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{"created":"2022-01-31T14:01:02.799128+00:00","id":"lit38308","links":{},"metadata":{"alternative":"Psychologische Forschung: Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und ihre Grenzwissenschaften","contributors":[{"name":"Wertheimer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Psychologische Forschung: Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und ihre Grenzwissenschaften 4: 301-350","fulltext":[{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"UnlersiiHninf\u00efrii zur LpIht von der CieslaK-\nII.\nVoll\nMax Wertheimer.\nMit 5G Aliliililuiiireii im Text.\nIch .stehe am Fenster und sehe ein Haus, Baume, Himmel.\nUnd k\u00f6nnte nun. aus theoretischen Gr\u00fcnden, abzuzahlen versuchen und sagen: \u00abla sind ... 327 Helligkeiten (und Farbt\u00f6ne).\n(Habe ich ..327\u201c? Nein; Himmel, Haus. B\u00e4ume; und das Haben <l\u00ab-r\n\u201e327\u201c als solcher kann keiner realisieren.)\nUnd seien in dieser sonderbaren Rechnung etwa Haus 1-0 und Baume 00 und Himmel 117, so habe ich jedenfalls \u00ab/rnses Zusammem \u00abhescs (.e-trenntsein, und nicht etwa 127 und 10\u00bb und 100; oder UM und !' \u25a0 In dem bestimmten Zusammen, der bestimmten (.\u00ab\u2022trenn laut Weich es- untl in welcher Art des Zusammen, \u00ab1er Getrenntheit ich es s, In , das steht nicht einfach in meinem Belieben : ich kann durchaus nicht e twn nach Belieben jede irgend andere gew\u00fcnschte Ar, \u00ab1er /\u201esammengefa.lt-heit einfach realisieren.\t\u25a0 \u2022\t,\n(Und \u00abIch fin\t\u00abn\u2122. \u2018h!!\u201c I.\u2122 ' .\u00bbrh **i\nVe'\u2122e'h\u2122 ''in*\u00bbhr\u201d\u00bbirkllfblirit\u00ablfm\u00ab r\u201el,M .1,li Id. \u00bbn\n'in\u2122, Fe\u201e.ter S.\u00fcckf d\u00bb dunkfln H.hn.fn. ..... \u2122,f.n \u00abIn..\u2122 As \u00bb\u2022\nwl\u2122\u00ab\u2019... w. ->\u25a0; ' f-\n\u201ein\u2122, \u00abenn man \u00bb ^\t\u00c4...................\ndie Art de *-\u2014\u25a0-\u00a3 _ ,lfhfidf,H.n. ................................ ni, hl\n\u00ab\u00bb .......... .......\u2018\"I, nerden.\nunwichtigen\tMdodie (I7T\u00abine!) mi, ihrer Begleitung (32 I <-\u201e\u00ab\u2022 ).\nOder: Ich hon\tnIVI,t einfach ..40\u201c <*l\u00ab-r wenigstens\nIfh h\u00f6re Melodie\t^\t\u00bb.\ngewi\u00df nicht normt\tkeinerlei Heizkontinua in Frage kommen:\nwent,0\u00ablie SZ\u00fcVmit ihrer Begleitung etwa von einer \u00ab1er alten Spiel-","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"Mux Wertheimer:\n302\nuhren gespielt ist, in lauter kurzen, einzelnen Gloekent\u00f6nelien; im Optischen etwa, wenn auf sonst homogenem Grund Figuren, Gestalten sich voneinander abheben, die aus diskontinuierlichen Teilen (z. B. Punkten) bestehen. Mag auch hier die Herstellung verschiedener Arten von Zu-sammengefa\u00dftheiten relativ leichter sein als in den ersten Fallen: meist ist es doch auch hier so. da\u00df eine \u201espontane\", ..nat\u00fcrliche\", normaliter zu erwartende Art der Zusammengefa\u00dftheit und Getrenntheit da ist und au\u00dferdem etwa nur manchmal, selten, unter bestimmten Uin-stiinden, anderes resultieren kann oder k\u00fcnstlich, durch besondere Ma\u00dfnahmen, nur eben auch, \u2014 schwerer \u2014, herstellbar ist.\nAllgemein :\nIst eine Anzahl von Reizen zusammen wirksam, so ist f\u00fcr den Menschen im allgemeinen nicht eine entsprechende (\u201eebenso gro\u00dfe\") Anzahl einzelner Gegebenheiten da, die eine und die andere und die dritte und so fort; sondern es sind Gegebenheiten gr\u00f6\u00dferen Bereichs da, in bestimmter Abhebung, bestimmtem Zusammen, bestimmter Getrenntheit. Und wie immer die theoretische Auffassung sein mag, ob man \u2014fern vom schlichten Befund, aus theoretischen Gr\u00fcnden \u2014 doch irgend als Grundlage die Summe der \u201e327.. .Empfindungen\" ansetze oder nicht, f\u00fcr jede Auffassung besteht ein schlichtes Tatsachenproblem* 1):\nGibt ex Prinzipien f\u00fcr die Art so resultierender \u201eZusammengefa\u00dftheit \" und \u201eGeteiltheit\u201c ? IIV/oAe ?\nSeien die Reize abode., zusammen wirksam; welches sind die Prinzipien daf\u00fcr, da\u00df etwa bei diesen Reizen, dieser Reizkonstellation Gegebenheiten typisch in dem Zusammen, der Verteiltheit abc/de., erscheinen und nicht etwa in z. B. a b/c de..2)? Und dies, ob nun die erstere die gesetzlich resultierende, eine bestimmte andere tats\u00e4chlich unrealisierbar sei, oder ob die erstere nur die spontane, \u201enat\u00fcrliche , normaliter zu erwartende sei und die zweite, zwar auch realisierbar, aber nur k\u00fcnstlich, resp. unter besonderen Umst\u00e4nden und etwa labiler.\nIch gehe im folgenden aus Gr\u00fcnden der derzeitigen theoretischen \u2022Sachlage von den F\u00e4llen diskontinuierlicher Reizkonstellationen aus.\nIn verschiedenen Versuchsanordnungen kann man die hier wirksamen Iaktoren zu bestimmen und zu isolieren suchen3): auf manche der \\ er-\nStumpf sagt (\u201eErscheinungen und psychische Funktionen\", Abh. d. Kgl.\nI reu\u00df. Akad. d. Miss. 1907, S. 24): \u201eDurch sorgf\u00e4ltiges Studium sinnlicher Einzel-gehiete wird man zu Gesetzen des Zusammenfassens gelangen . . .\" Hier mu\u00df \u201eder exjH*rimentellen Psychologie das letzte Wort verbleiben und sie hat noch kaum il*r erstes gesprochen\".\n*) \\ gl. 6. E. M\u00fcller in \u201eGesichtspunkte und Tatsachen der psychophysischen Methodik\" in \u201eErgebnisse der Physiologie\u201c (Asher-.Spiro) II. Abt., II. -lahrg*. S. 2.37, 238; 1904.\n) Die im folgenden mitgeteilten Untersuchungen entstammen im wesentlichen den .fahren 1911 bis Anfang 1914 (mit Ausnahme der \u00a7\u00a7 42 u. 50). Auf das in der","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von (Irr Gestalt.\n303\nsucho wird im folgenden an gegebener Stelle rekurriert wertlen; f\u00fcr die Darstellung tier wesentlichsten Faktoren aber lie\u00df sieh ein einfacheres Verfahren anwenden: die Darstellung an Hand einer Reihe einfacher, spezifisch charakteristischer F\u00e4lle. Das Folgende beschr\u00e4nkt sieh auf this Herausgreifen einiges Wesentlichen. (Dabei wird auch von Dingen zu handeln sein, deren eigentlicher Problemcharakter bisher durch scheinbare ,.Selbstverst\u00e4ndlichkeit'' verdeckt war.)\nKs w\u00e4re lehrreich, sieh vorerst die Prinzipien zu vorgegenw\u00e4rtigen. die von \u00fcblicher theoretischer Auffassungsweise her zur Beantwortung des Problems etwa in Betracht k\u00e4men: wir werden im einzelnen sp\u00e4ter darauf zur\u00fcckkommen; hier sei nur eines herausgehoben; am n\u00e4chsten l\u00e4ge es zu sagen:\n||Vn\u00bb es \u00fcberhaupt Tatsache sein soll, da\u00df bei einer bestimmten Konstellation eine Art der Zusammengefa\u00dftheit die \u201enat\u00fcrliche\u201c normal resultierende sei. dann gr\u00fcndet das nat\u00fcrlich in erster Linie in der Erfahrung. H'u* w\u00fcrde die Begr\u00fcndung durch Erfahrung im \u00fcblichen aber strenggenommenen Sinn dieses Worts bedeuten': Dies z. B. : ab c ist oft zusammen dagewesen, ohne d e f , und etwa ebenso d e f f\u00fcr sich oft zusammen dagewesen (etwa auch noch jeder dieser beiden ..Assoziativkomplexe\u201c mit je einem Wort assoziiert); und also wird cs beim Erscheinen von a b e d e f naheliegen, da\u00df das Zusammen abc und das Zusammen d e f resultiert, nat\u00fcrlich eher, als da\u00df hier ab und edef resultieren w\u00fcrden, die ja so nicht gewohnt sind. ]m ersten optischen Beispiel etwa: der Komplex \u201eHaus ' und der Komplex \u201eFenster\u201c ist sehr gewohnt, ebenso der Komplex \u201eBaum\" (und sind so auch noch\"mit ihren Lautnamen assoziiert); ein solches Zusammen aber, wie ich es oben m\u00fchsam \u201eherausgesehen\u201c hatte bez\u00fcglich der Fenstertcile und dem einen Ast, ist so, unter solchen Umst\u00e4nden, vielleicht noch niedagewesen, und also kommt solche Zusammenfassung auch nur bei zuf\u00e4lliger Aufmerksamkeitsvcrte.l.ing, unter sehr speziellen Umst\u00e4nden, schwerer, zustande, unter .Mitwirkung des ge-wohnten Komplexes: Buchstabe X. So spielen \u201eassoziative Bereitschaften theoretisch eine Holle. Wir werden im folgenden zun\u00e4chst von Zusammengefa\u00dft, heitsunterschieden in, Sinne von a b e gegen\u00fcber a b c Lande\t\u00abunie -r du-\nFrage von hier aus ein pr\u00e4gnantes Beispiel ausschen': So: Stehe ich mit . neu, Her n Tah\u00f6r (aus Indien) zusammen und es ruft jemand: Herr \u00abh\u00f6r! so h.\u00ab h \u00ab so, w\u00e4hrend ich dieselbe Lautfolge ganz anders h\u00f6ren w urde, wenn ich .... ht nut\nLiteratur bereits Vorliegende .sei hier, statt einzelner\t*\u00a3\ngeneraliter verwiesen; siehe die Nennung der f\u00fcr den\ntraclit kommenden Faktoren in den Bemerkungen <\u2022\u25a0 k. .h. Urs \\s Mt . \u25a0-< \u2022\n,\t.\t. i-\u201e\u00bb\u201er*.1cliiioecn von bchumaiin. \u00bbunltr, hums*i u. a.\nvgl. die optischen\t\u201euf\tvi.-lfacl.ei. sachlichen Fl-ereii,\nIch verweise hier\t,.rsrl,\tUntersuchungen K. Itul.ins\nStimmungen mit den sthomnmz\tKongre\u00df f. e.x|s ri,n. Psychol. 1014.\n(\u201eDie visuelle W ahrnehmung von Hgur n\tK\t,1^,, ^\nS. 60 \u201eV\u00e4suel. wah^enommene L^\t\u201eZlir Psychophysik der\nlogische Geometrie IL K,,nM\t1\tk\u00fcrzlich (Zeitsehr. f.\nGeradheit\u201c Zeit wehr. f. 1 *\u00bb\\e <> \u2022\t\u2022\t' * j Jahren 11*12 14 ..l'ntrrMi\u00ab hunp-n\nPsychol. 91.146. 1 ^ erschienene Arbcd\ts\u201e|irl(,ltmlg .. ,\u201e,\u201e\u201e1.0\n\u00fcber das simultane Hmtereman t \u2022\tBaumanachauunii\nS. lj\u00dfSf. ;\t.4. Ge\u00c4, ..Versuche auf dem ^bi;^hr^ ^ (Mn psvrll\u201eL\nVJ. Kongre\u00df .f experun. \u00bb.' * l\" '\tZum (\u00abrinzipiellen, insls-sondcrc /\"\nvtr1\u201c\"1,1 Kuh,\u2018un,i im \u2018\u2018,tt,i,m,r,n\nZustand\" 1920 (im einzelnen besonders S. !*\u2022","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nMax \\\\ i'i'tlii'iiiii'i':\ndiesem Herrn dast\u00fcnde, unter den hiesigen Umst\u00e4nden solchen Xamen ja auch nie geh\u00f6rt h\u00e4tte und etwa gar ein M\u00e4dchen namens Hertha im Zimmer w\u00e4re.\n.So ist der Sinn der reinen Krfahrungsgrundlage zu denken, wenn freilieh mit dem \u00fcblichen Sinn des Terminus Krfahrung ernst gemacht werden soll. ( Vgl. \u00a7 !Wf.)\n\u00dcbrigens ist mit blo\u00dfer Ansetzung des Wortes \u201eKrfahrung\" (und \u00e4hnlich \u201eAufmerksamkeitsbedingungen'\u2019 lisw.) in Allgemeinheit nat\u00fcrlich nichts getan: jede etwa sieh ergebende Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit m\u00fc\u00dfte von dem betreffenden theoretischen Boden aus ihre konkrete Begr\u00fcndung finden und dies auch noch im Vergleich zu andern M\u00f6glichkeiten.\nI.\n1.\tSei eine Punktreihe gegeben, in sonst homogenem Fehl, mit alternierenden Abst\u00e4nden, z. H. s, mm. s\u201e 12 nun.\n\u2022 \u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022 \u00bb \u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022\nEine solche Punktreihe wird normalit\u00e9* spontan als eine Reihe kleiner Punktgruppen gesehen in fier Fassung a h/cd und nicht etwa in tier Fassung a/b c/d e.. Die zweite Fassung (a b e/il e. - ) simultan im ganzen zu haben, ist fiir die meisten Menschen v\u00f6llig unm\u00f6glich').\n2.