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{"created":"2022-01-31T16:44:32.846012+00:00","id":"lit37596","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Awerkijew, N. D.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 347-362","fulltext":[{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber ein tierisches Alkaloid aut steri\u00fcsierter bnd unter bestimmten Bedingungen aufbewabrter Milch.\nVon\nDr. N. D. A werktieft,\nDirektor des St\u00e4dtischen Chemischen Laboratoriums, Assistent f\u00fcr analytische Chemie an der h\u00f6heren Bergbauschule zu Jekaterinosl\u00e4w in Rufiland\nMit zwei Tafeln:\t\u2018\n(Der Redaktion zugegangen am 22. April 1911.)\nIm Jahre 1900 analysierte ich einige Proben einer sterilisierten Milch, die etwa ein halbes Jahr bei Luft- (steriler Watteverschlu\u00df) und Lichtzutritt gestanden hatte. Anla\u00df zur Analyse gab die Beobachtung, da\u00df diese Milch nach Genu\u00df auf das Vorhandensein giftig wirkender Stoffe schlie\u00dfen lie\u00df.1) Ich machte damals Mitteilung\u00bb) von der Auffindung und den Analysen eines Stoffes, \u00fcber dessen g\u00e9naue Natur ich noch keinen Aufschlu\u00df geben konnte, teils aus Zeitmangel, teils weil mir nur minimale Mengen dieses Stoffes zur Verf\u00fcgung standen.\nErfahrungsgem\u00e4\u00df3) ist das Auftreten des Giftstoffes in der Milch abh\u00e4ngig von den Aufbewahrungsbedingungen und -Zeiten. Ich war damals geneigt, die Entstehung des giftigen Stoffes auf rein chemische Vorg\u00e4nge zur\u00fcckzuf\u00fchren, da die Milch ja sterilisiert war, wobei ich, wie ich in meiner Mitteilung erw\u00e4hnte, den Stoff, dessen Konstitution nicht bekannt ist, auf Grund seiner Eigenschaften zu den Ptomainen rechnete.\nNoch im Jahre 1900 begann ich mit der genaueren Untersuchung zur Aufkl\u00e4rung dieser Frage. Der Plan meiner Arbeit war folgender : die chemischen Ver\u00e4nderungen in der sterilisierten Milch in Abh\u00e4ngigkeit von Licht und Luft zu verfolgen,\n\u2018) Memoiren der Jekaterinoslawschen Med; Ges., 1900,\t8 (ru\u00e9s V\n.\t*) Ibid., S. 24.\t\"\t;\t: . . : /\t' /\u2019\n3) Ibid., \u00dcber die Ver\u00e4nderung der sterilisierten Milch im Zusammenhang mit der Art der Aufbewahrung.\n23*","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nN D. \u00c2vvcrkijew,\nden Stoff nach l\u00e4ngerer Zeit zu isolieren und chemisch zu definieren.:\nZu dem Zweck wurden 10 Liter Milch im Pa pinselten Topf bei 102\u00b0 sterilisiert und zwar in langhalsigen Literkolben, um sie bequemer zuschmelzen zu k\u00f6nnen. F\u00fcr die Aufbewahrung w\u00fcrde die Milch folgenderma\u00dfen verteilt:\n1.\t2 Kolben mit je einem Liter wurden sowohl bei Licht-\nais Luftzutritt (Wattepfropf) bei Zimmertemperatur stehen gelassen.\t\u25a0\t'\n2.\t2 Liter wurden nur unter Luftzutritt aufbewahrt. Die Kolben waren gegen Lichteinwirkung durch schwarzen Anstrich gesch\u00fctzt und so in einen Kasten gesetzt, da\u00df nur die Kolbenh\u00e4lse herausragten.\n3.\t2 1 Milch waren eingeschmolzen, nur das Licht hatte Zutritt.\n4.\t2 1 waren ebenfalls hermetisch abgeschlossen, die Kolben schwarz angestrichen und in einen Kasten gestellt. Alle Proben wurden bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Von dem neunten Liter Milch wurde eine Bestimmung der Hauptbestandteile gemacht. Das Resultat war:\nReaktion\t:\tamphoter\nGeruch\t:\tkeiner\nSpez. Gew. bei 15\u00b0 : 1,0330\nFett\t: 6,5 \u00b0/b\nCasein \\ iKumm\t\u2022:\t2,75 \u00b0/o \u2022\tOtt\u00e4O Lx\nAiDumm Milchzucker\tZ,\u00f6o /o : 2,70\u00ae/ o\nAsche\t: 0,96\u00b0/o\nTrockenr\u00fcckstand\t: 12,25\u00b0/o\nAcidit\u00e4t : auf 100 ccm 38 ccm 0,1 n-NaOH.\nFett (Brechungsindex mittels Refraktometer bestimmt):\nEiwei\u00dfrest : 2,01.\nMilchs\u00e4ure: Keine.\nAusgefallenes Eiwei\u00df: 0,12^/o1)\nBez\u00fcglich der verschiedenen EiWei\u00dfarten in der Milch halte ich mich an die Anschauungen K\u00f6nigs, v","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein tierisches Alkaloid;\t349\nNach Ablauf von 3 Jahren, im Oktober 1905, schritt ich zur Analyse der ersten 3 Gruppen. \"\nI. Bei Licht- und Luftzutritt aufbewahrte Milch\nDie nur wenig gebr\u00e4unte Milch war bedeckt von einer dicken festen Fettschicht, die stellenweise nach \u2022 der Mitte zu kleine gelbe Flecken auf wies. Die Milch hatte einen scharfen, sehr unangenehmen Geruch. Bei der chemischen Analyse der Milch wurden folgende Daten erhalten:\nReaktion\t* amphoter\nSpez. Gew.