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{"created":"2022-01-31T15:23:26.395813+00:00","id":"lit38305","links":{},"metadata":{"alternative":"Psychologische Forschung: Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und ihre Grenzwissenschaften","contributors":[{"name":"L\u00e9onnard, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Psychologische Forschung: Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und ihre Grenzwissenschaften 4: 204-209","fulltext":[{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem Psychologischen Institut der Universit\u00e4t Berlin.)\n\u00fcber Reaktionszeiten bei verschiedener Dauer des Reizes.\nV'on\nK. E. Lconnard.\nWenn bei Reaktionsversuchen mit kleinen elektrischen Lampen der Reiz zuf\u00e4llig einmal sehr kurz gegeben wurde, zeigten auch die Reaktionszeiten eine auffallende Verk\u00fcrzung. Die Versuchspersonen hatten auch subjektiv den Eindruck einer verk\u00fcrzten Reaktion, noch ehe sie von dem Ausfall des Versuches etwas wu\u00dften.\nUm die Frage n\u00e4her zu untersuchen, benutzte ich vorerst folgende Versuchsanordnung: Hinter einem grauen Transparent wurde eine kleine elektrische Birne zum Aufleuchten gebracht (Osram etwa 3 HK); die Anlaufzeit wurde durch \u00dcberbelastung auf rund 1 Centisekunde (cs) herabgedr\u00fcckt. In akustischen Parallelversuchen verwendete ich als Reiz eine elektrische Klingel, deren Metallglocke durch ein Holzk\u00e4stchen ersetzt war, das nicht wie Metall nachklang. Zur Zeitmessung wurde das Pendelchronoskop von Ru pp benutzt1).\nDie Anlaufzeit der Lampe ist durch Photographieren zweier Lampen ermittelt, von denen die eine an einem Pendel schwang, w\u00e4hrend die andere feststand. Beide Lampen bekamen in dem Augenblick Strom, in dem sie senkrecht \u00fcbereinander* standen. Der seitliche Abstand der schwingenden Lampe auf der photographischen Platte es wurden ganz lichtempfindliche Platten verwendet \u2014 war ein Ma\u00df f\u00fcr die L\u00e4nge (1er Anlaufzeit ; aufgezeichneteStimmgabelschwingungen dienten zur Eichung.\nDie Anlaufzeit der Glocke, festgestellt durch elektrische Schreib\u00ab r auf einem Kymographion, ist im Mittel um 2 n l\u00e4nger; das ist ein Zeitbruchteil, \u00ab1er bei der Messung in Centisekunden vernachl\u00e4ssigt werden konnte.\nMit dem kleinen Fallhammer von Wundt gab ich drei verschiedene Stromschlu\u00dfl\u00e4ngen sowohl f\u00fcr den optischen als auch f\u00fcr den akustischen Reiz, und zwar eine von 3 cs, eine von 6 und eine von 12 cs (also <>,03 Sek., 0,06 Sek. und 0,12 Sek.). Au\u00dferdem gab ich Reize mit der Hand nach der Stoppuhr; diese hatten 30\u2014100 es L\u00e4nge. Da sich nach vielen \\ ersuchen ergab, da\u00df die Reizl\u00e4nge \u00fcber 12 cs hinaus die Reaktionszeit nicht variierte, sind in sp\u00e4teren Versuchsreihen die Reize \u00fcber 12 cs Zeitdauer zusammengefa\u00dft.\nDie drei ersten Reizl\u00e4ngen sind mit dem Fallhammer gepr\u00fcft, indem ich auf \u00abhe beru\u00dfte Fl\u00e4che des Hammers die Schwingungen einer Stimmgabel aufschreiben li\u00ab \u00df-\nReize von weniger als 3 es-L\u00fcng\u00ab\u2018 konnte ich mit meiner Versuchsanoril-nung nicht geben, da dort diejenige K\u00fcrze des Stromschlusscs erreicht war. Is'i der I-ampe und Glocke gerade noch zuverl\u00e4ssig ansprachen.