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{"created":"2022-01-31T15:22:46.289553+00:00","id":"lit37554","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Imabuchi, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 64: 1-9","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den N\u00e4hrwert der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes.\nVon\nDr. T. Imabuclii aus Fukuoka (Japan).\n(Aus der chemischen Abteilung des pathologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 23. November 190!\u00bb.)\n\u00dcber die Ausnutzung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes beim Hunde, wenn dieselben dem Tiere nach vorherigem Auskoagulieren in Form eines trockenen Pulvers gegeben werden, liegen Ausnutzungsversuche von E. Salkowski1) vor, welche eine Ausnutzung bis 95,5 \u00b0/o in einem Versuche ergeben haben. Bilanz versuche mit diesem Pr\u00e4parate liegen noch nicht vor. Auf Veranlassung von Prof. E. Salkowski habe ich einen solchen angestellt.\nDas F\u00fctterungsmaterial wurde nach folgendem Verfahren dargestellt :\nM\u00f6glichst frisches defibriniertes Binderblut wurde in 3 \u2014 t f\u00e2ches Volumen siedendes Wasser in einer gro\u00dfen Porzellanschale allm\u00e4hlich eingegossen, dann auf freiem Feuer unter starkem Umr\u00fchren zum wallenden Sieden erhitzt und durch \u00e4u\u00dferst vorsichtigen Zusatz von verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure daf\u00fcr gesorgt, da\u00df die Reaktion neutral oder ganz schwach sauer war. Die Koagulation ging immer schnell vor sich. Das Koagulum wurde nach einigem Abk\u00fchlen durch ein Lein wandtuch abkoliert, mit hei\u00dfem Wasser wiederholt nachgewaschen, gut abgepre\u00dft und dann auf dem Wasserbade getrocknet. Das in dieser Weise behandelte Blutkoagulum wurde beim Trocknen so hart, da\u00df es kaum m\u00f6glich war, dasselbe mit den mir zur Verf\u00fcgung stehenden Hilfsmitteln in ein ganz feines Pulver\nBiochem. Zeitschrift, Bd. XIX, S. 83.\nH\u00f6ppe-Seyier's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXIV.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nT. Imabuclii.\numzuwandeln. Ich mu\u00dfte mich daher mit einem Pulver von einem solchen Grade der Feinheit begn\u00fcgen, da\u00df es durch\nVerdauungssalzs\u00e4ure in einigen Stunden vollst\u00e4ndig aufgel\u00f6st wurde.\nDie N-Bestimmung des Blutkoagulums ergab ein Mittel von 3 Analysen nach Kjeldahl i4,594\u00b0/0, Der Versuch ist an einem Hunde in Stickstoffgleichgewicht angestellt. Es war eine H\u00fcndin von 11,71 kg Anfangsgewicht, welche von einem fr\u00fcheren Versuche her mit einer aus 300 g Pferdefleisch und 50 g SPeck bestehenden Nahrung sich nahezu im Stickstoffgleichgewicht befand. Der F\u00fctterungsversuch zerf\u00e4llt in eine Vorperiode (1) von 5 Tagen, in welcher der Hund die aus 300 g Pferdefleisch und 50 g Speck mit Wasser unter Zusatz von 1 g Kochsalz gekochte Nahrung erhielt ; eine Haupt- oder Versuchsperiode von 10 t\u00e4giger Dauer, in welcher das Fleisch durch Blutkoagula ersetzt werden sollte, und eine Nachperiode von o Tagen, bei derselben Ern\u00e4hrung wie in der Vorperiode.\nWas die Abgrenzung des Kotes in jeder Periode betrifft, aul die nat\u00fcrlich sehr viel ankommt, so wurde am Anfang jeder Periode nach dem Vorgang von Cremer der Nahrung etwa 10 g Kieselgur zugesetzt und dadurch eine ziemlich scharfe Abgrenzung erzielt.