Open Access
{"created":"2022-01-31T16:45:16.049691+00:00","id":"lit37589","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Ludwig Pincussohn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 64: 433-435","fulltext":[{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb.\nIX. Mitteilung.\nVon\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn.\nMit vier Tafeln.\n(Aus dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 19. Dezember 1909.)\nWir haben k\u00fcrzlich1) mitgeteilt, da\u00df nach subcutaner Zufuhr von jodiertem Eiwei\u00df resp. jodiertem Seidenpepton im Plasma resp. Serum keine Fermente nachweisbar sind, die Eiwei\u00df resp. Peptone abbauen. Wir haben diese Versuche wiederholt. Das Resultat war stets negativ. Vgl. hierzu Versuch 1 und la. Zu Versuch I wurde ein 6050 g schwerer Hund verwendet. Er erhielt am 18. und 22. XI. je 5 ccm einer 10\u00b0/oigen L\u00f6sung von jodiertem Seidenpepton. Am 24. XI. wurde Blut entnommen. Das Serum dieses Blutes spaltete weder Seidenpepton noch jodiertes Seidenpepton. Zu Versuch Ia diente ein 6700 g schwerer Hund. Er erhielt am 13. XII. 5 ccm einer 10\u00b0/oigen L\u00f6sung von jodiertem Seidenpepton subcutan. Am 16. XII. wurde Blut entnommen.\nAus den Versuchen II und Ha geht hervor, da\u00df die nach subcutaner Zufuhr von Seidenpepton resp. von Eiereiwei\u00df auftretenden Fermente jodiertes Seidenpepton auch nicht zu spalten verm\u00f6gen. Zu Versuch 2 diente ein 11400 g schwerer Hund. Er erhielt am 13. XI. 5 ccm einer 10\u00b0/oigen Seidenpeptonl\u00f6sung, am 15. XI. 10 ccm und am 18. XI. 15 ccm der gleichen L\u00f6sung. Am 24. XI. wurde dann Blut entnommen. Versuch II a ist mit\n*) IV. Mitteilung. Diese Zeitschrift, Bd. LXIV, S. 100, 1910.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXIV.\t29","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434 Emil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\ndem zu den weiter unten erw\u00e4hnten Versuchen VI, VII, VIII und IX verwendeten Serum ausgef\u00fchrt worden.\nWir haben ferner die F\u00fctterungsversuche mit reichlichen Mengen Eiereiwei\u00df fortgesetzt. Es lie\u00df sich das fr\u00fchere Resultat, da\u00df die Art der Zufuhr von artfremdem Eiwei\u00df resp. von artfremden Peptonen in die Blutbahn ohne Einflu\u00df auf das Auftreten von Fermenten ist, best\u00e4tigen. Wie die Versuche III\u2014V ergeben, spaltete das Serum von Hunden, die mit viel Eiereiwei\u00df gef\u00fcttert worden waren, verschiedenartige Peptone. Es kommt also auch hier nicht zur Bildung von Fermenten, die auf eine Eiwei\u00df- resp. Peptonart eingestellt sind.\nDer zu diesen Versuchen dienende Hund (6400 g K\u00f6rpergewicht) erhielt vom 6. XII.\u20149. XII. t\u00e4glich das Eiwei\u00df von 8 Eiern. Am 10. XII. wurde das Eiwei\u00df von 15 und am 11. und 12. XII. das Eiwei\u00df von 12 Eiern verf\u00fcttert. Am 13. XII. erfolgte die Blutentnahme.\nBei einem weiteren Versuche gaben wir einem 7900 g schweren Hunde am 13. XII. 5 ccm einer 5\u00b0/oigen Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung subcutan. Am 15. XII. wurde Blut entnommen. Das daraus gewonnene Serum spaltete ebenfalls verschiedenartige Peptone. Vgl. Versuch VI\u2014IX.\nWir haben bereits mitgeteilt, da\u00df das Kaninchenserum Glycyl-l-tyrosin spaltet. Seidenpepton greift es ohne Vorbehandlung nicht an, wenigstens konnte bisher eine deutliche Spaltung nicht festgestellt werden. Wir haben nun eine gro\u00dfe Zahl von Tierspezies nach dieser Richtung untersucht. Es ergab sich, da\u00df das Serum von ganz normalen Meerschweinchen nicht nur Glycyl-l-tyrosin (Versuch X) spaltet \u2014 im Reagenzglas krystallisiert nach kurzer Zeit Tyrosin aus \u2014, sondern auch die verschiedenen, bis jetzt untersuchten Peptone wurden angegriffen. Versuch XI\u2014XVI. Im Meerschweinchenplasma resp. -Serum sind somit diejenigen Fermente, die beim Hunde erst dann auftreten, wenn art- und speziell blutfremde Proteine resp. Peptone in die Blutbahn gelangen, bereits normalerweise vorhanden.