\tEs ist hier freilich ein Sehen gemeint, nicht das blo\u00dfe Intendieren einer Zusammenfassung: das mag manchem klarer werden an Punktreihen wie d< n folgenden:\n\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\n\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022#\u2022\nMan sieht eine Reihe von Nchriiggnippcn % sehnig\u00bb von links unten nach rechts oben, Fassung a b/ccl/ef..; die entgegengesetzte Fassung, die Fassung a/b c/de.die Reihe der \u2022\t* Langschr\u00e4gen ist viel\nl) Wir konzentrieren uns zun\u00e4chst auf diese einfache Fragestellung; blo\u00df von diesen zwei M\u00f6glichkeiten soll hier \u00fcberall vorerst gehandelt werden. Ks ist n\u00f6tig, zun\u00e4chst einmal gr\u00f6bste Resultierungsunterschiode entscheidend gegen\u00fcberzustellen; ist z. II. einer Versuchsperson eine bestimmte Anordnung obigen Sinnes nicht zwingend, so verliere man sieh nicht zun\u00e4chst in das Studium des hier speziell vorliegenden, sondern suche zun\u00e4chst die Bedingungen zu verst\u00e4rken (z* H* durch Dosierung der Anzahl usw.), um zu sehen, ob nicht auch bei dieser Versuchs-|M*rson die hier vorliegende Frage klar pr\u00fcfbar wird. Die Untersuchung der mamiig-fachen andern, sch\u00f6nen, bei solchen \\ ersuchen zu erfassenden Momente und \u00ab1er Varianten von Resultierungen, die z. R. bei verschiedener Einstellung, Aufmerk-sainkeitsVerteilung, Fixation usw. neben den hier gemeinten zustande kommen k\u00f6nnen, mu\u00df f\u00fcr sieh gemacht werden und wieder unter m\u00f6glichst hierf\u00fcr reinen, m\u00f6glichst pr\u00e4gnanten Versuchsbedingungen; davon soll nachher gehandelt werden, Ks ist n\u00f6tig, sich auf Entscheidung einer vorliegenden Frage /u konzentrieren, in dem Versuch fier Isolierung eines Faktors; kommt z. B. bei Reihe 2 a, b der Ge-danke. da\u00df Schr\u00e4ge von links unten nach rechts oben g\u00fcnstiger sein werden als umgekehrt Schr\u00e4ge von links ol>en nach rechts unten, wegen der Schrift* Erfahrung Did* \u00a7 -ksf.), so konfundiere man nicht, sondern sehe zun\u00e4chst zu, ob nicht doch (e\\tl. bei st\u00e4rkerer Dosierung) auch bei den letzteren der hier o!m*ii vorliegende haktor sieh durchsetzt. (Da\u00df dies der Fall ist, zeigt sieh typisch einfach schon bei entsprechender Ver\u00e4nderung der Reihen 2, a, h.) - Diese vvissenschaftsinetho-","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\n305\nschwerer herstellbar, den meisten bei solcher Konstellation simultan klar im ganzen unm\u00f6glich, und wenn sie, m\u00fchsam, gelingt, so ist sie sehr viel weniger sicher, ist \u2014 z. B. gegen\u00fcber Augenbewegungen und AufmerksainkeitsVer\u00e4nderungen \u2014 viel Initiier als die erste.\nIn anderen Beispielen:\n\u2022 \u2022 \u2022\n\n\n2 b) \u2022\t\u2022\t\u2022\t*\t*\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\nMan sieht eine Reihe kleiner Schr\u00e4ggruppen, ^\nunten nach rechts oben. Also bei Benennung der Punkt\n\u2022 \u2022\n\u2022 \u2022\n\u2022 , schr\u00e4g von links e von 1 inks nach recht s\nf\nh\nI\nusf.\na\td\tg\tk\t11\t.\ndie Form abc/de f/g hi... Die entgegengesetzte Form aber, \u2022\nn\u00e4mlich c eg/f h k/i 1 n... wird nicht gesehen, ist im ganzen simultan\n\u2022\tk\nden meisten unm\u00f6glich.\n2 <\u2022)\nf\nm\n,\t\u2022 ,\t,\u201er \u201efitic weil man vielfach in der Psvcho-\ndisehen Bemerkungen sind nurn P;,\tst,.||,n und ihre Kutschen\nlogie gew\u00f6hnt .st statt \u00bbtnWte L h d\tvi(l|f\u00e4|tigt,r Kinzelheiten zu\ndung rem zu suchen, Mch\t\u2018\t(l(.r \u201esuhjekt.ven Beliebigkeit\". (Auch .lie\nverlieren, mit besonderer W ert-schatzu g\tnen wissenschafts-strikte Be-\n\u201eindividuellen Verecbiedwiheitvii \"\tVvmirhv dvr idn\u00abvn\nh.\u201edl\u201e\u201eS finden.) - ^\t......... II. ni,..... \u2122,\u201e\nArt mu\u00df man unter reinen \\trs\t\u201e pe|j- gesprochen. so glaube man\n\u201eschwarzen Punktreihe in homogene\tran,, erf\u00fcllt zu haben, wenn man eine\nnicht die Venu.ehsitcdingungen schon fur all. h 1\tr \u2022 (.tl\u201erakteris,is. be\nsolche Reihe .larbietet, .laltci a>>er 2,-m\tamh r, ^t^llM.tlwl,,(.\u201ede\u201e Reel,,\n(Apparat ) Rahmenges,altung da is (V! \u25a0 . -\t\u201e..\u201e1,.,, soll, fur dies.\u00bb,\nfertig,mg. da\u00df ja nur dies - ersten- !-\t(\tn(| (|,.r \u00fc|1|j..|le\u201e st\u00fcekhaften Kim\nKxperiment allein in Krage\t\"j y\u2018\u201e\u201eehe, mit unreine,, resp. unls-a. bteten\nStellung der Psychologie, da\u00df\t. wjr<|_ Man vergleiche die auch mcnsch-\nBeding, mgen in diesen, Sinn exp. i,m> \u201e ,\t, ._ ,j|( ru.j,lrii ..Unters, ich, mgen iiber\nlieh sehr lehrreiche Bemerkung von//..\t.\t\" J 18\u00ab,2. Kinleitende \u00dcbersicht\ndie Ausbreitung der elektnsc len ra ^ brejtun(jSKIWhwin.ligkeitderelek,ni-\nS. 10) zu seiner \u201eUntersuchung \u00fcber\t-\t.\t, uft ,.im. gro\u00dfen- Ausbreitungs-\ndynamischen Wirkungen , m \u2019 <r ,r i)rah,- .Ich vermutete bei der Ausfuh-geschwindigkeit festgestellt hatte als i\tn E'inf|ll\u00df (1,.r benachbarten W\u00e4nde;\nrung dieser Versuche nicht im\twellenf\u00fchrenden Draht nur ,n einem\nich entsinne mich z. B., da\u00df ,c \u2018 \u2122\tvorbeif\u00fchrte.\"\nAbstand von 1,5 m an einem e>.\t2ij\nPsycliologiich\u00bb Kops l.uiill \u00bb\u00ab'\u2022 4-","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"30G\nMax WVrtlieiiiHT:\nk\nI\te\tI\nI b\tf\tin\nMan sieht air \u00ab\tu\nI \u00ab!\tI h\to\n!\t\u2018\tI\u00bb\n\u00abI\nNicht a her (oder nur schwer, m\u00fchsam herstellbar und lahil) die ent-\nk\nv\tI\ntil-*\tf\tin\nsprechende andere hassan\" a\t\u00ab\u2022\t\u00ab n.\n<1\tll\to\n\u2022\tI\u00bb\n\u2022l\n2 (1) \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\u2022\u2022\t\u2022\u2022\u2022\t\u2022\u2022\u2022 \u2022\u2022\u2022 \u2022\u2022\u2022\nMan sieht die Dreiergruppen abc/def... und nielit etwa eine der vielen anderen theoretisch m\u00f6glichen (iruppicrungen.\n2 e)\t2 f)\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\nBei 2e) sieht man typisch die Vertikalen, bei 2f) die Horizontalen. \u20225. Kilt halt die Konstellation vent<jt>, Punkte, so ist die betreffende entgegengesetzte Form leichter herstellbar; das Resultat ist nicht mehr so eindeutig, der Zustand i. A. \u00fcberhaupt labiler.\nVermindert man z. B. die Reihe 1 auf\n-taj\t\u2022\u2022\t\u2022 \u2022\t\u2022 \u2022\nso wird die Form abc/def gut erzielbar.\n\u00c4hnlich bei 2a)\n:t h)\t\u2022\t\u2022\t\u2022\n\u2022 \u2022 \u2022\ndie form a/be/de/f mit den beiden Langschriigcn *\n\u00c4hnlich bei 2c)\n\u2022\tb\n\u2022\t\u2022\ta\tc\n\u2022\t<1\nc (der \\\\ inkel der Langschriigcn).\n3e)\ndie Fassung","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lohre von der Gestalt.\n:to7\nAuch dann aber, wenn wie liier bei wenigen Punkten, der Ausfall manchmal nicht eindeutig ist, kann durch verschiedene Methoden oft noch festgestellt werden, da\u00df f\u00fcr die eine Form die st\u00e4rkere Tendenz vorliegt : z. B. vgl. analog \u00a745 im Versuch rhythmischen Wechsels in der willk\u00fcrlichen Herstellung der beiden Formen; oft zeigt sich dann noch die eine Form deutlich als die schwerere, unsicherere, labilere.\n4.\tBei den Reihen 1, 2a. 2b sind die Bedingungen f\u00fcr die zwei besprochenen Fassungen noch nicht v\u00f6llig \u00e4quivalent: bei der einen der beiden Fassungen, der zweiten, resultieren n\u00e4mlich \u201eReit punkte\u201c. Das stellt an sich einen speziellen, wichtigen Faktor dar (vgl. VII). Hinsichtlich der Restpunkte ist aber z. B. 2c \u00e4quivalent; ebenso die anderen Reihen, wenn man sie statt in gerader in geschlossener Kreisform anordnet; sind die Reihen lang (oder gar ganz in der Fl\u00e4che verteilt \u2014 Tapete \u2014) und wird nicht gerade vom Rand her beobachtet, so spielt der Restfaktor praktisch keine Rolle.\n5.\tEs w\u00e4re ein Denkfehler, wollte man von dem Sachverhalt des \u00a7 3 aus in \u00fcblicher Weise, konstruktiv von der Summe der Einzelreize ausgehend, schlie\u00dfen: \u201eJe mehr Punkte, je mehr Zusammenfassungen also erforderlich sind, desto schwerer.\u201c In Wirklichkeit wird nur die unnat\u00fcrliche, k\u00fcnstliche Form in ihrer Herstellung durch die Vielheit der Punkte erschwert; nicht etwa die nat\u00fcrliche Fassung. Eine Vermehrung der Punkte der Anordnungen 1, 2 usw. bis ins Ungeheure \u2014 Punktmustertapeten \u2014 erschwert die besprochene nat\u00fcrlich resultierende Fassung nicht im geringsten. (Nicht im geringsten tendieren solche Anordnungen etwa dazu, da\u00df \u2014 weil so viele Punkte da sind, so viele Zusammenfassungen erforderlich w\u00e4ren \u2014 nun etwa nicht die nat\u00fcrliche Gruppierung gesehen w\u00fcrde, sondern etwa die ... Summe der einzelnen Punkte.)\nUnd : Ist es mathematisch theoretisch so. da\u00df. je mehr Punkte da sind,\ndesto mehr Zusammenfassungsm\u00f6glichkeiten denkbar sind, so ent -\nviclzuhligen ungsarten\nrealisierbar (ja eine solche Konstellation ist \u201en.e, normalen Umstanden oft eindeutig), bei Konstellationen weniger 1 unkte sind betracht In h mehr reale M\u00f6glichkeiten da.\nDas hat mit einem sehr allgemeinen Satz zu tun: das Ausgehen von Reizen gibt nicht ..selbstverst\u00e4ndlieherweise'\nsprechen dem die Tatsachen durchaus nicht : realiter sind bei vie\nKonstellationen der besprochenen Art oft weniger Zusammcnfassu\neinen\ndas\nAus-\nwenigen. einzeilig11 --------- r-\t, .\t.\neinfachere, sicherere, elementarere Resultat: das theore ischc gehen von den Vorg\u00e4ngen bei einzelnen, wenigen Heizen und Hclationen einfach notwendig das ad\u00e4quate. Be, Konstellationen wie\nu,;------ ..umiach<T<*n\"\nher ist nicht\nden besprochenen ist es umgekehrt ; die geringzahligeren O...I.'.,.Sind f\u00fcr das psychisch Resultierende die\nBedingungen weniger eindeutigen\nweniger \u201eeinfachen \u25a0\nunsichereren,\n","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nMax W'ortheiiniT:\n0. In allt'ii besprochenen F\u00e4llen zeigt sieh ein erstes einfaches Prinzip. Die Form der Gruppen der Punkte mit kleinem Abstand ist die nat\u00fcrlich resultierende, die Form der Gruppen der Punkte mit gro\u00dfem Abstand entsteht nicht oder schwerer, nur k\u00fcnstlich, und ist labiler. In vorl\u00e4ufiger Formulierung: Die Zusammengefa\u00dftheit resultiert \u2014ceteris pari bus \u2014im Sinn de# kleinen Abst\u00e4nden. (Faktor dir i\\\u00e4he.)\nDas Prinzip gilt als solches in weiter Allgemeinheit. Ks gilt nicht nur im Optischen; nicht nur im R\u00e4umlichen.\nKontinuicrte Klopfrhythmcn z. B. im Sinn der Reihe 1\n, .\t..\t............................ usf.\noder im Sinn der Reihe 2d \u2022 \u2022 \u2022\t\u2022\u2022\u2022\t\u2022\u2022\u2022\t\u2022\u2022\u2022 usf. zeigen\ndie besprochene Wirksamkeit in h\u00f6chst bestimmter Weise.\n7. Nun konnte jemand sagen : das sei ja doch wohl selbstverst\u00e4ndlich, da\u00df es \u201eleichter ist, Inhalte zusammenzufassen, die in kleinem Abstand voneinander stehen\" ?\nEs handelt sich hier ganz und gar nicht um eine glatte \u201eSelbstverst\u00e4ndlichkeit\"; man darf sich nicht mit solcher vagen Allgemeinheit begn\u00fcgen, sondern mu\u00df konkret weiterfragen:\nHandelt es sich hier um die absolute Gr\u00f6\u00dfe und Kleinheit des Abstandes? Ist die Differenz der Abst\u00e4nde entscheidend ? Oder ihr \\ er-h\u00e4ltnis? Ist hier \u00fcberhaupt eine Funktion ansetzbar ? Was f\u00fcr eine ?\nLnd: Gilt das Prinzip formal im einzelnen in gleicher Weise in verschiedenen Gebieten ? Z. B. wenn statt Punkten Parallellinien verwendet werden ; wenn Fl\u00e4chen in Frage kommen... ? Wie sind im genaueren die Verh\u00e4ltnisse bei Sukzessivgestalten im Vergleich zu denen bei Simultangestalten ? Im akustischen z. B. gegen\u00fcber den optischen ?\nJa. ist es schon sicher, da\u00df Ansetzung des 1\u2018rinzi/iS von den einzelnen Punkten. Punktabst\u00e4nden aus den Tatstichen wirklich gerecht wird!\nWir werden sehen, da\u00df es m\u00f6glich ist. hier N\u00e4heres festzustellen. (Oft hat im \\ erlauf wissenschaftlicher Entwicklung vermeintliche \u201eSelbstverst\u00e4ndlichkeit\" einer Tatsache auf lange hin das eigentliche Problem verdeckt.)\n\\ orerst mag aber kurze Charakterisierung einiger anderer Faktoren folgen.\nII.\n8. Sei eine Konstellation von Punkten in gleichen Abst\u00e4nden gc\u2018 geben, in paarweise verschiedener Farbe in homogenem Felde, z. B-wei\u00df und schwarz in grauem Felde, im Schema:\na) oo\u00ab\u00bboo\u00bb\u00bboo\u00bb\u00aboo\u00bb\u00bboo**\nOder besser, eine Fl\u00e4che so gef\u00fcllt (Schema):","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"l\u2019iitersucliungen zur Lehre von der Gestalt.