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{"created":"2022-01-31T16:21:12.021709+00:00","id":"lit37772","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Baskoff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 61: 426-453","fulltext":[{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglyk08e im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber.\nVon\nA. Baskoff.\n(Aus dem chemischen Laboratorium des Kaiser!. Instituts f\u00fcr Experimentalmedizin zu St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 29. Juli 1909.)\nDie Lecithinglykose wurde bekanntlich zum erstenmal von Bing1) beschrieben, welcher dieselbe durch Zusammenbringen von Lecithin und Glykose darstellte. Eingehender wurde die Lecithinglykose von Mayer2) untersucht. Dieselbe wurde von ihm aus dem Lecithin der Handelsmarke \u00abAgfa\u00bb und Glykose dargestellt. Das Lecithin wurde im kalten Alkohol gel\u00f6st, die Glykose zuerst in Spuren Wasser gel\u00f6st, uud nachher wurde Alkohol hinzugef\u00fcgt. Beide L\u00f6sungen wurden filtriert, vereinigt und auf dem Wasserbade bis zur Sirupkonsistenz abgedampft und der R\u00fcckstand im \u00c4ther aufgenommen. Dabei zeigte es sich, da\u00df je nach den angewendeten Mengen der R\u00fcckstand in \u00c4ther entweder v\u00f6llig l\u00f6slich ist, oder da\u00df ein Teil des Traubenzuckers ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibt. Durch, eine Reihe von Versuchen stellte es sich heraus, da\u00df der alkoholische Abdampfungsr\u00fcckstand sich in \u00c4ther meist dann v\u00f6llig l\u00f6ste, wenn man Lecithin und Glykose im Verh\u00e4ltnis 5 : 2 zusammenbrachte. Die Aufl\u00f6sung ging am besten vonstatten, wenn man \u00c4ther anwandte, der etwa l'0\u00b0/o Wasser enthielt. Die \u00c4therl\u00f6sung wurde durch Alkohol gef\u00e4llt, der Niederschlag wieder in \u00c4ther gel\u00f6st und mit Alkohol gef\u00e4llt und schlie\u00dflich im Vakuumexsikkator getrocknet. Auf diese Weise erhielt Mayer ein fast farbloses Pulver, das sehr schnell bei Ber\u00fchrung mit Luft Wasser anzieht, sich br\u00e4unt und schlie\u00dflich verschmiert.\n*) Bing. Skand. Archiv f. Physiol., Bd. IX, S. 356.\n*) Mayer, Biochem. Zeitschrift, Bd. I, S. 81.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 427\nDie Analyse der erhaltenen Substanz gab folgende Resultate: C \u2014 38,7 \u00b0/o, H \u2014 9,29 \u00b0/o, N \u20141,09 \u00b0/o, P-0,66 \u00b0/o,0 - 50,26*/o. Die Substanz enthielt 85\u00b0/o Glykose. Was die Frage anbe-trifft, ob die Lecithinglykose eine echte Verbindung, sei, so kann man, sagt Mayer, vor der Hand \u00fcber die Art der Bindung gar nichts jmssagen. Es sei sehr m\u00f6glich, da\u00df es verschiedene solcher Verbindungen gibt je nach den ;Mengen Lecithin und Glykose, die man aufeinander wirken l\u00e4\u00dft. Auf Grund aller seiner Beobachtungen h\u00e4lt er f\u00fcr zweifelhaft, da\u00df die Lecithinglykose eine echte Verbindung sei, und nimmt an, da\u00df hier eher eine sogenannte feste L\u00f6sung vorliege, da\u00df beim Eindampfen alkoholischer Lecithin-Traubenzuckerl\u00f6sung die beiden Substanzen sich in ihren L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnissen derart beeinflussen, da\u00df Glykose \u00e4therl\u00f6slich wird, aber nicht die Gesammtmenge derselben in engere Relation zum Lecithin trete..\nIn der vorliegenden Arbeit habe ich die Lecithinglykose nach der Methode von Mayer dargestellt. Ich bediente mich dazu ebenfalls des Lecithins von der Handelsmarke \u00abAgfa\u00bb. Jedoch wiesen bei mir die Analysen des Agfa-Pr\u00e4parat etwas andere Werte f\u00fcr P und N, als bei Mayer; n\u00e4mlich f\u00fcr N\u2014 1,98 \u00b0/o und f\u00fcr P \u2014 3,62 \u00b0/o, P : N = 1 : 1,2\nKjeldahl-Bestimmung:\t\u2022\n0.4364 g Substanz - 6,1 ccm n/to-H2S04 \u00e0 0,0014028 g N - l,98\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0.2908 g Substanz verbrauchen 19 ccm n/*-NaHO \u2014 3,62 > P.\nBemerkenswert ist, da\u00df das Lecithin \u00abAgfa\u00bb sich im kalten Alkohol nicht vollst\u00e4ndig l\u00f6sen l\u00e4\u00dft. Es bleibt ein gewisser Teil ungel\u00f6st, dieser Teil l\u00f6st sich in \u00c4ther auf, jedoch wiederum nicht vollst\u00e4ndig. Die \u00e4therische L\u00f6sung gibt eine F\u00e4llung auf Zusatz von Alkohol, d. h. zeigt \u00e4hnliche L\u00f6sungsverh\u00e4ltnisse wie das Jecorin. Der weder in Alkohol noch in \u00c4ther l\u00f6sliche Anteil aus \u00abAgfa\u00bb l\u00f6st sich sofort in Wasser auf, ruft jedoch keine Reduktion der Fehlingschen L\u00f6sung hervor. Diese Anteile sind wahrscheinlich als Zersetzungsprodukte des Lecithins anzusehen.\nZu meinem ersten Versuche wurden 25 g Lecithin und 10 g Glykose (im Verh\u00e4ltnis 5 : 2) genommen, in Alkohol gel\u00f6st","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nA. Baskoff\nund die vereinigten L\u00f6sungen auf dem Wasserbade abgedampft. Der R\u00fcckstand wurde jedoch nicht mit Wasser enthaltendem \u00c4ther aufgenommen, wie es Mayer tat, sondern mit gew\u00f6hnlichem k\u00e4uflichen \u00c4ther und die weitere Behandlung war dieselbe wie bei der Darstellung des Drech sei sehen Jecorins, oder Mayers Lecithinglykose. Ich tat es aus dem Grunde, um die erhaltenen Produkte mit dem Jecorin und anderen jecorinartigen Produkten vergleichen zu k\u00f6nnen, da bekanntlich bei der Darstellung des Drechselschen Jecorins man sich nicht des wasserhaltigen, sondern des gew\u00f6hnlichen k\u00e4uflichen \u00c4thers bedient.\nIn meiner Arbeit \u00ab\u00dcber das Jecorin usw. der Pferdeleber*l) habe ich die Meinung ausgesprochen, da\u00df bei der Darstellung der Lecithinglykose m\u00f6glicherweise ein Ausfallen der Fetts\u00e4uren und eine Anreicherung an Stickstoff vor sich gehe. Deshalb habe ich bei meinem Versuche mit Lecithinglykose au\u00dfer Stickstoff- und Phosphor- jedesmal noch Fetts\u00e4ure- und Glv-kosebestimmungen vorgenommen, und nicht nur die erhaltenen Lecithinglykoseniederschl\u00e4ge selbst, sondern auch jedesmal die beim Ausf\u00e4llen der Lecithinglykose durch Alkohol in der alkohol\u00e4therischen L\u00f6sung gebliebene Substanz untersucht.\nDer alkoholische Abdampfungsr\u00fcckstand der vereinigten L\u00f6sungen des Lecithins und der> Glvkose wurde, wie oben gesagt, mit k\u00e4uflichem \u00c4ther unter gutem Umsch\u00fctteln behandelt. Der R\u00fcckstand ging in eine tr\u00fcbe L\u00f6sung \u00fcber. Beim Stehen der L\u00f6sung setzte sich am Boden des Gef\u00e4\u00dfes ein gelblich wei\u00dfer Niederschlag, welcher abfiltriert, mehrere Male gut mit \u00c4ther gewaschen Und getrocknet wurde. 25 g Lecithin und 19 g Glykose gaben 5,3 g dieses Niederschlages, der sehr hygroskopisch war. Dieser Niederschlag bestand jedoch nicht aus reiner Glykose, wie man es vermuten konnte, sondern enthielt in sich, wie es die Analyse zeigte, einen lecithinartigen Komplex. Die Analyse gab folgende Werte: N \u2014 1,77 \u00b0/o ; P \u2014 2,88\u00b0/o; Fetts\u00e4uren \u2014 39,05\u00b0/o, Glykose 28,81: P : N = 1:1,36.\n') Diese Zeitschrift. Bd LVU. S. 415.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 429 Kjeldahl-Bestimmung:\n0.3198 g Subst. verbr. 4,05 ccm n/io-H,S04 \u00e0 0,0014028 g N \u2014 1,77 \u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumahn:\n0,1616 g Substanz verbrauchen 8,4 ccm \u00bb*-NaHO \u2014 2,88,\u00b0/o P.\nFetts\u00e4ure- und Glykosebestimmiing :\n0,4148 g Substanz gaben 0,1015 g Fetts\u00e4uren\u2014 39,05 \u00b0,V und 0,2316 g Cu \u2014 0,1194 g Glykose - 28,81 Der Fetts\u00e4ure- und Glykosegehalt wurde w\u00e4hrend der ganzen Arbeit folgenderma\u00dfen bestimmt: Die Substanz wurde in. Wasser gel\u00f6st, zur L\u00f6sung (auch in dem Fall, wenn die L\u00f6sung tr\u00fcbe war) Schwefels\u00e4ure hinzugef\u00fcgt, bis die L\u00f6sung 10\u201415 \u00fc u H,S04 enthielt, und darauf mehrere Stunden auf dem Wasserbade unter R\u00fcckflu\u00df gekocht. Die aufgeschwommenen, geschmolzenen, rotbraunen Fetts\u00e4uren wurden nach Erkalten ab-lillriert. darauf in \u00c4ther gel\u00f6st, die L\u00f6sung etwas mit W\u00e4sser gewaschen. Darauf wurde der \u00c4ther verdunstet, die Fetts\u00e4uren in vacuo getrocknet, wobei sie sich sch\u00f6n auskrystallisierlen, und schlie\u00dflich gewogen. Im Filtrat von den Fetts\u00e4uren wurde der Glykosegehalt nach AlliUns Methode bestimmt.