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{"created":"2022-01-31T16:59:11.510558+00:00","id":"lit37826","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bang, Ivar","role":"author"},{"name":"H. Lyttkens","role":"author"},{"name":"J. Sandgren","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 65: 497-503","fulltext":[{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bestimmung des Blutzuckers.\nVon\nIvar Bang, H. Lyttkens und J. Sandgren.\n(Aus dein med.-eliemischen Institut der Universit\u00e4t Lund.) (Der Redaktion zugegangun am :2t;. M\u00e4rz liHO.j\nIn den letzten Jahren sind aus dem hiesigen Institut mehrere Arbeiten \u00fcber das Verhalten des Blutzuckers publiziert worden (Bang, Ljungdah* und B\u00f6hm,1) N. Andersson2) und A. Erlandsen3) neben andern noch nicht ver\u00f6ffentlichten Arbeiten \u00fcber dasselbe Thema). Bei allen diesen Untersuchungen sind die Methoden zur Blutzuckerbestimmung hier ausgearbeitet und sp\u00e4ter verbessert worden. Zuletzt ist man zu einer Methodik gekommen, welche jede berechtigten Anspr\u00fcche an Einfachheit und Genauigkeit erf\u00fcllt und, wie es bei vergleichenden Untersuchungen scheint, in diesen Beziehungen den \u00fcbrigen Methoden den Bang streitig machen kann.\t\\\nDie erste hiesige Methode war eine Vereinfachung des Abelesschen Verfahrens, indem die Trennung des zuckerhaltigen Alkoholextraktes von den Eiwei\u00dfkoageln durch Verwendung der Zentrifuge geschah (Bang).4) Sp\u00e4ter wurde die Beinigung des Alkoholextraktes mit Kaolin anstatt Zinkacetat eingef\u00fchrt (Bang).5) Hierdurch bekommt man eine schwach gelbgef\u00e4rbte L\u00f6sung, welche sich nach Bangs Zuckerbestimmungsmethode gen\u00fcgend scharf titrieren l\u00e4\u00dft.\nEine weitere Verbesserung war die Beinigung durch kolloidales Eisenoxyd (Erlandsen), wodurch man gew\u00f6hnlich ein farbloses oder nur sehr schwach gelbgef\u00e4rbtes Filtrat bekommt, welches sich noch sch\u00e4rfer titrieren l\u00e4\u00dft. Nach Titration mit Hydroxylamin bekommt man eine farblose oder \u00e4u\u00dferst schwach gelbgef\u00e4rbte L\u00f6sung. Im letzten Falle wird\nl) Bang. Ljungdahl und Bohm. Beitr\u00e4ge! z. them. Physiol, und Pathol.. Bd. IX-X. 1907.\n*) N. Andersson. Biochem. Zeitschrift, Bd. XII, 8. 1, 1908.\n:i) Erlandsen, Biochem. Zeitschrift, Bd. XXIII, S. 329, 1910.\n4)\tBang, Ham mars ten-Festschrift. Nr. 2, 1900.\n5)\tBang, Biochem. Zeitschrift, Bd. VII. S. 327, 1908; Bd. XI. S. 538, 1909.","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\nIvar Bang. II. Lyttkens und J. Sandgren.\ndie Kupferl\u00f6sung erst gr\u00fcnlich-blau. Durch 2\u20143 Tropfen Hydroxylaminl\u00f6sung bekommt man den Umschlag. Es ist also absolut nicht die geringste Schwierigkeit bei diesem Verfahren, den Blutzucker genau zu bestimmen, wie auch z. B. Erlandsens Kontrolluntersuchungen zeigen k\u00f6nnen.