\n309\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\no\nb)\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\n\u2022\to\no\no\no\no\no\no\no o o o\nc)\no o o\no o o o\no \u2022 oooooooooooo\n\u2022 o \u2022\no \u2022 o o \u2022 o\noooooooooooo\no\no\no\no\no\no\no\n\u2022 \u2022 \u2022\no o o\n\u2022 \u2022 \u2022\no o o\n\u2022 \u2022 \u2022\no o o\n\u2022 \u2022 \u2022\no o o\n\u2022 \u2022 \u2022\n\u2022 \u2022\no o\n\u2022 \u2022\no o\n\u2022 \u2022\no\no\no\no \u2022 o\nOder (1) OOOM'OOO.MOOO.MOOO... u.sw. Man sieht i. A. die Form, in der die gleiehen zusammengefa\u00dft sind:\na)\ta b/c d...\nb)\tdie Vertikalen,\nc)\tdie Horizontalen,\ndie entgegengesetzte Form klar im ganzen simultan zu realisieren ist i. A.\nunm\u00f6glich :\na)\t,/bc/de/..,\nb)\tdie Horizontalen,\nc)\tdie Vertikalen,\nd)\tirgendeine der Formen cd e/f g h/.. usw.\nWird die Reizanzahl vermindert, so werden aueh die anderen Passungen m\u00f6glich, analog \u00a73; erweisen sich aber im allgemeinen als\nschwerer resp. labiler.\t...\t,\t, \u2022 ,\nDas f\u00fchrt zu einem zweiten Prinzip, das hier vorl\u00e4ufig so formuliert sen,\nmag: Sind mehrere Reize zusammen wirksam so besteht cettris paribus - die Tendenz zu der Form, in der die gleichen zusammen- :\ngefa\u00dft erscheinen (Faktor der Gleichheit).\tKhmf\n9 \u00c4hnlich z. B. bei kontinuierten (nicht zu langsamen) Klopf-\nrhvthmen im Wechsel starken und schwachen Klopfens , , i ,\tusw.,\nanalog \u00aba) . . ! - - -\t- *f , f\t\u201esw.\n\u2018\u201cmL hl'(e\u00abe Rrihd'a\t<1 >' </. : \u2022 ; (--'.O K*' * \"\ti;\nSukzessivgestalten \u00a7 1\u201d )\n----------.\t, .\t... .n,t das Xaohklopfen in solcher Fassung. ( fc\u00bb \u00bbei gleich\nhier l\u00c4St\u00c4nikeiten bei fortgesetzten H^un\u00e7^n - moto-rischen Reihen \u2014 verwiesen.)","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"Mux Wertheimer:\n:w>\n\u00c4hnlich hei Tonh\u00f6hen: Der Reihe Sa) entspricht liier z. B. c c g g e e g g e e g g e <\u2022 g g . . der Beihe Kd) c c c g g g e e e g g g e c c g g \u2022' e e e . .\nBei solchen Reihen niuli hesomlers auf sauberes Experimentieren geachtet werden ; am besten in reinem staccato (wir w< rden sp\u00e4t\u00ab r vond\u00ab r Psychologie des ,,legato\" zu handeln haben); in R\u00fccksicht auf ..musikalische\" Faktoren, bes. wenn mit europ\u00e4ischen Intervallen operiert wird (besonders tauglich sind Intervalle am Appun\u00absehen Tonmesser u. dgl.).\nEs k\u00f6nnen hier Einfl\u00fcsse bestimmter Verhalt unes weisen entgegenwirken, ebenso objektive Momente; aber auch die erst ereil nicht etwa in subjektiver Beliebigkeit. Man hat sieh in der Psychologie vielfach gew\u00f6hnt, da man vorzugsweise von den vermeintlich elementaren, unausgesprochenen F\u00e4llen mit wenig Bestandst\u00fccken ausging, all solches gerade von dem Gesichtspunkt der subjektiven \\ er\u00e4nderlichkeit, im Sinn einer tats\u00e4chlichen ..Beliebigkeit\" aus zu sehen. Schon \u00ablas h\u00e4tte stutzig machen m\u00fcssen, daII solches zwar bei k\u00fcnstlichen Beispielen mit wenig Bestandst\u00fccken uml bei Laboratoriumseinstellung glatt der Fall sein kann, garz anders aber, wenn man pr\u00e4gnante, gute, musikalische Melodien \u2014 musikalisch \u2014 h\u00f6rt.\n10. In den h\u00fcllen \u00a78a) undd) sind die Bedingungen f\u00fcr die entgegengesetzten \u201eFassungen\" nicht ganz \u00e4quivalent: abgesehen vom \u201eRestfaktor (vgl. \u00a74) auch darin, dal! bei der fernerliegenden resp. unm\u00f6glichen hassung auch die Grnppenfolge selbst einen Wechsel zeigt (Richtungswechsel).\nBei 8a00\u00ab\u00bb00*\u00bb00\u00bb\u00bb00\u00bb\u00bb00\u00bb# ist die bc-Gruppe O \u2022, die d e-Gruppe aber \u2022 O.\nOder bei den Rhythmen\tist\nbc schwach \u2014\u25ba stark, de aber stark -> schwach.\nDas stellt einen besonderen Faktor.\nDieser Komplizierung kann abgeholfen werden, z. B. durch Kon-tinuierung der Steigung: bei den Klopfreihen, indem man den zwei ersten schwachen zwei st\u00e4rkere folgen l\u00e4\u00dft, diesen dann noch st\u00e4rkere usw. ; im Schema\na)\t\u2022 \u2022\tb)\n\u2022\t\u25a0\tresp. \u2022\t\u2022\t\u2022\n(wobei die Abszisse die Intensit\u00e4t bedeutet).\nEntsprechend im Optischen z. B. die Reihe (gr\u00fcner Grund) wei\u00df, wei\u00df, hellgrau, hellgrau, mittelgrau, mittelgrau, dunkelgrau, dunkelgrau, schwarz.\nEntsprechend bei Tonh\u00f6hen:","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"rntersui'hungen zur Delire von der Gestalt.\n311\nanalog a) c, c, es, es, fis, fis, a, a. c. e, analog 1>) c, o, c, es. es, es, fis, fis, fis, a, a, a. e. e, e,\nin\nM* H\t'J ' 1\t' \u2022'\t\u2022\u2022\u2022 J\t\u201d7\t. ...........\n1 I. Die hier behandelte Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit stellt in der bisher bcsproclic-\u25a0n Form blo\u00df einen Spezialfall dar. Nicht nur Gleichheit und Ungleieh-\nin ge-\nheit. sondern aueh gr\u00f6\u00dfere mul geringere l'iigleiehheil wirken wisseni Bereich \u2014 noeh in demselben Sinn.\nBei Tonh\u00f6hen ergeben \u2014 reine \u2014 Reihen im Sinn von\na)\te, eis, e, f, gis, a, c, cis, . .\nb)\th, e, d, dis, f, fis, gis, a, h. e, . .\ne) e, eis, d, e, f, fis. gis, a, dis, e, fis, d . . . normal die Fassung a h/c d/ . .\na h/c d/e . . a b c/d e f/ . . .\nd. 11. die Gruppen, die die geringeren Distanzen umfassen.\n\u00c4hnlich bei entsprechenden simultanen Helligkeitsreihen und Farbenreihen im Schema\nd)\ne)\nKonti ont riert man \u00ablies l\u2019rinzi,. der Gr\u00fc\u00dfe der Vcrsehiedenheitsstufc mit dem der \\\u00e4he\u201c (I) so scheint sieh die M\u00f6glichkeit eines allgemeineren, beide umfassenden Prinzipi zu er\u00f6ffnen, das r\u00e4umliches zeitliches .piahtaOves m gewann, Sinn umfassen w\u00fcrde. Sollte sich n\u00e4mlich hemusstel en - ^asjndich tor\n(len rauinlich-zoitliolum koordinieri\t.\t_ bnnnen\n..\t.\t\u00bb- ii 1 ^ Prin/ii^ der N\u00e4he betrachtet werden K\u00f6nnt n.\nCen\tpsychologisch getrennte, heterogene Gebiete Hinsicht-\nlieh ihrer Gesetzlichkeit quantitativ verglichen werden.\nIII.\n!\u2022> Was resultiert, wenn zwei solche Faktoren in einer Konstellation \u201e J*n .ndc\u00bb i. -I.\u2122 -l- in,\t....\n(../bc/de/. .) mit ansitzen.\tAhstandsverhiiltnis.se inner-\n\u00e4hnlich wie durc i er&n\tg man dadurch eine vorhandene\nhalb des Gesetzes der Nahe pgl- -\u00bb\u2022\u00bb. Kann\nTendenz schwachen oder st\u00e4rkm.","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer :\n;ii2\nZ. B.: In \u00ab1er folgenden Reihe a) wirkt der Faktor der N\u00e4he im Sinn von a b/c d/. . : hei der geringen Reixxahl nicht so eindeutig zwingend wie in kontinuierlieher Reihe; die Fassung a lu- \u00eele . .. die hier in reinen Spontanvorsuehcn sehr selten resultiert, ist doch f\u00fcr manche auch, wenn auch schwerer, realisierbar.\na)\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\nln der Reihe b) wirkt der Faktor der (Gleichheit (mit dem des \u00a7 10) auch im Sinn a b ed/. Realisierung der entgegengesetzten Fassung a/b c/d e/. . ist hier sehr viel schwerer als bei a). den meisten unm\u00f6glich.\nb)\t\u2022\u2022 OO \u2022\u2022 OO\nIn der Reihe c) ist der Faktor der Gleichheit in entgegengesetztem Sinn angesetzt als der der N\u00e4he; bei Spontan versuchen resultiert hier h\u00e4ufiger a/b c/d e/. . als a be d . . ; davon abgesehen erscheint typisch die Reihe leicht \u201ewirr-1. K\u00fcnstliche Herstellung der Fassung a b/c d/. . \u2014 simultan im ganzen \u2014 ist relativ schwer.\nc)\n\u2022 O O \u2022\t\u2022 O O \u2022\nDie Beispiele a), b), c) sind aber im Sinn der \u00a7\u00a7 3 und 4 nicht einfach, wir gehen also zu anderen \u00fcber.\n13. Das Gemeinte mag manchen an anschaulich eindeutigeren N er-h\u00e4ltnissen klarer werden.\nDie Reihen sind f\u00fcr die Beobachtung nat\u00fcrlich einzeln zu exponieren, vgl. $ 22.\n<1)\nc)\nf)\nO\no \u2022 o \u2022\no\no\no\no\no\nO \u2022 o \u2022\n\u2022 o \u2022 o\no\no\no\nh')\n\u2022 o\nh) \u2022 O\no\no\no \u2022 o \u2022\t\u00b0\no \u2022 o \u2022\t0\no \u2022 o \u2022 c\n\u00a9 \u2022","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"l'ntcrsucli ungen zur Lehre von \u00ab1er Gestalt.\n313\n\t\tk)\t\t\t\t\t1)\t\t\t\tin)\t\t\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tO\t\u2022\to \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tO\t\u2022\to \u2022\to\to\to\to\to\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\to\t\u2022\to \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\to\t\u2022\to \u2022\to\to\to\to\to\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\to\t\u2022\to \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\n\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\to\t\u2022\to \u2022\to\to\to\to\to\nIn der Ursprungsreihe (I) sind die Abstandsverh\u00e4ltnisse so gew\u00e4hlt, dall der Faktor der N\u00e4he schon etwas im Sinn von a b/c'd, . . wirkt, nicht so stark, wie cs bei gr\u00f6\u00dferer Verschiedenheit der Abst\u00e4nde der Fall w\u00e4re (vgl. 45); es resultieren in der Regel eher die Kurz-schr\u00e4gen # schr\u00e4g von links oben nach rechts unten, die entgegengesetzte Fassung (die der Langschr\u00e4gen .\t*, schr\u00e4g von links unten nach rechts oben)\nist deutlich seltener, schwerer und unbestimmter.\nBei e) _ N\u00e4he und Gleichheit wirken im seihen Sinn \u2014 resultiert die Kurzschr\u00e4gform eindeutiger und bestimmter, Gegenfassung ist i. A. unm\u00f6glich (fuhrt i. A. bestenfalls zu Wirrnis).\nBei f) \u2014 N\u00e4he und Gleichheit wirken gegeneinander \u2014 siegt typisch der Faktor der Gleichheit: man sieht die Reihe der Ung-schr\u00e4gen \\ klare Kurzsehr\u00e4genfassung ist den meisten unm\u00f6glich. \u00c4hnliches zeigen die Reihen g), h). i).\nBei I) resultieren die Vertikalen (der Faktor der Gleichheit und der N\u00e4he wirken in diesem Sinn), bei m) (der entgegengesetzt angesetzte Faktor der Gleichheit siegt) die Horizontalen.\n14 Man kann durch systematische Variierung der Abstandsverh\u00e4ltnisse in der Ursprungsreihe, die Gegend zu bestimmen suchen, in der bei entgegengesetzter Ansetzung des Faktors der Gleichheit die Gleichheit siegt ; und kann schon dadurch die St\u00e4rke der Tendenzen n\u00e4her zu pr\u00fcfen\nsuchen (vgl. 45 f.).\t..\n15.\t\u00c4hnlich bei Klopfrhythmen. Geht man von einer Reihe aus im\nSinn des Schemas\nii\ti '\t; < . . ! ! . . ! ! . . usw.\nwo der Faktor der Gleichheit im Sinn von a b c d wirk\u00ab und la\u00dft nun (in nicht zu langsamen, fortgesetzten Reihen) den aktorder (zeitlichen) N\u00e4he in, selben oder entgegengesetzten Sinn wirken, so resultier, ,,,, ersteren Fall St\u00e4rkung der Tendenz abed... /\u00abeiten hall Schw\u00e4chung resp. schlie\u00dflich Sieg der entgegengesetzten Fassung\n,,/bc/de/..\n, i\t!\t!\t\u2022\t\u2022 ,lsf-\nb)\t\u2022 \u25a0\t! \u2022\t\u25a0 ;\t.\t. ; \u201e,f.\nc)\t. !\t'\n16.\t\u00c4hnlich bei Tonh\u00f6hen (Staceato-Reihen)\na)\tc,e,f,f,e,c,f.f.c.c.f.f,o.e,U...\nb)\tC, c,\tb b c\u2019c\u2019\nc)\tc,\tc> b \u2019c\u2019\nf. f. c, f,\ne, e, f, e, . .","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wort hei mer:\n314\nuiul bei Verwendung verschiedener Distanzen an Stelle von Gleichheit und Un-gleiehlieit :\nd) e, eis, e, f, gis, \u00bb, e, eis,. . .\nc) e, eis,\te, f,\tgis, a,\te, eis,....\nf) e,\teis, e,\tf. gis,\t\u00bb. e,\teis. e. . . .\n17. Operiert man mit systematischen Variationen der r\u00e4umlichen und zeitlichen Abstands Verh\u00e4ltnisse in Konfrontation mit dein Faktor der (deichheit, so zeigt sieh in den Resultaten 11. a. bald eine deutliche Verschiedenheit, die einen der I nterschiede von Simultangestalt- und Kukzessivgestaltgesctzlichkeit andeutet: bei Simultangestalten scheint der Faktor der Gleichheit in anderer Weise als bei Sukzessivgestalten im allgemeinen sehr viel ..st\u00e4rker\u201c zu wirken.\nGeht man in Simnltanreihen von Ursprungsreihen wie oben - \u00a7 13 \u2014 aus (alleinige \\\\ irksamkeit des Faktors der N\u00e4he), so erweist entgegengesetzte Kin-f\u00fchrung des Faktors der Gleichheit diesen als sehr stark: man gelangt durch Variationen leicht zum Sieg der durch die (deichheit beg\u00fcnstigten Fassung. Geht man umgekehrt von abstands\u00e4qualen Reihen aus (alleinige Wirksamkeit des Faktors der Gleichheit), so ist ein positives Siegen eines entgegengesetzt wirkenden Faktors der N\u00e4he schwer erzielbar.