\nAuf Grund der Analysen m\u00fcssen wir den Niederschlag auch f\u00fcr eine Art \u00abLecithinglykose\u00bb halten, da er Glykose und einen Lecithinkomplex enth\u00e4lt. Es scheint daher, da\u00df bei der \u00c4therbehandlung nicht nur das Lecithin Glykose mit sich in die L\u00f6sung rei\u00dft, d. h. es \u00e4therl\u00f6slich macht, sondern da\u00df auch , ein gewisser Teil von Glykose einen Teil des Lecithins (oder vielleicht auch teilweise, wie es weiter ersichtlich ist, seine Zersetzungsprodukte) \u00e4therunl\u00f6slich macht. Diese Fraktion (Fraktion 1) l\u00f6st sich in Wasser jedoch sehr tr\u00fcbe. Stellen wir uns diese Fraktion als ein Gemenge von 28,81 \u00b0/o Glykose mit 71,l9\u00b0/o Lecithin vor, so m\u00fc\u00dften wir in diesem Gemenge 49,8o/0 Fetts\u00e4uren finden. (Der Fetts\u00e4uregehalt von \u00abAgfa\u00bb wurde von mir in mehreren Analysen rund 70\u00b0/o bestimmt.) Statt dessen finden wir in der Fraktion I nur 39,05\u00b0/o Fetts\u00e4uren. Es kommt hier also eine Verminderung des Fetts\u00e4uregehaltes zustande. Was die N- und P-Zahlen betrifft, so finden wir in der Fraktion I gr\u00f6\u00dfere Werte f\u00fcr N und P, als man es f\u00fcr ein Gemenge von 28,81 GT. Glykose und 71,19 GT. Lecithin erwarten konnte. Ein solches Gemenge m\u00fc\u00dfte 1,41 \u00b0/o N und 2,57 \u00b0/o P aufweisen. Statt dessen finden wir l,77\u00b0/o N und 2,88\u00b0/o P; was auch notwendig sein mu\u00df, wenn man ein Wegfallen der Fetts\u00e4uren annimmt.\nVon der filtrierten \u00c4therl\u00f6sung des alkoholischen Ab-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"480\nA. Baskoff,\ndampfungsr\u00fcckstandes wurden wenige Kubikzentimeter zur Analyse entnommen, der \u00c4ther verdunstet und der R\u00fcckstand getrocknet (Fraktion II). Die Analyse gab: N \u2014 l,39\u00b0/o, P \u20142,41 \u00b0/0, Fetts\u00e4uren 56,01, Glykose \u2014 20,65\u00b0/o, P : N = 1 : 1,28.\nK j e 1 d a h 1 - Bestimmung :\n0.3159 g Substanz verbrauchen 3,15 ccm n/io-H#S04 \u2014 1,39\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neu mann:\n0,2275 g Substanz verbrauchen 9,9 ccm \u00ab/*-NaHO \u2014 2,41 % P.\nFetts\u00e4ure- und Glykosebestimmung :\n0,4084 g Substanz gaben 0,2287 g Fetts\u00e4uren \u2014 56,01 \u00b0/o und 0,1751 g Cu \u2014 0,08935 g Glykose \u2014 20,65 %.\nEin Gemenge von 79,35 Gew. T. Lecithin und 20,65 Gew. T. Glykose m\u00fc\u00dfte einen Fetts\u00e4uregehalt von 55,43\u00b0/o besitzen. Hier in der Fraktion II finden w ir eine nahe zutreffende Zahl, die nur um etwas gr\u00f6\u00dfer ist, als die berechnete. Die N- und P-Werte jedoch sind kleiner, als man es f\u00fcr ein Gemenge von 79,35 Gew. T. Lecithin und 20,65 Gew. T. Glykose erwarten m\u00fc\u00dfte (1,39 \u00b0/oN und 2,41 \u00b0/o P, anstatt den zu berechnenden l,56\u00b0/o N und 2,85\u00b0/o P). Man k\u00f6nnte diesen Umstand dadurch erkl\u00e4ren, da\u00df in der Fraktion I eine Anreicherung an N und P auf Kosten der Verminderung des N- und P-Gehaltes der Fraktion II vor sich gegangen ist.\nDie \u00e4therische L\u00f6sung des Abdampfr\u00fcckstandes (Frakt. II) wurde in \u00fcblicher Weise durch Alkohol gef\u00e4llt. Es entstand eine gelblich hellbraune F\u00e4llung, die abfiltriert und in vacuo getrocknet wurde. Ausbeute ca. 13 g. Die Masse war hygroskopisch und lie\u00df sich nur schwer zu Pulver zerreiben. Es war dies die Lecithinglykose 1. F\u00e4llung (Frakt. III). Die Analyse zeigte N \u2014 1,67, P \u2014 2,81, Fetts\u00e4uren 31,48\u00b0/o, Glykose 38,05 \u00b0/o, P : N = 1 : 1,31.\nKjeldahl-Bestimmung:\n0.2608 g Substanz verbrauchen 3,12 ccm n/io-H8S04 \u2014 1,67\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,2194 g Substanz verbrauchen 11,15 ccm n/s-NaHO \u2014 2.81% P.\nFetts\u00e4uren- und Glykosebestimmung:\n0,5543 g Substanz gaben 0,1745 g Fetts\u00e4uren \u2014 31,48% und 0,3965 g Cu \u2014 0,2108 g Glykose \u2014 38,05\u00b0/o.\nEin Gemenge von 61,95 Gew. T. Lecithin und 38,05 Gew.T. .Glykose m\u00fc\u00dfte 43,36\u00b0/o Fetts\u00e4uren enthalten. Wir finden dagegen","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 431\nin Lecithinglykose 1. Umf\u00e4llung nur 31,48\u00b0/o Fetts\u00e4uren, d. h. wir k\u00f6nnen hier ein Wegfallen der Fetts\u00e4uren konstatieren, besonders wenn wir noch die Fraktion II, aus der die Lecithinglykose gef\u00e4llt wurde, in Acht nehmen, die uns 56,01 \u00b0/o Fetts\u00e4uren aufwies. Dieses Wegfallen der Fetts\u00e4uren ist von einer \u00e4hnlichen Vergr\u00f6\u00dferung der Werte f\u00fcr N und P begleitet wie in der Fraktion I (1,67<>/o N und 2,81 \u00b0/0 P, anstatt den f\u00fcr ein Gemenge zu berechnenden 1,22 \u00b0/o N und 2,24 \u00b0/o P ; noch gr\u00f6\u00dfer ist die Anreicherung, wenn man die'P- und N-Zahlen der Fraktion III mit denen der Fraktion IV vergleicht). Der Glykose-gehalt hat sich im Vergleich zur \u00c4therl\u00f6sung (Frakt. II) bedeutend vergr\u00f6\u00dfert.\nDie \u00e4theralkoholische Mutterl\u00f6sung nach der ersten F\u00e4llung der Lecithinglykose wurde filtriert, der \u00c4ther und Alkohol verdunstet und der R\u00fcckstand in vacuo getrocknet. Die erhaltene klebrige gelbbraune Masse (Fraktion IV, Ausbeute ca. 14 g) wurde analysiert. Es ergab sich:\nN \u2014 l,15\u00b0/o, P \u2014 2,39\u00b0/o, Fetts\u00e4uren 59,13\u00b0/o, Glvkose - 13,11, P : N = 1 : 1,06.\nKjeldahl-Bestimmung:\n0,341 g Substanz verbrauchen 2,85 ccm n/iorH2S04 \u2014 1,15% N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1957 g Substanz verbrauchen 8,3 ccm \"/\u00ab-NaHO \u2014 2,39 \u00b0/o P.\nFetts\u00e4ure- und Glykosebestimmung:\n0,3998 g Substanz gaben 0,2364 g Fetts\u00e4uren \u2014 59,13 \u00b0/o und 0,103 g Cu \u2014 0,0524 g Glykose \u2014 13,11 \u201c/o.\nEin Gemenge von 13,11 Gew. T. Glykose und 86,89 Gew. T. Lecithin m\u00fc\u00dfte einen Fetts\u00e4uregehalt von 60,8 \u00b0/o besitzen. In der Fraktion IV finden wir eine \u00e4hnliche Zahl -r- 59,13\u00b0/o. Die N-und P-Zahlen sind bedeutend kleiner, als die f\u00fcr das genannte Gemenge zu berechnenden (l,15\u00b0/oN und 2,39rt/o P, anstatt den zu berechnenden 1,71 \u00b0/o N und 3,14\u00b0/o P). Dieser Umstand war jedoch voraus zu erwarten, da bei der F\u00e4llung der Lecithinglykose eine Anreicherung aus N und P und Wegfallen der S\u00e4uren zu konstatieren war; es mu\u00dfte daher in der Mutterl\u00f6sung eine Verkleinerung der N- und P-Werte auftreten. Das Verhalten P : N = 1 : 1,06 ist hier \u00e4hnlich wie das Verh\u00e4ltnis des theoretisch zu konstruierenden Lecithins. Man k\u00f6nnte des-","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nA. Baskoff,\nhalb in der Fraktion IV das Vorhandensein der unzerst\u00f6rten Lecithinkomplexe annehmen, welcher mit einem \u00dcberschu\u00df von freien Fetts\u00e4uren gemengt ist.\nDie Lecithinglykose 1. F\u00e4llung, von welcher nur ein kleiner Teil zur Analyse entnommen ist, wurde, ohne vorher im Exsikkator zu trocknen, sofort in \u00c4ther gel\u00f6st und zur Reinigung (nach Mayers Vorschrift) durch Alkohol gef\u00e4llt. Hierbei mu\u00df folgendes erw\u00e4hnt werden. Die Aufl\u00f6sung in \u00c4ther war keine vollst\u00e4ndige, es blieb ein gewisser Teil in \u00c4ther ungel\u00f6st. Dieser \u00e4therunl\u00f6sliche Teil l\u00f6ste sich in kaltem Alkohol unvollst\u00e4ndig, jedoch vollst\u00e4ndig in hei\u00dfem Alkohol. Beim Abk\u00fchlen des Alkohols schied sich aus ihm ein wei\u00dflicher Niederschlag aus: Aus diesem Grunde wurde folgenderma\u00dfen verfahren. Die Lecithinglykose 1. F\u00e4llung wurde mit \u00c4ther behandelt, die \u00e4therische L\u00f6sung von dem ungel\u00f6st gebliebenen abfiltriert und die L\u00f6sung durch Alkohol gef\u00e4llt. Es bildete sich ein gelblichbrauner Niederschlag. Dieser Niederschlag \u2014 die Lecithinglykose 2. F\u00e4llung (Frakt. V) \u2014 wurde abfiltriert. Er lie\u00df sich, in vacuo getrocknet, leicht zu einem gelblichen Pulver zerreiben. Nicht besonders hygroskopisch, Ausbeute nur 0,8 g. Die Analyse gab: N - . 2,06, P \u2014 3,24, Fetts\u00e4uren \u201420,02, Glvkose \u2014 43,61 o/o, P : N = 1 : 1,42.\nKjeldahl-Bestimmung : ^\n0,2512 g Substanz verbrauchen 3,7 ccm n/io-H2S04 \u2014 2,06\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1196 g Substanz verbrauchen 7 ccm \"/\u00bb-NaHO \u2014 3.24 \u00b0/o P.\nFetts\u00e4ure- und Glykosebestimmung :\n0,3056 g Substanz gaben 0,0612 g Fetts\u00e4uren \u2014 20,02 \u00b0/o und 0,2576 g Gu \u2014 0,1335 g Glykose - 43,61 \u00b0/o.