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Erwiderung auf L. Borchardts II. Mitteilung: Über die diabetische Lävulosurie und den qualitativen Nachweis der Lävulose im Harn

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{"created":"2022-01-31T16:38:55.442747+00:00","id":"lit37742","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Voit, Wilhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 61: 92-94","fulltext":[{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Euler u. Bolin, Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. Ill\nII.\nH. Die Hhus-Laccase ist von der Medicago-Laecase durchaus verschieden, soda\u00df sich eine \u00c4nderung in der Nomenklatur empfiehlt.\n7. W\u00e4sserige, l\u00b0/oige L\u00f6sungen von Pr\u00e4paraten der Uhus-Laccase, nach Bertrand dargestellt, reagieren neutral: die Konzentration der Wasserstofiionen liegt zwischen 10~i: und 10-8. Die Oxydationskatalyse durch Rhus-Laccase kann keineswegs auf die gleichzeitige Gegenwart von Mangan und Hydro-xylionen zur\u00fcckgef\u00fchrt werden. Die in dieser Richtung ge\u00e4u\u00dferten Vermutungen k\u00f6nnen als endg\u00fcltig erledigt betrachtet werden, und Bertrands Angaben \u00fcber diese Oxydase best\u00e4tigen sich durchaus.\nErwiderung auf L Borchardts II. Mitteilung: \u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie und den qualitativen Nachweis der L\u00e4vulose im Harn.\nVon\nDr. Wilhelm Voit.\n(Spezialarzt f\u00fcr Magen-, Darm- und Zuckerkranke in N\u00fcrnberg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 3. Juli UKW.)\nL. Borchardt hat in dieser Zeitschrift eine Probe angegeben zum Nachweis der L\u00e4vulose in diabetischen Harnen;l) die von ihm mit dieser Probe angestellten Untersuchungen ergaben negative Resultate. Ich habe die Probe auf Veranlassung des Herrn Professor Sandmeyer in dessen Sanatorium f\u00fcr Zuckerkranke in Berlin-Zehlendorf voriges Jahr nachue-pr\u00fcft und mit einer gro\u00dfen Mehrzahl diabetischer Harne positive Resultate erhalten, ja sogar mit normalen Hamen mehrfach zweifellos positive Resultate gefunden. Auf meine diesbez\u00fcgliche Arbeit8) geht Borchardt in einer II. Mitteilung \u00fcber diabetische L\u00e4vulosurie ein und bestreitet die Richtigkeit meiner Resultate.3) Darauf m\u00f6chte ich folgendes erwidern;\n') Diese Zeitschrift, Bd. LV, Heft 3.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI1I. Heft 2.\n) Diese Zeitschrift, Bd. LX, Heft 5.\n","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Erwiderung auf L. Borchardts II. Mitteilung.\t93\nIch habe nicht behauptet, wie dies nach Borchardts II. Mitteilung den Anschein haben k\u00f6nnte, da\u00df meine Arbeit das Vorkommen von Uvulosc in diabetischen Harnen beweist. Diese Anschauung mu\u00df man aber bekommen, wenn man folgenden Satz B o r c h ardts liest : \u00ab.. ., Wenn trotzdem Voit diese L\u00e4vuloseprobe in einer Reihe von Diabetesf\u00e4Hen positiv findet, so kann das jedenfalls nicht die Anwesenheit von L\u00e4vulose beweisen, sondern . . . . \u00bb Ich habe geschrieben: Bei meinen Untersuchungen mit der Borchardtschen Probe habe ich fast stets ein positives Resultat erhalten; ich halte die Probe aber nicht fur einwandfrei; sollte sie das sein, dann m\u00fc\u00dfte ich auf Grund meiner Untersuchungen behaupten, da\u00df diabetische L\u00e4vulosurie keine Seltenheit ist: Ferner, habe ich gegen Schlu\u00df meiner Arbeit') w\u00f6rtlich geschrieben: \u00abAussicht auf Kl\u00e4rung der Frage der diabetischen L\u00e4vulosurie wird wohl nur die Darstellung eines einwandfreien L\u00e4vulosazons geben k\u00f6nnen.* Da\u00df es mir nicht gelang, ein solches mit den betreffenden Harnen d\u00e4rzustelien, habe ich gleichfalls bemerkt. Also nicht ein Beweis f\u00fcr die diabetische L\u00e4vu-loMirie sollte meine Arbeit sein, sondern ein Beweis f\u00fcr die Unbrauchbarkeit der Borchardtschen Probe. Dies geht aus den Schlu\u00dfs\u00e4tzen meiner Arbeit auch klar und deutlich hervor.\nDa mir meine Untersuchungen gezeigt haben, da\u00df die Borchard ts\u00e7he Probe sowohl mit diabetischen Harnen, als auch mit normalen Harnen und zwar mit solchen normalen Harnen, denen Traubenzucker, und sogar mit solchen normalen Harnen, denen nichts zugesetzt wurde, positive Resultate gibt, bin ich wohl auch berechtigt, den Wert der Borchai-dtschen Probe zu bestreiten.