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{"created":"2022-01-31T16:20:13.731722+00:00","id":"lit37779","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Grafe, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 65: 21-52","fulltext":[{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande.\nVon\nPr. E. Grafe, Assistenten der Klinik.\n<Aus <lor medizinischen Klinik zu Heidelberg. Direktor: Prof! Dr. Krehli)\n(Der Redaktion zugegangen am 2i; Januar liiio.)\nDie Zahl der Stoffwechseluntersuchungen bei l\u00e4nger dauerndem Hunger, in denen auch der respiratorische Gaswechsel ber\u00fccksichtigt wurde, ist sehr beschr\u00e4nkt.\nRespirationsversuche sind von den verschiedensten Autoren mit den allerverschiedensten Respirationsapparaten angestellt worden, so von Sadovyen(17) (mit dem Pas hutin-Apparat), von Luciani (9), von Zuntz(8) (mit der Zuntz-Geppertsehen Methode), von Johannson, Landergreen, Sonden und I igerstedt(20) (mit dem Tigerstedtschen Apparat) und von Benedict(l) (mit dem Atwaterschen Respirati\u00f6nskalorimeter in Middletown).\nUnter diesen zahlreichen Versuchen erstrecken sich aber nur zwei bis in die 2. Hungerwoche hinein, die Beobachtungen von Luciani an dem Hungerk\u00fcnstler Succi und die ber\u00fchmte Arbeit von Lehmann, M\u00fcller, Munk, Senator und Zuntz \u00fcber den Hungerer XLetti.\nIn diesen beiden Untersuchungen, die Kohlens\u00e4ure und Muerstoff umfa\u00dften, wurde ein abnorm tiefer respiratorischer Quotient gefunden, der bei Luciani zwischen dem 12. und 30. Hungertage 0,5\u20140,8, im Mittel 0,085 betrug, bei Cetti schon vom b Hungertage an sich zwischen 0,05 und 0,68 bewegte. In beiden F\u00e4llen handelte es sich um ganz kurz dauernde Versuche. Auf Gr\u00fcnd dieser \u00fcbereinstimmenden Befunde ist von Zuntz(8) '-\u2022 180) die Vermutung ausgesprochen, da\u00df .im Hunger die Zersetzung von Fett und Eiwei\u00df nicht in normaler Weise","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nE. Cuafe,\nverliefe, da\u00df \u00abvielmehr ein kohlenstoff- und sauersto\u00dfreicher Rest im K\u00f6rper abgelagert bleibt, oder in den testen Exkrementen entleert wird\u00bb. \\Vegen der normalen Beschaffenheit\ndes Harns und vor allem des normalen Wertes des Quotienten\nf;\nN\nglaubt er die letztere M\u00f6glichkeit ausschlie\u00dfen zu k\u00f6nnen und stellt sich vor, \u00abda\u00df der Sauerstoff, welcher sich in der ausgeatmeten Kohlens\u00e4ure nicht wiederfindet, im K\u00f6rper de^ Hungerers abgelagert wird\u00bb. Diese Ablagerung kann nat\u00fcrlich nur eine tempor\u00e4re sein, da sonst eine wesentliche \u00c4nderung der Zusammensetzung der Leibessubstanz resultieren m\u00fc\u00dfte W\u00e4hrend der Muskelt\u00e4tigkeit soll dann der sauerstoffreiche K\u00f6rper wieder zu C02 oxydiert werden, da nach Leistung von Arbeit der respiratorische Quotient von z. B. 0,60 bis 0,79 ansteigt.\nIm Anschlu\u00df an diese Auffassung eines gegen\u00fcber der Norm qualitativ ge\u00e4nderten Stoffwechsels wird allgemein (vgl z. B. V. NoordenQ2) S. 483) angenommen, da\u00df die von K\u00fclz i7 und sp\u00e4ter vor allen Dingen von Brugsch(3&) und B\u00f6ninger-Mohr(2) genauer studierte Ausscheidung der Acetonk\u00f6rper nicht die einzige Stoffwechselanomalie im Hunger darstelle.\nW\u00e4hrend wir \u00fcber die quantitativen Anteile von Fett. Eiwei\u00df und Zucker am Hungerstoffwechsel, sowie \u00fcber die\nKalorienproduktion und die Zusammensetzung des Hungerharn.s durch zahlreiche \u00e4ltere und neuere Untersuchungen1) in den ersten Hungertagen gut orientiert sind, bed\u00fcrfen die qualitativen Stoffwechselanomalien im Hunger noch weiterer Aufkl\u00e4rung. \u00dcberhaupt fehlen bei l\u00e4nger als 1 Woche, dauerndem Hungerzustand bisher Respirationsuntersuchungen, die sich \u00fcber viele Stunden erstrecken, ganz. ,Ie l\u00e4nger aber die Inanition dauert, um so charakteristischer treten gerade die Erscheinungen hervor, die durch sie bedingt werden. Darum bieten gerade die sp\u00e4teren Stadien ein besonderes Interesse.\nDie Frage nach den qualitativen Ver\u00e4nderungen des Stoff-\n*) Vgl. vor allem die gro\u00dfe Monographie von Bene diel, in d\u00ab*r der Hunger in den ersten Tagen voll ersch\u00f6pfend untersucht ist. Bez\u00fcglich der Literatur bis 1007 sei auf diese Arbeit verwiesen.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande. 2H\nWechsels ist, insofern noch besonders von Wichtigkeit, als aus ihrer Beantwortung sich vielleicht wesentliche Gesichtspunkte f\u00fcr die Kenntnis der Ursache des niedrigen respiratorischen Ouotienten ergeben k\u00f6nnten, wie er von den verschiedensten Autoren, auch von mir selbst, in kurz dauernd\u00e9n Versuchen bei Infektionskrankheiten beobachtet worden ist.\nAus Anla\u00df von Gaswechseluntersuchungen bei Katatonischen, \u00fcber die an anderer Stelle berichtet werden soll, hatte ich dank des au\u00dferordentlich liebensw\u00fcrdigen Entgegenkommens von Herrn Professor Nissl und der freundlichen M\u00fchewaltung seines Assistenten, Herrn Dr. G ruble, Gelegenheit, den Hunger-Stoffwechsel bei einer abstinenten Patientin in schwerem katatonischen Stupor zu \u00bbuntersuchen. Wie aus einer langen Erfahrung der Psychiater hervorgeht, kann man bei sorgsamer Kontrolle des K\u00f6rpergewichts Katatoniker, die jede Nahrungsaufnahme verweigern, im Stupor ohne jeden Schaden l\u00e4ngere Zeit hungern lassen, und es ist ebenso wie hier in Heidelberg an psychiatrischen Kliniken vielfach Sitte, Irre, die sich gegen Nahrungsaufnahme str\u00e4uben, so lange diese ihnen nicht aufzuzwingen, als die Gewichtsabnahme keine bedrohliche ist.\nAus der Krankengeschichte der Patientin m\u00f6chte ich nur die notwendigsten Angaben hier anf\u00fchren:\n.M. K., 27j\u00e4hrige Lehrerin an einer Industrieschule. Ein Bruder leidel an Katatonie, sonst keine Geisteskrankheiten in der Familie.\nErkrankte im Dezember 1908 pl\u00f6tzlich mit Verworrenheit, Desorientiertheit. motorischer Unruhe und l\u00e4ppischem Benehmen.\nVom 7. 12. 1908 \u2014 29. 1. 09 in der psychiatrischen Klinik 'behandelt. Diagnose: Degenerative Psychose(?), wahrscheinlich zu dem Bilde der Dementia praecox geh\u00f6rend.\nNach der Entlassung noch immer psychisch krank (Verfolgungs-idee-n usw.). Ende September 1909 fiel sie in tiefen, fast ganz reaktions-losen Stupor, der w\u00e4hrend der ganzen Untersuchungsperiode Undatierte. Zu Hause die letzten Tage Verweigerung der Nahrungsaufnahme, Urin war nur durch Katheterisrnus zu erhalten, auf Anrede wurde nicht reagiert, ab und zu leichte Muskelspannungen und Neigung zu Negativismus.\nDie Kranke wurde am 1. Oktober in schwer stupor\u00f6sem Zustande in die psychiatrische Klinik aufgenommeh und hatte schon zu Hause seit mehreren Tagen keine* Nahrung mehr bekommen. Der Hungerzustand dauerte bis zum 18. Oktober,","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"K. Grafe,\n2\u00bb\nsodal) die Patientin im ganzen 20\u201422 Tage, also ca. 3 Wochen, abstinent war.\nDurch ein Mi\u00dfverst\u00e4ndnis des Wartepersonals bekam die Kranke am 0. Oktober morgens ein N\u00e4hrklvsma (mit 2 Kidottern, 100 g Zucker und 20 g Kochsalz), das jedoch nach einigen Stunden durch einen Kinlauf angeblich ziemlich vollst\u00e4ndig wieder herausgesp\u00fclt wurde. Wie ein Blick auf die Tabelle I zeigt, ist aber offenbar ein Teil des Zuckers doch resorbiert worden, denn die Ausscheidung der Acetonk\u00f6rper ist rapide heruntergegangen. Im \u00fcbrigen bekam die Patientin w\u00e4hrend der ganzen Versuchszeit t\u00e4glich uur Vs\u20141 1 Kochsalzl\u00f6sung per elysma, von der aber h\u00e4ufig nicht alles behalten wurde.\nDie Untersuchung des Stoffwechsels bezog sich auf Urin und Gaswechsel. Da mit den Wassereinl\u00e4ufen manchmal etwas Kot zum Vorschein kam, kleine Mengen Stuhl auch dem Urin beigemischt waren oder ins Bett entleert wurden, mu\u00dfte von einer chemischen und kalorischen Untersuchung der Faces abgesehen werden. Diese L\u00fccke ist darum nicht so empfindlich, weil einmal die Menge von Kraft und Stoff, die beim Hunger im Stuhlgang zutage gef\u00f6rdert wird, im Verh\u00e4ltnis zum Gesamtumsatz nur eine minimale Gr\u00f6\u00dfe ausmacht, und weil man sich zweitens auf Grund von H\u00fcbners Beobachtungen am Hungerkot ein gen\u00fcgend hinreichendes Bild von den in Betracht kommenden Verh\u00e4ltnissen machen kann. Beim Harn wurde Menge, spezifisches Gewicht, Stickstoff, Aceton und Oxybutters\u00e4ure t\u00e4glich quantitativ bestimmt. Der Harn wurde anfangs durch K\u00e4the- % terismus gewonnen, sp\u00e4ter wurde er spontan von der Patientin entleert, oft so unregelm\u00e4\u00dfig, da\u00df die Menge auf 24 Stunden nur ann\u00e4hernd genau berechnet werden konnte. Betont sei,\n\u2022da\u00df die Patientin niemals Harn ins Bett gehen lie\u00df, soda\u00df in der Dichtung nie Verluste eingetreten sind.\nIn der letzten Hungerwoche wurde t\u00e4glich au\u00dfer den genannten K\u00f6rpern noch Kohlenstoff, Kaloriengehalt und Ammoniakstickstoff im Harne bestimmt. Erw\u00e4hnt sei, da\u00df der Urin niemals Zucker oder Eiwei\u00df enthielt.\nDa dem Urin vom 12.\u201414. X. 09 Kot beigemischt war, und er \u00fcber Nacht in der psychiatrischen Klinik nicht auf Eis","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"25\nZur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Ilungerzust.ande;\naufgehoben war, habe ich im Hinblick auf die gro\u00dfe Gefahr der Zersetzung der stickstoffhaltigen Substanzen, speziell des Harnstoffs durch die Darnibaktcrien an diesen Tagen von einer Ammoniakbestimmung, deren Resultate wohl nicht ganz einwandfrei gewesen w\u00e4ren, Abstand genommen.