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{"created":"2022-01-31T16:50:24.542465+00:00","id":"lit37747","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kikkoji, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 61: 139-146","fulltext":[{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Caseins und Paracaseins.\nVon\nDr. T. Kikkoji aus Kioto (Japan).\n(Aus der chemischen Abteilung des pathologischen Instituts der Universit\u00e4t zu Berlin.v (Der Redaktion zugegangen am 29. Juni 1909.)\nIn einer Arbeit \u00fcber die spontane Ausscheidung einer Caseinverbindung aus der Kuhmilch hat Luigi Preti1) darauf hingedeutet, da\u00df feuchtes Paracasein sich in einer Suspension von Calciumcarbonat etwas mehr als trockenes zu l\u00f6sen scheint.\nEr gab ferner in derselben kurz an, da\u00df mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure (ca. 10\u00b0/o) extrahiertes Paracasein den normalen Ph\u00f6sphor-gehalt des Caseins aufwies, und daher der hohe Phosphorgehalt desselben wohl ausschlie\u00dflich auf den gr\u00f6\u00dferen Gehalt an Calciumphosphat zu beziehen sei. Er versuchte weiter, das Paracasein durch Labferment zur Gerinnung zu bringen, der Versuch mi\u00dflang jedoch dadurch, da\u00df beim Zusatz von Phosphors\u00e4ure zu der L\u00f6sung des Paracaseins in Kalkwasser immer Niederschl\u00e4ge sich bildeten, lange ehe neutrale Reaktion erreicht war. Die Unm\u00f6glichkeit, den Versuch anzustellen, schrieb er mit Wahrscheinlichkeit dem Umstand zu, da\u00df das angewandte Paracasein nicht gereinigt und sehr kalkreich war. ' Er stellte den Versuch nur mit der alkalisch reagierenden Paracaseinl\u00f6sung an, naturgem\u00e4\u00df ohne zur Entscheidung zu gelangen. Unter diesen Umst\u00e4nden habe ich auf Veranlassung von Professor E. Salkowski Untersuchungen ausgef\u00fchrt in bezug auf die folgenden Fragen :\nLa) Die L\u00f6slichkeit der beiden, nicht weiter gereinigten feuchten Caseine und des k\u00e4uflichen \u00abCasein\u00bb nach Hammarsten beim Verreiben mit frisch gef\u00e4lltem, gut ausgewa-\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. LIU, S. 419.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nT. Kikkoji,\nschenem Calcium-, Baryum-, Strontium-, Magnesiumcarbonat und Zinkcarbonat.\nb) Wie die L\u00f6slichkeit der Caseine von der Temperatur beeinflu\u00dft wird.\nII.\tOb sich der Phosphorgehalt des Paracaseins sicher bis 0,85 \u00b0/o erniedrigen l\u00e4\u00dft\na)\tdurch wiederholtes Umf\u00e4llen aus der alkalischen L\u00f6sung mit S\u00e4ure,\nb)\tdurch blo\u00dfes Ausziehen mit S\u00e4ure.\nIII.\tOb das gereinigte Paracasein sich durch Lab zur Gerinnung bringen l\u00e4\u00dft.\nI. Die Pr\u00e4parate, die zu diesen Versuchen dienten, habe ich so dargestellt und zwar jedesmal von neuem, da\u00df rohe Milch z\u00fcerst mit dem doppeltem Volumen Wasser verd\u00fcnnt und in zwei Teile geteilt wmrde. In einem Teile wurde Casein mit stark verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, dem anderen auf je 100 ccm 5 ccm einer 0,1 \u00b0/oigen Labpulverl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt, in den Brutschrank eingestellt usw. Beide Niederschl\u00e4ge wurden mit Wasser gr\u00fcndlich ausgewaschen und schlie\u00dflich zwischen Leinent\u00fcchern gut abgepre\u00dft. Die