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{"created":"2022-01-31T16:45:14.428834+00:00","id":"lit37567","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Ludwig Pincussohn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 64: 100-109","fulltext":[{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode. ')\nIV. Mitteilung.2)\nVon\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn.\nMit 13 Kurvenzeiehnungen im Text.\n(Aus dem physiologischen Institut der tier\u00e4rztlichen Hochschule. Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 6. Dezember 1909.)\nIn einer Reihe von Versuchen ist gezeigt worden, da\u00df wir in der Beobachtung des Drehungsverm\u00f6gens des Plasmas resp. -Serums mit und ohne Zusatz bestimmter Substrate ein vortreffliches Mittel haben, um das Auftreten von bestimmten Stoffen, die wir vorl\u00e4ufig ganz allgemein als Fermente bezeichnen wollen, zu verfolgen. Der eine von uns hat diese Methode kurz als die \u00aboptische Methode\u00bb bezeichnet.1) Es zeigte sich, da\u00df nach subcutaner oder ganz allgemein nach parenteraler Zufuhr von Proteinen und Peptonen im Plasma resp. Serum Fermente auftreten, die Proteine resp. Peptone abbauen. Zahlreiche Kontrollversuche ergaben, da\u00df normalerweise derartige Fermente unter gleichen Bedingungen nicht nachweisbar sind. Die einfachste Vorstellung ist die, da\u00df der Organismus an das Plasma Fermente abgibt, um die ihm ungewohnten, in seinen ganzen Bau nicht hineinpassenden Produkte abzubauen. Normalerweise werden durch den Verdauungsund den darauf folgenden Assimilationsproze\u00df alle kompliziert und spezifisch gebauten Nahrungsstoffe ab- und vollst\u00e4ndig um-\n*)\thierzu : E m i 1 A b d e r h a 1 d e n, Die Anwendung der \u00ab optischen\nMethode\u00bb auf dem Gebiete der Immunit\u00e4tsforschung. Medizin. Klinik Jg. 1909. Nr. 41.\n. \u2019) \u00aemi! Abderhalden und Ludwig Pincussohn, \u00dcber den Geha\u00df des Hnndeolutserums an peptolytischen Fermenten unter verschiedenen Bedingungen. III. Mitt. Diese Zeitschrift, Bd. LXII, S. 243, 1909.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der optischen Methode. IV. 101\ngebaut. Der Darm bildet mit seinen Dr\u00fcsen eine m\u00e4chtige Barri\u00e8re zwischen \u00abAu\u00dfen-und Innenwelt\u00bb. Umgeht man diese nat\u00fcrliche Scheidung und Umpr\u00e4gung durch parenterale Zufuhr von \u00abartfremdem\u00bb Material, dann wird der Organismus gen\u00f6tigt, innerhalb seiner K\u00fcrperzellen und nach unseren Versuchen schon im Plasma einen Abbau vorzunehmen, um sich einesteils gegen sch\u00e4dliche Wirkungen derartiger Substanzen zu sch\u00fctzen und um andernteils deren Bausteine Weiter verwenden zu k\u00f6nnen. Wir k\u00f6nnen die Abgabe von Toxinen durch Bakterien usw. und die beim Zerfall von.derartigen Lebewesen frei werdenden Zellbestandteile ebenfalls in gewissem Sinne als eine parenterale Zufuhr von Frenpdstofien auffassen und uns vorstellen, da\u00df der Organismus gegen derartige Stoffe auch Fermente und vielleicht ganz spezifische mobil macht.1) Eine gro\u00dfe Zahl von Fragestellungen harrt der Antwort. Wir haben auf breitester Basis die Bearbeitung des neu erschlossenen Gebietes begonnen.