\n*) Siehe Katalog .Marx \u00abfc Berndl, Berlin.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"K. E. L\u00e9onnard : \u00dcber Reaktionszeiten bei verschiedener Dauer des Reizes. 205\nDie Versuchsperson sa\u00df in einem besonderen Raum, 2 m von Lampe und Glocke entfernt. Ihre Reaktionsbewegung bestand im Zusammendr\u00fccken einer bequem in der Hand zu haltenden Holzklapper.\nZwei rechteckige Holzhacken sind an der einen Querseite durch ein Scharnier verbunden; eine Feder h\u00e4lt sie in Ruhestellung im Winkel von 20 auseinander, durch Zusammendr\u00fccken wird ein Kontakt geschlossen.\nDie Unterschiede der Reizdauer waren ph\u00e4nomenal gut konstatierbar. Die zeitverschiedenen Reize waren auch der Intensit\u00e4t nach etwas verschieden. Es handelt sich um kleine, aber noch gut merkbare Unterschiede. Der kurze Lichtreiz war ein helles, hinter dem Transparent gut sichtbares Aufleuchten, der kurze Schallreiz ein mittelstarkes, als kurzes Auf rattern zu kennzeichnendes Ger\u00e4usch.\nVor jedem Versuch kam eine \\\\ arnung \u2014 ein von der ^ ersuchs-person im Nebenzimmer gut zu h\u00f6rendes lautes ,.Jetzt des \\ ersuchs-leiters \u2014, die Warnpause dauerte l1/.\u20142 Sekunden, dann kam der Reiz. Die Versuche folgten sich in etwa 15 Sekunden Abstand. Nach einer Anzahl von rund 30 Versuchen trat eine Pause von etwa 5 Minuten ein. Die Reihenfolge der Versuche wurde so variiert, da\u00df keine 1er-suchsart beg\u00fcnstigt war. Die \\ ersuchspersonen varen^bis auf eine ge\u00fcbte Reagenten; diese eine Versuchsperson hat erst \u00dcbungsreihen gemacht, ehe ihre Versuche aufgeschrieben wurden. Gestrichen sind von den Versuchen nur solche, bei denen die Apparatur versagte oder deren Streichung von der Versuchsperson durch Zuruf verlangt wurde (z. B. wenn sie die Reaktionsklapper einmal nicht recht reaktionsbereit in der Hand hatte). Das kam selten vor. Die Versuchsperson hatte die Anweisung, auf den Reiz schnell zu reagieren. Selbstbeobachtungen waren nicht gefordert, nur was sich etwa aufdr\u00e4ngte, sollte zu I roto o gegeben werden. Die Versuche waren vollkommen unwissentlich (auch in dem Sinne, da\u00df die Versuchspersonen von dem Problem nichts wu\u00dften und auch durch die Versuche nichts davon erfuhren).\nDie Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen zusammengestellt. (A-D sind die Versuchspersonen : (\u2019. W. = Centralwert, a. M. - ar.th.m Mittel, m. V. = mittlere Variation in Centisekunden (es), n - Anzahl der Versuche.)\n1. Lirhlreiz.\nKeizdauer\t\tA\t1t\tu\t1)\n\t, C. W.\t21\t10.5\t20\t\n3 cs\t1 a. M.\t21\t10\t21\t2 1 ,f\u00bb\n(n = 750 f\u00fcr jede \\ p.)\t} m. V.\t1\t1.2\t1.5\t1.4\n\t, C. W.\t23\t21\t26\t24\n6 cs (n = 750)\tJ a. M.\t24\t21\t26\t23.5\n\t| |i m. V.\t1.7\t0.8\t1.0\t","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nK. K. L\u00e9onnard :\nReizdauer\t\tA\tR\tC\t1)\n12 es (n = 750) 30\u2014100 cs (n = 750)\tf\tC. W.\t25 a. M.\t25 1\tm. V.\t1.4 f\tC. W.\t2\u00ab a. M. ! 25 1\tin. V.\t1.2 2. Schallreiz.\t\t24 24 0,9 25 24.5 1.1\t30 30 2 29 29.5 2.4\t\u00a3 1.9 27.5 26.5 1.6\nReizdauer\t\tA\tB\tV\t1>\n3 cs\t\\ ('T\t! 15\t15\t15\t16\n(n = 750 f\u00fcr jede Vp.)\ta. M.\t15,5\t15\t15,5\t15.5\n\tni. V.\t1,5\t0,9\ti\t1.4\n\t('. w.