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{"created":"2022-01-31T15:41:35.773362+00:00","id":"lit37741","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"},{"name":"Ivan Bolin","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 61: 72-92","fulltext":[{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen.\nIII. Mitteilung.\nVon\nHans Euler und Ivan Bolin.\n(Aus dem biochemischen Laboratorium der Hochschule Stockholm.)\n(Der Redaktion zugegangen am 23. Juni 1909.)\nPre\u00dft man die frischen Bl\u00e4tter von Luzernen (Medicago sativa), welche w\u00e4hrend der Bl\u00fctezeit geerntet worden sind, stark aus, und f\u00e4llt den Saft mit Alkohol, so gewinnt man eine Substanz, welche zusammen mit geringen Mengen neutraler Mangansalze die Oxydation von Polyphenolen durch Sauerstoff katalytisch beschleunigt. Der dabei wirksame Bestandteil ist nach Bertrand eine Laccase, d. h. er w\u00e4re der im Milchsaft von Uhus vernicifera enthaltenen Oxydase an die Seite zu stellen.\nDa die Vermutung ge\u00e4u\u00dfert worden ist (fluff, Oppenheimer,1) Trillat2) u. a.), da\u00df der katalytische Effekt der Oxy-dasen im wesentlichen auf deren Mangangehalt zur\u00fcckzuf\u00fchren sei \u2014 eine Vermutung, welche sehr nahe liegt, da ja Mangan in alkalischer L\u00f6sung als kr\u00e4ftiger Oxydationskatalysator lange bekannt ist \u2014 so haben wir zun\u00e4chst die Oxydationsgeschwindigkeit im System Mangansalz \u2014 Alkali \u2014 Hydrochinon genauer untersucht,3) um zu ermitteln, oh dessen Wirkungen mit denjenigen von Oxydase quantitativ vergleichbar seien. Es wurde zun\u00e4chst festgestellt, da\u00df die Wirkung der Medicago-Laccase nicht auf die Wirkung Mn+ und OH\u201c zur\u00fcckgef\u00fchrt werden kann, und anderseits gezeigt, da\u00df die Alkali- und Erdalkalisalze aliphatischer Oxys\u00e4uren den gleichen Effekt wie die sogenannte Medicago-Laccase hervorbringen.\n') Die Fermente, 2. Auf!., S. 367.\n') Compt. rend., Bd. CXXXVIII, S. 94 und 274 (1904).\n') Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. 80 [1908].","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. HI. 73\nIn einer zweiten Mitteilung \u00bb) sind wir auf die chemische Zusammensetzung der nach Bertrands Vorschrift dargestellten Medicago-Laccase eingegangen ; sie erwies sich als eine Mischung von Calciumsalzen aliphatischer Oxys\u00e4uren, besonders Glykols\u00e4ure, Citronens\u00e4ure, \u00c4pfels\u00e4ure und Mesoxals\u00e4ure.\nIn Verfolgung der erw\u00e4hnten Arbeiten sind wir der Frage n\u00e4her getreten, ob die Laccasen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Zusammensetzung einander so nahe stehen, da\u00df sie in ' eine besondere Enzymgruppe zusammengefa\u00dft werden k\u00f6nnen, und wir haben die Medicago-Laccase mit der zuerst bekannt gewordenen und typischen Laccase, derjenigen aus Rhus vernicifera verglichen.\nIm Anschlu\u00df an eine Diskussion \u00fcber die Rolle der Oxy-dasen im Pflanzenk\u00f6rper8) und die Mitwirkung der Peroxydasen an vitalen Oxydationen haben wir eine Peroxydase n\u00e4her untersucht. Wir ber\u00fchren hier einen f\u00fcr die Systematik der Oxydasen grundlegenden Punkt. Abweichend von der Auffassung Bertrands, Bourquelots u. a. haben bekanntlich Chodat und Bach behauptet, da\u00df \u00abOxydasen\u00bb Mischungen sind von Oxvgenasen (eiwei\u00dfartigen K\u00f6rpern, welche den molekularen Sauerstoff unter Peroxydbildung aufnehmen) und Peroxydasen (Stoffen, welche das Oxydationsverm\u00f6gen der Oxvgenasen anderen K\u00f6rpern gegen\u00fcber erh\u00f6hen). \u2022\n\u00dcber die Berechtigung dieser Systematik und \u00fcber den Pnzymcharakter der Peroxydasen sind die Meinungen geteilt, je nach dem Material, mit welchem sich die einzelnen Autoren besch\u00e4ftigt haben.3) Es schien uns deswegen w\u00fcnschenswert, die Oxydationswirkungen von Pr\u00e4paraten verschiedener Her-kunft quantitativ zu vergleichen.\nZu letzterem Zweck war es erforderlich, eine der typischen Peroxydase-Reaktionen zu einer quantitativen Messungen anwendbar zu machen. Es wurde hierzu die Guajakblaureaktion \u2022md die Rotf\u00e4rbung von Guajakol gew\u00e4hlt, und wir beginnen damit, unsere Arbeitsweise zu beschreiben.\t\u2019\n') Diese Zeitschrift, Bd. LXI, S. 1 [1909].\n0 Zeitschrift f. physikal. Chem., Arrhenius-Jubelband.\n\u25a0) Ber- d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXVI, S. 606 [19031.\u2019\t'","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nHans Euler und Ivan Bolin.\nKolorimetrische Bestimmung des Peroxydase-Gehaltes\nDie angewandte Reaktion ist die bekannte Bildung eines blauen Oxydationsproduktes der Guajakons\u00e4ure nach Zusatz von H,02 und eines Tier- oder Pflanzenstoffes, welchen wir wie \u00fcblich als \u00abPeroxydase\u00bb bezeichnen.1)\nEs wurde nicht, wie dies bei der Anstellung der Guajak-probe bisher fast ausschlie\u00dflich geschehen ist, das rohe Harz gel\u00f6st, sondern die Guajakons\u00e4ure wurde nach den Vorschriften von Doebner und L\u00dccker2) aus dem Harz dargestellt (a- und \u00df-S\u00fcure wurden nicht getrennt); die S\u00e4ure kam in 96\u00b0,oigem Alkohol gel\u00f6st in einer Konzentration von 0,1 g auf 100 ccm L\u00f6sung zur Anwendung.