\nZun\u00e4chst such-\nflW:\u00a3 I.\nten wir die Frage zu entscheiden, wie lange, nach erfolgter Injektion von Proteinen resp. Peptonen die abbauende Wirkung des Plasmas resp. Serums\t-\nnachweisbar ist. .our Ein 5500 g ^ schwerer Hund erhielt am 6. X. 09 10 ccm einer\nCL. 4ccmJenim,L*\nZ .\t/% Gelatuidosu/ui\n35, ptysiolog JGxksaMcstwa. b tccrw Jcrusn, 4 ?\n0,5, 4G% Jeukjipep'e/Uosusy 5/?. pkgsiolog J\u00dcG\u2019xjl\u00e4laswuj\nV <6 2fl\tU 32\t36\tW\n*) Emil Abderhalden, Die Anwendung der \u00aboptischen Methode* auf dem Gebiete der Physiologie und Pathologie. Sitzungsber. d. Physiol. Gesellsch. zu Berlin, 29. X. 09. Mediz. Klinik, Jg. 1909, Nr. 43, und \u00dcber die neueren Ergebnisse und die Ziele der Eiwei\u00dfforschung. Berichte der Deutschen Pharmazeut. Gesellsch., S. 451, 1909.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\n2,5\u00b0/oigen Gelatinel\u00f6sung subcutan. Am 12. X. wurde ihm Blut entnommen und daraus durch spontane Gerinnung Serum 4 a gewonnen. Wie Versuch I zeigt, baute dieses Serum Gelatine ab und ferner auch Seidenpepton.\n\nd . /ccm ' Jesum 4 a\n0.6, 10% Jeide/ipeptarUdsusuj. >5.0 , ptyswty Xocksatelosury b 1cm Jerum 4 */ %6t auf 60*\"Mar\nVersuch II zeigt, da\u00df durch Erw\u00e4rmen des \u00ab aktiven \u00bb Serums auf 60\u00b0 das Verm\u00f6gen. Seidenpepton zu spalten, verloren geht. Versuch III ergibt das gleiche Resultat bei Anwendung von Gelatine.\nAm 15. X. 09 erhielt das Versuchstier 10 ccm einer 5\u00b0/oigen Gelatinel\u00f6sung subcutan und am 18. X. noch einmal dieselbe Menge. Am 21. X. wurden 50 ccm Blut entnommen. Daraus wurde Serum 4 b gewonnen. Wie \u201e ,\t,\tVersuch IV\nd 2 ccm/Jenem 4?\n</ .\tf %\u00c7c\u00eejiinc\u00ee&s/r/uf\tzeigt, spaltete\nV.\tdieses Serum\nWn. *\tGelatine. Nun\nZ* \u2022\tp'tysuriog Xocks\u00fcLt&L'swg\terhielt der Ver-\n-\tSUchshund\nkeine Gelatineinjektionen mehr. Das Serum 4 c des am 29. X. entnommenen Blutes (50 ccm) spaltete noch Gelatine, jedoch\nschon in erheblich geringerem Grade (Versuch V). Am 3. XI. injizierten wir nochmals 20 ccm einer 10\u00b0/oigen Gelatinel\u00f6sung. Am 11. XI. wurde Blut entnommen. Das aus ihm gewonnene","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der optischen Methode. IV. 103\nSerum 4 d spaltete Seidenpepton und ein aus Gelatine gewonnenes Pepton ganz erheblich (Versuch VI).\nAus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df das Plasma resp. Serum auch l\u00e4ngere Zeitnach erfolgter parenteraler Zufuhr von Eiwei\u00df die Eigenschaft beh\u00e4lt, wenn auch in verringertem Ma\u00dfe, Eiwei\u00df resp. Pepton abzubauen. Die Versuche best\u00e4tigen die fr\u00fcheren Befunde, da\u00df kein auf das zugef\u00fchrte Protein resp. Pepton speziell eingestelltes Ferment entsteht. Nach Zufuhr von Gelatine wurden Gelatine, Gelatinepepton und Seidenpepton abgebaut. Es wird nun unsere Aufgabe sein, festzustellen, ob es gelingt, durch \u00dcbertragung des Blutes eines \u00ab immunisierten \u00bb Hundes auf einen normalen Hund, bei diesem ebenfalls Fermentbildung anzuregen.