\nMe | hod i k.\nDie spezifischen Ciewichte wurden teils durch W\u00e4gung, teils areo-r\u00fcclrisch bestimmt, der Stickstoff nach Kjeldalrl, das Ammoniak durch Instillation im Vakuum unter Anwendung von Kalkmilch. Um Zer-* tzungen zu vermeiden, achtete ich streng darauf, da\u00df-\u00fce Temperatur \u2022;s\u00b0 nic,lt \u00fcberstieg. Die Naclidestillation ergab nie mehr irgendwie in Betracht kommende Mengen.\nDas Aceton wurde nach lluppert-Messinger. dieOxybutfer-Miure nach Magnus-Lev y bestimmt (vgl. 18).\nBetont sei, da\u00df stets Doppelbeslimmungen gemacht wurden, nur f'\u00b0i der Oxybutters\u00e4ure standen dazu nicht in allen F\u00e4llen gen\u00fcgende Harnmengen zur Verf\u00fcgung.\nDie Bestimmung des Kalorien- und Kohlenstoffgehaltes im Harn wurden in sehr einfacher Weise miteinander verbunden. Da f\u00fcr den Hungerurin die von Zuntz ausgearbeitete Methode mit Aultr\u00f6pfelung kleiner Mengen von Urin auf Cellul\u00f6sebl\u00fcckchen bei dem hohen, kalorischen Wert der Cellulose und dem niedrigen Brennwert des Harns zu leicht f \u00bb hier geben kann, habe ich folgendes Verfahren eingeschlagen und als zweckm\u00e4\u00dfig gefunden:\n\u00f6O ccm schwachsaurer Urin wurden auf dem Wasserbad \u00fcber niedriger Flamme im Verlaufe von 2-3 Stunden langsam eingedampft, jedoch nicht ganz bis zur Trockene, sondern nur bis zur Konsistenz \u2022mes dickfl\u00fcssigen Breies. Es mu\u00df dabei genau beobachtet werden, da\u00df keinerlei starke Br\u00e4unung oder Schw\u00e4rzung einlritt und da\u00df die Reaktion schwach sauer bleibt.\nDer Brei, der der Hauptsache nach aus Salzen besteht, wird dann ::ul durchgemischt und ein Teil (ich nahm meist V*-\u2019/3) davon in das Matinsch\u00e4lchen der Bombe gebracht. Die Verbrennung war stets eine vollst\u00e4ndige, nur in einem Fall, hei einem Urin, in dem der Reichtum an Mlzen gegen\u00fcber dem verbrennbaren Material besonders gro\u00df war. gelang nr die vollst\u00e4ndige Verbrennung erst, als ich eine kleine Menge Benzol -iure (0.12 g) zu setzte.\nDie Verbrennung wurde in der Bei tlielot-Mah 1er.sehen Bombe vorgenommen.\nNach der Verbrennung lie\u00df ich dann durch ganz langsames successes (innen des einen Ventils die Verbrennungsgase durch zwei Kalilauge--' f\u00e4\u00dfe. wie sie zur Elementaranalyse ben\u00fctzt werden, durchstreichen","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"und dr\u00fcckte dann zum Schlu\u00df noch kohlens\u00e4urefreie Luft durch die Bombe (n\u00e4heres \u00fcber die Methodik vgl. 4b).\nDie Gewichtsdifferenz ergab dann die Menge GO,. die bei der Verbrennung des Urins entstanden war.\nDurch das Eindampfen des Urins in schwachsaurer L\u00f6sung wird das Aceton quantitativ ausgetrieben. Deshalb mu\u00df bei der Berechnung des Kalorien- wie des Kohlenstoffgehaltes nachtr\u00e4glich die entsprechende Korrektur angebracht werden.\nDie Bestimmung des Gaswechsels geschah in einem gro\u00dfen Respi-rationsappar\u00e4te von 2&JL8 1 Inhalt, der den ganzen Menschen aufnahm. Bei der Konstruktion des Apparates, dessen genauere Beschreibung in der dieser vorhergehenden Arbeit sich findet, wurde das Ja quetsche Prinzip des Teilstromabsaugens zugrunde gelegt.\nUm vollkommen luftdichten Abschlu\u00df zu erhalten, verzichtete ich auf die Anbringung einer T\u00fcre und stellte den Kasten mit den Unterr\u00e4ndern in eine mit Paratlin\u00f6l gef\u00fcllte Rinne. Durch Kanten mittels eines Gegengewichts wird der Kasten ge\u00f6ffnet. Die Handhabung des Apparates ist auf diese Weise au\u00dferordentlich leicht, einfach und zuverl\u00e4ssig. \u00d6ffnen und Schlie\u00dfen des Kastens ist das Werk einer Sekunde, Alkoholverhrennungsversiiche ergaben mir f\u00fcr die Kohlens\u00e4ure einen durchschnittlichen Fehler von 0,9 \u00b0/o, f\u00fcr den Sauerstoff von -{- 0,9 \u00b0,u.\nIm ganzen wurden w\u00e4hrend der Hungerperiode an det Patientin 8 Respirationsversuche gemacht, die i\u201420 Stunden dauerten, 5 weitere wurden dann in der ersten Zeit der Nahrungsaufnahme vorgenommen.\nDas Ergebnis der Urinuntersuchungen ist zugleich mit den Gewichten und den respiratorischen Quotienten in Tabelle I eingetragen.\nVollst\u00e4ndig in allen Rubriken ist die Tabelle erst in den letzten Tagen der Hungerperiode, da, wo sich erwarten lie\u00df, dal\u00bb die Ver\u00e4nderungen des Stoffwechsels infolge des Hungers am ausgepr\u00e4gtesten waren. Wie schon oben (S. 21) betont, liegt \u00fcber die erste und den Beginn der zweiten Hungerwoche schon ein gro\u00dfes Untersuchungsmaterial vor, so da\u00df es mir \u00fcberfl\u00fcssig schien, von Anfang an die Untersuchung auf s\u00e4mtliche in Betracht kommende Stoffe auszudehnen.\nWas zun\u00e4chst die Gewichtsverh\u00e4ltnisse betrifft, so f\u00e4llt der au\u00dferordentlich geringe Gewichtsverlust auf. W\u00e4hrend der beobachteten Hungerperiode von 18 Tagen betr\u00e4gt der Gewichtsverlust nur 5,5 kg. Dabei ist allerdings zu bemerken, da\u00df die","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoftwechsels. im protrahierten Hungerzustande. 27\nC v ,\n\u25a02 S \u2018z 77 **s\n-f\u00e4 \u2022\n_\u2022 71\t3\nD - c 7.\n= <2 E3\n3-3\n3-\u00eb\t*\u25a0\n3\n-\t5 Sf:5\n\u00a3 \u00ffE s\n^ i) C\u00ab\n\u2014\nx 3 iP \u00ab5\nS \u00a3\nS l\u00bb\n\t, ^ ^\t\t\t\t\u2014\t\t\u2014\t.\t\u2014\t\u2014\t\u2014*r~-\t-\u25a0\t\t\t\u2014\u2014\t\u2014^\u2014\t\t\t\t\n\tt; a> c \u2022- \"? .5\t\u00ab4* TC\t\t3\t\t\t\tvA,\t\t*\tti*\t\t35\t\t\t\t\tn:\t\u00bb3\n\u20222\t\u00bb \u201c o\ti \u25a0\u00bb\t1\t1 ^\t1\t1\t\t\t1^\t\u00a9\tC0\t. |.\t\t1\t1 |\t(.'; [\t1\tjt\ti\n\t3 o ^\t\u2014\t\t\t\t\t\t\tc\tc\to\t\t\t\t\t\t\td\t\u00a9\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tU ^ i a tt\ti\t1\t1\t1\t1\t1\t\t1\tOl\ttM\tX 4-4\t\t1\t';{ |\t1 1\t1'\t\ti '\n\tSc b\u00df\t\t\t\t\t\t\t\t\tc'\td'\t_\u00a9_\to\"\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\u2022vM\t\t\u00a9\tCO\t\t\t'\u00a9\u201c\t\t\t\t.\t\u2014\t\u2014\u25a0\u2014\n1ml\ttj 5^\tbe\t1\t! 1\tj-\t!\t|\trM l>\tvM\t^-H\t1\u00bb x^\tec\tX ,rv\tvJ. I'\t\u25a0 1.\tJ !\t1 1\tj:\t.1\t\n\t\t\t\t\t\t\t\u2022H\tTT\toi\t\u00bb-!\ttM\tt\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\tC\t\t\t\t\t\tOl\t\u2022to\t\u00a9\t\u00bb-H\t-vM\t\u2014A.\"\tOl\t\t\u25a0 v*:\t\t\t\t\noi\t- .5 rt M\t\u25a01\t1\t1\tI \u2022\tl\t\u2014H X\t\u00a9\t2\t\u00a9\t2g\tX 35\t\t1\t1 1\t1 . 1\t1\ti\t1 1\n\t\u25a0JE _\t\t\t\t\t\trT\tCO\tcrT\tdi\tr^\tl>*\tX\t\t\t\t\t\t\n\t\u2022 sL <u\t_j er\u00a9 = 2,7i sc\t\t*1 V**\tX 35\ttH 1\t1^ vT.\toi\t1^ >3\tV* vi\tr*\tOl Ol\tX \u00a9^\tX\t\"iO Oi Ol\t'xTvjT Ct C5 tm\tOl \u2014 l> ' \u00bb3 \u00a9 ' 4-4\tTT\t3\t\n\t- = :- O.\u00ab* JE T 'M\t\tTM\tOl\tvM\t\u00a9 tM\tc TH\tvfi tH\t3\tv*' *H\tof tH\t\t\u25a0>\u25a0*\u25a0\t\tci d\t\u00a9 \u25a0\u00a9'\u25a0\td\tZu X\t\n\t\u2022\ts tH\t\t\u00ab*M\t*-4\tX\ti ^\tX\t\u00a9\t\u00a9\t\t\t\u20223\ti>.\tx\ti3 s\t\t\t\n\t\u25a0S\u00a75\u00ab>* < -\t\t>3 Ol c\t'i\tX !>\u25a0 \u00a9'\tvM\tOl^\t1 ^ ,cv\ti3 \u00a9_\toi\t*4\u00ab X\t8 1-4\tX Ol\tS \u00a9 -<s\tTM X \u25a0 Ol c o\" cT\t4-4 \u25a0 y \u00a9 ' 2 b Z\t-\t>\tA\n\tr.\u00a3 \u00abj \u0152 g\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t_____\t\t\t\t\t\n\ti ssS '-a\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t1\u00bb\t\t\t\t\t\t\t\n\t5 3 = bl. \u2014\u25a0\u2019 3 :rt 3 -*\u25a0 \u2014 >\u00bb 73 -O\t1\t!\ti\t1\t1\t\t1\t1\t-\t\t\u2022 3\t\u00a9 x#\tf\ti i\t. 1\u2019; 1\ti\t1\t1 ;-f\n\tX ~ X\t0)\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tw\t\t\t\t\t\t\n\tcO _ \u00ab\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\ti \u00cf'C\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t* \t\t\t\t\t\t\nX\tL * ~ \u00a9 ~ = .\u00a3 J 5\t1\t1\ti\t1\t1 1\t1\t1\t1\t<3 x' \u00a9\t1^ r-'\t\u2022T --\u00bb\u00ce\t5\t1\t1 !\t\u00ef, 1\t\u00ee \u00ee\t1\t1 !\n\t*\t* af\t|\tI\ti\t|\t|\t1\t|\t|\t1' X\tr:\tX 1 \"\t\u00bb3\t1.\t1 \u00ee\tI I\t\u00ee\t1\t1 !\n\t-\u00df = x\t\t\t\t\t\t\t\t\t\toi\t\t\t1\ti t\t1 1\ti\t: H\t.II\n\tJ\toi\t\t\t\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\t\tr>.\t\u25a0 C3\t\t\t\t\n\t7Z ?' c/3\t\t\tec\tw7\t\toi\tX\t2?\t*?\tX\tX\tOl\tvM\tX \u00ee*\t>3 X\tX\t\t\n\u2014\tbe c_ v-4. ?i\tX\t\t\tX l>\t\t;;\u2022\tOJ\t\tX\t*3 v\u00abT\t\tx \u00a9\t\u2022X\tv*!' oi -i\t\u00a9\tV*. >-! oi\tOl x\u201d\tl~ oi\t' * 2'\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t1 o '\t_\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n.6\tIIs \u00ce\tw\t2\t2 w\tOl T-t\to 3r\t\u00bb\tX X\t2\t>3 3t \u00a91\tOl \u00a9 \u20144\tOl \u00bb\u2014i\to\tvMr \u2022 5 tm\t8 8 tH m\tIj4 '35 2 \u00a9 1-4\t174\tX\t1^ X CJ. x\n\t. <U\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t|I|2 1\t2 JC\ts X\t|\t\u2022 3\to\tS Ol\tec\t,2\t\u00a9 >3 Ol\t\u00a9 *3 vj\u00bb\tX.\t2\t.8 ; t \u2022*\t,<->\t/T> \u00f6i * MT\t1 ' Ol\ts X\t|\t2 2 x d\n\tC\tOl\toi\t\t\t\t\t\t+4\t\u2022\u2014*\t\t\t\t<TJ\t\t^ '\t\t\t\t\n\ti\t~\tbl i, T\t\t\t>3^\tC\tol\t.3.\t;\t\u25a0,q\t.3\tC>\t\u20223\t\u2022ft\t.3\t\u2022c .\u00bbc\toi \u00a9\t,*\t\u2022 3\t;.q w\n\t.\t- 1 -5\t!\u00a7\tOl\toi\toi \u00bb3\t\u00bbft\toi \u00ab3\toi <3\ttH\tO\t\t2\tv\u00c7\t\t\u00bbT1 <m\t2 ,2\t3'\t8-\t~ .2\n\t\tt>\t\u00a9*\toi tT\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t~ \" -bt\t\t\t\t\t\n^ i\ttc\t1\t|\t1\tcc\tVM\t\u00bbft\tCO\t1^\tX\tC7\t\t_\tC2\t\t\t\t\t\n\u2022 i\tc.\t^ .