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{"created":"2022-01-31T16:41:40.530590+00:00","id":"lit37555","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Imabuchi, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 64: 10-15","fulltext":[{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Eisengehalt der Leber nach Verf\u00fctterung von\nFerratin.\nVon\nDr. T. Imabuchi aus Fukuoka (Japan).\n4A\u00bb\u201c <lcr chemischen Abteilung dos pathologischen Instituts der Universit\u00e4t zu Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 23. November l'J09.)\nVon Schmiedeberg1) ist unter der Bezeichnung \u00abFerra-tin^2) eine Eisenalbumins\u00e4ure dargestellt worden, von welcher er an nahm, da\u00df sie direkt als solche resorbiert und als Reserve-\u2022 material in den Organen, namentlich in der Leber, abgelagert wird.\nliegen diese Annahme sprechen die, allerdings sehr unvollst\u00e4ndig beschriebenen, Versuche von Schmiedeberg selbst, nach denen das nach Verabreichung von Ferratin bei Hunden resorbierte Eisen sich auf kaum mehr als 5t\u201420 mg berechnen lie\u00df, anderseits ein Versuch von E. Salkowski3) am Kaninchen. Auf 1 kg Tier umgerechnet fand Salkowski bei normalen Kaninchen rund 3 mg Eisen in der Leber, nach F\u00fctterung mit Ferratin 4 mg, also eine Steigung um 33\u00b0/\u00ab, w\u00e4hrend es gelang, den Eisengehalt durch Verf\u00fctterung der gleichen Ouantit\u00e4t Eisen in Form von paranucleinsaurem Eisen etwa auf das Dreifache zu steigern. Da dieser Versuch aber vereinzelt war, erschien es notwendig, das Ergebnis durch neue Versuche zu pr\u00fcfen, die ich auf Veranlassung von Professor K. Salkowski angestellt habe.\nEs wurde zuerst zur Kontrolle der Eisengehalt in der Leber normaler Kaninchen ermittelt. Um den Einflu\u00df auf Eisengehalt von der Nahrung m\u00f6glichst gleich zu machen, habe ich alle Tiere 5 Tage lang ausschlie\u00dflich mit Wei\u00dfkohl gef\u00fcttert. Danach wurde das Tier get\u00f6tet und der Eisengehalt in der Leber bestimmt.\n') Archiv f. exp. Pathol, u. Pharmak., Bd. XXXIII, S. 101-110.\n*) urspr\u00fcngliche Annahme von Schmiedeberg, da\u00df diese Ferrialhumins\u00e4ure mit der nat\u00fcrlichen, haupts\u00e4chlichsten Eisenverbindung dei Leber, dem Nucleoproteid derselben identisch sei, ist inzwischen von verschiedenen Seilen widerlegt worden.\n:i) Diese Zeitschrift, \u00dfd. XXXII, S. 200.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"i.'ber den Eisengehalt der Leber nach Verfiitterung von Ferr\u00e2tin. 11\nDie n\u00e4mlichen Bestimmungen wurden dann bei den mit F erratin behandelten Kaninchen gemacht. Diesen Versuchstieren wurde das Eisenpr\u00e4parat in alkalischer L\u00f6sung direkt in den Magen mittels der Sonde eingef\u00fchrt. Die L\u00f6sung wurde folgenderma\u00dfen hergestellt:\n0,9 g k\u00e4ufliches Ferratin, die etwa 0,054 g Eisen entsprechen, wurden in einem Becherglas mit 30 ccm einer 0,2ft/o-igen Na2C03-L\u00f6sung \u00fcbergossen und unter fortw\u00e4hrendem Umr\u00fchren gel\u00f6st. Diese L\u00f6sung wurde den Versuchstieren' t\u00e4glich 10 Tage hindurch in den Magen eingegossen, daneben wurden sie nur mit Wei\u00dfkohl gef\u00fcttert. Am 11. Tage wurden die Tiere gewogen, durch den Halsschnitt get\u00f6tet und entblutet : die Leber wurde sorgf\u00e4ltig herausgenommen und das Blut ausflie\u00dfen gelassen, die gro\u00dfen Gef\u00e4\u00dfe und die Gallenblase entfernt, dann die Leber abgesp\u00fclt, auf Filterpapier abgedr\u00fcckt, gewogen und fein zerhackt. Die Vorbereitung des Breies behufs Eisenbestimmung geschah genau in der von E. Salkowski befolgten Weise.