, da\u00df zwischen dem Prozentgehalt an Stickstoff im Safte und der Gr\u00f6\u00dfe der Eiwei\u00df Verdauung nach Mett eine durchaus folgerichtige gegenseitige Beziehung besteht, f\u00fcr die man vielleicht eine genauere Bezeichnung, als parallel > linden kann. Schon in den angef\u00fchrten Beispielen findet sich Hinweis auf eine gewisse Proportionalit\u00e4t der Zahlen in der 1. und 2. Rubrik. Diese Proportionalit\u00e4t tritt noch deutlicher zutage, wenn wir den Prozentgehalt an Stickstoff mit den Zahlen der 3. Rubrik vergleichen, die die Quadrate der Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett bezeichnen. Bei einem Vergleich der Zahlep der 2. und 3. Rubrik treten Beziehungen zwischen ihnen hervor, die einer direkten Proportionalit\u00e4t sehr nahe kommen. Und da nach dem Gesetz Seh\u00fctz-Borissows das Verh\u00e4ltnis der Quadrate der Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen als Hinweis auf den relativen Fermentgehalt der S\u00e4fte dient, so kann augenscheinlich zu diesem Zwecke auch das einfache Verh\u00e4ltnis der Zahlen, die dem Prozentgehalt an Stickstoff in den zu vergleichenden S\u00e4ften entsprechen, genommen werden. Der Unterschied ist","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Tabollo III (Hund Nr. 1).\n\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der\nBauchspeicheldr\u00fcse.\n4/0\n^ tV X Ol\n<\u2022\u00ab \u00c7\n\u00a3 PS\n>o co **.!\u00ab\u2022.\n\u25a0\u00bb\t\u00ab-w\t\u25a0 \u00bb.\t\u00abw.\n3 ei\nP s\nrt n\nCO. I\nO) fSi\nI\t,C\n\u00c7 <y\n+++++++++\n\u00abL *\t* \u00f6 \u00ab\nsi oj co crT nC\n& x\n5\t\u00ab3\nei n\nOl.. Ol\n; c\n\u00a9 c ' c c c \u25a0\nV*\t\u2014i\nt\u00df c\nX c\n> >\n\u25a0 > \"\no C\n> > > > > > > >\nO \u00c7C f>.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"B. P. Babkin und N. P. Tichomirow.\nnur der, da\u00df im Falle der Bestimmung des relativen Fermentgehaltes nach dem Gesetze Sch\u00fctz-Borissows der Fehler der Methode Mett ins Quadrat erhoben wird, w\u00e4hrend, wenn mail zu diesem Zwecke das einfache Verh\u00e4ltnis der Zahlen, welche dem StickstofTgehalt in den S\u00e4ften entsprechen, nimmt, der Fehler der Methode mittels des Erhebens ins Quadrat nicht vergr\u00f6\u00dfert wird.\nStellen wir uns auf den Standpunkt der direkten Proportionalit\u00e4t zwischen dem StickstofTgehalt und den Quadraten der Verdauungszahlen nach Mett und berechnen wir auf Grund des StickstotTgehaltes in den S\u00e4ften die theoretischen Quadrate der Verdauungszahlen, so erhalten wir eine Reihe von Zahlen, die in der 4. Rubrik untergebracht sind. In diesem Falle ist als Ausgangspunkt der Saft Nr. 1 mit dem StickstofTgehalt von 0,091 l \u00b0/o und der Verdauungszahl von 2,8 mm genommen und alle Quadrate der Verdauungszahlen sind nach dem Verh\u00e4ltnis des StickstofTgehaltes von Saft Nr. 1 zum StickstofTgehalt der \u00fcbrigen S\u00e4fte berechnet. \u00bb) In der 5. Rubrik stehen die theoretischen Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett, wie wir sie aus ihren Quadraten der 4. Rubrik erhalten. Wir sehen, da\u00df die Abweichung dieser theoretischen Zahlen (5. Rubrik) von den faktischen (1. Rubrik) in den oberen Reihen nur unbedeutend ist, wo sie nicht die Fehlergrenzen der Methode \u00fcberschreitet. Nur unten erreicht die Differenz 10\u201415\u00b0/o (6. Rubrik). Diese Abweichung ist wahrscheinlich zum gro\u00dfen Teil auf den der Methode Mett eigenen Fehler zur\u00fcckzuf\u00fchren, welche in konzentrierten S\u00e4ften mit einem gro\u00dfen Ferment- und Eiwei\u00dfgehalt gew\u00f6hnlich nicht die ganze fermentative Kraft zutage treten l\u00e4\u00dft.\nMachen wir die Berechnung auf derselben Grundlage mit dem Saft Nr. 6, der einen StickstofTgehalt von 0,2746 \u00b0/o und eine Verdauungszahl nach Mett von 4,75 mm aufweist, so er-\n') Biese Berechnungen wurden ausgef\u00fchrt nach der Formel =\nN, X\\\nwo Nt und Na den Prozentgehalt an Stickstoff in 2 zu vergleichenden S\u00e4ften, A \u2014 die Verdauungszahl nach Mett des ersten Saftes, und X \u2014 die gesuchte theoretische Verdauungszahl des zweiten Saftes bezeichnen.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Cher proteolytische Kraft usvv. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 477\nhalten wir in der 7. Rubrik die theoretischen Quadrate der Verdauungszahlen und in der 8. Rubrik die entsprechenden Verdauungszahlen nach Mett, welche noch weniger (9. Rubrik) mit den faktischen Zahlen differieren, als im vorhergehenden Falle.