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{"created":"2022-01-31T16:54:13.467068+00:00","id":"lit37817","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kotake, Yashiro","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 65: 397-401","fulltext":[{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber I-Oxyphenylmilchs\u00e4ure und ihr Vorkommen im Harn bei Phosphorvergiftung.\nV..H\nYashiro Kotake Osaka. Japan .\niA,H 1 111 r - i t ;ULulvorutorium liir m-.liz.iniM'lm Chemie tni.l .i\u00bbXp-rini.*, !>liar.ni:tko|ooji> zu Kinii<rs|ii.'r<r i. I\u2019r.i U'\u2018r Hiilaktion z.ugcgaugun am l.\">. M\u00e4rz\nNeu !\u00bb a u e r1 ) hat aus .seinen interessanten \u25a0.Beobachtungen eher den Abbau von Aminos\u00e4uren im gesunden und kranken Organismus den Schlu\u00df gezogen, da\u00df die Aminos\u00e4uren durch oxydative Desamidierung in die entsprechenden Ketons\u00e4uren \u00fcbergehen, und er hal bei der Aufstellung dieser These auch die vorliegenden Beobachtungen einer kritischen Besprechung unterzogen, die f\u00fcr den Abbau der Aminos\u00e4uren \u00fcber die Alkoholsauren sprechen. Dabei weist Neubauer darauf hin, da\u00df die S\u00e4ure, welche Blendermann-) nach sehr reichlicher Tyrosinf\u00fctterung im Kaninchenharn gefunden und als Oxyphenylmiloh-s\u00e4ure auf Grund der Analysenzahlen bezeichnet hat. noch der Identifikation bed\u00fcrfe. Denn die bisher allein dargeslellte ra-eomische p-Oxyphenylmilchs\u00e4ure von Krle.n mover und JA pp1) schmilzt im wasserhaltigen Zustand bei 115\u2014122\", wasserfrei bei 144\u00b0, Blendermanns S\u00e4ure dagegen bei 1b2 \u2014 lBi0.\nAnn\u00e4hernd den gleichen 'Schmelzpunkt hat. die von Schulzen und Kiess ') bei akuter gelber Leberatrophie gefundene S\u00e4ure, deren Yeischiedenheit von der p-\u00dcxymandels\u00fcure in der nachfolgenden Abhandlung nachgewiesen wurde, und eine S\u00e4ure, die Baumann-) im menschlichen Harn nach Dhosphorvergiftung fand und f\u00fcr wahrscheinlich mit der Substanz von Schulzen und Biess identisch erkl\u00e4rte.\nUm in diese Verh\u00e4ltnisse Klarheit zu bringen, habe ich\n') Deutsch. Arch. f. klin. Med.. IM. XC.V, S. 211 flUOHi.\n*) Biese Zeitschrift, IM. VI, S. 2M 11-882).\n:\u2018) Liebigs Annalen, IM. CCXX, S. 22\u00ab (\nl| Ann. d. Charit\u00e9-Krankenhauses, IM. XV. S. 1 11869). s. S 7f\nD Diese Zeitschrift Hd VI. S. 192 (1HH2","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"Vas hi ro Kolakc;\nauf Veranlassung von l\u2019rof. Kllinger <lie optisch-aktive p-Oxv-phenylmilchs\u00e4ure aus I-Tyrosin dargestellt und im Harn von Hunden, die mit Phosphor vergiftet waren, nach dergleichen Saure gesucht. Wie aus dem folgenden zu ersehen ist. stimmt die l-()xyphenylmilchs\u00fcure mit der Beschreibung von Blender mann gut \u00fcberein und im Harn nach Phosphorvergiftun\u00bb war m beiden untersuchten F\u00e4llen die gleiche S\u00e4ure nachweisbar.\nDarstellung der I-Oxyphenylinilchs\u00e4ure aus I-Tyrosin.