\t:\t1,0349\nFett\t:\t0,89.'\u00ae jo\nCasein\t:\t2,04 \u00b0/o :\nAlbumin\t:\t0,86<*/o\nMilchzucker\t:\t2,05%\nAsche\t:\t0,97 \u00ae/o\nT rockenr\u00fcckstand : 12,04\u00b0/o.\nAcidit\u00e4t : auf 100 ccm Milch '42 ccm 0,1 n-NaOH.\nUnter dem Mikroskop zeigte das Fett das Gesichtsfeld an Ausdehnung \u00fcbertreffende K\u00fcgelchen, Die Milchk\u00fcgelchen schienen teilweise wie miteinander verwachsen und oben ge-* \u00f6ffnet (Fig. 1). /\t\u2019\nII. Bei Luftzutritt unter Ausschlu\u00df von Licht aufbewahrte Milch.\nDie Milch war ganz schwach r\u00f6tlich gef\u00e4rbt, die abgeschiedene Schicht nicht stark, Fettk\u00fcgelchen wurden nicht beobachtet. Die Schicht war gelblich gef\u00e4rbt und wies gro\u00dfe wei\u00dfe Flecken mit fettartigem Geruch auf. Der Geruch der Milch war wieder sehr scharf. Die Analyse ergab folgendes:\nReaktion\t: amphoter\nSpez. Gew.\t: 1,0348\nCasein\nAlbumin\nAsche\nTrockenr\u00fcckstand : 13,6748","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\tN. D. Awerkijew,\nAcidit\u00e4t: Auf 100 ccm Milch 50 ccm 0,1 mNaOH.\n' Milchzucker: 2,27.\nHl. Bei Lichtzutritt unter Ausschlu\u00df von Luft auf be wahrte Milch.\nDie Milch war schw\u00e4ch br\u00e4unlich gef\u00e4rbt, eine ca. Va ccm dicke, feste Schicht, die wei\u00dfe, fettige Partikel eingeschlossen enthielt, hatte sich oben abgeschieden. Die Milch roch stark .. nach ranzigem Fett.\nReaktion\t: amphotor\nSpez. Gew.\t:\t1,0347\n\u25a0* Fett\t: 0,87 \u00b0/o\nTrockenr\u00fcckstand : 13,00\u00b0/o\t.\nAsche\t:\t0,98\u00b0/o\nCasein ;\t/:\t2,00\u00b0/o\nAlbumin\t:\t3,41 \u00b0/o -,\nMilchzucker\t:\t1,89 ?/o.\nAcidit\u00e4t: Auf 100 ccm Milch 50 ccm 0,1 n-NaOH.\nBei meiner ersten Untersuchung der sterilisierten Milch, sowie bei den sp\u00e4teren orientierenden Versuchen hatte ich bereits bemerkt, da\u00df eine unter den erw\u00e4hnten Bedingungen aufbewahrte Milch nach 1\u20142 st\u00e4ndigem K\u00f6chen ihren scharfen, unangenehmen Geruch fast vollkommen verliert. Sp\u00e4tere Versuche best\u00e4tigten dieses Resultat, denn bei einer Wasserdampfdestillation ging der Geruch ins Destillat \u00fcber, w\u00e4hreud die Milch nach 2\u20143 st\u00e4ndigem Destillieren ganz geruchlos wurde.\nVon der Milchprobe, die unter Licht- und Luftzutritt aufbewahrt war, verwendete ich 1,75 1, zu denen ich 50 ccm einer 10\u00b0/oigen Kalilauge f\u00fcgte f\u00fcr die Bindung etwa vorhandener freier Fetts\u00e4uren, und unterwarf die Fl\u00fcssigkeit einer 3 st\u00fcndigen Dampfdestillation. Das Destillat wurde in \u00c4ther aufgefangen.1)\nUnter \u00f6fterem geh\u00f6rigen Umsch\u00fctteln blieb das Destillat 24 Stunden stehen ; worauf die w\u00e4sserige von der \u00e4therischen Fl\u00fcssigkeitsschicht getrennt wurde. Letztere zeigte schwach alkalische, erstere neutrale Reaktion. Die w\u00e4sserige Schicht\n*) Anfangs fing ich das Destillat in Wasser auf und extrahierte es mit \u00c4ther. '","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein tierisches Alkaloid.\t351\ngab beim Eindampfen zur Trockne bei 100\u00b0 keinen R\u00fcckstand, desgleichen beim Verdampfen im luftverd\u00fcnnten Raume.\nDer \u00c4ther aus dem \u00c4therextrakt wurde bei gew\u00f6hnlicher Temperatur im luftverd\u00fcnnten Raume abdestilliert, da die Substanz sehr fl\u00fcchtig ist. Die als R\u00fcckstand erhaltene Substanz hat einen ungemein scharfen Geruch, der \u00dcbelkeit hervorruft. Sie wurde im R\u00fcckstand als wei\u00dfer, fettiger Anflug erhalten.\nWeiterhin wurde die Substanz mit 9o0/oigem \u00c4thylalkohol unter Zusatz von Weins\u00e4ure behandelt, worin sie sich leicht l\u00f6st. F\u00fcgt man zu dieser L\u00f6sung einen \u00dcberschu\u00df 10\u00b0/oiger Natronlauge, so f\u00e4llt ein wei\u00dfes Pulver aus und der Geruch verschwindet v\u00f6llig. Nach dem Waschen mit kaltem Wasser zur Entfernung des Alkohols, der Weins\u00e4ure, sowie des \u00dcberschusses der Natronlauge und Trocknen bei 28\u00f6 resul-\ntierte ein rein wei\u00dfes Pulver, das unter dem Polarisationsmikroskop amorph erschien. Beim Gl\u00fchen schmilzt es, verkohlt und verbrennt, ohne einen R\u00fcckstand zu hinteriassen.\nDer Schmelzpunkt liegt bei 38\u00b0, die Verfl\u00fcchtigung beginnt bei 52\u00b0.