\nZu ganz andern Ergebnissen ist Oppler1) bei Verwendung von Bangs Titrationsmethode gekommen, indem er keine \u00fcbereinstimmenden Werte erzielen konnte. Und die Ursache hierf\u00fcr ist nach Oppler, da\u00df eine gelbgr\u00fcne Zwischenf\u00e4rbung eintritt. (Da\u00df das Ergebnis stark (!) von der Titrationsdauer abh\u00e4ngt, ist nicht richtig, wenn man das vorgeschriebene Teilmaximum nicht \u00fcberschreitet.) Oppler hat nun bei seinen Bestimmungen nicht die Alkoholmethode verwendet, sondern enteiwei\u00dfte das Blut nach Verd\u00fcnnung mit Wasser mit Eisen und konzentrierte das Filtrat stark. Nach unseren Erfahrungen ist dies nicht zu empfehlen (wor\u00fcber n\u00e4heres sp\u00e4ter). Er bekam eine schwach gelbliche L\u00f6sung, mit welcher er die Titrationen anstellte. Ein Vergleich der Versuche 1, 3 und 4 (S. 394\u2014395) zeigt, da\u00df 10 ccm Zuckerl\u00f6sung 43,2 und 44,3 mg und 7 ccm 30,4 und 30,5 mg Dextrose entsprachen, welche Werte mit den berechneten gut \u00fcbereinstimmten. Bei Verwendung von 4 ccm Zuckerl\u00f6sung bekam aber Oppler nur 7,8 und 10,2 mg Dextrose anstatt der berechneten 17,4 mg. Diese berechnete Menge entspricht 31,0 ccm Hydroxylaminl\u00f6sung, w\u00e4hrend Oppler 40,8 und 38,2 ccm verabrauchte. Also nicht weniger als 9 ccm Hydroxylaminl\u00f6sung zu viel. Da nun anderseits Oppler 7 ccm und 10 ccm Zuckerl\u00f6sung gen\u00fcgend scharf titrieren kann, und da man weiter ebenso genau 10\u201420 mg Dextrose wie 30\u201450 mg titriert (eine eventuelle Mischf\u00e4rbung tritt doch mehr bei gr\u00f6\u00dferen als bei kleineren Fl\u00fcssigkeitsmengen hervor), ist dies Ergebnis ganz unverst\u00e4ndlich. Man kann ohne weiteres davon ausgehen, da\u00df einige Versuchsfehler Vorgelegen haben. Unverst\u00e4ndlich bleibt nur, da\u00df Oppler mit den gefundenen Werten sich zufrieden gestellt und sie als Belege publiziert hat. Aus diesem Grunde k\u00f6nnen wir auch seiner Versuchsserie 2 keine Bedeutung zumessen.\n0 Oppler, Diese Zeitschrift, Bd. LXIV, S. 393. 1910.","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"499\nOber die Bestimmung des Blutzuckers.\nWenn aber Oppler bei Titration reiner Zuckerl\u00f6sungen seine Zufriedenheit der Methode ausspricht, l\u00e4\u00dft sich diese Forderung auch erf\u00fcllen, und zwar durch Einf\u00fchrung des von Bang und Bohmansson1) ausgearbeiteten Verfahrens zur Bestimmung des Harnzuckers: Die Entf\u00e4rbung durch Blutkohle und Salzs\u00e4ure. Durch diese Modifikation erh\u00e4lt man ein ganz klares, farbloses Filtrat, welches sich ebenso scharf wie eine reine Zuckerl\u00f6sung titrieren l\u00e4\u00dft. Beim Vergleich mit der Eisenmethode (welche nach unseren Erfahrungen sich \u00fcbrigens sogar sehr gut bew\u00e4hrt hat) mu\u00df man unbedingt der Kohlenmethode den Vorzug geben. Will man aber die Reduktion vor und nach G\u00e4rung bestimmen, ist die Eisenmethode vorteilhafter, da nur wenig Kochsalz (und also nicht MgS04, wie Michaelis und Ron a jetzt empfehlen) zum Entfernen des Eisen\u00fcberschusses notwendig ist, w\u00e4hrend 5 \u00b0/o HCl der Kohlenmethode viel Salz entspricht.\nEine andere Verbesserung der Methode ist auch zu empfehlen. Obwohl einfacher als Abeies* Verfahren, ist die Zentrifugenmethode keineswegs ideal. Erstens steht ja nicht \u00fcberall eine Zentrifuge zur Verf\u00fcgung und zweitens mu\u00df man dreimal zentrifugieren, was ziemlich lange dauert und auch Zeit in Anspruch nimmt. Im hiesigen Institut ist deswegen von Ljungdahl eine Vereinfachung ausgearbeitet worden, welche mindestens ebenso genau ist und viel schneller zum Ziele f\u00fchrt (unver\u00f6ffentlichte Arbeit Ljungdahls). Das Blut wird wie gew\u00f6hnlich in Alkohol aufgenommen. Nach der Mischung mit Blut wird der Alkoholextrakt abgenutscht, indem man einen Trichter mit aufgelegter durchl\u00f6cherter Porzellanplatte, mit Filtrum versehen, mit der S\u00e4ugpumpe in Verbindung setzt. Die L\u00f6sung geht schnell hindurch, und der ziemlich trockene Blutkuchen wird mit Alkohol wieder zerrieben (man verwendet hierzu am besten einen Pistill), der Alkohol abgenutscht und der Kuchen zum drittenmal mit Alkohol behandelt. Nach einigen Minuten ist die ganze Zuckerextraktion beendet, und die L\u00f6sung kann jetzt auf dem Wasserbade eingedunstet werden.