\nMit dem Hunde Nr. 2 unternahmen wir mehr Experimente. Aus der Tabelle IV sind die Saftmengen bei diesem Hunde und die Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett ersichtlich.\nAnmerkung : Die Bezeichnungen sind dieselben, wie in Tabelle U. ln Exp. 2. V. wurde in den Magen durch die Fistel eine \u00d6lemulsion ' (90 ccm Provcncer\u00f6l und 10 ccm Pankreassaft) eingef\u00fchrt ; das Sammeln des Saftes nicht zu Ende gef\u00fchrt. In Exp. 19. V. wurden \u00ab00 ccm Milch durch die Fistel in den Magen des Hundes eingef\u00fchrt. In Exp. 25 V. wurden durch die Fistel in den Magen 200 ccm einer L\u00f6sung von Zucker (100 g) in Wasser mit einer Acidit\u00e4t von 0,15\u00b0/o HCl eingcT\u00fchrt; das Experiment nicht beendet. In diesem Experiment wurde der viertelst\u00fcndlich gesammelte Saft in 3 Portionen geteilt : die 1. bildeten der im Laufe der 1. 2 3. 4. 5. u. \u00df. Viertelstunden gesammelte, die 2. der 8. 9. 10. 11. 12. u. 13. Viertelstunden, die 8. der 14. 15. 1\u00ab. u. 17. Viertelstunden. In Exp. 27. V. wurden 250 ccm einer solchen Zuckerl\u00f6sung, jedoch mit einer Acidit\u00e4t von 0,37 > HCl eingef\u00fchrt; der Saft wurde im Laufe der ersten zwei Stunden gesammelt. In Exp. 3 VI. wurden dem Hunde anfangs 200 ccm 0,15 \u00ab oige HCl durch die Fistel in den Magen eingef\u00fchrt und dann, als die L\u00f6sung den Magen verlassen hatte und die Bauchspeicheldr\u00fcse keinen Saft mehr sezernierte, wurden in den Magen 200 ccm der oben erw\u00e4hnten Zuckerl\u00f6sung mit einer Acidit\u00e4t von 0,2 \u00abV HCl eingef\u00fchrt. Hierauf wurde der Saft noch im laufe von 2 Stunden gesammelt.l)\nIn der folgenden Tabelle V sind die Resultate der Untersuchungen (analog. Tabelle III) des Pankreassaftes vom Hunde Nr. 2 auf seinen Stickstoffgehalt angef\u00fchrt.\nAlle-13 Saftportionen sind nach steigender Kraft der proteolytischen Wirkung geordnet (1. Rubrik). In der 2. Rubrikder Prozentgehalt an Stickstoff! In der 3. Rubrik die Quadrate der Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen. In der 4. Rubrik die auf Grund des Stickstoffgehaltes in den S\u00e4ften berechneten theoretischen\n\u2018) Die Versuche mit Einf\u00fchrung von HCl und Zuckerl\u00f6sungen in den Magen wurden von einem von uns (B. P. Babkin) zusammen mit W. W. Sa witsch zu einigen anderen Zwecken ausgef\u00fchrt. Wir (B. und T.) benutzten die Pankreass\u00e4fte zur Bestimmung ihres StickstofTgehaltes usw.","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"B, P. Babkin und N. P. Tichomirow,\n' <\t<\t\t=\t-\t\t\t-\tX s i\t\t\n1\t. 1\t\t; i\\\t\"\u2022O\t\t\tte\tMenge des Saftes in corn\t; na IV 8\t*5 i \u00bb\n\t\t\t\t\t\t\t\t1 j Nach i Mett\t= 5 ; Q\t. X X o = ~ <-\n\tb'\t\tVi\tte X\t\t\tP\tMenge des Saftes in ccm\tw i C 5? ; i s\t\u00a7 ^ 3 ^\n\u2022'i\t\t\t\tX\t\t\t\t2 Z \u00ab s?\ti \u00ab 3 II3\tte c <=\u25a0\n!\t1\t\t,:JV\tX te\t\t\tte Si te\tMenge des Saftes in ccm\ti \u00a9 , N-, te i-/\u00ae'\to < 3 3\n1\t1\t\t1\tCp\t\t\tsJZ **\t2 2 * \u201c r- =T\tj-Ss P3\tX p \u00c7 <=*\nw*\tp\t\t- j\u00e2?\t\u25a0p\t\t\t1\u00a3\tMenge des Saftes in ccm\t1 1 r 1\t< 2 < - ?\n\" . n\u00dc\t\t\t\t\t\t\t\t2 z \u00ab p \u00a3 6r\tj \u00d4 rs rr o ! 3\ttr g < ~\n|\tI\t\t1\t1\tP P ~\t\tte\tV = * \u00a7 1 :-ft t-, K\tj:f.\t< 2 <\n\t1\t\t1\t1\t\tte te\t\t5 IT \u00ab 3 * c. . O 1 K\t-c\" S \\f$\t3 3 t\u00e8H ZC A\n' 1. \u25a0. 1\t1\t\tf\t\t/[.\u00a3 Z\t\tj\u00e9 <3\t2 z t |\t= 3 0\t\n1\t: 1 S-\t\u00ceC 4\u00bb*\tte te 4'\te\u00bb te x o\tc\tte \u2014 \u2014 <1 X X\tte p r; te 'c\u00ef\t\t\ty s*\t2 ,\tN\t\u2022\u00ab; \u25a0\n\t\t\tte P\tNA\t\tX\t\t2\tH 3\tS ci-- ^\to 3 +\t3 < te H \u00dc\u00ab 3 <\u201c\n\tte\t\tte 4s\u00bb\t\tw1\t\t\t2 2 <t \u00bb\t\t\n\t1\t\t1\tP 'b>\tte e> b\t\t\tS3!\t2 \u25a0 - H.S-\u00bb g (T 3\u00ab\t!?\t4-N ! r c !\tf5\t< \u00a3 < 3 \u00bb\n\t1\t\t1\tte\tte \\3 U'\t\t\t2' 2 (5 P\t! \u2014 W* n \u00ae\tte \u25a0L <-\n1\t<1\t\t** X \"w\u00bb\t\"Ci\tS\t\t\tMenge des Saftes in ccm\tSL s; 2.55\t< 3 2 teg\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u00ab O\t\n!\t\t\tC\u00a3\t\tsi\t\t\t2 2 et \u00bb H 3*\t\u00fc\t<-\nI\tte p p p\t\tp\u00bb. p p \u2014 -\u00bb x x O J\tH* W\u00bb 4^. o V b\t^3 p3 <1\t\t*\u25a03 \"te\t3\u2018 if* s\tQ\t<\n!