\nEin Gemenge von 43,01 Gew. T. Glykose und 56,39 Gew. T. Lecithin m\u00fc\u00dfte 39,5\u00b0/o Fetts\u00e4ure enthalten, statt dessen finden wir in der Lecithinglykose 2. F\u00e4llung \u2014 20,02 \u00b0/o, d. h. ungef\u00e4hr fast nur die H\u00e4lfte. Der Fetts\u00e4uregehalt der Lecithinglykose 2. F\u00e4llung hat sich noch weiter verkleinert im Vergleich zur Lecithinglykose 1. F\u00e4llung; der Glykosegehalt ist jedoch bedeutend gr\u00f6\u00dfer geworden. Was den Gehalt an N und P betrifft, so erblicken wir hier eine im Vergleich zur Lecithinglykose 1. F\u00e4llung weitere Anreicherung an N und P. (Statt","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 433\nder f\u00fcr das oben genannte Gemenge zu berechnenden 1,11 \u00b0/o N und 2,01 .\u00b0/o P erhalten wir fast die doppelten AVerte.) Die Anreicherung an N geht in gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfstabe vor sich als Anreicherung an P, das Verh\u00e4ltnis P : N == 1 : 1,45 sucht sich demjenigen des Jecorins, das gleich 1 : 2 ist, zu n\u00e4hern. Wir sehen aus diesen Zahlen, da\u00df bei der Umf\u00e4llung der Lecithinglykose, der gebildete Niederschlag einen bedeutend kleineren Fetts\u00e4ure- und gr\u00f6\u00dferen Glykosegehalt aufweist, lind au\u00dferdem noch eine Anreicherung an N und P vor sich geht. Auf Grund des in der Lecithinglykose 2. Umf\u00e4llung gefundenen Fetts\u00e4uregehalts, der nur die H\u00e4lfte des f\u00fcr das Gemenge des Lecithins mit gefundener Glykosenmenge zu berechnenden bildet, und auf Grund der bewiesenen Anreicherung an N und P kann man die Behauptung aussprechen, da\u00df Lecithinglykosen nicht als einfache Gemenge (oder sogenannte feste L\u00f6sung) des Lecithins mit Glykose angesehen werden d\u00fcrfen; vielmehr findet hier eine Verbindung (oder nur Gemenge) der Glvkose mit den Zersetzungsprodukt^n des Lecithins statt.\t.\nDas \u00e4theralkoholische Filtrat nach der Umf\u00e4llung der Lecithinglykose wurde abgedampft und der R\u00fcckstand, der gl\u00e4nzendhell orangegelbe Massen darstellte, die sehr hygroskopisch waren, wurde analysiert. Er enthielt (FraktionIV): N\u2014\\l,43\u00b0/o, P \u2014 2,89\u00b0/o, Fetts\u00e4uren \u2014 36,7\u00b0/o, Glykose 36,22\u00b0/o, P : N = 1 :1,09.\nKjeldahl-Bestimmung:\n0,3022 g Substanz verbrauchen 3,1 ccm n/io-H2S04 \u2014 1,43\u00b0/o N..\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1816 g Substanz verbrauchen 9,5 ccm n/*-NaH0 \u2014 2,89 \u00b0/t> P.\nFetts\u00e4uren- und Glykosebestimmung :\n0,5237 g Substanz gaben 0,1922 g Fetts\u00e4uren \u2014 36,7 \u00b0/o und 0,3595 g Cu \u2014 0,1892 g Glykose \u2014 36,22 \u00b0/o.\nDas Verh\u00e4ltnis P : N ist hier, \u00e4hnlich wie bei dem Filtrat der ersten Ausf\u00e4llung (Fraktion IV), gleich dem des theoretisch zu konstruierenden Lecithins. Wenn wir die Analysenzahlen der Fraktion VI mit denen der Fraktion III d. h. der Lecithinglykose 1. F\u00e4llung vergleichen, so sehen wir, da\u00df die P-Zahl dieselbe ist (der P-Gehalt in der Lecithinglykose 2. Umf\u00e4llung hat sich ja im Vergleich zur Lecithinglykose 1. Umf\u00e4llung nicht ver-","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\nA. \u00dfaskoff,\ngr\u00f6\u00dfert), der N-Gehalt ist jedoch kleiner, als der der Lecithin-glykose 1. F\u00e4llung, was auch selbstverst\u00e4ndlich sein mu\u00df, da der N-Gehalt der Lecithinglykose nach der Umf\u00e4llung gr\u00f6\u00dfer wurde. Die Prozentzahlen der Fetts\u00e4uren sind in der Fraktion VI gr\u00f6\u00dfer als in der Lecithinglykose 1. F\u00e4llung, die der Glykose jedoch kleiner. Dieser Umstand wird uns ebenfalls klar, wenn wir uns erinnern, da\u00df bei der Darstellung der Lecithinglykose 2. F\u00e4llung ein Ausfallen der Fetts\u00e4uren und Anreicherung an Glykose zustande kommt, daher mu\u00df auch im Filtrat ein \u00dcberschu\u00df an Fetts\u00e4uren und Mangel an Glykose beobachtet werden.\nAlle diese Tatsachen best\u00e4tigen meine Anschauung, die ich schon in der Arbeit \u00ab\u00dcber das Jecorin usw. der Pferdeleber\u00bb ausgesprochen habe, da\u00df die Umf\u00e4llung der Lecithinglykose ein Wegfallen der Fetts\u00e4uren und Anreicherung an Glykose und Stickstoff im Niederschlage erzeuge.\nOben wurde erw\u00e4hnt, da\u00df die Aufl\u00f6sung der Lecithinglykose 1. F\u00e4llung keine vollst\u00e4ndige war. Der in \u00c4ther unl\u00f6sliche Anteil der Lecithinglykose wurde nun im siedenden Alkohol gel\u00f6st, worin er sich vollst\u00e4ndig l\u00f6ste; nach dem Erkalten schied sich aus der L\u00f6sung ein gelblichwei\u00dfer Niederschlag, von dem die L\u00f6sung abfiltriert wurde. Beim Hinzuf\u00fcgen von absolutem \u00c4ther zur erkalteten filtrierten L\u00f6sung schieden sich wei\u00dfliche, zarte Flocken aus, die sehr bald zu einem gelblichbraunen Niederschlag von demselben Charakter wie die Lecithinglykose 2. F\u00e4llung auf dem Boden des Gef\u00e4\u00dfes sich sammelten. Ausbeute ca. 1 g. Die Analyse der Substanz (Fraktion VIII) gab folgende Resultate:\nN \u2014 2,04, P \u2014 2,83, Fetts\u00e4uren 25,06\u00b0/o, Glykose 46,1 \u00b0/o, P : N == 1:159.\nK j e 1 d a h 1 - Bestimmung :\n0,1233 g Substanz verbrauchen 1,8 ccm n/10-H\u00e4SO4 \u2014 2,04 \u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neu mann:\n0,1875 g Substanz verbrauchen 9,6 ccm n/\u00bb-NaH0 \u2014 2,83 9/o P.\nFetts\u00e4ure- und Glykosebestimmung :\n0,5578 g Substanz gaben 0,1398 g Fetts\u00e4uren \u2014 25,06\u00b0/\u00bb und 0.4754 g Gu \u2014 0,2571 g Glykose \u2014 46,01 \u00b0/o.\nWir sehen, da\u00df die Zusammensetzung dieser Fraktion eine \u00e4hnliche ist wie die Zusammensetzung der Lecithinglykose","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 435\n2. F\u00e4llung (Fraktion V), nur ist der Fetts\u00e4ure- und Glykose-gehalt etwas gr\u00f6\u00dfer. Auf Grund der Analysenzahlen mu\u00df die Fraktion VII als eine Art Lecithinglykose 2. Umf\u00e4llung betrachtet werden.\nSchlie\u00dflich gab der aus hei\u00dfer Alkoholl\u00f6sung beim Erkalten gebildete Niederschlag (Fraktion VIII) folgende Zahlen: N \u2014 2,960/a, P \u2014 2,69 \u00b0/o, P : N = 1 : 2,5.\nKjeldahl-Bestimmung:\n0.0615 g Substanz verbrauchen 1,3 ccm \u201c/to-H,S04 \u2014 2,96\u00ae;., N, Phosphorbestimmung :\n0.037 g Substanz verbrauchen 1,8 ccm n/*-NaH0\u20142,69\u00b0 o P.\nGlykose- und Fetts\u00e4uregehalt konnte aus Mangel an Substanz, wovon nur winzige Mengen erhalten w\u00fcrden, nicht bestimmt werden. Der \u00dcbersicht wegen sind alle Analysenzahlen der Lecithinglykose in untenstehender Tabelle angef\u00fchrt (Kol. I), nebenbei sind die Analysenzahlen anderer Versuche angegeben.\nDie Tatsache, da\u00df der in \u00c4ther unl\u00f6sliche Antejl der Lecithinglykose sich in Alkohol l\u00f6st, auch seinerseits durch \u00c4ther gef\u00e4llt wird (Fraktion VII), bietet das Interesse, da\u00df dadurch die Analogie zwischen Lecithinglykose und Jecorin noch st\u00e4rker hervorgehoben wird. Es wurde n\u00e4mlich schon von vielen Autoren bemerkt und es entspricht auch meinen Beobachtungen, da\u00df das Jecorin aus \u00c4therl\u00f6sung durch Alkohol, anderseits aber aus Alkoholl\u00f6sung durch \u00c4ther gef\u00e4llt wird; \u00e4hnliches finden wir bei der Lecithinglykose. Vergleichen wir nun die bei der Darstellung der Lecithinglykose erhaltenen Fraktionen mit den Produkten, die man bei der Darstellung des Jecorins nach der Drechselschen Vorschrift erh\u00e4lt, so finden wir eine sehr gro\u00dfe Analogie zwischen der Lecithinglykose und dem Jecorin. Wie das Jecorin der Pferdeleber im Vergleich zii der ganzen im Organ vorhandenen Lecithinmenge eine nur geringe Mepge darstellt, so wird auch bei der Darstellung der Lecithinglykose von derselben nur wenig gewonnen : 25 g Lecithin und 10 g Glykose geben nur 0,8 g Lecithinglykose 2. F\u00e4llung (Fraktion V) und 1 g der Fraktion VII. Um alle die oben beschriebenen Fraktionen der Lecithinglykose bequemer mit den Produkten der Jecorindarstellung vergleichen zu k\u00f6nnen, f\u00fchre ich hier die","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nA. Baskoff,\n\t1\t1 . ! Lecithin-glykose Nr. 1 \u00b0/o\tII Lecithin-glykose Nr. 2 \u00b00\tIII Jecorin j Nr. V\tIV Diamido- lecithin- glykose \u00b0/o\n. Fraktion I der in \u00c4ther unl\u00f6sliche \u25a0 R\u00fcckst\u00e4nde\t- N\t P\t Fetts\u00e4uren . Glykose . . P : N . . .\t1,77 2,88 39,05 28,81 1:1,36\t1.47 0.91 1:3,5 !\tj . '\t\u2014\nFraktion II abfiltrierte \u00e4therische L\u00f6sung\tN\t P . . ... . \"\" ' \u2022 \u2022 ' Fetts\u00e4uren . Glykose . . P : N . . .\t1.39 2,41 56.01 20,65 1:1,28\t1.42 3.24 18,58 1 : 1,01\t\t\u2014\nFraktion III Lecithin- glykose ersterF\u00e4llung\tN . . . . . P\t ! Fetts\u00e4uren . ! Glykose . . :P:N ... !