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{"created":"2022-01-31T16:48:31.488919+00:00","id":"lit37796","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"London, E. S.","role":"author"},{"name":"A. J. Sagelmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 65: 203-206","fulltext":[{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorptionsgesetze.\nIV. Mitteilung.\nZur Lehre \u00fcber die Magensaftsekretion\nVon\nE. S. London und A. J. Sagelmanu.\n<Aus dem pathologischen Laboratorium des K. Institutes f\u00fcr experimentelle Medizin.\u00bb\n(Der Redaktion zugegangen am li>. Februar lilioj\nAus unseren fr\u00fcheren Studien ergibt sich, da\u00df die Absonderung des Magensaftes der Quadratwurzel der eingef\u00fchrten Nahrungsmenge entspricht: aus den Beobachtungen Chi sh ins geht aber hervor, da\u00df die quantitative Absonderung des Magensaftes der Nahrungsmenge direkt proportional ist.\nEs unterlag f\u00fcr uns keinem Zweifel, da\u00df Chishins Resultate vollst\u00e4ndig richtig waren ; da diese aber nur einen engen Beobachtungskreis umfassen, sprach Arrhenius uns gegen\u00fcber die Ansicht aus, da\u00df die Versuche in gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfstabe wiederholt werden mu\u00dften. Dies gab den Anla\u00df, folgende Experimente anzustellen.\nDie Versuche wurden an einem Hunde von 18 kg Gewicht, mit einem kleinen Magen > vorgenommen und bestanden, darin, da\u00df der Hund an verschiedenen Tagen verschiedene Mengen von gemahlenem Pferdefleisch zur Nahrung bekam. Der w\u00e4hrend der ganzen Verdauungsperiode abgesonderte Magensaft wurde nach Viertelstunden verzeichnet. Der ganze w\u00e4hrend des Experimentes gewonnene Magensaft wurde zwecks Bestimmung des N-Gehaltes nach Kjeldahl verarbeitet, ln einigen F\u00e4llen (bei 500 und 250 g) stellten wir Parallelversuche an, um uns von der Konstanz der Resultate zu \u00fcberzeugen, und bekamen \u00fcbereinstimmende Zahlen.\nDie Mettsche Methode zur Bestimmung des Fermentgehaltes ist nicht fein genug, als da\u00df man sie bei quantitativen Studien anwenden k\u00f6nnte. Da der Fermentgehalt im Magensaft in bestimmter Beziehung zu dessen Gehalt an Trockensubstanz steht und der letztere nach dem Stickstoff genau und bequem bestimmt sein kann, so fanden wir f\u00fcr zweckm\u00e4\u00dfig, die ungenauen Bestimmungen des Fermentgehaltes durch genaue Bestimmungen des Stickstoffes zu ersetzen.","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nE. S. London und A. J. Sagelmann,\nDie n\u00e4chstfolgende Tabelle illustriert die gewonnenen Resultate.\nTabelle I.\nMenge N des ver-\t\tN (mg)\t\t\t\t. . Menge (ccm)\t\t\tDauer der Sekretion (Stunden)\t\t\nf\u00fctterten Fleisches\t\t\t\t\tdes Magensaftes\t\t\t\t\t\t\nm g jin g\t\"5 her. !\tI beob.\t1 Dilferenz\t\ther. jbeob.\t\ti Differenz\t\t1 ber. beob,\t\tDif\u00ee.\n1000\t32,0\t\u2014\t20,7 j\t\t\t121,7\t121,7\t0\t\t11,4 !\t13,0 !\t- 1.4\n750\t,24,0\t10,8\t20,6 !\t4- 0,8\t\t72,8\t\t-0,8\t\t1 9,9 |\t9.5\t- 0.4\n500 10,0\t16,2\t19,1\t+ 2,9\t\u25a0 \u2022 \u25a0 ' i\t55,2\t60,4 (+5,2)\t\t\t; 7,5!\t8\t+ 05\n400\t12,8 \u2022 250\t8,0\t14,5 11,4\t13.0 IW\t\u2014 1,5 + 0,3\t+4,0 \u2022J .\"v\t33,6 23,9\t34,2+0,1 \u25a0 24,0+0,1\t\t+ 1;\u00bb -1.0\t! 6,8 ! \u00f6,4\t7 5\t+ 0.2 - 0,1\n125\t4,0\t8.1\t7.7\t- 0,4\t\t\t11,1\ti 11.8 +0,7\t\t\t3,8\t3,5\t\u2014 05\n02,5 j 2,0\t5,7\t4,9\t- 0,8\t.\t5,0\t1 4,8\t! - 0,2\t\t! 2,7\t2.5\t\u2014 0 2\n31,25 1.0\t4,0\t3,2\t- 0,8\t\t! 2,3\t! 2,\u00ab] + 0,3.\t\t\ti 1,9 1\t2,0\t+ 0.1\nEs hat sich feststellen lassen, da\u00df in bezug auf did Sekretion des Magensaftes aus dem \u00abkleinen Mafien auch die Quadratwurzelregel gilt, n\u00e4mlich:\n1.\tDer Stickstoffgehalt des Magensaftes ist direkt proportional der Quadratwurzel aus dem dargereichten Fleischstickstoff.\nWenn N der Stickstoff des Magensaftes und N, der Stickstoff des dargereichten Fleisches ist, so ist\nN \u2014 k f N! ; k = 4,04.\n2.\tDie Konzentration des Saftstickstoffs ist umgekehrt proportional der Quadratwurzel aus der Fleischmenge. So sind die Beziehungen\nder N-Konzentrationen in den beobachteten Daten:\n1 : 1,2 : 1,5 : 2,0 : 2,7 : 4,1 : 5,0 der Quadratwurzel der Fleischmengen:\n1 : 1,2 : 1,4 : 2,0 : 2,4 : 4,0 : 5,6.