\nGeht man bei Sukzesnivreihen von Ursprungs reihen wie oben \u2014 l\u00f6. 10 \u2014 aus (alleinige \\\\ irksamkeit des Faktors der Gleichheit), so f\u00fchrt (Mitgegengesetzte Einsetzung des F aktors der (zeitlichen) N\u00e4he leicht zum Sieg des letzteren. Geht man dagegen von Reihen gleicher Reize aus (alleinige Wirksamkeit des F'aktors der zeitlichen N\u00e4he), so kommt man bei entgegengesetzter Fansetzung des Faktors der (deichheit nicht so leicht zu einem positiven Sieg im Sinne des letzteren. Bindung durch Gleichheit bedeutet f\u00fcr Simultangebilde mehr (anderes) als f\u00fcr Sukzessivgebilde im obigen Sinne.\n1<S. Auch hei stroboskopischer Bewegung gilt bekannterweise ein I rinzip der N\u00e4he: Bewegung resultiert nornialiter1) vorzugsweise im kleineren (riiuinl.) Abstand.\n\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022 i\na) ab\tab\ta h\t\u00bb b\ta b\n- - \u25ba -\u25ba\nSukzessivexposition aller Punkte* h nach der Kxposition simultan aller a gibt in der Regel Bewegung von a nach b, von links nach rechts, im Sinn des kleineren r\u00e4umlichen Abstandes. Und nicht \u2014 simultan im ganzen die Bewegung b <- a, von rechts nach links.\nHat man sich eine solche Konstellation in einem \u201eSchiel er\u201c hergestellt\nz. B. f\u00fcnf Punkt paare mit den Abst\u00e4nden von ;*> und l.\"\u00bb mm \u2014, so erweisen sich durch einfache Variation der Umst\u00e4nde Faktoren im Sinne des $ 4 und $ M in sch\u00f6n kr\u00e4ftiger Weise wirksam: verdeckt man z. B. den ersten Punkt a (links), so sieht man typisch auL'er der l-r Bewegung (im kleinen Abstand) der Punkte beim ersten a dann auch Bewegung von rechts her (im gm lien Abstand): \\ et deckt man alle bis auf den zweiten, dr tten v\u2019erten, f\u00fcnften, so ergilt sch typ sch die Bewegung r-1 (im grolien Abstand).\nAuch hier gilt ein Prinzip der Gleichheit! Bewegung resultiert ceteris paribus vorzugsweise unter gleichen:\nM \\ gl. zum Allgemeineren: K\u00f6rte, Kirematcskopische Untersuchungen in Beitr\u00e4ge zur Psychologie der Gestalt, herausgegeb. v. Koffka, Leipzig 1919, S. 183 f-","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\n31 r>\nl>)\tii It a I* a I) a li a l>\noo\u00bb\u00aboo\u00ab\u00bboo\n--- \u25ba \u25ba \u25ba \u25ba \u25ba\nHier sind die liiiimlnlien Alistiiiide der Heize gleich, ihre Qualit\u00e4t ist verschieden: es resultiert vorzugsweise die Bewegung von links nueh reehts, nicht die von rechts nach links:\n4-- <----- <\u2014\t\u25c4--\n(Hier spielt freilich wiederder in \u00a7 lOerwiihnte Faktor mit: <lc*r \u00abfiiall-tative \u00dcbergang w\u00e4re hei letzterer Bewegung in den (truppen wechselnd verschieden. In reinem Versuch m\u00fc\u00dfte also \u2014 wie oben nicht paarweiser Wechsel der Qualit\u00e4t, sondern Steigung verwendet werden.) (Uber andere Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten der sim-\u00e7> und Be\\vegungs-7%Gesetzlichkeiten soll sp\u00e4ter b(*riehtet werden.)\nc) Setzt man die Faktoren von a) und b) in gleichem Sinn zusammen an, so ergibt das St\u00e4rkung der gemeinsamen Tendenz (Verh\u00e4ltnisse im Sinn von a) und b), die. jedes f\u00fcr sich allein, an sich weniger eindeutig sind, werden eindeutiger). Setzt man die Faktoren in a) und b) im Gegeneinander zusammen an. so w\u00e4ren jene r\u00e4umlichen Verh\u00e4ltnisse zu suchen, bei denen der Faktor der Gleichheit besiegt wird, und jene, die durch den Faktor der Gleichheit eben noch besiegt werden. Ich verf\u00fcge in dieser Frage noch nicht \u00fcber gen\u00fcgende Kxperimente: es scheint aber, da\u00df auch hier, in dem Gegeneinanderwirken von r\u00e4umlichem Abstand und Gleichheit der Faktor der Gleichheit sieh als sehr\nstark erweist.\nklar in ihrer durch den\n\u2022 \u2022 \u2022\nk I im\nIV.\n1!>. Wenn die Konstellation \u00a7 2d vorliegt Faktor der N\u00e4he bedingten Form\n...\t\u2022 \u2022 \u2022\t* *\na h c\til e f\tV h\num, man nun, unvermutet f\u00fcr die Versuchsperson, vor ihren Augen eine gemeinsame Ver\u00e4nderung von Bestandstucken vormmmt. z. B eine pl\u00f6tzliche kleine gleiche Verschiebung mehrerer der I unkte c al nach oben, so heben sieh vorz\u00fcglich zwe, Arten von Ma\u00dfnahmen m ihren\nWirkungen\tvoneinander deutlich\tah:\nI JLkttwnwWe\" Ver\u00e4ndern,\u00bb.-\u2122.\t'!\"\u2022 1\"' r \"\u2019\u2019l\"1\"'\nintendierten Grn|>l>e,\u00bb beireffe,,. \u00bb II ,1. e. f \u00bbent, .\u00ab..\"\nvmchobenJotler|\u00ab.i denen d,\u201e \u201eo,,,oi\u201e,.,,,r\nS\u00c4\u00c4U*:- ......................","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nMax Wertheimer :\nSolche der zweiten Art verlaufen typisch ..lange nicht so glatt\u201c wie die der ersten; w\u00e4hrend die ersten oft leicht einfach \u201ezur Kenntnis genommen werden\u201c, ergibt sich bei den zweiten meist ein charakteristischer Proze\u00df: es ist, wie wenn ein besonderer (viel st\u00e4rkerer) \u201eWiderstand\u201c gegen Ver\u00e4nderungen solcher Art vorliege; ein Stutzen tritt ein, evtl. Verwirrung, Wirrsal der Reihe, oft eine Kijtjie: die vom gemeinsamen Schicksal betroffenen Bestandst\u00fccke resultieren (in Gegenwirkung gegen das Gesetz der N\u00e4he) in Zusammengefa\u00dftheit, es ist, bei Verschiebung von c, d. e, i, k. 1, in, die Reihe nicht mehr in der Form a, l>, c,/d, e, f,/.. da, sondern in der Form a, b,/c, d, e,'f, g. h. i. k. I/.1).\n(Auch objektiv: Die Schwelle f\u00fcr die Wahrnehmung solcher Ver\u00e4nderungen scheint f\u00fcr I und II verschieden; davon soll aber erst sp\u00e4ter gehandelt werden.)\n20. Wir wollen den vorliegenden Faktor in vorl\u00e4ufiger Weise als den des ,.gemeinsamen Schicksals'' bezeichnen; die in \u00a7 19 erw\u00e4hnten F\u00e4lle sind nur Spezialf\u00e4lle seiner Wirksamkeit.\nWichtig ist, da\u00df hier nicht etwa notwendig nur gemeinsame gleiche \\ er\u00e4nderungen in Frage kommen; \u00c4hnliches zeigt sich bei st\u00fcckhaft einzeln sehr verschiedenen Ver\u00e4nderungen, z. B. bei Schr\u00e4gverschiebungen von drei Punkten im Sinn von I oder II, bei \u201eDrehungen\u201c, z. B. c, f, i, m nach unten, e, h, 1 nach oben (vgl. Abs. VII). (\u00c4hnlich auch bei qualitativen Ver\u00e4nderungen.)\nAuch dieses Prinzip hat sehr weiten Geltungsbereich; wieweit, sei hier noch nicht betrachtet.\nV.\n21. Man stelle sich eine Schar von Reihen folgenderma\u00dfen her: bei einer Ausgangsreihe, etwa einer Reihe\n\u2022 \u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\t\u00ab \u00ab\t# \u00ab\n( Beispiel 1)\tab\tcd\tef\tgh\tik\nsei der Abstand zwischen a und b (ebenso zwischen c und d usw.), S1 = 2 mm; der Abstand zwischen b und c (ebenso zwischen d und e usw.). S* 20 mm : man stelle nun andere Reihen her, indem man die Punkte a. c, e, g. i in ihrer Lage unver\u00e4ndert, S1 -f S* also konstant, den Ort von b aber zwischen a und c (und ebenso den Ort von d zwischen c und e usw.) systematisch variieren l\u00e4\u00dft. Z. B. :\n\u2019) Erw\u00e4hnt sei, da\u00df besonders sch\u00f6ne Beobachtungen sieh in folgendem Ex-periment ergeben: Gegeben sei eine Reihe oder auch nur drei VertikaWriV/ie in den Abst\u00e4nden: \u2022\t\u2022\t\u2022; man stelle nun pr\u00e4gnant a b/c her resp. a/bc und\nnehme gemeinsame Horizontal Verschiebungen zweier Striche vor, kleinere und gr\u00f6\u00dfere, strukturgerechte und im Vergleich strukturwidrige; es ergeben sich, besonders l>ei stark optisch Veranlagten sehr charakteristische ph\u00e4nomenale t ur-g\u00e4nge, auch hinsichtlich der \u201eFl\u00e4chen\u201c vgl. \u00a7 48.","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"317\nUntersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\nReihe A\tS1 = 2 nun,\tS4 = 20 mm,\tS1 + S2 = 22 mm\nB\t5\t17\t22\nC\t8\t14\t22\nD\t11\t11\t22\nE\t14\t8\t22\nF\t17\t5\t22\nG\t20\t2\t22\nDies im Schema : es ist aber n\u00f6tig, mit einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl von Reihen (kleinere Variationsstufen) zu operieren. Die Anzahl der Punkte (Gruppen) in einer Reihe wird nach Bedarf variiert.\n\u00c4hnlich mit anschaulich eindeutigeren Reihen; z. B. ausgehend von der Konstellation\n(Beispiel 2)\tb .\te\th\t*\na\td\tg\tk\nlasse man die Orte b, e, h, 1 unver\u00e4ndert, variiere aber systematisch die Lage der c. f, i, m-Punkte durch stufenweise Verschiebung nach rechts, die der a. il. g, k-Punkte durch ebensolche nach links (vgl. \u00a7 4.\u00bb die Beispiele I\u2014IV).\nHat man sich eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl solcher Reihen hergestellt und legt solche nun einzeln (in reinem Einzelexperiment) vor. so ergibt sich:\nMan hat es hier nicht einfach mit einer -Menge psych.......gisch gleich-\ngewichtiger Stufen zu tun: drei Arten ..ausgezeichneter\u201d Eindr\u00fccke heben sich prim\u00e4r hervor; im Beispiel 1: die a I\u00bb cd . .-form am eindeutigsten, sichersten, unweigerlichsten in Konstellationen in. Sinn der obersten Reihen, die /bc/de.-Form ebenso be, K\u00fcnste Nationen ,m Sinn der untersten Reihen, eine dritte, f\u00fcr sich Charakter,stische Form, die der a b/c dl.. -Form und der /b c d e.. -Form gleicherweise fern liegt,\nbei den m ttleren Reihen (hier D-Reihe). die A\u00ab,ualft.r\u201e. der ..glcli-\n1 2 (jj(. 7 \u00df miincunxartigr\nm\u00e4\u00dfigen Reihe\u201c (entsprechend im I\nForm vul $ 4\u00bb) Reispiel IN )\u2022\t, ..\t. \u2022 \u25a0 .\nl viwrimenten\u2018 wir werden sehen, da\u00df objektive (So in reinen Kinzelc xjh rmu m \u00bb\t,\tv\nentifeireiiwirkeii k\u00f6nnt n.)\nFaktoren hier in bestimmt.\t..Ils.(,.^.i(.|mc,ci, tlegenden liegend.\nZwischenreihen, zw,sehen\th\">f...,................\nresultieren in reinem Eu \u2022: J j(M,rsch,.in(.n|<.j<.ht..uiibestimm-\nMa\u00dfe eindeutig, nicht ganz sopra \u2019\tTonnen oft leichter im Sinn\nter\u201d in ihrem Charakter, unausgepragt.r. konn\nder einen oder andereri Form\u2022 P*'.\u2122\t^\tausgc-\nDie drei Arten von Ern\u00ab ^ h ^\tB. Zwis, h.i,reihen,\npr\u00e4gtesten, haben ihren ..\tEinZelex p\u00e9riment typisch nU ..nicht\nnahe bei der mittelsten, m\t^ Abstandsunterschiedc doch klar\nganz \u00e4quale\" gesehen (auch, \u00fcberschwellig sind).","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n318\nDas hier Gemeinte mag an einem anderen Beispiel illustriert werden : die Mannigfaltigkeit der Winkel von z. B. 311 bis 150 (der eine Sehenkel horizontal) ist psyehologiseh nicht einfach eine gleichgewichtige Menge mit einfach soviel psychologischen Stufen, als die l\u2019ntcrschicdsompfind-lichkeit etwa ergibt, sondern prim\u00e4r sind der ..spitze Winkel\", der \u201erechte\u201c, der \u201estumpfe\" ausgezeichnete Eindr\u00fccke: diese drei ..Dualit\u00e4ten\" heben sich mehl -weniger rein zun\u00e4chst heraus1) ; der \u201erechte Winkel\" z. B. hat seinen \u201eBereich\": ein Winkel von 1)3' erscheint typisch ah \u2014 mehr weniger schlechter \u2014 rechter Winkel. Zwischenstufen haben \u201eunpr\u00e4gnanteren\" Charakter, k\u00f6nnen evtl, leicht im Sinn der einen oder der anderen Pr\u00e4gnanzstufe gesehen werden ; die Anzahl der Pr\u00e4gnanzcharaktere \u2014- zun\u00e4chst drei \u2014 kann in weiterem Verlauf, bei Besch\u00e4ftigung mit den Formen sich vermehren, neue (zwischenliegende) Pr\u00e4gnanzstufen k\u00f6nnen sich ausbilden.