\nDie Substanz ist l\u00f6slich in \u00c4ther, Petr\u00f6l\u00e4ther, Chloroform, w\u00e4sserigem Alkohol, unl\u00f6slich in Benzol und wenig l\u00f6slich in Benzin.1)\nKonzentrierte Schwefels\u00e4ure verkohlt die Substanz *. Salzs\u00e4ure ruft eine intensiv rote Farbe hervor; Salpeters\u00e4ure oxydiert sie. Im ganzen wurde 0,5169 g Substanz aus 1,7001 Milch erhalten.\n\u2018) Bei einer solchen Dampfdestillation darf man wohl die Annahme eines \u00dcbergangs von Fetts\u00e4uren, die in der Milch Vorkommen, in das Destillat ausschlie\u00dfen, da bekanntlich die Ester .der Butters\u00e4ure, Capron-s\u00e4ure, \u00d6ls\u00e4ure, Palmitins\u00e4ure und Stearins\u00e4ure ohne Zersetzung bei 120, 214 und 244\u00b0 sieden und sich mit Wasser nicht mischen (aus Wasser scheiden sie sich \u00f6lartig ab). Die Ester der n\u00e4chsth\u00f6heren S\u00e4uren sind feste krystallinische K\u00f6rper. Was schlie\u00dflich die Anwesenheit* freier Butters\u00e4ure betrifft, die mit Wasserd\u00e4mpfen ja leicht fl\u00fcchtig ist, so ist ein \u00dcbergang ins Destillat durch die zugesetzte Kalilauge verhindert, und au\u00dferdem zeigte das Destillat immer neutrale Reaktion, zum Schlu\u00df sogar alkalische, was nat\u00fcrlich die Gegenwart einer der erw\u00e4hnten S\u00e4uren in freiem Zustande a\u00fcsschlie\u00dft.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"352\tNi D. Awerkijew,\nVerd\u00fcnn :e Schwefels\u00e4ure und verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure geben . N\u00e4heres dar\u00fcber folgt weiter unten.\nAuf gleiche Weise wurde aus der Milchprobe, die nur bei Luftzutritt gestanden hatte, 0,2804 g aus 1,350 1 Milch gewonnen. Aus der dritten Probe, die nur bei Lichtzutritt ge-\nstanden halte, wurde nur 0,1929 g Substanz aus 1,870 1 Milch isoliert. Die Eigenschaften der aus allen drei Proben isolierten Substanz waren die gleichen, wor\u00fcber weiter unten genauer berichtet wird.\nAu\u00dfer der beschriebenen Methode wandte ich f\u00fcr die Gewinnung der Substanz die sonst noch f\u00fcr die Isolierung von Alkaloiden und Ptomainen gebr\u00e4uchlichen Methoden an.1) Nach der Methode von Sta\u00df-Otto wurde als Endprodukt eine ganz geringe Menge Substanz erhalten, soda\u00df nur der Schmelzpunkt (41 \u00b0) bestimmt werden konnte.\nDie Substanz ist allem Anschein nach ohne Zersetzung\nZur Pr\u00fcfung auf die Gegenwart von Stickstoff wurde ein Teil mit einem St\u00fcck metallischen Natrium geschmolzen in Wasser gel\u00f6st und filtriert und die Berlinerblaureaktion angestellt. Hierauf wurde die quantitative Bestimmung der Substanz vorgenommen.\nAnalyse der Substanz aus Probe I:\n\tAbgewogen\t\tH\tAbgewogen\tN -\n1.\t0,0741\t71,00\t11,20\t0,0910\t2,17\n\t0,0942\t70.84\t11,42\t0,0781\t2,0\u00f6\n\u25a0 WM\t0.0684\t71,43\t11,38\t0,0904\t2,19\nAnalyse der Substanz aus Probe II:\n1. ;; h\t0,0914\t70,89\t11,54\t0,0724\t2,15\n2.\t0,0723\t71.01\t11,27\t0,0142\t2,10\n\tAnalyse der Substanz aus Probe III:\t\t\t\t\n\t0,0621\t70,81\t11,18\t0,0814\ti 2,09\nv * Cf. Lenz, Zeitschrift f. analyt. Chem., Bd. XLII, S. 696\u2014706. Spica und Paterno, Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XIV, S. 274,1881. Tarent. G. r . Bd. XCIl, S. 1163.","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein tierisches Alkaloid.\nEs ist somit aus allen drei Proben dieselbe Substanz erhalten worden.'; J ;\tV'V ft\t'\nDie Mittelwerte aus allen Analysendaten sind demnach:\n\t: C.\tV H\t\u2022 \\ N .\n: l. \u2022>\t71.00 7\u00ab \u00bbi\t11,20 11 (9\t2,17\n3.\t71.41\tIJ ,\u2018i\u00a3 11.38\t2,0\u00bb ;\u2022 2,19\t\u25a0\u2022 /\n4.\t70.80\t11.54\t2.1\u00bb\n5.\t71,01\t11,27\t2,10\n6.\t70.81\t11.18 \\\t2,09\nMittel\t. . . 70,98\t11,33\t2,30\nDie Zusa zenten folgend\tmmensetzung de erma\u00dfen ausaed\t\u00eer Substanz kam r\u00fcckt wprtfeh \u2022,\ti daher in Pro-\n\tC\tl Uvn v ?\u00bb Ul Uvll V. i 70,98\u00b0/o \u25a0'\t\n\tH\t11,33\u00b0/\u00bb\t.\u2022 '\u2022 ;*\t.v\n\tN\t2,30\u00b0/o\t\n\t0\t15.39\u00bb.\u2019\u00bb,\t; 100,00\u00b0;\u00bb.\t\nUnd die w\u00e4re dann: C\tdiesen Zahlen e 3f,Dc9N06.\tntsprechende en\tipirische Formel\nZur genaueren Charakterisierung der Verbindung als Alkaloid wurde eine Reihe von Salzen dargestellt, die sehr wertvolle Anhaltspunkte ergaben. Den Darstellungen wurden die Arbeiten von Behrens1) und V a d a m2) zugrunde gelegt.