\nDie Versuche wurden in folgender Weise ausgef\u00fchrt:\nEs wurde 1 ccm der zu pr\u00fcfenden L\u00f6sung mit 1 ccm einer 0,l\u00b0/oigen Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung gemischt, worauf sie zu 2 ccm Guajakons\u00e4urel\u00f6sung zugesetzt wurden. Diese Mischung geschah im Zylinder eines Gallenkampschen Kolorimeters. Als V ergleichsl\u00f6sung diente eine L\u00f6sung von Indigocarmin, deren tarbe am besten mit dem Guajakblau \u00fcbereinstimmte. Ls wurde nun unter Anwendung verschiedener Konzentrationen der peroxydasehaltigen Fl\u00fcssigkeiten teils das Maximum der Absorption bestimmt, welche \u00fcberhaupt eintritt, und zweitens diejenige Zeit, welche bis zur Erreichung der halben Farbenintensit\u00e4t verflie\u00dft.\nUnter der meist, wenigstens angen\u00e4hert, zutreffenden Voraussetzung, da\u00df das Maximum der Absorption den Endzustand der Oxydation, also den vollst\u00e4ndigen Verlauf der Reaktion kennzeichnet, wird, wenn die Absorption nach dem Beerschen Gesetz proportional der Konzentration des Guajakblaus ist. die Zeit, welche bis zum Ablauf der halben Reaktion verl\u00e4uft, durch die Gleichung dargestellt :\n*) Es soll gleich betont werden, da\u00df wir mit dieser Bezeichnung nichts \u00fcber die Enzymnatur, Einheitlichkeit oder Beschaffenheit dieses Stoffes atissagen.\n*) Arch. d. Pharm.. Bd. CCXXXIV, S. 590 (1896).","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen 111 7o\n0.4343 k = -^ log 2\nalso k =\t0,693\nwenn k die Reaktionskonstante f\u00fcr Reaktionen 1. Ordnung be-zeichnet.\t*\nDa es sich hier utn die Oxydation der a-Guajakons\u00e4ure durch HA handelt, so w\u00e4re eigentlich die Geschwindigkeit nach der f\u00fcr bimolekulare Reaktionen g\u00fcltigen Formel zu berechnen. Indessen befindet sich H A in der Mischung in lOfachem \u00dcberschu\u00df, so da\u00df. seine Konzentration als,praktisch konstant angesehen werden kann und die Reaktion mondmolekular wird.\n\u00dcber die Fehlergrenzen geben folgende Zahlen Aufschlu\u00df.\nDas \u00abMaximum\u00bb l\u00e4\u00dft sich im Kolorimeter mit einer mittleren Abweichung von 5 o/o bestimmen. (In Betracht kommen die Fehler bei der Verd\u00fcnnung und der Ablesung an der Kolorit meterskala.) Die Dauer der halben Reaktion wurde mit einem Chronoskop auf Vs Sekunden genau gemessen.\nFolgende Tabelle zeigt die Beziehung, welche zwischen Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit herrscht.\nVerd\u00fcnnung des peroxydasehaltigen Saftes\t500\t1000\t2ooo\nMaximum in Skalenteilen . . . .\t80\tr,r\u00bb\t. . 52\nDauer der halben Reaktion in Sekunden\t50 .\t75 0,8\ttio\n1000 k\t\t\t11\t\t\u2022 7\nDie Reaktionsgeschwindigkeit nimmt, wie ersichtlich, langsamer zu als die Konzentration; etwa proportional mit der Quadratwurzel derselben.\nEine passende Vergleichsl\u00f6simg, deren Farbe in einfacher Weise durch die Konzentration definiert werden k\u00f6nnte, haben wir nicht gefunden.\nEinigerma\u00dfen reproduzierbar werden unsere Zahlen durch folgende Angaben, welche sich nicht auf Peroxydase, sondern auf Chinon bezw. Ferrisulfat beziehen:\nI. An Stelle der Peroxydasel\u00f6sung wird i ccm einer 0,01 normalen w\u00e4sserigen Chinonl\u00f6sung mit 1 ccm 0,1 normalem \\\\ asserstoffsuperoxyd und mit 2 ccm Guajakons\u00e4urel\u00f6sung versetzt. Das Absorptionsmaximum stellt sich nach etwa' 10 Minuten ein. Die Absorption ist dann Vs derjenigen der Ver-","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler und Ivan Bolin,\ngleichsl\u00f6sung. (Nach Eintritt des Maximums geht die Farbenintensit\u00e4t der Guajakons\u00e4urel\u00f6sung wieder zur\u00fcck, was den Wert der Bestimmung beeintr\u00e4chtigt.)\nEine 0,1 normale Chinonl\u00f6sung gab das Maximum 50; Proportionalit\u00e4t zwischen Chinonkonzentration und Menge des schlie\u00dflich gebildeten Guajakblaus findet also nicht statt, eben wegen der Ver\u00e4nderlichkeit des gebildeten Farbstoffes in Gegenwart von Oxydationsmitteln.\nII. Wenig bessere Resultate lieferte Ferrisulfat; es kam eine 0,0006 normale L\u00f6sung von Ferrosulfat zur Verwendung, welche durch ein gleiches Volumen von 0,1 normalem Wasserstoffsuperoxyd oxydiert worden war.\nSonstige Versuchsbedingungen wie bei I.\nAbsorptionsmaximum: 22 Skalenteile.\n\u00c4hnliche Versuche mit gr\u00f6\u00dferen Eisenkonzentrationen sind angestellt worden, um zu sehen, wie gro\u00df der Eisengehalt des Peroxydasepr\u00e4parats sein m\u00fc\u00dfte, um die Wirksamkeit dieser Pr\u00e4parate verursachen zu k\u00f6nnen. Es ergab sich, da\u00df ein Pr\u00e4parat von der Wirksamkeit\nMaximum :100 Skalenteile.\nDauer der halben Reaktionszeit 50 Sekunden wenigstens 50 \u00b0/o Eisen enthalten m\u00fc\u00dfte, wenn dieses allein der wirksame Bestandteil w\u00e4re. Tats\u00e4chlich enthalten die Pr\u00e4parate aus Meerrettichperoxydase nur Spuren von Eisen.\nDer Saft aus frischen Kartoffeln, dessen Wirksamkeit S. 77 angegeben ist, enthielt in\n800 ccm: 0,167 g Al 0,446 \u00bb Mg\ndagegen nur Spuren von Eisen und Mangan.\nDie Farbenreaktion mit Guajakol hat vor derjenigen mit Guajakons\u00e4ure den Vorzug, da\u00df erstere Substanz leichter in reiner Form zu erhalten ist. Sie wurde auch schon fr\u00fcher von Bertrand zu quantitativen Messungen benutzt. Es war jedoch nicht m\u00f6glich, wie bei Guajakons\u00e4ure, einen Endwert der Reaktion (ein Absorptionsmaximum) zu bestimmen, da nach l\u00e4ngerer oder k\u00fcrzerer Zeit stets das rote Oxydationsprodukt ausf\u00e4llt, welches nach Bertrand Tetraguajakochinon ist. Wir mu\u00dften","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. Ill .