\ti\t\t1\tT-*\t\t\tTM\tT\u2014\u2022\t\u2014\t\u2014\tOl\tOl\t\t\t\t\t\t\n\tIC\t'=\t\tTM\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tTT\t\t\t\ti '\tx d\n\t\u00a3\t_a\t\t\t\u00c4\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t3\t3\t!\t1\t\u00ce\t\u00a9\t\u2014*\toi\tX\t\ti3\tw\t\tX\t\u2022 ci.\t\u00a9 ~\tci d\tvT\t,3'\t1 >\n- X\n\u2014\t\u2014 71 Ol Ol Ol Ol Ol ?l ?!","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"Kranke die ersten Hungertage, in denen das Gewicht meist am raschesten f\u00e4llt, au\u00dferhalb der Klinik zubrachte. Sichere Gewichtsangaben lie\u00dfen sich aus dieser Zeit dabei nicht erhalten.\nVor\u00fcbergehend tritt w\u00e4hrend der Hungerzeit sogar eine (iewichtsvermehrung auf (vom 9.\u201412. X. um 0,5 kg),\nKin derartiges Verhalten ist nicht neu und zuerst von Tuczek(21) beschrieben. Die Ursache ist Wasserretention, deren Zustandekommen vorl\u00e4ufig noch ungekl\u00e4rt ist. Von der Kinfuhr von DA\u00bb\u20142 1 wurde meist ein gro\u00dfer Teil vom K\u00f6rper zur\u00fcckbehalten.\nDa\u00df es sich lediglich um Wasserretention handelt, beweist auch der rapide Gewichtssturz, der etwa eine Woche nach Beendigung der Hungerperiode eintrat, als die Patientin fast s\u00e4mtliche Nahrung erbrach und auch keinen Wassereinlauf mehr behalten konnte. Inder Zeit vom 20. X.\u20143. XI. 09 sank das Gewicht rasch um 5 kg bis auf 15,5 kg, ohne da\u00df eine Vermehrung des Stickstoffs im Urin oder sonst eine vermehrte Kinschmelzung von K\u00f6rpergewebe zu finden war. In dieser Zeit verlor die Patientin offenbar den gr\u00f6\u00dften Teil des im Hungerzustand retinierten Wassers.\nDie quantitativen Verh\u00e4ltnisse der Stickstoffausscheidung stimmen gut mit den Beobachtungen bei anderen Hungerpersonen \u00fcberein.\nBeider fehlen zum besseren Vergleich in der Literatur bisher \u00e4hnliche l\u00e4ngere systematische Untersuchungsreihen bei Frauen. In letzter Zeit ist durch Brugsch-Hirsch(3b) in einem Versuch an der Hungerk\u00fcnstlerin Sehenck diese L\u00fccke z. T. ausgef\u00fcllt, meine Zahlen liegen den von ihnen erhaltenen ziemlich nahe. Was die M\u00e4nner betrifft, so liegen ja bei Suc ci mehrere bis in die 3.\u20141. Hungerwoche sich erstreckende Untersuchungen vor. Gegen\u00fcber diesen Zahlen sind die von mir gefundenen Werte etwas niedriger, im ganzen um etwa 20\u00b0/o.\nWie es auch sonst im Hungerzustande gefunden wird, sinkt die Stickstotfausscheidung mit kleinen Demissionen langsam ab. 1,53 g pro die ist der niedrigste von mir beobachtete Wert. Die h\u00f6chste Zahl von 10,82 g findet sich am folgenden Tage. Das erscheint auf den ersten Blick sehr auffallend und","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten llungeizustande.\t29\n.schwer verst\u00e4ndlich. Vergleicht man jedoch die Ausscheidungsmengen des Trins an beiden Tagen, so ergibt sich ein Ansteigen der Harnmenge um das Vierfache. Die Abh\u00e4ngigkeit der N-Ausscheidung von der Gesamtharnausscheidung ist aber bekannt und gibt die Erkl\u00e4rung auch in meinem Talle. Hei der Beurteilung der Stickstoffwerte vom 18 \u201420. X. ist zu bedenken, da\u00df mit dem 18. mittags die Hungerperiode zu Ende war, und da\u00df in der Zeit nachher zun\u00e4chst nur Zuckerl\u00f6sung durch die Schlundsonde gegeben wurde, die f\u00fcr sich allein den Kalorienbedarf vollkommen gedeckt h\u00e4tte. Beider wurde in oft voll-, kommen unkontrollierbarer Weise (viel Speichelbeimengung, Erbrechen erst nach 1\u20142 Stunden usw.) ein gro\u00dfer Teil\u2019der zugef\u00fchrten Menge wieder ausgebrochen. Trotzdem ist der Einflu\u00df der Kohlenhydratzufuhr, besonders in den ersten Tagen, evident. Da, wie die Respirationsversuche ergaben, der. Zucker verbrannt wird, kann Eiwei\u00df gespart werden, und so sinkt der Stickstolfgehalt im Urin auf den au\u00dferordentlich geringen Wert von 1,057 g N pro Tag oder 0,0215 g pro l kg K\u00f6rpergewicht herab. Diese Zahl w\u00fcrde also das \u00e4u\u00dferste Eiwei\u00dfminimum f\u00fcr den Organismus der Patientin darstellen.\nVom 26. X. 09 an wurde durch die Schlundsonde 11 Caseinaufschwemmung eingegossen mit einem kalorischen Gehalt, der dem Energieverbrauch des Organismus pro 21 Stunden ent-, sprach. Beider wurden teils vor. teils 1\u20142 Stunden sp\u00e4ter w\u00e4hrend des direkt anschlie\u00dfenden Versuchs im Respirationsapparat gro\u00dfe, nicht genau mehr zu bestimmende Mengen des eingef\u00fchrten Caseins wieder erbrochen. Da eine, wenn auch nur geringe Steigerung der Oxydation eintriit (vgl. Tab. III), ist jedenfalls eine gewisse Menge N im Organismus zur\u00fcckgeblieben. Dem entspricht auch der Anstieg der N-Ausscheidung von 3,05 auf 6,355 g. Da die Mehrausscheidung wohl in keinem Verh\u00e4ltnis zu der zur\u00fcckgebliebenen Menge Casein im Organismus steht (im ganzen waren 37,45 g N eingef\u00fchrt ), so mu\u00df wohl eine ziemlich erhebliche Aufspeicherung von N im K\u00f6rper stattgefunden haben. Beider mu\u00dfte von weiteren Versuchen mit Nahrungsaufnahme im Anschlu\u00df an die Hungerperiode zun\u00e4chst abgesehen werden, da infolge des Erbrechens der Pa-","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nE. Grafe,\ntientin die Durchf\u00fchrung quantitativer Bestimmung zun\u00e4chst unm\u00f6glich war.\nNach den bisher Vorliegenden Beobachtungen an hungernden Personen (vgl. Literatur bei v. NoordenQ2) S. 516), war zu erwarten, da\u00df der Stickstoff im Harn nicht wie in der Norm, nahezu ganz als Harnstoff ausgeschieden wird. Es stieg meist bei den bisher untersuchten Hungerpersonen sowohl der Prozentgehalt an Aminos\u00e4uren- wie vor allem an Ammoniak. Da dem letzteren K\u00f6rper eine besondere Bedeutung zukommt, habe ich in den letzten Hungertagen auch den Ammoniakstickstoff bestimmt und dabei au\u00dferordentlich hohe Werte erhalten, die noch weit h\u00f6her liegen wie die schon hohen Zahlen von Brugschi2). Am 16. X. w\u00fcrden von der Patientin 2,616 g NH-j-N, d. h. ;)7,7\u00b0/o des Gesamtstickstoffs als Ammoniak ausgeschieden.\t1\nDie Ursache der vermehrten Ammoniakausscheidung ist die starke Acidose des Organismus. Die Ausscheidung von Aceton im Hunger harn ist schon seit v. Jak sch\u00bb) bekannt und bei den Hungerversuchen an Getti und Breithaupt von I*. M\u00fcller eingehend studiert, dagegen fehlten bis vor kurzem genaue quantitative Angaben \u00fcber die Ausscheidung von \u00df-Oxy-butters\u00e4ure, die zuerst Kiilzf7) bei Inanition fand. Brugsch(3ai ist der erste, der sie bisher w\u00e4hrend des 20. \u201430. Hungertags bei Succi approximativ aus der Linksdrehung des Harns berechnet hat, B\u00f6ninger und Mohr(2) bestimmten sie zum ersten Male quantitativ. Mir schien nun vor allem f\u00fcr die Beurteilung des respiratorischen Quotienten eine genaue quantitative Bestimmung der \u00df-Oxy butters\u00e4ure von gro\u00dfer Wichtigkeit. Die von mir gefundenen Werte sind in Stab 11 der Tabelle I zusammengestellt\nEs zeigt sich, da\u00df bereits am 6.\u20147>Hungertag, andern meine Untersuchungen begannen, eine Ausscheidung von 10 g pro die sich findet. Der dann folgende Sturz auf 1,54 g ist offenbar bedingt durch die ganz geringe Nahrungszufuhr, die, wie oben erw\u00e4hnt, versehentlich am 5. X. 09 per Klysma stattfand. Obwohl sch\u00e4tzungsweise davon nur geringe Mengen im Organismus zur\u00fcckgeblieben sein k\u00f6nnen, gen\u00fcgen diese doch, das gewaltige Sinken der Acetonk\u00f6rperausscheidung hervor-","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande,\t31\nzurufen. Nach den bisherigen Vorstellungen ist diese Wirkung in erster Linie den Kohlenhydraten zuzuschreiben.\nKs steigt dann vom 6. X. an die \u00df-Oxybutters\u00e4ureaus-scheidung ziemlich rasch auf Werte bis \u00fcber 14,09 g pro die Nach Einfuhr von Zucker am 18. X., wobei auch nur ein paar Gramm im Organismus zur\u00fcckgeblieben sein k\u00f6nnen, findet ' in starkes Absinken von 9,08 auf 4,807 g statt. In Anbetracht des Ansteigens der Urinmenge um das 4 lache erscheint die Zahl noch etwas zu hoch und enth\u00e4lt wohl noch einen gro\u00dfen leil der Oxybutters\u00e4ure, die in den Tagen vorher mit geringer Diurese im K\u00f6rper sich angesammelt hatte. Es gilt f\u00fcr die Ausscheidung der Acetonk\u00f6rper dieselbe Abh\u00e4ngigkeit, von der Gesamturinmenge wie beim Stickstoff. Der Einflu\u00df der geringen Zuckerverbrennung ist nur ein vor\u00fcbergehender : da am n\u00e4chsten Tage das Erbrechen bei Eingie\u00dfung von Zucker sich wiederholte, kommt es vor\u00fcbergehend noch zu einem Ansteigen der Oxybutters\u00e4ureausscheidung, die in dem Ma\u00dfe, als in den folgenden Tagen Zucker im Organismus zur\u00fcckbehalten wurde, allm\u00e4hlich auf minimale Werte sich reduzierte.\nBei der Berechnung der Mengen von Ammoniak, die durch Oxybutters\u00e4ure nicht gebunden werden, ergibt sich f\u00fcr die Tage vom 15.\u201419. X. ein \u00dcberschu\u00df ungebundenen Ammoniakstickstoffs von 2,665 g = 29,76 % der Gesamtmenge.\nUnter der Annahme, da\u00df im H\u00f6chstf\u00e4lle ca. 10\".