\t1.67 2,81 31,48 38,05 1:1,31\t!\t1.71 3,7 33,52 44,15 1:1,025\t; Rohes Jecorin ersterF\u00e4llung\t\u2014\nFraktion IV \u00e4ther-\t| alkoholisches Filtrat von der ersten-F\u00e4llung\tN\t P ..... 1 Fetts\u00e4uren . Glykose . . P : N ...\t1,15 2,39 59,13 13.11 1:1,06\t1.19 2,06 62,56 14.1 i 1:1,28\t\u2014\t\u2014\nFraktion V Lecithin-glykose zweiter F\u00e4llung\t\\ N\t ; P\t Fetts\u00e4uren . Glykose . . P : N ...\t2,06 3,24 20,02 43.61 1:1,42\t\u25a0 1,90 3,63 19,11 46,15 1:1,19\t\u00c4ther- l\u00f6sliches Jecorin zweite F\u00e4llung\t3,08 1,66 47,21 1:4,29\nFraktion VI \u00e4theralkoholisches Filtrat von der zweiten F\u00e4llung\tN . . . . . P\t Fetts\u00e4ure . ! Glykose . . P:N .. . i\t1.43 2,89 36.7 36.22 1:1,19\t\u2014\t\u2014\t\u2014","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdelebcr, 487\nFori Setzung.\n\t\tI.\th. :\t. UI\tIV.\n\t\tLecithin-\tLecithin-\t1\tDiamido-\n\t\u25a0\tglykose\tglykose\tJecorin j\tlecithin-\n.\t\tNr. 1\tNr. 2\tNr. V\tglykose\n\t\u25a0\t\u00b0\\V\t\u00b0>\t\t\u00b0/o ; \u25a0.\nFraktion VII Lecithinglykose\tN\t\t2,04\t1.99\t\u00c4therunl\u00f6s-\t2,582\nzweiter F\u00e4llung,\tP\t\t2.83\t3,39\t1\tlichesJecorin,\t2,41 ,\ndie unl\u00f6slich in \u00c4ther, in Alkohol\tFetts\u00e4uren .\t25,0(5\t| I\t22,84 '\tdas in Alkohol\t\nl\u00f6slich ist, aus\tGlykose . .\t\t\tgel\u00f6st und\t\ndessen L\u00f6sung\t\t4(5,1\t46,15\tdurch \u00c4ther\t53,31\nsie durch \u00c4ther gef\u00e4llt wurde\tP : N ...\t1:1.59\t1:1.41 1\tgef\u00e4llt wird\t1 :2,3\nFraktion VIII j\t\t[\u25a0 \\\tJ\t.\tJecorinartige? Substanz in \u00b0/o\ti\".... 1..\ti\nNiederschlag, '\tN\t\t2,96\t\u2014\t2,57\t;\t\u25a0 \u2014 ..\nder sich beim\tP\t\t2,69\t\u2014\t3,03\t\nAbk\u00fchlen der\tFetts\u00e4uren .\t\u2014\t\u2014\tV 78,17 \u2022\t\t\nhei\u00dfen\tGlykose . .\t\t\t\t\t?\t9,22\t\u2018\t\nAlkoholl\u00f6sung bildet\tAsche ... N : P . . .\t1:2,5\ti \u25a0 \u2014\t: 1\t(5,38 | | i'\t\n\t\t\t1 \u2014\t: 1:1,88\t\u2014\n\t\tI\t.. |\tDrechsel-\t\n\t\t\t\tsches Jecorin\t\n\t\t\t\ta)\th) Extrak-j Extrak-\t\n\t\t\t1\ttion mittion mit\t\n\t\t\t\tkaltem hciilem \u00c4ther * \u00c4ther\t\n\t\t\tN . . .\t2,512,07\t\n\t\t\tP . . .\t! 2,87 ' 3,89\t\n\t\t\t1P:N. .\t\u2019 1:2 1:1,17\t\nDarstellungsweise des Jecorins der Pferdeleber Nr. V an (Jecorin Nr. V von anderer Leber stammend, als Jecorin Nr. I \u2014 IV in der Arbeit \u00ab\u00dcber Jecorin usw. der Pferdeleber\u00bb).1)\nDie getrocknete Pferdeleber wurde mit 85 \u00b0/oigem Alkohol in der K\u00e4lte extrahiert Die Alkoholl\u00f6sung wurde abgedampft und der sirup\u00f6se R\u00fcckstand mit \u00c4ther behandelt. Hierbei bildeten sich zwei Schichten, an deren Grenze sich ein gelblicher\nJ) Diese Zeitschrift, Bd. LVII, Heft 5 u. 6..\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXI.\t29","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438\tA. Baskoff,\nNiederschlag sammelte. Die obere, \u00e4therische, enthielt die Phosphatide (Lecithin und Jecorin), die untere stellte die sirupartige Substanz, die von mir als glykosereiche jecorinartige Substanz1) beschrieben wurde. Bei der n\u00e4heren Untersuchung wies jedoch diese Substanz bedeutende Unterschiede sowohl von Jecorin, als auch Lecithinglvkose auf. Sie unterschied sich von diesen durch die Abwesenheit von Fetts\u00e4uren und viel zu gro\u00dfen Glykose- und N-Gehalt; haupts\u00e4chlich jedoch dadurch, da\u00df ihr P der Hauptmenge nach unorganischer Herkunft ist. Die Substanz enthielt: N \u2014 3,66\u00b0/o, P \u2014 l,03\u00b0/o, Glykose 71,83C Von diesen 1,03 \u00b0/o P sind jedoch 0,66 \u00b0/o unorganisch.\nDie Bestimmung des unorganischen P wurde nach der Methode von Stutzer2) ausgef\u00fchrt mittels F\u00e4llung durch CaCl., in ammoniakalischer L\u00f6sung: der Niederschlag wurde mit Wasser gewaschen und der P nach Neumann bestimmt:\n1.\t0,5706 g\tSubstanz\tverbrauchen 6,9 ccm\tn/*-Na(HO)\t\u2014 0,66\u00b0/o\tP\n2.\t0,526 *\t.\u00bb\t\u00bb\t6,45 \u00bb\t>\t\u2014 0,67 \u201c o\t\u00bb :J)\nDie Substanz reagiert sauer; die Glykose der Substanz l\u00e4\u00dft sich durch Hefe vollst\u00e4ndig verg\u00e4ren. Beim K\u00f6chen der Substanz mit Alkali entweicht zuerst NH3, nachher ein Gas, das mit Trimethylamin gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit hat. Die L\u00f6sung der Substanz wurde mit Alkali gekocht und die durch den K\u00fchler entweichenden D\u00e4mpfe in einer Vorlage durch HCl-L\u00f6sung auf-gefangen. Die in der Vorlage befindliche L\u00f6sung wTurde nun auf dem Wasserbade verdunstet und der trockene R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol behandelt. Es blieb ungel\u00f6st eine wei\u00dfe Substanz, die, aus Wasser umkrystallisiert, Krystalle von Salmiak aufwies. Die alkoholische L\u00f6sung enthielt salzsaures Trimethylamin. Um zu entscheiden, ob die Substanz vielleicht\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVIT, Heft 5 u. 6, S. 413.\n*) Stutzer, Biochem. Zeitschrift, 1908, Bd. VII.\n3) Bei der ersten Analyse wurde die getrocknete pulverisierte Substanz sofort in Wasser gel\u00f6st und durch CaCl, ein Niederschlag von Calciumphosphat hervorgerufen. Bei der zweiten jedoch wurde die Substanz zuerst mit einer Mischung von 10 ccm 10\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure, 10 ccm absolutem Alkohol und 80 ccm Wasser behandelt, worin sich alles l\u00f6ste, die L\u00f6sung mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak versetzt und dann mit CaCl2 gef\u00e4llt. Die Resultate waren in beiden F\u00e4llen dieselben.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der .Pferdeleber. 439\nAmmoniumsalze enthalte, wurde die Substanz in Wasser gel\u00f6st und mit Magnesia usta im Nencki-Zaleskyschen Apparat auf das Vorhandensein des NH3 gepr\u00fcft; die Probe fiel negativ aus. Darauf wurde auf das Vorhandensein der Amidogruppe der S\u00e4ureamide gepr\u00fcft. Zu diesem Zwecke wurde die L\u00f6sung der Substanz mit 5\u00b0/oiger HCl unter Ruckflu\u00df P/a Stunden gekocht. Nach dem Abk\u00fchlen wurde die L\u00f6sung mit Lauge bis zur schwach sauren Reaktion neutralisiert, darauf mit \u00dcberschu\u00df von Magnesia versetzt und der N im N \u00e9 n c ki - Z al e s k y sehen Apparat bestimmt. Es wurden auf diese Weise 0,28 \u00b0/o N (der Amidogruppe geh\u00f6rig) bestimmt.\n2,8668 g Substanz verbrauchen 5,7 ccm n/io-H,S04 \u2014 0,28\u00b0/o N Das D r e c h s e 1 sehe Jecorin V gab bei derselben Analyse - 0,290/0 N.\n1,1758 g Substanz verbrauchen 2,5 ccm n/io-H\u201eS04 \u2014 0,28 \u00b0/o N Um den N-haltigen Bestandteil n\u00e4her bestimmen zu k\u00f6nnen und denselben von der Glykose und anderen Substanzen zu trennen, bediente ich mich der Phosphorwolframs\u00e4ure. Die Substanz wurde in 5\u00b0/oiger Schwefels\u00e4urel\u00f6sung durch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt, am n\u00e4chsten Tag der Niederschlag abfiltriert, mit H2S04-haltigem Wasser gewaschen; darauf der Niederschlag in Wasser suspendiert, auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt und mit Barytl\u00f6sung zerlegt. Der phosphorwolframsaure Baryt wurde abfiltriert und in der L\u00f6sung der \u00fcbersch\u00fcssige Baryt durch C02 entfernt, die filtrierte L\u00f6sung auf dem Wasserbade verdunstet. Es hinterblieb ein dicker dunkelbrauner Sirup, der alkalisch reagierte, \u00e4u\u00dferst hygroskopisch war und einen Geruch nach modernden Pilzen besa\u00df. Er enthielt keinen P und S sowie Kohlens\u00e4ure und war frei von Glykose. Der N-Gehalt dieser Substanz betrug 10,71 \u00b0/o.\nKjeldahl-Bestimmung: 0,14 g Substanz verbrauchten 10,58 ccm n/io-H2S04 --= 10,71 \u00b0/o N. ; , v\nBasisches Pb-Acetai erzeugt einen krystallinischen braunen Niederschlag, der jetzt von mir n\u00e4her untersucht wird.\nDer N-haltige Sirup wurde in Wasser gel\u00f6st, mit etwas Salzs\u00e4ure versetzt und auf dem Wasserbade verdunstet; beim Aufl\u00f6sen des R\u00fcckstandes in Wasser blieb eine schwarzgef\u00e4rbte\n29*\t,","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"A. Baskoff\nua\nSubstanz ungel\u00f6st, die abfiltriert wurde. Die rotbraune L\u00f6sung wurde wiederum mit HCl versetzt und verdunstet. Der erhaltene rotbraune dicke Sirup (die salzsaure Verbindung des zuerst erhaltenen Sirups) enthielt an Stickstoff \u2014 8,66\u00b0 \u00bb.\nKjeldahl-Bestimmung: 0,116 g Substanz verbrauchten 7,25 ccm n/io-H2S04. Ammoniak fehlte; bei der Bestimmung des Stickstoffs der Amidogruppe der S\u00e4ureamide wurde 1.24 % N gefunden.