\n') Bang und Bohmannsson, Diese Zeitschrift, Bd. LXIII, S. 443.\nT't 1\n1900.","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nlVar Ban\", H. Lyttkens und J. Sandjrren,\nDie vereinigten Alkoholextrakte werden dann stark eingeengt, auf ein bestimmtes Volumen aufgef\u00fcllt und mit Blutkohle und Salzs\u00e4ure oder auch Eisen gereinigt.\nDurch die Behandlung mit Kohle und Salzs\u00e4ure werden nach Bang und Bohmannsson die meisten reduzierenden Stoffe des Harns mit Ausnahme des Zuckers entfernt. Es fragt sich dann, inwieweit solche Stoffe in nachweisbarer Menge im Blute Vorkommen. Nach N. Anders son besteht etwa '! 4 der Totalreduktion des Blutes aus nichtg\u00e4rungsf\u00e4higer Substanz. Da nun solche Stoffe nach Bohnfiannsson1) durch Eisen nicht entfernt werden k\u00f6nnen, l\u00e4\u00dft sich aus vergleichenden Untersuchungen mit der Eisen- und Kohlenmethode eruieren, wie sich die Sache beim Blut verh\u00e4lt, d. h. inwieweit man durch Eisen und Kohle dasselbe Ergebnis erh\u00e4lt oder nicht. In der folgenden Tabelle sind einige solche Versuche zusammengestellt. Die Enteiwei\u00dfung g\u00ebschah wie oben bemerkt (durch die Nutsche).\nTabelle I.\nNr.\ti Blutarl\t| Kohleninethode \u00b0/o\tEisenmethode \u00b0/0\tDifferenz \u00ab\u00bb.\n1\ti Ochsenblut !\t0,104\t!\t0,118\t!\t0,014\n2\t\t0,035\t0,043\t0.008\n3\t\t0,030\t0,036 '\t0,000\n4\tKaninchenblut .\t0,112\t0,154\t0,046\n5\t\u00bb \u2022\t0,147\t0,152\t0.005\n<;\t1 1\t0,101\t0,106\t[\t0*,005\nBei Blut Nr. 2 und 3 hatte Glykolyse stattgefunden. Bei Nr. 4 entsprechen die Werte zwei unmittelbar aufeinander folgenden Aderl\u00e4ssen. Bei den \u00fcbrigen Versuchen wurde der Alkoholextrakt zuletzt geteilt und nach den zwei Methoden verarbeitet.\nDas Ergebnis der Versuche ist, da\u00df die Kohlenmethode \u00fcberall geringere Totalreduktion aufweist, als die Eisenmethode, doch sind die Unterschiede so klein, da\u00df man sie ruhig vernachl\u00e4ssigen kann.\nBemerkenswert ist, da\u00df bei der Kohlenraethode nur sehr\n') Bohmannsson, Biochem. Zeitschrift, Bd. LIX, S. 281, 1900.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"501\nChor die Bestimmung des Blutzuckers.\nwenig reduzierende Substanz zum Unterschied des Harns entfernt wird. Dies spricht f\u00fcr die l\u00e4ngst hervorgehobene M\u00f6glichkeit, da\u00df diese Stoffe Pentose sind. N. Andersson hat auch gezeigt, da\u00df sie eine positive Orcin-Phloroglucinreaktion geben. Da\u00df sie aber auch zum feil Glukurons\u00e4ure entsprechen, geht aus der positiven T o 11 e n s sehen Reaktion hervor. Boh m anns so n hat gezeigt, da\u00df etwa die H\u00e4lfte der Glukurons\u00e4ure im Harn durch Kohle und Salzs\u00e4ure entfernt wird (nicht ver\u00f6ffentlichte Untersuchung). Deswegen kann die g\u00e4rungsunfiihige Substanz nur zum Teil der \u00ab Pentose * entsprechen. Denn der