\u00ab\u00bb des Stickstoffs auch im normalen Harn, der nur Spuren von Oxybutters\u00e4ure enth\u00e4lt, als Ammoniakstickstoff ausgeschieden werden k\u00f6nnen, bliebe noch immer ein \u00dcberschu\u00df von ca. 20% oder 9,335 g pro Tag, der in anderer Bindung im Urin vorhanden sein mu\u00df. Zu einer \u00e4hnlichen Annahme war auch Drugsch(3a) gedr\u00e4ngt, der auch keine \u00dcbereinstimmung zwischen Ammoniak-stickstoff und der approximativ berechneten Oxybutters\u00e4ure linden konnte; umgekehrt gen\u00fcgte in B\u00f6ningers und.Mohrs(8) fall das Ammoniak nicht zur Abs\u00e4ttigung der S\u00e4ure. Es verhalten sich offenbar die verschiedenen Versuchspersonen ganz verschieden. Ob Harns\u00e4ure allein ausreicht, das S\u00e4uredefizit in meinem Falle zu decken, scheint mir sehr unwahrscheinlich. M\u00f6glich w\u00e4re, da\u00df im Hunger im Gegensatz zum Diabetes,","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"bei 'dem Ammoniak- und Oxybutters\u00e4ureausscheidung fast stet* Hand in Hand gehen, die Harnstoffsynthese noch st\u00e4rker leiden kann, wie der Abbau der Acetonk\u00f6rper.\nDie Ausscheidung von Aceton und Acetessigs\u00e4ure, die in Aceton \u00fcbergef\u00fchrt war, ist in Stab 10 der Tabelle Nr. I registriert Sie erreicht ziemlich hohe Werte, die bis 1,58 g ansteigen, bietet aber sonst keine Besonderheiten. \u00c4hnlich wie beim Diabetes sinkt erst die Acetonausscheidung und dann die Oxybutter-s\u00e4ureabgabe im Urin. Es steht das mit der bisherigen Auffassung, da\u00df der Abbau der Fettk\u00f6rper, der Hauptquelle der Acetonk\u00f6rper, von der Oxybutters\u00e4ure zu Acetessigs\u00e4ure bezw Aceton absteigt, durchaus in Einklang.\nIn der Atemluft habe ich das Aceton nicht bestimmt: nach den bisherigen Untersuchungen in dieser Richtung ist jedoch anzunehmen, da\u00df die durch die Lungen abgegebene Aeetomnenge nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtacetoii-ausscheidung betr\u00e4gt (12) (S. 532). B\u00f6ninger und Mohr(-) fanden allerdings in ihrem Falle normale Verteilung. Einen deutlichen Acelongeruch habe ich bei meiner Versuchsperson nie entdecken k\u00f6nnen, f\u00fcr die Beurteilung des respiratorischen Stoffwechsels spielt die wahrscheinlich geringe, ausgeatmetc Menge keinerlei Rolle. Die Hungeracidose hat die allergr\u00f6\u00dfte \u00c4hnlichkeit mit der diabetischen Acidose und ist wohl wie diese; am richtigsten als Ausdruck eines starken Kohlenhydrathungers aufzufassen, wenn auch vielleicht bei der diabetischen Acidose in schweren F\u00e4llen noch andere, bisher unbekannte Momente in Betracht kommen.\nAuch beim Diabetes gen\u00fcgen in leichten F\u00e4llen oft ganz geringe Mengen von zugef\u00fchrten Kohlenhydraten, um die Acidose, die im Diabetes allerdings sehr viel h\u00f6here Grade wie im Hunger erreichen kann, herunterzudr\u00fccken oder zu beseitigen. Allerdings scheint es notwendig zu sein, da\u00df der Zucker auch tats\u00e4chlich verbrannt wird.\nDie Ursache des merkw\u00fcrdigen Einflusses des Zuckei -auf den Abbau des Fettes im Organismus ist vorl\u00e4ufig noch durchaus r\u00e4tselhaft.\nBei der Kohlenstoffausscheidung im Urin interessieren","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis, des StofTweclisejs im (irotraliieiton llun^erzusiande.'\t33\nweniger die Gesamtmengen, die in meinem Kalle wohl wegen der starken Acidose etwas h\u00f6her sind wie bei den bisherigen 1 lungerstoffwechselversuehen, als ihr Verh\u00e4ltnis zur Gesamt-, kohlenstoffausscheidung des K\u00f6rpers und zur Slickstofl\u00e4us-seheidung im Urin.\nWas den ersteren Punkt betrillt, so betr\u00e4gt beim nor- \u2019 malen Menschen die AusscMtdimg von Kohlenstoff durch den Harn 5\u20140\u00b0/o des Gesamt-G, in den ber\u00fchmten Hungerversuchen an Cetti und Hreithaupt waren es etwa 6\u00b0/o. Meine Zahlen sind etwas h\u00f6her und bewegen sich zwischen 0,29 und 7,43b 0. bei der Berechnung der Gesamtkohlenstot\u00eeausseheidung ist der minimale Gehalt des Hungerkots an G, den ich aus den oben angegebenen Gr\u00fcnden (vgl. S. 2'h nicht mitbestimmt habe, unber\u00fccksichtigt geblieben.\nDer Quotient N ist (vgl. Tab. 1. Stab 13) au\u00dferordentlich hoch und erreicht einmal sogar den Wert 2,0. Nach den\nUntersuchungen von H\u00fchner schwankt der Wert beim\n\\ ? ;\nMinden, nicht hungernden Menschen zwischen 0,0 und 0,7 (1 * u. 0*\nDer neuesten Untersuchung \u00fcber diesen Gegenstand von K. Magnus-Alslebenf10) entnehme ich die Zahlen 0.7\u20141,0 als Grenzwerte beim Gesunden. Gegen\u00fcber diesen Normalzahlen bedeuten meine Werte eine au\u00dferordentliche Steigerung, die nur als Ausdruck einer qualitativen Ver\u00e4nderung des Kohlen-stollwechsels im Hunger aufzufassen sein kann. Gegen\u00fcber der Norm mu\u00dfte ein G-reicher, N-freier K\u00f6rper in betr\u00e4chtlichen Mengen ausgeschieden sein. Ks ist klar, da\u00df dies nur die Acetonk\u00f6rper sein k\u00f6nnen. Tats\u00e4chlich sinkt nun, wenn man von dem Gesamtkohlenstoff des Harns den auf Acetonk\u00f6rper\nentfallenden Wert abzieht, der Wert \u00a3 sehr erheblich auf unternormale Werte.\nfcrst wenn man von dem Gesamt Stickstoff den Ammoniak-stickstoff abzieht, erh\u00e4lt man die in Kolonne 14 der Tabelle I /Aisammengestellten Werte, die in die Breite der Normalzahlen von H\u00fcbner und Magnus-Alsleben fallen.\nDaraus geht hervor, da\u00df sich im Hungerharn, abgesehen\nMoppc Scyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXV.\t'\tH","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"K. (i ruf\u00eb.\n\u2022\t\u00bb 9\n\u2022\tH\nvon der beschriebenen Acidose und der durch sie bedingten, vermehrten Ammoniakausscheidung keine irgendwie erhebliche anderweitige StoITweel 1 selabnormit\u00e4t nachweisen l\u00e4\u00dft.\nDamit ist selbstverst\u00e4ndlich nicht ausgeschlossen, da\u00df kleinere Mengen abnormer Stoll'wechselprodukte im Hungerharn den K\u00f6rper verlassen, aber sie w\u00fcrden dann f\u00fcr die Beurteilung der quantitativen stofflichen Umsetzungen ohne Bedeutung sein. Jedenfalls kann man zur Erkl\u00e4rung der abnormen\np;\nWerte des (Quotienten. ^ , wie Magnus-Alsleben(10i bei Infektionskrankheiten sie fand, nicht den Inanitionszustand als solchen heranziehen, was Magnus-Alsleben selbst auch nicht tut.\nIn der Tabelle II sind die wichtigsten Resultate der Respirationsversuche w\u00e4hrend der Hungerperiode zusammengestellt, ferner die Berechnungen des Kraftwechsels.\nDie ausf\u00fchrlicheren Versuchsprotokolle sind im Anh\u00e4nge mitgeteilt.\nDie Zahlen f\u00fcr Kohlens\u00e4ure und Sauerstoff sind in Slab k und f) reduziert auf die allgemein \u00fcblich gewordene Normaleinheit 1 kg und 1 Minute. Die Werte f\u00fcr den Sauerstotfvei-brauch schwanken in ziemlich weiten Grenzen : der niedrigste Wert ist 3,5, der h\u00f6chste 1,65 ccm pro 1 kg in 1 Minute.\nBei Beurteilung der hohen Zahl ist allerdings zu bedenken, da\u00df dieser Wert bei einem Versuch von 22 Stunden Dauer erzielt wurde. W\u00e4hrend der ersten 10 Stunden verhielt sich die Patientin im allgemeinen ziemlich ruhig und zeigte nur m\u00e4\u00dfige Muskelspannungen. Der SauerstofYverbrauch betrug 4,13 ccm. W\u00e4hrend der \u00fcbrigen Stunden bestand zum Teil eine sehr erhebliche Unruhe mit Krampfzust\u00e4nden der Atemmuskulatur und starken Spasmen der Lippen und Verzerrung der Gesichtsmuskeln ; infolgedessen stieg die aufgenommene Sauerstoffmenge auf 1,01 ccm. Der respiratorische Quotient wurde durch die st\u00e4rkere Bewegung nur ganz unwesentlich alteriert, er stieg von 0,713 auf 0,718.\nAuch in dem Versuche am 14. X. 00 war die Patientin stellenweise sehr unruhig, setzte sich verschiedentlich im Bett auf und wiegte den Oberk\u00f6rper hin und her. Am ruhigsten,","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzuslande. 35\n\u2022*.') Inter der Annahme, da\u00df der respiratorische Quotient in diesem Falle eine Beteiligung von Glykogen am Verbrennungsprozesse bedeutet, w\u00fcrden 11.17 g St\u00e4rke mit 46,9, Kalorien verbrannt sein. ~","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"m\nK. (iraTe.\n: - i\ngr\u00f6\u00dftenteils \u00fcberhaupt regungslos Schlafend verhielt sie sich in den Versuchen vom 4., 12., 13. und 15. X.\nSo sind also die Differenzen der Werte, die \u00fcbrigens durchaus nicht gr\u00f6\u00dfer sind wie z. B. bei den Zahlen von Zuntz bei Breithaupt, wohl im wesentlichen durch die wachsende Art der Bewegungen und Muskelspannungen zu erkl\u00e4ren. L\u00e4\u00dft man die beiden abnormen Werte vom 8. u. 14. X. fort, s\u00ab> zeigt sich doch im ganzen ein Ansteigen des Sauerstoffverbrauchs pro K\u00f6rper-Kilo und Minute.\nHin besonderes Interesse beanspruchen die Werte des respiratorischen Quotienten (Stab 6). Bekanntlich lagen sie in den Beobachtungen bei den Hungerk\u00fcnstlern Breithaupt. Cetti und Suc ci unterhalb 0,700, herabgehend bis 0,5. Dies\u00ab Erscheinung trat bei Cetti schon am 2., bei Breithaupt am 5. Hungertage auf.\nZur Erkl\u00e4rung wird von Zuntz die oben (S. 22) erw\u00e4hnte Hilfshypothese gemacht. Er beruft sich zur St\u00fctze dieser Annahme auf Tierversuche. Die Richtigkeit der Annahme vorausgesetzt, w\u00e4re auf diese Weise ein Herabgehen des respiratorischen Quotienten bis 0,64 rechnerisch m\u00f6glich. Auch ich fand bei meiner Hungernden, allerdings erst vom 15. Hungertage ab. ein Herabgehen des respiratorischen Quotienten unter den Wert von 0,707, der bei ausschlie\u00dflicher Fettverbrennung zu linden ist. Da aber immer kleine Mengen Eiwei\u00df neben Fett verbrennen, m\u00fc\u00dfte der Wert des respiratorischen Quotienten mindestens 0,71;)\u20140,720 unter normalen Umst\u00e4nden betragen. W\u00e4hrend Zuntz Werte bis 0,65 fand, ist meine niedrigste Zahl 0,691.\nDarin kommt zweifellos eine qualitative \u00c4nderung des Sto\u00df Wechsels gegen\u00fcber der Norm zum Ausdruck, und es fragt sich, ob man gen\u00f6tigt ist, zu der bisher noch unbewiesenen Annahme einer erheblichen Glykogenbildung aus Eiwei\u00df im Hunger seine Zuflucht zu nehmen, oder ob es gelingt, durch wohlbekannte Vorg\u00e4nge im hungernden Organismus diesen abnormen Wert ausreichend zu erkl\u00e4ren.