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{"created":"2022-01-31T15:34:28.404545+00:00","id":"lit37770","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Carl Brahm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 61: 419-420","fulltext":[{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Gehalt der Muskelsubstanz \u00e4gyptischer Mumien an Monoaminos\u00e4uren.\nI. Mitteilung.\nVon\t\u2022\nKm il Abderhalden und Carl Bralini.\n(Aus dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen Hochschule in Berlin.)\n(Der Redaktion ziugegangen am 1. August IMfOO.)\n-'SB.\t'\t\u2018\nEingehende Studien \u00fcber die Zusammensetzung von \u00e4gyptischem Mumienmaterial verdanken wir W. A. Schmidt.1) Von besonderem Interesse ist der Nachweis von Eiwei\u00df. Uns interessierte die Frage, ob die Eiwei\u00dfk\u00f6rper von Mumienorganen chemisch nachweisbare Ver\u00e4nderungen im Laufe der Zeit erlitten haben. Ferner d\u00fcrfte es von Interesse sein, festzustellen, ob sich in den Mengenverh\u00e4ltnissen, in denen die einzelnen. Aminos\u00e4uren in den Proteinen bestimmter Organe vorhanden sind, eine \u00dcbereinstimmung mit Eiwei\u00dfk\u00f6rpern der entsprechenden frischen Gewebe ergibt. In dieser Richtung sind wir allerdings noch auf ganz rohe Vergleichs werte angewiesen. Vorl\u00e4ufig suchten wir festzustellen, ob bei der totalen Hydrolyse Von Muskeln aus \u00e4gyptischen Mumien Aminos\u00e4uren auftreten. Es ist uns trotz des sehr geringen uns zur Verf\u00fcgung gestellten Materials gegl\u00fcckt, mit Sicherheit die folgenden Monoaminos\u00e4uren nachzuweisen: Glykokoll, Alanin, Leucin, Phenylalanin, Glutamins\u00e4ure. Ferner haben wir das optische Verhalten der isolierten Aminos\u00e4uren gepr\u00fcft und festgestellt, da\u00df Alanin, Leucin und Prolin optisch-aktiv waren.\nZur Untersuchung dienten 50 g \u00abHalsmuskeln\u00bb. Sie enthielten 10,28 \u00b0/VN und hinterlie\u00dfen beim sechsst\u00fcndigen Kochen mit rauchender Salzs\u00e4ure (1,19 spez. Gew.) 37,0 g R\u00fcckstand (l,33\u00b0/o N). Glykokoll lie\u00df sich nach erfolgter Ver-\n') W. A. Schmidt, Chemische und biologische Untersuchungen von \u00e4gyptischem Mumienmaterial nebst Betrachtungen \u00fcber das Einbalsamierungsverfahren der alten \u00c4gypter. Zeitsehr. f\u00fcr allg. Physiologie. Bd.VII, S.369,1907.-\u00dcber Mumienfetts\u00e4uren. Chemiker-Zeitung, Nr.65,1908.","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420 Emil Abderhalden u. Carl Brah m, Muskelsubstanz aus Mumien.\nesterung keines abscheiden. Die Ester wurden aus den Esterchlorhydraten in der \u00fcblichen Weise in Freiheit gesetzt. Die Destillation der freien Ester wurde in zwei Fraktionen vorgenommen. 1. Fraktion: bis 100\u00b0 des Wasserbades und 0,4 mm Druck. 2. Fraktion: 100\u2014200\u00b0 des \u00d6lbades und 0,4 mm Druck.\nFraktion 1 wurde nach erfolgter Verseifung durch Kochen mit Wasser unter vermindertem Druck zur Trockene verdampft und der R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol ausgekocht. Der alkoholische Extrakt wurde verdampft und der R\u00fcckstand, der Prolin enthielt, gewogen (0,75 g) und dann zur Identifizierung des Prolins mit Phenylcyan at behandelt. Da die Phenvl-cyanatverbindung nicht zur Krystallisation zu bringen war, wnrde daraus das Hydantoin dargestellt. Es krystallisierte aus hei\u00dfem Wasser in flachen Nadeln und schmolz bei 144\u00b0.\nDie in absolutem Alkohol unl\u00f6slichen Aminos\u00e4uren wurden in Wasser gel\u00f6st. Die L\u00f6sung wurde mit Tierkohle gekocht und dann nach erfolgter Filtration bis zur beginnenden Krystallisation eingeengt. Es schied sich zun\u00e4chst Leucin ab.\n0,1438 g Substanz gaben 0,1301 g H,0 und 0,2900 g CO,.\nBerechnet f\u00fcr C6HISN0,.\tGefunden:\n51,90 \u00bb/o C und 9,92 \u00b0/o H.\t55,00\u00b0/\u00ab C und 10,05\u00b0/\u00ab H.\nAus der Mutterlauge des Leucins wurden Krystafle gewonnen, die Analysenzahlen gaben, welche auf ein Gemisch von Leucin und Valin stimmen. Eine Trennung war der geringen Substanzmenge wegen nicht m\u00f6glich. Eine weitere Krystallfraktion erwies sich als Alanin.\n0,2001 g Substanz gaben 0,2954 g CO, und 0,1423 g H,0.\nBerechnet f\u00fcr C3H-NO,.\tGefunden:\n40,45\u00b0/\u00ab C und 7,86\u00b0/\u00ab H.\t40,26 \u00b0/o C und 7,90\u00b0/\u00ab H.\nDie Mutterlauge des Alanins enthielt Glykokoll, das als Esterchlorhydrat isoliert und identifiziert wurde.\nAus der zweiten Fraktion wurde zun\u00e4chst in der \u00fcblichen Weise Phenylalaninester abgetrennt. Das Phenylalanin wurde in Form seines salzsauren Salzes isoliert und identifiziert. Sicher nachgewiesen wurde ferner Glutamins\u00e4ure (als salzsaures Salz). Die Anwesenheit von Asparagins\u00e4ure konnte nicht mit gen\u00fcgender Sch\u00e4rfe erwiesen werden.","page":420}],"identifier":"lit37770","issued":"1909","language":"de","pages":"419-420","startpages":"419","title":"\u00dcber den Gehalt der Muskelsubstanz \u00e4gyptischer Mumien an Monoaminos\u00e4uren. I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"61"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:34:28.404550+00:00"}