\n/ /\nuns deshalb darauf beschr\u00e4nken, die Zeit zu bestimmen, welche bis zum Eintritt einer gewissen, willk\u00fcrlich gew\u00e4hlten Farbe verflie\u00dft. Als Vergleichsl\u00f6sung diente eine ca, 2 normale Kalium-bichromatl\u00f6sung, welche mit etwas saurer Lackmusl\u00f6sung versetzt war. Die angewandte Guajakoll\u00f6sung war 0,05 normal. Der peroxydasehaltige Saft wurde im Verh\u00e4ltnis 1: 50\u00d6, 1\u2018: 1000 und 1:2000 verd\u00fcnnt. Die weitere Mischung erfolgte wie fr\u00fcher : auf 1 ccm der verd\u00fcnnten L\u00f6sung kam 1 ccm 0,1 normalem HgOg und 2 ccm 0,05 normaler Guajakoll\u00f6sung.\nZwischen den Zeiten des Eintritts gleicher F\u00e4rbung- und der Konzentration der Peroxydase besteht folgende Abh\u00e4ngigkeit : Verd\u00fcnnung des peroxydasehaltigen Saftes:\n500\t1000\t2000\nZeit bis zum Eintritt der Vergleichs f\u00e4rbe : \u2022\n100\t190\t350 Sekunden.\nDie Proportionalit\u00e4t zwischen Reaktionszeit und .Verd\u00fcnnung ist also nur unvollkommen.\t'\nEs liegen in der Literatur keine Anhaltspunkte daf\u00fcr vor, ob die Oxydation des Guajakols und der Guajakons\u00e4ure durch die gleichen Stoffe bezw. die gleiche Peroxydase bewirkt wird. Um dar\u00fcber einen Aufschlu\u00df zu gew\u00e4nnen, w'urde untersucht, ob bei verschiedenen Pflanzenpr\u00e4paraten und S\u00e4ften die Oxydation dieser beiden Substanzen parallel geht. Zur Unterr suchung kamen die L\u00f6sung eines Peroxydasepr\u00e4parates aus Meerrettich (0,01 g in 200 Wasser) (A) ferner die aus \u00c4pfeln (B) und aus Kartoffeln (C) durch Auspressen gewonnenen S\u00e4fte, erstere unverd\u00fcnnt.\nRotf\u00e4rbung des Guajakols:\tA\tB\tG (verd\u00fcnnt 1:20)\nEintritt der Vergleichsfarbe nach 220\t300\t85 Sekunden\nBildung von Guajakblau :\nMaximum ..........\t60\t17\t40\nDauer der halben Reaktion . .\t85\t\u2014\t120\nZwischen den beiden Peroxydasereaktionen, der Bildung des Tetraguajakochinons und des Guajakblaus, besteht also keine Parallelit\u00e4t, und es ist also anzunehmen, da\u00df die beiden Reaktionen durch- verschiedene Stoffe katalysiert werden.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nHans Euler und Ivan Bolin,\nDie Abh\u00e4ngigkeit der Guajakblaureaktion von S\u00e4uren.\nAlkalien und einigen Giften.\n20 ccm einer 10\u00b0/uigen L\u00f6sung von Rohperoxydase aus Meerrettich wurden mit 2,5 ccm einer 0,2 normalen Salzs\u00e4urel\u00f6sung Mt Stunde stehen gelassen. Hierauf wurde mit 2,5 ccm einer 0,2 normalen Natronlauge neutralisiert; nach Verd\u00fcnnung dieser L\u00f6sung im Verh\u00e4ltnis 1 : 500 wrurde dann wie gew\u00f6hnlich Maximum und Geschwindigkeit der eintretenden Blauf\u00e4rbung bestimmt.\nGefunden: Maximum 100;\nDauer der halben Reaktion 20 Sekunden.\nEin Parallel versuch, bei welchem an Stelle der Salzs\u00e4ure ein gleiches Volumen Wasser angewandt wurde, gab:\nMaximum 100; Dauer der halben Reaktion 25 Sekunden.\n10 ccm einer 10\u00b0/oigen L\u00f6sung von Rohperoxydase wurden mit 2,5 ccm einer 0,2 normalen Natronlauge 3U Stunden lang stehen gelassen. Dann wurden 2,5 ccm 0,2 normaler Salzs\u00e4ure zugesetzt; nach Verd\u00fcnnung der L\u00f6sung von 1 auf 200 ergab sich:\nMaximum 100; Dauer der halben Reaktion 50 Sekunden.\nParallelversuch mit Wasser:\nMaximum 100; Dauer der halben Reaktion 51.\nEs zeigt sich also, da\u00df die Wirksamkeit der Peroxydase durch geringe Mengen S\u00e4uren und Basen (in rund 0,02 normaler L\u00f6sung) nicht ge\u00e4ndert wird.\nWir haben im Anschlu\u00df hieran auch den Einflu\u00df der Acidit\u00e4t auf die Guajakblauf\u00e4rbung untersucht, also Peroxydase, Wasserstoffsuperoxyd und Guajakons\u00e4ure in saurer, neutraler und in alkalischer L\u00f6sung gemischt, besonders um zu erfahren, ob und wie durch den zuf\u00e4lligen S\u00e4uregehalt nat\u00fcrlicher Pflanzens\u00e4fte die Guajakblaureaktion beeintr\u00e4chtigt wird. Dabei hat sich gezeigt, da\u00df mit freiem Auge Unterschiede in der Guajakblaureaktion nicht wahrgenoramen werden k\u00f6nnen, zwischen L\u00f6sungen, welche 0,01 normal in bezug auf Salzs\u00e4ure und L\u00f6sungen, welche 0,01 normal in bezug auf NaOH sind.\nIm Anschlu\u00df an die Versuche \u00fcber den Einflu\u00df von S\u00e4uren und Basen haben wir auch den Einflu\u00df einiger Gifte untersucht.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. 111.\t79\n\u00dcber die Wirkung von Giften auf Pilzoxydasen hat Kastle bemerkenswerte Beobachtungen mitgeteilt. *) Energisch und dauernd gesch\u00e4digt wurden die Pilzoxydasen besonders durch Chloroform, ferner durch Thymol, w\u00e4hrend sie gegen Formaldehyd sehr unempfindlich sind. Starke Hemmungen erzeugen nach Laqueur*) und nach Rosenfeld* * 3) die Alkaloide, besonders Chinin.\n20 ccm 10\u00b0/oige Rohperoxydasel\u00f6sung wurden mit 5 ccm 1 iger Formaldehydl\u00f6sung versetzt. Verd\u00fcnnung im Verh\u00e4ltnis 1 : 500 wie bei dem Versuch mit Salzs\u00e4ure.\nDie Blauf\u00e4rbung mit der so verd\u00fcnnten L\u00f6sung wurde bestimmt:\n1.\tUnmittelbar nach der Mischung.\n2.\tNach einer halben Stunde.\tv\n3.\tNach 24 Stunden.\nAlle drei Versuche und ein Parallelversuch mit 5 ccm Wasser ergaben das \u00fcbereinstimmende Resultat:\nMaximum 100; Dauer der halben Reaktion: 25 Sekunden.\nEbensowenig Einflu\u00df wie der Formaldehyd hatten Zus\u00e4tze von 5 ccm folgender L\u00f6sungen:\na)\t0,005 g Thymol, aufgeschl\u00e4mmt in Wasser,\nb)\t0,05 g gel\u00f6st in sehr verd\u00fcnntem w\u00e4sserigem Alkohol,\nc)\tges\u00e4ttigte, w\u00e4sserige Chloroforml\u00f6sung,\nd)\t0,1 \u00b0/o ige Chininsulfatl\u00f6sung.