\n> g I-Tyrosin aus Casein wurden in l I Wasser, dem :t\" cc,n Normalschwefels\u00e4ure zugef\u00fcgt waren, durch Krw\u00e4rmen gelost und bei 60-70\u00bb mit 3,157 g Baryumnilrit in w\u00e4sseriger Losung versetzt. Die Fl\u00fcssigkeit wurde \u00fcber Nacht'bei Zimmer-. leml\u2019<\u2018rat|n- stehen gelassen, wobei sie sich dunkler f\u00e4rbte. Die vom schwefelsauren Baryum abfiltrierte L\u00f6sung, die auf Kongo-pa|)ier nicht reagierte, wurde im Apparate von Kutscher und Steudel Hmal 24 Stunden mit \u00c4ther extrahiert. Der dunkel gef\u00e4rbte. \u00c4therr\u00fcckstand wurde nach 1 t\u00e4gigem Stehen kristallinisch. Die Ausbeute betrug 2-2,3 g. Da aber das Koh-produkt anscheinend noch recht unrein war, so mu\u00dfte es durch Entf\u00e4rben mit Tierkohle und wiederholte Umkrvstallisation aus Wasser gereinigt werden, wobei nur 0.4-0.45 \u00bb fast reine S\u00e4ure gewonnen wurden. Die Substanz krvstallisierte nach zweimal wiederholtem Umkrystallisieren in langen Nadeln vom Schmelzpunkt 162-164\u00bb find ist selbst in kaltem Wasser ziemlich leicht l\u00f6slich: sie dreht die Kbene des polarisierten Lichtes nach links.\n0.1120 g Substanz (bei 105\" i\u00e7elrotkneli gaben 0.2340 u Cd und 0.0o5\u00ab g Hx0.\t*\nHerechnel. l\u00fcr <i9H1004: C\t50,34 \u00b0/o\nH -\t5,40\u00b0/o.\nOel'unden :\n:\t50,17\u00b0;*\nH -= 5.49'\nEinfacher gestaltet sich die Isolierung der Oxyphenyl-milchsaure aul folgendem Wege: Die vom Barvurasulfat ab-hltrierte Fl\u00fcssigkeit wird mit Bleizuckerl\u00f6sung ausgef\u00e4llt wobei ein geringer dunkler Niederschlag sich absetzt. Nach dem Ab-hltrieren wird mit Bleiessig die Oxyphenylmilchs\u00e4ure fast quantitativ gef\u00e4llt. Aus dem mit H^S zersetzten Bleiniederschlag","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Imt I-Oxyplienylniilchs\u00e4ure usw.\n399\nkrvstallisiert die S\u00e4ure ziemlich rein aus. Durch Kochen mit wenig Tierkohle wird die L\u00f6sung entf\u00e4rbt und beim Einengen aul dem Wasserbad scheidet sich die reine S\u00e4ure in ebenso geringer Ausbeute wie nach dem obigen Verfahren ab. Aus dem Filtrat vom Bleiessigniederschlag wurden 45 \u00b0/o des angewandten Tyrosins zur\u00fcckgewonnen.\nSowohl die freie S\u00e4ure wie ihr durch Kochen mit frisch gef\u00e4lltem CaC(L erhaltenes Calciumsalz enthalten Krystall-wasser. das sie bei 105\u2014110\u00b0 verlieren.\n0,1570 g freie S\u00e4ure verloren 0.0075 g h o.\nHereol.net f\u00fcr Gl(Ht\u201e04 -f- ILO;\tGefunden :\n_ Ha0 = 1.71 O/o.\tf,7<;o/t).\n1.\t0.1502 g Calciumsalz verloren 0.0253 g H.,0.\n2.\t0.1132\t0.0232 >\nBerechnet. f\u00fcr (G9H6\u00d64)sLa -f 4\u2018/z H.,0 :\t(Munden: '\nILO = 1 (5,(>3 '\nI. I({.810;>i ; 2. 10,02 o\nDie Bestimmung der spezifischen Drehung der in Wasser gel\u00f6sten S\u00e4ure gab folgende* Werte:\n1.0,2857 g Substanz, Gesamtgewicht der L\u00f6sung : 18,1905 g. l'rozentgehalt: 1,57\u00b0/\u00ab. Drehung im 2 dm-Bohr bei Natriumlicht \u2014 34\\ Mithin |u]d = \u2014 18,05\u00b0.