\nVon gro\u00dfer Wichtigkeit scheint dabei, da\u00df eine Form nahe der Pr\u00e4gnanzstufe prim\u00e4r ah \u2014etwa ,,schlechtere\" -solche erscheint ; der Winkel von 1)3 ist nicht zun\u00e4chst diese individuale Form (welcher eindringende Umgang mit dem Material ist n\u00f6tig, eine solche Form als charakteristisch solche zu haben!), sondern ist psychologisch der \u201eschlechte\" Hechte. Da\u00df dem so ist, erweist sich klar im Experiment ; am krassesten in den Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten der Tendenz zur pr\u00e4gnanten Form: der Beobachter sieht taehistoskopisch oft \u2014 auch bei objektiv betr\u00e4chtlicher Abweichung \u2014einfach den rechten Winkel in Angleichung zur Pr\u00e4gnanzform: aber auch schon in anderen Befunden zeigt sich das: bei solchen, der Pr\u00e4gnanzstufe nahen Formen resultiert oft der Eindruck des ,,nicht <junz richtigen'1, der ,,schlechten\" Pr\u00e4gnanzform, \u201eetwas schoppet\u201c, \u201eetwas falsch\", ohne da\u00df doch angegeben werden kann, in welcher Eichtling die \u201eFalschheit\" liegt. Ja. es gibt in Hinsicht auf solche Abweichung bestimmte Arten von \u201eQualit\u00e4ten\": so erscheint typisch beim Geigenstimmen eine \u201enicht ganz richtige Quint\u201c oft klar als \u201efalsch\u201c, ohne da\u00df man urteilen kann, sie sei zu gro\u00df oder zu klein; und typisch sind dabei die \u201eQualit\u00e4ten\" der \u201ezu scharfen\" und der \u201ezu matten\" Quinte. Auf all dies wird sp\u00e4ter einzugehen sein.\nAllgemein :\n*) Sehr illustrativ ist folgender Versuch: Man gehe von der Konstella'.ion\n\u2022\t\u2022 aus und stelle \u00bbich eine Keihe von Varianten her, in denen die zwei\nPunkte links unver\u00e4ndert bleiben, der eine Punkt rechts aber in kleinen Stufen vertikal nach unten verschollen ist. Bei g\u00fcnstigen \u00fcberschau -barkeitsverh\u00e4ltnissen resultieren charakteristisch ausgezeichnete Formen:\n\u2022\tdas rechtwinklige (Anfangs-)Dreieck, das \u00bbehr andere gleichschenklige, schiefe, das gleichschenklige mit Basis vertikal link\u00bb, und entsprechend\nweiter. Bei diesem Experiment \u00bbind mannigfache (Jestaltfaktoren sch\u00f6n fa\u00dfbar; auch andere als die ,,Zusammengefa\u00dftheits\"hedingungen; davon \u00bboll sp\u00e4ter gehandelt werden.","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Uiitcrsiu'liungcii zur Lelm- von dor Gestalt.\nHfl\nVariiert man ein Bestandst\u00fcck systematisch stufenweise \u2014 in Bei-s]>iel 1 den Ort des 1> zwischen a und c\u2014, so sind die sich ergebenden Eindr\u00fccke psychologisch nicht eine gleichgewichtige, aus entsprechenden Stufen bestehende Menge individuell-charakteristischer Eindr\u00fccke, sondern es ergeben sieh bestimmte ,.Pr\u00e4gnanzstufen\u201c mit ihren \u201eBereichen'; der Verlauf zeigt \u201eKnicke\"; Zwischenstufen erscheinen typisch \u201eim Sinn einer der Pr\u00e4gnanzformen\".\n(Anmerkung: Ein \u00c4hnliches zeigt sich auch in rein qualitativem (leidet. B. bez\u00fcglich der tats\u00e4chlich sich ergebenden Qualit\u00e4ten in der Mannigfaltigkeit zwischen Wei\u00df und Schwarz und ebenso bei den bunt n Farben [welcher Fortschritt in der Pr\u00e4gnanzstufenbildung im Sinn ihrer Vermehrung findet bei dem Maler statt!).)\n/ VI\n0 22. Von eien in \u00a7 21 behandelten objektiven Umst\u00e4nden sind solche se-harf zu seheielen, bei denen nicht, in reinem Einzelexperimcnt, eine der hergestellten Varianten vorliegt, sondern bei denen vor den Augen der Versuchsperson kontinuierlich variiert wird (Hier auch, wo mit bestimmten Folgen oder Simultangegebenheit solcher Reihen o|>e-riert wird.\nBetrachtet man die Reihen des \u00a7 21 einzeln sukzessiv in ihrer Reihen-folge hintereinander (am besten in rhythmischem \u00dcbergang von einer zur anderen z. B. nach dem Schlag eines Sekundenmetronoms), so zeigt sich bald ein neuer Faktor: der Faktor der objektiven Kimteil um,.\nBeginnt man mit der obersten (A-) Reihe und geht sukzessiv las zur untersten: beginnt man umgekehrt mit der untersten und geht dann sukzessiv bis zur obersten; so zeigt sieh, da\u00df der anf\u00e4ngliche- Formcharakter - also beim Vorgehen von oben nach unten die h\u00f6r... a b c d , beim Vorgehen von unten nach oben die Form b c d e .. - l\u00e4nger M\u00abW, sehr oft \u00fcber die Mittelreihen hinaus, bis dann, oft be, den allerletzten Reihen erst, eine Kippe eintritt, in den entgegengesetzten \u2022ormeharak-ter. (Bei ge\u00fcbten Versuchspersonen und bei reinen \\ crsuchsu,\u201estanden ist die Gegend dieser Kippe ein gut verwendbares quant.tatives Ma\u00df.\nV\u00eb'Also: Eine Konstellation, z. B die Reibe C des $ 21 resultiert bei vorlaufendem A, B anders als bei vorlaufe.,dem G h h.\n\u00ab\u201elei,.- ist extrem der Fall be, sichtlicher kontinuierlicher\\r-Schiebung' ist aber auch schon ehr Fall bei vorlaufender e.ner Reihe.\nKu,? ist eine solche Reihe- Teil, in, r Folge (allgemein: eines /irsam-men) so wirkt das gesetzlich bestimmend: eine Konstellation die \u201ei\n.........","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nM ax Wertheimer :\nunklarer, unbestimmter resultieren w\u00fcrde, resultiert in einer Folge in gesetzlich bestimmtet Form.\nDieser Faktor der Einstellung ist sehr stark : auch an sich allein gegeben typisch eindeutige Konstellationen k\u00f6nnen durch ihn zu amlerer Form f\u00fchren.\n[Man ist gewohnt, solche Einfl\u00fcsse rein subjektiven Bedingungen zuzurechnen (womit sie dann leicht in dem bekannten Beliebigkeitscharakter erscheinen); es handelt sich hier aber tats\u00e4chlich zun\u00e4chst um gesetzliche objektive Faktoren: obeine bestimmte Reihe Teil in einem Zusammen mit einer bestimmten anderen ist, wird hier zun\u00e4chst durch objektive Konstellation bedingt; es ist etwas objektiv anderes, wenn eine Reihe M sofort nach der Reihe L exponiert wird \u2014 resp. mit ihr \u2014 als wenn die Reihe M nach der Reihe N exponiert wird oder auch als wenn die Expositionen durch einen Zeitabstand von mehreren Tagen getrennt sind. \u2014 Sagt man dagegen, man k\u00f6nne ja in der simultan vorliegenden Tafel solcher Reihen ganz nach subjektivem Belieben die eine Reihenfolge oder die andere w\u00e4hlen oder auch eine einzelne zusammen mit der n\u00e4chsth\u00f6heren oder der n\u00e4chstunteren beachten, so trifft man damit nicht das hier Gemeinte: solches ist nur auch m\u00f6glich, wenn n\u00e4mlich die Reizkonstellation (das objektiv Vorliegende) gerade eben solche Zweideutigkeit zul\u00e4\u00dft (und nicht bestimmte Zusammengefa\u00dftbeit erzwingt): aber dies ist ein sehr bestimmter Spezialfall, der nur merkw\u00fcrdigerweise meist als der grundlegende angesehen wird. \u2014 Im \u00fcbrigen sind auch in solchen F\u00e4llen, wie wir sp\u00e4ter sehen werden, rein subjektive Faktoren typisch durchaus nicht von dem gemeinten \u201eBeliebig-keits' charakter, sondern haben ihre charakteristische Gesetzlichkeit.)\nEs ist klar, da\u00df bei Experimenten diesem Faktor sehr sorgsam Rechnung getragen werden mu\u00df.\nNur kurz sei erw\u00e4hnt, da\u00df es neben solcher sukzessiver Einstellung auch eine \u00e4hnlich wirkende simultane Einstellung gibt. (Vgl. Anmerkung I. \u00a7 1.) l\u2019nd allgemeiner: Bestimmte ,,Feld\"bedingungen sind wesentlich mit best im mend.\nB\n\u2018 & \u2022\n. C\n.........:........... .................\nA\tC\tA\tc\tA.'\nAbb. 1.\tAbb. 2.\tAbb. 3.\n23. W\u00fcrde man hinsichtlich des Gesetzes der N\u00e4he alle einzelnen Punkiabsl\u00e4nde (hinsichtlich jedes einzelnen Punktes) in Rechnung","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"l'iitorsucliungen zur Lehre von ilor Gestalt.\n.S'il\nsetzen, so erg\u00e4be sieh bei Abb. 1 theoretiseh dieses: die Punkte der linken H\u00e4lfte der Horizontallinie (Gruppe A) haben jedenfalls kleineren Abstand zu den Punkten der Vertikallinie (\u00df) als zu denen der rechten H\u00e4lfte der Horizontallinie (C); ebenso haben die Punkte von C geo-metriseh kleinere Abst\u00e4nde zu denen von B als zu denen von .4. In der Hegel resultiert aber \u201eeine Gerade, auf der eine Vertikale steht\u201c, also\nC .\n...............\u2022\u2022\u2022.............................\u2014^\nJ-\n0\no e\nAbb. 4.\nAbb.\ngewisserma\u00dfen AC\u00df In Abb. 1 liegt es theoretiseh nicht ganz einfach:\n4\u00df und BC w\u00e4ren hinsichtlich der Punktabst\u00e4nde gleicherma\u00dfen beg\u00fcnstigt gegen\u00fcber /A\u00df/; bei Abb. 2 ist aber zweifellos BC im obigen Sinn beg\u00fcnstigt, sowohl gegen\u00fcber [ACj als gegen\u00fcber /A\u00df,/; trotz,lern\nuaf\n\u2022\t\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\u2022\tUS f \u2022\t\u2022\u2022\u2022*\u2022\u2022\u201c\u25a0 SJ-\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 ' , . . . \u2022 \u2022 \u2022\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022.\u2022 \u2022.* . . . \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\nAbb. 6 a.\nAbb. 6 b.\nresultiert im Spontanversuch in der Regel nicht A. \\BC\\. sondern IACI B \u2014 ..Horizontale mit Schr\u00e4gstrich\u201c.\n\u00c4hnlich ist bei Figur 3 (BC) beg\u00fcnstigt, es entsteht aber typ.sch (A\u00df) C - \u201edie schr\u00e4ge Gerade mit der kurzen Horizontalen .\nSt\u00e4rker und eindeutiger in der Wirkung sieht man d.es Ihm Konstellationen wie Abb. 4.\tt \u2022\nGeometrische Betrachtung der einzelnen Punktabst\u00e4nde erg\u00e4be hier: (CD) beg\u00fcnstigt vor (BD), (FG) beg\u00fcnstigt vor (EG) usf; man sieht aber typisch (ABDEGH . .) und C und F, nicht aber (BC).(FG) usf.; die .\u2022 lange Gerade mit den Schr\u00e4gstrichen^\tam, ,.\nWir kiinn.n an d\u00bb **\u00a3taWi,.|\u00bb Uni.n -U.n. An\n\u00cf\u00c6tSITJ*. \u00bb..........................- *** *-\nT \u00ee\u00efjj\u00ee\u00bb \u00a3.......an ain ii ----\u00ab*\t...\nf\n1\n0\tk\na\t\u00ab1\t*\nHerstellen der Fassung (c d e), (fgh), ('k *)\nPsychologische Forschung. Bd.4.\nII\tlisf^\nn\nso sehr schwer ist, 21","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"M;ix Wertheimer:\n322\nspontan im ganzen auch hei Konstellationen mit kleineren Abstands-unterschieden nicht resultiert.\nEbenso: warum in Konstellationen in Form von Zickzacklinien (Abi), (ia, Ob) typisch die Fassung im Zickzack der geraden Teilstrecken resultiert.\nUnd \u00e4hnlich bei Abb. 7.\n25. Man kann auch hier wieder den Faktor der Gleichheit und den der N\u00e4he gleichzeitig so mit ansetzen, da\u00df sie in derselben oder in entgegengesetzter Richtung wirken und kann dadurch die besprochene Wirksamkeit verst\u00e4rken resp. schw\u00e4chen oder besiegen. (So bei \\ er-wendung verschiedener F\u00e4rbung und verschiedener Punktabst\u00e4nde.)\n20. Was liegt in den F\u00e4llen \u00a7\u00a723, 24 vor ? Die .,durchgehende Gerade ist bevorzugt, die \u201eGruppe einer Richtung'1. Und man k\u00f6nnte hier gleich an bestimmte, sehr spezielle theoretische M\u00f6glichkeiten denken; gegen\u00fcber einer bestimmten Art solcher Ans\u00e4tze mag aber immerhin schon ins Gewicht fallen, da\u00df das hier Vorliegende im Grunde nicht auf das optische Gebiet beschr\u00e4nkt scheint: der Sachverhalt \u00a7 24. Abb. 6 und / z. B. zeigt sich im Prinzipiellen \u00e4hnlich in akustischem Gebiet bei Experimenten an Tonreihen (oder gar stetigen Tonbewegungen) wie:\ncdefgfedcdefgfedc....usf.\ncdefggfedccdefggfedc...usf.\nBei solchen Reihen ergibt sich typisch (wenn auch einiges charakteristisch Unterschiedliche dabei ist) das Entsprechende wie bei den Reihen \u00a7 24, Abb. 6 und 7.\n27. Ist es aber blo\u00df die \u201edurchgehende Gerade\u201c, die so bevorzugt ist ? Die Konstellation einer Richtung im Sinn lauter gleichgerichteter Punktabxt\u00e4nde ? Nein; man kann statt des geraden Verlaufes, statt der Reihe gleichgerichteter Einzelabst\u00e4nde sehr andere setzen:\nAbb. II.\nAbb. 12.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der (! estait.\n323\nAbb. S und 9 \"eben typisch (AC)B. nicht (Ali)C oder A(BC);\nAbb. 10 gibt (AD) (BC) und nicht /.. B. (AB) (CD);\nAbb. 11 (AC) (HD) vor (AB) (CD);\nAbb. 12 (AD) (BC) vor (AB) (CD);\nbei Abb. 13 versuche man die Fassung (aliefll. .) (cilghk . .) gegen\u00fcber der nat\u00fcrlichen (a c e g i..) \\b d f h I. .)l\nAlih. 13.\n28, Man k\u00f6nnte denken, es liege einfach an den Winkelverhiiltnissen an der kritischen Kreuzungsstelle: 180\u00b0 an der Kreuzungsstelle sei g\u00fcnstiger als spitze oder stumpfe Winkel; sicher stellt ein solcher \u201eWinkel\u201c gegen\u00fcber dem Verlauf in der Geraden usw. oft als ..Inhomogenit\u00e4t\" im Verlauf einen wichtigen Faktor (vgl. \u00a730): aber auch .lies trifft noch nicht das hier Wesentliche, wie sich an Figuren wie den folgenden zeigt (Abb. 14, 13, H>, 17).