Bestimmung \u00fcber die L\u00f6slichkeit wurde der Vollst\u00e4ndigkeit halber sowohl mit dem feuchten Rohcasein und Paracasein, als auch mit Casein nach Hammarsten, und trockenem Rohparacasein, welches nur einmal mit Alkohol und \u00c4ther behandelt war, ausgef\u00fchrt. Ca. 4 g Casein oder Paracasein wurden mit 300 ccm Wasser unter Zusatz von dem betreffenden frischgef\u00e4llten, gut ausgewaschenen Carbonat in der Reibschale l\u00e4ngere Zeit verrieben, dann wurde der eine Teil sofort durch ein trocknes Filter (Schleicher & Sch\u00fcll 597) filtriert, der andere Teil in einem Erlenmeyer-Kolben auf dem Wasserbade unter oftmaligem Umsch\u00fctteln erw\u00e4rmt und dann in der W\u00e4rme filtriert.\nEin anderes Mal habe ich beide Filtrate ca. 15\u201420 Minuten lang stark zentrifugiert (das in der W\u00e4rme bereitete Filtrat immer unter Warmhalten usw.) und wieder filtriert. In den gewonnenen Filtraten wurden sofort N und das betreffende Metall bestimmt.\nDie Calciumbestimmung geschah so, da\u00df eine abgemessene","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbex L\u00f6slichkeit des Caseins und Paracaseins. > 141\nMenge des Filtrates in der Platinschale abgedampft, der R\u00fcckstand mit Salpetermischung geschmolzen, in Wasser unter Zusatz von Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung in der \u00fcblichen W eise mit oxalsaurem Ammon gef\u00e4llt wurde. Baryum, Magnesium, Strontium und Zink wurden so bestimmt, da\u00df eine gewisse Menge Filtrat nach A. Neumann in einem KjeldaM-kolben mit Schwefels\u00e4ure und wenig Salpeters\u00e4ure erhitzt wurde, bis die Fl\u00fcssigkeit ganz farblos geworden war. Die erkaltete Fl\u00fcssigkeit wurde mit Wasser verd\u00fcnnt und bei den anderen Elementen au\u00dfer Zink quantitativ allm\u00e4hlich in eine abgewogene Platinschale \u00fcbergef\u00fchrt, auf dem Sandbade erhitzt, bis \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure verjagt war, der R\u00fcckstand schlie\u00dflich m\u00e4\u00dfig gegl\u00fcht. Das Zink wurde aus der verd\u00fcnnten L\u00f6sung mit Natriumcarbonatl\u00f6sung gef\u00e4llt und als kohlensaures Zink bestimmt usw.\nCasein- und Paracaseinfiltrate reagierten fast neutral oder \u00e4u\u00dferst schwach alkalisch gegen Lackmus, nur das Magnesiura-\u2022aseinatfiltrat alkalisch. Der Unterschied zwischen den Filtraten in der W\u00e4rme und in der Zimmertemperatur war ganz deutlich ; die in der W\u00e4rme hergestellten L\u00f6sungen waren opalisierend, milchig, w\u00e4hrend bei Zimmertemperatur hergestellte nur leicht tr\u00fcb erschienen. Beim Erw\u00e4rmen nahm die Opalescenz dieser L\u00f6sungen zu, beim Erkalten wieder ab, indessen blieben, je nach der H\u00f6he der angewendeten Temperatur und Dauer der Erw\u00e4rmung mehr oder weniger feine suspendierte Koagulum-partikelchen zur\u00fcck. Diese Tatsache lie\u00df schon vermuten, da\u00df die Temperaturerh\u00f6hung die L\u00f6slichkeit der, \u00c7aseine nicht g\u00fcnstig beeinflussen werde. Dem entsprechen die Analysen-resultate. Beim Casein sind die Analysen sowohl der nur filtrierten, als auch der noch dazu zentrifugierten und dann nochmals filtrierten Filtrate mitgeteilt, bei Paracasein nur die der filtrierten, weil bei letzterem die Resultate der beiden Losungen fast \u00fcbereinstimmten.