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{"created":"2022-01-31T16:52:22.997113+00:00","id":"lit37657","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Galeotti, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 48: 473-480","fulltext":[{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern und Elektrolyten.\nIII. Mitteilung.\nL\u00f6slichkeit des Globulins in Magnesiumsulfatl\u00f6sungen. Einflu\u00df der Temperatur.\nVon\nG. Galeotti.\nMit einer Tafel und einer Abbildung im Text.\n(Aus dem Institut f\u00fcr allgemeine Pathologie der Kgl. Universit\u00e4t zu Neapel, geleitet von\nG. Galeotti.)\n(Der Redaktion .zugegangen am 19. Juli 1906.)\nEs ist bekannt, da\u00df die Globuline in destilliertem Wasser unl\u00f6slich sind, und da\u00df sie anderseits durch S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat ausgef\u00e4llt werden. Wird einer gewissen Menge destillierten Wassers, die einige Globulinflocken suspendiert enth\u00e4lt, eine kleine Menge Magnesiumsulfat hinzugef\u00fcgt, so l\u00f6st sich sofort und vollst\u00e4ndig das Globulin auf; dasselbe kann dann zum Teil wieder zur F\u00e4llung gebracht werden, wenn man nachtr\u00e4glich durch reichlichen Wasserzusatz die Salzkonzentration sehr erniedrigt. Der durch S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat erhaltene Globulinniederschlag l\u00f6st sich hingegen nach Wasserzusatz sofort wieder auf und f\u00e4llt wieder aus durch erneute S\u00e4ttigung. Diese einfachen Beobachtungen beweisen zur Gen\u00fcge die Reversibilit\u00e4t der Erscheinung, und man kann sich sehr leicht davon \u00fcberzeugen, da\u00df die Globulinmenge, die in Gegenwart von ungel\u00f6stem Globulin gel\u00f6st bleibt, von der in der L\u00f6sung enthaltenen Elektrolytenmenge abh\u00e4ngig ist.\nDurch die vorliegenden Untersuchungen beabsichtigte ich, unter Anwendung der gew\u00f6hnlichen graphischen Methode das Problem vom Gleichgewichte in den Systemen: Globulin, Wasser und Magnesiumsulfat zu l\u00f6sen.\nEs sei vorausgeschickt, da\u00df, wie es f\u00fcr die F\u00e4llungen mit Ammon- und Natriumsulfat der Fall ist, die feste Phase blo\u00df vom Eiwei\u00dfk\u00f6rper gebildet ist. F\u00fcr das Magnesiumsulfat gibt","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nG. Galeotti,\nes au\u00dferdem, bei einer gegebenen Temperatur nur eine L\u00f6sung, die mit Globulinniederschlag und Magnesiumsulfatkrystallen (Heptahydrat) im Gleichgewicht steht.1) Die in dem gew\u00f6hnlichen Dreieck dargestellte Isotherme geht vom Gipfel aus, der das Reinwasser darstellt, zum Punkte, der die L\u00f6slichkeit des (Hepta-hydrat)salzes darstellt.\nIm vorliegenden Fall wollte ich au\u00dferdem untersuchen, wie sich die L\u00f6slichkeit des Globulins bei verschiedenen Temperaturen verh\u00e4lt. Mit Bezug darauf mu\u00df ich noch einige Worte dar\u00fcber sagen, wie man in diesem Falle am besten das Gleichgewicht in seiner gr\u00f6\u00dften Allgemeinheit graphisch darstellen kann.