\tS\t\tS -f- *-\t- N _\t<i\t\t\u00ab te\t\tn =\u25a0\u00bb w : \u25a03 1 S* ;\t;_1_C \u2022 3\tc < 3 2 P s\ni\tte\tte\tS jP\u00a7 f 1\t, ~ ;\tte te\t\tte 4>\t2 Z ? ? !\tCN \u00cf-\u00ce 3 O TT 'S T\t<3*\n':t ht* 11 \u00ab\u2022 IV ( f Itih<I NT.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle V (Hund Nr. 2).\n\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 4-79\nAbweichung von den faktischen Ver- d\u00eeiuungs- /. ahlen in \u00b0/o + mehr \u2014 weniger\tx \u00bbQ \u00ab X X. X 4> \u00ceC\tM ^ ^ \u00ab \u00ab \u00e9* \u00abC of-IS .4 X . 4 5 + + + + + 1 +. ! + + + 1 l\n! ! Theo-j re ti sche Ver- idauungs- ! zahlen i\tiM Ol <M Ol Ol of \u00c7ff X CQ fff 4 eo\u201c K\t\u00a7 <\nTheo- retische Quadrate der Ver- dauungs- zahlen\t1\u00bb '8 h \u00ef X MM h ^\tx' 9 ft\t-3 3 u\nAbweichung von den faktischen Verdauungszahlen in \u00b0/o + mehr \u2014 weniger\t. q ,0i\t4 X\tr\t\u0153 e. w \u00c4 t' \u00ab \u00ab I o X \u00bbft 4 <M* 4 X 4 'O ++++' 1.+:,+++u |\nTheo- retische Ver- dauungs- zahlen\t\u25a0 \u00ab \u2018\u00df J\tO\th\t\u00bb8\tft \u00cf\tp*. x\tX-\tCft \u00c4\t7 -ft ~\t\u00ae\t4\tift\ttftX\tw \u00ab\t\u00ab x\tcc t>\t.\t\u00b1 Ol Ol\tOl\t91\t01\t01 CO\tfff X\tfff 4\t4 \"\t~\nTheo- retische Quadrate der Ver- dauungs- zahlen\t\u00ab a s; s s s 's s s t S.\u00a5 1 C b \u00ef I\u00bb ^\tc K \u00ab \u00ceC-4.\u00ce\u00c7\t\u2014 ^ ^ ^ \u00ab\u2014 ^\nQua- drate der Ver- dau- ungs- zahlen\tw 8 5i S \u00bbH \u00bbA c 5\t2 7\tr~ cc 4 \u00bbft \u00bbft* t> x\" c 4 of *i \u00abft .ft cf \u00ab -**\t*-4\t** \u00bbft\tfc. -4).-\n\u00e4\to *3 OT\t* \u2019S .5\tX X \u00ceC fti 5i \u00bbft\ttc' \u00abft c X !ft\t\u00cf .ft t- *h c r- c\tr\u00bb oi ?ft\tx ~r\tr. \u00abg Cj- C Og . O C X Oi. C5 4 ^ \u00bbft '\u2022 .22 \u2014. -O 4.C. \u2014\u00ab -ft *-\u2022 \u2014\t*+\u25a0 oi oi c\tc o \u00e7 O C o. \u00a9 O O \u00d4 '\u00a9 \u00a9 , o or\nVer- dau- ungs- zahl nach Mett in mm\t.ft\tlft\t\u00bbft\t\u00bbft \u25a0\tcs ~ C. 5\u00df 4 tft ~\t4 \u00bb\u00ab. - 3S T. \u2022\u2014\t- r H 91 W N N (N ft ft ft ft.ft.ftK'' t= \u25a0 o\nArt der Sekret ionserregung\t. \u00a3 \u00c6 'S 2 *5 \u00a3 \u25a0\t4' _\u2022 .\u00fc 7^.>E\u201cCAi^x\u201d='^7 H 55\t\u00a3 > ** eft oi 4cft s \u00a35 3> ^\ty \u2022\tr>.\t\u2014 \u2022\tc; . o * - = u ^\t\u00ae ~\u201c = = v- \u00bb. =|^,.\t3 =~4. jSSSs\u201d=i\u00a7|\tN \u00eeJ\u00ef\u2019^^\u00ee\u00ee SN 5\t> \u00fcds-+++f\u00fcu! +| 4 \u201c\u00fcll\u00efls\u201c\u201c\u00ae 1- 1 \u00ae = - \u00a3\nTag des Ver- suches\t>\u00a3>>>>\u00a3>>\u00a3.\u00a3> >\t| C Cft Cft Cft .ft\t\u00abft 59 cf \u00f6 X \u00c4* I\u00df oi\ts Ol\tOl Ol 01 Ol\t\u00ab Ol 4 \u00d6i\t! \u00c4\nLau- fende Num- mer\t\u2014 Ol 59 ** \u00bbft c r> X 5i c\tOl Cft ** \u00ab f\u00ab \u2022 OM.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXII.\t32\nda\u00df die Destillation nicht beendet' war.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nB. P. Babkin und N. P. Tichomirow,\nQuadrate der Verdauungszahlen, wobei als Ausgangspunkt in diesen Berechnungen der Saft Nr. 5 mit einem Stickstoffgehalt von 0,1079 \u00b0/o und der Verdauungszahl von 2,75 mm genommen ist. Die 5. Rubrik enth\u00e4lt die theoretischen Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett, wie wir sie auf Grund der Zahlen in der 4. Rubrik erhielten. Die Differenz zwischen diesen theoretischen Zahlen der 5. Rubrik und den faktischen Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen in der 1. Rubrik ist in den oberen Portionen (1\u20143) bedeutend, w\u00e4hrend sie in den \u00fcbrigen nicht gro\u00df ist. Es liegt nahe, anzunebmen, da\u00df auch in diesem Falle diese Differenz bis zu einem gewissen Grade auf die Mett sehe Methode zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, da wdr zugeben k\u00f6nnen, da\u00df das Ferment in so schwachen S\u00e4ften, wie 1\u20143, die wenig Eiwei\u00df, dagegen einen bedeutenden Prozentsatz an Alkali enthalten, sich unter Bedingungen befindet, die seine Zersetzung beg\u00fcnstigen. Daher k\u00f6nnen sich die Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen in diesen S\u00e4ften als zu niedrig erweisen. Eine gleiche Abweichung war auch im Saft Nr. 13, der eine gro\u00dfe Verdauungskraft (7,1 mm) besitzt, zu erwarten, jedoch aus einem anderen Grunde, dessen wir schon oben Erw\u00e4hnung getan. Und wenn dies nicht der Fall gewesen ist, so ist der Grund dazu augenscheinlich der, da\u00df in diesem Safte der berechnete Stickstoffgehalt niedriger als der faktische war (cf. Tabelle V).