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{"created":"2022-01-31T15:44:53.243107+00:00","id":"lit37894","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Anonymous","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 19: 650ff","fulltext":[{"file":"p0650s0001.txt","language":"de","ocr_de":"drei Preisangaben des deutschen Fischerei-Vereins.\nDie steigende Verunreinigung der Wasserl\u00e4ufe durch menschliche und industrielle Auswurfstoffe erheischt im Interesse der heimischen Fischerei dringend Abhilfe. Der Beweis\neiner durch die Abw\u00e4sser erfolgten Sch\u00e4digung bietet mancher-lei Schwierigkeiten.\nDie chemische Analyse vermag einen gen\u00fcgenden Nach-weis der lischereisch\u00e4dlichen Bestandtheile der Abw\u00e4sser zwar /U llefern> doch sind namentlich die gasanalytischen Methoden nicht einfach und handlich genug, um rasch mit gen\u00fcgender Sicherheit die im Fischwasser gel\u00f6sten Gase (CO,. O. N.), deren relatives Verh\u00e4ltniss von den f\u00e4ulnissf\u00e4higen Abwasserbestand- ' the,len organischer Herkunft sehr einschneidend beeinflusst 'vud, quantitativ zu bestimmen. Die Lebensm\u00f6glichkeit der Fische und ihrer N\u00e4hrfauna h\u00e4ngt aber auFs innigste zusammen mit den im Wasser gel\u00f6sten Sauerstoff- und Kohlens\u00e4ure-mengen.\" Ermittelungen \u00fcber das absolute wie relative Sauer-\nstoflbed\u00fcrfniss der Wasserfauna liegen nicht in gen\u00fcgender\nadd vor, ebensowenig ist die Frage, welche Mengen freier Kohlens\u00e4ure unsere Wasserthiere dauernd zu ertragen verm\u00f6gen, ausreichend studirt worden. Die chemische Bestimmung beider Oase in normalem wie verunreinigtem Fischwasser wurde bisher zur Ermittelung eines etwaigen Sauerstoffmangels, bezw. sch\u00e4dlichen Kohlens\u00e4ure\u00fcberflusses nur in den seltensten F\u00e4llen ausgef\u00fchrt; in erster Linie wohl wegen1 der Schwierigkeit und Umst\u00e4ndlichkeit der verf\u00fcgbaren Methoden. \u2014\nAn den K\u00f6rpern der in Folge von Wasserverunreinigung zu Grunde gegangenen Fische l\u00e4sst sich nur in Verschwindend wenigen F\u00e4llen .die Todesursache ermitteln. Die chemische Untersuchung des Wassers bleibt vielfach resultatlos, weil das Wasser, an dessen giftigen Bestandteilen die Fische sterben sich sehr h\u00e4ufig der Probenahme zur Ermittelung seiner Be-","page":0},{"file":"p0650s0002.txt","language":"de","ocr_de":";;v,;i\nstandtheile entzieht. Wenn , todt.e Fische * die Thatsache eingetretener Vergiftung darthun, ist das giftige Wasser meist bereits kilometerweit abw\u00e4rts gefluthet. Es bleibt zur Ermittelung der Schuldfrage, bezw. zur Feststellung der Todesursache nur der Kadaver des Thieres zur\u00fcck und daran l\u00e4sst sich nach dem heutigen Stande unserer pathologisch-anatomischen Kenntnisse, sofern ein g\u00fcnstiger Zufall nicht Reste giftiger Metalle in den Kiemen oder etwa im Verdauungsapparat der Fische chemisch nachweisbar zur\u00fcckhielt, Sicheres nicht erkennen.