\nZu diesem Zwecke habe ich in Stab 7\u20149 der Tabelle II eine Reihe von Korrekturen ausgerechnet, um den Wert de.' respiratorischen Quotienten zu erhalten nach Abzug aller be-","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Zu;' Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten IInnern zustande.\t.\u201817\nkannten Faktoren, die auf ihn einwirken. (Fin Beispiel der Berechnung siehe den Anhang S. 47.)\nln Stab 7 ist berechnet, um wieviel tiefer der respiratorische Quotient sinkt, wenn die auf Eiwei\u00df entfallenden Oxy-\u2018ationsprozesse in Abrechnung gebracht werden.\nDie Korrekturen des respiratorischen Quotienten, die man erh\u00e4lt, wenn die Acetonk\u00f6rper als oxydiert und durch die Lungen ansgeschieden gedacht sind, enth\u00e4lt Stab 8. Diese Korrektur ist notwendig, um den Einflu\u00df dieser StotTwechselaoomalie aus-zuschalten. Die 3. Korrektur bezieht sich auf den mittleren m\u00f6g-achen Fehler des respiratorischen Quotienten bei meinem Apparate unter Zugrundelegung der Resultate der Alkoholverbrennungsversuche.\nDie so korrigierten Zahlen enth\u00e4lt Stab 10. Wenn eine noch unbekannte Anomalie des respiratorischen Stoffwechsels in einem irgendwie erheblichen Grade vorhanden w\u00e4re, m\u00fc\u00dfte 'ie wohl in diesen Zahlen zum Ausdruck kommen.\nTats\u00e4chlich aber findet man, da\u00df die Werte mit dem respiratorischen Quotienten f\u00fcr Fett, der ca. 707 betr\u00e4gt, \u00fcber-cinstimmen, der Durchschnittswert ist 0,706.\nEs besteht also bei i\u00e4ngerdauernden Versuchen keinerlei Notwendigkeit zur Erkl\u00e4rung des subnormalen respiratorischen Ouotienten eine hypothetische Entstehung von Glykogen aus ft wei\u00df in irgendwie nennenswerter Menge anzunehmen, sondern als Ursache ist lediglich die starke Acidose des. hungernden Organismus anzusprechen.\nEs lie\u00dfe sich nat\u00fcrlich annehmen, da\u00df w\u00e4hrend der Ver--uchszeit eine Menge von Glykogen sich gebildet h\u00e4tte und da\u00df ?enau die gleiche Menge wieder kurz darauf zersetzt w\u00fcrde, soda\u00df der Endeffekt dieses Sto\u00df Wechselspiels = 0 w\u00e4re, aber mir erscheint wenigstens f\u00fcr meinen Fall eine derartige Erkl\u00e4rung mindestens etwas gek\u00fcnstelt. Benedict (Q) S. 465) -Oaubt in 2 F\u00e4llen von 43 untersuchten Hungertagen der ersten Woche eine geringe Neubildung von Glykogen (25,7, bezw. ,(>.8g) gefunden zu haben auf Grund von Berechnungen mit meinen Standartgleichungen, ln dem ersten Falle wird jedoch von \u00dfenedict selbst f\u00fcr m\u00f6glich gehalten(0) S. 514), da\u00df die Sauer-","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"K. Grafe.\nSK\nstof\u00efbestimmung nicht richtig war, da die auf Grund der C-. 0-und H-Bilanz berechneten Werte f\u00fcr die Kalorienproduklion um -j~ -M0/'0 von der direkt gemessenen W\u00e4rmeabgabe abwichen. Im zweiten Falle liegt die Menge wohl innerhalb der Grenzen von Fehlern, die eine Berechnung auf Grund von zahlreichen, doch nie absolut und f\u00fcr alle F\u00e4lle genauen Standart -zahlen notwendig mit sich bringt. Fm ein Beispiel zu nennen, sei angef\u00fchrt, da\u00df auf Grund von Standartzahlen die Zuntzsclm Schule als respiratorischen Quotienten f\u00fcr Fett 0,707 berechnet, w\u00e4hrend Benedict auf Grund seiner Zahlen 0,711 findet. Innerhalb solcher Verschiedenheiten der Berechnungsart liegt aber der von Benedict gefundene Wert von 10,8 g angeblich neu-gebildeten Glykogens. Die Frage, inwiefern eine Entstehung von Glykogen aus Eiwei\u00df oder Fett auch normalerweise odei im Hunger vorkommt, m\u00f6chte ich hier nicht weiter ber\u00fchren und verweise diesbez\u00fcglich auf Pfl\u00fcgers ber\u00fchmtes Buch \u00fcber das Glykogen. Einwandfrei bewiesen scheint mir bisher die Entstehung von Glykogen aus Eiwei\u00df im Hunger noch nicht, wenn auch die M\u00f6glichkeit nat\u00fcrlich nicht geleugnet werden kann, nachdem die Frage f\u00fcr den Diabetes heute wohl im bejahenden Sinne entschieden ist. Da\u00df auch ein sehr niedriger respiratorischer Quotient nicht mit einer Glykogenbildung Hand in Hand zu gehen braucht, ist erst vor kurzem durch Weinland und Bi eh 1 ( ) sowie IIari (l\u00f6) bewiesen.\nDie beiden ersten Autoren fanden beim Winterschlaf des Murmeltieres einen respiratorischen Quotienten von 0,12\u2014o.ijp und niemals eine Zunahme des Glykogens.\nHaris Untersuchungsobjekt war die winterschlafende Fledermaus. Die meisten seiner Quotienten gingen kaum unter 0,7 herab, nur bei einem Tier lag er um 0,5; auch bei diesem konnte er keine Glykogenbildung feststellen.\nAlle derartigen Untersuchungen haben allerdings das Mi\u00dfliche an sich, da\u00df die Glykogenbestimmungen nicht an demselben Tiere unter verschiedenen Verh\u00e4ltnissen vorgenommen werden k\u00f6nnen, und da\u00df die zum Vergleich herangezoger.eu Normalzahlen sehr stark schwanken k\u00f6nnen. Au\u00dferdem kann Zucker auch in anderer Form vorhanden sein.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hun^er/.uslaiult'.. 30\nEs ist von Zuntz betont worden, dal) derartig tiefe respiratorische Quotienten, wie er sie fand (bis 0,1)5), nur bei absoluter Muskelruhe erhalten werden, ln einem groben Teil meiner Untersuchungen bestand allerdings eint*' solche nicht, jedoch lag in den Untersuchungen vom 12. und 13, Oktober die Versuchsperson den allergr\u00f6\u00dften Teil der Zeit in tiefem Schlafe und regungslos still im Apparat, ohne da\u00df von Spasmen etwas zu sehen war.\nIch glaube also, da\u00df in diesen beiden Fallen die Bedingungen. wie sie Zuntz und seine Sch\u00fcler f\u00fcr exakte Untersuchungen des sogenannten Grundumsatzes f\u00f6rdern, nahezu erf\u00fcllt waren, und trotzdem sprechen die respiratorischen Quotienten f\u00fcr keine hypothetische Abnormit\u00e4t des Hungerstoff-wechsels.\nWie wenig in meinen Versuchen st\u00e4rkere Bewegung \u00bb\u00bbinen Einflu\u00df auf den respiratorischen Quotienten aus\u00fcbt, zeigt, der Versuch vom 8. X., wo, wie schon oben erw\u00e4hnt, trotz ziemlich gro\u00dfer motorischer Unruhe der respiratorische Quotient im zweiten Teil des Versuchs nur von 0,713 auf 0,718 stieg.\nBei Beurteilung der respiratorischen Quotienten von 0,7i bis 0.78, die Zuntz nach Arbeitsleistung bekam und als bedingt durch Glykogenverbrennung ansah, ist als sehr wesentliches Moment in Betracht zu ziehen, da\u00df durch die Arbeitsleistung eine Hyperventilation der Lunge eintritt (das Atemvolumen stieg bis aufs Doppelte) und damit eine vermehrte Ausscheidung von Kohlens\u00e4ure gegeben ist, die bei kurzer Versuchsdauer den respiratorischen Quotienten ziemlich erheblich in die H\u00f6he treibt.\nWodurch die Differenzen zwischen den von Luciani und Zuntz erhaltenen respira torischen Quotienten und den von mir gefundenen Zahlen bedingt ist, l\u00e4\u00dft sich nat\u00fcrlich nicht sicher entscheiden. M\u00f6glich ist, da\u00df die Verh\u00e4ltnisse der Umsetzungen bei Sued, Cetti und Breithaupt andere waren wie bei meiner Kranken: es ist immer gef\u00e4hrlich, die in einem Falle erhobenen Befunde zu verallgemeinern, f\u00fcr m\u00f6glich halte ich .jedoch auch, da\u00df der Unterschied begr\u00fcndet ist in der andersartigen Methodik. Die M\u00e4ngel der Lucia ni.sehen Methodik","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nK. Grafe,\nsetzt Zuntz(8) eingehend auseinander. Die Einw\u00e4nde gegen die Ziint zsehe Methodik bei (jualitativen \u00c4nderungen des Stoffwechsels (und eine solche ist die Acidose) sind vor allem von K\u00fchner hervorgehoben und Magnus-Levy, einer der besten Kenner dieser Methode, r\u00e4umt ihnen eine gewisse Berechtigung ein ((n) S. 210). So w\u00e4re es m\u00f6glich, da\u00df die Unterschiede in den Resultaten eine Folgeerscheinung der verschieden langen Versuchsdauer sind, da\u00df die Untersuchung w\u00e4hrend einer halben Stunde andere Ergebnisse hat als die w\u00e4hrend mehrerer Stunden.\nZu einem kleinen Teil sind die niedrigen Werte von Euciani und Zuntz nat\u00fcrlich durch die Nichtberechnung der Kohlens\u00e4ureausscheidung durch die Haut bedingt. Der Einflu\u00df der Acidose kann bei Celli und Breithaupt zur Erkl\u00e4rung\nnicht herangezogen werden, da der Quotient ^ normal war\nund somit keine erhebliche Ausscheidung von Acetonk\u00f6rpern vorhanden sein kann. W\u00e4hrend das Aceton quantitativ bestimmt wurde (0,784 g maximal bei Cetti((8) S. 187), fehlen bez\u00fcglich der Ausscheidung von \u00df-Oxybutters\u00e4uro quantitative Angaben, da zu wenig Harn zur Untersuchung zur Verf\u00fcgung stand.\nDie St\u00e4be von 11\u201420 in Tabelle II enthalten die Resultate der Berechnungen des Kraft Wechsels. Bez\u00fcglich des Ganges der Berechnung sei auf den Anhang verwiesen.\nDie Gesamtkalorienproduktion in der 2. und 8. Hungerwoche, die\u201c hier zum ersten Male auf\u2018Grund mehrst\u00fcndiger Versuchsreichen berechnet ist, schwankt in engen Grenzen zwischen 28 und 26,7 Kalorien pro K\u00f6rperkilo, Bei der Beurteilung sind die hohen Werte von 80,9 und 29,1 nicht ber\u00fccksichtigt, da, wie oben erw\u00e4hnt, w\u00e4hrend dieser Versuche zeitweise gro\u00dfe motorische Unruhe bezw. starke Muskelspannungen bei der Versuchsperson beobachtet wurden, so da\u00df man die Werte mit denen bei Ruhelage und ganz geringer Bewegung nicht vergleichen kann. Als Durchschnitt der Kalorienproduktion pro Kilogramm ergibt sich der Wert 25,1 Kalorien. Beim Vergleich mit den Grundumsatzzahlen von Zuntz ist zu bedenken.