\nKjeldahl-Bestimmung: 0,114 g Substanz verbrauchten 1,0 ccm n/io-H2S04 \u2014 l,24\u00b0/o N.\nDarauf wurde nach der Methode von B\u00f6hmer mittels Einwirkung von salpetriger S\u00e4ure der Stickstoff der Aminogruppe der Aminos\u00e4uren bestimmt: es wurden l,38\u00b0/o dieses Stickstoffs festgestellt. (0,1560 g Substanz gaben 1,9 ccm N bei der Temperatur - 19,5\u00b0; h \u2014 764\u00b0 = 0,00217 g N = 1,38% N.)\nAuf Grund des Beschriebenen m\u00fcssen wir die sirupartige glykosereiche Substanz als ein Gemenge verschiedener Produkte ansehen, unter denen die Glykose die Hauptmenge bildet und daneben eine N-haltige sirupartige Substanz, die \u00e4u\u00dferst hygroskopisch ist. Diese N-haltige Substanz besteht m\u00f6glicherweise haupts\u00e4chlich aus Cholin (die Substanz enth\u00e4lt 10,71 \u00b0/o N, das Cholin 12,49\u00b0/o N). Jedoch m\u00fcssen hier, wie aus dem Befunde des N der Amido- und Aminogruppen ersichtlich ist, auch andere N-haltige Verbindungen zugegen sein. Schon bei der Untersuchung des Heparphosphatides l) habe ich bemerkt, da\u00df unter seinen Zersetzungsprodukten eine andere N-haltige basische Verbindung als Ch\u00f6lin sich befindet, die m\u00f6glicherweise als Ver\u00e4nderungsprodukt des Cholins aufzufassen ist. Die Untersuchung dieser N-haltigen Verbindung bietet gro\u00dfes Interesse dar. Au\u00dfer Glykose und der N-haltigen Verbindung ist in der Substanz eine S-haltige organische Verbindung vorhanden. Die Hauptmenge des in der sirupartigen Substanz vorhandenen P ist unorganisch (0,66% von 1,03\u00b0/o), wahrscheinlich in Form von Phosphaten vorhanden; au\u00dferdem sind hier unbedingt unorganische Salze beigemengt (aus dem Aschegehalt erkennbar). Der Rest des P ist organischen Ursprungs und geh\u00f6rt wahrscheinlich der Glycerinphosphors\u00e4ure an.\n*), Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. 441.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecitliinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 441\nDer an der Grenze der w\u00e4sserigen und \u00e4therischen Schicht angesammelte Niederschlag wurde abfiltriert und in 1 '2 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, worin er sich vollst\u00e4ndig l\u00f6ste. Er bestand vollst\u00e4ndig aus Purinverbindungen:\u2019 Zur Trennung der verschiedenen Purinderivate bediente ich mich der Kossel-schen Methode.l) Die L\u00f6sung wurde mittels ammoniakalischer Ag-L\u00f6sung gef\u00e4llt. Der Ag-Niederschlag wurde in nicht zu gro\u00dfer Menge siedender Salpeters\u00e4ure Sp. G. 1,1 gel\u00f6st. Nach Abk\u00fchlen der L\u00f6sung entstand ein schwach wei\u00dfer Niederschlag \u2014 die Silberverbindung des Adenins. Das Filtrat wurde durch Ammoniak gef\u00e4llt, die F\u00e4llung durch H2S zerlegt und auf diese Weise eine Substanz erhalten, die nur schwach gelb gef\u00e4rbt war. Sie zeigte alle f\u00fcr das Xanthin eigent\u00fcmlichen Reaktionen. Mit Salpeters\u00e4ure auf einem Porzellantiegeldeckel bis zur Trockene verdunstet, gab die Substanz einen gelben R\u00fcckstand, der nach Zusatz von Natronlauge sich rot und beim Erw\u00e4rmen purpurrot f\u00e4rbte. Au\u00dferdem zeigte die Verbindung sehr deutlich die Fi scher-Weidelsche Reaktion2) und die Hoppe-Seylersche (Gr\u00fcnf\u00e4rbung durch Chlorkalk und Natron). . Der in Salpeter- ' saurer L\u00f6sung gebildete Niederschlag wurde mittels'^warmer w\u00e4sseriger L\u00f6sung des (NH4)2S zerlegt. Das Filtrat wurde eingeengt und mit NH3 auf dem Wasserbade behandelt; die am-moniakalische L\u00f6sung wurde etwas verdunstet, es bildeten sich sch\u00f6ne Krvstalle des Adenins. Das Guanin fehlte, ebenso das Hypoxanthin. Jedoch lie\u00df sich in der Mutterl\u00f6sung Harns\u00e4ure nachweisen.\t\\\nWeder die sirupartige Schicht noch der Purinniederschlag haben mit der Lecithinglvkose etwas zu tun. Mit den obenbeschriebenen Fraktionen der Lecithinglykosedarstellung k\u00f6nnen nur die Produkte der oberen \u00e4therischen Schicht verglichen werden, die das Jecorin und Lecithin d. h. die Phosphatide enth\u00e4lt. Die \u00e4therische Schicht wurde abgehebert, eingeengt und mit Alkohol gef\u00e4llt. Die erste F\u00e4llung war sirupartig. Sie entspricht der Lecithinglykosef\u00e4llung (Frak\u00c7 III). Dieser Jecorin-niederschlag l\u00f6ste sich nicht vollst\u00e4ndig in \u00c4ther auf; es blieb\n;, \u2022*) Kossel, Diese Zeitschrift, Bd. XII, S. 252.\n8> Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXI; S 2236.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"442\tA. Baskoff,\nein \u00e4therunl\u00f6slicher Niederschlag, der von mir als \u00e4therunl\u00f6s-liches Jecorin1) beschrieben worden ist. Dieses Jecorin erwies sich jedoch als l\u00f6slich in siedendem Alkohol. Beim Abk\u00fchlen der L\u00f6sung setzte sich ein ganz wei\u00dfer Niederschlag ab. Seiner Darstellungsweise nach entspricht dieser Niederschlag der Fraktion VIII. Getrocknet l\u00e4\u00dft er sich leicht zu einem sch\u00f6nen \u00e4u\u00dferst leichten Pulver Verreiben, das nur schwach hygroskopisch ist. Die Analyse gab : N \u2014 2,57 \u00b0/o, P \u2014 3,03 \u00b0/o, S\u00e4uren? 78,17\u00b0/o, Glykose? \u2014 9,22\u00b0/o, Asche 6,38\u00b0/o, P:N = 1 :1,88, Schwefel fehlte. Die Substanz reduzierte erst, nachdem sie mit 5\u00b0/oiger H2S04 gekocht war.\nKjeldahl-Bestimmung :\n0,4202 g Substanz verbrauchen 7,7 ccm n/io-H2S04 \u2014 2,57\u00b0 \u00bb.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1877\u201410,3 ccm NaHO \u2014 3,03 \u00b0/o.\nGlykose- und S\u00e4ureradikalbestimmung:\n0,5353 g Substanz gaben 0,3708 g S\u00e4uren (?) \u2014 78,17 \u00b0/o. und 0,0978 g Cu \u2014 0.0978 * Glykose (?) \u2014 9.22 \u00b0/o.\nAschebestimmung: 0,2026 g gaben 0,013 g Asche \u2014 6,38\u00b0/o.\nDem Verh\u00e4ltnis P : N nach und ebenso nach den absoluten Werten von P und N zu urteilen ist die Substanz ein Jecorin. Zur Bestimmung der S\u00e4ureradikale wurde die Substanz in Alkali gel\u00f6st und gekocht; nachdem zur erkalteten L\u00f6sung ein \u00dcberschu\u00df von H2S04-L\u00f6sung hinzugef\u00fcgt wurde, bildeten sich wei\u00dfliche Flocken, die abfiltriert, gewaschen und in vacuo getrocknet wurden. Diese Substanz schmolz ungef\u00e4hr bei 220\u00b0; es handelte sich also nicht um h\u00f6here Fetts\u00e4uren. Diese Substanz wurde in Alkali gel\u00f6st, die L\u00f6sung bis zur schwachsauren Reaktion neutralisiert, darauf NH3 hinzugef\u00fcgt und auf dem Wasserbade bis zum v\u00f6lligen Vertreiben des \u00fcbersch\u00fcssigen NH3 erw\u00e4rmt. Darauf wurde die hei\u00dfe L\u00f6sung durch AgN03 gef\u00e4llt : die gebildeten Silbersalze enthielten 67,08 \u00b0/o Ag. Jedoch bemerkte ich, da\u00df im Niederschlage eine krystallinisch erscheinende Masse von metallischem Silber sich befand. Daraus konnte man schlie\u00dfen, da\u00df hier teilweise eine Reduktion des AgN03 vor sich gegangen sei. Wurden jedoch die Silbersalze in der K\u00e4lte gef\u00e4llt, so wiesen\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LV1I, H. 5 u. 6, S. 421.","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 413\nsie einen Ag-Gehalt von nur 50,99 \u00b0/o auf, d. h. es ging hier keine oder nur eine geringe Reduktion zu metallischem Silber vor sich: Diese eigent\u00fcmliche jecorinartige Substanz wurde aus normalen Lebern in ganz winziger Menge erhalten ; gr\u00f6\u00dfer war ihre Ausbeute aus Lebern der Pferde, die gegen Diphtherie und Scharlach immunisiert waren.\nDie von dieser Substanz abfiltrierte kalte alkoholische L\u00f6sung des \u00e4therunl\u00f6slichen Jecorins gab bei Zusatz von \u00c4ther eine gelbbraune F\u00e4llung. Dieser Niederschlag des Jecorins entspricht der Fraktion VII der Lecithinglykose. Wir.e'rsehen hieraus das eigent\u00fcmliche Verhalten, da\u00df sowohl beim Jecorin, als bei der Lecithinglykose, die \u00e4therl\u00f6slichen Anteile durch Alkohol, die alkoholl\u00f6slichen durch \u00c4ther gef\u00e4llt werden.\nDer \u00e4therl\u00f6sliche Anteil des Jecorins 1. F\u00e4llung (der die Hauptmenge des rohen Jecorins bildete) wurde aus \u00e4therischer L\u00f6sung durch Alkohol gef\u00e4llt. Dieser Niederschlag 2. F\u00e4llung, war ebenfalls sirupartig, lie\u00df sich aber vollst\u00e4ndig in \u00c4ther aufl\u00f6sen. Dieser Niederschlag entspricht demnach der Lecithinglykose 2. F\u00e4llung.