\t!17\t1\u00ab\t17\t18\nfi cs (n = 750)\ta. M.\t17,5\t17\t18\t18,5\n\tm. V.\t| 1.3\t1\t1,5\t1,3\n\tC. W.\t; 21,5\t18\t22\t22\n12 cs (n = 750)\ta. M.\t22\t18,5\t22\t22.5\n\tm V.\t2,2\t1,2\t1.8\t1.5\n\tC. W.\t22\t18\t22.5\t22.5\n30\u2014100 cs (n = 750)\ta. M.\t21,5\t18\t21.5\t22\n\tN in. V.\t1,9\t1,4\t1,7\t1.6\nKin \\ ergleich (1er Reaktionszeiten zeigt \u2014 abgesehen von (len Unterschieden zwischen den Reaktionszeiten f\u00fcr akustischen und f\u00fcr optischen Reiz, die in der Geschichte der Reaktionszeitenmessung bekannt sind \u2014 auffallende Unterschiede zwischen den Reaktionszeiten f\u00fcr verschiedene Reizl\u00e4ngen innerhalb desselben Sinnesgebietes. So reagiert die Vp. A auf den Lichtreiz von 3 cs Dauer im Mittel nach 21 es, auf den Reiz von 6 cs Dauer nach 23 cs und auf den von 12 cs nach 25 cs. \u00c4hnlich ist es bei den \\ pn. B und T). Bei der Vp. C \u2014 es ist der unge\u00fcbte Reagent ist der Zuwachs der Reaktionszeit bei steigender Rcizdauei gr\u00f6\u00dfer, f\u00fcr die Stufe 3\u20146 es ist er 6 cs und f\u00fcr die Stufe 6\u201412 cs immer noch 4 es (ich lege dem Vergleich den Zentralwert zugrunde). Beim Sehallreiz sind bei dieser \\ p. die Ergebnisse \u00e4hnlich wie die der anderen \\ pn., auch hier zeigt diese Vp. von allen Vpn. den gr\u00f6\u00dften l nterschied zwischen den Reaktionszeiten auf die kiiizeste und die l\u00e4ngste Reizdauer. Die Unterschiede zwischen den Reaktionszeiten sind bei allen \\ pn. sowohl beim akustischen als auch beim optischen Reiz \u00fcberall gr\u00f6\u00dfer als die mittleren Variationen. Der Charakter einer Reihe blit b in sieh so gut gewahrt, da\u00df ich nach einiger Erfahrung eine Reihe der zugeh\u00f6rigen Reizl\u00e4nge mit ziemlicher Sicherheit zuordnen konnte, sobald ich wu\u00dfte, von welcher Vp. die Reihe herr\u00fchrte.\nAls (bei \\ or\\ersuchen, bei denen die Versuchsanordnung nur den langen und den ganz kurzen Reiz gestattete) eine Vp. nach durch","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Reaktionszeiten bei verschiedener Dauer des Reizes.\n207\nwachter Nacht die Versuche durchleuchte, erhielt ich die folgenden Reaktionen (zum Vergleich setze ich normale Reaktionen derselben N p. vom vorhergehenden Versuchstag daneben):\n\tOptisch\tAkustisch\nReizdauer\tHei Erm\u00fcdung\tNormal\tBei Erm\u00fcdung\tNormal\n/ 12\t41.6\t26.4\t30,8\t21\nC8 < l\t:i\t23.4\t23.4\t18.9\t1\t18.6\nMan sieht : die Reaktionen auf den kurzen Reiz wurden gar nicht von Erm\u00fcdungswirkungen getroffen, die Reaktionen auf ihn langt n Reiz dagegen wurden ganz tr\u00e4ge (und zwar die auf optisclun Biiz ln\u00ab lr noch als die auf akustischen). Sp\u00e4tere gelegentliche Kontrollen best\u00e4tigten, da\u00df die kurzen Reize viel mehr den Erm\u00fcdungswirkungen\nentzogen sind als die l\u00e4ngeren.\nIch fasse die Ergebnisse aus den Versuchen zusammen:\n1.\tDie Dauer des Reizes ist innerhalb einer Zone von ll\u20143 cs von\nfest bestimmtem Einflu\u00df auf die Reaktionszeit.\t...\t-\t,\n2.