\nWenn auch die Fehlergrenzen der beschriebenen kol\u00f6ri-metrischen Bestimmungsarten erheblich gr\u00f6\u00dfer sind, als man gew\u00f6hnlich an analytische Methoden stellt, so gestatten sie immerhin in einfacher Weise den Gehalt an * Peroxydase \u00bb mit einem mittleren Fehler von etwa 10 \u00b0/o zu ermitteln, und die quantitativen Beobachtungen sind, wenn es sich um Feststellung und Vergleich von Peroxydasegehalten verschiedener Pllanzenteile und Pr\u00e4parate handelt, den bisher \u00fcblichen qualitativen Reagenzglasversuchen entschieden vorziiziehen. Wir haben die verschiedenen Fraktionen bei den Reinigungsver-\n') Chemisches Zentralblatt, Bd. LXXVII, 1, S. 1555 (1906),\n*) Arch. f. exp. Path., Bd. LV, S. 240 (1906).\t.\u2022\t.\n3) Dissertation, Petersburg 1906.","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nHans Euler und Ivan Bolin,\nsuchen mit Cochlearia-Peroxydase auch stets in der oben angegebenen Weise untersucht.\nReinigungsversuche mit Peroxydase aus Meerrettich (Cochlearia armoracia).\nEs best\u00e4tigte sich zun\u00e4chst, da\u00df Meerrettichwurzeln hervorragend kr\u00e4ftige Peroxydasereaktionen liefern und insofern als Ausgangsmaterial f\u00fcr die Reindarstellung in erster Linie in Betracht kommen. Bach und Chodat1) haben die Cochlearia-Peroxydase zu isolieren versucht, und gelangten zu einem Pr\u00e4parat von folgenden Eigenschaften: \u00abGelblichwei\u00dfe, gummiartige Masse, in Wasser au\u00dferordentlich l\u00f6slich, in 40 \u00b0/oigem Alkohol leicht l\u00f6slich. Reduziert stark Fehlings L\u00f6sung. Die reinsten Pr\u00e4parate enthalten durchschnittlich 6-\u00ae/\u00ab Asche. Mehrere Analysen ergaben, da\u00df dieselbe eisenfrei, dagegen aluminium- und manganhaltig ist. Der Gehalt an Aluminium betr\u00e4gt 0,8-1,4<>/o, derjenige an Mangan 0,2\u20140,6\u00b0/o. Ob zwischen dem Mangangehalt und den Peroxydaseeigenschaften des Produkts ein kausaler Zusammenhang besteht, konnte mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden. Beim Erw\u00e4rmen von Peroxydasel\u00f6sungen mit Natronlauge entweicht zuerzt Ammoniak und dann eine nach Pyridin riechende Base.\u00bb\nNach einer Feststellung von Tschirch und Stevens.*) da\u00df sich aus Rhus-Laecase hei der Destillation mit Natronkalk Pyrrol entwickelt, wies A. Bach3) nach, da\u00df Meerrettich-oxydasen bei der Destillation mit Kali Ammoniak und Pyrrol liefern.\nSchlie\u00dflich ist eine eingehende Arbeit von E. d e S t o e c k 1 i n11 aus Chodats Laboratorium zu erw\u00e4hnen, welche ebenfalls die Peroxydase aus Cochlearia armoracia betrifft. Nach Stoeck\u00fcn ist diese Substanz amorph, aber kein Eiwei\u00df. Die sie begleitenden anorganischen Bestandteile sind besonders Phosphate\n') Bor. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXVI, S. 600 (1903).\n*) Arch. d. Pharm.r Bd. CCXLIII (7), S. 504 (1905).\n) Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XLI, S. 226 (1908).\n0 Inst. hot. de lTniv. de Gen\u00e8ve, s\u00e9r. 7, S. 39 (1907).","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen.\u2019 III.\t81\ndes Ca, Mg, Na und K. Auch stickstoffhaltige Substanzen linden sich in der Peroxydase. Besonders wird die Abwesenheit von Mangan in der Meerrettichperoxydase betont.\nSowohl die von Bach undChodat als die von Stoecklin schlie\u00dflich erhaltenen Pr\u00e4parate haben offenbar noch viel inaktive, nicht zur Peroxydase geh\u00f6rende Substanzen enthalten. Wir haben deswegen versucht, ob durch systematisches Fraktionieren oder Dialysieren eine weitere Reinigung m\u00f6glich ist. -\n1.\n6 kg Meerrettich wurden fein gerieben und abgepre\u00dft. \u00bb) Es wurden 3 Liter Satt gewonnen, aus welchem sich in wenigen Stunden reichliche Mengen St\u00e4rke und andere feste Substanzen abscheiden. Der von der. F\u00e4llung dekantierte Saft wird mit Baryt neutralisiert, um die Hauptmasse der Phosphors\u00e4ure zu entfernen; der Rest der Phosphors\u00e4ure wurde durch Behandeln des Saftes mit Baryumcarbonat entfernt. Ohn\u00e8 vorhergehende Filtration wurde soviel 96\u00ab/oiger Alkohol zugesetzt, da\u00df die L\u00f6sung dann 33 \u00b0/o Alkohol enthielt. Die F\u00e4llung wird abgesaugt. Ein Teil des Filtrates wurde mit Tierkohle behandelt; sowohl dieser Teil als der Rest wird filtriert; das Filtrat wird mit dem 5\u20146fachen Volumen Aceton versetzt, wodurch die Peroxydase mit einem breiigen, z\u00e4hen Sirup ausf\u00e4llt. Diese F\u00e4llung wird in m\u00f6glichst wenig Wasser gel\u00f6st und in viel absoluten Alkohol eingegossen, wobei nun weifle Fiocken au&-fallen, welche zweckm\u00e4\u00dfig mit Alkohol zerrieben und mit \u00c4ther gewaschen werden.\nNach Absaugen wurden 162 g eines trockenen, gelblichen\n*) Wird die zerriebene und ausgepre\u00dfte Masse direkt mit kaltem, IO >igern Alkohol extrahiert, so l\u00f6st sich nur wenig Substanz. Die L\u00f6sung wurde mit Baryt neutralisiert, die F\u00e4llung wurde nach einiger Zeit abfiltriert. Durch F\u00e4llen des w\u00e4sserig-alkoholischen Filtrates wurden * g Substanz e.hallen. 5 g davon wurden w\u00e4hrend 48 Stunden durch Pergamentfilter dialysiert. Der H\u00fclseninhalt wird mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt. Es werden so 0,3 g einer rein wei\u00dfen Substanz erhalten, welche 8,4\u00b0/o Asche enth\u00e4lt; die Guajakprobc f\u00e4llt folgenderma\u00dfen aus (siehe S. 74):\nMaximum: 88. Dauer der halben Reaktion: 50 Sekunden.'\nH ppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXI.\tA","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler und Ivan Bolin,\n82\nPulvers erhalten. Ein sehr gro\u00dfer Teil dieses Pr\u00e4parates besteht aus Rohrzucker und Glukose, welch letztere (ohne vorhergehende Inversion durch S\u00e4uren) als Osazon ausgef\u00e4llt wurde.