\nAm Schl\u00fcsse des Versuches erhielt das Tier reichliches kieselgurhaltiges Futter, durch das noch viel Versuchskost herausbef\u00f6rdert wurde, dessen Vernachl\u00e4ssigung selbstverst\u00e4ndlich grobe Fehler verursacht haben w\u00fcrde.\nIn der Vor- und Nachperiode hatte die Nahrung folgende Zusammensetzung pro Tag:\n300 g Pferdefleisch \u00e0 3,363 \u00b0/o N = 10,089 g N 50 \u00bb Speck\t\u00bb 0,243 \u00b0/o \u00bb = 0,122 >\nZusammen 10,211 g N\nIn der Versuchsperiode sollte nun der Stickstoffgehalt der Extraktivstoffe durch Liebigschen Fleischextrakt ersetzt werden und der Stickstoffgehalt des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers durch Blut-koagulum. V on 300 g Fleisch, welches der Hund in der","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den N\u00e4hrwert der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes.\t3\nVorperiode t\u00e4glich erhielt, rechnete ich 1 f2o = 0,5045 g als Extraktiv-N. Die Nahrung sollte demnach folgenderma\u00dfen zusammengesetzt werden:\n65,7 g Blutkoagulum\t\u00e0 14,594 \u00b0/o N = 9,588 g N\n28,5 ccm 20rt/o Fleichextraktl\u00f6sung \u00bb 1,762 \u00b0/o \u00bb = 0.502 \u00bb\n50 g Speck\t\u00bb 0,243 o/o > \u20140,122 \u00bb\nZusammen 10,212 g N\nAber gro\u00dfe, nicht zu \u00fcberwindende Schwierigkeiten stellten sich der Ausf\u00fchrung der Versuche entgegen. Bei den Vorversuchen nahm das Tier die Nahrung nur widerwillig auf, verweigerte nach einigen Tagen die Nahrungsaufnahme ganz oder nahm nur einen Teil auf; es erbrach dieselbe und verzehrte das Erbrochene nicht wieder. Dazu bestand auch Diarrh\u00f6e. Ich sah mich deshalb gezwungen, einen Teil des Stickstoffes in Form von Fleisch zu geben. So wurde an den ersten beiden Tagen das Futter wie folgt zusammengesetzt:\n57,65\tg\tBlutkoagula\t\u00e4\t14,594 \u00b0/o\tN\t=\t8,413\tg\tN\n50\t\u00ab\tFleisch\t>\u25a0\t3,363\u00ab/0\t\u00bb\t\u2014\t1,681\t\u00bb\n50\t> Speck\t0,243 \u00b0/o\t= 0,122 \u00bb \u00bb\nZusammen 10,216 g N\nUm eventuelle Diarrh\u00f6e zu verh\u00fcten, wurde dem Futter 3 g Tannin zugesetzt. Am zweiten Tage erfolgte die Nahrungsaufnahme wieder z\u00f6gernd und unregelm\u00e4\u00dfig. Deshalb wurde in den \u00fcbrigen Versuchstagen (8 Tage) die Zusammensetzung des Futters folgenderma\u00dfen ge\u00e4ndert:\n46,1\tg\tBlutkoagula\t\u00e0\t14,594 \u00b0/o\tN\t\u2014\t6,727\tg\tN\n100\t\u00bb\tFleisch\t\u00bb\t3,363\u00b0/o\t\u00bb\t=\t3,363\t>\t>\n50\t\u00bb Speck\t0,243 \u00b0/o \u00bb \u2014 0,122 >\nZusammen 10,212 g _N\nIn der Hauptperiode war der Kot schwarz und geformt, die Entleerungen erfolgten fast jeden Tag. Sonst zeigte der Hund an allen Tagen v\u00f6lliges Wohlbefinden : Verdauungsst\u00f6rungen (Erbrechen und Diarrh\u00f6e) traten nicht auf, mit anderen Worten: Das Blutkoagulum wurde gut vertragen. \u00dcber die Einnahme\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"T. Imabuchi,\n9\nt\nund Ausgabe des Stickstoffes im ganzen Verlauf des Versuches geben die folgenden Tabellen Auskunft:\nVorperiode.\nDatum\tK\u00f6rper-\tN in der\tHarn-\t\tKot-\t\n\tgewicht\tNahrung\tMenge\tN-Gehalt\tMenge\tN-Gehalt\n\tin kg\tin g\tin ccm\t1 in g\tin g\tin g\n5; VII. 09\t11.71\t\u2014\t\u2014\t1 \t 1\t;\t\n\u00bb .\t11,69\t10,211\t262\t!\t8,064\t32.8\t1,537\n\u00bb.\t11.77\t10,211\t325\t8,943\t(mit Kieselgur)\t\t\n8.\t11.7S\t10,211\t425\t:\t9,523\t\u2014\u25a0\t\t\n9.