\n21) Man kann sich hier eine experimentelle Frage allgemein s., stellen : ~\t. . ir\tI. u.:p 7 w in Abb. 8. 2\u00dc das gerade Stuck A\nGegeben sei ein Kurven stuck wie \u2022\t\u2022\tW und r\n6 ,\t.\t1\tflirrt nun zwei verschiedene Stucke n und (\n(\u201e ab., .uch andere .\t\u25a0...............................-....iden\ndaran ;\t\\......\t^\t(.\t,, ..\nerscheint \u201e\u201e..Zusammen\t- \u2022\tj\u201e\tmil .O?\n,Ue \u201er,.n,\t................\nABici\u00efo erset\u00ab n,.n C dur.1, * C. .\u00bbI -W ............... *-\ngegen B siegt ; usf.\t\u2022. ,\u00dfC das ..besiegte\" nicht\n(Und entsprec tent j\t' J\u00df ,Uin.h /{,. sehe, ob auch dieses\n*k ..................................... \u2122 \"\u25a0 *. \"*' >\ngegen\u00fcber 6 besagt\t- ..-...\u201eStellung aus Kxjierimcnticroi. auf\nKs ist klar, da\u00df von -' Lration sei ein rech, ein-breitester Grundlage notwend g .>t. z.\nfather Fall andeutungsweise\tR , AC B (C erscheint als die\nBei Abb. 8, \u00a7 2. erg1 \u2019 >K\tnlit ^); man kann nun den Kreis-\n\u201eFortsetzung ' von A,\tvameren. ohnedies Resultat wesentlich\nbogen C in mannigfacher \\\\ eise v a.\t^","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer :\n324\nzu \u00e4ndern; auch Abi). 18 ergibt AC B: auch noch oft, wenn man C als Gerade ansetzt (Tangentialverlauf) (Abb. 11)).\nSetzt man Tangente und Kreisbogen (Abb. 20). so ist die Resultie-rung etwas weniger eindeutig, obzwar in den meisten F\u00e4llen das Kreis-Bogen-Zusammen siegt (hier spielt auch die L\u00e4nge von B und C eine grolle Holle).\n\u00c4hnlich, wenn man zwei \u201eKreisbogen\" ansetzt (Abb. 21).\nAndererseits kann man die Tangente konstant setzen und das dritte St\u00fcck variieren (Abb. 22. 23).\n30. Was ergibt sich beim Experimentieren in solchen verschiedenen Fragestellungen ?\nBestimmte F\u00e4lle heben sich heraus, \u201eausgezeichnete\u201c, pr\u00e4gnanz-stufen-artige. F\u00e4lle von \u201eFortsetzungen\u201c, die besonders stark sind,\nAbb. 22.\tAbb. 28.\nbesonders eindeutig \u201esiegen\", \u201eZwischen\u201c-F\u00e4lle, die weniger eindeutige Resultate liefern.\nIm ganzen wird es anschaulich bald klar, worauf es ankommt; das zeigt sich schnell darin, dal! man beim Entwerfen von Mustern, bei systematischer Variation eines Bestandst\u00fccks bald mit gro\u00dfer Sicherheit Voraussagen kann, wie die Resultierung ausfallen wird; will man in vorl\u00e4ufiger Weise formulieren, so liegt es nahe, zu sagen: es kommt auf die \u201egute\" Fortsetzung an. auf die ,,kurvengerechte\u201c, auf das ..innere Zusammengeh\u00f6ren''. auf das Resultieren in \u201eguter Gestalt\", die ihre bestimmten \u201einneren Notwendigkeiten\" zeigt. J)as mag als sehr vorl\u00e4ufige Benennung gelten : zu einem n\u00e4heren Eindringen in die vorliegenden Gesetzlichkeiten zum Zweck einer wirklichen wissenschaftlichen F.rfassung des hier \\orliegenden bieten sich verschiedene Wege: auch\nsolche, die nicht im Sinn der ..Zusammengefa\u00dftheits\"-F'ragestellung\nliegen. Dar\u00fcber sp\u00e4ter.\nEiniges sei hier nur kurz angedeutet:\na) Setzt man an eine bestimmte Kurve mathematisch \u201eeinfachen\u201c gesetzlichen \\ erlaufes (z. B. Gerade, Kreiskurventeil, Sinuslinie usw.) \u2014 sie mu\u00df gen\u00fcgend \u201egro\u00df\u201c sein, so gew\u00e4hlt, da\u00df aus ihr schon der ( harakter jenes mathematischen Verlaufes anschaulich erhellt \u2014 einer-","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\n.125\nseit\u00ab ein Kurvenst\u00fcck klar disparater Gesetzlichkeit an, andererseits ein Kurvenst\u00fcck, das. identischen Prinzips, ihre mathematisch gesetzliche (..logisch geforderte\") Fortsetzung darstellt, ein Kurvenst\u00fcck also, das su and an diesem Ort im Ganzverlauf von dem mathematisch einheitlichen Prinzip gefordert ist, so ist im allgemeinen das letztere vor dem ersteren f\u00fcr das Resultieren \u201ein Einem\" mit dem Anfangsst\u00fcck bevorzugt.\nb)\tDabei kommt es aber nicht auf mathematische \u201eEinfachheit\" in jedem Sinne des Wortes an, nicht auf irgendeine beliebige durchgehende\nSt\u00fcck\u201c-Gesetzlichkeit; die mathematische Bildungsformel kann recht \"kompliziert\u201c sein; weniger kommt es an auf Einfachheit des Verlaufs in den kleinsten Teilen, viel mehr auf \u201eEinfachheit\u201c hinsichtlich des Verlaufs gr\u00f6\u00dferer Teile (Unterganzer), hinsichtlich von ..Ganzeigenschaften\u201c.\t, .\t,,\nc)\tDabei spielt eine bestimmte Art pr\u00e4gnanter ..Ganzeigenschaften\neine ausgezeichnete Rolle: Eigenschaften wie \u201eGeschlossenheit , \u201eSymmetrie\u201c, \u201einneres Gleichgewicht\u201c (dabei mu\u00df klar sein, da\u00df z. B. Symmetrie durchaus nicht einfach eine \u201eGleichheit\u201c von Teilen \u00abt sondern logisch richtig nur vom Ganzen her. als Ganze.genschaft gefa\u00dft\n\" dT, h\u00c4g^ut\u00ab, kann\tim\tVor,auf \u00ab.\u00bb.gern\nPr\u00e4zisierung linden: es ist kl\u00e4r, da\u00bb d.bei .ich bestimmte. \u201dn mathematische und mengentheoretische Probleme Er\u00f6rterung find\u00ab. \u2014 besonder, da. Problem der G.nzeigen.ch.ften im Gegen\u00fcber zr:\nSt\u00fcck-Gesetzlichkeit.\t,\tlln\u201e i.:,,r\nWir werden im sp\u00e4teren von F\u00e4llen handeln, be denen das\nVorliegende in relativ sehr einfacher Weise formulierl-ir ist.\n31. W\u2019eiter (Abb. 24. 25, 2\u00df):\noo GO\nAbb. 24.\nAbb. 2.'\u00bb.\nAbb. 2\u00df.\n32 Bei den F\u00e4llen des \u00a731 ist mit ein andrer Faktor vorhanden, r>ei\tFaktor H\u00f6r ./iesrhloMSfnhfit\nder an sich recht wichtig is .\t..\t^\t/; r j, vnr m\u201e|\n'>....T.;1'\"\"\n\u00a3 znni ,nch.gc,blo.OTc ,o\u00abo\u00bb.l. \u00bb M AH C\u201e .. Vorzug, \u00abh\n.) Auch hei Sukzessivem gibt es solches (in charakteristischer Art anders infolge des gerichteten ZciUektors).\tKxiM-rinieiit eine gewisse bevor-\nt\u00c4r\u00c4N-lr Kurven gegen\u00fcber gegen-","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"32\u00ab\nMax Wertheimer :\nIni Beispiel (Abb. 27. 2H):\nAbb. 28.\nDer Faktor der \u201eGeschlossenheit\" l\u00fc(it sich aber gegen\u00fcber (lein Faktor (1er \u201eguten Kurve\", der \u201eguten Gestalt\" isolieren: die folgenden Abb. 2!) und 30 z. B. ergeben typisch nicht die drei geschlossenen Formen, sondern die von der \u201eguten Kurve\" bedingten: der Faktor der \u201eguten Kurve\" siegt hier \u00fcber den der Geschlossenheit. (Klarer noch bei Fortsetzung der Linien und Kurven \u00fcber die Anfangs- und Endber\u00fchrungssteilen hinaus.)\nAbb. 2\u00bb.\tAbb. 30.\n33. Man stelle sich in diesem Zusammenh\u00e4nge auch folgende Aufgabe: Gegeben seien zwei Konturfiguren, z. B. zwei schwarze Linienquadrate oder Figuren wie unten, auf homogenem Grund; man lege sie nun m verschiedener Weise aneinander und ineinander: welche der Konstellationen ergeben bei der Betrachtung klar und typisch zwingend\nAbb. 31.\nda.s- Duo drr hridm Figuren ? Welche nicht ( Bei welchen resultiert typisch zwingend ganz anderes, im Dasein einer Art neuen ( nums.\nVon den Resultaten solcher (systematisch angestellter) \\ ersuche sei hier nur das gr\u00f6bste in einfachem Beispiel herausgehoben:\nDie T>age Abb. 31 ist g\u00fcnstig f\u00fcr das Resultieren der beiden Figuren (der beiden Sechsecke), die I^ige Abb. 32 ergibt aber meist ganz anderes, typischer Fall: das eine lange Sechseck mit der kleinen Vierecksfigur in der Mitte. (Eine entsprechende Fassung bei der ersten Lage ist au\u00dfei-ordentlich femliegend. den meisten unm\u00f6glich.)\nAuch noch z. B. bei zwei Quadraten: die Lage Abb. 33 ist g\u00fcnstig f\u00fcr das Resultieren des Duo der beiden Quadrate: die Lage Abb. 34 ergibt typisch dagegen ein Oblongum mit einem Querstreifen in der Mitte\u00bb","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von (1er <\u00abestait.\n:i27\n(Das liier Gezeigte bezieht sieli nicht nur auf Kmiturfiguration; sehr stark knnnnt liier auch FWe/iewresultierung in Krage, und dies mit starken Konsequenzen : man vergleiehedie l'ntersuelningen von Furhg \u00fcber die Durchsichtigkeit, 11*11/11*14 | Zeitsehr. f. Psych. 11*2:11. hei denen durch planm\u00e4\u00dfige Verwendung der in diesem Paragraphen behandelten Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten st\u00e4rkste Resultierungen z. R. hinsichtlich gesehener Farlien erzielt wurden.)\nWas liegt hier in erster Linie vor? Bei Experimentieren in solcher Fragestellung ergibt sieh sehr bald das liier Entscheidende in sein-pr\u00e4gnanter Weise. Sowohl in Hinsicht auf die lineare Ziisanimen-gefa\u00dftheit als in Hinsicht auf die der Fl\u00e4chen wirkt hier die Tendenz zur ,.guten Ganzgestalt\u201c, ganz im Sinn des in den vorhergehenden Paragraphen Behandelten :\nBezeichnen wir in Abb. 35 (=31) vier Teile der Konturlinien (von Kreuzungsstelle zu Kreuzungsstelle) mit Buchstaben (/. b. c, r/;\nwie ist die Sachlage?\na) Linear im einzelnen: /abj erg\u00e4be eine schlechte, un- a konsequente, \u201esinnlose\u201c Konturfigur (das Achteck resp. Neuneck, das der Leser wahrscheinlich jetzt erst nach dieser Bemerkung nicht ohne M\u00fche sehen wird): elienso /cd/; ja cf hingegen ist gegen\u00fcber /ab/ eine sehr viel bessere Gestalt1): c entspricht dem in a Angelegten sehr viel besser als b (ja c ist das \u201eGeforderte\u201c), wobei hier ai .11 \u201ench mitsnielt. da\u00df die (--Teile sich mit den (/-\u2019Ieilen\nl) Vgl. \u00a7\u00a7 30 und 39 f.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n:?28\ntypisch fad; \u2014 als Ganzoblongum mit jb c ; niemals spontan ja bf, jcd/. (Der Leser versuche die Realisierung: links ein Sechseck, die rechte untere Spitze dunkel, und rechts das l\u00e4ngere Sechseck, die linke obere Spitze dunkel.) Wieder liegt es wie oben.\nGanz \u00e4hnlich wie oben bei den Kurven kommt es hier auf \u00ablie Tendenz zur Resultirrung in ..guter\" (lestait an, und das scheint hier in manchem Betracht theoretisch einfacher fa\u00dfbar als oben; z. B. in der Tendenz, da\u00df eine Ganzfl\u00e4che in einheitlicher (homogener, zentrosyinmetrischer usw.) F\u00e4rbung resultiert. (Das Gesetz der Gleichheit wird so ein Spezialfall dessen der guten Gestalt.)\n34. Zu dem hier Gemeinten ist es sehr lehrreich, sich auch folgende Aufgabe zu stellen :\nAbb. 42.\tAbh* 43.\nMan gehe von einer Konstellation (Figur) aus und frage: Welche Zus\u00e4tze. Hinzuf\u00fcgungen, welches Feld sind tauglich, um die Gestalt zu zerst\u00f6ren ! Mit welchen Zus\u00e4tzen kann man mit gro\u00dfer Sicherheit erreichen, da\u00df im Spontanversuch nicht diejenige Fassung resultiert, da ist, wie ohne \u00abliese Zus\u00e4tze?","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\n329\nKs zeigt sieh bald: ein ausgezeichnetes Mittel hierzu ist dies: Unterteile der Figur zu \u201eguten Gestalten\u201c zu erg\u00e4nzen, am besten bei \u201estrukturwidriger, schlechter\u201c Unterteilung der Figur.\n(Und dies stringent, indem andre Zus\u00e4tze [ob mehr oder weniger im st\u00fcekhaften Sinn zugesetzt wird] nicht diese Folge haben.)\nBezeichnen wir in Abb. 38. der Ursprungsfigur, die Linien mit a. h, c, d. e. /: die Abb. 39, 40. 41 geben im Spontanversuch typisch anderes:\nAbb. 39 gibt \u2014 schematisch ausgedr\u00fcckt \u2014a.h, / . . ./</, e.c-; Abb. 40\nund Abb. 41 geben . . .a.b.c, . . ./(/, /, e . . . ; Abb. 42 und Abb. 43 gehen typisch die Ursprungsfigur1).\nBezeichnen wir die urspr\u00fcngliche Figur mit A. die Zus\u00e4tze im ersteren Sinn (die zerst\u00f6renden) mit B, die letzteren (nicht st\u00f6renden) mit C, so zeigt sich :\nEin Teil (eine Teilkonstellation) (M) resultiert allein oder als Teil einer bestimmten Konstellation (AC) anders, als wenn er Teil einer andern Konstellation ist; f\u00fcr die Art der Resultierung ist es wesentlich, Teil welcher Konstellation das Gegebene ist. (Bezieht sich diese Formulierung hier zun\u00e4chst nur auf die formale Bedingung der \u201eZusammengefa\u00dftheit\u201c innerhalb A, so gilt sie doch viel allgemeiner; auch f\u00fcr andere formale Momente, auch, wie wir sp\u00e4ter sehen werden, f\u00fcr Qua-\nDurch die erw\u00e4hnte Methode kann man einen Menschen auch fi.r an sieh (allein oder in anderer Konstellation Gegebenes) sehr klare, nat\u00fcrliche Gegebenheiten geradezu blind machen: es ergeben_ stch Konsequenzen f\u00fcr das Wiedererkennen, ja f\u00fcr die Wahrnehmbarkeit', wor\u00fcber sp\u00e4ter berichtet werden soll.