\nAus Tabelle I ergeben sich folgende Schlu\u00dffolgerungen.\n1. Die angewendeten Pr\u00e4parate lgsen sich in sehr verschiedenem Grade in der Suspension von kohlensaurem Kalk, am wenigsten das trockene Paracasein, ihm folgen der Reihe","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nT. Kikkoji,\nI. Versuch mit Calciumcarbonat.\n100 ccm Filtrat enthalten:\n\tVer- suchs- num- mer\tCasein nach Ham- marsten\t\tFeuchtes S\u00e4urecasein\t\tTrockenes Roh- paracasein\t\tFeuchtes Roh- paracasein\t\n\t\tN\tCa\tN .\tCa\tN\tCa\tN\tCa\nZimmer-\t1\t0,1394\t0,0247\t0,0315\t0,0114\t0,0028\t0,0042\t0,0045\t0,005\ntem-\t2\t0,1421\t0,0248\t0,0322\t0,0119\t0,0010\t0,0039\t0,0040\t0,004h\n\tl'1)\t0,1358\t0,0247\t0,0315\t0,0117\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nperatur\t2'\t0,1165\t0,0215\t0,0287\t0,0154\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t3\t0,1409\t0,0203\t0,0318\t0,0112\t0,0021\t0,0032\t0,0017\t0,0029\nIn der\t4\t0,1414\t0,0221\t0,0325\t0,0110\t0,0008\t0,0035\t0,0027\t0,0031\nW\u00e4rme\t3'\t0,1184\t0,0218\t0,0298\t0,0113\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014 \u2022\n\t4'\t0,1142\t0,0203\t0,0277\t0,0149\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014 .\nII. Versuch mit Baryumcarbonat.\n100 ccm Filtrat enthalten:\n\tVer- suchs- num- mer\tCasein nach Ham- marsten\t\tFeuchtes S\u00e4urecasein\t\tTrockenes Roh- paracasein\t\tFeuchtes Roh- paracasein\t\n\t\tN\tBa\tN\tBa\tN\tBa\tN\tBa\nZimmer-\t1\t0,1212\t0,0412\t0,0301\t0,0321\t0,0015\t0,0061\t0,0025\t0,0100\ntem-\t2\t0,1330\t0,0407\t0,0275\t0,0161\t0,0011\t0,0044\t0,0027\t0,0120\n\tV\t0,1123\t0,0406\t0,0299\t0,0159\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nperatur\t2'\t0,1134\t0,0407\t0,0294\t0,0169\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t3\t0,1218\t0,0411\t0,0308\t0,0320\t0,0014\t0,0058\t0,0025\t0,0100\nIn der\t4\t0,1334\t0,0405\t0,0315\t0,0158\t0,0010\t0,0042\t0,0022\t0,0110\nW\u00e4rme\t3'\t0,1120\t0,0405\t0,0218\t0,0141\t\u2014\t\u2014\t' \u2014\t\u2014\n\t4'\t0,0948\t0,0380\t0,0280\t0,0153\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n*) In allen Tabellen beziehen sich die Zahlen mit einem ' auf dieselben Filtrate zentrifugiert.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber L\u00f6slichkeit des Caseins und Paracaseins.\t143\nIII. Versuch mit Strontiumcarbonat.\n100 ccm Filtrat enthalten :\n\tVer- suchs- num- mer\tCasein nacl* Ham- marsten\t\tFeuchtes S\u00e4urecasein\t\tTrockenes Roh- paracasein\t\tFeuchtes Roh- paracasein\t\n\t\tN\tSr\tN\tSr\tN I\tSr\tN \u2022\tSr\nZimmer-\t1\t0,1456\t0,0421\t0,0322\t0,0145\t0,0017j\t0,0067\t0,0025\t0,0018\ntem-\t2\t0,1442\t0,0420\t0,0308\t0,0150\t0,0020\t0,0088\t0,0029\t0,0051\n\tV\t0,1316\t; 0,0421\t0,0294\t0,0143\t_ \u25a0\t-i\u2014 \u2022\t\u2014\u00bb\t\nperatur\t2'\t0,1260\t0,0429\t0,0308j 0,0149\t\t\u2014\t\u2014 -\t\u2014 ' \u2018\t. \u2014.\n\t3\t0,1461\t! 0,0384\t0,0328\t0,0145\t0,0015\t0,0064\t0,0022\t0,0047\nIn der\t4\t0,1470!\t0,0382\t0,0310\t0,0149\t0,0017\t0,0084\t0,0027\t0,0040\nW\u00e4rme\t3'\t0,1190\t0,0409\t0,0280\t0,0141\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\n\t4'\t0.1120 l\t0,0382\t0,0294\t0,0144\t\t\u2014\".\t\u2014 \u2022\t\u2014 \u25a0\nIV. Versuch mit Magnesiumcarbonat.