\nNach der 5. Umf\u00e4llung wurde das Jecorin von mir rein erhalten. Es enthielt, wie auch das vorher von mir beschriebene Jecorin I\u2014IV, N \u2014 2,51 \u00b0/o, P \u2014 2,87 \u00b0/o. Die dritte Umf\u00e4llung war schon grobflockig, enthielt jedoch noch viel braune schmierige Substanz beigemengt. Alle folgenden Umf\u00e4llungen waren d\u00fcnn-flockig und gelblichwei\u00df. Hierbei habe ich einen Versuch gemacht, ob vielleicht nicht die Reinigung des Jecorins auf einem einfacheren Wege, als durch 6 f\u00e2ches Umf\u00e4llen durch Alkohol vollf\u00fchrt werden k\u00f6nne. Zu diesem Zwecke wurde ein Teil des rohen Jecorins im W\u00e4rmeschrank bei 70\u00b0 mehrere Male mit Alkohol bearbeitet. Der R\u00fcckstand analysiert ; er wies dieselben N- und P-Werte wie das durch 6 f\u00e2ches Umf\u00e4llen durch Alkohol gereinigte Jecorin auf; n\u00e4mlich N \u2014 2,57\u00b0/o, P \u2014 2,85'j/o. Die alkoholische L\u00f6sung, die bei der Behandlung des rohen Jecorins im W\u00e4rmeschrank mit Alkohol erhalten war, wurde eingeengt und gab bei Zusatz von \u00c4ther einen flockigen Jecorinniederschlag.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"A. Baskoff,\n444\nII. Teil.\nAu\u00dfer dem oben beschriebenen Versuch der Lecithin-glykosedarstellung wurde von mir ein zweiter Versuch angestellt, wobei die Versuchsbedingungen etwas ge\u00e4ndert wurden. Es wurden 20 g Lecithin mit \u00dcberschu\u00df von Glykose (ca. 30 g) in L\u00f6sungen vereinigt und der alkoholische Abdampfungr\u00fcckstand wurde nicht, wie beim ersten Versuche, mit kaltem \u00c4ther behandelt, sondern \u2014 und das bildet den Hauptunterschied vom ersten Verfahren \u2014 der gesamte R\u00fcckstand wurde in eine Papierh\u00fclse des Soxhletapparates gebracht und mit \u00c4ther extrahiert. Das weitere Verfahren war dasselbe wie beim ersten Versuche. Die Analysenzahlen der einzelnen Fraktionen sind in der Tabelle unter Kolonne II angef\u00fchrt.\nAnalytische Beilage:\nFraktion I. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,4908 g Substanz verbrauchen 3,2 ccm n/io-H2S04. Phosphorbestimmung nach Neumann:\n0,826 g Substanz verbrauchen 22 ecm n/\u00bb-NaHO.\nFraktion II. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,381 g Substanz verbrauchen 3,85 ccm n/io-H\u201eS04. Phosphorbestimmung nach Neu mann:\n0,1879 g Substanz verbrauchen 11 ccm n/*-NaH0. Glykosebestimmung :\n0,2534 g Substanz gaben 0,0774 g Cu \u2014 0,0395 g Glykose. Fraktion III. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,3256 g Substanz verbrauchen 3,98 ccm n/io-H2S04. Phosphorbeslimmung nach Neumann:\n0,1874 g Substanz verbrauchen 12,5 ccm n/*-NaH0.\n0,1185 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t7,9\t\u00bb\t\u00bb\nGlykosebestimmung :\n0,1029 g Substanz gaben 0,0824 g Cu \u2014 0,Q42 g Glykose.\nF etts\u00e4urebest immung :\n0,4717 g Substanz gaben 0,1418 g Fetts\u00e4uren \u2014 33,52\u00b0/o. Fraktion IV. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,44 g Substanz verbrauchen 9,5 ccm n/10-H)!SO4. Phosphorbestimmung nach Neumann:\n0,255 g Substanz verbrauchen 3,7 cem n/s-NaH0.\nGlykose- und Fetts\u00e4urebestimmung :\n0.7494 g Substanz gaben 0,2058 g Cu \u2014 0,1057 g Glykose und\n0,4688 g Fetts\u00e4uren.\nFraktion V. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,1301 g Substanz verbrauchen 1,85 ccm n/io-H,S04.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 145\nPhosphorbestimmung nach Neu mann:\n0,0671 g Substanz verbrauchen 4,4 eein \u00bb/*-Na(H0).\nGlykose- und Fetts\u00e4urebestimmung:\n0.0325 g Substanz gaben 0,028 g Cu \u2014 0,015 g Glykose.\n0,1241 >'\t\u00bb\t>\t0,0239 g Fetts\u00e4uren.\u2014 19.11\u00b0/*.\nFraktion VII. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,1232 g Substanz verbrauchen 1,75 ccm \u00bb> ii-H,S04.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,0726 g Substanz verbrauchen 5,45 ccm \u00bb/\u00ab-NallO.\nGlykose- und Fetts\u00e4urebestimmung:\no.3174 g Substanz gaben 0,2818 g Cu - 0.1594 g Glykose und 0.0725 g Fetts\u00e4uren \u2014 22,84\u00b0 o.\nAus den Analysenzahlen sehen wir, da\u00df die Werte f\u00fcr N bei der Lecithinglykose Nr. 2 in allen Fraktionen mir wenig abweichen von denen der Lecithinglykose' Nr. 1, ebenso die Werte f\u00fcr Glykose und Fetts\u00e4uren. Einen bedeutenden Unterschied jedoch weisen die P-Zahlen auf, und zwar ist hier der P-Gehalt in allen Lecithinglykosef\u00e4llungen (Frakt. III, V u. VII) und in der ersten \u00c4therl\u00f6sung (Frakt. II) bedeutend gr\u00f6\u00dfer, als in den entsprechenden Fraktionen der Lecithinglykose Nr. 1. Diese Tatsache glaube ich dem Umstande zuschreiben zu d\u00fcrfen, da\u00df die Extraktion des Abdampfungsr\u00fcckstandes der alkoholischen L\u00f6sung des Lecithins und Glykose beim zweiten Versuch mit hei\u00dfem \u00c4ther (Sox hl et apparat) vorgenommen wurde. Der Kontrolle wegen wurde bei der Darstellung des Jecorins Nr. 5 aus Pferdeleber ein Teil des alkoholischen Abdampfungsr\u00fcckstandes nicht mit kaltem \u00c4ther behandelt, sondern im Soxhlet-apparat mit \u00c4therd\u00e4mpfen extrahiert, und bei weiteren ebenso wie das Jecorin Nr. 5 a mit 6 f\u00e2cher Umf\u00e4llung bearbeitet. Die Analysenzahlen sind in der Tabelle Kol. Ill unter Benennung: Jecorin Nr. Vb angegeben: N \u2014 2,07\u00b0/o, P \u2014B>89\u00b0/o, P : N = 1: 1^0/\u00b01)\u2019 Wir ersehen hieraus, da\u00df Drechseische Jecorine, die\n') B\u00ab der Darstellung des Jecorins Nr. Vb wurde wiederum ein \\ersuch gemacht, anstatt der 6fachen Umf\u00e4llung eine Behandlung mit hei\u00dfem Alkohol im W\u00e4rmeschrank vorzunehmen. Dabei wurde ein Jecorin von derselben Zusammensetzung erhalten: N = 2,08\u00b0/o, P = 3,87\u00b0.o.\nKjeldahl-Bestimmung:\n1. 0,7074 g Substanz verbrauchen 10,45 ccm *\u00bb/io-HsS04 \u2014 2,07V N.\n2*. \u00b0\u2019256 *\t\u00bb\t\u00bb\t3,8 \u00bb\t>\t\u2014 2U8V\u00bb\nPhosphorbestimmung nach Neu mann:\n1. 0,206 g Substanz verbrauchen 14,5 ccm \"/\u00bb-NaHO \u2014 3,89P/o P.\n2.0.246 \u00ab\t\u00bb\t\u00bb\t17,2\t*\t\u00bb\t\u2014 3,87 \u00b0/o \u00bb","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\nA. Baskoff,\nmittels Extraktion des alkoholischen Abdampfungsr\u00fcckstandes durch hei\u00dfen \u00c4ther erhalten werden, einen viel gr\u00f6\u00dferen P-Gehalt aufweisen als Drechselsche Jecorineaus kaltem \u00c4therextrakte. In meiner Arbeit \u00ab \u00dcber Jecorine und Lecithine der Hundeleber\u00bbl) wurde bei einer und derselben Hundeleber die eine H\u00e4lfte in der K\u00e4lte extrahiert, die andere durch Kochen mit 85\u00b0/oigem Alkohol unter R\u00fcckflu\u00df, Die erhaltenen gereinigten Drechselschen Jecorine wiesen folgende N- und P-Zahlen\nHei\u00df bereitetes Extrakt Kalt bereitetes Extrakt N\t1,5\t2,1\nP\t3,98\t3,05\nN : P 1:1,19\tP:N 1:1.52\nAus diesen Zahlen sehen wir, da\u00df auch bei der Hundeleber Jecorine, die aus hei\u00dfem Alkoholextrakt der Leber dargestellt werden, einen gr\u00f6\u00dferen P-Gehalt aufweisen als Jecorine des kalten Alkoholextrakts.\nEben dieselben Verh\u00e4ltnisse finden wir also auch bei den k\u00fcnstlich dargestellten Produkten der Lecithinglykose.\nDie Fraktion I der Lecithinglykose Nr. 2 l\u00f6ste sich nicht in Alkohol auf, sogar beim Kochen nicht (Unterschied vom Aus-gangsmaterial Lecithin und Glykose) und war im Wasser nur tr\u00fcbe l\u00f6slich. Die P-Zahl ist hier bedeutend geringer als bei der Fraktion I der Lecithinglykose Nr. 1. Der Grund daf\u00fcr liegt darin, da\u00df beim Extrahieren unter Erw\u00e4rmen mehr P-haltige Verbindungen in die \u00c4therl\u00f6sung \u00fcbergegangen sind. Die L\u00f6sung (Frakt. II) ist daher reicher an P (als beim ersten Versuch) und ebenso alle F\u00e4llungen (Frakt. Ill, V, VII), nicht aber die Mutterl\u00f6sungen (Frakt. IV). Bemerkenswert ist, da\u00df trotz des angewendeten \u00dcberschusses an Traubenzucker in der Fraktion II ein im Vergleich zum ersten Versuch kleinerer Gehalt an Glykose gefunden wird (18,58 \u00b0/o). Was die Verminderung der Fetts\u00e4uren bei den Umf\u00e4llungen, Anreicherung an Glykose und N betrifft, so finden wir hier dieselben Verh\u00e4ltnisse wie beim ersten Versuche.\nEine dritte von mir dargestellte Lecithinglykose zweiter F\u00e4llung (Fraktion V) wies bei der Analyse folgende Zahlen\n\u2018) Siehe meine in einem der n\u00e4chsten Hefte dieser Zeitschrift erscheinende Arbeit.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber, 447\nauf: N\u2014l,84\u00b0/o, P \u20143,14\u00b0/o, Fetts\u00e4ure 23,38 \u00b0/o, Glykose \u2014 46,75 \u00b0/o, P : N = 1 : 1,28.\t/ r\nBemerkenswert ist, da\u00df bei allen 3 von mir dargestellten Lecithinglvkosen zweiter F\u00e4llung (Frakt. V und VII) der Gehalt an Glykose ziemlich der gleiche ist ca. 46\u00b0/o, der Fetts\u00e4uregehalt schwankt zwischen 19\u201425 \u00b0/o.