\nVielleicht h\u00e4ngt diese Erscheinung mit dem reichen Komplementgehalt des Meerschweinchenserums irgendwie direkt oder","page":434},{"file":"p0434s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch I.\na) 1,0 ccm Serum, 0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung (10%),\t^ 5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ttm \u00abm\u00bb mm*\t\u2014\t\u2014a\n\t\u25ba\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nb) 1,0\t\u00bb Serum,\t-0,w 0,5\t\u00bb jodiertes Seidenpepton\t' (10%), 5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\tZeit inStu,\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t>\t\t\t\u2014\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u00f6den 1\t2\t3\tU\t5\t6\t7\ti\t\t\t\t\t\t\t\t12\t16\t20\t24\t\t\t\nVersuch la.\na) 1,0\tccm\tSerum,\n0,5\t\u00bb\tSeidenpeptonl\u00f6sung (10%),\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nb) 1,0\t\u00bb\tSerum,\n0,5\t\u00bb\tjodiertes Seidenpepton\n\t\t(10%),\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nVersuch II.\na)\t1,0 ccm Serum,\n0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung (10%),\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0\t\u00bb\tSerum,\n0,5\t\u00bb\tjodiertes Seidenpepton\n(10%),\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nVersuch II a.\na)\t1,0 ccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tSeidenpeptonl\u00f6sung\t(10%),\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Serum,\n0,5\t\u00bb jodiertes Seidenpepton\n(10%).\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n|0\t 0\t\t---\t\t\t\t\t\t\t\t\u2022\t-\u2022 Ol/\n\t\t\t\t* \" *\u25a0*\t-\t\t\t\t\t\n0\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t0\n0\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n-0.101\nZeit inStunden 1\n12\t15\t20\t25\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band LXIY, Tafel 15.\nZu \u00abEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn, Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb IX.\u00bb.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0434s0002.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch III.\n1.0\tccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tSeidenpeptonl\u00f6suug\t(10%),\n6.0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nZeit I_____\nin Stunden 1\n3\t3\t22\t21\t26\t28\t30\t32 44\t46\nVersuch IV.\n1.0\tccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tEdestinpeptonl\u00f6sung (10%),\n6.0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n22\t24-\t26\t28\t30\t32\t44\t46\nVersuch V.\n1.0\tccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tCaseinpeptonl\u00f6sung (10%),\n6.0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n9\t22\t24\t26\t28\t30\t32\t44\t46\nVersuch VI.\n0,5 ccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tSeidenpeptonl\u00f6sung\t(10%),\n3,0\t\u00bb\tNaCl-L\u00f6sung.\n12\t16\t20\t24\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band LXIY, Tafel 16.\nZu \u00abEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn, Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb IX.\u00bb.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0434s0003.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch VIL\n0,5\n0,5\n3,0\nccm Serum,\n\u00bb Edestinpeptonl\u00f6sun\n(10(>/o),\n\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n8 12 16 20\nVersuch VIII.\n0,5 ccm Serum,\n0,5\t\u00bb\tCaseinpeptonl\u00f6sung\n(10%),\n3,0\t\u00bb\tNaCl-L\u00f6sung.\n12\t16\t20\t24\nVersuch IX.\n0,5\tccm\tSerum, 0,5\t\u00bb\tGelatinepeptonl\u00f6sung\t-030\u00b0 10\u00bb/o), 3,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung. Zeit\tT\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\" \u2014 -\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nInStunden 12\t2\t\t\t\t4\t5\t6\t7\t8\t12\t16\t20\t\t\t\t\t\t\t\nVersuch X.