\nIn den Rubriken 7, 8, 9 stehen die der 4., 5. und 6. Rubrik analogen Zahlen, welche auf Grund des Verh\u00e4ltnisses zu Saft Nr. 12 (Stickstoffgehalt = 0,2088 ft/o und Verdauungszahl = 3,95 mm) berechnet sind.\nDiese S\u00e4fte erhielten wir, wie erw\u00e4hnt, von 2 Hunden mit permanenten Pankreasfistein. Au\u00dferdem f\u00fchrten wir nach der gew\u00f6hnlichen Methode1) an einem Hunde noch einen \u00abakuten\u00bb Versuch, zwecks Erhaltung des Pankreassekrets, aus. Die abwechselnde Reizung des rechten und linken N. vagus mit dem Induktionsstrom dauerte 3 Stunden, wobei 2,0 ccm Saft\n') B. P Babkin und W. W. Sa witsch, Zur Frage \u00fcber den Gehalt an festen Bestandteilen in dem auf verschiedene Sekretionserreger erhaltenen pankreatischen Saft. Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 325 u. folg.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Uber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. *81\nsezerniert wurden. Dieses Sekret verdickte sich bei Zimmertemperatur allm\u00e4hlich, bis es schlie\u00dflich gelatineartige Konsistenz annahm. Alles dieses sprach f\u00fcr einen gro\u00dfen Gehalt an Eiwei\u00dfsubstanzen. Und in der Tat war der Stickstoffgehalt in diesem Saft sehr bedeutend \u2014 mehr als 2\u00b0/o: die Verdauung der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett aber ergab eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleine Zahl \u2014 0,35 mm.\nWenn wir diesen Saft z. B. mit dem Saft Nr. 6 vom Hunde Nr. 1 (cf. Tabelle III) vergleichen und ihren bezw. Stickstoffgehalt berechnen, so erhalten wir folgende Zahlen.\nTabelle VI.\nHund\tArt der und Tag\tSekre- des Ver-\tlions- suehes j erregung\tVerdau-ungs-zahlen nach Met l in mm\tStickst off-1 gehalt in \u00b0/o ! =\tQuadrate der Verdauungszahlen\tTheo- ; retische ! Quadrate der Ver-dauungs-zahien 1\tTheo- ; retische j Ver- ; dauungs-| zahlen \u2022\tAbweichung von den faktischen V\u00e7r ilauungs-zahlen in % -\n'\u201c-1 vencer\u00f6l M-\tV i?td.\t4.75\t0,2746\t22,56\t22.56\t- !\t4,75\t\u2022 .\u25a0\nAkutes Ex- y p\u00e9riment va^us *\tv\treizung\t0,35\tI ' 2,1155\t40,32\t173,\u00ab2\t13,18\t+ 1\"7,\u00ab\nAus dieser Tabelle ist ersichtlich, da\u00df in den beiden gegebenen S\u00e4ften der Stickstoffgehalt sehr bedeutend von den Mettschen Resultaten differiert. Die theoretische Verdauungs-zahl der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen nach Mett ist im akuten Versuch um 107'Vo gr\u00f6\u00dfer als die faktische. Jedoch auch in diesem Falle ist die Differenz wenigstens zum gr\u00f6\u00dften Teil wiederum auf die Mettsche Methode zur\u00fcckzuf\u00fchren. Bei einer solchen \u00dcbers\u00e4ttigung mit Eiwei\u00dfstoffen, wie in dem Falle unseres akuten Versuches, kann die Mettsche Methode nicht die ganze fermentative Kraft zeigen und ergibt niedrigere Zahlen.\nEine gleiche Abweichung erhielt auch Sa witsch,1) als er die Mettsche Methode mittels der Koagulation von Milch\nV) W. W. Sa witsch. Beitr\u00e4ge zur Physiologie der Pankreassaft-sekretion. Zentralbl. f. die ges. Physiol, u. Pathol, des Stoffwechsels, lh\u00fcff, Nr. 1. S. 6 u. folg. -","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nH. P. Babkin und N. P. Tichomirow,\nkontrollierte. Wir finden z. B. auf Seite 6 der zitierten Arbeit folgende Zahlen: Koagulationszeit f\u00fcr 2 S\u00e4fte 20\u201c und 270' Verdauungszahlen f\u00fcr Eiwei\u00df nach Mett in denselben S\u00e4ften 6,1 und 2,8 mm. Wenn wir auf Grund gewisser Regeln den bezw. Fermentgehalt dieser S\u00e4fte berechnen, so erhalten wir nach der ersten Methode (Koagulation der Milch) ein Verh\u00e4ltnis von 13,5:1; nach der zweiten (Mett) 4,75:1. Diese Differenz erhielt Sawitsch, wie aus einem Vergleich der Zahlen in der von ihm angef\u00fchrten Tabelle ersichtlich, dadurch, da\u00df die Zahl 6,1 mm (nach Mett) zu klein ist.\nNat\u00fcrlich gibt uns unser Versuch allein, wo wir . eine so gro\u00dfe Differenz zwischen dem Stickstoffgehalt und der verdauenden Kraft nach Mett erhielten, nicht das Recht, irgend welche bestimmte Schlu\u00dffolgerungen zu ziehen, jedoch verdient er erw\u00e4hnt zu werden, besonders in Parallele mit dem angef\u00fchrten Versuche Sawitschs.