\nZu diesem Zweck mu\u00df eine zu dem genannten Dreieck senkrecht stehende Achse betrachtet werden, und dann mu\u00df man auf dieser Achse die verschiedenen Temperaturen anbringen. So entsteht ein dreieckiges Prisma, innerhalb dessen eine oder mehrere Fl\u00e4chen konstruiert werden k\u00f6nnen, die eben Gleichgewichtsfl\u00e4chen darstellen. Jeder Punkt einer solchen Fl\u00e4che repr\u00e4sentiert eine L\u00f6sung, die mit einer oder mehreren anderen Phasen, bei der Temperatur, die der durch denselben Punkt gehenden Ebene entspricht, im Gleichgewicht steht. Jede Fl\u00e4che zusammen mit den seitlichen Prismaebenen begrenzt einen Prismateil, dessen Punkte Systeme darstellen, die gleiche Eigenschaften besitzen, d. h. sie bestehen aus einer einzigen Phase, oder streben, sich in eine oder mehrere Phasen von bestimmter Zusammensetzung zu zersetzen, je nach den Konjugationsgeraden, die man auf Grund geeigneter Analysen in den verschiedenen (zur Achse senkrecht verlaufenden) Ebenen des Prismas in bezug auf die verschiedenen experimentell gewonnenen Isothermen aufzeichnen kann.\nPraktisch k\u00f6nnen diese Gleichgewichtsfl\u00e4chen folgenderma\u00dfen erhalten werden. Man bestimmt verschiedene Isothermen bei verschiedenen Temperaturen und dann setzt man dieselben aufeinander, je nach dem Abstand, der den auf der Prismaachse abgetragenen Temperaturen entspricht, hierauf vereinigt man diese Kurven miteinander zu Fl\u00e4chen in derselben Art,\n*) Vergl. die fr\u00fchere Mitteilung von Guerrini \u00fcber die F\u00e4llung des Albumins durch Natriumsulfat (Diese Zeitschrift, Bd. XLVII, S. 288).","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern u. Elektrolyten. III. 475\nwie man die f\u00fcr die Kurvenkonstruktion experimentell gewonnenen Punkte mit Strichen zu vereinigen pflegt.\nUntersuchungsmethode.\nDas Serumglobulin wurde von mir in m\u00f6glichst reinem Zustand folgenderma\u00dfen dargestellt. Das Ochsenblutserum wurde mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt, der Niederschlag mit Wasser gel\u00f6st und von neuem gef\u00e4llt ; diese Operation wurde noch ein drittes Mal wiederholt. Sodann wurde der in wenig Wasser aufgel\u00f6ste Niederschlag f\u00fcr etwa zehn Tage zur Dialyse in flie\u00dfendes Wasser gebracht. Die zur\u00fcckgebliebene Fl\u00fcssigkeit wurde mit dem zehnfachen Volumen Wasser verd\u00fcnnt. Das infolge dieser Verd\u00fcnnung ausgef\u00e4llte Globulin wurde auf dem Filter gesammelt, und bis zum Verschwinden der Sulfate ausgewaschen. Einige Thymolkrystalle dienten dazu, die F\u00e4ulnis zu verh\u00fcten. Immerhin ist es zu empfehlen, diese Manipulationen bei niedriger Umgebungstemperatur vorzunehmen.\nDer Globulinniederschlag wurde nicht ausgetrocknet, sondern mittels einer geeigneten Kompression zwischen Bl\u00e4ttern von Filtrierpapier vom \u00fcbersch\u00fcssigen Wasser befreit; dann wurde derselbe in kleinen Glasgef\u00e4\u00dfen mit geschliffenem St\u00f6psel verteilt, in welche ich hierauf bestimmte Mengen von titrierten Magnesiumsulfatl\u00f6sungen go\u00df, indem ich daf\u00fcr sorgte, da\u00df in jedem Gef\u00e4\u00df die Globulinmenge so gro\u00df war, da\u00df immer ein Teil derselben ungel\u00f6st blieb. Die diese Mischungen enthaltenden Gef\u00e4\u00dfe wurden dann w\u00e4hrend etwa zw\u00f6lf Stunden in einem auf konstanter Temperatur erhaltenen Wasserbade gesch\u00fcttelt. Nach dieser Zeit filtrierte ich die L\u00f6sungen, indem dabei die Filter auf der Temperatur des Bades gehalten wurden, wog und bestimmte das Volumen der filtrierten L\u00f6sungen; hierauf lie\u00df ich sie ausdunsten und bis zum konstanten Gewicht austrocknen. Den Trockenr\u00fcckstand zog ich mit Wasser aus, das geronnene Globulin sammelte ich auf gewogenem Filter und wog es. In einigen F\u00e4llen (besonders bei den an Globulin und auch an Sulfat sehr reichen L\u00f6sungen, bei denen die Gerinnung dieses Eiwei\u00dfk\u00f6rpers nie vollst\u00e4ndig ist) bestimmte ich