\nZuckerfabriken, St\u00e4rkefabriken und \u00e4hnliche Betriebe senden Abw\u00e4sser in die Wasserl\u00e4ufe, deren chemische Natur den Wasserpilzen \u2014 weisse Fadenalgen \u2014 g\u00fcnstigste Er-n\u00e4hrungsbedingungen bieten, wie das massenhafte Wachsthum dieser niederen Pflanzen in derartig verunreinigten Gew\u00e4ssern beweist. Das Vorkommen dieser Pflanzen, unter denen Lepto-roitus lacteus eine besonders hervorragende Stelle einnimmt, ist wohl aufzu fassen als wirksam im Sinne einer Reinigung der betreffenden Abw\u00e4sser unter Aufspeicherung der f\u00e4ulniss-f\u00e4ldgen Verunreinigung innerhalb ihrer Leiber. Die abge-storbenen Wasserpilze, welche unter gewissen Bedingungen sich aus den Flussbetten losl\u00f6sen und mit dem Wasser in Gestalt von Flocken bis zur Ausdehnung grosser Zusammen^ geballter Fladen stromabfluthen, sind \u00e4usserst leicht zersetzbar und in solchen F\u00e4llen vergiften die faulenden, sedimentirten oder schwimmenden Reste dieser Vegetationen die Fischgew\u00e4sser. Die Lebensbedingungen dieser Pflanzen sind nicht ausreichend erforscht ; ihre Lebensf\u00e4higkeit und die ihr Absterben bedingenden Momente, wie nicht minder die Zer-setzungsvorg\u00e4nge der losgel\u00f6sten abgestorbenen Pilzrasen erscheinen einer Bearbeitung dringend bed\u00fcrftig im Interesse einer eventuellen Inanspruchnahme der guten Dienste, welche sie bei der Selbstreinigung der Schmutz W\u00e4sser zu leisten verm\u00f6gen unter Ausschaltung der Uelielst\u00e4nde, welche die F\u00e4ul-nissvorg\u00e4nge der todten Reste im Gefolge haben. \u2014\n,n Erw\u00e4gung vorstehend geschilderter Umst\u00e4nde hat der Deutsche Fischerei-Verein nach Anh\u00f6rung seiner wissenschaftlichen Kommission und nach Zustimmung seines Ausschusses","page":0},{"file":"p0650s0003.txt","language":"de","ocr_de":"3\n?'! nachfolgenden drei Preisaufgaben gestellt und f\u00fcr deren Losung die unten erw\u00e4hnten Preise ausgesetzt. \u25a0 Gew\u00fcnscht werden:\n'\u2022 Begt\u00een\u00ee!nn\u00ab!*ej*rt^^,d nr *\"* FM,e \u201c\"\u00ab\u00bb4Hre Methoden nur Bestimmung der Wassergase : Sauerstoff, Kohlens\u00fcure and Stick.\nStoff oder wenigstens der beiden ersten.\nAn E1 W\u00e4re \u00efesonders erstrebenswert, dass Apparat und Methode Anwendung und Ausf\u00fchrung auch ausserhalb eines chemischen Lahors ta-mms finden k\u00f6nnte, d. h. ohne die Hilfsmittel, welche dt r.he-ker in seinem Laboratorium zur Hand zu haben gewohnt ist Emheferungstag 1. Juni 1895. Preis 800 Mark Preisrichter : Prof. Dr. M. Flei scher - Berlin :\nProf. Dr. J. K \u00f6 n i g \u2014 M\u00fcnster i. Weslf. ; \u2022\nProf. Dr. F. T i e m a n n \u2014 Berlin ; n iw u Pr\u00b0f. Dr. C. Weigelt-Berlin. :\nder\talM\u2018r d*B \u00bb\u00bb\u00ab\u00ab\"\u00bbMseh. anatomischen Nachweis\n1)\tfreier S\u00e4uren:\n2)\tfreier Basen, insbesonoere Kalk, Ammoniak und Natron (auch\nCarbonate VOn Kali un<f Natron w\u00e4re\u00bb zu ber\u00fcck\nS) der freien Bleichgase (Chlor und schweflige S\u00e4ure).