\nIV.\nBei Aufstellung der parallelen Bestimmungen der proteolytischen Kraft der S\u00e4fte nach Mett und ihres Stickstoffgehaltes f\u00fchrten wir in einigen F\u00e4llen, in denen sich uns die M\u00f6glichkeit dazu bot, zur Kontrolle Koagulationsversuche mit Milch aus, wobei des Vergleiches wegen je 2 Saftportionen genommen wurden. Daher k\u00f6nnen die in der folgenden Tabelle VII angef\u00fchrten Zahlen blo\u00df paarweise verglichen werden, da jedes Paar solcher S\u00e4fte in bezug auf die Koagulation der Milch untei die gleichen Bedingungen gebracht war.\nZur Koagulation nahm man 10,0 ccm Milch, die vorher mit 1,0 ccm HCl von 0,5 \u00b0/o anges\u00e4uert und in einem Wasserthermostaten bei 38\u00b0 G. gew\u00e4rmt worden war. Der Saft, den man zur Koagulation gebrauchte, wurde in der K\u00e4lte aktiviert, rindern man ihm Darmsaft beimengte, und ihn dann zur Milch hinzuf\u00fcgte, in einem Falle unaufgel\u00f6st (Versuch mit den S\u00e4ften 21 V des Hundes Nr. 1), in den \u00fcbrigen F\u00e4llen dagegen 5 mal aufgel\u00f6st (0,5 ccm Saft -|- 2,0 ccm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung).\nDie Resultate dieser Versuche mit 4 Paaren S\u00e4ften sind in Tabelle VII angef\u00fchrt.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle VII.\n\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 4&1\n3\t\u00a9\nrt (M\nC -*0\nc\nu.\n\u00a9 \u00ab","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\tB. P. Babkin und N. P. Tichomirow,\nIn dieser Tabelle sind die Bestimmungen der Verdauungskraft nach Mett, der StickstofTgehalt der S\u00e4fte und die Koagulationszeit der Milch in Sekunden angef\u00fchrt. In 3 Paaren S\u00e4ften wurde, nach der Probe auf Gerinnen der Milch mit gleichen Saftmengen, zur Kontrolle der gefundenen Resultate die Koagulation der Milch durch, ihrem Fermentgehalt nach, \u00e4quivalente Saftmengen gemacht.\nAus der \u00dcbersicht \u00fcber die Zahlendata dieser Tabelle sehen wir, da\u00df die Fermentmengen, welche f\u00fcr jedes Paar S\u00e4fte auf 3 Arten berechnet wurden, n\u00e4mlich auf Grund der Mett sehen Methode, des Stickstoffgehaltes und der Gerinnungszeit der Milch, keine gro\u00dfen Differenzen zeigen. So ergeben sich zum Beispiel f\u00fcr das erste Paar S\u00e4fte folgende Verh\u00e4ltnisse : 1 : 1,78 (Mett), 1 : 1,91 (Stickstoff) und 1 : 2 (Koagulation der Milch).\nV\nWenn wir uns nun den festen Bestandteilen und den organischen Substanzen zuwenden, welche wir aus dem Pankreassafte erhielten, so sehen wir, da\u00df es gesetzm\u00e4\u00dfige Verh\u00e4ltnisse zwischen den ersteren und der Verdauungskraft einerseits und dem Stickstoffgehalt und den letzteren anderseits gibt.\nIn Tabelle VIII sind die nach Mett bestimmten Gr\u00f6\u00dfen der Verdauung verschiedener Pankreass\u00e4fte von beiden Hunden, der Prozentgehalt an Stickstoff und festen Bestandteilen einander gegen\u00fcbergestellt und f\u00fcr die H\u00e4lfte der Versuche noch der Prozentgehalt an organischen Substanzen und Asche.\nEin fl\u00fcchtiger Blick auf diese Tabelle gen\u00fcgt, um das Vorhandensein eines bestimmten Verh\u00e4ltnisses zwischen der Verdauungskraft und dem Prozentgehalt an Stickstoff einerseits und dem der festen Bestandteile anderseits zu konstatieren : je gr\u00f6\u00dfer die Verdauungskraft des Saftes und dementsprechend gr\u00f6\u00dfer sein Stickstoffgehalt, desto reicher ist solcher Saft an festen Bestandteilen. Eine gewisse Nicht\u00fcbereinstimmung beobachten wir nur bei einem geringen Unterschiede der Verdauungskraft des Saftes resp. seines Stickstoffgehaltes.","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 485\nTabelle VIII.\nNr. der Bc- stim- mung\tI Hund | Nr. !\tt i Monat \u2022 ' 1 und .! Datum 1\t\t\u2022 i Art der Sekretionserregung j\ti 1 Nach t Mett\tPro- ; zent-gehalt ! an j Stickstoff ;\t% der \" \"\" r *\t<ler tcston o,*u\u201e. Be- j sehen stand- L. Sut*- teile is,ani j zen\t\t0 der Asehe\nl\t2\t30.\tIV.1\tHCl 0,1 %. 1 Stunde\t3.55\t. 0,1926\t\u25a0 \u25a0 i 1.885 i\t- j\t\n2\t1\t30.\tIV.\tHCl 0.1 \u00ab/o. I St. 3 Vrtl.\t2,8 i\t0.1016\t1.352 i\t\u2022 . \u2014 ]\t^\t\n3\t2\t2.\tV.\tProvencer\u00f6l. 3 St.\t7,1\t0.6585\t5,180\t\u25a0 \u2014\t\u2014\n4\t1\t9.\tV.\t>\u2022 '\t1 St. j\t5,0 \u25a0\t0,3587\t3,104\tv\t1\t\n5\t1 :\t9.\tV.\t>\t5 St.\t4,75 j\t0.2746\t2,612\t\t..\u2014\n(1\t2 !