\nWenn nun Borchardt behauptet, meine positiven Resultate seien (lurch fehlerhafte Ausf\u00fchrung seiner Probe gewonnen, so mu\u00df ich dem lebhaft widersprechen. Borchardt glaubt, ich habe zu lange gekocht; nach seinen und Malfattis*) Untersuchungen werde durch l\u00e4ngeres ' Kochen mit S\u00e4uren ein .Teil des Traubenzuckers in L\u00e4vulose verwandelt. Dieser Fehler ist mir aber nicht unterlaufen, denn ich habe mich genau an seine Vorschrift gehalten, und es ist mir nicht entgangen, da\u00df er in smner 1. Mitteilung sagt, man d\u00fcrfe nur einmal kurz auf kochen. Oder ( llte Borchardt einen Fehler betreffs des Kochens darin erblicken, da\u00df '(h zur Vermeidung eines von ihm angegebenen f\u00e4lschlich positiven Resultates hei gleichzeitiger Anwesenheit von Nitriten und Indikan nach seiner Vorschrift vor Anstellung der Probe 1 Minute mit Essigs\u00e4ure gekocht habe, und glaubt, da\u00df dadurch aus Traubenzucker L\u00e4vulose abge-spalten ist? In diesem Falle k\u00f6nnte ich Borchardt den Vorwurf unbesehen Handelns nicht ersparen. Wie kann er denn eine Ma\u00dfregel empfehlen, die zwar f\u00e4lschlich positive Resultate, die durch gleichzeitige. Anwesenheit von Nitriten und Indikan m\u00f6glich sind,, ausschlie\u00dft, daf\u00fcr\n') Diese Zeitschrift, Bd. LX, Heft 5.\t.\t'\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LV1II, Heft","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94 Wilhelm Voit, Erwiderung auf L. Borchardts IL Mitteilung\naber f\u00e4lschlich positive Resultate durch \u00dcberf\u00fchrung des Traubenzucker., in L\u00e4vulose gibt? Wenn Borchardt jetzt schreibt, diese Vorsichtsma\u00dfregel brauche man nur selten anzuwenden, da Nitrite und Indikan gleichzeitig nur selten Vorkommen, so \u00e4ndert dies doch nichts an dem Unlogischen seiner Vorschrift. Aber selbst wenn Borchardt damit redit h\u00e4tte, da\u00df ich durch das 1 Minute dauernde Kochen mit Essigs\u00e4ure einen Teil des Traubenzuckers in L\u00e4vulose verwandelt habe, wie erkl\u00e4rt denn dann Borchardtden von mir mehrfach zweifellos beobachteten positiv c n Ausfall der Probe mit normalen Harnen, denen gar kein Zucker zugesetzt worden war? Aus welchen Substanzen hat sich denn in diesen normalen Harnen die \u00abL\u00e4vulose\u00bb gebildet, die doch die charakteristische Gelbf\u00e4rbung des Essig\u00e4thers, also den positiven Ausfall der Probe bedingen soll?\nGekocht wurde, wie ich noch bemerken m\u00f6chte, weder im YVassei bad noch mit Spiritusflamme, sondern stets mit Bunsenbrenner.\nEingehen m\u00f6chte ich noch mit einigen Worten auf die Rotf\u00e4rbun* des Amylalkoholextraktes (Urorosein?). Wenn Borchardt meint, ich habe ihn in diesem Falle \u00abv\u00f6llig mi\u00dfverstanden\u00bb, so ist er damit sehr im Irrtum Borchardt schrieb in seiner I. Mitteilung, der Verwendung des k\u00e4uflichen Amylalkohols st\u00fcnden Bedenken entgegen und deshalb sei ein nach dessen Verwendung gewonnenes Resultat nicht absolut beweisend. Diese \u00c4u\u00dferung \u2014 schrieb ich in meiner Arbeit \u2014 k\u00f6nne nur so zu verstehen sein, da\u00df die Piobe dann eben unm\u00f6glich sei.\nAuf Grund dieser \u00c4u\u00dferung behauptet nun Borchardt zwar, ich habe ihn \u00abv\u00f6llig mi\u00dfverstanden\u00bb, sagt aber noch im gleichen Abschnitt selbst, er habe, da die Verwendung des k\u00e4uflichen Amylalkohols nicht einwandfrei sei, nur die negativen Resultate verwendet, die positiven aber nicht. Damit gibt er doch selbst zu, da\u00df die positiven Resultate nicht zu brauchen sind. Und was hei\u00dft denn das sonst, als da\u00df seine Probe in diesen F\u00e4llen eben nicht zu verwenden ist ? YVie kann da Borchardt behaupten, ich habe ihn \u00abv\u00f6llig mi\u00dfverstanden\u00bb!\nZusammenfassend m\u00f6chte ich also nochmals betonen :\n1.\tDie von Borchardt angenommenen Fehler sind von mir nicht begangen worden.\n2.\tDie Borchardtsche L\u00e4vuloseprobe habe ich mit der Mehrzahl der diabetischen Harne positiv ausfallen sehen.\n\u20221. Die Borchardtsche L\u00e4vuloseprobe habe ich mehrfach auch mit normalen Harnen, denen kein Zucker zugeselzt war, positiv ausfallen sehen.\n4- Aus diesen Resultaten ziehe ich den Schlu\u00df, da\u00df die Borchardt-sehe L\u00e4vuloseprobe unbrauchbar ist.\n;>. Die Frage der diabetischen L\u00e4vulosurie ist noch nicht gob\u00bbt","page":94}],"identifier":"lit37742","issued":"1909","language":"de","pages":"92-94","startpages":"92","title":"Erwiderung auf L. Borchardts II. 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