\nd 4 ccm. Jerum U e\n0,5, 4C% Jeide/tfcpUuil\u00f6siuig Uukw&V S\u2018\u00b0\u2019\t\u00cf\u00cfocksakclasg\n6 /ccm Serum b'\n/ . /7o Seljtineksuxg \u00bb5. phycio\u2019cj XroisaMxy\n(l /ccmJerum 4 4\n05 . /0 % Jeidenpeptortfasunq tyt/tCM/fv H ^\t^Kochsalzl\u00f6sung\nb /ccm Jerum 4*\nOS. /0% \u00c7elcUinepeptonlcisuJig 5,0, pkystclog JCx/isalsJosufig","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\nDieser Versuch ist notwendig, um festzustellen, ob eine einmalige, l\u00e4ngere Zeit im Plasma nachweisbare Fermentbildung vorliegt, oder aber, ob eine l\u00e4nger dauernde Fermentabgabe eintrit't. Um diese Versuche durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen, mu\u00df die Vorfrage entschieden werden, ob die \u00dcbertragung von Plasma resp. Serum vom normalen Hund auf einen ebensolchen nicht auch schon Fermentbildung veranla\u00dft. Diese Versuche sind unter gleichzeitigen Parallelversuchen mit artfremdem Serum im Gange.\nEine weitere Reihe von Versuchen verfolgte das Ziel, festzustellen, ob nicht etwa die Injektion von nichteiwei\u00dfartigen Substanzen ebenfalls im Plasma resp. Serum Ver\u00e4nderungen bewirkt, die zum Abbau von zugesetzten Proteinen resp. Peptonen f\u00fchren. Es sind Versuche mit verschiedenen Kohlenhydraten und Fetten ausgef\u00fchrt worden. Der Erfolg war ausnahmslos ein negativer. Wir haben bis jetzt nur dann auf Eiwei\u00df resp. Peptone eingestellte Fermente im Plasma hervorruten k\u00f6nnen, wenn wir Proteine resp. Peptone subcutan resp. intraven\u00f6s einf\u00fchrten oder, wTie wir gleich anl\u00fchren werden, per os soviel Eier-eiw\u2019ei\u00df zuf\u00fchrten, da\u00df unver\u00e4ndertes resp. wenig abgebautes Eiwei\u00df in die Blutbahn gelangte.\nVersuch VII zeigt,\n\n\nCLuni b\t4ccm Jer um /*'\nO.S, lOXSeidenfieptanlosusy 5.0 .\u25a0 phuswloa Xochsaklosu/i\n\" -j\t'\t[\u20141\t!\t~\t1 !\tj i *\tQ/\nj\t'\t\u2022 . !\t\t-\ti\t\nr j !\tI !\t' ; \ti - J\t.\t1\tj\tj\tj\t\nda\u00df wiederholte Injektion von Kochsalzl\u00f6sung keinen Erfolg hatte. Ein 5000 g schwerer Hund erhielt am 5. X. 09\nKochsalzl\u00f6sung subcutan. Die Injektion wurde am 11. und 12. X. vormittags wiederholt. Am 12. X. wurde nachmittags Blut entnommen und daraus Serum 1 a gewonnen. Versuch VII zeigt, da\u00df das Serum Seidenpepton nicht spaltete.\nAm 18. X. erhielt das Versuchstier 3 ccm einer 10\u00b0/oigen Seidenpeptonl\u00f6sung subcutan. Das am 21. X. gewonnene Serum (1 b) spaltete Seidenpepton und Gelatine sehr gut (Versuch VIII).","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der optischen Methode. IV. 105\nBeim Erw\u00e4rmen auf 60\u00b0 wurde das Serum inaktiv. Das am 10.\nXI., also nach 20 Ta- ^ M gen, entnommene Blut ergab ein Serum, das Seidenpepton nicht mehr abbaute.\nEs war somit das urspr\u00fcnglichvorhan- Qf> dene Ferment wieder verschwunden. ~m\n(b. * can/Jerum-\n05 . 