\t9.\tV.\tHCl 0,1V. iSt.\t3.4\t0,1471\t1,869\t; \u2014 \u25a0\tj :\u2014\n7\t2\t19.\tV.\tMilch\t3,9\t0.2410\t2.423\t\u2014\tL _\u25a0\nH\t1 '\t19.\tv.\tEigelb. 2 St.\t5.2\t.0,4189\t: 3,288 !\t\t\u2014\u2022 :\n3\ti !\t19.\tV.\t\u25a0 4SI.\t3,6\t0,1695\t1.914 |\t\u25a0 \u2014\t\nio.\t1\t19.\tV.\tEigelb. 1 + 3 St.\t4.8\t0,3236\t2,964\t\u2014\t\u2014\n11\ti j\t14.\tV.\tHCl0,25%. ISt. 1 Vrtl.\t,4,8\t0:3047\t2,770\t1,870\t0.900\n12\ti\t14.\tV.\tHCl 0,25%. 1 St. 2 Vrtl.\tj 3,1\t0.1135\t1,573\t0,670^0.903\t\n13\ti\t21.\tV.\tHCl 0,1%. 2 Vrtl.\t12,8\t0,0911\t1,452\t0^511 0,941\t\n14\t1\t21\tV.\tHCl 0,1%. 4,5u. 6 Vrtl.\t! 3,8\t0,1891\t2;036\t1,122\t0.914\n15\t2\t23.\tV.\tHCl 0,1%. 2 Vrtl.\t1,9\t0.0658\t1,330\t0,4080,922\t\n13\t2\t23.\tV.\tHCl 0,1%. 1. u. 3 Vrtl.\tI 2,3\t0,1016\t1,570\tj 0,643 0,927\t\n17\t2\t25.\tV.\tHCl + Zucker. 1 Teil\t! 3,95\t0,2088\t2.248\t1.294 0.954\t\n18\t2\t25.\tV.\tHCl -f Zucker. 2 Teil\t2.4\t0,0869\t1,473\t0.5460,927\t\n19\t2\t27.\tV.\tHCl + Zucker. 1 St.\t2.75\t0,1079\t1,683\t0,733 0,950\t\n20\t2\t28.\tV.\tMilch. 2 u. 3 St.\t3,6\t0,1933\t2.126\t1.2080,918\t\nWenn wir die festen Bestandteile nach steigender Verdauungskraft oder nach dem Stickstoffgehalt der entsprechenden S\u00e4fte ordnen, so bemerken wir einen gewissen Parallelismus aller dieser 3 Gr\u00f6\u00dfen. Hierbei beobachten wir bei der Anordnung der festen Bestandteile nach der proteolytischen ..Kraft eine etwas h\u00e4ufigere Abweichung von dieser Hegel als bei der Anordnung der festen Bestandteile nach dem Stickstoffgehalt.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\n\u00df. P. Babkin und N. P. Tichomirow,\nProteolytische Kraft nach Mett\t\u00b0/0 der festen 1 Bestandteile\t\u00b0/o des Stickstoffs\t\u00b0/o der festen Bestandteile\nU\t1 1,330\t0,0658\t1.330\n2.3\t1.570\t0,0869\t1,473\n2,4\t1,470\t0,0911\t1,452\n2,75\t1,683\t0.1016\t1,352\n2,8\t1,352\t0,1016\t1,570\n2,8\t1,452\t0,1079\t1,683\n8,1\t1,572.\t0,1135\t1,573\n3,4\t1.869\t0,1471\t1,869\n3,55\t1,885\t0,1695\t1,914\n3,6\t1,914\t0.1891\t2,036\n3.6\t2,126\t0,1926\t1,885\n3.8\t2,036\t0,1933\t2,126\n3.\u00ce)\t2.423\t0,2088\t2,248\n3,95\t.\t2,248\t0.2410\t,\t2,423\n4,75\t2,612\t0.2746\t2,612\n4,8\t2,770\t0,3047\t2,770\n4.8\t2,964\t0.3236\t2,964\n5.0\t3,104\t0,3587\t3,104\n5,2\t3,288\t0,4189\t3,288\n7,1\t5,180\t0,6585\t5,180\nEine genauere Analyse des Verh\u00e4ltnisses zwischen der Verdauungskraft und den festen Bestandteilen zeigt, wie wir aus Tabelle IX und X sehen, da\u00df diese Verh\u00e4ltnisse sich sehr dem einfachen Verh\u00e4ltnis zwischen den Mengen verdauten Eiwei\u00dfes (in Millimetern der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen) und den Zahlen der festen Bestandteile n\u00e4hern, dagegen stark von den Verh\u00e4ltnissen derQuadrate der Millimeter der Verdauung abweichen.\nWie in Tabelle IX, so sind auch in Tabelle X die Bestimmungen paarweise angeordnet, wobei wir uns bem\u00fchten, die Verh\u00e4ltnisse zwischen 2 Bestimmungen eines und desselben Versuches aufzusuchen: hatte jedoch der Versuch blo\u00df eine Bestimmung, so verglichen wir dieselbe mit der Bestimmung eines nach M\u00f6glichkeit analogen Versuchs (S\u00e4ure, Milch,","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 4tf7\nProvencer\u00f6l usw.) eines und desselben oder verschiedener Hunde.\nTabelle IX.\nBestimmung Nr,\tDas Verh\u00e4ltnis zwischen i den Gr\u00f6\u00dfen der . 1 Verdauung\t. ,|\tDas Verh\u00e4ltnis zwischen den Gr\u00f6\u00dfen der festen Bestandteile\n4 und 5\t1,1\t1.2\n' ;;H\t\u00bb\t9\t\t.\t,\t1.7\n' 's > 10\ti,iJ\tU\n1 \u25a0 2\t1,3\t1,3\n2 \u00bb \u00ab\t1,2\t\u20221.4\n3\t7\t1,8\t2,1\nIn Tabelle X werden au\u00dfer den Verh\u00e4ltniszahlen zwischen den Millimetern der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen (1. Rubrik) und- den festen Bestandteilen (2. Rubrik), noch- die Verh\u00e4ltnisse der Quadrate der Verdauungskraft (3. Rubrik), der Stickstojfrnenge (4. Rubrik) und der Menge der organischen Substanzen (5. Rubrik) der entsprechenden S\u00e4fte angef\u00fchrt.\nTabelle X.\nBestim- mung Nr.\tVerh\u00e4ltnis zwischen den Gr\u00f6\u00dfen der Verdauung\tVerh\u00e4ltnis zwischen den Gr\u00f6\u00dfen der festen Bestandteile\tVerh\u00e4ltnis der Quadrate der Millimeter der Verdauung\tVerh\u00e4ltnis j der Gr\u00f6\u00dfen des Prozent-' gehaltes ah Stickstoff\tVerh\u00e4ltnis der Gr\u00f6\u00dfen der organischen Substanzen\n11 und 12\t1,5\t1,8\t2,4\t2,7\t.