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{"created":"2022-01-31T16:55:07.239325+00:00","id":"lit37808","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 65: 293-294","fulltext":[{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Ober das Vorkommen von Betain in den Knollen des Topinamburs (Helianthus tuberosus).\nVon\nE. Schulze.\nAus dem agriculturchemischen Laboratorium \u00eeles Polytechnikums in Z\u00fcrich.)\n(Der Redaktion zugegangen am 10. M\u00e4rz into.)\nVor einer Reihe von Jahren habe ich nachgewiesen,1) dal) der Saft der Knollen des Topinamburs (Helianthus tuberosus) neben Asparagin auch Arginin enth\u00e4lt. Versuche, die vor kurzem zur Ausf\u00fchrung gelangten, zeigten uns, da\u00df diese Knollen auch Betain, C5HnN02, enthalten \u2014 eine Tatsache, die meines Wissens bisher nicht bekannt war. Das Betain wurde aus dem Niederschlage isoliert, der durch Phosphorwolframs\u00e4ure in dem w\u00e4sserigen, durch Versetzen mit Bleiessig gereinigten Extrakte hervorgebracht worden war. Die Verarbeitung dieses Niederschlages erfolgte in der fr\u00fcher von mir2) beschriebenen Weise: das Betain und das neben ihm sich vorlindende Cholin wurden in Quecksilberdoppelsalze \u00fcber-gel\u00fchrt, letztere sodann aus Wasser umkrystaljisiert. Die bei Zerlegung dieser Doppelsalze mittels Schwefelwasserstoff erhaltene L\u00f6sung wurde eingedunstet, der kryStaliinische Ve.r-dampfungsr\u00fcckstand im Vakuumexsikkator ausgetrocknet und hierauf mit kaltem wasserfreiem Alkohol behandelt. Dabei ging salzsaures Cholin in L\u00f6sung, w\u00e4hrend salzsaures Betain zur\u00fcckblieb. Beim Umkrystallisieren aus Wasser bildete dieses Salz gro\u00dfe, luftbest\u00e4ndige Krystalle, die im Aussehen mit salzsaurem Betain anderer Herkunft vollkommen \u00fcbereinstimmten.\nDie Identit\u00e4t der auf diesem Wege gewonnenen Base mit Betain ergab sich mit Sicherheit aus der unter Mitwirkung von Dr. G. Trier von mir ausgef\u00fchrten Untersuchung ihres\nl) Landwirtschaftl. Versuchsstationen, Bd. XLVI1I, S. :45\n*) Diese Zeitschrift. Bd. LX, S. 155.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"291 E. Schulze, \u00dcber Betain in den Knollen des Topinamburs.\nChloraurats, ihres Chlorplatinats und ihres Pikrats. Zur Darstellung des Chloraurats versetzten wir die w\u00e4sserige L\u00f6sung des salzsauren Salzes mit Goldchlorid; der dabei entstandene kr y stallin ische Niederschlag wurde abfiltriert, mit kaltem Wasser etwas ausgewaschen und nun zuerst auf einer Tonplatte, dann im Exsikkator getrocknet. Die Krystalle schmolzen gleichzeitig mit einem in der gleichen Weise aus einem Betainpr\u00e4parat unserer Sammlung dargestellten Chloraurat. *) Eine Goldbestimmung gab folgendes Resultat:\n0.2449 g Substanz (bei 100\u00b0 getrocknet) gaben 0,1058 g Au \u2014 48,2 S Au.\nDie Theorie verlangt f\u00fcr Betaingoldchlorid einen Gehalt von 43,14\u00b0/o Au.\nDas Chlorplatinat, dargestellt durch Versetzen einer L\u00f6sung des salzsauren Salzes in verd\u00fcnntem Weingeist mit einer alkoholischen Platinchloridsolution, besa\u00df nach dem Umkrystalli-sieren aus Wasser das gleiche Aussehen wie ein Betainplatinchloridpr\u00e4parat anderer Herkunft. Eine Platinbestimmung gab folgendes Resultat:\n0,2270 g Substanz (bei 100\u00b0 getrocknet) gaben 0,\u20190(588 g Pt = 30,31\u00b0/o Pt.\nDie Theorie verlangt f\u00fcr Betainplatinchlorid einen Gehalt von 30,3\u00b0/o Pt.\nZur Darstellung des Pikrats wurde die w\u00e4sserige L\u00f6sung des salzsauren Salzes mit einer Natriumpikratl\u00f6sung versetzt. Nach kurzer Zeit schied sich das Pikrat der Base in feinen Nadeln aus. Es schmolz gleichzeitig mit dem aus einem Betainpr\u00e4parat unserer Sammlung hergestellten Pikrat und stimmte mit letzterem auch im Aussehen vollkommen \u00fcberein.\nDiese Versuchsergebnisse f\u00fchren zu der Schlu\u00dffolgerung, da\u00df die in der oben beschriebenen Weise aus den Topinamburknollen dargestellte Base Betain war. Was die Ausbeute betrifft, so ist zu erw\u00e4hnen, da\u00df wir aus 25 kg frischer Knollen ungef\u00e4hr 2 g salzsaures Betain erhielten.\n') Beim Umkrystallisieren cies Betaingoldchlorids erh\u00e4lt man bekanntlich bisweilen Krystalle, die einen geringeren Goldgehalt besitzen und auch in* bezug auf den Schmelzpunkt Abweichungen zeigen. Wir verweisen auf die von R. Willst\u00e4tter (Berichte d. D. Chem. Gesellschaft, Bd. XXXV. S. 37\u00d60) gemachten Angaben.","page":294}],"identifier":"lit37808","issued":"1910","language":"de","pages":"293-294","startpages":"293","title":"\u00dcber das Vorkommen von Betain in den Knollen des Topinamburs (Helianthus tuberosus)","type":"Journal Article","volume":"65"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:55:07.239331+00:00"}