ferner auch das in der L\u00f6sung zur\u00fcckgebliebene Sulfat. F\u00fcr viele L\u00f6sungen","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nG. Galeotti,\nwurden aber die Sulfatmengen einfach aus dem Gewichte des Trockenr\u00fcckstandes und demjenigen des Globulins als Differenz ermittelt. Wenn es sich schlie\u00dflich um sehr verd\u00fcnnte L\u00f6sungen handelte, so glaubte ich am besten die Sulfatmenge aus dem Titer der zur Mischung angewendeten L\u00f6sung und aus dem Volumen der auszutrocknenden Fl\u00fcssigkeit berechnen zu k\u00f6nnen. In diesem Fall ergab sich die Globulinmenge aus dem Unterschied zwischen dem Gewicht des Trockenr\u00fcclistandes und der berechneten Sulfatmenge.\nIn dieser Mitteilung ver\u00f6ffentliche ich drei Isothermen zu den Temperaturen von 10\u00b0, 25\u00b0 und 40\u00b0 C. und ich behalte mir vor, die Gleichgewichtsbedingungen in den \u00fcbrigen Prismagebieten sp\u00e4ter zu untersuchen, die einerseits die Gefrierpunkte der Globulin- und Sulfatl\u00f6sungen und andererseits die Gerinnungspunkte dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper umfassen, und ebenfalls die singul\u00e4ren Punkte festzustellen, die mit anderen Magnesium-sulfathydraten im Gleichgewicht stehenden L\u00f6sungen entsprechen. Auf diese Weise hoffe ich, die Gleichgewichtsfl\u00e4chen dieser Systeme in ihrer vollst\u00e4ndigen Ausdehnung konstruieren zu k\u00f6nnen.\nIsotherme bei 10\u00b0.\nL\u00f6sungen\tErgebnisse der Analyse in Grammen\t\t\tProzentische Zusammensetzung der L\u00f6sungen\t\t\n\tH20\tGlobulin\tMgS04\th2o\tGlobulin\tMgSO,\na\t8,1491\t0,0061\t0,0048\t99,87\t0,07\t0,06\nb\t12,2633\t0,0156\t0,0111\t99,79\t0,12\t0,09\nc\t11,4280\t0,0249\t0,0171\t99,64\t0,21\t0,15\nd\t9,5395\t0,0327\t0,0178\t99,48\t0,34\t0,18\ne\t12,3978\t0,0553\t0,0269\t99,35\t0,44\t0,21\nf\t6,3323\t0,1056\t0,0421\t97,72\t1,63\t0,65\ns\t8,2940\t0,2142\t0,1118\t96,22\t2,48\t1,29\nh\t10,3994\t0,3685\t0,2321\t94,54\t3,35\t2,11\ni\t9,5186\t0,3965\t0,4349\t91,97\t4,20\t3,83\nk\t7,3109\t0,3541\t0,3461\t91,26\t4,42\t4,32\n1\t7,7160\t0,2395\t1,2556\t83,76\t2,60\t13,63\nm\t9,7729\t0,0465\t2,5881\t78,77\t0,37\t20,86\nn\t6,6647\t0,0163\t2,1304\t75,64\t0,18\t24,18","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern u. Elektrolyten. III. 477\nIsotherme bei 25\u00b0.\nL\u00f6sungen\tErgebnisse der Analyse in Grammen\t\t\tProzentische Zusammensetzung der L\u00f6sungen\t\t\n\th2o\tGlobulin\tMgS04\th2o\tGlobulin\tMgS04\nSi'\t10,0260\t0,0070\t0,0061\t99,87\t0,07\t0,06\nb'\t13,4551\t0,0364\t0,0189\t99,59\t0,27\t0,14\nc'\t9,4892\t0,0583\t0,0204\t99,18\t0,61\t0,21\nd'\t8,2848\t0,0991\t0,0356\t98,40\t1,17\t0,42\ne'\t5,6815\t0,1287\t0,0372\t97,16\t2,20\t0,63\nf'\t7,0246\t0,3306\t0,1045\t94,16\t4,43\t1,40\ng'\t6,9838\t0,4221\t0,1735\t92,14\t5,56\t2,28\nh'\t6,4829\t0,4066\t0,1817\t91,67\t5,75\t2,57\ni'\t6,4493\t0,4322\t0,2385\t90,58\t6,07\t3,35\nk'\t9,1792\t0,6329\t1,0935\t84,17\t5,80\t10,03\n1'\t9,6694\t0,4876\t1,9350\t79,96\t4,03\t16,00\nm'\t10,0390\t0,1227\t2,7504\t77,75\t0,95\t21,30\nn'\t10,5270\t0,0042\t3,5989\t74,50\t0,03\t25,47\n\t\tIsoth\tarme be\to O\t\t\nL\u00f6sungen\tErgebnisse der Analyse in Grammen\t\t\tProzentische Zusammensetzung der