\nDie von mir dargestellten Lecithinglvkosen (2. Umf\u00e4llung; Mayer hat bekanntlich auch 2 F\u00e4llungen vorgenommen) weisen andere Werte f\u00fcr N, P und Glykose auf, als die May er sehe Lecithinglykose. Der Glykosegehalt ln die May er sehen Lecithinglykose ist viel gr\u00f6\u00dfer als in der meinigen, das Verh\u00e4ltnis P : N ist in seiner Lecithinglykose gleich 1 : 3,06, statt des Verh\u00e4ltnisses 1:1,42 ; 1 :1,59, das die meinigen aufweisen. Dieser Unterschied ist wahrscheinlich dem Grunde zuzuschreiben, da\u00df Mayer mit wasserhaltigem \u00c4ther arbeitete, w\u00e4hrend ich mich des reinen, k\u00e4uflichen \u00c4thers bediente. In meiner Arbeit \u00ab\u00dcber das Jecorin usw. der Pferdeleber\u00bb habe ich bei der Darstellung der rohen Jecorine und Jecorine aus sekund\u00e4rem Alkoholextrakt bemerkt, da\u00df bei der Anwendung eines Alkohols, der viel Wasser enth\u00e4lt als Extraktionsmittel, Jecorine erhalten werden, die mehr Glykose enthalten als solche, die aus einer wasserarmeren Alkoholl\u00f6sung gewonnen werden; auch weisen die ersten einen gr\u00f6\u00dferen N-Gehalt auf als die letzten. Rohe Jecorine mit hohem N-Gehalt l\u00f6sen sich viel besser in Wasser auf, als Jecorine mit geringem N-Gehalt. Auch hier erblicken wir eine Analogie zwischen dem Jecorin und der.Lecithinglykose. Die May ersehe verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig N-reiche Lecithinglykose (P : N = 1 : 3,60) war \u00e4u\u00dferst hygroskopisch. (Es :w\u00e4re au\u00dferdem sehr interessant, den Fetts\u00e4uregehalt der May ersehen Lecithinglykose zu untersuchen, da, meiner Meinung nach, der kleinere und gr\u00f6\u00dfere Fetts\u00e4uregehalt ebenfalls die bessere oder schlechtere L\u00f6slichkeit in Wasser bedingt). Meine dagegen, die zwar auch viel Glykose enth\u00e4lt (46\u00b0/o), jedoch verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig N-\u00e4rmer ist, ist weniger hygroskopisch und l\u00f6st sich in Wasser erst nach dem Stehen. \u00c4u\u00dferst hygroskopisch sind die Jecorine, die aus sekund\u00e4rem wasserhaltigem Alkoholextraktl) dargestellt\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. .453.","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\tA. Baskoff.\nsind und keiner Reinigung durch Aufl\u00f6sen in \u00c4ther und F\u00e4llung mit Alkohol zug\u00e4nglich sind, dieselben weisen einen hohen N-Gehalt auf (4,7\" /o, 7\u00b0/o). Sehr hygroskopisch ist ferner das rohe Jecorin,1) das aus prim\u00e4rem Alkoholextrakt erhalten wird: dasselbe enth\u00e4lt etwas mehr Glykose, als das reine Dr ec lise Ische Jecorin, und weist einen viel gr\u00f6\u00dferen N-Gehalt auf (5, 8, 4,43 \u00b0/o). Diese erste F\u00e4llung des Jecorins ist sirupartig und enth\u00e4lt viel Wasser in sich, wodurch auch der gro\u00dfe N-Gehalt (Anwesenheit der hygroskopischen N-haltigen Verbindung, vielleicht Cholin) verst\u00e4ndlich ist. Es ist sehr m\u00f6glich, da\u00df die erste Jecorinf\u00e4llung durch die sirupartige Substanz verunreinigt ist. Durch mehrfaches Aufl\u00f6sen in \u00c4ther und F\u00e4llen durch Alkohol wird das Wasser entzogen und wir erhalten zum Schlu\u00df das verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig N-\u00e4rmere reine Drechselsche Jecorin, das nur tr\u00fcbe und erst nach dem Stehen in Wasser sich l\u00f6st. Bei meiner Jecorindarstellungsmethode erh\u00e4lt man, wie oben beschrieben ist, 2 Schichten: die obere, \u00e4therische, enth\u00e4lt die Phosphatide, die untere, w\u00e4sserige, eine im wasserhaltigen Zustande sirupartige Substanz, die von mir in der fr\u00fcheren Arbeit als jecorinartige beschrieben wurde, jedoch, wie sich bei n\u00e4herer Untersuchung herausstellte, nicht den Phos-phatiden zugerechnet werden darf, sondern m\u00f6glicherweise den Zersetzungsprodukten der Phosphatide ihren Ursprung verdankt. Diese Substanz, die in trockenem Zustand sich zu Pulver zerreiben l\u00e4\u00dft, weist ebenfalls einen hohen Glykose- (71,83) und verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig sehr hohen Stickstoffgehalt (P : N = 1 : 7,88) auf.\nLeeithinglykose unter Anwendung von Extraktions- und L\u00f6sungsmitteln, die Wasser enthalten, darzustellen und dieselbe n\u00e4her zu untersuchen, wird das Ziel meiner n\u00e4chsten Arbeit sein.\nDa die Leeithinglykose zum Unterschied vom Jecorin keinen S enth\u00e4lt, und da es mir gelungen ist, aus prim\u00e4rem \u00c4therextrakte der Pferdeleber ein S-haltiges, kein Na enthaltendes Phosphatid auszuscheiden, dem ich den Namen Hepar-phosphatid gegeben habe, so glaubte ich durch Zusammenbringen des Heparphosphatids mit Glykose eine Art Leeithinglykose\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. ,420.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 419\ndarzustellen, die S-haltig w\u00e4re. Da das Heparphosphatid in Alkohol unl\u00f6slich ist, so wurde dasselbe in Wasser gel\u00f6st und dazu eine Glykosel\u00f6sung hinzugef\u00fcgt. Die L\u00f6sung wurde bis zur Sirupkonsistenz eingedampft, das z\u00e4he Sirup in eine Papierh\u00fclse gebracht und im Soxhletapparat mit \u00c4ther extrahiert. Die gelb gef\u00e4rbte, \u00e4therische L\u00f6sung wurde durch Alkohol gef\u00e4llt. Weder der Niederschlag noch die L\u00f6sung enthielten Glykose, der Niederschlag stellte das reine Heparphosphatid dar. Beim zweiten Versuch wurde das Heparphosphatid in \u00c4ther gel\u00f6st, zur \u00e4therischen L\u00f6sung alkoholische L\u00f6sung von Glykose hinzugef\u00fcgt, das Gesamte bis zur Trockne abgedampft und im Soxhletapparat mit \u00c4ther extrahiert. Auch hierbei ging keine Glykose in das \u00c4therextrakt \u00fcber: der \u00c4ther enthielt nur das Heparphosphatid. Daraus sehen wir, da\u00df das Heparphosphatid abweichend vom Lecithin nicht imstande ist, Glykose \u00e4therl\u00f6slich zu machen, oder mit derselben in Verbindung zu treten. M\u00f6glicherweise liegt der. Grund dazu in dem Umstande, da\u00df die N-haltige Substanz' des Heparphos-phatids nicht, wie bei Jecorin das Cholin, sondern haupts\u00e4chlich eine andere Verbindung darstellt.1)\nNach diesem Versuche suchte ich Lecithinglykose aus dem Lecithin des sekund\u00e4ren Alkoholextrakts der Pferdeleber, * *J das 3,91 \u00b0/o N und 3,39 \u00b0/o P (P : N = 1 : 2,55) enthielt, darzustellen. Bei der Anwendung dieses Lecithins (Diamidolecithin)' erh\u00e4lt man eine viel gr\u00f6\u00dfere Ausbeute an Lecithinglykose wie beim Lecithin Agfa. Dabei erhielt man dieselben Fraktionen. Die Analysenzahlen der Fraktionen V und VII sind in der Tabelle unter der Rubrik IV angef\u00fchrt.\nFraktion V. Kjeldahl-Bestimmung:\n0,164 g Substanz verbrauchen 3,6 ccm n/i o-H,S04 \u2014 3,08 \u00ae/\u00ab N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0.09 g Substanz verbrauchen 2,7 ccm n/\u00ab-NaHO \u2014 l,66\u00b0/o P.\nFraktion VII. Kjeldahl-Bestimmung:\t*\t*\n0,2522 g Substanz verbrauchen 4,65 ccm n/io-HsS04 \u2014 2,58\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1674 g Substanz verbrauchen 7,3 ccm \u00ab/\u00ab-NaHO \u2014 2,41 \u00b0/V P.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVII.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. 455.","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nA. Baskoff.\nGlykosebestimmung :\n0,2082 g Substanz gaben 0,2082 g Cu \u2014 0,1009 g Glykose.\nSchlie\u00dflich sei erw\u00e4hnt, da\u00df aus der sirupartigen Substanz der Pferdeleber auch eine Art \u00abLecithinglykose* dargestellt werden kann. Die Substanz wurde im Soxhletapparat mit Alkohol extrahiert. Der in der H\u00fclse zur\u00fcckgebliebene dunkel schwarzbraune R\u00fcckstand enthielt: N \u2014 3,9\u00b0/o, P \u2014 1,24, Glykose \u2014 38,12 \u00b0/o.\nK j e 1 d a li 1 - Bestimmung :\n0,4402 g Substanz verbrauchen 12,55 ccm n io-H,S04 \u2014 3,9\u00b0/o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,4455 g Substanz verbrauchen 9,9 ccm \u00bb s-NaHO \u2014 1,24\u00b0/o P.\nGlykosebest immung :\n0,2794 g Substanz gaben 0,2095 g Cu \u2014 0.10705 g Glykose \u2014 38,12\u00b0 >\nDie alkoholische L\u00f6sung wurde durch \u00c4ther gef\u00e4llt; der Niederschlag analysiert, er enthielt: N \u2014 3,4\u00b0/o, P \u2014 1,220'o. Glykose 47,33 \u00b0/o.\nK j e 1 d a h 1 - Bestimmung :\n0,107 g Substanz verbrauchen 2,6 ccm n/io*H,S04 \u2014 3,4\u00b0 o N.\nPhosphorbestimmung nach Neumann:\n0,1205 g Substanz verbrauchen 2,65 ccm n,*-NaH0 \u2014 1,22 \u00b0/o P.