\nEine Probe der Substanz wurde in \u00c4ther gel\u00f6st, der \u00c4ther auf einem Uhrglas verdampft, der R\u00fcckstand mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure aufgenommen und auf die klare L\u00f6sung des so erhaltenen Salzes ein charakteristisches Reagens einwirken gelassen. Entstand ein Niederschlag, so wurde eine mikrophotographische Aufnahme von ihm gemacht. Es sollen nun die charakteristischen Verbindungen angef\u00fchrt werden :\n') Zeitschrift f. Nahrungsm., Bd. X, S. 2\u00bb0\u2014252^ Anleitung zur mikrochem. Analyse d. wichtigsten org. Verb.\t\u2018\t\u2019\t; ;\n*) Chem. Zentr., Bd. LXVII, S. 1-133.","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\tN. D. Awerkijew, V-\n1.\tMayers Reagens (HgJJ nach Angabe von Tanret1) hergestellt, gibt mit ganz wenig Natronlauge einen krvstallinischen Niederschlag (Fig. 2).\n2.\tJodjodkalium (Kippenberger) gibt einen amorphen Niederschlag. \u2022\n3.\tf ine L\u00f6sung von 13,55 g Sublimat in 11 Wasser gibt ebenfalls einen amorphen Niederschlag.\n4.\tMarmes2) Reagens, Jodcadmium in Jodkalium gibt einen krystallinischen Niederschlag, lange Nadeln (Fig. 3).\n5.\tEine L\u00f6sung der Substanz in \u00c4ther, 15 ccm, zusammengebracht mit \u00e4therischer Oxals\u00e4urel\u00f6sung sowie einer ges\u00e4ttigten \u00e4therischen Pikrins\u00e4urel\u00f6sung, 15 ccm (Tamba),3) gibt einen krystallinischen Niederschlag.\n6.\tEin Teil Gerbs\u00e4ure und ein Teil Alkohol in 8 Teilen Wasser gibt sehr charakteristische Krystallnadeln (Fig. 4).\n7.\tEine einprozentige Pikrins\u00e4urel\u00f6sung nachChandelon4) gibt einen krystallinischen Niederschlag (Fig. 5).\n8.\tDas Reagens von J. Aloy5) (5\u00b0/oige Urannitratl\u00f6sungi gibt Krystalle (Fig. 6].\n9.\tPlatinchlorid gibt einen aus feinen Nadeln bestehenden\nkrystallinischen Niederschlag (Fig. 7).\t*\nMit anderen Reagenzien wurden keine charakteristischen Resultate erhalten.\n,Die Niederschl\u00e4ge 4, 6, 8, 9 sind in Wasser leicht l\u00f6slich.\nDie f\u00fcr Alkaloide charakteristischen Farbenreaktionen fielen negativ aus. Kolorimeirische Untersuchungen nach van den Dr ies s en -More eu w6) gaben keine bemerkenswerten Resultate\nAu\u00dfer den erw\u00e4hnten Eigenschaften der Verbindung, welche sie zu den tierischen Alkaloiden zu z\u00e4hlen berechtigt, m\u00f6gen noch die physiologischen Wirkungen besprochen werden\n\u2018) Journ. d. pharm, et d .Cb., Bd. XXVIII, S. Ul, 189H.\n*) C. i\\, Bd. LXIII, S. 843; 1868.\n\u2022'') Studien \u00fcber das Vorhalten der schon Arbeiten. Diss. Erlangen 1886.\n*) Chem. Zeit., Bd. XXIV, S. 89, 1 Bull. Soc. Ch. (3), Bd. XXIX, S. 610 - 611, 1903.\nChem. Zentr., Bd. XXXV, S. 407\u2014421.\nPtomaine bei f\u00f6renlisch-chemi-\n900.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ein tierisches Alkaloid.\t355\n-\t\u201e\t\u2018 t;\t~\nEs wurde beobachtet,1) da\u00df beim Genu\u00df einer sterilisierten Milch, die l\u00e4ngere Zeit (2\u20143 Wochen) gestanden hatte, krankhafte Erscheinungen auftreten, die sich durch heftigen Brechreiz, mehrst\u00fcndigen starken Durchfall und allgemeinen Schw\u00e4chezustand \u00e4u\u00dfern. Nach Einstellung des Genusses solch einer Milch schwanden diese Krankheitssymptome, die ohne Frage auf das Vorhandensein eines giftigen Stoffes in d\u00e8r Milch hinweisen.\nEs wurden ferner mit der Substanz Injektionen an Meerschweinchen gemacht. * *) Da die Substanz in Wasser unl\u00f6slich , ist\u00bb wurde eine Emulsion aus Provencer \u00d6l, warmem Wasser und dem Alkaloid hergestellt.\nDie Resultate3) waren folgende: Vor Injektion der Substanz ; wurde die Unsch\u00e4dlichkeit der Emulsion f\u00fcr. sich konstatiert. Die erste injizierte Dosis betrug 0,003\u20140,005 g. Nach 1\t'2 Stunden konnte man beobachten, da\u00df die Meerschweinchen\nihre Munterkeit einb\u00fc\u00dften, unbeweglich dasa\u00dfen und keine Nahrung aufnehmen wollten. 8 Stunden darauf, wurde die Injektion mit der gleichen Dosis wiederholt, wonach sich der Zustand der Meerschweinchen bedeutend verschlechterte; nach 1\u20142 Tagen starben sie. Wenn die Dosis von 0,005 auf 0,008 g erh\u00f6ht wurde, starben die Tiere bereits 2-3 Stunden nach der Injektion. Eine Dosis von 0,0124 bis 0,031 g rief beinahe einen sofortigen Tod hervor. Im ganzen wurden 5 Versuche gemacht.\nNach Abschlu\u00df dieser Versuche wurde zur Analyse der Milch geschritten, die 4 Jahre und 11 Monate aufbew\u00e4hrt' war unter Licht- und Luftausschlu\u00df. Es waren das 2 1. Beim \u00d6ffnen der Kolben entwich kein Gas. Die Milch hatte eine dunkelgelbe Farbe und roch nach K\u00e4se. Die ganze Fl\u00fcssigkeit war nicht homogen. Eine Schicht \u2014 die gew\u00f6hnliche Milch? fettschicht - von 0,25 cm St\u00e4rke hatte sich auf ihr. abge-\n') Saussailo w , \u00dcber die Ver\u00e4nderungen der sterilisierten Milch usw.