\t*\t11.87\t10,211\t280\t, 10.016\t\u2014\t\t\n10. \u00bb\t11,86\t10,211\t395\t9,937\t19,1\t1.390\n1 in ganzen\t\t51.055\t\u2014\ti 46,483\t\u2022 : -\t2.027\nHauptperi\u00f6de.\nDatum\tK\u00f6rper-\tN in der\tHarn-\t\tKot-\t\n\tgewicht in kg\tNahrung in g\tMenge in ccm\tI N-Gehalt in g\tMenge in g\tN-Gehalt in g\n11. VII. 09\t11.88\t10.216\t210\t10,248\t\t '\t\n12. >\t11,94\t10,216\t255\tj. 8,747 i,\t\u2018\t\u25a0\t15,3 <m. Kieselg.)\t0.824\n13.\t'\t11.89\t10,212\t220\t8,551\t14.1\t1.026\n14.\t-\t11.89\t10,212\t185\t8,69\t25,1\t2.240\n15\t11.98\t10.212\t192\t8,327\t\u2014\t\u2022\t\u25a0 '\n16. \u00bb\t11,92\t10,212\t178\t; 8,820\t37,3\t3.353\n1 i.\t\u00bb\t11,90\t10,212\t190\t9,262\t12,0\t1.118\n18. \u00bb\t11,90\t10,212\t195\t9,565\t16.5\t1.576\n1!*. \u00bb\t11.91\t10,212\t205\t10.030\t\u2014\t\t\n20.\t11.84\t10.212\t210\t10,112\t39,7\t3.576\nIm ganzen\ti. . 5 . .\t102,128\t\u2014\t92,359\t\u2014\t13.713","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"J)\ni ber den N\u00e4hrwert der Eiweibk\u00f6rper des Blutes.\nNachperiode.\n\tK\u00f6rper-\tN in der\tHarn-\t\tKot-\t\nDatum\tgewicht\tNahrung\tMenge\tN-Gehalt\tMenge\tN-Gehalt\n\tin kg\tin g\tin ecm\tin g\tin g\tin g\n21. VII. 00\t11.84\t10.211\t215\t! 0,620\t23.25\t0,002\n22. \u00bb '\t11,01\t10.211\t272\t8.870\t(mit Kieselgur).\tr- ; \u2022-\t.\n23.\t11,00\t10,211\t205\t8,701\t\u25a0\t.\t\n24.\t\u00bb\t11,05\t10,211\t233\t!\t0,080\t14,8\t1.135\n25.\t12,00\t10,211\t300\t0.437\t\t\n26.\t12,00\t\u2014\t\u2014 |\t;, \u2014\t18.8 \u25a0\u2019\t1.240\nIm ganzen\t\u2022 \u00ab \u2022 \u2022\t51.055\tj \u25a0 i\t40.410\t\u25a0 - \u2018 1\t3.043\nBez\u00fcglich der Ausnutzung des Stickstoffes in den einzelnen Perioden ergibtjich folgendes : ln der Vorperiode sind aufgenommen 51,055 g N, durch die Faeces ausgeschieden 2,927\" N somit resorbiert 48,128 g N = 94,27 V\u00bb des aufgenommenen \u2019 Stickstoffes.\nIn der Nachperiode sind eingef\u00fchrt 51,055 g N, durch den Darm ausgesto\u00dfen 3,04*3 g N, also resorbiert 48,012 gN = 94,0V In der Haupt- oder Versuchsperiode sind aufgenommen 102,128g N, durch den Darm ausgeschieden 13,713 gN, somit resorbiert 88,415 g = 86,57 \u00b0/o des eingef\u00fchrten Stickstoffes.\nZieht man in Betracht, da\u00df die Nahrung den Stickstoff einerseits in Form von Fleisch, anderseits zu einem kleinen Teil in Form von Speck enthielt, das Pferdefleisch aber von dem Hunde zu ca. 94\u00b0/o ausgenutzt wurde, wie die Vor- und Nachperiode zeigen, so kann man die Ausnutzung des Blut-koagulums kaum als gut bezeichnen.\nVon resorbierten 88,415 g N stammen 28,457 g aus dem Fleische (unter der Annahme berechnet, da\u00df der Stickstoff aus den verfutterten 900 g Fleisch wie in der Vorperi\u00f6de und Nachperiode zu 94<>/o ausgenutzt ist), wobei der aus dem Speck resorbierte Stickstoff unber\u00fccksichtigt gelassen ist. 88,415\t28,451 = 59,964 g Stickstoff stammt aus ;dem\nB utkoagulum. Von 70,642 g sind also nur 59,964 g = 84,S9 o/0","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"resorbiert. Die N-Ausscheidung durch den Harn zeigte in der Hauptperiode ein deutliches Absinken, besonders an den ersten Versuchstagen, was auf die schlechte Resorption der Nahrung hinweist.