\nM tvncianis Werte f\u00fcr den respiratorischen Quotienten schwankten ui den unwahrscheinlich weiten Grenzen von 0.5\u20140,8.","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Slofhvechsels im prptraliierten Hung\u00e7H'ZUsKinde. II\nda\u00df eine vollkommene Muskelruhe und Schlauheit w\u00e4hrend der Versuchszeit nat\u00fcrlich nicht immer geherrscht hat.\nDie von Zuntz bei Cetti auf Grund kurzer N\u00fcchternversuche berechnete Kalorienproduktion reicht nur bi? zum 10. Hungertage. Am 7. und S. Hungertage kamen 81,71 Kalorien auf das K\u00f6rperkilo, am 9. und 10. 29,26 Kalorien. Die von Lu ci an i bei Succi berechneten Werte kommen wegen der unvollkommenen Methodik zum Vergleich nicht in Betracht. Andere Zahlen fehlen zum Vergleich bisher ganz.\n\u00dcber die erste Hungerwoche dagegen liegt ein gro\u00dfes I ntersuchungsmaterial vor, besonders von Benedict^1) S 183). Kr fand vom 5.\u20147. Hungertag im Durchschnitt 28,0 Kalorien Lei der Beurteilung dieser Zahl ist zu bedenken, da\u00df seine Versuchspersonen sich zu Beginn der Untersuchungen meist in einem sehr guten Ern\u00e4hrungszustand befanden (57\u201479 kg).\nZieht man diese Zahlen aus den ersten Hungertagen zum Vergleich heran, so sind dem gegen\u00fcber meine Werte um 15 \u201420\u00b0/o niedriger, obwohl das Anfangsgewicht meiner Versuchsperson bedeutend geringer war.\nRubner(n) hat den Satz \u00abiufgestellt, da\u00df .der Energieverbrauch des hungernden Organismus proportional dem K\u00f6rpergewicht abf\u00e4llt. Bewiesen ist er f\u00fcr den Hund und die ersten Hungertage des Menschen. Bei meiner Versuchsperson lagen in der 2. und 3. Hungerwoche die Verh\u00e4ltnisse umgekehrt: w\u00e4hrend das K\u00f6rpergewicht um 10\u00b0/o abnahm, stieg die Kalorienabgabe um etwa denselben Betrag. Vielleicht h\u00e4ngt dies damit zusammen, da\u00df infolge starker Wasserretention die Oberfl\u00e4che des K\u00f6rpers w\u00e4hrend des ganzen Versuchskauin abnahm, wenn mandieUmfang-ma\u00dfe der Gliedma\u00dfen, des Thorax und des Abdomens zu Anfang und Ende der Versuchsperiode vergleicht. Bei nahezu konstant bleibender Oberfl\u00e4che w\u00fcrde dann der Inhalt des K\u00f6rpers bezw. das Gewicht abgenommen haben, so da\u00df daraus vielleicht die Steigerung der Oxydationen zu erkl\u00e4ren ist. Eine Beeinflussung der Umsetzungen durch Temperaturverschiedenheiten ist auszuschlie\u00dfen, da die Temperaturen des Kastens regelm\u00e4\u00dfig zwischen 18 und 20\u00b0 lagen. M\u00f6glicherweise ist auch der verschiedene Grad der K\u00f6rperbewegungen w\u00e4hrend der meist nur 1\u201410 Stunden","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"12\nK. (it a fr.\ndauernden Versuche die Ursache, eine Fehlerquelle, die hei 24 st\u00e4ndiger Versuchsl\u00e4nge vielleicht in Fortfall gekommen w\u00e4re. Zu erw\u00e4gen w\u00e4re ferner auch noch, ob nicht der Organismus des Menschen sich im Gegensatz zu dem des Tieres auf ein Hungerminimum schlie\u00dflich einstellt.\nWas die Beteiligung der einzelnen Nahrungsstoffe am Kraft-wechsel betrifft. so entf\u00e4llt der Haupt\u00e4nteil, wie es ja auch zu Anfang des Hungers allgemein der Fall ist, auch w\u00e4hrend der 2. und 3. Hungerwoche auf Fettverbrennung. Diese deckt vom Anfang der 3. Woche* an mit 90\u00b0/o den Energiebedarf.\nW\u00e4hrend zu Anfang der 2. Woche noch 20\u00b07o der Gesamtkalorien durch Verbrennung von Eiwei\u00dfsubstanz geliefert wurden, sinkt dieser Wert in der 3. Woche rasch auf ein Minimum von 10 9/0 und erh\u00e4lt sich auf dieser H\u00f6he konstant (vgl. Kreli 1(6) S. 392j.\nWas die Verbrennung von Glykogen bet rillt, so beteiligte sich diese noch am 7. Hungertage mit 9\u00b0/o am Stoffwechsel. Auch Benedict fand in den von ihm untersuchten F\u00e4llen am (r- 7. Hungertag noch eine Glykogenzersetzung.\nAus dem respiratorischen Quotienten von 0,715 am 8. X.. dem 11. Hungertage, k\u00f6nnte man entnehmen, da\u00df noch an diesem Tage Glykogen zerlegt w\u00fcrde. Unter Zugrundelegung des Z un tz sehen Quotienten von 0,707 w\u00fcrde eine Verbrennung von 11.17 g St\u00e4rke zu berechnen sein: nimmt man Benedicts h\u00f6here Zahl, so kann es sich nur um Spuren gehandelt haben, die durchaus ins Bereich der Fehlerquellen geh\u00f6ren.\nF\u00fcr den Fall, da\u00df Wirklich an diesem Tage nachweisbare Mengen von G lykogen zersetzt wurden, ist zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df. wie oben (S. 24-) erw\u00e4hnt war, die Patientin leider am (i. X. irrt\u00fcmlich ein N\u00e4hrklysma bekam. Wenn dies auch bald darauf durch einen Einlauf wieder herausgesp\u00fclt wurde, so beweist doch das Absinken der Acetonk\u00f6rperausscheidung die Resorption einer gewissen Menge Zucker, deren nachtr\u00e4gliche Verbrennung vielleicht die Ursache des respiratorischen Quotienten von 0,715 sein k\u00f6nnte\nln der Folgezeit steigt noch einmal, am 17. Hungertag. dm\nQuotient\tbis 0.712 an. Dieser Wert deckt sich mit dem","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Zu!' Kenntnis des Stoffwechsels im |n\u00fctialiiei tcn Hinuier/ustande: \u2022\t48\nQuotienten von Benedict bei Fettverbrennung vollst\u00e4ndig und seine Abweichung von dem Werte der Zun laschen Schule f\u00e4llt innerhalb' der Fehlergrenzen.\nDer aullallend hohe kalorische Wert des Harns ist nat\u00fcrlich die folge der starken Acetonk\u00f6rperausscheidungen.\n1 abolie III enth\u00e4lt die Resultate einiger Versuche bei Nahrungszufuhr. Wie schon oben erw\u00e4hnt, war in den beiden ersten Versuchen eine quantitative Bestimmung der Einfuhr nicht m\u00f6glich, da die Patientin den gr\u00f6\u00dften 'Peil der Nahrung erbrach.\nDah die Versuchsperson von der ersten Nahrung, die sie nach einer I lungerperiode von 8 Wochen bekam, doch gewisse Mengen verbrannt hat, geht aus der sofortigen Steigerung des respiratorischen Quotienten hervor, ferner aus dem gleichzeitigen Absinken der Acetonk\u00f6rperausscheidung.\nDas Ansteigen des respiratorischen Quotienten ist lediglich durch Steigerung der Kohlens\u00e4ureausscheidung bedingt in dem f\u00fcr einen gewissen Teil des sonst verbrannten Fettes Zucker eintritt und die Acidose nachl\u00e4\u00dft.\nDer N\u00fcchternumsatz in den ersten Tagen nach der Nahrungsaufnahme, die lediglich aus Zuckerl\u00f6sung bestand, ist sehr gering, wie der 4. Respirationsversuch auf Tabelle III zeigt.\nNach einer Fiwei\u00dfkarenz von 4 Wochen wurde dann am 2b. X. zum ersten Male Eiwei\u00df in Form einer Aufschwemmung von Fasein durch die Schlundsonde gegeben. Leider wurde auch diesmal der gr\u00f6\u00dfte Teil wieder ausgehroeheri. Immerhin trat eine Steigerung der Oxydationen von 80n7o gegen\u00fcber dem N\u00fcchtern wert (\u2018in. ein schlagender Beweis daf\u00fcr, da\u00df selbst bei dem st\u00e4rksten Eiwei\u00dfhunger des Organismus die speziliseh-dynamischo Wirkung des Eiwei\u00dfes nicht vermi\u00dft wird.\nIn der Folgezeit sank, da es zun\u00e4chst nicht gelang, die Kranke per rectum oder durch die Schlundsonde gen\u00fcgend zu ern\u00e4hren, das Gewicht weiter ab. Zum gro\u00dfen Teil.handelte es sich dabei allerdings tun Wasserverlust.\nErst als flit* Patientin wieder alle Nahrung bei sich behalten konnte, wurden nochmal zwei quantitative Versuche vorgenommen mit Mengen von Zucker und Eiwei\u00df, die etwa die H\u00e4lfte des 'Nahrungsbed\u00fcrfnisses der Patientin darstolH'en.","page":43},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande. 45\nObwohl das Gewicht bei 47 kg geblieben ist gegen\u00fcber 55 kg am 5. Hungertage, und ein au\u00dferordentlich starkes assimilatorisches Bed\u00fcrfnis des Organismus vorliegen sollte, findet sich doch eine erhebliche Steigerung der Oxydationen selbst nach Zuckerzufuhr.\nWir gehen wohl nicht fehl in diesem merkw\u00fcrdigen Verhalten, das durchaus im Gegensatz steht zu der Assimilation bei Rekonvaleszenten und bei Hungerk\u00fcnstlern nach Beendigung der Abstinenz, eine Eigent\u00fcmlichkeit der Katatonie zu sehen. Es scheint, wie ich auch durch anderweitige Untersuchungen feststellen konnte, eine Form von Negativismus zu sein. Der K\u00f6rper scheint trotz starker Nahrungszufuhr nicht zum Gewichtansatz zu zwingen zu sein, Mitte Dezember betrug das Gewicht der Patientin nur 47,5 kg trotz ausreichender Nahrungszufuhr (c. 1400 Kal. t\u00e4gl.).\nW\u00e4hrend also hier wahrscheinlich eine spezifische Anomalie des katatonisch erkrankten Organismus vorliegt, hat die Annahme, da\u00df auch der Hungerstoffwechel spezifische Eigenschaft hat, sehr wenig Wahrscheinlichkeit f\u00fcr sich. Nat\u00fcrlich w\u00e4re es sehr w\u00fcnschenswert, wenn \u00e4hnliche langdauernde Untersuchungen auch bei anderen Personen im extreinen Hungerzustand gemacht w\u00fcrden.\nAls Ergebnis der vergleichenden Untersuchungen des Harns und des respiratorischen Gaswechsels bei meiner Versuchsperson betrachte ich die Feststellung, da\u00df in diesem Falle au\u00dfer einer starken Acidose keine andere nachweisbare qualitative St\u00f6rung des Stoffwechsels beim Hungerzustande gegen\u00fcber der Norm besteht.