\t' 2, '\n13 V 14\t1,4\t1,4\t1,\u00ab\t2,1\t2.2 .\n15 \u00bb 16\t1,2\t1,2\t1,4\t1,5\t1.6\n17\t18\t1,6\t1,5\t2,7\t2,4\t2.4\n19 * 20\t1,3\t1,2\t1,7\t1,8\t1.6\nWie die Zahlen der beiden Tabellen zeigen, stimmen viele Verh\u00e4ltniszahlen zwischen der Menge verdauten Eiwei\u00dfes und den entsprechenden Verh\u00e4ltniszahlen der festen Bestandteile","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"B. P. Babkin und N. P. Tichomirow.\nv\t-.4\u00bb\t'\t\u25a0\t\u2022 \u2022\nvollkommen \u00fcberein. Einige F\u00e4lle dagegen zeigen eine Abwechselung bald nach der einen, bald nach der anderen Seite.\nDie zweite H\u00e4lfte der Tabelle X zeigt, da\u00df das Verh\u00e4ltnis der Menge an Stickstoff und organischen Substanzen von den einfachen Verh\u00e4ltnissen zwischen den Millimetern der Verdauung abweicht und sich am meisten den Verh\u00e4ltnissen zwischen den Quadraten der Verdauung entsprechenden Saftportionen n\u00e4hert. Und auch hier finden wir in einigen F\u00e4llen eine fast vollkommene \u00dcbereinstimmung aller 3 erw\u00e4hnten Gr\u00f6\u00dfen.\nDie angef\u00fchrten Data sind denjenigen Kerstens1) analog, welcher in betreff des Magensaftes fand, da\u00df das Verh\u00e4ltnis zwischen den festen Bestandteilen verschiedener Saftarten sich am meisten dem Verh\u00e4ltnis zwischen den von ihnen verdauten Quantit\u00e4ten Eiwei\u00dfes n\u00e4hert, das Verh\u00e4ltnis zwischen ihren Alkoholniederschl\u00e4gen (resp. Hitzeniederschl\u00e4gen) dagegen den Quadraten der Verdauungszahlen der Eiwei\u00dfst\u00e4bchen.\nAlso.sprechen diese Tatsachen sozusagen f\u00fcr eine gewisse Gemeinsamkeit der Arbeit der Magen- und Pankreasdr\u00fcsenzellen.\nVI.\nSchon mit Hilfe der Bestimmung des festen Bestandteils des Pankreassaftes oder der in ihm enthaltenen organischen Substanzen k\u00f6nnen wir, wie wir soeben gesehen, uns eine richtige Vorstellung von der fermentativen Kraft des gegebenen Saftes machen. Da die Menge der Aschebestandteile in den verschiedenen Pankreass\u00e4ften in sehr geringen Grenzen schwankt, so mu\u00df ein Gewichtsunterschied der festen Bestandteile zweier S\u00e4fte haupts\u00e4chlich ihrem verschiedenen Gehalt an organischen Substanzen zugeschrieben werden. Also gibt es keinen prinzipiellen Unterschied zwischen der Bestimmung der festen Bestandteile und der organischen Substanzen dieses oder jenes Prankreassaftes, als Methoden der Bestimmung seiner Verdauungskraft.\nMit gro\u00dfem Recht kann man annehmen, da\u00df der Haupt-\nV' VV. N. Kersten. Diss.. I. c.","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse 489\nteil der organischen Substanzen, welche mit dem. Pankreassafte ausgeschieden werden, zur Kategorie der Eiwei\u00dfstoffe geh\u00f6rt. Diese Annahme wird bis zu einem gewissen Grade durch folgende einfache \u00dcberlegung begr\u00fcndet. Wenn wir zugeben, da\u00df alle stickstoffhaltigen Substanzen des Pankreassaftes eiwei\u00dfartigJr Natur sind, und diese letzteren 10 \u00b0/o Stickstoff enthalten, so m\u00fcssen wir, indem wir die Gr\u00f6\u00dfen des Stickstoffgehaltes in Prozent der verschiedenen Saftportionen mit dem Faktor 6,25 multiplizieren, als Resultat Zahlen erhalten, welche den Zahlen der in den entsprechenden Saftportionen gefundenen organischen Substanzen sehr naheliegend sind. Dieses erweist sich auch in der Tat. Hier geben wir die Gegen\u00fcberstellung der faktischen und der in unseren Versuchen berechneten Zahlen f\u00fcr die organischen Substanzen.\nNr. der Bestimmung\tTheoretische Gr\u00f6\u00dfen\tFaktische Gr\u00f6\u00dfen\n1J\t1.905\t1.870\n12\t0,709\t0.070\n18\t0.569\t0.511\n14\t1.182\tr 1.122\n15\t0.412\t0,108\n16\t0.685\t0,648\n17\t1,805\t1.294\nIS\t0,548\t0.546\n16\t0.674\t0,788\n2\u00b0\t1,208\t! 1.208 1V \u2022\t.\nHierbei dr\u00e4ngt sich uns von selbst folgender Schlu\u00df auf, ob man nicht, im Hinblick auf den engsten Zusammenhang zwischen den stickstoffhaltigen Substanzen im Pankreassafte und seiner Fermentkraft, die Bestimmung des Stickstoffgehaltes verschiedener Pankreass\u00e4fte als Ma\u00df ihrer proteolytischen Kraft benutzen kann. Es scheint uns, als ob alles oben Gesagte diese Annahme sehr wahrscheinlich macht.