\nHinsichtlich des Bestehens von Stickstoffgleichgewieht ergibt sich folgendes:\nIn der Vorperiode sind resorbiert 48,128 g N, durch den Harn ausgeschieden 40,483 g. es bestand also nahezu N-Gleich-gewicht : aber nicht vollst\u00e4ndig, die Ausscheidung war um\nI,\t045 g niedriger als die N-Einnahme. In Einklang damit steht das Steigen des K\u00f6rpergewichts, wiewohl dasselbe weit gr\u00f6\u00dfer ist, als dem zur\u00fcckgehaltenen Stickstoff entspricht: diesem w\u00fcrde nur ca. 48,9 g Muskelfleisch entsprechen.\nIn der Versuchsperiode sind resorbiert 88,415 g N. im Harn ausgeschieden 92,359 g. Es bestand also kein Stickstoffgleichgewicht. Der K\u00f6rper verlor 3,3 g N, entsprechend ca. 117 g Fleisch, das resorbierte Eiwei\u00df reichte zur Erhaltung des N-(ileichgewichtes nicht aus. Der Gewichtsverlust war weit geringer, n\u00e4mlich 11,880 kg \u2014 11,840 kg '= 40 g, im Einklang mit der allgemein gemachten Beobachtung, da\u00df bei ungen\u00fcgender Eiwei\u00dfzufuhr zun\u00e4chst Wasser zur\u00fcckgehalten wird, der Gewichtsverlust dementsprechend nicht so gro\u00df ist, wie er nach dem Verluste an Muskel- oder Organsubstanz sein sollte.\nIn der Nachperiode sind resorbiert 48,012 g N, durch den Harn ausgeschieden 46,419 g. Es bestand also nicht v\u00f6lliges Gleichgewicht, vielmehr wurden 1,593 g N zur\u00fcckbehalten. Damit ist der in der Hauptperiode stattgehabte N-Verlust zwar nicht vollst\u00e4ndig gedeckt, das K\u00f6rpergewicht ist aber von\nII,\t84 kg auf 12,00 kg, also um 220 g, gestiegen.\nIm vorliegenden Falle ist es also nicht gelungen, durch Verbitterung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes, selbst nicht durch Zugabe von Fleisch, Stickstoffgleichgewicht zu erzielen. Zweifellos liegt das nur daran, da\u00df die Quantit\u00e4t des resorbierten Eiwei\u00dfes nicht ausreichend war. Die Ausnutzung war erheblich schlechter als in den Versuchen von E. Salkowski. Die Ursache davon ist darin zu suchen, da\u00df das Koagulum nicht","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den N\u00e4hrwert der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes\t7\nfein genug gepulvert war. Au\u00dferdem kommt aber wohl noch die Individualit\u00e4t des Tieres in Betracht. Mein Hund resorbierte vom N des Fleisches nur 94\u00b0/,>, w\u00e4hrend normalerweise ca. 97\u00b0, o resorbiert werden.\t5\nVon gro\u00dfem Interesse erschien nun auch die Feststellung des Kreatinins im Harn.\nAls Verfahren der Kreatininbestimmung w\u00e4hlte ich die von Salkowski1) modifizierte Methode von Neubauer.\nHierzu bemerke ich noch, da\u00df es zweckm\u00e4\u00dfig ist, das K\u00f6lbchen, das die Mischung des eingedampften Harns mit Alkohol enth\u00e4lt, \u00f6fters gelinde aufzusto\u00dfen, um die eingeschlossene Luft zum Aufsteigen zu bringen. Die im weiteren Verlaufe des Verfahrens ausgeschiedenen Krystalle von Kreatininchlorzink bringt man auf ein kleines, aschefreies, trockenes Filter, indem man zum Auf bringen immer wieder das zuerst erhaltene Filtrat braucht. Ist alles Kreatininchlorzink auf das Filter gesp\u00fclt, so w\u00e4scht man, sobald die Mutterlauge vollst\u00e4ndig abgelaufen ist, solange mit kleinen Mengen Alkohol nach, bis dieser farblos abl\u00e4uft. Das erhaltene Kreatininchlor-/jink kann vom Kochsalz schwer befreit werden. Deshalb habe ich nach dem Vorgang von Gregor2) den Stickstoffgehalt im Kreatininchlorzink nach Kjetdahl bestimmt, indem ich das Filter direkt in den Oxydationskolben brachte.\n100 Teile Stickstoff entsprechen 209 Teilen Kreatinin. Die Mengen des Kreatinins im Harn w\u00e4hrend des Versuches sind in den folgenden Tabellen zusammengestellt.