\nDer Peroxydasegehalt ergibt sich aus folgender Messung mit Guajakons\u00e4ure. Hier wie bei allen Versuchen 0,01 g Enzym-pr\u00e4parat in 200 ccm Wasser. Von dieser Verd\u00fcnnung wurde wie S. 74 angegeben, 1 ccm mit 1 ccm H202-L\u00f6sung und 2 ccm Guajakons\u00e4urel\u00f6sung gemischt.\nMaximum: 70; Dauer der halben Reaktion: 90 Sekunden.\n20 g dieses Pr\u00e4parates P1 werden w\u00e4hrend 48 Stunden durch Diffusionsh\u00fclsen von Schleicher und Sch\u00fcll Nr. 57<) gegen flie\u00dfendes Wasser dialysiert. Es zeigte sich durch besondere Versuche, da\u00df dabei keine Peroxydase durch diese H\u00fclsen diffundiert.1) W\u00e4hrend der Dialyse fallen Eiwei\u00dfk\u00f6rper aus, von welchen abfiltriert wurde. Nach der genannten Zeit wird der Inhalt der H\u00fclsen in einen gro\u00dfen \u00dcberschu\u00df von absolutem Alkohol eingetragen, wodurch 1,5 g einer rein wei\u00dfen F\u00e4llung M erhalten wird.\nPeroxydasegehalt:\nMaximum: 100; Dauer der halben Reaktion: 23 Sekunden.\nEine Aschenbestimmung der bei 800 getrockneten Substanz lieferte 7,37 \u00b0/o Asche.\n0,1873 g Substanz gaben beim Gl\u00fchen 0,0138 g R\u00fcckstand.\nDer R\u00fcckstand von M, 1,3 g betragend, wird wieder in wenig Wasser gel\u00f6st und w\u00e4hrend 72 Stunden dialysiert Hierauf wird mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt, wodurch 0,21 g Substanz erhalten werden.\nGefunden: Maximum: 100; DauerderhalbenReaktion: 7 Sekunden\nDurch die fortgesetzte Dialyse wurde somit die Wirksamkeit des Pr\u00e4parates, und wie man wohl annehmen darf, der Peroxydasegehalt bedeutend vergr\u00f6\u00dfert.\n') Im Gegensatz zu dem Versuch von Bach und Chodat (\u00dfer. <l,r Deutsch, ehern. Ges., Bd. XXXVI. S. \u00ab02), welche ein peroxydasehaltigo Dialysat erhalten haben. 1","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. HI. \u2022\t83\nEine Aschenbestiramung der bei 80\u00b0 getrockneten Substanz lieferte 2,67 \u00b0/o Asche.\n0.1831 g Substanz gaben beim Gl\u00fchen 0,0048 g R\u00fcckstand.\nII.\n50 g eines Pr\u00e4parates, welches ganz analog wie P4 gewonnen worden, aber nicht mit Tierkohle behandelt worden, war (Pla), wurde gegen flie\u00dfendes Wasser dialysiert. Nach 7*2 Stunden wurde die Dialyse unterbrochen, um von den ausgeschiedenen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern abzufiltrieren. Nach weiteren 96 Stunden wurde der H\u00fclseninhalt mit gro\u00dfem \u00dcberschu\u00df von Alkohol gef\u00e4llt, wodurch 0,72 g eines gelblich-bra\u00fcnen Pulvers erhalten wurden.\nWirksamkeit dieses Pr\u00e4parates :\nMaximum: 100; Dauer der halben Reaktion: 10 Sekunden.\nDas Pr\u00e4parat war also ann\u00e4hernd ebenso wirksarti wie das w\u00e4hrend 120 Stunden dialysierte Pr\u00e4parat P1(S ; 82).\nEine Aschenbestimmung der bei 80\u00b0 getrockneten Sub-stanz lieferte 2,49 \u00b0/o Asche.\n0,1845 g Substanz gaben 0,004f> g R\u00fcckstand.\nEine StickstofTbestimmung lieferte 10,4 o/o N.\n0,1902 g Substanz gaben 17,29 ccm N4 (18\u00b0 und 757 nun).\nAn einem genau wie Pj erhaltenen Pr\u00e4parat P., wurde untersucht, ob durch Fraktionierung mit Alkohol eine Anreicherung der Peroxydase erzielt werden kann. \u2022 .\nWirksamkeit von P2:\nMaximum: 38; das Pr\u00e4parat war also schw\u00e4cher als P,.\na)\t5 g, in 100 ccm 50\u00b0/oigem Alkohol aufgeschl\u00e4mmt, bildeten eine feine Emulsion, aus welcher sich \u00fcber Nacht ein Niederschlag absetzte. Derselbe wies nach Absaugen und \u2019 W aschen mit Alkohol folgende Wirksamkeit :\nMaximum: 60. Die Wirksamkeit hat sich also etwa verdoppelt\nb)\t5 g wurden in 100 ccm 70\u00b0/oigem Alkohol aufgeschl\u00e4mmt. Die Substanz geht dabei aufTallenderweise Fast vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung. Durch F\u00e4llen mit absolutem Alkohol","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"Hi\nHans Euler und Ivan Botin.\nwin! ein wei\u00dfes Pr\u00e4parat erhalten, welches gegen\u00fcber Guajakon-s\u00e4ure nur eine au\u00dferordentlich geringe Wirksamkeit zeigt (Maximum etwa 0\u20145);\nKine wirksame Reinigungs- bezw. Anreicherungs-methode l\u00e4\u00dft sich also auf die fraktionierte F\u00e4llung durch Alkohol nicht gr\u00fcnden.\nAm Pr\u00e4parat P2 wurde der Zuckergehalt nachgewiesen. Aus 2 g Substanz wurden zun\u00e4chst die Eiwei\u00dfk\u00f6rper durch Kochen entfernt, worauf eine Stunde mit essigsaurem Phenylhydrazin im Wasserbade erhitzt wurde. Nach dem Abk\u00fchlen wurden 0,2 g Osazon erhalten, welches nach einmaligem Umkrystallisieren aus Alkohol bei 201\u2014202\u00b0 schmolz, also zweifellos Glukosazon war.\nUm zu erfahren, ob der in unseren verschiedenen Pr\u00e4paraten gefundene Stickstolfgehalt von Proteinen herr\u00fchrt, wurden 50 g von P2 folgender Behandlung unterworfen:\nEs wurde mit 7-t\u00e4giger Dialyse begonnen. Der H\u00fclsen-inhalt wird in zwei H\u00e4lften geteilt. Die eine H\u00e4lfte wurde mit Tierkohle gekocht, filtriert und mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt.\nDie so erhaltene, bei 800 getrocknete Substanz wurde zur Untersuchung des Stickstoff- und Aschengehaltes verwendet. Die Substanz enthielt: 7,47 \u00b0/o N und 8,02 \u00b0/o Asche.\nStickstoffbestimmung:\n0,2074 g Substanz gaben 13,46 ccm N, (17\u00b0 und 758 mm).\nAschenbestimmung:\n0,2061 g Substanz gaben 0,0407 g R\u00fcckstand.\n\u2713 III.