\n35 Man k\u00f6nnte meinen: Was in den vorhergehenden Paragraphen mit \u201eguter Kurve\u201c gemeint ist, gr\u00fcnde in einem ausgezeichneten ge-setzlichen Verh\u00e4ltnis hinsichtlich der einzelnen Bestandst \u201eehe ( Klemmte der Konstellation); bei der diskontinuierlichen Geraden also z. m der Gleichheit der Richtung der einzelnen Pu.\u00efktabstande\nDem ist aber nicht so; bei Variationen stellt sich schmdl heraus: Es kommt nicht in erster Linie auf die Lage der einzelnen Punkte an. auf die gegenseitige Richtung der einzelnen Punktahstande, -micro wesentlich kommt es an auf den ..Verlauf in gro\u00dfen Augen . nui Kigcm sch\u00e4ften der Konstellation \u201evon oben, '\u00ab\u2019in Gai./in l< r ij\" \u201c ' 1 '\nHa unterst reckt heiten\u201c und Ganzeigenschaften\tamh. w.nn <H<\n\u201eHaupter.tr\t(ien untersten St\u00fccken regelwidrig und etwa\nFormung im einzelnen, in den uni*i <(( gesetzlos verl\u00e4uft.\n>) Au\u00dfer charakteristischer\u00abeise bei\nreich der Seelenblindheit geh\u00f6ren, resp. Goldstein, loc. eit. S. 23.\npathologischen hallen, die f\u00e4llen sogenannter Alexie;\nin den Ho-niche (ielli-","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nMax Wertheimer :\nUm das zu sehen, braucht man sich nur die Geraden und Kurven der Figuren durch Punktkonstellatinnen zu ersetzen, die ztrnr m ihrem OnnzverJauf ..den Charakter der betreffenden Kurve zeigen\", dnhei aber im einzelnen andern, evtl, wirr, ungesetzlich sind : kein Kinzelabstand braucht dabei richtig in der Kurve zu liegen. (Und dies stark \u00fcberschwellig.) Oder man kr\u00e4uselt die Kurven.\nEs liegt geradezu umgekehrt : das, was in erster Linie in Betracht kommt, ja, was (wie sich in sp\u00e4ter zu besprechenden tachistoskopischen Versuchen besonders klar zeigt) zun\u00e4chst gesehen, erfa\u00dft wird, ist bei solchen Konstellationen der Verlauf in gro\u00dfen Z\u00fcgen, die Verteilt heit im gro\u00dfen.\nXicht auf das stiiekhafte Zueinander von \u201eelementaren St\u00fccken\" kommt es an: nicht auf \u201eKoh\u00e4renzgrade\u201c von Heizpaaren und Heizen, ..nm unten her \u2014 [Man vergleiche auch die Abb. 14\t17 (\u00a728): zeigen zwei \u201eSt\u00fccke\u201c eine Ten-\ndenz zum \u201eZusanimen\u201cerscheinen, zur Resultierung \u201ein uno\u201c, so scheint das nicht eine Eigenschaft, die diesem St\u00fcckpaar an sieh zukommt: dieselben zwei St\u00fccke \u2014 st\u00fcckhaft im selben Beisammen zeigen in anderer (lestaltkonstella-tion andere Tendenzen, z. B. die entgegengesetzte; und dies nicht in einer Weise, die hier das Vorhandensein von einfach simultan zwei algebraisch zu summierenden Tendenzen wahrscheinlich machen w\u00fcrde; X\u00e4heres hier\u00fcber sp\u00e4ter.]\n3<i. Noch auf etwas mag schon hier hingewiesen werden: mit dem hier Behandelten h\u00e4ngt ein in \u00a7 19 schon angedeutet gs Problemgebiet eng zusammen :\nLiegt eine Konstellation klar ausgepr\u00e4gter Struktur vor, eine Gestalt, deren Teilung in Unterganze z. B. durch einen der besprochenen Faktoren bedingt ist (z. B. Abb. 7), und kommt nun noch ein zweiter Faktor in Frage, so haben wir cs bei ,, st ruht urgerechter\" und ..Struktur widriger^ Ansetzung1) dieses zweiten Faktors mit einem Unterschied zu tun, der in wichtigen und experimentell klar pr\u00fcfbaren Bez\u00fcgen ganz im Sinn des hier Behandelten verl\u00e4uft.\nUnter bestimmten, klar fa\u00dfbaren Umst\u00e4nden k\u00f6nnen die beiden Faktoren verschieden angesetzt zusammen wieder eine \u201egute\" Gestalt bedingen: davon abgesehen heben sich die F\u00e4lle strukturgerechter Wirksamkeit und strukturwidriger klar voneinander ab.\n37. Das hier behandelte Prinzip \u2014 von dem die \u00a7\u00a723\t36 vorl\u00e4ufig\nblo\u00df einen Ausschnitt gaben \u2014 hat erkenntnistheoretisch prinzipielle Konsequenzen: es erm\u00f6glicht in pr\u00e4gnanter Weise echt sinnvolle Voraussagen im Gegensatz zu den Hinneschen und denen der traditionellen Ijogik. Wor\u00fcber demn\u00e4chst in andern! Zusammenh\u00e4nge berichtet wird.\nl) Von hier aus ergeben sich sch\u00f6ne Bez\u00fcge aueh zu dem, was z. B. der Musiker \u201esinnwidrige Phrasierung\u201c oder Akzentuierung, ja \u201eunlogische\u201c Phrasierung nennt.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der (lestait.\n331\nVIII.\n38. Einen Faktur f\u00fcr die Resultierung bestimmter Zusammen-gefallt beit und Geteiltbeit stellt auch die Geuvhnheit. die ..Erfahrung\".\nDies Prinzip besagt in einfachster Formulierung dies:\nIst AB gewohnt, C gewohnt. BC aber nicht : sind sie etwa so auch noch mit anderem (Lautnamen usw.) ..assoziiert\"; \u00ab1er: ist ABC gewohnt. A BC aber nicht; so besteht die Tendenz, da\u00df bei ABC die gewohnte, oft dagewesene, gelernte, dressierte Fassung \u2014 ABt6 resultiert.\nCharakteristisch f\u00fcr dieses Prinzip ist \u2014 im Gegensatz zu der Darstellung in den obigen Paragraphen \u2014, da\u00df es auf die Inhalte, ihr Zueinander. auf irgendwelche sachlichen Data der Konstellationen im Prinzip nicht ankommt: welche Fassung resultiert, hangt prinzipiell nur von der (sachlich beliebigen) Gewohnheit oder dem Drill ab.\nEs gibt solches:\n1.\tAbb. 44 wird man nicht in der Fassung Abb. 4.3 sehen, sondern als j uni.\n2.\t314 cm wird man in der Fassung abc/de sehen und nicht in\n/\nune\n/\n\nAbb. 44.\nAbb. 45.\nAbb 4\u00dc.\nder Fassung ab/ede oder abed/e; also 3l4cm. nicht SI 4 cm.\n*3 '*vbb 46 in wei\u00dfem Felde wird ein ..Grieche\" in der Teilung sigma, gamma sehen, als solches Duo, ein ..Lateiner\" aber als (verziertes\ngro\u00dfes))V\u2019). \u00abii ^ ^ ^ frflhwn Paragraphen Gesagte hat schon\nfruchtbare Bez\u00fcge auch zu ..Herstellungen* , Xerhidtungsweisen be, _\u25a0 hier \u2014 ) wurde m <ler Schule das Alphabet in, eigenem Tui\t\u2019\t, . k i\tgedrillt - es konnte geradeso\nRhythmus a b c, <l e f, g ni. h i m . . h\n\u2022\t' \u25a0\ti Khvth.nus\toedrillt\twonlen\tsein. z. B. m\ta n. , ci.\nin einem\tandern Rhjtlimu\u00bb\tg\t,r,virilit\u00e9\n,.f Lrh\t_ ,o wird bei\teinem\terneuten\tHersagen du\tgednllt,\nr\u00bbu\u201eg'mul.i\u2122n. (AhnliH. W Kl.vier.Ki.S.r.O,\u201e\u201eg\u2122,|\n.ihr:m.,w Versuch Willk\u00fcrlicher Herstellung der \u25a0 ) Dieses Beispiel mag ubrig -\t^\t^hen. sehr votsohi.-den aus)\nbeiden Fassungen un U ech.-s l .\t\u2022\tv(^\u201e (l,.r bh.lh n Frag,- der ..Zusammen-\nschon hier deutlich machen. \u2018 *ltfakton.n IU\u201e h in Frage kommen, allgemein gefa\u00dftheit\", ganz andre *\u2022 \u25a0\t\u25a0\t... Ganzen\u201c. Stellung zu Haupt-\n,|ie ..Funktion. Rolle eines' usw. (\u00abas aller erst sp\u00e4ter hehandell erstrecktheiten, (Niveau), Zentnern u werden soll).","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n332\n39. Das gibt\u2019s; man kann \u2014 in weitem Ma\u00dfe (nit gleicherweise wirklich allgemein, sei hier dahingestellt) \u2014 hei beliebigem Material weithin beliebige Fassungen durch (gen\u00fcgenden) Drill erzielen; Gewohnheit, Erfahrung wird in weitem Ma\u00df \u201efassungbegr\u00fcndend\" sein (jedenfalls: vielfach \u201efassungentspreehend\u201c).\n(Ob freilich, selbst bei diesen F\u00e4llen, der Vorgang tats\u00e4chlich einfach in dem \u201eZusammendagewesensein\u201c [Zugleichbeachten usw.] von Beliebigem, durch die \u201eAneinander-Fassungs-Gedrilltheit\u201c im wesentlichen gepackt ist, sei hier dahingestellt.)\nMancher Wissenschaftler wird \u2014 aus sehr \u00fcblicher Einstellung \u2014 geneigt sein, im Grunde auch all das vorher Behandelte, besonders aber die Sachverhalte des \u00a7 VII, glatt im Sinne des ..grundlegenden\u201c Faktors der \u201eErfahrung\u201c zu sehen (woraus nicht blo\u00df Theoretisches folgt, sondern leider auch dies, da\u00df man leicht, statt die positiven Aufgaben zu sehen, die sich von diesen Sachverhalten aus f\u00fcr die Forschung er\u00f6ffnen [und hier ist fruchtbares Eindringen m\u00f6glich], durch solche These die Probleme zusch\u00fcttet und durch das glatte Wort \u201eErfahrung\u201c erledigt glaubt).\nObzwar die experimentelle Diskussion verschiedener theoretischer Ans\u00e4tze f\u00fcr die vorliegenden Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten erst in sp\u00e4teren Kapiteln folgen soll, sei bei der Wichtigkeit dieses einen Problems einiges hier vorweggenommen.\nMan k\u00f6nnte meinen :\nDie Sachverhalte des \u00a7 VII besagen nichts anderes, als da\u00df gewohnte Komplexe bevorzugt sind; sind nicht die \u201eGerade\u201c, der \u201erechte Winkel\u201c, die \u201eKreiskurve\u201c, das \u201eQuadrat\u201c \u2014 in sehr bevorzugter Weise \u2014 gewohnte Komplexe ?\nUnd zu den Sachverhalten der fr\u00fcheren Paragraphen : Sind wir nicht sehr gewohnt, Pausen zwischen zu Trennendem zu haben ? (Stehen nicht im Druck die in Worten zusammenzufassenden Buchstaben eng beieinander, w\u00e4hrend zwischen den Worten gr\u00f6\u00dfere Abst\u00e4nde sind ? Welche tausendfache Erfahrung!) Drillt uns nicht die Erfahrung, Gleichfarbiges zusammenzufassen ? Z. B. bei der Verschiebung der Dinge gegeneinander beim Gehen ? Und drillt uns nicht die Erfahrung, gemeinsam Verschiebliches, gemeinsam Ver\u00e4nderliches zusammenzufassen ?\nAll dies klingt, leicht hingesagt, sehr selbstverst\u00e4ndlich. Man mu\u00df sich aber wohl gew\u00f6hnen, so wichtige Fragen nicht so leichthin erledigt zu glauben; vom Boden der Erfahrungsthese im obigen Rinn entst\u00fcnde ja \u00ablie Pflicht, auch wirklich f\u00fcr jeden \u00ab1er behandelten Sachverhalte \u2014 und f\u00fcr ihre Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten \u2014 die betreffenden Erfahrungs-Drill-Momente in concreto aufzuzeigen: in concreto auch zu zeigen, da\u00df das \u201eFernerliegende\u201c tats\u00e4chlich keine \u2014 \u00abnier entsprechend","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"rntersuchunarn zur Lehre von lier (lestait.\n333\nmindere \u2014 Erfahrungsgrundlagen habe; und da\u00df f\u00fcr die Erfahrungs-gewinnung auch tats\u00e4chlich einfach die gesetzte \u201eBeliebigkeit gilt. Sobald man aber mit diesen Problemen wirklich ernst macht, ergibt sich rasch, da\u00df all dies durchaus nicht so glatt liegt, als es die Antwort vort\u00e4uschte.\n(Auch in F\u00e4llen, wo die Sachlage zun\u00e4chst sehr klar scheint. Hin Fall sei hier beispielsweise erw\u00e4hnt: der tats\u00e4chlich bevorzugte \u201erechte Winkel\u201c. 1st nicht, schon f\u00fcr das Kind, der rechte Winkel \u2014 man denke nur an Tische, Schr\u00e4nke, Fenster, Zimmerecken, H\u00e4user \u2014 in tausendfacher Erfahrung da ? So selbstverst\u00e4ndlich das klingt \u2014 man fasse doch n\u00e4her zu; zun\u00e4chst: ist denn die Umwelt des Kindes blo\u00df von so Menschengemachtem erf\u00fcllt ? Sind in der Natur nicht sehr viel\n-\tund gerade andere - \u201eWinkel\u201c da, z. B. bei B\u00e4umen mit ihren \u00c4sten, und wahrhaftig nicht in geringer Zahl in der Erfahrung [und\ndas m\u00fc\u00dfte ja erst irgend quantitativ abgesch\u00e4tzt werden]? Aber wichtiger\nnoch - ist es denn im Sinn blo\u00dfen Dagewesenseins st\u00fcckhafter Erfahrung \u00fcberhaupt richtig, da\u00df dem Kind die Schr\u00e4nke, Tische . . . tausendfach rechte Winkel darbieten? Im Sinn des Reizempfindungsempfangs? Nein \u2022 nur in den - sehr seltenen - F\u00e4llen hierzu tauglicher frontalnormaler Konstellation; in den weitaus \u00fcberwiegenden F\u00e4llen, wenn das Kind auf den Tisch, den Schrank schaut, gibt .lie reizm\u00e4\u00dfige Erfahrung ja gar nicht rechte Winkel; und - wiederholt sich mehl das Problem, wenn man nicht die reizm\u00e4\u00dfige Erfahrung ansetzen wdl, sondern\nschon die ph\u00e4nomenale?)