\nEs wurden also, um hier die Grundz\u00fcge kurz zu wiederholen, von dom Brei zwei Portionen, ca. 10 g, genau abgewogen, beide Portionen in absoluten Alkohol gebracht, der sich in breiten Glasst\u00f6pselzylindern befand. So gelang es, mit Hilfe des Gummiwischers ohne Schwierigkeiten auch die letzten Beste des an dem Gl\u00e4schen h\u00e4ngenden Leberbreies mit absolutem Alkohol in den Zylinder zu bringen. Die Quantit\u00e4t des im ganzen angewandten Alkohols betrug etwa 150 ccm. Mindestens zwei Tage blieb der Leberbrei unter Alkohol, meistens noch l\u00e4nger.\nZur Veraschung wurde zun\u00e4chst der koagulierte Leberbrei auf einem nicht angefeuchteten, aschefreien Filter gesammelt, die am Glas h\u00e4ngenden Reste mit Alkohol auf das Filter gesp\u00fclt, dann der Filterinhalt mit \u00c4ther gewaschen, alsdann wurde das Filter samt dem Lfeber-brei in eine Platinschale gebracht, welche den Verdampfungsr\u00fcckstand von Alkohol- und \u00c4therauszug enthielt, nach einigem Stehenlassen an der Luft bei gelinder W\u00e4rme getrocknet, dann verkohlt. Die erkaltete Kohle Wurde mit dem Achatpistill verrieben, die anh\u00e4ngenden Beste mit aschefreiem Filtrierpapier abgewischt und dieses auch in die Schale gebracht, dann st\u00e4rker gegl\u00fcht. Die Kohle verbrannte auch bei stundenlangem Gl\u00fchen nicht voll-sl \u00e4ndig. Es wurden daher stets schlie\u00dflich zur vollst\u00e4ndigen Veraschung7 Hg Salpetermischung in die Schale gebracht, mit Hilfe eines Glasstabes gut durchgemischt (der Glasstab mit etwas Filterpapier abgewischt) und geschmolzen.\nDie Schmelze wurde in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung filtriert. Das Filtrat erwies sich stets eisenfrei, es brauchte daher nicht ber\u00fccksichtigt","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nT. Ima-buchi;\nzu werden. Das sorgf\u00e4ltig gewaschene Filter mit dem Inhalt wurde getrocknet und dann in derselben Platinschale verascht. Die Asche wurde untei Erw\u00e4rmen in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung in eine Porzellanschale \u00fcbertragen und unter Zusatz von Salpeters\u00e4ure erhitzt, um etwa gebildetes Eisenoxydul in Oxyd \u00fcberzuf\u00fchren.\nDie verd\u00fcnnte filtrierte L\u00f6sung wurde mit einigen Kubikzentimetern 10'Niger L\u00f6sung von Na8HP04 versetzt, dann Ammoniumacetatl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt, bis keine Tr\u00fcbung mehr entstand; dann wurde es bis zum n\u00e4chsten Tage stehen gelassen. Das entstandene FcPO* wurde auf einem aschefreien Filter gesammelt, bis zum Verschwinden der HGl-Reaktion mit verd\u00fcnnter Ammoniumacetatl\u00f6sung gewaschen, getrocknet, im Porzellantiegel gegl\u00fcht und gewogen.\n1. Serie: Normale Kaninchen.\nKaninchen 1: Anfangsgewicht 2620 g, nach 5 t\u00e4giger F\u00fctterung mit Wei\u00dfkohl 2780 g. Die Leber wog 98 g. Davon lieferten: A. 11,8046 g Leber 0,0033 g FeP()t\nB. 9.8821\t\u00bb\t0,0029\nAuf 100 g Leber umgerechnet:\nA.