\n0 kg Meerrettich, gerieben und abgepre\u00dft, lieferten 3250 ccm Saft. Derselbe wurde so rasch als m\u00f6glich in flachen Porzellanschalen auf freier Flamme bis zur Koagulation der Eiwei\u00dfstotfe erhitzt. Nach etwa 5 Minuten wurde schnell in Eisw\u2019asser abgek\u00fchlt. Durch diese Behandlung wird die Peroxydase-Wirkung des Saftes zwar geschw\u00e4cht, aber bei weitem nicht aufgehoben, wie folgende mit einem im Verh\u00e4ltnis 15 : 500 verd\u00fcnnten Saft angestellten Versuche zeigen:","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen III\tHit\nMaximum Hauer der halben Reaktion Ungekocht\t100\t21 Sekunden\n(jekocht\t8\u00d4\t50\t,\nOhne von den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern abzufiltrieren, wird der gekochte Saft mit Baryt neutralisiert, mit Baryumcarbonat digeriert und mit soviel Alkohol versetzt, da\u00df die L\u00f6sung 30\u00b0, \u201eig wurde. Es wurde nun abgesaugt, das Filtrat mit. Aceton gef\u00fcllt, der Niederschlag in Wasser gel\u00f6st und mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt. Wir erhielten von diesem Pr\u00e4parat P3 137 g.\n-Wirksamkeit des Pr\u00e4parates P3 gegen Guajakons\u00e4ure:\nMaximum: 38; Dauer der halben Reaktion: 140 Sekunden.\n50 g des Pr\u00e4parates P3 werden w\u00e4hrend 7 Tagen unter Austausch der H\u00fclsen dialysiert. Der H\u00fclseninhalt wird wie h \u00fcber mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt und gewaschen ; erhalten werden 3,6 g dieses Pr\u00e4parates p3.\nWirksamkeit gegen Guajakons\u00e4ure :\nMaximum: 88; Dauer der halben Reaktion: 55\u201460 Sekunden.\nAnalysen ergaben 7,5\u00b0/o Asche und 7,'77\u00b0<V N.\n0.1775 g Substanz lieferten 0,0135 g R\u00fcckstand.\n*\t*\t\u00bb\t14,03 ccm N2 (17\u00ae und 766,5 mm). .\nVon diesem Pr\u00e4parat p3 werden etwa 2 g mit wenig W\u00e4sser behandelt; die L\u00f6sung wurde gekocht und ein sich dabei bildender Niederschlag nun abfiltriert. Der Niederschlag wurde auf seinen Stickstoffgehalt untersucht; derselbe betr\u00fcg 4,79 V.\n0,1601 g bei 80\u00b0 getrocknete Substanz gaben 6,05 ccm N2 (18\u00ae und 762 mm).\nDer beim Kochen gel\u00f6st gebliebene Teil von p3 wird mit Tierkohle gekocht, abfiltriert und mit absolutem Alkohol, gef\u00e4llt'. Die bei 80\u00b0 getrocknete Substanz enthielt 4.12\u00b0/<* N\n0,2507 g Substanz gaben 8,92 ccm N2 (17\u00b0 und 762 mm).\nWeitere 50 g von P3 werden, wie oben erw\u00e4hnt, dialysiert, dieses Mal in weiten H\u00fclsen. Nach 7 Tagen (nach 3 Tagen * wurden die H\u00fclsen gewechselt) wurden aus dem H\u00fclseninhalt durch Alkohol 5,5 g ausgef\u00e4llt.\nWirksamkeit dieses Pr\u00e4parates tt3 :\nMaximum: 60; Dauer der halben Reaktion: &5 Sekunden.\nDie Wirksamkeit war also bei diesem Pr\u00e4parat schw\u00e4cher.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nHans Euler und Ivan Bolin,\nDurch die weiteren H\u00f6lsen waren in den 7 Tagen weniger unwirksame Substanzen herausdialysiert (in ersterem Versuch wurden 3,6, in letzterem 5,5g Substanz erhalten). Je l\u00e4nger also die Dialyse getrieben wird, desto wirksamer wird die Substanz.\nDie Analyse von tt3 ergab 6,61 \u00b0/o Asche.\n0,1094 g Substanz gaben 0,0112 g R\u00fcckstand.\n3 g des Pr\u00e4parates tt3 werden vollst\u00e4ndig gel\u00f6st, mit Tierkohle gekocht; nach Absaugen des eintretenden Niederschlages wird mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt, die erhaltenen 0,25 g werden bei 80\u00b0 getrocknet. Sie enthielten ll,27\u00b0/o Asche lind 4,16\u00b0/o N.\n0,1100 g Substanz gaben 0,0124 g R\u00fcckstand.\n0,1090 *\t>\t\u00bb\t3,81 ccm N2 (15,5\u00b0 und 778 mm).\n1,6595 g des Pr\u00e4parates tt3 wurden in 30 ccm 2\u00b0/oiger Natronlauge und etwas Wasser gel\u00f6st und der Destillation unterworfen, wobei fl\u00fcchtige Basen quantitativ in titrierter Salzs\u00e4ure aufgefangen wurden. Nach \u00dcbergang von 50 ccm Destillat wurde von neuem Wasser zugesetzt und die Destillation fortgesetzt. Durch die \u00fcbergehenden Basen wurden 7,5 ccm 0,2 normaler Salzs\u00e4ure neutralisiert; es waren somit 0,0015 g-Molek\u00fcle einer Base \u00fcbergegangen. Diese wird einer n\u00e4heren Untersuchung unterworfen.\nDie im Vorhergehenden angef\u00fchrten Daten k\u00f6nnen in folgender Tabelle zusammengefa\u00dft werden, um den Einflu\u00df der Dialyse auf Stickstoff- und Aschengehalt und Wirksamkeit zu zeigen.\nDie Dialyse verl\u00e4uft folgenderma\u00dfen: Zuerst verliert die L\u00f6sung haupts\u00e4chlich Zucker, so da\u00df der Aschengehalt steigt ; im weiteren Verlauf der Dialyse entfernen sich verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig mehr Mineralstoffe, deren Gehalt in den durch Alkohol gef\u00e4llten Pr\u00e4paraten also sinkt, w\u00e4hrend der Peroxydasegehalt (gemessen durch die Wirksamkeit gegen\u00fcber Guajakons\u00e4ure) zunimmt. Die an zwei verschiedenen Pr\u00e4paraten, Pt und Pla (Zeile 3 und 4 der Tabelle) erhaltenen \u00fcbereinstimmenden Zahlen scheinen bemerkenswert.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. 111.\t'\t87\nPr\u00e4parat\nStick-\nstoff-\ngehalt\nGuajakblaubildung Dauer der halben Reaktion\nMaximum\n1\tP,\tnicht\tdialysiert\n2.\t*\t48\tStund.\t\u00bb\n3.\t=\t120\n4.\tPia 168\t\u00bb\t\u00bb\nh P3 dialysiert\u2019) . . .\nti. > 168 Stund, dialysiert (kleine H\u00fclsen)\n7\t> 168 Stund, dialysiert\n(gro\u00dfe H\u00fclsen)\n7,1\n2,6\n2.5\n7.6\n6.6\n10,4\n7,8\n7Q 100 100 . 100 38\n88\n(50\n90 Sekunden 23\t\u00bb\n7\t\u00bb\t.