\nMemoiren der Jekat. Med. Ges., 1900 (russ).\n*) Diese Versuche wurden von M. A. Saussailow im bakteri\u00f6log.\nLaboratorium der Jekat. Eisenbahn ausgef\u00fchrt. s) \u00c4rztezeitung (russ ), Nr. 4 u. 5, 1905.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\tN. D. Awerkijew,\nschieden. Die Schicht war homogen; unter dem Mikroskop erschienen gleichgeformte Fettk\u00fcgelchen.\nAm Boden des Kolbens wurde eine Anh\u00e4ufung getrennter kugelf\u00f6rmiger Abscheidungen (im ganzen 0,7841 g) wahrgenommen, die in ihrem Durchschnitt krystallinisches Gef\u00fcge aufzeigten. Die Fettk\u00fcgelchen der Milch lie\u00dfen Unter dem Mikroskop verschiedene Gr\u00f6\u00dfe erkennen (Fig. 8).\nDie Analyse der Milch:\nReaktion: amphoter Spezifisches Gewicht : 1,0350 Fett: 6<Vo\nAcidit\u00e4t: 42 ccm auf 0,1 n NaOH Milchzucker : 1,46 \u00b0/o '\nMilchs\u00e4ure : 0,01 \u00b0/o\nTrockenr\u00fcckstand nach dem Verdampfen bei 100\u00b0 9,98\u00b0/o Gasein: 1,61 \u00b0/o Albumin : 3,78 \u00b0/o . Asche: 0,96\u00b0/o Eiwei\u00dfrest: 1,38\u00b0/\u00ab\nAusgefallenes Eiwei\u00df : 0,25 \u00b0/o\nSpezifisches Gewicht der Milch -f- abgestandener Schicht : 1,0337,\nF\u00fcr die Bestimmung des spezifischen Gewichtes der Milch + Schicht wurde die gesamte Fl\u00fcssigkeit gesch\u00fcttelt und erw\u00e4rmt, bis eine homogene Emulsion erhalten wurde, und die erhaltene Zahl f\u00fcr das spezifische Gewicht auf dasjenige von Milch bei 150 umgerechnet. Die Elementaranalyse gab folgende Zahlen:\t.-*1\nG : 53,20 \u00b0/a ; H : 6,98 \u00b0/o ; N : 15,02 \u00b0/o.\nDie Analyse des Fettes:\nRefraktometrische Beobachtungen:1)\nBrechungsindex: 1,4610 Beobachtungstemperatur : 43 \u00b0.\t\" *\nl) Vierteljahresschrift, 1895, Bd. II. S. 179. Arch. f. Pharm., 188fi. lhl. CCXX1V, S. 210.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Ober ein tierisches Alkaloid,\nC : 78,200/0 H : 10,61 \u00b0;o 0 : 11,19% Schmelzpunkt: 32,5\u00b0\nSpez. Gewicht : 0,869.\nHehnersche Zahl (abgewogen 1,78 g) 87,3.\nReichertsche1) Zahl (abgewogen 1,25 g) 27 (0,1 n NaOH).\nK\u00f6ttstorfersche8) Zahl (abgewogen 1 g) 226,5\nDas untersuchte Fett hatte gar keinen Geruch, war durchsichtig und rein; Von der Milch wurde es durch Erw\u00e4rmen auf 50\u201460\u00b0 und Zentrifugieren getrennt. Die H\u00fcbische3) Zahl wurde wegen der weiten Grenzen, innerhalb deren die Jodzahl schwanken kann, nicht bestimmt.\nF\u00fcr die Isolierung des Alkaloids aus dieser Milchprobe wurde 11 mit 25 ccm 10\u00b0/oiger Kalilauge versetzt und mit Wasserdampf 2 Stunden lang destilliert. Das Destillat wurde in \u00c4ther aufgefangen, es zeigte nach Beendigung der Destillation neutrale Reaktion und war vollkommen durchsichtig, ohne Anzeichen einer Opalescenz.\nDer \u00c4therextrakt hinterlie\u00df in diesem Falle gar keinen R\u00fcckstand.\nDieser Versuch best\u00e4tigte endg\u00fcltig meine Annahme, da\u00df\nbei einer solchen Aufbewahrungsart von sterilisierter Milch\nsich die in den anderen Proben gefundene Verbindung nicht\nbilden k\u00f6nnte.\nEs wurden nun die physiologischen Wirkungen dieser Milch studiert. Einem 2 Monate alten Kater wurden -125 ccm 1 der Milch vorgesetzt. Das Tier hatte 5 Stunden vorher nichts zu fressen bekommen. Von der Vorgesetzten Milch. lie\u00df es nichts \u00fcbrig, eine \u00c4nderung im Zustande des Tieres trat daraufhin nicht ein. Nach Verlauf von 9 Stunden w\u00fcrde der Kater mit dem gleichen Quantum Milch gef\u00fcttert, bhne da\u00df darauf eine \u00c4nderung zu konstatieren war us\\v. Die Gesamtdauer des Versuches betrug 27 Stunden! \u2019\n') Milchztg., 1887, S. 609ff.; 1889,\n2)\tZeitschrift f. analyt. Ch., 1879, Bd. XVIII.\n3)\tRepertorium f. analyt. Ch., 1884, S. 30h","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"N. D. Awerkijew,\n^ne Injektion mit je 10 ccm dieser Milch an Meerschweinchen erwies ihre v\u00f6llige Unsch\u00e4dlichkeit. In physiologischer Hinsicht verhielt sich diese Milch also nicht anders als frisch sterilisierte.'\nZum Schlu\u00df wurden noch bakteriologische \u00bb) Belege f\u00fcr die Unsch\u00e4dlichkeit dieser Milch erbracht, indem ein wenig von ihr in N\u00e4hrbouillon*) und auf -gelatine gebracht wurde. Weder in Probierr\u00f6hrchen noch in Petrischalen3) wurde ein Wachstum oder die Bildung von Bakterienkolonien beobachtet. Es wurden dazu 4 Versuche angestellt.