\t0,0280 g FeP04, also 10,4 mg Fe\nB.\t0,0294\t,\t\u00bb 10,9\nDurchschnitt: 0,0287 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 10,65\nKaninchen 2: Anfangsgewicht 3110 g, direkt vor dem Tode 2930 g. Das Gewicht der Leber 107,4 g. Davon lieferten:\nA.\t10,2291 g Leber 0,0035 g FeP04\nB.\t8,1390 \u00bb\t>\t0,0030 \u00bb\nAuf 100 g Leber umgerechnet :\nA.\t0,0342\tgFePO4,\talso\t12,7\tmg\tFe\nB.\t0,0369\t>\t13,7\t\u00bb\t\u00bb\nDurchschnitt :\t0,0356\t\u00bb\t\u00bb\t13,2\n>\u25a0 Kaninchen 3: Anfangsgewicht 2140 g, vor dem Tode 2160g. Die Leber wog 87,5 g. Davon lieferten:\nA.\t11,8735 g Leber 0,0029 g FeP\u00dc,\nB.\t8.4174.>\t0,0023 \u00bb\t\u00bb\nAuf 100 g Leber umgerechnet :\nA.\t0,0244\tgFePOp\talso\t9.1\tmg\tFe\nB.\t0,0273\t\u00bb\t10,1\t\u00bb\nDurchschnitt:\t0,0259\t9,6","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Eisengehalt der Leber nach Verf\u00fctterung von Ferratin. 13\n2. Serie: Versuchskaninchen.\nKaninchen 4: K\u00f6rpergewicht am Anfang des* Versuches betrug 2830 g; am Ende desselben 2750 g. Das Gewicht der Leber betrug 78 g. Davon lieferten:\nA.\t9,7354 g Leber\t0,0033 g' FePO,\nB.\t10,3427 \u00bb\t.*\u25a0\t0,0035\t>\nAuf 100 g Leber umgerechnet:\nA.\t0,0339 gFeP04, also 12,0 mg Fe\nB.\t0,0338 \u00bb\t,\t> 12,5\t>' ,\nDurchschnitt: 0,0339 >\t\u00bb\t12,6\nKaninchen 5: K\u00f6rpergewicht am Anfang des Versuches 2450 g ; vor dem Tode 2510 g. Das Gewicht der Leber 90,6 g. Davon lieferten:\nA.\t11,2453 g Leber 0,0049 g FeP04\nB.\t9,6010 \u00bb\tv\u00bb;\t0,0039\nAuf 100 g Leber umgerechnet:\nA.\t0,0436 g FeP04, also 16,2 mg Fe\nB.\t0,0406\t>\t;>\u25a0\u25a0\u25a0;\t15,1\nDurchschnitt:\t0,0421\t\u00bb\t\u00bb\t15,65\t>\nKaninchen 6: K\u00f6rpergewicht am Anfang des Versuches 2690 g : am Ende desselben 2460 g. Das Lebergewicht betrug 106,5 g. Davon lieferten:\nA.\t12,4878 g\tLeber\t0,0045 g\tFeP04\nB.\t9,9532 \u00bb\t>\t0,0034 >\nAuf 100 g Leber umgerechnet :\nA.\t0,0360 g FeP04, also 13,4 mg Fe\nB.\t0,0352\t\u00bb\t>\ty\t13,0\nDurchschnitt :\t0,0356\t\u00bb\t'...>\t>\t13,2\t>\t>\nKaninchen 7: K\u00f6rpergewicht am Anfang 2300 g: am Ende des Versuches 2410 g. Das Gewicht der Leber 107 g. Davon lieferten:\nA.\t11,9750 g\tLeber\t0,0048 g\tFeP\u00d44\nB.\t10,2786 \u00bb\t0,0011 >\t>\nAuf 100 g Leber umgerechnet:\nA.\t0,0401 g FeP04, also 14,9 mg Fe\nB.\t0,0399\t>\t>\tL\t14,8\nDurchschnitt:\t0,0400 >\t.>\t.>\t11.85","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nT. Imabuchi.\nIn folgender Tabelle sind die Ergebnisse meiner Untersuchungen \u00fcber den Eisengehalt der Leber sowohl bei normalen als auch bei den mit Ferratin gef\u00fctterten Kaninchen zusammengestellt.\n\u2022; 1\tI Nummer der Kaninchen\t\u00bb K\u00f6rper- gewicht in g\tGewicht der Leber in g\tEisen ! in\t! der ganzen; Leber in mg !\tEisengehalt in 100 g Leber in mg\tEisengehalt der Leber pro 1 kg K\u00f6rpergewicht in mg\nNormale\t1\t: 2780\t98.0\t10,42\t10,(55\t3.75\nKaninchen\t2\t2930\t107,4\t14,18\t13.2\t4,84\n\ta\t! 2100\t87.5\t8,40\t9,0\t3,89\nMittel . .\t\t2023\t! 97.0\t11,00\t11,15 ,\t4,10\n\t4\t2750\t78,0\t9,83\t12,6\t3.57\nVersuchs-\t5\t2510\t90,0\t14,18\t15.05\t5.05\nkaninchen\t5\t2400\t100.5\t14,00\t; i3,2\t5,72\n\t7\t2410\t107,0\t15.89\t14.85\t0,59\nMittel . .