Unterschied zwischen der Risen- und Kohlenmethode ist weit kleiner, als die H\u00e4lfte der Totalreduktion \u2014 Traubenzucker, wie Titrationen vor und nach G\u00e4rung Zeigten. Bei Versuch Nr. 6 wurden vor der G\u00e4rung die Werte 0,101 \u00b0/o und 0,106 \u00bb/\u201e gefunden. Die H\u00e4lfte der Glukurons\u00e4ure sei also 0,005 \u00b0/\u00ab und die ganze Menge 0,01 \u00b0/o. Nach der G\u00e4hrung waren die Werte 0,085 \u00b0/o und 0,032 \u00b0/o. Der Unterschied ist also geringer, als man erwarten sollte, wenn die Glukurons\u00e4ure allein neben Zucker vorlag. Doch sind selbstverst\u00e4ndlich bei so geringen absoluten Werten die Urgebnisse nicht ganz beweiseud, und Bohmannssons Er-gebnis ist auch nur sch\u00e4tzungsweise gefunden. Wir lassen also diese Frage offen stehen. Dagegen ist ersichtlich, da\u00df man nicht aus der titrimetrischen Bestimmung allein den exakten rraubenzuckergehalt folgern kann, wenn andere reduzierende Stoffe Vorkommen. Nach Oppler u. a. ist es mit der polarimetrischen Bestimmung nicht besser bestellt. Das einzig exakte Verfahren ist demnach die Bestimmung der Reduktion vor und nach der G\u00e4rung.\nViel wichtiger ist die Frage zu ber\u00fccksichtigen, in wie weit man durch die Nutschemethode tats\u00e4chlich die gesamten reduzierenden Stoffe des Blutes im Alkoholextrakt bekommt. Durch Vergleich mit der Bangschen Zentrifugenmethode hat Ljungdahl das erwiesen. Hier sollen wir zeigen, wie der Vergleich zwischen unserer Methode und der Eisenmethode nach Michaelis und Rona ausgefallen ist. Von dem defibrinierten Blut eines Kaninchens wurden 35 ccm nach Michaelis und Rona verarbeitet: Verd\u00fcnnung auf 7(X) ccm, Enteiwei\u00dfung mit\nHoppc-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXV.\t34","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"\u00d6U<2\tIvar Bang, H. Lyttkens und J. Sandgren,\nEisen und Kochsalz, Konzentration des Filtrates bei schwach saurer L\u00f6sung. Es resultierten etwa 15 ccm einer gelbgef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit, welche eine kleine F\u00e4llung enthielt. Sie wurde deswegen nochmals mit ein wenig Eisen gereinigt. Bei der Titration wurde eine Totalreduktion entsprechend 0,152 \u00b0/o des Blutes gefunden. Hierbei ist zu bemerken, da\u00df die Titration schwieriger auszuf\u00fchren als nach dem Alkohol-Eisenverfahren, welches zum Vergleich mit 30 ccm des Blutes ausgef\u00fchrt wurde. Ergebnis war 0,152\u00b0/o, genau derselbe Wert wie nach Michaelis und Rona. Wir k\u00f6nnen aber Oppler verstehen, wenn er die Titration nach Bang bei Michaelis-Ronas Verfahren als schwierig bezeichnet, obwohl er die Schwierigkeiten sehr \u00fcbertrieben hat. Dagegen ist die Titration des Alkoholextraktes nach Reinigung mit Eisen nicht mit den geringsten Schwierigkeiten verbunden, obwohl wir doch der Kohlenmethode wie bemerkt den Vorzug geben.\nIch hatte Interesse, nachzusehen, wieviel Zucker in das erste und die folgenden Alkoholextrakte bei der Nutschemethode \u00fcbergeht. Bei dem ersten dieser Versuche wurden 50 ccm Ochsenblut (glykolysiertes Blut mit ca. 0,1 o/o Traubenzucker versetzt) mit 200 ccm Alkohol versetzt und scharf abgenutscht, 221 ccm Filtrat erhalten. Das Residuum wurde mit ca. 50 ccm Alkohol behandelt und abgenutscht. Der Zuckergehalt der getrennten Filtrate wurde bestimmt und zudem die Gesamtreduktion des Blutes nach dreimaliger Alkoholextraktion. In dem zweiten Versuche wurden 30 ccm eines anderen auch glykolysierten mit Traubenzucker versetzten Ochsenblutes mit 150 ccm Alkohol behandelt und abgenutscht, 150 ccm Filtrat erhalten. Die Reduktion des Filtrates wurde bestimmt und zudem dieselbe einer anderen Probe nach dreimaliger Alkoholextraktion. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.\nWie ersichtlich gehen schon 80\u00b0/o bezw. 89\u00b0/o in das erste Alkoholextrakt \u00fcber und sind in den beiden ersten Extrakten zusammen 98,4 \u00b0/o. Durch eine dreimalige Extraktion, welche in wenigen Minuten ausgef\u00fchrt ist, kann man deswegen sicher die ganze Zuckermenge ausl\u00f6sen, wie auch die obigen Versuche zeigen.","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"503\n\u00dcber die Bestimmung des. IHufzuckers'.-\nTabelle II.\n\tTotal-\tReduktion des 1. Alkohol-\tReduktion des - 2. Alkohol-\nNr.\treduktion\texlraktes\textraktes\n\t\tabsolut\trelativ\t. absolut\trelativ\n\t\t\u00b0/o\tu/o\t\u00b0/o \u2022\tj\t%\n?\u25a0\t0,155\t0.139\t89.7\t.1 0.01t\t!\t8,7\ns\t0,155\t0.137\t88,7\t'\t I\nDas Verfahren, welches wir zur Bestimmung des Blutzuckers empfehlen wollen, gestaltet sich folgenderma\u00dfen:\nDas Blut \u2014 10\u201450 ccm \u2014 wird in ein mit etwa 150 ccm Alkohol beschicktes, gewogenes Glas aufgefangen. Durch W\u00e4gung wird die Blutquantit\u00e4t ermittelt. Man verteilt das Blut mit einem Glasstabe (am besten w\u00e4gt man das Glas mit dem Glasstab zusammen und zerteilt dann das Blut vor der W\u00e4gung). Das Alkoholextrakt wird scharf abgenutscht. Wenn alles durchgegangen ist, sp\u00fclt man mit einigen Kubikzentimetern Alkohol nach und saugt den Alkohol durch. Das ziemlich trockene Residuum wird in das Glas \u00fcbergef\u00fchrt und hier mit ca. 50 ccm Alkohol gerieben, indem die Porzellanplatte herausgenommen und mit einem neuen Filter versehen wird. Man saugt das zweite Alkoholextrakt durch und behandelt den R\u00fcckstand nochmals mit 50 ccm Alkohol, welcher mit dem ersten vereinigt wird. Der jetzt pulverige R\u00fcckstand wird weggeworfen, und die Alkoholextrakte auf dem Wasserbade eingeengt. Man f\u00fchrt die L\u00f6sung in einen Me\u00dfzylinder von 25 ccm \u00fcber, sp\u00fclt wiederholt mit Wasser nach und erg\u00e4nzt die L\u00f6sung auf 20ccm (bei wenig Blut lOccm). 5ccm 25,7oSalzs\u00e4ure und 2 g Blutkohle (ein gestrichener Teel\u00f6ffel) wird zugef\u00fcgt. Man sch\u00fcttelt einige Male w\u00e4hrend 5 Minuten um und filtriert durch ein trockenes Filtrum in ein trockenes Prober\u00f6hrchen. Inzwischen sind 50 ccm Kupferl\u00f6sung nach Bang abgemessen. Von dem Filtrate werden lOccm hinzugesetzt. Weiter nach Bang. Die ganze Prozedur dauert ca.1 2 Stunde. Wenn Blutkohle nicht zur Verf\u00fcgung steht oder wenn G\u00e4rungsversuche angestellt werden sollen, ist Eisenoxydl\u00f6sung (2 ccm auf 20 ccm und einige Tropfen 26\u00b0/oiger NaCl-L\u00f6sung) zu empfehlen. Man kann hier den Farbenumschlag auf 2-3 Tropfen sch\u00e4tzen.","page":503}],"identifier":"lit37826","issued":"1910","language":"de","pages":"497-503","startpages":"497","title":"\u00dcber die Bestimmung des Blutzuckers","type":"Journal Article","volume":"65"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:11.510564+00:00"}