\n100 ccm Filtrat enthalten:\n\tVer- suchs- num- mer\tCasein nach Ham- marsten\tFeuchtes S\u00e4urecasein\t\tTrockenes Roh- paracasein\t\tFeufchtes Roh- paracasein\t\n\t\tN | Mg\tN\tMg\tN\tMg\tN.\tMg\nZimmer-\t1\t0,1988 0,0227\t0,0526 0,0264\t\t0,0196\t0,0269\t0,0084\t1 0,0189\ntem-\t2\t0,1946 0,0240\t0,0336\t0,0276\t0,0210\t0,0233\t0,0129\t0,0301\n\tV\t0,1960i 0,0226\t0,0263\t0,0184\t-\t.\t' -\t\nperatur\t2'\t0,1890 0,0227\t0,0352\t0,0269\t\u2014\t\u25a0 \u00ab\u2014.\t\t\u25a0 \u2014\n\t3\t0.2066 0.0225 -\t0,0528 7\tl\t0,0263\t0,0192\t0,0263\t0,0070\t0,0172\nIn der\t4\t0,1956 0,0229\t0,0336; 0,0274\t\t0,0154\t0.0217\t0,0056\t0,0134\nW\u00e4rme\t3'\t0,1848 0,0222\t0,0261 0,0180\t\t\t\u2014 '\t; \u2022\u2022\t_\n\t4'\t0,1834 0,0218\t0,0329 0,0242\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014 . '\t\u2014\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXI.\t10","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nT. Kikkoji,\nnach das feuchte Paracasein, das feuchte nicht gereinigte S\u00e4urecasein, das Casein nach Hammarsten. Die Unterschiede zwischen den beiden letzteren sind besonders gro\u00df. Die Anwesenheit anorganischer Salze im S\u00e4urecasein, vielleicht auch die des Fettes ist ein Hindernis f\u00fcr die L\u00f6sung d. h. f\u00fcr die Bildung des l\u00f6slichen Calciumsalzes.\n2. Die L\u00f6slichkeit s\u00e4mtlicher Produkte nimmt in der W\u00e4rme etwas ab, doch findet sich bei den nicht zentrifugierten Filtraten mitunter das Gegenteil infolge des Passierens feinster Fl\u00f6ckchen durch das Filter. Aus den in Tabelle JI u. III enthaltenen Versuchen mit Baryum- und Strontiumcarbonat ergeben sich im allgemeinen dieselben Schlu\u00dffolgerungen.\nBei Anwendung von Magnesiumcarbonat (Tabelle IV, ist der Unterschied zwischen Zimmertemperatur und W\u00e4rme nicht deutlich zu erkennen, im \u00fcbrigen ist das Verhalten dasselbe, das feuchte Paracasein l\u00f6st sich indessen nicht mehr als das trockene.\nIn den Filtraten beider Caseine in der Suspension von Zinkcarbonat und Wasser wurden nur minimale Menge von Stickstoff und Metall gefunden.\nII. Zu diesem Versuche wurde das Paracasein aus Kuhmilch dargestellt und gereinigt\na)\tdurch mehrmaliges Aufl\u00f6sen (4\u20145 mal) in Wasser mit Hilfe von stark verd\u00fcnnter Natronlauge (ca. n/ioo-Lauge) und Ausf\u00e4llung mit sehr verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure, gr\u00fcndliches Auswaschen mit Wasser, Entw\u00e4sserung und Entfettung mit Alkohol und \u00c4ther usw.,\nb)\tdurch wiederholtes Ausziehen mit ca. 5\u00b0/oiger HCl\nBeide Pr\u00e4parate wurden im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet und analysiert.\na)\tDie Analysen des durch Umf\u00e4llung aus der alkalischen L\u00f6sung mit S\u00e4ure gereinigten Paracaseins ergaben:\n0,6144 g\tSubstanz\tgaben\t0,0184\tg\tMg,P#07\t=\t0,84 \u00b0/o\tP.\n0,6247 >\t*\t\u00bb\t0,0189\t\u00bb\t\u00bb\t=\t0,85 V\t*\n0,3165 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0100\t\u00bb\t\u00bb\t=\t0,88 \u00b0/o\t\u00bb\nb)\tDie Analysen des dtfrch blo\u00dfes Ausziehen mit S\u00e4ure gereinigten Paracaseins ergaben:","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber L\u00f6slichkeit des Caseins und Paracaseins.\t145\n0,7438 g Substanz gaben 0,0227 g Mg,P,0: = 0,85\u00b0/* P.