\nIm folgenden gebe ich eine Zusammenstellung von den chemischen, physikalischen und physiologischen Eigenschaften der unter verschiedenen Bedingungen bei Zimmertemperatur auf bewahrten sterilisierten Milchproben.\nWie ersichtlich, w\u00e4chst das spezifische Gewicht von I II und III bedeutend und n\u00e4hert sich dem spezifischen Gewicht entrahmter Milch. Diese Erscheinung hatte auch Hoffmann*) beobachtet, welcher sie durch die F\u00e4higkeit der Milch, ihr Volumen zu verringern, erkl\u00e4rt, was seiner Ansicht nach mit dem Entweichen der in der Milch gel\u00f6sten Gase oder mit dem Ansteigen der Acidit\u00e4t in Zusammenhang steht. Rechagel5) nimmt an, da\u00df diese Erscheinung von dem nach einiger Zeit bei bestimmter Temperatur sich einstellenden Aufquellen des Caseins abh\u00e4ngig ist. Schr\u00f6der\u00ab) erkl\u00e4rt die -Vergr\u00f6\u00dferung des spezifischen Gewichtes durch eine Dichtezunahme des Milchfettes.\nOhne Zweifel spielt der Einflu\u00df von Licht und Luft hier eine gro\u00dfe Bolle und zwar die gr\u00f6\u00dfte, wenn beide Faktoren zugleich wirken, an erster Stelle aber die Luft. Entzieht man diese Einfl\u00fcsse der Milch, so \u00e4ndert sich, wie man aus Probe IV ersehen kann, das spezifische Gewicht der Milch in fast 5 Jahren nicht\n*) G\u00fcnther, Lehrbuch der Bakteriologie.\n\u2022) R. Koch, Mitt. aus d. k, Ges.-Amte, Bd. I, 1881, S. 24. 3) Zentralbl. f. Bakt., Bd. I, .1887, Nr. 9.\n4) Die gerichtliche Untersuchung der Kuhmilch usw., 1889 2. R) Milchztg., Bd. XII, S. 414.\n\u2022) Pharm. Zentr.\n1884, Bd. XXV,\nS. 316.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ein tierisches Alkaloid.\n359\n|\u00a7g = o\n.2 tu.\n-\tO <*5 \u25a0\u00a3\n\u00e2 J tH.,c ^ - h (j\n^ C 0, \u00a3\nC>\"#\n\u2014\t>. JZ J3\ni-H-Sg\n_\u00a3 -r \u2022*'\u25a0\n\u201dr \u00c4 \u00fc\nT c/i U-*\n7< J_\n~ JS rt - aj\n\u2022 -3\u00a3\u2019\u00a3 r \u00ab 5 g\n, ro Q\nz: c **x>\n'J \u2014 \u2014>\n7.\na\nN\n2 \u00abi\nw *\t3\n-\u00a9 3\nJ is \u00dc\niS^I /. ^ \u2014 \u2018 m+S ' *. /. e \u201c \u00bb - .5 \u2014 J3 \u25a0r \u00a9.\u2019S . r.a.h rt s N\n7.\nt-2 3\n- u es\n.f \u00a73-8\nZ T\u00a3 *\n2 g <w jQ\nr J 'S.\n7 \u00ab s\n-,\to\nv\t>\n;\tC\t\u2014\u2022\n: &:\u00a3\n\n3\nai\nL.\n\u00bb.\nC\n\u00bb\n*\n- 73\n/5\t'S3\n\u00ab\n\u00bb\nCQ\n\u2022\u25a0ft\n\u00bb\n2\ten\nt>,2;\t\u2022\u20183\t\u00ae\t\u00a9\neq o fed \u00b0 \u00a9 c'o \u00a9 \u00f6\" \u00ab5-5 -^\u201eabccccc\u00dfTuoo \u00ae A ? x cs cs \u00bb *5 \u0153 n\n^ | \u00ae rt cf c c th \u00bbH \u00ab rt\tc\nX-\ns\n25\nI\n\u00f6 -\u00ae\n-, '\u2022 i. \u25a0\u2022 o .\ni\u00e2\u00e0ik\n\u25a0_*S\no c\n\u00a3 *\nu\nv\n\u2022o \u25a0\nTf\u00bb\n\u00ab \u25a0\u00bb> r* \u00bb K 91 91 91\n\u2022 \u00a9\n\u00a9~\n- tu\n\u00bb\n\u00a9 33\ns-.o\n\u25a0 > in\ne\u00a7 oi Z *:\u25a0&\u00a3\n4 ..*\n\u00a9\" \u00ab \u25a0\n\u00a3 -*\ncs ^\n\u00ae \u00a3* \u00ab * \u00ab\nX. \u00a3-\t-. N\n\u25a0*c \u00c4^.o .io' \u00a9' q \u00a9' S\u00bb . \u00e9ft s \u00a9 \u00ae. \u00a9 ta \u00a9 * j\no\nJS\n*LM*. -\u00a9 *\u00ab Zu \u201e\u2022\u00a3 *\u2022 \u00ab \u2014 ca \u00ab *\u2666 \u00ae V \u00a9 \u2022\u201cz \u00bbfl TH fS*:\nO \u2019\tfV a\nJS\n.u\n\u00fc\n\u00ab\nu.\nr-\ns\n\u00a9\n\u00bb\n4^\u00ab^,\t<\n\u00f6 \u00b0 's \u00ae\nja tn iS\n\u00c4oo 'S\nE \u00a9 \u00ab co\" d\"\nC\u00d6\nIS8SS8\n\u00ab co d' d TH \u00aesT\nQ\n\u00abJ\n25\nc\nI\n\u00ab \u00b0 \u00ab.\u2022 S'** -*c \u00bb\n\u201d\u00fcu iS o.M \u00ae \u00ab :0 XX\u00ab\nc\n3\n2\n-a\n.\u00c4-\n*\u00bb\nb\u00df\nJS\nV\n\u00bbo\nHj*\nco\n9 %\n\u00ab*-i \u2018 -S* -S.\nQ\tW\u00bb\tSM\t\u00a9\t\u00a9^\neo\tX\tm\tg\tt>\n\u00a9\tft\t\u00a9\t\u2022\u00ab\tcc\t\u00a9\nth\tg\tth\ten\tX\tC\nrrt\tTH\n^\u00a9_ \u00a9 \u00a9\n\u00a9 \u00a9\"' \u00a9^\nl> t> 50\n05 wi th;\no' of of\n&\nco'\n\u00a9g:\nS \u00b0\n\u00bb\nu\nX\n\u00a9\n\u00c4rw\n\u25a0\n? r\n\u2022s \u00a7\n\u00ae \u00a9\n\u2014 . fc\u00ab \"\u2022 \u25a0 \u25a0 \u25a0\t\t\tbB \u00bb IW \u2022 .\ta \u25a0 3.\n|; i , *3 t>\ti i\t\t\u00bbg b# ' |\t:3 |- -o\nO U-en \u201c..\t\t\ttu .\t' \u00c4\"\n\u201c* \u00a9\t\t*\t\u2022C\tO\n\t\t\t\u00ab\t3\n\t\t\t\t\nJS\n\u00bb\nen\nbfc 3\n\u00c4 \u00c4. 1 v-^ o \u00b0 iS \u00ab5 \u00c4 \u00a9 S \u00a9 0,00 -g TH e \u00a9 \u00ab e\u00bb \u00ab ^\n*\u00e0!