\n2. 0,3236 g Substanz, Gesamtgewicht der L\u00f6sung: 9.3893 g. l'rozentgehalt: 3,45\u00b0/o. Drehung im 2 dm-Bohr \u2014- 1 <>' \\\\> bei Natriumlicht. Mithin [ajn = \u2014 17,92\u00b0.\nd-l-Ox y phenyl milch s\u00e4ure.\nUm mich von der Richtigkeit der Angaben von Erlen meyer und Lipp zu \u00fcberzeugen, stellte ich auch racemische Gxyphenylmilchs\u00e4ure her und zwar durch Reduktion von Oxy-phenylbrenztraubens\u00e4ure, die ich wie Neubauer nach der Vorschrift von Pl\u00f6chl1) durch Kondensation von p-Oxybenz-aldehyd mit Hippurs\u00e4ure bei Gegenwart von Essigs\u00e4ureanhydrid und Natriumacetat und Spaltung des gebildeten Lactimids (Az-iaetons) mil starker Natronlauge erhielt. Neubauer erw\u00e4hnt bereits, da\u00df Reduktion mit der berechneten Menge Natriumamalgam zur p-Oxyphenylmilchs\u00e4ure f\u00fchrt.\n0,1100 g Substanz (bei 105\u00b0 getrocknet ' gaben 0.2385 g CO und < >,0525 g HtO.\t*\n\u2018) Bei-, d. chem. Ges.. Bd. XVI. S. 2817 (1883>.","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\nVashitp Kotake.\t'\nMtMvrl.net f\u00fcr C,H10O4:\tGefunden:\nG\t59,Hi %\t59.13 \u00b0 .\nIl = \u00e2,4!\u00bbV.\t;')':\u00eel ' ..\nIne S\u00e4ure enth\u00e4lt > \u25a0> Molek\u00fcl Kryslallwasser.\n't.30{ g I u fl trockene Substanz verloren bei 105 - HO\" 0.0105 '\u00bb |{ 0 MererI,net f\u00fcr C;,ll1004 + \u00bb * H,0 :\tGefunden : \"\nH/\u00bb\ti.71\"\t5.150.,\nDer Schmelzpunkt der wasserhaltigen S\u00e4ure lag hei 11> bis 119\"; die wasserfreie Substanz Schmolz bei 144\u2014145\u00b0.\nDie Daten stimmen also s\u00e4mtlich mit denjenigen von hrlenmeyer und Li pp \u00fcberein.\nVersuche an Hunden mit Phospliorvergittung.\nZwei kleine Hunde von. etwa 7\u2014s kg Gewicht erhielten nachmittags 4 I hr je 0.01 g Phosphor in Pillenform, am n\u00e4chsten Vormittag 9 Phr 90 Min. je 0.02 g: beide starben an dem der zweiten Verabreichung folgenden Tage, der eine um 11 Phr 30 Min. vormittags, der andere um 3 Uhr nachmittags. Die Sektion etgah bei beiden ausgedebnte Magen- und Darmblutungen, sowie fettige Degeneration der Leber und der Niere.\nDer erste Hund entleerte 83 ccm Ham am zweiten Tage und batte 1)0 ccm bei der Sektion in der Glase, der zweite entleerte 92 ccm und in der Glase fanden sich 34 ccm. Die Harne reagierten deutlich oder stark sauer, waren eiwei\u00dffrei und gaben mehr oder, minder starke Millonsche Reaktion.\nDie einzelnen Portionen wurden gesondert auf dem Wasser -bade (unged\u00e4mpft. Der R\u00fcckstand, der deutlich nach Fleisch-extrakt roch, wurde mit hei\u00dfem Alkohol extrahiert. Nach Verjagendes Alkohols wurde der Alkoholextrakt mit Wasser auf-benommen, mit Schwefels\u00e4ure-stark anges\u00e4uert und mit \u00c4ther ersch\u00f6pfend ausges\u00e7h\u00fcltelt. Nach den! Verdunsten des \u00c4thers blieben Krystalle zur\u00fcck: die vereinigten kristallinischen R\u00fcckst\u00e4nde winden zweimal aus \\\\ asser umkrystallisiert. So wurden lange farblose Nadeln vom Schmelzpunkt 162\u2014164\" erhalten. Die L\u00f6sung der Krystalle drehte links und war genau so stark wie J-Oxyphenylmilchs\u00e4ure der gleichen Konzentration.