\tDie Reaktionszeit \u00e4ndert sich in dieser Zone gleichsinnig mit der\n\u00c4hnliche Versuche sind gemacht worden von Froeberg') und w\u00bbn Wells*). Diese waren zu anderen Resultaten gekommen: nach troeberg scheint auf den ersten Blick die Abh\u00e4ngigkeit umgekehrt Hells finde keine eindeutige Abh\u00e4ngigkeit. FroeUrg benutzte als Reize Stre e von Barvtpapier, die er in konstanter Schnelligkeit unter einen Uemen Ausschnitt v ,rbe,bewegte; \u00ablie L\u00e4nge des Streifens bestimm ceR-dauer. Er gab Reize von 48, 24, .2, \u00ab und 3 a Lange und ,1 \u00ablabe,, da\u00df mit der Verk\u00fcrzung der Reizdauer die ReaktioiisZi \u2018\t* j\nman n\u00e4her zu, so widerspricht das den <\u2022><\u25a0\" g, nann ,\t.\tt\nnicht; seine Reizl\u00e4ngen liegen - n. A ^\tlalw nU)>,|ioh.\nhalb der von nur untersuchten Dang, .\t^ ;\tdpr Kl,),1fi\u201e(lu\u201egssel, welle\nda\u00df mit der Verk\u00fcrzung des Reizes m l * ^ wJ,,.n nlit gr\u00f6\u00dferer du- Reaktionszeit wachst. \u2019\u00ab j ^ 0,M.rierte mit akustischen und Lange der Reize auch lichtstark,\t,.r das < ier\u00e4useh eines\noptischen Reizen. Als akust'schei\t^\t^\tgeschalteten\nSummers, der dauernd in latigk.\thatte: mit\nStromkreis f\u00fcgte er ein Telephon\tStromkreis. durch\n\u00ablern gro\u00dfen Fallhammer '\u00ab>\u00bb\t\"\"\t^ Str(linst.|,|,i\u00dfzeit und damit\nVerschiebung der Kontakte variier <\t(>r ().^ y,.|lt einer Nernst -\ndie Reizl\u00e4nge. Als <d^n ^ ^chmesscr. Ein Tachistoskop er-\n...........................\n\u00ab) Zit. II.: Psych. Rev. 13, r>-2) Psveh. Rev. 13. r>. S. 28 und","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nK. E. L\u00e9on nard :\nl\u00e4nge. In Parallelversuchen ist das dauernd projizierte Bild auf einen Moment abgeblendet und die momentane Dunkelheit als Reiz ben\u00fctzt. Wells selbst glaubte, indem er alle seine Ergebnisse zusammenfa\u00dfte, keinen bestimmten Schlu\u00df ziehen zu k\u00f6nnen. Immerhin sind bei den akustischen \\ ersuchen die Reaktionszeiten auf 30 o Reizl\u00e4nge im Vergleich zu denen auf 106 a \u2014 sie entsprechen ungef\u00e4hr meinem k\u00fcrzesten und meinem l\u00e4ngsten Reiz \u2014 bei 3 von 5 Vpn. klar kleiner geworden, bei 1 V p. nur wenig k\u00fcrzer, bei einer wenig l\u00e4nger; bei den optischen \\ ersuchen haben im ersten Fall 4 von 8 Vpn. deutlich schneller reagiert, bei 4 sind die Zeiten wenig l\u00e4nger geworden, bei den Parallelversuchen reagierten 6 von 8 Vpn. deutlich schneller, 2 hatten l\u00e4ngere Zeiten. Die Mittel aus den Zeiten aller Vpn. \u2014 die Wells selbst zieht \u2014 sind in beiden \\ ersuchsarten bei dem k\u00fcrzeren Reize kleiner geworden. Diese Ergebnisse weisen also, n\u00e4her betrachtet, schon einigerma\u00dfen in dieselbe Richtung wie meine, wenn sie auch viel weniger einheitlich sind. Ich vermute als Hauptgrund1), da\u00df Wells viel schw\u00e4chere Reize ben\u00fctzte als ich; vielleicht ist aber eine bestimmte Reizst\u00e4rke n\u00f6tig, um die Auswirkung der Reizdauer eindeutig in Erscheinung treten zu lassen; schwache Reize verwischen sie m\u00f6glicherweise.\nDie Intensit\u00e4t der Reize steht nach fr\u00fcheren Untersuchungen im umgekehrten \\ erh\u00e4ltnis zur Reaktionszeit. Meine Reize wurden mit der Verk\u00fcrzung des Stromschlusses auch etwas schw\u00e4cher. W\u00e4re das in den Reaktionszeiten zur Erscheinung gekommen, so h\u00e4tten sie mit der Zeit\\ erk\u00fcrzung etwas l\u00e4nger werden m\u00fcssen. Sie \u00e4nderten sich aber entgegengesetzt : sie wurden k\u00fcrzer. Also sind die Ergebnisse auf den Einflu\u00df der Reizdauer zur\u00fcckzuf\u00fchren (der sogar durch die Intensit\u00e4ts-abnahme sofern man bei den optischen Reizen auch ebenso von Intensit\u00e4t sprechen will \u2014 etwas getr\u00fcbt erscheint).