\no 05 \u00a9\n\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9~ \u00a9\n55 vR \u00e0\n05_ \u00a9_ \u00a9\n\u00a9 Of Of\n\to 0\u00bb \u201cH*\t\t\n\tX \u00a9 ' . a \u25a0 \u25a0\t\t\n^\u00a9\t25 ,\u00c2\t\t' w.\n\u00a9\t\t\u2022 'tu i .s\t'05'\"\n\u00a9\t-H \u00ab*\t\tX I I\noq.\tO \u00a9 1\to\tce 1 l \u2022o. \u25a0\u2022 \u2022, - c? [\n\tS \u00b0 r \u2022\u00a9.,\t.2\t\nb8\nu ;\n*\u00bb \u2022 en\nso\n\u00ef*\nv\na\no\nw\n\u00bb\nOl\ntua\nbfi\nSm \u2022'\n\u00c4\no\nen\nC\n3\u2018\n3\ntu\nM\n\u00a9\t5\t>,\t-i.\t>S. 4.4. ^ -5.\n\u00ab\to\t\u00ae\t\u00b0 \u00b0\t\u00ae \u00b0 \u00b0\n\u00ab\t2\t1\tC\ttfi (fi\to o >o\n\u00a9*\to.\t'<3\t\u00aei cs\t\u00a9> >\nTH\tS\t<9\t^\to\u00bb \u00a9\td\" esf.'wf\n\u00ab th . .\n\u00c4S S .\u00aba gS5\nS \u00e0\nStV\n11 \u25a0T? \u00ab\n-4\u00bb O\n\u20225$\n\u2022 \u00a9 \u00a9 \u2022\n\u00a9'\n\u00a9^\nS S I\n\u00a9f cf -.v:\n*\nrt\nI 1\n; *\u25a0\npC\nu\n\u00bb\n\u00a9\nen h\n\u00ab ac\n\u00abfi fi xj \u00bb\n\u25a05\u00ab\n\u2022 \u00bbH\nN\n\u00bb\nO\n73\t.\nV\na\nJS\t\u00a9 \u00abh.\t\u00bb.\nM\tN \u00ab\t-\tS\npfi\tu) (g\tg ,2 'j H\na slfJ \u00a7 Ji 3 1\nfa is 11 ^\tSi s\t|\nf\t3 *\t.\ts\n\u00bb\nh4 \u25a0\n\" N\n. '\u2022\" \u00abs S \u25a0\n^ \u00b0*\n\u00bb \u00abu\n,-fg \u25a0 U)\n[2'3 W 73 S en ^\n\u00ab g \u00bb \u00a9 \u00bb *0 '\n5 S bj\n\u00a3 \u00abS f\nw\u00bb it w\nS\n\u201e \u00a9\no \u00a9\nIf\nH S\n\u25a0 \u25a0 tu\nM CB\n\u25a0\u00ae '. d'\nJ3 S\n\u00ab3 \u00bb .2 E \u00a9 \u00a3 H \u00ab\nT* M '\n\u00a3 \u2019S *** e\n2 en\n\u25a0\u2022s r\n\u00a9 1\nbJ#\ne\n\" H:1\n3.\n*8\n5\u00bb .2 &*.\n\u2022Is\n\u00eeti :\nG-","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\tN. D. Awerkijew,\nDie Reaktion der Milch ist in allen F\u00e4llen unver\u00e4ndert geblieben. Besondere Aufmerksamkeit mu\u00df auf die Quantit\u00e4t des Fettes in den einzelnen Proben gerichtet werden. In den 3 ersten Proben ist die Quantit\u00e4t ann\u00e4hernd gleich, d. h. es fand eine Verminderung um 86\u00b0/o, 84 \u00b0/o und 86\u00b0/o statt. Alle 3 Proben der Milch hatten einen unangenehm scharfen Fettgeruch, sowie giftige Eigenschaften angenommen. Das abgeschiedene Fett roch charakteristisch. Diese Erscheinung deckt sich mit der sogenannten \u00abVerfettung\u00bb der Butter, die recht lange Zeit bekannt ist. D\u00e4mmer und K\u00fcster1) behaupten, die Butter ver\u00e4ndere sich in dieser Weise, wenn Sonnenlicht und atmosph\u00e4rische Luft eine Zeitlang auf sie einwirken. Butter, die Wasser und andere Bestandteile der Molken enth\u00e4lt, verdirbt noch rascher. Alles dieses l\u00e4\u00dft sich nach Ratzer auch auf sterilisierte Butter beziehen. Eine langsame Verfettung stark gesalzener Butter kann bei l\u00e4ngerem Aufbewahren in Kellern beobachtet werden.\nDabei ver\u00e4ndert sich die Farbe der Butter von gelb nach wei\u00df. Aus Versuchen Fleimanns geht hervor, da\u00df \u00abverfettete\u00bb Butter gleichviel unl\u00f6sliche Fetts\u00e4uren enth\u00e4lt wie normale, und zwar 87,9\u201487,8 \u00b0/o.\nAnaloge Beobachtungen wurden an Milch gemacht.2) Die abgestandene Schicht auf sterilisierter Milch verfettet schnell bei Einwirkung von Luft und Licht und nimmt einen besonderen Geruch, sowie giftige Eigenschaften an.3)\nGenauere Erkl\u00e4rungen f\u00fcr die Erscheinung der \u00abVerfettung* von Milch und Butter liegen nicht vor. Professor Werigo4) weist darauf hin, da\u00df die bedeutende Menge von Eiwei\u00dfstoffen das rasche Schlechtwerden des Milchfettes beg\u00fcnstigt, und nimmt als Ursache hierf\u00fcr die fettbildende T\u00e4tigkeit von Mikroorganismen an. Der gleichen Ansicht sind Virchow, Gottstein und Kr\u00fcger. Duclaux, Ritzer und K\u00fcster5) erkl\u00e4ren die Erscheinung der Verfettung durch Oxv-\n*) Ed. K\u00fcster, Agrikulturchemie, 1890, S. 1376.\n*) Memoiren der Jekat. Med. G\u00e9s. (russ.), 1900.\n3)\tBeobachtungen des Jekat. st\u00e4dt. chem. Lab. von 1897\u20141899.\n4)\tGutachten der Odessaer Stadt station, 1891 (russ.).\n&) Chemische Zeit., 1890, Bd. XIV. S. 106.","page":360},{"file":"p0360s0001.txt","language":"de","ocr_de":"I'itS I-\nKji\u00ee. 2,","page":0},{"file":"p0360s0003.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. \u2022>.","page":0},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein tierisches Alkaloid.