\n10\t\u00bb\nISO\t\u00bb\n55\u201460\n85\nGeht man von sehr gro\u00dfen Mengen Rohmaterial aus und dialysiert lange, etwa mehrere Wochen, so kommt man wohl zu Pr\u00e4paraten von noch etwas h\u00f6herem Stickstoflgehalt, h\u00f6herer Wirksamkeit und geringerem Aschengehalt. Indessen werden solche Versuche sehr kostspielig und zeitraubend, und es wird -ich eher empfehlen, ein anderes, von vornherein etwas reineres Ausgangsmaterial zu suchen.\nEinflu\u00df des Erw\u00e4rmens au! den Saft und das mit Alkohol gef\u00e4llte\nPr\u00e4parat.\n10 ccm Saft werden mit90 ccm Wasser gemischt (Versuche a) 5 g des Pr\u00e4parates P, werden in 100 ccm Wasser gel\u00f6st ' Versuche \u00df).\nDiese beiden L\u00f6sungen werden in bezug auf ihre W\u00e4rme-emp\u00dfndlichkeit verglichen. Unmittelbar nach Herstellung der Losung wurden folgende Intensit\u00e4ten gefunden, wobei beide L\u00f6sungen im Verh\u00e4ltnis 1:100 verd\u00fcnnt waren :\n\u00ab) Maximum: 100; Dauer der halben Reaktion: 38 Sekunden. \u00d6 Maximum: 100; Dauer der halben Reaktion; 25 Sekunden. In \u00e4hnlicher Weise wurden die beiden L\u00f6sungen unter-\n') Dieses Pr\u00e4parat war durch Erhitzen der L\u00f6sung von Eiwei\u00df hoffen zum gr\u00fc\u00dften Teil befreit worden. Die Erhitzung f\u00fchrte nat\u00fcrlich f-'me Schw\u00e4chung des Pr\u00e4parates herbei.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nHans Euler und Ivan Bolin,\nsucht, nachdem sie w\u00e4hrend 15, 45 und 115 Sekunden auf 100\u00b0 erw\u00e4rmt waren. Die Maxima betrugen durchweg ICK). Berechnet man die Geschwindigkeit, mit welcher die Peroxydase in der W\u00e4rme zersetzt wird, aus den Zeiten t Sekunden f\u00fcr die halbe Guajakblaufdrbung und aus den angewandten Verd\u00fcnnungen v, so erh\u00e4lt man folgende \u00dcbersicht \u00fcber die Wirksamkeit der L\u00f6sungen, dargestellt durch die Werte tv:\nDauer der Erw\u00e4rmung in Sekunden . . .\t0\t15\t1 SJ\u00ab I\t115\nLosung a\t\t\t\t38\t110\t600\t1500\nL\u00f6sung \u00df . . . \t\t\t25\t74\t300\t\u2014\nDie Empfindlichkeiten des rohen Saftes und eines gel\u00f6sten Peroxydasepr\u00e4parates sind also nicht sehr verschieden. In beiden F\u00e4llen sinkt anfangs die Aktivit\u00e4t der Peroxydase au\u00dferordentlich stark.\nZur genaueren Bestimmung der W\u00e4rmeempfindlichkeit der Peroxydase m\u00fcssen \u00e4hnliche Messungen bei etwa 80\u00b0 angestellt werden, wo die Erw\u00e4rmungszeiten etwas l\u00e4nger gew\u00e4hlt werden k\u00f6nnen.\nVon der Verd\u00fcnnung scheint die W\u00e4rmeempfindiichkeit der Peroxydase unabh\u00e4ngig zu sein. Die gleiche Erhitzungsdauer schw\u00e4cht die Peroxydase, wie die folgenden Versuche zeigen, in der gleichen Weise, wrenn die Verd\u00fcnnung auch im Verh\u00e4ltnis .1 : 5 varriert wird.\n5 g des Pr\u00e4parates P3 wurden in 50 ccm gel\u00f6st (L\u00f6sung M ).\n1.\tVerd\u00fcnnung 1:200. Ungekocht.\nMaximum: 100; Dauer der halben Reaktion 25 Sekunden.\n2.\tNach Erhitzen der L\u00f6sung M w\u00e4hrend 100 Sekunden im kochenden Wasserbad wurde im Verh\u00e4ltnis l : 5 verd\u00fcnnt.\nMaximum: 100: Dauer der halben Reaktion 25 Sekunden\n3.\tEine 5 mal so verd\u00fcnnte L\u00f6sung wie M wird gekocht (um den Einflu\u00df der Verd\u00fcnnung zu sehen), wird w\u00e4hrend 100 Sekunden erhitzt und unverd\u00fcnnt untersucht :\nMaximum: 100; Dauer der halben Reaktion 25 Sekunden.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. 111.\t80\nVersuche mit Laccase aus Rhus vernicilera.\nDas Rohpr\u00e4parat, f\u00fcr welches wir Herrn Professor H. Yoshida zu gro\u00dfem Dank verpflichtet sind, war bereits in Japan von mechanischen Verunreinigungen befreit worden und stellte eine ziemlich z\u00e4hfl\u00fcssige, wei\u00dfliche Masse dar.\n(Es erweist sich stark wirksam als Oxydationskatalysator: Es f\u00e4rbt eine alkoholische Guajakons\u00e4urel\u00f6sung direkt (ohne H202) blau, Guajakoll\u00f6sungen rot.) Die Masse wird in sehr gro\u00dfem ' \u00dcberschu\u00df 9G \u00b0/o igen Alkohols unter starkem Umr\u00fchren eingegossen, vor dem F\u00e4llen dekantiert und die F\u00e4llung nochmals, mit der gleichen Alkoholmenge behandelt. Der nun erhaltene Niederschlag wird abgesaugt, in wenig Wasser gel\u00f6st, und mit Alkohol wiederum gef\u00fcllt.\nWir haben dieses Pr\u00e4parat zun\u00e4chst dazu verwendet, ' die \\Y irkung derRhus-Laccase auf Hydrochinon zu untersuchen, um somit dieses Pr\u00e4parat mit der Medicago-Laccase und mit alkalischen Manganl\u00f6sungen zu vergleichen.\n0,2 g Laccase in 10 ccm Wasser gel\u00f6st, Der an anderer Stelle1) beschriebene Apparat, welchen wir auch bei unserer ersten Untersuchung angewandt hatten, wurde mit 20 ccm einer 0,5 normalen Hydrochinonl\u00f6sung und 20 ccm destilliertem Wasser, hierauf mit Sauerstoff gef\u00fcllt und schlie\u00dflich die 10 ccm der Laccasel\u00f6sung zugesetzt. Die Versuchsanordnung ist in unserer\nerw\u00e4hnten\tMitteilung zu ersehen.\t\t/\u25a0\n\tI.\t/II.\t; \" ' ' :\nMinuten\tccm absorb. 02\tMinuten\tccm absorb., 0*\n8\t1,2\t8\t1,4\nT>\t2,8 \\ Ausfallen von\t5\t2,o\t:\n10\t5,1 / Chinhydron\t10\t5,4\n15\t8,0\t15\t. 9.0\n20\t11,6\t20 '\t12,0 /\nDurch 3 Minuten langes Kochen wird die Wirksamkeit der Rhus-Laccase total aufg\u00e8hoben. \u2022\n') Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. 80 (1008). und Zeitschrift f\u00fcr pliysikal. Chemie, Arrhenius-Jubelband.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nHans Euler und Ivan Bolin,\nIn diesem Zusammenhang sei hervorgehoben, da\u00df die w\u00e4sserige L\u00f6sung unseres Rhuspr\u00e4parates sowohl gegen Lackmus als gegen Methylorange vollkommen neutral war. Es kann also keine Rede davon sein, da\u00df die katalytische Wirkung der Rhus-Laccase einfach auf die Gegenwart von Mangan und von Hydroxylionen zur\u00fcekgef\u00fchrt werden kann.