\nAus diesen Tabellen ist ersichtlich, da\u00df die Menge des Kreatinins in der Vor- und Nachperiode im Durchschnitt t\u00e4glich 1,05* resp. 0,927 g betr\u00e4gt, w\u00e4hrend sie in der Hauptperiode nur 0,515 g erreicht, trotzdem die Eiwei\u00dfmenge in der Nahrung gleich bleibt. Auf 100 g pro Tag verf\u00fcttertes Fleisch kommen in der Vorperiode 0,352 g Kreatinin, in der Nachperiode 0,309, im Mittel also 0,331 g pro Tag. Da in der Hauptperiode die\nPracticum der physiol, u. pathol. Chemie, 3. Aull., S. 170 u. 250.\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XXXI, S. 08.\t\u2019","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nT. Imabuchi,\nVor per iode.\nDatum\tFleisch in der Nahrung in g\tHarn Menge in ccm Spez. Gewicht\t\tKreatiningehall in g\n0. VII. 00\t300\t202\t1036\t1.1825\n7.\t300\t325\t1035\t1,0100\n8.\t300\t425\t1020\t1.0131\n0.\t300\t286 1\t1037\t1,3350\n10.\t300\t305\t|\t1033\t0,7334\nZusammen .\t1500\t\u25a0_ !\t' \u2014\t5,2830\nHauptperiode.\nDatum\tFleisch in der Nahrung in g\tHarn Menge in ccm Spez. Gewicht\t\tKreatiningehall in g\n11. VII. 00.\t50\t210\t1040\t0,5621\n12. ,\t50\t. 255\t1020\t0,573 \\\n13.\t100\t220\t1\t1035\t0,3681\n14.\t\u00bb\t100\t185\t1040\t0.5310\n15.\t>\t100\t102\tj\t1040\t0,3054\n10.\t100\t178\t1.\t1041\t< !\t0,5000\n17.\t>\t100\t100\t1043\t0,0280\n18.\t100\t105\t1042\t0.5225\n10.\tv\t100\t205\t1044\t0.4802\n20.\t1(H)\t210\t1045\t0.4015\nZusammen .\t000\t\u2014\ti\t\u2014 \u25a0\t5.1401\nNachperiode.\nDatum\tFleisch in der Nahrung in g\tHarn Menge in ccm Spez. Gewicht\t\tKreatiningehalt in g\n21. VII. 00\t300\t215\t1045\t0,0240\n22.\t300\t272\t1037\t0.0208\n23.\t300\t205\t1035\t0,7438\n24.\t\u00bb\t300\t233\t1045\t1.0080\n25\t300\t300\t1035\t0.0782\nZusammen .\t15(H)\t\u2014\t\u2014\t4.0300","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den N\u00e4hrwert der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes.\t0\nKreatininausscheidung 0,515 g betr\u00e4gt, so geht daraus hervor, da\u00df das Kreatinin nicht alles vom Kreatingehalt des Fleisches herr\u00fchrt, welches beim Hunde nach den Untersuchungen von Voit1) und Rubner-) als Kreatinin im Harn erscheint, sondern da\u00df au\u00dferdem die Eiwei\u00dfzersetzung au sich bezvv. die Zersetzung des K\u00f6rpereiwei\u00dfes Kreatinin liefert, in \u00dcbereinstimmung mit der Anschauung von Folin.3) Dies geht auch aus fr\u00fcheren Beobachtungen Rubners1) hervor, der bei einem mit ausgelaugtem, also kreatininfreiem, Fleisch gef\u00fctterten. Hunde noch 0,105 g Kreatinin pro Tag fand, w\u00e4hrend derselbe Hund im Hunger 0,220 g ausschied. Die Tatsache, da\u00df die Ausscheidung im Hunger gr\u00f6\u00dfer war als bei F\u00fctterung mit Eiwei\u00df, zeigt, da\u00df der Hund im Hunger kreatinreiches Gewebe, also besonders Muskelfleisch zersetzte, w\u00e4hrend der Umfang dieses Zerfalls bei einer eiwei\u00dfhaltigen Nahrung eingeschr\u00e4nkt war.\n\u2018) Zeitschrift f. Biologie, Bd. IV. S. 111.\n2) Zeitschrift f. Biologie, Bd. XX, S. 2115.\n!) Malys Jahresber. f. Tierchemie, Bd. XXXVI. S. iHl.\n4) Zitiert nach Hupperts Harnanalyse. 10. Aull., M. IW7.","page":9}],"identifier":"lit37554","issued":"1910","language":"de","pages":"1-9","startpages":"1","title":"\u00dcber den N\u00e4hrwert der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes","type":"Journal Article","volume":"64"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:22:46.289560+00:00"}