L\u00f6sungen\t\t\n\tH20\tGlobulin\tMgS04\tH20\tGlobulin\tMgS04\na\"\t10,6436\t0,0454\t0,0068\t99,51\t0,42\t0,06\nb\"\t12,4090\t0,1838\t0,0188\t98,39\t1,46\t0,14\nc\"\t12,2050\t0,2018\t0,0270\t98,16\t1,42\t0,21\nd\"\t9,8192\t0,1805\t0,0301\t97,90\t1,80\t0,30\ne\"\t11,2196\t0,6434\t0,0728\t94,00\t5,39\t0,61\nf\"\t9,2004\t0,8520\t0,1966\t89,77\t8,31\t1,92\ng\"\t9,1710\t0,8781\t0,2799\t88,78\t8,50\t2,71\nh\"\t8,6491\t0,8683\t0,5439\t85,97\t8,63\t5,40\ni\"\t7,5732\t0,6049\t0,7613\t84,72\t6,76\t8,51\nk\"\t12,6563\t0,4626\t2,2647\t82,27\t3,00\t14,72\n1\"\t8,3536\t0,1167\t1,7784\t81,51\t1,13\t17,35\nm\"\t7,9756\t0,1125\t1,6919\t81,54\t1,15\t17,30\nn\"\t8,9355\t0,1132\t2,0502\t80,50\t1,02\t18,47\no\"\t8,0365\t0,0016\t2,9784\t72,95\t0,01\t27,03","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nG. Galeotti,\nMit den in diesen Tabellen angegeben Daten habe ich die drei in Figur 1 abgebildeten Isothermen konstruiert.\nAus denselben geht hervor, da\u00df f\u00fcr alle drei von mir untersuchten Temperaturen die Globulinkonzentration in L\u00f6sungen, die sich mit gef\u00e4lltem Globulin im Gleichgewicht befinden, zuerst regelm\u00e4\u00dfig und stetig mit der Konzentration von Magnesiumsulfat zunimmt, ein Maximum erreicht, das im Falle der Isothermen zu 40\u00b0 C. besonders hervortritt, und dann ebenfalls kontinuierlich abnimmt, bis sie in ges\u00e4ttigten Magnesiumsulfatl\u00f6sungen beinahe gleich Null wird. Mit anderen Worten: dieses Salz wirkt dahin, da\u00df es das Globulin gel\u00f6st erh\u00e4lt, solange es innerhalb einer gewissen Konzentration steht, hingegen f\u00e4llt, wenn seine Konzentration zunimmt, das Globulin allm\u00e4hlich aus.\nVergleicht man die drei Isothermen miteinander, so erkennt man folgendes:\n1.\tBei niedrigen MgS04-Konzentrationen nimmt die L\u00f6slichkeit des Globulins mit der Temperatur zu ; diese Zunahme findet in allen drei F\u00e4llen gleichm\u00e4\u00dfig statt, denn die drei Kurven zeigen bis zu den Punkten f\", i', h einen gleichen Verlauf und sie weisen ferner von einander immer einen gleichen Abstand auf.\n2.\tIn den Punkten f', i', h zeigen sie ein Maximum, welches einem Maximum der Globulinl\u00f6slichkeit entspricht, welches f\u00fcr die folgenden MgS04-L\u00f6sungen zu den folgenden Temperaturen statthat :\nTemperatur 10\u00b0 Temperatur 25\u00b0 Temperatur 40\u00b0 MgSO\u00ab 4,5 \u00b0/o\t3,5 \u00b0/o\t2,1 \u00b0/o\n3.\tDie Abnahme der L\u00f6slichkeit des Globulins infolge von Zunahme der Salzkonzentration findet rascher f\u00fcr die Isotherme zu 40 \u00b0, minder rasch f\u00fcr die zu 100 und noch langsamer f\u00fcr die Isotherme zu 25\u00b0 statt.\n4.\tIn allen drei Kurven gibt es einen Punkt 1\", m', m, nach dem die Globulinl\u00f6slichkeit noch rascher als zuvor abnimmt, in dem Ma\u00dfe, wie man sich der MgS04-S\u00e4ttigung n\u00e4hert. Ich kann aber nicht entscheiden, ob diese Punkte wirklich als singul\u00e4rer Punkt der Isothermen betrachtet werden mu\u00df, weil ich keine Analysen von L\u00f6sungen ausgef\u00fchrt habe, die sich sehr nahe an diesen Punkten befanden. Immerhin k\u00f6nnte ich","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern u. Elektrolyten. III. 479\nf\u00fcr die Isotherme zu 40\u00b0 eine solche Annahme machen, weil die beiden durch die Analyse festgestellten Punkte sehr nahe dem Punkte 1\" liegen und weil derselbe Punkt 1\" sich aus zwei Bestimmungen (L\u00f6sung 1\", m\" der Tabelle) ergab.