4)%Jeide/ipeptonlasiytg \u20225,0 , ptysioi Ji\u00e4/Cl Unsung \u00e0\tf ccm Jerum, /l maJcim\u00e9rt\n0,5 , 4>%Jeidetyeptonlosung 5,0 . ptysiolog Ja \u00dcfasung C icon Jerum #\n/ ,\t4% Jelatuielosuruf\n45 , ptilfswlog XaCi losu/tg\nVgl. Versuch IX mit -w Serum lc.\nDiese Versuche best\u00e4tigen die fr\u00fcherenBefunde,\nda\u00df kein f\u00fcr die injizierte Eiwei\u00df- resp. Peptonart spezifisches Ferment erzeugt wird, ebenfalls. Gleichzeitig wurde festgestellt, da\u00df drei Wochen nach der zuletzt erfolgten Injektion von Seidenpepton keine spaltenden Eigenschaften des Serums auf Seidenpepton mehr festzustellen waren.\nBei einem weiteren Versuche gaben wir Ricinus-\u00f6l subcutan, um festzustellen, ob fettspaltende Fermente auf diesem Wege im Plasma hervorzubringen sind. Das gewonnene Serum (Serum 5 b) lie\u00dfen\nwir auch auf Seidenpepton und auf Gelatine einwirken.^ Es trat keine Spaltung ein (Versuch X). Der 7000 g schwere Versuchshund erhielt am 11. X. 09 1 ccm Ricinus\u00f6l subcutan. Am 13. X. wurde ihm Blut entnommen. Am 15. X. 09 wurden 2,5 ccm und am 18. X. 5,0 ccm Ricinus\u00f6l subcutan injiziert. Das am 21. X. entnommene Blut lieferte das zu dem VersuchXdienendeSerum\u00f6b.\nflWu<&IX\n1ccm. Jerum /-\n05 . f0% Jeidenfieptonlosung\n-4*5\t\t\t\tr~i\u2014i\t\t\tL\n\t\t\t\t\t\t\ti -\n\t\ti\t\t,\tj I\tj\t\ti ' \u25a0\tj .","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\nTctaucfl X\naitr, \u2014\n(l i ccm, Jerum, 5*\n0,S, Jeulenpepton.\n5,0. physwty XocksaMfos\u00e4flg b Iccrn. Jeru/nS6\n1 .\t\u00c7da* villas urig\n*t 5. ptysio\u00f9ogXocfcaU\u00f9mny\n0.60*' -\n- O.XTr -\n-o*oi_\nG^oruii'l 1\n6 XL 16\nNachdem im hiesigen Institute der Nachweis gegl\u00fcckt war, da\u00df nach parenteraler Zufuhr von Eiwei\u00dfstoffen und von Peptonen Fermente im Plasma auftreten, die diese Stoffe abbauen, lag es nahe, auf experiment\u00e9ller Basis das Ph\u00e4nomen\nder \u00dcberempfindlichkeit in Angriff zu nehmen. Es schienen uns zun\u00e4chst zwei M\u00f6glichkeiten vorhanden zu sein. Es ist denkbar, da\u00df der Organismus nach parenteraler Zufuhr von Proteinen resp. Peptonen und auch anderen Stoffen zun\u00e4chst so viel Fermente an das Plasma abgibt, da\u00df bei Wiederholung der Zufuhr ein zu rascher Abbau erfolgt. In diesem Falle w\u00fcrden in k\u00fcrzester Zeit gr\u00f6\u00dfere Mengen von einfacheren und einfachsten Abbaustufen frei. Es k\u00f6nnten diese Produkte das Bild der Anaphylaxie bedingen. Es w\u00e4re auch denkbar, da\u00df gewisse Abbauprodukte an und f\u00fcr sich giftige Eigenscshaften haben. Es mu\u00dfte auch mit der M\u00f6glichkeit gerechnet werden, da\u00df umgekehrt Hemmungsk\u00f6rper auftreten, die den normalen Abbau der zugef\u00fchrten Stoffe hintanhalten. Wir versuchten durch direkte Versuche diesem Probleme n\u00e4her zu kommen, indem wir im Zustande der \u00dcberempfindlichkeit Blut entnahmen und das erhaltene Serum auf Seidenpeptonl\u00f6sung einwirken lie\u00dfen. Es zeigte sich bisher keine Beschleunigung des Abba\u00fcs.