\nLTdemW\u00c8rrst.cb\u201eFTHela,,g d*\tMerkmal,\nbei dem Ersticknngstode der Fische erbeten.\nBearbeitungen von Theilfragen, selbst mit negativem Kesultat im Sinne der Preisfrage sind von der Preisertheilung nicht ausgeschlossen. -Als Versuchstiere werden zweckm\u00e4ssig* Vertreter aus der Gruppe der Salmoniden und Cypriniden empfohlen.\nEinheferungstag 1. November 1896. Preis 100D Mark\nPreisrichter: Geh. Medic.-Rath Prof. Dr. J, Hermann - K\u00f6nigs-berg i. Pr.;\nProf. Dr. H. Ni t s c h e \u2014 Tharandt ;\nGeh. Medic.-Rath Prof. Dr. J{. Virchow - Berlin \u2022\nivr F n.\tProf. Dr. \u00c7. Weigelt \u2014 Berlin. :\nw di*lEntwlckl'>\u201cWschichte and die Lebensbedlngungen t yas*erpl,ze8\tla\u00e7tens - mit besonderer Ber\u00fcck-\n^7 a!'\"e9 Auftretens und Wlederrerschwlndens I\u00ab *.r. unreinigten B assent \u2014 untersuch) werden.\nEinlieferungstag 1. November 1895. Preis 600 Mark Preisrichter : Dr. F. H u 1 w a - Breslau ;\nProf. Dr. O. K i r c h n e r \u2014 Hohenheim ;\nProf. Dr. P. Magnus \u2014 Berlin;\nProf. Dr. G. Wei ge lt \u2014 Berlin.","page":0},{"file":"p0650s0004.txt","language":"de","ocr_de":"D,e Arbeiten d\u00fcrfen in deutscher, franz\u00f6sischer oder englischer Sprache abgefasst sein. Die Manuskripte bleiben higcnthum der Einsender, doch beh\u00e4lt sich der Deutsche tischcrei-Verein das Recht des Abdruckes der preisgekr\u00f6nten\nArbeiten in seiner .Zeitschrift f\u00fcr Fischerei\u201c vor. Die Ver\u00f6ffentlichung der nicht preisw\u00fcrdigen Manuskripte in derselben\nZeitschrift steht dem Deutschen Fischerei-Verein ebenfalls gegen das \u00fcbliche Mitarbeiterhonorar von 50 Mark pro Bogen zu. Die preisgekr\u00f6nten Autoren \u00fcbernehmen die Pflicht, falls sie vor der Ver\u00f6ffentlichung eine nochmalige Ueberarbeitung unter\nEinf\u00fcgung etwaiger neuer eigener Forschungen w\u00fcnschen, diese revidirten Manuskripte innerhalb drei Monaten nach der R\u00fcckgabe druck fertig wieder vorzulegen. Die deut lieh ge -\nschriehenen jV zeichnen und j in Kennwort mit\nanuskripte sind mit einem Kennwort zu be-verschlossenen Briefumschl\u00e4gen unter gleichem . dem Namen und Wohnort des Verfassers zu\n.versehep., Andeutungen, welche die Person des Einsenders errathen lassen, schlie\u00dfen von der Preisbewerbung aus, ebenso em 'ersp\u00e4tetes Eintreffen der Bearbeitungen. Die Sendungen sind eingeschrieben zu richten an den Generalsekret\u00e4r des Deutschen Fischerei -Vereins, Prof. Dr. Weigel t, Berlin SW. Zimmerstrasso 90/91.\nBerlin, 20. April 1894.\ti\n\nDer Pr\u00e4sident lies Deutschen Fischerei-Vereine :\nF\u00fcrst Ilatzfeldt-Trachenberg.\nSeattle Nachrichten. Straaabnif","page":0}],"identifier":"lit37894","issued":"1894","language":"de","pages":"650ff","startpages":"650","title":"Drei Preisaufgaben des Deutschen Fischerei-Vereins","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:44:53.243113+00:00"}