\nEs beweist diese Tatsache, da\u00df man zur Erkl\u00e4rung der abnorm niedrigen respiratorischen Quotienten, wie. sie in kurzdauernden Versuchen bei schweren Infektionskrankheiten verschiedentlich (Litt. bei (**)(\u00ab)') beobachtet wurden, nicht den Inanitionszustand als solchen heranziehen darf. Die Versuche, in denen ich bei Schwertuberkul\u00f6sen niedrige respiratorische Quotienten fand, dauerten im Durchschnitt 1 Stunde, aber auch diese Zeit schien mir noch zu kurz, um mit voller Sicher-","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"K. Grafe.\n4\u00df\nli eil etwas daraus f\u00fcr einen qualitativ ge\u00e4nderten Stoffwechsel zu folgern ((ia) S. 555).\nGerade die Tatsache, da\u00df im Hungerzustand bei l\u00e4nger dauernden Versuchen ein anderer h\u00f6herer Wert des respiratorischen Quotienten gefunden wird, als andere Autoren ihn in kurz dauernden Versuchen beobachteten, warnte davor, aus (lern Ergebnis kurzer Perioden weittragende Schl\u00fcsse zu ziehen.\nMeine \u00fcber viele Stunden ausgedehnten Untersuchungen bei schweren, mit starker Inanition einhergehenden Infektionskrankheiten (Typhus, Tuberkulose usw.j, sind noch nicht abgeschlossen, aber trotzdem kann ich als bisheriges Ergebnis (in 18 F\u00e4llen) mitteilen, da\u00df bei 4\u2014 lOst\u00fcndiger Versuchsdauer noch kein subnormaler respiratorischer Quotient beobachtet wurde, und ich untersuchte gerade Patienten mit solchen Krankheiten, bei denen die verschiedensten Autoren bei kurzer Versuchsdauer abnorm niedrige Werte gefunden hatten.\nSo w\u00fcrden diese Untersuchungen eine neue St\u00fctze sein f\u00fcr die Ansicht der Forscher, die wie Magnus-Lev y (n) (S. 218) und Kraus (v. Noordens Handbuch, Bd. 1, S. 578fT.i bisher bestritten haben, da\u00df der Stoffwechsel bei Infektionskrankheiten qualitativ ein anderer ist als in der Norm.\nLiteraturangaben.\n1.\tF. G. IG* ne diel, The influence of inanition on Metabolism. Game# Inst it. Publ. Nr 77, Washington 1007.\n2.\tB\u00fcninger und Mohr, Zeitschrift f. experim. Pal hol. u. Therapie, ltd. 111. S. (>70, It 10(5.\nda. IG\u2019iigseli. Zeitschrift f. experim. Pathol, u. The rap.. ltd. I. S. Tit). 1000.\ndl/. Derselbe und Hirsch, ebenda, lid, 111, S. (\u00bb38, 100(5.\nla. (irate. Deutsches Arch. f. klin. Mediz., Bd. XCV, S. 513. 100').\nTh. Grafe, erscheint demn\u00e4chst in der Biochem. Zeitschrift.\n5. v. Jaksch, tlber Acetonurie und Diaceturie. Berlin 1885.\n\u26665. Kr elvi, Pathologische Physiologie. S. 302. 5. Aull. 1007.\n7.\tK\u00fclz, Zeitschrift f. Biolog., Bd. XXIII, S. 336, 18K7.\n8.\tLehmann, M\u00fcller. Munk, Senator, Zuntz, Untersuchungen an zwei hungernden Menschen. Virchows Arch., Bd. CXXXI, Supp)., 1803.\n0. Lueiani, Das Hungern, Hamburg u. Leipzig 1800 (zitiert nach 8>.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Himgerzustande. 47\nK*. Magnus-A 1 s!eben.Zeitschriftf. klin.Mediz., Bd.EXVIII Heft\u00f6/K S 1, KM)!\u00bb.\t\u2019\nM. Magnus-I.evy. Physiol, des Stoffwechsels in v. Noordens Handbuch der Pathologie des Stoffwechsels, Kd. 1. S. 2(4 u. fg \\utlace von 1900.\n12. v. Noorden. Der Hunger und die chronische l'htereiniihfun-ebenda. Kd. I. S. 180.\t\u00b0*\nl:(. Roily und Meitzer. Ileuls.lus Areldv f\u00fcr klin Medizin \u00dcd. XCVII, K\u00bb0\u2018\u00bb.\t' '\n1 '\u2022 l,bner* Dic besetze des EnergievcrbiauHis. Leinzie und Wien 11)02. S. 209 ff.\t\u2022 \u2018 -\nlo. Ruhner, Beitr\u00e4ge zur Ern\u00e4hrung: im Knabenalter mit. besonderer Ber\u00fccksichtigung der Fettsucht. Berlin. Hirschwald, 1902.\nlb. H\u00fcbner und Heubner, Zeitschrift f. Biologie, Bd. XXXVIII S. 315.\t;\n1/- Sadovy en, Trud i Russkavo obshtshestva okhraneniya Narod navo Zdrayia XII. pp. Iff. St. Petersburg 1888 (zit. nach 1).\n18. langl, Arbeiten aus dem Gebiete der chemischen Physiol V. Heft, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. GXXX. Arbeit von Hari,. S. 112, l\u00ee\u00bb0\u00ee\u00bb\nK>. Thierfelder, Hoppe-Seylers Handbuch der PhysioJogisch-und Patholog.-Chem; Analyse, S. 78 und 85. Aull, von KM\u00bb!\u00bb.\n20.\tI igerstedt. .lohannson, Landergreen u. Sonden Skan-\ndinav. Archiv f. Physiol., Bd. VII, S. 1, J8!)7.\t\u2019\u2022\n21.\tI\u2019uczek, Archiv f. Psychialr., Bd. XV, S. 781. 1881.\n22.\tWeinland und Bichl, Zeitschrift f. Biologie, Bd. L u. LX1X.\n21. Zunlz, Loewy, M\u00fcller, Gas pari, H\u00f6henklima und Bergwanderungen in ihrer Wirkung auf den Menschen, S. 102, 1900/\n21. Zuntz und Schumburg, Physiologie des Marsches, Berlin 1901. letzte Tabelle im Anhang.\nAnhang.\nZur Illustration der Art und Weise, wie die Korrekturen und die Kalorien ausgerechnet wurden, sei ein Beispiel angef\u00fchrt.\nVersuch vom 15. X. 09.\nW\u00e4hrend der Versuchszeit wurden aufgenommen ' 139.2 \\ 0. und ausgeatmet 88,9 1 C02 pro 24 Stunden, also 119.2 Y 1440\nli\u00e2t\u00bb\t= 308,4 1 ^-Verbrauch und 211,\u00ab I C()rAbgabe.\nBei der Berechnung der Korrektur f\u00fcr den Slickstoffist in Befracht zu ziehen, da\u00df ein sehr erheblicher Prozentsatz des N im Harn als NHS erscheint und da\u00df sich dementsprechend die Werte von Oa und C02 bei der Oxydation von Eiwei\u00df gegen\u00fcber den gew\u00f6hnlichen Standartzahlen, wie sie bei Gesunden festgestellt worden sind, \u00e4ndern. In den letzten","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nK. Grafe.\n- 3'U7\" ,:- f| = M62g 0.\nHungerlagen ist der Ammoniakstickstoff direkt bestimmt, f\u00fcr die anderen Tage habe icli angenommen, da\u00df 20% des N im Harn als NH3 erscheint.\n_ Von Zunl z ist auf Grund zahlreicher Analysen von Rubner, Rub-ner und Heubner.T\"5) Frenzei und Schreuer, sowie K\u00f6hler (Lit.s. 2d) berechnet worden. da\u00df beim Gesunden auf 1 g N im Harn in der Einatmung 5,8 1 0, und in der Ausatmung 4,6 1 C02 kommen.(*:i)\nDa am 15. X 09 3,01 g X nicht als XH3 im Urin erscheinen, entfallen in der Atmungsluft auf diese N-Menge 17,34 1 02 und 13,76 1 CO.,.\nDie Berechnung f\u00fcr den Ammoniakstickstolf mu\u00dfte gesondert an-gestelll werden.\nIch ging dabei ebenso wie Zu nt/, von der Zusammensetzung des Eiwei\u00dfes im Tierk\u00f6rper aus:\nAls Durchschnittswert wird angegeben 52,38 VC. 7.27 % H. 22.68\u00b0,..( ). 16,65% X und 1.02% S.\nVon diesen Stoffen bleibt, wenn das Eiwei\u00df als NH3 den K\u00f6rper verl\u00e4\u00dft, berechnet pro 1 g N im K\u00f6rper zur\u00fcck 52.38 16,65\nUnter der Annahme, da\u00df in der Norm aller N als Harnstoff den K\u00f6rper verl\u00e4\u00dft, w\u00fcrde f\u00fcr den Fall der N-Ausscheidung als NHS % des normalerweise im Harn erscheinenden H im Urin ausgeschieden, unter Zugrundelegung der Zahlen von Frentzel und Schreuer, (\u201c) also 2.7 X 3 4 X 16,65\nBei der Oxydation von 3,147 g G entstehen :\n3147% 44\n,2 1,,.\u00ab ' \u00ab7 1 l;\u00b0\u00ab\nZu dieser Oxydation sind n\u00f6tig 5,867 X 32 X 1.966 44 X 1.13\nln analoger Weise berechnet sich f\u00fcr die Oxydation von 0,3 g H eine Aufnahme von 1,72 1 0,. Mithin erfordert 1 g NH^N 7,584 1 0* oder, da das Eiwei\u00df bereits 0.953 1 02 enth\u00e4lt, eine Aufnahme von 6,631 1 0 aus der Luft.\nDemnach kommen auf 1 g NH3-N im Urin:\nin der Einatmung\t6,6 1 \u00d62\nund in der Ausatmung 5,9 1 C0\u201e.\nDer respiratorische Quotient w\u00fcrde also 0,885 betragen.\nDa am 15. X. 09 1,87 g N als NH-.,N den Urin verlie\u00dfen, sind zu deren Oxydation 12,34 1 Sauerstoff n\u00f6tig, es entstehen dabei 11,041 GO*.\nAuf die Gesamteiwei\u00dfzersetzung am 15. X. 09 entfallen also in der Respiration 29,68 1 02 und 24,80 1 C02. Zieht man diese Mengen von den Gesamtwerten 308,4 1 02 und 214,6 1 C02 ab, so verbleiben 278,7 1 02 und 189,81 (XL. Der auf die anderen Stoffe mit Ausschlu\u00df des Eiwei\u00dfes\n= 0.3 g 11.\n5,867 1 O...","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande. 49\nentfallende Rest hat also einen Respir.-Quol. von 0,681. Mithin ergibt sich als Korrektur des Resp.-Quot. f\u00fcr Eiwei\u00df 0,015.\nDie 2. Korrektur betrifft die Acetonk\u00f6rperausscheidung. W\u00e4hrend normalerweise das Fett restlos verbrennt, ist beim Hungernden die Verbrennung unvollst\u00e4ndig, indem ein Teil als Acetonk\u00f6rper im Harn er-' scheint. F\u00fcr die Beurteilung der Natur der Stoffe, die im K\u00f6rper zersetzt wurden, ist es notwendig, zu berechnen, wie der Respirator-Quotient sich verhallen w\u00fcrde, wenn wie in der Norm keine irgendwie nennenswerten Mengen von Acetonk\u00f6rpern ausgeschieden w\u00fcrden!\nRei der Oxydation des C von 100 g \u00df-Oxybutters\u00e4ure entstehen\n\u00a5xb^\u00abl(:\u00fc'\nsind dazu n\u00f6tig.\nund\n101 X MB \u201c\t1 \u00b0.\nDie analoge Rechnung, f\u00fcr 100 g Aceton angestelll, ergibt in der Respiration\nAK X UH = m\u2019* Uml 58 fa\u00bb' ?. U\u00c4'8 1 C0>\nDemnach w\u00e4ren f\u00fcr die Oxydation von 14,17 g Oxybutters\u00e4ure 13.114 1 0, n\u00f6tig gewesen und dabei 12,10 1 CO, entstanden, die ent-sprechenden Werte f\u00fcr 1,236 g Aceton w\u00e4ren 1,907 1 02 und 1,431 1 CO,.\nSo w\u00e4ren also zu dem Sauerstoffverbrauch von 308,4 1 O* noch 13,64 1 02, bei der Kohlens\u00e4ure zu 214,6 noch 12,2 1 zu addieren.\nAuf diese Weise w\u00fcrde in der Respirationsluft ein Quotient von '\u00bb.705 entstehen. Die Korrektur f\u00fcr die Acetonk\u00f6rper also 0,009 betragen.\nDie Anbringung einer 3. Korrektur wird notwendig gemacht durch den mittleren Fehler des Apparates.\nDieser betr\u00e4gt f\u00fcr einen respiratorischen Quotienten von\n\u00b0-7 : w-S- - \u00b0-71\u00df- \"\u2022 \"\u2022 \u00bb\u2022\u00ab\u00ab\u2022\nDa icli in den Alkoholverbrennungsversuchen nur eine mittlere Abweichung von -f 0,012 fand, habe ich f\u00fcr die Berechnung den Mittelwert -{- 0,014 genommen.