\nGlykosebestimmung :\n0,1519 g Substanz gaben 0,1412 g Cu \u2014 0,0719 g Glykose \u2014 47,33 V\nJedoch wurden von dieser Lecithinglykose nur Spuren erhalten.\nErgebnisse.\nFassen wir unsere Beobachtungen \u00fcber Lecithinglykose kurz zusammen, so sehen wir folgendes. Bei der Aufl\u00f6sung des Abdampfungsr\u00fcckstandes der vereinigten alkoholischen L\u00f6sungen des Lecithins und der Glykose in \u00c4ther macht nicht nur das Lecithin einen Teil der Glykose \u00e4therl\u00f6slich, sondern auch der \u00fcbrige Teil der Glykose macht seinerseits einen Teil des Lecithins (richtiger seine Zersetzungsprodukte) \u00e4therunl\u00f6slich. Beim F\u00e4llen der \u00e4therischen L\u00f6sung durch Alkohol beobachten wir im Niederschlag (Lecithinglykose 1. F\u00e4llung), im Vergleich zum N- und P-Gehalt der \u00e4therischen L\u00f6sung, eine Anreicherung an P und N und eine Verminderung des Gehaltes an Fetts\u00e4uren: au\u00dferdem findet im Niederschlage eine bedeutende Anreicherung an Glykose statt. Im \u00e4theralkoholischen Filtrat finden wir","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 451\nnach der Ausf\u00e4llung die umgekehrten Verh\u00e4ltnisse, d. h. Verminderung des Gehaltes an N, P und Glykose. Beim Aufl\u00f6sen der ersten Lecithinglykose in \u00c4ther bleibt ein gewisser Teil ungel\u00f6st. Die \u00c4therl\u00f6sung wird durch Alkohol gef\u00e4llt. Diese Lecithinglykose 2. F\u00e4llung weist eine weitere Anreicherung an N und P und besonders Glykose auf ; der Fetts\u00e4uregehalt wird noch kleiner. Im \u00e4theralkoholischen Filtrat finden wir wiederum die umgekehrten Verh\u00e4ltnisse. Der \u00e4therunl\u00f6sliche Anteil der Lecithinglykose 1. F\u00e4llung l\u00f6st sich beim Erw\u00e4rmen in Alkohol auf und gibt auf Zusatz von \u00c4ther eine F\u00e4llung. Der erhaltene Niederschlag hat eine \u00e4hnliche Zusammensetzung wie die \u00e4therl\u00f6sliche Lecithinglykose 2. F\u00e4llung.\nBetrachten wir die Analysenzahlen der Lecithinglykose 2. F\u00e4llung, so sehen wir, da\u00df ungeachtet, da\u00df dieselbe ca. 46\u00b0/o Glykose enth\u00e4lt, ihr P-Gehalt in Prozenten fast derselbe ist, wie der P-Gehalt im reinen Lecithin \u00abAgfa\u00bb, der N-Gehalt sogar gr\u00f6\u00dfer ist. Daraus k\u00f6nnen wir schlie\u00dfen, da\u00df die Lecithinglykose nicht als ein Gemisch oder sogenannte feste L\u00f6sung der Glykose mit Lecithin angesehen sein darf, sondern vielmehr als eine Verbindung (oder nur Gemisch) der Glykose mit den Zersetzungsprodukten (eventuell Bestandteilen) des Lecithins.\nDabei wird die Zusammensetzung der Lecithinglykosen durch die Art des Extrahierens (Erw\u00e4rmen beim Aufl\u00f6sen des Abdampfungsr\u00fcckstandes in \u00c4ther) und die Natur der L\u00f6sungsmittel (Anwesenheit des Wassers usw.) bedingt. Wir sahen, da\u00df, falls die Extraktion des alkoholischen Abdampfungsr\u00fcckstandes mit hei\u00dfem \u00c4ther vorgenommen wurde, Lecithinglykosen erhalten wurden, die einen gr\u00f6\u00dferen P-Gehalt aufwiesen, als die Lecithinglykosen des kaltbereiteten \u00c4therextrakte's. Bei Anwendung von wasserhaltigem \u00c4ther, wie es Mayer tat (dabei wurde keine Fraktion I erhalten), erh\u00e4lt man eine Lecithinglykose von ganz anderer Zusammensetzung, mit gr\u00f6\u00dferem, Glykosengehalt und kleinerem P-Gehalt, als die meinfge, und eine gr\u00f6\u00dfere Ausbeute derselben. Man kann daraus schlie\u00dfen, da\u00df die Lecithinglykose nicht als eine konstante, ganz bestimmte Verbindung angesehen sein darf, vielmehr","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nA. Baskoff,\nerh\u00e4lt man, wie es auch Mayer behauptet, verschiedene \u00abLecithinglykosen> in Abh\u00e4ngigkeit von der Art und Weise ihrer Darstellungen, Natur der angewandten L\u00f6sungsmittel, Temperatur, Extraktionsdauer usw.\nWenn wir uns noch dazu erinnern, da\u00df bei der F\u00e4llung der \u00c4therl\u00f6sung durch Alkohol jedesmal im Niederschlag eine Anreicherung an P und besonders N und Glykose und Verminderung des Fetts\u00e4uregehaltes zu konstatieren ist, so macht das Ganze den Eindruck, da\u00df das Lecithin eine so schwache Verbindung der Bestandteile (Fetts\u00e4uren, Cholin und Glycerinphosphors\u00e4ure) darstellt, da\u00df schon ein einfaches Beimengen der Glykose unter Abdampfen der Alkoholl\u00f6sungen und nachfolgendes Aufl\u00f6sen in \u00c4ther gen\u00fcgend ist, um die Bindung (vollkommen oder nur teilweise, das ist noch fraglich) aufzulockern. Diese Zersetzungsprodukte des Lecithins geben nun zusammen mit der Glykose verschiedene \u00abLecithinglykosen\u00bb in Abh\u00e4ngigkeit von der Natur der L\u00f6sungsmittel und Art des Extrahierens. Die Beschaffenheit der Lecithinglykosen und den Umstand, da\u00df bei der Lecithinglykosef\u00e4llung im Niederschlag eine Anreicherung an Glykose und N-haltiger Substanz (eventuell Cholin) und Verkleinerung des Fetts\u00e4uregehaltes vor sich geht, k\u00f6nnte man durch die verschiedene L\u00f6slichkeit der Zersetzungsprodukte: Fetts\u00e4uren, Cholin und Glycerinphosphors\u00e4ure und der Glykose in \u00c4ther, Alkohol und Wasser erkl\u00e4ren. Die Fetts\u00e4uren l\u00f6sen sich bekanntlich sehr gut im Gemenge von \u00c4ther und Alkohol und sind in Wasser nicht l\u00f6slich, und daher bleibt ein gewisser Teil der Fetts\u00e4uren beim Ausf\u00e4llen in der L\u00f6sung, aus diesem Grunde erfolgt die Verkleinerung des Fetts\u00e4uregehaltes im Niederschlage. Die sehr hygroskopische N-haltige Verbindung (eventuell das Cholin), die in \u00c4ther unl\u00f6slich, in Alkohol weniger, als in Wasser, l\u00f6slich ist, f\u00e4llt aus der \u00e4theralkoholischen L\u00f6sung aus und bewirkt eine Anreicherung des Niederschlags an Stickstoff. Auf eben dieselbe Weise lie\u00df sich auch die Anreicherung des Niederschlages an Glykose erkl\u00e4ren. Jedoch sind noch weitere Versuche anzustellen, um sichere Schl\u00fcsse \u00fcber den Mechanismus der Lecithinglykosef\u00e4llung zu ziehen.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber. 453\nVergleichen wir nun die Lecithinglykose m\u00fcdem Drechselsehen Jecorin der Pferdeleber, so finden wir folgendes Gemeinsames. Beide sind im Wasser l\u00f6slich, jedoch wie das Drechsel-Jecorin, so auch die Lecithinglykose 2. Umf\u00e4llung, nur tr\u00fcbe und erst nach einigem Stehen, unter Aufquellen. Das Jecorin weist ebenfalls einen im Vergleich zum Lecithin kleineren Fetts\u00e4uregehalt und eine Anreicherung an N auf. Bei der Darstellung des Jecorins bemerken wir, da\u00df das rohe Jecorin (I. F\u00e4llung) ebenso wie die Lecithinglykose, nicht vollst\u00e4ndig im \u00c4ther sich l\u00f6sen l\u00e4\u00dft. Das \u00e4therunl\u00f6sliche Jecorin wird ebenso, wie es bei der Lecithinglykose der Fall ist, in Alkohol gel\u00f6st und die L\u00f6sung wird durch \u00c4ther gef\u00e4llt Wird die Extraktion des Jecorins aus getrockneter Leber mit siedendem Alkohol, oder sogar die Aufl\u00f6sung des Abdampfuhgsr\u00fcckstandes des kalten Extraktes mit \u00c4therd\u00e4mpfen (Soxhlet) vorgenommen, so erhalten wir, \u00e4hnlich wie bei der Lecithinglykose, ein Jecorin, das mehr P aufweist, als das Jecorin des kalten Extraktes. Das rohe Jecorin (1. F\u00e4llung), das unter Anwesenheit von Wasser erhalten wird, ist, wie die May ersehe L\u00e8cithingly-kose, \u00e4u\u00dferst hygroskopisch, l\u00f6st sich klar in Wasser und weist einen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dferen N-Gehali auf (P : N.='l : 3,36, = 1:5,3) \u00e4hnlich wie bei der May ersehen Lecithinglykose.\nEs ist daher sehr m\u00f6glich, da\u00df auf eine \u00e4hnliche Weise, wie die Lecithinglykose aus den Zersetzungsprodukten des Lecithins entsteht, auch das Jecorin seinen Ursprung den Zersetzungsprodukten des Lecithins (oder anderer Phosphatide) verdankt. Jedoch kann das eine als festgestellt gelten, da\u00df man nach mehreren Umf\u00e4llungen der \u00c4therl\u00f6sung durch Alkohol aus dem rohen Jecorin (oder durch Behandeln des rohen Jecorins mit hei\u00dfem Alkohol) eine wenigstens in bezug auf den P- und N-Gehalt ziemlich konstante und feste Verbindung das Drechsel-schen Jecorins erh\u00e4lt.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXI.\n30","page":453}],"identifier":"lit37772","issued":"1909","language":"de","pages":"426-453","startpages":"426","title":"\u00dcber Lecithinglykose im Vergleich zum Jecorin der Pferdeleber","type":"Journal Article","volume":"61"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:12.021715+00:00"}