\nWenn schon in der Tat die festen Bestandteile und die organischen Substanzen die M\u00f6glichkeit bieten, \u00fcber die fermen-","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"*' \u25a0\t\u00df P- Babkin und N. P. Tichomirow,\ntative Kraft resp. den Fermentgehalt im Pankreassafte zu urteilen, \u2022so gibt uns umsomehr die Bestimmung des Stickstoffgehaltes diese M\u00f6glichkeit, da wir eigentlich in allen 3 F\u00e4llen haupts\u00e4chlich den Gehalt an Eiwei\u00dfstoffen im Safte erkennen, jedoch in einem Falle mit geringerer, im anderen mit gr\u00f6\u00dferer Bequemlichkeit und Schnelligkeit.\nIst auch die Methode Kjeldahls zur Bestimmung des Stickstoffgehaltes im Pankreassafte etwas komplizierter als die Mettsche Methode, so bietet sie anderseits, besonders wenn, wie wir es oben (Tabelle VI) sahen, der Saft viel Eiwei\u00df, resp.\u2019 Trypsin enth\u00e4lt, viel genauere Hinweise, als die Mettsche Methode.\nEs bleibt uns noch ein Punkt zu erw\u00e4hnen : wie bekannt, gen\u00fcgt f\u00fcr die Mettsche Methode die Benutzung von 1 ccm\u2019, ja im \u00e4u\u00dfersten Falle von 0,8 ccm Pankreassaftes \u2014 welcher Umstand besonders, z. B. bei akuten Versuchen, wenn eine unbedeutende Saftmenge sezerniert wird, von gro\u00dfer Wichtigkeit ist. Bei der Methode Kjeldahls spielt dagegen die Menge des Materials ohne Zweifel eine Rolle, da bei Vergr\u00f6\u00dferung desselben der bei den Berechnungen usw* unvermeidliche Pro7 zentfehler sich verringert.\nUm zu erkl\u00e4ren, welche Bedeutung die zur Bestimmung des Stickstoffgehaltes nach Kjeldahl genommenen Mengen Pankreassaftes haben, machten wir parallele Bestimmungen mit 1 ccm und 5 ccm ein und desselben Saftes.\nTabelle XI.\nHund Nr. 2 ! Saft, Ver- 1 menge such j vom ! ccm\tj Prozentgehalt ; an Stickstoff\tNach Mett (faktische Gr\u00fcben) in mm\t; Theoretische | Gr\u00f6\u00dfen der 1 Verdauung j nach Mett in mm\tUnterschied zwischen | den faktischen und theoretischen Gr\u00f6\u00dfen der Verdauung ! \u2022 in mm\n27. V. 5\t0.1079\t1 ,~\t~\ti\t\t\n27. V. 1\t0.1177\ti\t2.87\t4- 0,12\n28. V \u00f6 1\t0,1933\t) !\t\u2014\t\u2014\n28. V\t1 .\t0.2172\tj 3.6\t3,81\t+ 0,21","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber proteolytische Kraft usw. im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse. 491\nIn beiden F\u00e4llen erhielten wir, wie Tabelle XI zeigt, einen etwas gr\u00f6\u00dferen Stickstoffgehalt bei den Bestimmungen, welche mit 1 ccm Saft gemacht wurden, im Vergleich zu den Bestimmungen mit 5 ccm. Wenn wir nach den Verh\u00e4ltnissen der Prozentgr\u00f6\u00dfen des Stickstoffs die Gr\u00f6\u00dfe der Verdauung des Eiwei\u00dfst\u00e4bchens in Millimetern, welche dem in 1 ccm Saft (cf. Abschnitt III) gefundenen Stickstoff entspricht, berechnen, zeigt es sich, da\u00df im Versuch 27. V. die theoretische Gr\u00f6\u00dfe der Verdauung nach Mett 2,87 mm betragen mu\u00dfte (im Gegensatz zu den faktischen 2,75 mm) und im Versuch 28. V. 8.81 mm des Eiwei\u00dfst\u00e4bchens (zu den faktischen 3,6 mm) Im ersten Falle betr\u00e4gt die Abweichung der theoretischen von den faktischen Gr\u00f6\u00dfen 0.12 mm, im zweiten 0,21 mm d. h. nicht mehr, als an und f\u00fcr sich die Mettsche Methode gibt. Dennoch scheint es w\u00fcnschenswert zu sein, zu diesen Bestimmungen eine gr\u00f6\u00dfere Menge fankreassaftes als 1 ccm zu benutzen.\nEs versteht sich von selbst, da\u00df es zur Anerkennung der Bestimmung des Stickstoffs im Pankreassafte nach einer dem erprobten M e 11 sehen Verfahren gleichwertigen Methode weiterer detaillierter Untersuchungen bedarf. Auf Grund unserer Versuche, welche einen Parallelismus zwischen dem durch die Pankreaszellen ausgeschiedenen Trypsin und den Stickstoff enthaltenden organischen Substanzen resp. dem Eiwei\u00df feststellen \u2014 \u00fcber engere Wechselbeziehungen zwischen ; ihnen k\u00f6nnen wir noch nicht urteilen \u2014, weisen wir nur auf die M\u00f6glichkeit hin, auf diesem Wege den Gehalt eines proteolytischen Ferments in dem einen oder anderen Pankreassafte nachzuweisen.","page":491}],"identifier":"lit37512","issued":"1909","language":"de","pages":"468-491","startpages":"468","title":"Zur Frage der gegenseitigen Beziehungen zwischen der proteolytischen Kraft, dem Stickstoffgehalt und dem Gehalt an festen Bestandteilen im Safte der Bauchspeicheldr\u00fcse","type":"Journal Article","volume":"62"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:52:51.698752+00:00"}