\nDiese Punkte 1\", nF, m befinden sich in verschiedener H\u00f6he des Feldes vom Dreieck, und zwar 1\" ganz oben, m unterhalb desselben und m' ganz unten, was besagt, da\u00df die L\u00f6slichkeit des Globulins, wenn man sich der S\u00e4ttigung n\u00e4hert, eine pl\u00f6tzliche \u00c4nderung erf\u00e4hrt, und sie variiert eben bei einer niedrigeren MgS04-Konzentration, wenn die Temperatur 400 C. betr\u00e4gt, bei einer mittleren MgS04-Konzentration, wenn die Temperatur 10\u00b0 G. ist, bei einer h\u00f6heren MgS04-Konzentration, wenn die Temperatur 25\u00b0 C. ist. Anders ausgedr\u00fcckt, finden diese pl\u00f6tzlichen Variationen in der Globulinl\u00f6slichkeit zu den folgenden Temperaturen f\u00fcr die folgenden prozentigen MgS04-Konzentration statt:\nTemperatur 10\u00b0 Temperatur 25\u00b0 Temperatur 40\u00b0 MgS04 20,9 >\t21,5'\u00b0/o\t17,5 \u00b0/o\nKonstruiert man mit diesen drei Isothermen innerhalb des Temperaturenprismas die Fl\u00e4che, die ich anfangs erw\u00e4hnt habe, so erh\u00e4lt man ein solches Bild, wie ich es schematisch in der Figur 2 dargestellt habe.\nDieselbe geht von der Ebene T = 100 aus, erweitert sich zuerst gleichm\u00e4\u00dfig und dann, w\u00e4hrend sie sich gegen den Winkel H20 zu weiter erweitert, wendet sie in ihrem Teil gegen die Achse Gl, MgS04 zu m, indem sie sich der Ebene H20, MgS04, T n\u00e4hert. Diese Wendung ist der Ort der Punkte 1\", m', m, die in der Figur 1 angegeben wurden, aus deren Niveau die L\u00f6slichkeit des Globulins eine pl\u00f6tzliche \u00c4nderung erf\u00e4hrt.\nDiese Fl\u00e4che l\u00f6st graphisch das Problem des Gleichgewichts f\u00fcr jedes System von Globulin, Wasser und MgS04 und f\u00fcr jede Temperatur zwischen 10\u00b0\u201440\u00b0 C. ; denn bei jedem gegebenen System, welches von einem Punkt innerhalb des Prismas dargestellt wird, kann man sofort sagen, ob dasselbe eine einfache L\u00f6sung bleiben wird, oder ob es einen Globulin-","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480 Galeotti, \u00dcber Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern usw. III.\nniederschlag geben w\u00fcrde; ferner wird man die Zusammensetzung der mit dem Niederschlag im Gleichgewicht gebliebenen\nL\u00f6sung zu der Temperatur kennen, die der Ebene entspricht, zu der der das gegebene System darstellende Punkt geh\u00f6rt.\nSchl\u00fcsse.\n1.\tDas Serumglobulin l\u00f6st sich in verd\u00fcnnten Magnesiumsulfatl\u00f6sungen in immer gr\u00f6\u00dferen Proportionen, je h\u00f6her die Salzkonzentration ist.\n2.\tW enn die MgS04-L\u00f6sung der S\u00e4ttigung nahe ist, dann\nf\u00e4llt das Globulin aus, und diese F\u00e4llung h\u00e4ngt von der Salzkonzentration ab. Man darf daher nicht von fraktionierten Globulinf\u00e4llungen sprechen, im Sinne, da\u00df man dadurch verschiedene Globulinarten isolieren kann.\n3.\tDie Temperatur \u00fcbt einen Einflu\u00df auf die L\u00f6slichkeit des Globulins aus, indem sie dieselbe erh\u00f6ht, solange die MgS04-L\u00f6sungen verd\u00fcnnt sind, und sie verringert, wenn die L\u00f6sungen konzentrierter sind.\nH*0","page":480},{"file":"p0480s0002_0003.txt","language":"de","ocr_de":"iro\nll.>|.|ir s. yl\u00ab r - /i-ilfi luilt f\u00fcr physiologische ('.hernie. Kami XLV1II, Tafel i.\n/it (i \u00ab ; :I lent t j, I lier \u00ablie ( iteichsrewichte zwischen EiweiUk\u00f6rpcrn mul Elektrolyten\u00ab.\n\\ erlajr von Karl .1. Tr\u00fchner in Stralihuri:","page":0}],"identifier":"lit37657","issued":"1906","language":"de","pages":"473-480","startpages":"473","title":"\u00dcber die Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern und Elektrolyten. III. Mitteilung. L\u00f6slichkeit des Globulins in Magnesiumsulfatl\u00f6sungen. Einflu\u00df der Temperatur","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:52:22.997119+00:00"}