\t\t2532\t1 05,5\t13,49\t14.08\t5,38\nVergleicht man die Durchschnittswerte, die den Gehalt der Leber an Eisen in dieser Tabelle darstellen, so ergibt sieh, da\u00df bei den normalen Kaninchen 11 mg als Mittel des Eisengehaltes der Leber dem von 13,49 mg Fe bei den Versuchstieren gegen\u00fcbersteht.\nBerechnet man die Werte des Eisengehaltes auf 100 g Leber um, so betragen sie bei den normalen Kontrollieren 11.15 mg und bei den Versuchskaninchen 14,08 mg Fe.\nWenn man die Werte des Eisengehaltes in der Leber auf l kg K\u00f6rpergewicht berechnet, so sieht man, da\u00df bei den normalen Kaninchen durchschnittlich 4,16 mg und bei den Versuchstieren 5,38 mg Fe enthalten sind.\nIn \u00dcbereinstimmung mit den Angaben von E. Salkowski ergibt sich also eine Steigerung des Eisengehaltes der Leber, berechnet auf 1 kg Tier um ca. l'!s.\nDie Berechnung, welcher Anteil des Eisens im Ferratin zur Resorption gelangt ist, l\u00e4\u00dft sich in folgender Weise ausf\u00fchren. Die Quantit\u00e4t der < Ferratinlebern \u00bb betrug im ganzen","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Eisengehalt der Leber nach Verf\u00fctterung von Ferr\u00e2t in 15\n382,1 g. Darin waren enthalten 53,96 mg Eisen. Die Quantit\u00e4t der normalen Lebern betrug 292,9 g mit 33,00 mg Eisen. Daraus l\u00e4\u00dft sich der pr\u00e4formierte Eisengehalt der Leber der Ferratintiere berechnen. Dasselbe ergibt sich nach der Formel \u25a0 33,00 382,1\t\u25a0 A..\n099 9\t=\tmg-\nSomit sind 53,96 \u2014 43,05 = 10,91 mg auf die Ferratinf\u00fctterung zu beziehen. Verabreicht sind im ganzen 45 g Ferratin mit mindestens 2,70 g Eisen. Davon sind nur 10,91 mg = 0,4\u00b0/\u00ab zur Ablagerung in der Leber gelangt. W\u00fcrde das Ferratin direkt resorbiert und in der Leber abgelagert, so sollte man wohl einen erheblich gr\u00f6\u00dferen Anteil des verabreichten Eisens in der Leber erwarten. Da\u00df eine erheblich gr\u00f6\u00dfere Ablagerung \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist, geht aus den Versuchen von E. Sal-kowski1) mit paranucleinsaurem Eisen hervor. F\u00fchrt man f\u00fcr die 1. c. zusammengestellten Versuche die gleiche Rechnung durch, so ergibt sich folgendes:\nDas Gewicht der Leber der damit gef\u00fctterten Tiere betr\u00e4gt 203,5 g. Darin sind enthalten 33,49 mg Eisen. Das Gewicht der Leber der Normaltiere 295 g, darin enthalt en 27,mg Eisen ; somit entfallen auf 203,5 g der normalen Leber 19,05 mg Eisen, die in der Leber der gef\u00fctterten Tiere als pr\u00e4formiert anzusehen sind. Folge der F\u00fctterung sind somit 14,44 mg. Verf\u00fcttert sind im ganzen 7 g paranucleinsaures Eisen (Triferrin) mit 1,54 g Eisen, davon sind 14,44 mg = 0,94 \u00b0/o zur Resorption und Ablagerung in der Leber gelangt. Der in der Leber abgelagerte Anteil des verf\u00fctterten Eisens ist also auch in diesem Falle klein, weit mehr aber kommt die Steigerung des normalen Eisengehaltes der Leber in Betracht, die, wie erw\u00e4hnt, im Maximum das Dreifache des normalen Gehaltes betr\u00e4gt.","page":15}],"identifier":"lit37555","issued":"1910","language":"de","pages":"10-15","startpages":"10","title":"\u00dcber den Eisengehalt der Leber nach Verf\u00fctterung von Ferratin","type":"Journal Article","volume":"64"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:41:40.530595+00:00"}