\nRei der Berechnung der Eiwei\u00dfkalorien ist an dei) Tagen, an (lenen der Kaloriengehalt des Harns nicht bestimmt wurde, auf Grund der Berechnungen von Zunlz und seinen Sch\u00fclern pro\u2019! g N 28,08 Kal. als W\u00e4rmewert angenommen; da, wo der Brennwert des Harns bekannt war, wurden 34 Kal. in Rechnung gestellt und von dem so erhaltenen Werte der Brennwert des Harns -r dem Brennwert der Acetonk\u00f6rper in Abzug gebracht.\nBoi 4,86 g N am 15. X. 09 ergibt diese Rechnung zun\u00e4chst 165,2 Kal. Der kalorische Wert des Harns betrug an diesem Tage 99,27 Kal. Davon sind f\u00fcr Oxybutters\u00e4ure 64,27 Kal. und f\u00fcr Aceton !, 03 Kal. abzuziehen, so da\u00df als Brennwert des Harns durcir Verbrennung\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXV.\t. *\t\u2019\t4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"f)0\nE. Grafe,\nx\n-c o\nw\n\u00ceT ,c C ^1\n\n;c\nX\nCi\nTT\nP 3\"\n*\u00f6 bq\n? S\np 5\n(D\n3\no\n0Q\nS\n3\ner?\n3 C\nO 3\no d.\n\t\tV\u2014\t\t\t\t\t\tX\t\n\t\tIC\t\t\t\t\t\t~~s-\tG\n\t\tX\t\t\t\t\t\tX\tX\n\t\to\u00bb\t\t\t\t\t\tOi\tO'\n\t\tIC\t\t\t\t\t\ttc\t3'\n\t\t\u00ae\t\t\t\t\t\t1c\u00bb\t\n\t\tCi\t\t\t\t\t\tCi\tCi\n\t\t05\t\t\t\t\t\t05\t\n\t\t^1\t\t\t\t\t\t\tX\n\t1\t\t\t\tHA i\t1\th-\t;\t\ti\n\twi H*\tH* 00\t\tkc o< 1\tO* tc !\t\tc: !\tc: ic\t; *o ce\n\tu\t\t\t' *\u25a0 ex\t\u00ab \u25a0 \u00a9 I\t\tC\u00bb i.\tCO -\t\n\t\t\t\t'\u2014 c\t0\u00bb -1 1\t\t4* QD j\t1\t-1 w\ti\u2018 \u00ab\u2022 \u00ab\n\tp-p\tJ^p\t\t\"p -p :\t7? !\t\tp p !\t: P P\t1 ^3 -a\n\t3 3\t\t\\\t3 5\t3 3 i \u25a0 \u2022\tl\ti\t3 3 \u25a0\t3 3 *\t! 3 3\nIC\t3i\t\u25a0 4^\t|\tIC\t! \u00ab\t1 r1 I\tic !\t05\t! 25 \u2022 V T> ! \u00b0f\tte 1 c\n4* je\tX X\t3. X\t4* H-* ac\t: g\t1 1\t4^ \u00ab\tX\t\ti X SI \u00d6\n\u25a0\t\t\tX\tj\t1\ti\t\t!\tx ! x\n\t4>\tIC\ttc\t! o-\t! \u00f6* !\tIC\t4\tCi\t! tc\n\tJC\tCi\to\ti IC\tJX\th\u2014\u25a0\tX\t\u25a005\t05 | tC\n3'\t\t32\t<1\t1- ei s\t! h* !\toe\t'\u00f6\t<0\t!->\u25a0 i 11\n\t4*\t\t\t\t\tX\tOi j\tIC\t-j i w\n\t9\u2018?\t\t\tCi o\u00ab\t\t\tp p\t\tte \u2019g\u00bb\n\t\t\t\ttc\t\t\t\u2022 p\t\t\u00abJ\nIC Vl\t\u00cb\tOi *-*\tX .\t75,0\t80,0\t30,1\t!\tc< Ci Y~s\tte |\tx h* |\tte X 1\tM. te !\n\toe\t\t\t4*\t\u2022 \u2022\t\t>4*\u00bb\t\tJW\n\tbc\t\t\t<\u00a3\t\t\tV\t\t\"b\u00ab\n\t\t\t\th-*\t\t\tCi\t\t\no\t! p\t1 \u00a9\to\t: P\t\u00a9\t\u00a9\t1 \u00a9\tI o\t\n\td\t\u25a0 -i\t<1\t1 k\tVi\t\t\t! ~p5\tI\nec\t\t\tCi\to\t(C\t1\t1\t\ti\n\t\u2014\tj ^\to\t\u2666-*\t1 C5\t:\t\t05\t\n\to\t\t\tc-\t\t\tP\t\tc\n\t'\u25a0'1\t\t\tVi\t\t\t\u25a0vj\t\tVj\n\t3\t\t\th\u2014\u25a0 \u25a000\t\t\tCi\t\tx\n\t\t\t\t~(Z> D\t\t1\tC5\tN ,\tin\n\t\t\t\to \u00ae :J rr\t3\t\t\t\u00ae '\to_\n\t\t\t\tl l>\t\t\tG >-\u00bb\tr\u2014 %\t~ i\n\t\u2019 :\tr\t\t3 s S 2 .r* Bq\tH 2\t\tP 3\tw\u2018 O\t3 O- e*\n\t5\u2019\t\t\t\t' ft*\t\t\u00bb*\ter\t> S2.\n\t\u00ab \u00b05, \u2022 =3 p* a 3 Z\t\tg a \u201cS' M *0 \u201c in \u00c4 03 Hl \u25a0ft* 3 P ^ cp ni 3 3 ft 3 \u00ae c *3\t*-s\t\t\tH 5 \u00ae\tI-* 01' h* P> w:\t\u25a0\u201c 2. v.\t\t7 Wy G . -\u00ef\tE P BQ 2- o >r 3 -rr 3 |\n\tx\to iS\t>\t\u00bb 3 33 X BQ- X E\t\t\t\u00cf2. ET o\tc\tE: 1\n\tP l* \u00c4 en \u00ae c 3\t3 BQ\t\t*~i 3\to P o 3 ft? =7\t\tS' 3\t\t?\tsr co '-S\n\t\t\t- \u00ab 3\t_. \u00ae k \u25a0 3 >\u25a0\u00bb' \u25a0\t\t\tp-1\ts 3\ten' \u00a3. o - 3 E\n\t\u25a0 T.\t\t\t\u00a9 3\tET\t\t\u2022-s\t3 \u25a0\tr-5\t3\n\t\tO tfs\t\t\u00ae c 2. 3\t\t\ts er\t'-i\tE ft.\n\t\t\t\tO BQ\tC D\t}\t<\u00a3T\t\u00a3r .BQ*\t3. N BQ C\n\t\t\t\tc S.S. IS?\t\t!\tzum\t, von\tX c \u202273 \u00ab\u2014s\n\u00a9\nP\n? 2 3. 93 p o o r.\n\u25a03\nSO es.\nP 3\n<\nN\t2\n2. ' t\nS' \u201c\n3\t=-'\ntr.\ni <\n3\t1 ?r\n\u00a7 ' ^-3 n '\n^ sr S C ;\na\n2. -\nN \u00ab\"\n3 ^ *3 - :\n.S\u00e4\u201c 3^ 5\na\u00ae H-_-2 3.2-.\u00ae -j -* o T ~\n\u00cb <1 ec ~ 3* 7 i W vC\n7}\t'\t3","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustandc. 51\n-c\nei\nC\nc\tX!\t\t1 3,\ti\n\t\u00c4\t\tjo\t5\n\tT5\t\tCJ\t>\n\t\u00df\t\t\t\n\"\u00fc y:\tIm\t\tC\tJ)\n\t\t\tc\t\nt\u00df\trt\t0)\tce\tCj\nc\t\tb\u00df\t\tV\n\u00ab5\tL.\t*a\t\tH\nc <r\to. !\u2022*\t3\ttX\u2019\t\u00df Ci\n_\t'j*\nX!\nci\n\u2014 fi .\n\u00ab % Z\nT5 bt Ol C ,\u00ae H\nx \u00a3 c\n\u25a055 3\ni\u00df\n\u2022X\n\u00ab5 'S\ncu 2\n\nX n \u00a3\n| I\n1 C\n\na\ni ^ S \u2022 73\t3\t\t\tc5\t\t<o\t\t\tr *\u25a0 ^\t* W t \u2019\t- -'-\u2022\n1 '. o P <y \u00dc\t\u00a9\u201d\t\t\t\u00a9\u201c\t\tX\t\t\t\tr\t<\u2019\u2022* 1\t\u00a9\t\nCy u \u2014 6 ~ '.\u00ae \u00ae'C o\tX t> \u00a9\tvH X X o'\t\t05 o\tl> o\tOl 05 X_\t\u00a7\u25a0 l\u201c O-\t\u00a7 |\tX 1\t05 | i\u00a9 i \u2018 ^ i\toi\n\u00a3 \u201eoST1 r r? t- \u2022* T3 \u00fc C\t\u00a3\tvX\t\t\ta V*1\t\t\u2022.O'\t\tt>\u00bb \u2022H?\t\tIo\t\n\u00df\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00ab\u2019s\t~\t\ti10\t\u00a9\ti *1 ,\to\ti\t\u00a9\to\tI'\u00bb \u00bbo\ti c\tr; '\nO 'T,\tC Q '\u201c\tec\tnjT' 1 Ol 1\tt\u00bb vH\t1\tt>. ! x.\t>\u00abr (M\t\u00e8c\t\u00d6 Ol\tX cc\tX T\"l\t! P 1\toi \u00df*\n- M - b\u00dfTH ?o 2-\u00abt3 cU cu^ c 1 . -'\t\u00ab !\t\tO\u00ce\t\t\tX x^ oi\t\t* cc\t\t1 !\tCO l ,\u2022 \u2022\t\n! M o\tv\u00fc 05\t\u00a7\tn\u00c4\t; \u00ceS\t\t'\u25a0io \u2022\t\u00a7\tvi. ' . ^ !\t!n\t\u2022 S\t! oi.\nCJ\t3\tt>-' Ol\t\t50\tt.\ttH\ti'* Ol\t; rH\tOl\t1 \u2019H\tOl I \u00ab.4#\t! \u25a0\u00a3 i \u25a0\ns ST \u00e7\t\t\t\t\t\t1\t1\trr^.\tr^r*\tf\t: \u00eac.\nRedl ziert Lufl vo- lume\tX X \u00a9 *\u00df\t01 ! 35 ; *1\t[\u00bb >2 <c5\tio _ 5_l\th' 9 (M\tX \u00a9 X .0\t.X \u00ab\u2666\u25a0 | Ol\tX . *0\t! ^ i ^ ^4\u00ab ! *>\tx\u2019 X\t1 o,\n73 \u2014\t\u00df U>\tO 3\t.\"3\ts e ci \u00e0\ti 1\t\u00a3 g ci d\tSS d d !\t1 |.\t\u00a3 \u00a3 a d\tr~- r \u25a0 1 ''\tS E \u00ab \u00ab\t\ti * * I d. d.\ti\nX\tQJ Z\tN >\t\u00ab * X\tl_\t\t\u2022* <o - f X \u2014i\tS S H 1\t, ;\t5 3 X \u2014i\t\t5 \u2022\tl\to ^ : -H C0 ! \u2022\tj \u25a0 \u25a0\n<\t1 C\tcC\tU\tX\t\t\t\t\tX\t\tt>.\t\t\t\nZ S = Ha.\u201c\tx~ X\t\tCO\t\t\tx\" X\t\t\t\t\t\n-u:\ti x\t\u00bb\u00df\t\t.q;\t\t\t\t\t\t\t\t\nCm\tO\tC- ri\tt\u00df -r I X\t-\tio\t\t-h' \u00bbc\t\t\tS8\t\t\t-\t\t\nx\nx:\n3\nOl\nb\u00df\n\u00df\n\u00a3\nc\n<\nX\nr i r* ~ r*. r*\n's s \u00a7\u25a0\u00a7 \u00a7 g\n< t\u00df > S N N C\n2-5 u -i .SP\u00ae \u00a7\u00ab 2 c'J S t\u00abc2T -2 :\u00e9\u00ab'p2.2 \u00ab \u00ab.MUS S\u00f6b\u00dfC C\u00d6,~ ~ bp\u00df\n2 \u00a7 w ^ \u00ab t\u00bb \u00bb\n\u00ab .fcf s. c xs.^ \u201es\n1 c 5 b\u00df^I 5 \u00a3 \u00ab \u201c 8?*R'2f S\nT3_.\u00df - O'- w\nr\u00df uh K-A to . \u201d fS\no\nH P\nc 5\nCi\n~ \u00ab 3. SPa *\n\u2022\tio\n\u2022\tX . \u2014 \u00df\n2 \u00a9 cj u .5\nX \u2014* \u2022#! O\nx c \u00ab \u00a3 \u00ab c -\n\u00ab -5* s S'i.2 <u\nx.\nX\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"E. Grafe, Zur Kenntnis des Stoffwechsels im Hungerzustande.\ndes Eiwei\u00dfes noch 25,97 Kal. \u00fcbrig bleiben. Somit lindel durch die Verbrennung von Eiwei\u00df im Organismus der Hungernden eine Kalorienproduktion von 105,2 \u2014 26,0 == 139,2 Kal. statt.\nF\u00fcr diese Berechnungsart wird vorausgesetzt, da\u00df die Acetonk\u00f6rper im Harn ausschlie\u00dflich durch mangelhafte Oxydation des Fettes entstehen.\nBei dieser Annahme bin ich mir wohl bewu\u00dft, da\u00df die M\u00f6glichkeit vorhanden ist, da\u00df ein Teil der Acetonk\u00f6rper auch durch abnorme Eiwei\u00dfverbrennung entstanden sein kann. Bewiesen ist das f\u00fcr den Organismus des Hungernden bisher allerdings noch nicht (vgl. \u00fcber diese Frage v. Noorde\u00fc (,8) $. 529).\nBei der Berechnung der Anteile von Kohlenhydraten (Glykogen) und Fetten am Stoffwechsel nahm ich die von Zuntz und Schumburgf2*) berechneten Zahlen, die f\u00fcr jeden Wert des Resp.-Quot. den zugeh\u00f6rigen kalorischen Wert von 1 1 02, sowie den prozentualen Anteil der Kohlenhydrate, und Fette an der Oxydation tabellarisch zusammengestellt haben.\nIn den F\u00e4llen, wo die von mir berechneten respiratorischen Quotienten in der 3. Dezimale von 0,707 differierten, habe ich diese Differenz unber\u00fccksichtigt gelassen.\nZun\u00e4chst mu\u00df nat\u00fcrlich der auf Verbrennung von Eiwei\u00df entfallende Teil des 0 in Abzug gebracht werden.\nF\u00fcr den 15. X. 09 w\u00fcrde die Rechnung sich folgenderma\u00dfen gestalten :\n308.4 1 02 im ganzen, davon 29,7 1 f\u00fcr Eiwei\u00df verbraucht. Zu den restierenden 278,7 1 sind zu addieren 15,51 1 0*. die zur Oxydation der Acetonk\u00f6rper n\u00f6tig w\u00e4ren. \u2014 294,2 1 02.\nDa nach Zuntz-Schumburg der kalorische, Faktor hei einem respiratorischen Quotienten von 0,707 4,686 ist. w\u00e4re die ausschlie\u00dflich durch Oxydation von Fett entwickelte W\u00e4rmemenge 1378 Kal.\nVon diesem Wert ist zweimal in Abzug zu bringen der Kaloriengehalt der im Harn ausgeschiedenen Acetonk\u00f6rper 2 X 64,27 Kal. (fin Oxybutters\u00e4ure) -f 2 X 9,03 Kal. (f\u00fcr Aceton) = 146,06 Kal., so da\u00df also durch Verbrennung von Fett dem K\u00f6rper 1231,47 Kal. geliefert wurden.\nDie Kotkalorien, die, wie oben S. 24 erw\u00e4hnt wurde, von mir nicht direkt bestimmt wurden, spielen im Hungcrstoffwechsel keine Rolle. Wenn man mit K\u00fchner t\u00e4glich 2 g Trockenkot annimmt, so w\u00fcrde der Kaloriengehalt pro 24 Stunden 97 Kal. betragen.\nIn gleicherweise wurde die Rechnung f\u00fcr die \u00fcbrigen Hungertage durchgef\u00fchrt.","page":52}],"identifier":"lit37779","issued":"1910","language":"de","pages":"21-52","startpages":"21","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Stoffwechsels im protrahierten Hungerzustande","type":"Journal Article","volume":"65"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:20:13.731728+00:00"}