\nDie Ausbeuten an \u00c4therr\u00fcckstand beim ersten Hund betrugen in der ersten Portion 0,05 g, im Glasenharn 0,138 g. heim zweiten Hund einige Milligramme und 0.062 g.","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"I bor 1-\u00dcxyphenylrmlchs\u00e4ure usw.\n401\nDie umkrystallisierte S\u00e4ure wurde zun\u00e4chst in das Calciuin-salz \u00fcbergef\u00fchrt und in diesem das Krystallwasser bestimmt.\ni'.ll\u00f6O g Calciumsalz verloren bei 105\u2014110\u00b0 getrocknet 0,024 g H,0 Berechnet f\u00fcr CyHy04)2Ca -f 4' *H.,0:\tGefunden:\n11*0 \u2014 16,08 \u00b0/o\t10,55 \u00b0/o.\nAus dem Calciumsalz wurde dio freie S\u00e4ure zur\u00fcckgewonnen und analysiert.\nO.lfi/IK g Substanz verloren bei 105\u2014110\" getrocknet 0.008 g ll.,0.\nBerechnet f\u00fcr C\u201eHio04 -f ',01,0:\tGefunden: , \u2019\nlt>0\t4,8 \u00b0/o\t4,7\u00b0/u.\n0.1075 \" ( bei 105\u00b0 getrocknet) gaben 0.2:545 g CO, und 0.0575 g 1120.\nBerechnet f\u00fcr a(H10\u00dc4 :\tGefunden:\nG \u2014 59,34\u00b0 Ai\t59,49-',,\n11\t5.49\u00b0 o. .\t5.94\u00b0 o.\nDurch diese Befunde im Harn von Hunden nach Phosphorvergiftung ist das Vorkommen von 1-Oxyphenylmilchs\u00e4ure/sicher-gestellt. Hs kann danach auch keinem Zweifel unterliegen, da\u00df die von Bau mann aus Menschenharn nach Phosphorvergiftung gewonnene S\u00e4ure, die wegen Mangels an Material nicht analysiert wurde, die gleiche Substanz war, und es ist sehr wahrscheinlich, da\u00df auch Blendermanns S\u00e4ure mit ihr identisch ist.\nEinen Schlu\u00df aus dem Vorkommen von Oxvphenylmilch-s\u00e4ure unter den genannten Bedingungen auf den normalen Abbau des Tyrosins zu ziehen, halte ich immerhin f\u00fcr gewagt. Selbst dem Befund von Blendermann m\u00f6chte ich f\u00fcr diese Pr\u00e4ge kein zu gro\u00dfes Gewicht beilegen. Denn die Auffindung der Oxyphenvlmilchs\u00e4ure scheint nur bei einer sehr starken \u00dcberschwemmung des K\u00f6rpers mit Tyrosin erreichbar zu sein. Sie gelang Blendermann nur einmal bei einem Kaninchen, das Tagesdosen von 8 bezw. \u00f6 g erhalten hatte, ich habe hei l\u00e4ngerer Verabreichung von t\u00e4glich je 2 g Tyrosin an 2 Kaninchen \u2014 im ganzen wurden 40 g verf\u00fcttert \u2014 keine Spur Oxyphenvlmilchs\u00e4ure, vielmehr nur Oxyphenylessigs\u00e4ure und Oxyphenylpropions\u00e4ure in etwas vermehrter Menge isolieren k\u00f6nnen. Verschiedene Versuche der gleichen Art, die ich fr\u00fcher in Osaka angestellt hatte, waren ebenso negativ verlaufen.","page":401}],"identifier":"lit37817","issued":"1910","language":"de","pages":"397-401","startpages":"397","title":"\u00dcber I-Oxyphenylmilchs\u00e4ure und ihr Vorkommen im Harn bei Phosphorvergiftung","type":"Journal Article","volume":"65"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:54:13.467074+00:00"}