\n0,5300 > 0,5284 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0158 \u00bb \u00bb\t*\t0,0164 \u00bb\t\u00bb\t=< 6,83 \u00b0/o \u00bb \u00bb . = 0,87\u00ae/\u00ab \u00bb'\u2022\nVersuchs- nummer\tPhosphorgehalt des durch Umf\u00e4llung aus der alkalischen L\u00f6sung mit S\u00e4ure gereinigten Paracaseins \u00b0/0\tPhosph\u00f6rgehalt des durch blo\u00dfes Ausziehen mit S\u00e4ure gereinigten Paracaseins\nI\t0,84 /\t0,85\nII\t0,85\tV\t0,83\nIII\t0,88\t0,87\nMittelzahl ....\t0,86\t0,85\nDurch nebenher ausgef\u00fchrte Calciumbestimmungen einerseits mit Rohparacasein, anderseits mit den gereinigten Pr\u00e4paraten konnte ich mich \u00fcberzeugen, da\u00df der Calciumgehalt der letzteren sehr niedrig war, w\u00e4hrend der von dem Rohparacasein 1,2\u20142,1 \u00b0/o betrug. Der Versuch zeigt mit Sicherheit, da\u00df der Phosphorgehalt des gereinigten Paracaseins so gut wie vollst\u00e4ndig mit dem des Caseins \u00fcbereinstimmt, und sich daher der hohe Phosphorgehalt des nicht gereinigten Paracaseins auf den h\u00f6heren Gehalt an Calciumphosphat bezieht.\n111. Um den Gerinnungsversuch des Paracaseins anzustellen, habe ich die in der oben erw\u00e4hnten Weise gereinigten, wenig phosphorhaltigen Pr\u00e4parate angewandt. Nack Courant wurde 0.8 g gereinigtes Paracasein in 10 ccm ges\u00e4ttigten Kalkwassers gel\u00f6st und soviel Phosphors\u00e4ure langsam hinzugef\u00fcgt, bis die L\u00f6sung f\u00fcr Phenolphthalein neutral reagierte. Beim Zuf\u00fcgen von Phosphors\u00e4ure entstanden mehr oder weniger Niederschl\u00e4ge, doch durch starkes Umr\u00fchren verschwanden sie bis auf geringe f l\u00f6ckchen. Daher beruht es ohne Zweifel auf gr\u00f6\u00dferem Kalkgehalt des Paracaseins, da\u00df in den Versuchen von Preti bei der Neutralisation der Rohparacaseinkalkwasserl\u00f6sung mit Phosphors\u00e4ure eine F\u00e4llung entstand. Die Proben der nochmals filtrierten neutralen Paracaseinl\u00f6sung wurden unter Zusatz von rohem und gekochtem Lab lange Zeit bei 37\u201438\u00b0 gehalten.\n10*-","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146 T. Kikkoj i, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Caseins und Paracaseins.\nZwischen beiden zeigte sich immer gar kein Unterschied. In den wiederholten, gleichartig angestellten Versuchen war die Gerinnung niemals zu erhalten. Ein anderes Mal wurde der Versuch so angestellt, da\u00df der neutralen Paracaseinl\u00f6sung eine geringe Menge von den die Gaseinf\u00e4llung beg\u00fcnstigenden Mitteln Chlorcalcium, Calciumsulfat usw. hinzugef\u00fcgt wurde. Das Ergebnis war wieder negativ.\nNach diesen Versuchen l\u00e4\u00dft sich auch das gereinigte Paracasein durch Lab nicht zur Gerinnung bringen, in \u00dcbereinstimmung mit unseren heutigen von Hammarsten u. A. begr\u00fcndeten Anschauungen \u00fcber den Vorgang der Labgerinnung und in Widerspruch mit den Ansichten von Loewenhardt,1) der Casein und Paracasein f\u00fcr denselben chemischen K\u00f6rper h\u00e4lt.\n\u2022) Diese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 177.","page":146}],"identifier":"lit37747","issued":"1909","language":"de","pages":"139-146","startpages":"139","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Caseins und Paracaseins","type":"Journal Article","volume":"61"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:50:24.542471+00:00"}