\nEin 8000 g schwerer Hund erhielt am 5. X. 10 ccm einer 2\u00b0/oigen Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung subcutan. Am 26. X. wurden 4 g Eiereiwei\u00df intraven\u00f6s eingef\u00fchrt. Es traten bald starkes Erbrechen und Diarrh\u00f6e auf. Nach kurzer Zeit war das Versuchstier sopor\u00f6s. Das Tier wurde sofort aus der Carotis entblutet. Die Carotis war fast leer. Das meiste Blut befand sich in den Bauchgef\u00e4\u00dfen. Das Blut gerann nicht spontan, selbst nach 5 t\u00e4gigem Stehen war noch keine richtige Gerinnung eingetreten. Das Plasma schied sich unvollst\u00e4ndig ab. Beim Zentri-","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der optischen Methode. IV. 107\nfugieren des Plasmas erfolgte Gerinnung. Mit dem so erhaltenen Serum (2) ist Versuch XI ausgef\u00fchrt worden.\nEin 9000 g schwerer\n/ccm, Jerum Z\nTWKXT. 0J . J\u00e8ulatpep\u00f9jnl\u00e0stuuj 5.0 . pkusiolM XocksalMbx\nHund erhielt am 5. X.\n10 ccm einer 2\u00b0/oigen Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung subcutan. Am 2. XI. wurde das Versuchstier, nachdem ihm 4 g Eiwei\u00df intraven\u00f6s injiziert worden waren, entblutet.\nVersuch XII ist mit dem aus diesem Versuche stammenden Serum (3) ausgef\u00fchrt worden.\nErgeben diese\n\u25a0/ccm, J\u00e8rum. J\n0.5, /0%tge Jeidcnpepionl\u00f6suMj 5,0 . phusioloa JCcx\u00c0sa\u00f9d\u00e2sum\nw\t\t1 ~\t\tf\t\u25a1rr\t~1 i\nQU* QUT\t\t\t\t\t\tPTK\t\t-4 i\n\t\t\t\tt\ti 1 t\t: I 1\nflfeMUU* i\t\t2 \u25a0\t\t( 5\t\u00bb\t7 io a\t5 :b\n\u2018Dk\u00f4uXXII\nQM- Q3p\t\t\tH\t\t\t\t\t\t\t\t\nnur\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t1 . \u2022 j . j\t. j ! ' j\t- - ...j\tk\u2014\u25a0\na\u00dcMuuti i\tj\t\t\t\u00bb i\t; s\t\u2022\t(2\t15\t2\t\t\t0 2\t5\t3 3\t5 M)\nVersuche vorl\u00e4ufig auch noch keine erkennbare Abh\u00e4ngigkeit\ndes Ph\u00e4nomens der Anaphylaxie\nvon dem von uns beobachteten Auftreten von Fermenten, so erscheint uns trotzdem ein Zusammenhang dieser Erscheinungen nicht ausgeschlossen. Wir denken zun\u00e4chst in erster Linie an eine Reaktion zwischen den beim Abbau entstehenden Spaltprodukten und dem injizierten Material. Vielleicht h\u00e4ngt die wiederholt beobachtete schwere Gerinnbarkeit des Blutes im Stadium der Anaphylaxie mit dem Auftreten von Abbauprodukten aus dem zugef\u00fchrten Eiwei\u00df zusammen.\nIn weiteren Versuchen entschieden wir die Frage, ob es gelingt, im Plasma Fermente durch enterale Zufuhr von gro\u00dfen Mengen von Eiwei\u00df zu erzeugen. Es ist bekanntlich m\u00f6glich, durch \u00dcberf\u00fctterung mit Eiereiwei\u00df dieses direkt zur Resorption zu bringen.\nEin 8800 g schwerer Hund erhielt am 1. X.\u20148. XI. t\u00e4glich das Eiereiwei\u00df von 7 Va Eiern. Am 8. XI. wurde Blut entnommen. Versuch XIII zeigt, da\u00df das aus diesem Blute\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXIV.\t8","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\ngewonnene Serum (6b) Seidenpepton spaltete. Das Auftreten von Fermenten im Plasma ist somit abh\u00e4ngig von der Zufuhr von fremdartigen Stoffen, gleichg\u00fcltig, auf welchem Wege diese Zufuhr erfolgt. Da bis jetzt bei vielen 100 von Y ersuchen, die zu den verschiedensten Zeiten der normalen Verdauung ausgef\u00fchrt worden sind, nie solche Fermente im Plasma speziell beim Hunde nachweisbar waren, d\u00fcrfen wir den eben mitgeteilten Befund als weiteren\nwichtigen Beweis daf\u00fcr kennzeichnen, da\u00df bei der normalen Verdauung unver\u00e4ndertes Nahrungseiwei\u00df nicht zur Resorption gelangt.\nJedenfalls geht kein solches in die Blutbahn \u00fcber. Vielleicht werfen diese Versuche auch einiges Licht auf die vielumstrittene \u00ab Albumosenfrage * (Vorkommen oder Fehlen von Albumosen im Blute).\nNachdem festgestellt worden ist, da\u00df fremdartige Proteine und Peptone im Plasma zur Bildung resp. Abgabe von Fermenten an dieses (von K\u00f6rperzellen aus vielleicht) f\u00fchren, war es nun von gr\u00f6\u00dfter Wichtigkeit, nachzuweisen, in welcher Art der Abbau dieser Stoffe erfolgt, und bis zu welchen Abbaustufen er f\u00fchrt. Wir konnten zun\u00e4chst nachweisen, da\u00df aus Eiwei\u00df Peptone entstehen.\nWir injizierten einem 4700 g schweren Hund am 3. XI 09 3 ccm einer 10<>/oigen Seidenpeptonl\u00f6sung subcutan. Am 8. XL und 10. XI. erhielt das Versuchstier 5 ccm und am 13. und 15. XI. 10 ccm der gleichen Seidenpeptonl\u00f6sung subcutan. Am 18. XI. wurde das Tier entblutet. Das durch spontane Gerinnung erhaltene Serum verwendeten wir zu folgenden Versuchen. Wir gaben in eine Fischblase 20 ccm einer 5\u00f4/oigen Gelatinel\u00f6sung resp. einer Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung und f\u00fcgten dazu 3 ccm Serum vom \u00abimmunisierten* Tiere und dialysierten gegen destilliertes Wasser. In ganz entsprechender Weise setzten","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der optischen Methode. IV. 109\nwir mehrfach 1. das \u00abImmunserum\u00bb allein an und 2. die Gelatine- resp. Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung allein und 3. die Gelatine- resp. Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung + Serum von normalen Hunden. Es lie\u00df sich in den letzteren drei Versuchsreihen keine Biuretre\u00e0ktion in der Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit nachweisen, hingegen gab das Dialy-sat der ersteren Versuche, d. h. Zusatz von \u00abImmun-, serum zu Gelatine- resp. Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung nach kurzer Zeit intensive Biuretre\u00e0ktion.\nEs wird nun unsere Aufgabe sein, in exakter Weise festzustellen, bis zu welchen Abbaustufen der Abbau geht, und speziell zu entscheiden, ob Aminos\u00e4uren auftreten.\nErw\u00e4hnt sei noch, da\u00df jodiertes Seidenpepton bis jetzt nach subcutaner Zufuhr nicht imstande war, im Plasma Fermentbildung anzuregen. Wir kommen auf die Versuche demn\u00e4chst zur\u00fcck.","page":109}],"identifier":"lit37567","issued":"1910","language":"de","pages":"100-109","startpages":"100","title":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. IV. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"64"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:45:14.428840+00:00"}