\nWenn Q das Quantum des Magensaftes, N der Stickstoff desselben; M die Menge des Fleisches sind, so erhalten wir, wenn wir als Basis f\u00fcr die Berechnung die-","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorplionsgesetze. IV. 205\njonigen Zahlen, welche f\u00fcr 1000 g Fleisch gew\u00f6nnen waren, annehmen, da\u00df\n\u00f6 : iwj^VlOOb : ]/\u25a0, \u201e ; .\nworaus sich ergibt\nQ \u2014 0,129 N y M.\nNach dieser Formel sind die Quantit\u00e4ten des Magensaftes f\u00fcr einzelne Versuche berechnet worden.\nWas die Formel von Chishin anbetrifft, die auf Grund von 3 Versuchen ausgef\u00fchrt wurde und lautet, da\u00df das Quantum des Magensaftes, den der \u00abkleine Magen\u00bb absondert, der Fleisch-menge proportional ist, so kann sie in engen Grenzen der Beobachtung ihre Best\u00e4tigung auch in unseren Versuchen linden. So erhielten wir bei Nahrungsmenge von 1000 g Fleisch \u2014 121 ccm Magensaft und bei einer H\u00e4lfte dieses Quantums (500 g) \u2014 beinahe ein zweimal geringeres Quantum des Magensaftes. Aber bei der Erweiterung der Skala des Experimentes gibt diese Formel, wenigstens bei unserem Hunde, mit der Beobachtung wenig \u00fcbereinstimmende \u00bb Zahlen.\nDer Anschaulichkeit halber f\u00fcgen wir hier eine Tabelle ein. Sie enth\u00e4lt die Abweichungen in Prozenten zwischen der berechneten und beobachteten Menge, einmal nach der Chishirischen und das andere Mal nach unserer Formel.\nTabelle 11.\nMenge des Fleisches in g\tDifferenz zwischen dem gewonnenen und berechneten Saft (in ccm)\t\n\tnach G hi shine\t|\tnach unserer Formel\n1000\t0\t0\n750\t- 28,4\t\u2014 0.8\n500\t- 0,4\t~f~ \u00b0,2\n400\t-14,5\t- 0.4\n250\t\u2014 6.4\t+ 0,1 . .\n125\t- 8,4\t\u25a0tF o;7\n62.5\t. - 2,8\t- \u00bb,2\n31,25\t- 1,2\t. -fr 0,8\nHoppe-Seylcr\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXV.\t15","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"20f) London u. Sagelmann. Yerdauungs- u. Resorptionsgesetze. IV.\nAus allem Gesagten geht kurz hervor, da\u00df auch die Sekretion des kleinen Magens\u00bb, der f\u00fcr die T\u00e4tigkeit\nder Verdauungsorgane dominierenden Quadratwurzelregel folgt.\nDie Sekretionsdauer des \u00abkleinen Magens\u00bb, welche der Verdauungsperiode des gro\u00dfen Magens entspricht, folgt auch im gegebenen Falle der Quadratwurzelregel (Tabelle I).\nDie Derechnungen wurden nach der Formel t == k J/M\nausgef\u00fchrt, wobei k = 0,34.\nAus den angegebenen Formeln folgt, da\u00df der N-Gehalt des Kleinmagensaftes ausschlie\u00dflich durch den Nahrungs\u00fceisch-N; hingegen der Wassergehalt desselben au\u00dfer durch den Stickstoff-gehalt der Nahrung auch durch die Masse desselben bestimmt wird. Daraus l\u00e4\u00dft sich der Schlu\u00df ziehen: erstens, da\u00df die N-haltigen Substanzen und das Wasser des Kleinmagensattes unabh\u00e4ngig voneinander sezerniert werden, und zweitens, da\u00df a priori eine verschiedene Reaktion seitens des kleinen Magens auf eine und dieselbe Fleischmenge \u2014 abh\u00e4ngig davon, ob ihre Masse z. 13. durch Wasser vergr\u00f6\u00dfert oder vermindert wird \u2014 zu erwarten w\u00e4re.\nt m diesen Schlu\u00df nachzupr\u00fcfen, wurde am selben Hund eine entsprechende Versuchsreihe angestellt, wobei wir in einigen Versuchen dem Hunde 250 g rohen gemahlenen Pferdefleisches verf\u00fctterten. In anderen Versuchen setzten wir dem Fleisch verschiedene Wassermengen zu, und in einer dritten Versuchsserie trockneten wir bei 30\u201440\u00b0 C. das Fleisch bis zu verschiedenem Wasserverlust ein. Es erwies sich nun, da\u00df der Stickstoffgehalt in den gewonnenen Versuchss\u00e4ften ziemlich konstant war, aber der Gehalt an Wasser wechselte je nach der Verarbeitung des Fleisches und zwar steigerte sich der Wassergehalt beim Wasserzusatz und verminderte sich bei der Wasserabnahme.\nDiese letzten Versuche werden wir noch weiter fortsetzen, indem wir hoffen, auch hier eine bestimmte Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit feststellen zu k\u00f6nnen.","page":206}],"identifier":"lit37796","issued":"1910","language":"de","pages":"203-206","startpages":"203","title":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorptionsgesetze. IV. Mitteilung. Zur Lehre \u00fcber die Magensaftsekretion","type":"Journal Article","volume":"65"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:48:31.488925+00:00"}