\n0,5 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0,6\t\u00bb Glycyl-l-tyrosinl\u00f6sung\n(V2coo Mol.),\n3,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n+U,Z(J *0,10Ie \u00b10 -0,1cr -OM Zeit\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t*\u25a0** Nn ,\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t>\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ninStunden 12\t3\t4\t6\t6\t12\t16\t20\t24\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nVersuch XI.\n0,5 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0,5 \u00bb] Gelatinepeptonl\u00f6sung\n(10%),\n6,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n8\t12\t16\t20\t24\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band LXIY, Tafel 17.\nZu \u00abEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn, Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb IX.\u00bb.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0434s0004.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch XII.\n0,25 ccm Meerschweinchenserum (normal). \u2014 0,5 ccm Gelatinepeptonl\u00f6sung (10%). \u2014\n6,25 ccm Kochsalzl\u00f6sung.\n15\t16\t17\t18\t19\t20\t22\t24\t28\nVersuch XIII.\n0,5 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0.5 \u00bb' Seidenpeptonl\u00f6sung\n(I0\u00b0/o),\n6,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nZeit I_____\nin Stunden 1\n8\t12\t16\t20\t24-\nVersuch XIV.\n0,25 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0,5\t\u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung\n(10%),\n6,75 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n12\t16\t20\t24\nVersuch XV.\n0,5 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0,5\t\u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung\n(10%),\n6,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nVersuch XVI.\n0,5 ccm Meerschweinchenserum (normal),\n0,5\t\u00bb Caseinpeptonl\u00f6sung\n(10%),\n6,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band LXIY, Tafel 18.\nZu \u00abEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn, Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb IX.\u00bb.\nYerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. IX. 435\nindirekt zusammen. Jedenfalls haben wir bei anderen Tierarten noch kein so hohes Spaltungsverm\u00f6gen gegen\u00fcber Peptonen beobachtet.\nIm Anschlu\u00df an diese Versuche sei darauf hingewiesen, da\u00df die Be nee-Jones sehe Albuminurie mit Hilfe der optischen Methode einer erneuten Bearbeitung unterzogen werden mu\u00df. Es w\u00e4re von Interesse, zu erfahren, ob bei dieser Anomalie im Plasma resp. Serum Fermente vorhanden sind, die Proteine resp. Peptone spalten. Es ist wohl m\u00f6glich, da\u00df die optische Methode auch zur Aufkl\u00e4rung mancher anderer Albuminurien dienen kann. Jedes blutfremde Eiwei\u00df und jedes h\u00f6here Abbauprodukt der Proteine, das normalerweise dem Blut nicht angeh\u00f6rt, f\u00fchrt, wie unsere Versuche zeigen, zum Auftreten von bestimmten Fermenten. Umgekehrt mu\u00df die Anwesenheit von derartigen Fermenten im Blute uns einen Hinweis auf anormale Blutbestandteile geben.\nNachtrag bei der Korrektur: Die von uns in Mitteilung IV geschilderte stark verz\u00f6gerte Gerinnung des Blutes im \u00abanaphylaktischen\u00bb Stadium beim Hunde ist, wie wir nachtr\u00e4glich erfahren haben, bereits von A. Biedl und R. Kraus (Experimentelle Studien \u00fcber Anaphylaxie, Wiener klin. Wschr., Nov. 11. 1909) hervorgehoben worden.","page":435}],"identifier":"lit37589","issued":"1910","language":"de","pages":"433-435","startpages":"433","title":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. IX. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"64"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:45:16.049697+00:00"}