\nIn fier Selbstbeobachtung sieht der kurze Reiz ganz anders aus als der lange: ,.Der kurze Reiz rei\u00dft mich ganz anders mit als der lange\u201c \u2014 ,,man wird einfach mitgerissen1' \u2014 \u201eder kurze Reiz hat etwas Straffes, Ruckartiges, es ruckt mit in uns\u201c \u2014 \u201edas kurze Rattern bewegte einfach meine Hand '. Die kurzen Reize werden mit viel st\u00e4rkerer \u201eDy-namis erlebt als die l\u00e4ngeren, es ist nicht nur so, da\u00df durch die Instruktion und die Vornahme, schnell zu reagieren, eine T\u00e4tigkeitsbereitschaft geschaffen ist, f\u00fcr welche das Licht oder der Schall nur Aktivierungsreize w\u00e4ren, der Reiz ist nicht nur ein neutraler Aktivierungsreiz. sondern der kurze hat in besonderer Weise etwas an sich von Aufforderung, von Befehlscharakter. Eine Vp. sagte spontan geradezu: \u201eIch kann einfach auf den langen Reiz nicht so schnell reagieren wie auf den kurzen; ich will es, aber meine Hand geht nicht mit, ich\n*) Es sind Versuche in Vorbereitung, die die Frage entscheiden sollen.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"i lier Reaktionszeiten bei verseliiedener Dauer des Reizes.\t209\nsp\u00fcre etwas wie eine Hemmung, (1er Rhythmus des Reizes zwingt mich, ihm zu folgen.\u201c\nDie L\u00e4nge eines Reizes, die nach unseren Ergebnissen eine entscheidende Wirkung auf die Reaktionszeit aus\u00fcbt, ist nun nicht eine Eigenschaft, die dem Reiz, wie etwa seine St\u00e4rke, in jedem .Moment seines Vorhandenseins anhaftet, sondern die ihm nur in seiner < lesamt-heit zukommt. Mit einer Theorie, die besagt, dal.! ein Reiz mi Sinnesorgan nur eine Erregung gewisser St\u00e4rke hcrvorgciufeii halun m\u00fcsst, bis diese Erregung wirke, dal! also f\u00fcr die Wiikung um wu itig \"au die Erreichung einer gew issen (momentanen) St\u00e4ikc, .steht man ( ( n \u00b0 H n\ngenannten Eigebnissen ziemlieh ratlos gegen\u00fcber. Denn sic alt\nRaum f\u00fcr die M\u00f6glichkeit einer Wirkung der Reizl\u00e4nge in der von uns gefundenen Richtung. Die Theorie wird wohl piinzi|>it am u. an zusetzen sein; m\u00f6glich erschiene z. B. : Anfang und Ein ( ( na t \u2022 Wirkung sind physiologisch ausgezeichnete I unkte, du duic i i m tai i Potentialgef\u00e4lle gekennzeichnet sind. Dabei ist sicher nicht gle.el.gu lg, wie weit diese Punkte auseinanderliegen: je n\u00e4her sie sic 1 M n> '(\u2022'*\u2019 st\u00e4rker wird vermutlich die Gesamhnrkuug sein. Daui gewisse Latenzzeit im Endorgan eine zu schnelle Aufeinanderfolge von Anfangs- und Endpunkt eines Reizes wieder unwirksam machen. as w\u00fcrde die Tatsache verstehen lassen, dal! bei Verk\u00fcrzung des Reizes unter eine gewisse Zeitdauer hinab eine Verk\u00fcrzung der Reaktionszeit nicht mehr eintritt.\n(Einjegangen um !\"\u25a0 M'ir: 1923.\nPsychologische Forschung. 1hl. \u2666.\n14","page":209}],"identifier":"lit38305","issued":"1923","language":"de","pages":"204-209","startpages":"204","title":"\u00dcber Reaktionszeiten bei verschiedener Dauer des Reizes","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:23:26.395818+00:00"}