\nMl\nd\u00e0tionsprozesse. In den vorliegenden Analysen sehen wir eine gewaltige Verringerung des Milchfettes in den F\u00e4llen 1, II und HI und an Stelle dessen das Auftreten einer neuen chemischen Verbindung, die auf Grund ihrer physikalischen, chemischen und physiologischen Eigenschaften von mir tierisches Alkaloid oder Ptomain benannt worden ist.\nIm Hinblick auf die v\u00f6llige Sterilit\u00e4t der Milch konnte man von vornherein eine Wirkung von Mikroorganismen a\u00fcs-schlie\u00dfen und die Erscheinung des Verfett\u00e9ns des Milchfettes, sowie das Auftreten eines giftigen Stoffes auf reih chemische Vorg\u00e4nge zur\u00fcckf\u00fchren, bei denen eine unzweifelhaft fermentative Rolle die organischen S\u00e4uren spielen, die zusammen mit dem Ptomain aus dem Zerfall der Eiwei\u00dfk\u00f6rper hervorgehen. Die Bildung eines solchen Giftstoffes ist von Vangham*) bei Vergiftung von Personen best\u00e4tigt worden. Ne wt o n und Wal lace*) Untersuchten eine Milch, die einen giftigen Stoff enthielt, und isolierten eine krystallinische Verbindung,3) die einige Alkaloideigenschaften aufwies, aber den Stoff in reinem Zustande darzustellen und seine Entstehungsweise zu erkl\u00e4ren, gelang ihnen nicht. (Ich bemerke, da\u00df sich das Gesagte auf nichtsterilisierte Milch bezieht.)\nDie gr\u00f6\u00dfte Menge von tierischem Alkaloid wurde aus Probe 1 erhalten, darauf in II und III, was nach dem Angef\u00fchrten verst\u00e4ndlich ist, da die gr\u00f6\u00dfte Bedeutung f\u00fcr die Entstehung des Ptomains dem gleichzeitigen Luft- und Lichtzutritt zuzuschreiben \u2022 ist, dann erst der Einwirkung der Luft allein und endlich des Lichtes allein. Dies wird dadurch noch best\u00e4tigt, da\u00df in Probe IV, die 5 Jahre lang ohne Licht- und Luftzutritt gestanden hatte, die Menge Fett sich blo\u00df um 7,7 Ho vermindert hatte. Die Analyse des Fettes in dieser Probe spricht ebenfalls zugunsten meiner Ansicht. Aus dem Nichtvorhandensein des giftigen Stoffes in dieser Milchprobe schlie\u00dfe ich, da\u00df f\u00fcr die Entstehung dieses Stoffes in erster Linie das Milchfett verantwortlich zu machen ist. Die Gesamtmenge der\n') Analyst., Bd. XI, S. 213, 231).\n*) Mediz. Zentralbl., Bd. XXV, S. 185.\t'\n3) Mediz. Zentralbl., 1887, S. 413.\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX\u00cfI.\t'21 '","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\tN. D. Awerkijew, \u00dcber ein tierisches Alkaloid.\nEi wei\u00dfstone war beinahe dieselbe geblieben im Vergleich zur urspr\u00fcnglich vorhandenen.\nDie Verminderung der Eiwei\u00dfmenge in Probe IV findet ihre Erkl\u00e4rung darin, da\u00df sich ein Teil in Form von K\u00fcgelchen abgeschieden hatte (s. o.), zu deren Entstehung der teilweise verschwundene Milchzucker beigetragen haben k\u00f6nnte.\nDie Acidit\u00e4t der Milch weicht von der normalen Acidit\u00e4t nach Soxhlet und Henke, sowie Pfeifer und Gisburg1) besonders stark in I und II ab, zu denen die Luft Zutritt hatte, in den \u00fcbrigen Proben war sie beinahe normal.\nDie Milchs\u00e4uremenge2) verh\u00e4lt sich analog, denn in Hl und IV ist fast keine Milchs\u00e4ure zu finden.\nBei Einwirkung der beiden Faktoren, Luft und Licht, sei es gleichzeitig oder getrennt f\u00fcr sich, bildet sich in Abh\u00e4ngigkeit von der L\u00e4nge der Aufbewahrungszeit3) aus sterilisierter Milch durch Zerfall von Milchfett ein tierisches Alkaloid (Ptomain) \u20ac36H69N06, welches der Autor \u00abFetterin \u00bb nennt.\n., Unter Ausschlu\u00df von Luft und Licht bildet sich dieses Ptomain nicht, denn eine Milch, die unter dieser Bedingung 5 Jahre lang auf bewahrt war, \u00e4nderte sich nicht in ihrer chemischen Zusammensetzung und war ganz unsch\u00e4dlich.\nNach Analogieschlu\u00df kann das Angef\u00fchrte auf sterile oder nicht sterile Butter bezogen werden.\nDer Verfasser w\u00e4re zufrieden, wenn durch seine Arbeit weitere Fragen in dieser Richtung angeregt w\u00fcrden.\n.*) Journal f\u00fcr Volksgesundheit (russ.), 1897, Nov,\n*) Henkel, M\u00fcnch. med. Wochensehr., 1888, S. 19.\n3) Eine Milch, die sogar blo\u00df 2\u2014\u00e4 Wochen gestanden hatte, hatte gitilge Eigenschaften angenommen. Memoiren d. Jek\u00e4t. Med. Ges., 1900.","page":362}],"identifier":"lit37596","issued":"1911","language":"de","pages":"347-362","startpages":"347","title":"\u00dcber ein tierisches Alkaloid aus sterilisierter und unter bestimmten Bedinungen aufbewahrter Milch","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:44:32.846018+00:00"}