\nDurch Behandlung der gel\u00f6sten Rhus-Laccase mit Tierkohle wird der katalytische Effekt vermindert, wie folgender mit den obigen direkt vergleichbare Versuch ergibt:\nIII.\nMinuten\tccm absorb. 0\n3\t0,5\n5\t0,7\n10\t1,4\n15\t3,1\n20\t4,3\n30\t5,7\nDie mit Tierkohle behandelte Laccasel\u00f6sung wird w\u00e4hrend 8 Tagen gegen llie\u00dfendes Wasser dialysiert, worauf der H\u00fclseninhalt mit Alkohol gef\u00e4llt wird.\n0.2 g des so gewonnenen Pr\u00e4parates werden wie oben untersucht.\nIV.\nMinuten\tccm absorb. 08\n3\t1,0\n5\t2.2\n10 1 \\\t4,4\nJ*) 20\t5,9 0.0\nDie Rhus-Laccase unterscheidet sich demnach durch ihre Eigenschaften sehr stark von der Medicago-Laccase.\nW\u00e4hrend letztere ganz unempfindlich gegen Erhitzen ist, wird die Rhus-Laccase bei 100\u00b0 schnell get\u00f6tet.\nDas Pr\u00e4parat aus Rhus, nicht das aus Medicago wird durch Behandeln mit Tierkohle geschw\u00e4cht.\nDie Rhuspr\u00e4parate, nicht aber dieMedicago-Laccasen bl\u00e4uen Guajakons\u00e4urel\u00f6sungen direkt und f\u00e4rben Guajakoll\u00f6suogen rot.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. III. 91\nSchlie\u00dflich wurden ein paar Aschebestimm\u00fcngen yorge-noramen und zwar an dem direkt gef\u00e4llten Pr\u00e4parat und an dem durch Dialyse gereinigten. Erstere Bestimmung lieferte 4,05 % Asche, letztere 3,1 \u00b0/o. Bertrand gibt f\u00fcr eine seiner Laccase-Fraktionen aus Rhus einen Aschengehalt von 5,17 \u00b0/o an.\nZusammenfassung.\nI.\n1.\tBei Wahl geeigneter Konzentrationen von Guajakon-\"\u00e4ure und Hydroperoxyd l\u00e4\u00dft sich mit Hilfe der Guajakblau-reaktion der Peroxydasegehalt bezw. die Peroxydasewirkung auf etwa 10\u00b0/o genau bestimmen.\nMittels dieser Methode wurde die Peroxydase aus Coch-learia. armoracia untersucht.\n2.\tDie genannte Reaktion wird von der Acidit\u00e4t der L\u00f6sung innerhalb der Grenzen +H = 10~2 bis ~0H = 10~2 sehr wenig beeinflu\u00dft; die Gifte Chloroform, Formaldehyd, Chininsulfat sch\u00e4digen in verd\u00fcnnter L\u00f6sung nicht.\n3.\tAls Reinigungsmethode f\u00fcr die Pr\u00e4parate von C\u00f6chle-aria-Peroxydase eignet sich Dialyse weit besser als fraktionierte F\u00e4llung durch Alkohol. Im besten, d. h. pro Gewichtseinheit wirksamsten Pr\u00e4parat, welches die Verfasser bis jetzt erhalten haben, wurden 10,4\u00b0/o N und 2,5\u00b0/o Asche gefunden.\n4.\tDie W\u00e4rmeempfindlichkeit der untersuchten Peroxydase wurde gemessen. Bei 100\u00b0 sinkt die Wirksamkeit schon in Bruchteilen einer Minute auf die H\u00e4lfte.\n5.\tQuantitative Vergleiche zeigen, da\u00df man die Peroxyr dasewirkung nicht einfach auf die Gegenwart dreiwertigen Eisens und nicht auf diejenige von Chinonen zur\u00fcckf\u00fchren kann ; bekanntlich rufen diese Stoffe ebenfalls die Guajakblaureaktion hervor. Es w\u00e4ren zur quantitativen Erreichung der Peroxydasewirkung viel gr\u00f6\u00dfere Eisen- bezw. Chinonmengen erforderlich, als sich tats\u00e4chlich vorfinden. Man ist vollst\u00e4ndig berechtigt, die Peroxydase zu den Enzymen zu z\u00e4hlen, und wird sie mit Chodat und Bach als wesentlichen Bestandteil der Oxydasen betrachten.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Euler u. Bolin, Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. Ill\nII.\nH. Die Hhus-Laccase ist von der Medicago-Laecase durchaus verschieden, soda\u00df sich eine \u00c4nderung in der Nomenklatur empfiehlt.\n7. W\u00e4sserige, l\u00b0/oige L\u00f6sungen von Pr\u00e4paraten der Uhus-Laccase, nach Bertrand dargestellt, reagieren neutral: die Konzentration der Wasserstofiionen liegt zwischen 10~i: und 10-8. Die Oxydationskatalyse durch Rhus-Laccase kann keineswegs auf die gleichzeitige Gegenwart von Mangan und Hydro-xylionen zur\u00fcckgef\u00fchrt werden. Die in dieser Richtung ge\u00e4u\u00dferten Vermutungen k\u00f6nnen als endg\u00fcltig erledigt betrachtet werden, und Bertrands Angaben \u00fcber diese Oxydase best\u00e4tigen sich durchaus.\nErwiderung auf L Borchardts II. Mitteilung: \u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie und den qualitativen Nachweis der L\u00e4vulose im Harn.\nVon\nDr. Wilhelm Voit.\n(Spezialarzt f\u00fcr Magen-, Darm- und Zuckerkranke in N\u00fcrnberg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 3. Juli UKW.)\nL. Borchardt hat in dieser Zeitschrift eine Probe angegeben zum Nachweis der L\u00e4vulose in diabetischen Harnen;l) die von ihm mit dieser Probe angestellten Untersuchungen ergaben negative Resultate. Ich habe die Probe auf Veranlassung des Herrn Professor Sandmeyer in dessen Sanatorium f\u00fcr Zuckerkranke in Berlin-Zehlendorf voriges Jahr nachue-pr\u00fcft und mit einer gro\u00dfen Mehrzahl diabetischer Harne positive Resultate erhalten, ja sogar mit normalen Hamen mehrfach zweifellos positive Resultate gefunden. Auf meine diesbez\u00fcgliche Arbeit8) geht Borchardt in einer II. Mitteilung \u00fcber diabetische L\u00e4vulosurie ein und bestreitet die Richtigkeit meiner Resultate.3) Darauf m\u00f6chte ich folgendes erwidern;\n') Diese Zeitschrift, Bd. LV, Heft 3.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI1I. Heft 2.\n) Diese Zeitschrift, Bd. LX, Heft 5.\n","page":92}],"identifier":"lit37741","issued":"1909","language":"de","pages":"72-92","startpages":"72","title":"Zur Kenntnis biologisch wichtiger Qxydationen. III. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"61"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:41:35.773368+00:00"}