\t,\t,\n40. Gleichg\u00fcltig, ob man die Sachverhalte des * \\ H als . gend durch \u201eErfahrung\u201c begr\u00fcndete ansehen will oder nicht (auch fm eine Erfahrungsbegr\u00fcndung bieten sich noch sehr andere Moghch-keiten als die der st\u00fcckhaft und mit dem prinzipiellen Beliebigkeit*. Charakter angesetzten Erfahrung in. Sinn des blo\u00dfen Oft '^'ewesen-Seins von irgendwelchen St\u00fccken oder Zusammensemen). klar bleib doch die Frage: Haben wir es bei de,, besprochenen .Sach,erhalten mU\nsachlichen Gesetzlichkeiten zu tun oder mehl f 1\u00bb '\u00bb\u00bb )\"\u2022\nWie ist die Gesetzlichkeit im n\u00e4heren? Das sind torschungsprobleme,\n-\t\u00a3 \u00c4SS\u00c4-* tt......................................\n............\nd\u201cir\u00c4*:-\nfache) Erfahrung eindeutig vorhegt.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nMax Wertheimer:\nr\n7 v\nAbb. 47.\nt\nJ\u00d4\n\nW\u00dc \\s\\J Abb. 48.\nDas ist nichts als eine Aneinandersetzung eines sehr gewohnten W und eines sehr gewohnten M; typisch sieht man aber nicht dieses, sondern die an sich ganz und gar nicht sehr gewohnte (nicht gedrillte) Kringel-forin in der Mitte zwischen den symmetrischen Kurven links und rechts; also, wenn das W von links nach rechts aus den Teilen ubc bestehen soll, das M aus den Teilen <1 e /, so sieht man nicht typisch a b cj d e. /, sondern \u00ab djb ejc f resp. b e, zwischen ja d\\ und /c fl.\nSt\u00e4rker noch bei Vermehrung (Abi). 48):\nStatt der vier W und der vier M wird hier sehr typisch eindeutig gesehen die Gruppe der komisch seltsamen vier kleinen Kringel und der abschlie\u00dfenden Kurven. Wer sieht hier streng simultan die vier W mit den vier M?\nAbb. 49 = I + L; Abb. 50 = L + I; Abb. 51 = p + q ..Abb. 52 - q + b: Abb. 53 \u2014 3 -j- 4 -f E + S.\n(Lehrreich ist f\u00fcr das Vorliegende schon ein Experimentieren mit sehr einfachen Hilfsmitteln : Man legt an eine Buchstabenreihe horizontal unten oder oben eine Spiegelscheibe an; oder ebenso an eine Reihe vertikal untereinander geschriebener Buchstaben oder Ziffern rechts vertikal oder links. Man sieht da oft sehr seltsame Formen entstehen, ganz im Sinn des Obigen. Auch bei etwas Schr\u00e4gstellung der Spiegelebene zur Richtungslinie der Buchstaben und \u00e4hnlich.)\n4L. Die experimentelle Diskussion f\u00fchrt weiter. Ein St\u00fcck solcher Diskussion sei hier beispielsweise herausgegriffen.\nWie ist die Sachlage ? Man k\u00f6nnte zun\u00e4chst meinen : der Komplex A ist gewohnt, der Komplex Bist gewohnt (im Beispiel Abb. 47 das M, das W ),","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von iler Gestalt.\n3:15\nAB ist, so, ungewohnt resj). A in (AB) ungewohnt, ebenso B in dein (AB) und darum resultiert nicht A B. W\u00fcrde man die Sachlage dadurch \u201eerkl\u00e4rt\" glauben, so w\u00e4re das ein Denkfehler: damit w\u00e4re bestenfalls erkl\u00e4rt, warum nicht A B resultiert, gar nicht aber die positive Art des Resultierens: abgesehen davon ist die Behauptung aber experimentell n\u00e4her pr\u00fcfbar: im Beispiel: bei Abb. 54ist auch AB ungewohnt, hier aber resultiert trotzdem eher A B: und man kann nicht behaupten, da\u00df dieses Zusammen weniger ungewohnt w\u00e4re. (Ks ist ebenso wahrscheinlich nie vorgekommen.)\nMan k\u00f6nnte sagen: In Abb. 47 (hier 55) ist zwar .4 (= abc) gewohnt und B (= d e f) gewohnt, aber auch a d, c\u2014f (und sogar \u00ab d e j) ist gewohnt, und b-e. Was h e betrifft, so sagt man solches wohl leichthin, es ist aber falsch; sollte man wirklich meinen, da\u00df die Form 6\u2014\u00e9 tats\u00e4chlich in der wirklichen Erfahrung schon \u00f6fter dagewesen ist als 6 in a c und e in d / ? Bei a-d (und c-f) liegt das anders: man\nKM\nAbb. 54.\nAbb. 56.\nAbb. 56.\nkann sehr mit Recht behaupten, da\u00df solche Zusammen sehr oft da waren (und \u00f6fter als A und B und darum st\u00e4rker); aber, ist nicht auch in Abb. 56 die Tendenz zum Resultieren von adbe/cf noch sehr deutlich da ? Und man kann nicht behaupten, da\u00df die a d und ,c // hier irgend in dem n\u00f6tigen Ma\u00df gewohnt w\u00e4ren.\nDas sind herausgegriffene F\u00e4lle; systematisches Experimentieren in Variation der gegenseitigen Lage usw. zeigt \u00fcbrigens, .la\u00df die Konstellationen in sehr charakteristischer Weise ..empfindlich\" sind : je nach der St\u00e4rke und Pr\u00e4gnanz der angesetzten sachlichen Faktoren.\n(Und aber wie steht es denn mit den einzelnen Buchstaliengebildrn selbst? Sind sie auch \u2014 in gewissem Sinn \u2014 historisch Miehig gestiftete Gebilde, wie steht es denn - und st-lir von Anfang an mit ihrer Variabilit\u00e4t, dem Bereich \u201ezul\u00e4ssiger\", ohne weiteres wieder erkennbarer Variationen ? Wir werden, in andern, Zusammenhang, auf dieses Problem zur\u00fcckkommen: hier sei nur kurz, bemerkt : gegen gewisse Variationen sind auch diese Gebihle sehr empfindlich, schlagen Tn Fremdartiges evtl. Ni< htwiedererkennbares um: andere Nar.at.oncn aber, in Hinsicht auf die Summe der einzelnen Teile und ihrer Lage sehr viel mehr \u00e4ndernd, st\u00f6ren gar nicht, gel.cn \u201edasselbeGeh,hie . glatt wiedererkennbar, in selber \u201eFassung \u201c. Und die* nicht etwa S,m st\u00fcckhaft abstrahierender [\u201eDurchschnitts -] Erfah.ung. - u< ,","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n33ti\nso \u201ehistorischen\" Gebilden hat inan es psychologisch nicht mit Komplexen summativer Gewohnheit zu tun, sondern auch sie sind psychologisch wesentlich bestimmt durch Strukturgesetzlichkeiten, sehr entsprechend denen des \u00a7 VII.)\n42. Sieht man nicht dergleichen wie in \u00a7 40 auch hier und da in der Wirklichkeit ?\nIch komme, im Mondschein, an ein stilles dunkles Wasser: was ist da dort gegen\u00fcljer f\u00fcr ein wunderliches helles Gebilde ? Es ist eine kleine helle geschwungene Br\u00fccke, die sich im Wasser spiegelt; aber wie sieht das aus? Br\u00fccke und Spiegelung zusammen zeigen ein wunderliches Ganzes, ganz anders, als es irgend in wirklicher Erfahrung gewohnt w\u00e4re. Wer k\u00f6nnte so ein sonderbares Gebilde da vermuten ? Es ist g\u00e4nzlich unwahrscheinlich, wie es aussieht. Und: trotzdem ich wei\u00df, da\u00df es eine Br\u00fccke ist und ihre Spiegelung, und das Gebilde, so wie ich\u2019s sehe, so unwahrscheinlich wie nur m\u00f6glich ist, hilft das gar nicht einfach: \u201eZusammen\" und \u201eGeteiltheit\u201c verlaufen nicht nach \u201eBr\u00fccke\" plus \u201eSpiegelbild'\u201c, sondern ganz anders, im Sinn der besprochenen Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten, im Sinn des symmetrisch sich Schlie\u00dfenden (und es ist ja auch ganz und gar nicht so, da\u00df etwa die Erfahrung in der Wirklichkeit Symmetrie so bevorzugt darb\u00f6te \u2014).\nUnd \u00e4hnlich dort die sonderbare Figur? Eine Baumgruppe, hart am Wasser, mit ihrer Spiegelung zusammen. Wie verl\u00e4uft dieses Gebilde gegen alle Erfahrung! Und schon der einzelne Baum dort mit seinen Zweigen oben und unten !\nIst es eine Antwort, wenn man sagt, da\u00df das ungewohnte Umst\u00e4nde sind ?\nDa\u00df in der Regel im nat\u00fcrlichen Leben die Fassung der Wirklichkeit entspricht, mu\u00df das so gedeutet werden, da\u00df immer st\u00fcckhaft summierte Einzelerfahrungen begr\u00fcndend w\u00e4ren ? Da\u00df man dergleichen wie oben relativ selten sieht, sollte das nicht umgekehrt daran liegen, da\u00df biule>gi)iclte Gesetzlichkeiten im Empfang wirksam sind, die, in unserer Welt typisch sehr ad\u00e4quat, bei seltenen biologisch untypischen Verh\u00e4ltnissen \u201eFalsch-Auffassungen\u201c gesetzlich zur Folge haben ? Ist es nicht biologisch sehr allgemein so, da\u00df Hinrichtungen, Verhaltungsweisen gesetzlich allgemeiner Art da sind, in ihrer Gesetzlichkeit biologisch regul\u00e4ren Bedingungen sehr ad\u00e4quat, unter untypischen Umst\u00e4nden \u201emangelhaft\u201c ? Die Natur scheint ganz und gar nicht in beliebig summierten Einzelanpassungen zu fungieren, sondern im Entstehen in sich gesetzlicher biologisch typisch ad\u00e4quater Gebilde und Funktionsweisen.\nDas Nervensystem hat sich unter den Bedingungen der biologischen Umwelt ausgebildet; die Gestalttendenzen, die sich dabei ausgebildet haben, sind nicht wunderbarerweise den regul\u00e4ren Bedingungen der","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"rntersuclmngen zur Lehre von der Lestait.\n337\nUmgebung entsprechend; und dahei ist die Entwicklung sicherlich wohl nicht im Sinne des Entstehens von Sjrezin(apparaturen inecha-niseher Art zu denken.\nIX.\n43. \u00dcber andere Faktoren soll sp\u00e4ter gehandelt werden; hier wollen wir nur noch im Anschlu\u00df an \u00a7 7 die experimentelle Diskussion des Faktors (1er X\u00e4he in optischen Konstellationen (in kurzer Skizzierung gr\u00f6berer Ergebnisse) ein St\u00fcck weiterf\u00fchren.\n1st f\u00fcr den Faktor der N\u00e4he die absolute Gr\u00f6\u00dfe der Abst\u00e4nde ma\u00dfgebend (a) ! Oder die Diffcrmz der Abst\u00e4nde (b) ! Oder das 1 erluiltnis der Abst\u00e4nde (c)?\na)\tHat man eine Heile (Schema):\n\u2022 \u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022 * die in der Form a b ed/ . . . erscheint, und bei der also die s2. die (gr\u00f6\u00dferen) Abst\u00e4nde von 7 mm, die .,Pausen\" darstellen, so kann man leicht eine zweite Reihe hersteilen, in der Abst\u00e4nde derselben Gr\u00f6\u00dfe wie hier s\u201e als die relativ kleineren fungieren>1: (im Schema):\n\" ..............................................................\n(Anschaulich eindeutiger in F\u00e4llen von Schr\u00e4gkonstellationen wie\nin \u00a7 2.)\nEs ergibt sich: der einzelne absolute Abstand, die absolute Entfernung zwischen zwei Punkten ist jedenfalls nicht einfach -las Entscheidende.\nb)\tMan stelle sich von einer rrsprungsreihe ausgehend eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von Reihen her, die alle dieselbe Differenz \u00ab1er Abst\u00e4n.l.- halx-n. wenn auch jede andere absolute Abst\u00e4nde enth\u00e4lt. Ebenso eine Anzahl von Reihen, die dasselbe Yerh\u00e4ltnis \u00ab1er Abst\u00e4nde haben, wieder bei variierten absoluten Abst\u00e4nden.\nSchon bei einfacher Betrachtung, besonders aber in \u00ablein systematischen Versuch, bei jeder Reihe die entgegengesetzte Fassung herzustellcn,\nzeigt sieh klar:\t...\t.\nIn den Reihen identischer Differenz sind die \\ erhaltmsse fur \u00abhe ab/cd..-Fassung und f\u00fcr \u00ablie b c <1 e, ..-Fassung in \u00ablen vers, ne-denen Reihen au\u00dferordentlich verschieden (entsprechend der gro\u00dfen Formun\u00e4hnlichkeit der Reihen).\nIst z. B. die Differenz absolut klein, \u00ablie Reihen im ganzen kleiner absoluter Abst\u00e4n.le etwa ein.leutig a b ei so sind \u00abhe R. ib.-n. m denen \u00ablie Abst\u00e4nde selbst gro\u00df sind, die Differenz als,, \u00ab\u2022in.-n relal.r kleinen Betrag ausmacht (au.h wenn \u00ablie Differenz an sich n-, ht \u00fcber-schwellig ist), nicht mehr so ein.leutig. neigen bald zum ungef\u00e4hr a.p.alen\n.) Vgl Koehler, Di.- physischen Gestalten in. stat. Zustand. S. Iss. \u2019 h\t99\nPsychologisch\u00ab* Forschung. l>'t- *\u25a0","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"3:$8\nMas Wertheimer:\nEindruck (vgl. \u00a721), weder ab/cd/... noch /hc/de/'... sind dann besonders nahegelegt.\nc) In den Reihen identischen AbstandsVerh\u00e4ltnisses dagegen sind (entsprechend der anschaulichen Fonniihnlichkeit der Reihen) beim Versuch die Ergebnisse der einzelnen Reihen relativ viel \u00e4hnlicher-, legt die Ursprungsreihe eine Fassung z. B. a b/c <1/. . nahe, so gilt das \u00e4hnlich auch bei recht weiter Variation, die Verh\u00e4ltnisse f\u00fcr die Herstellung der entgegengesetzten Fassung bleiben weithin \u00e4hnlich, jedenfalls weit \u00e4qualer als in den Reihen identischer Differenz.\nGenauer: Gleiche Ver\u00e4nderung des Ursprungsabstandes macht bei den Reihen identischer Differenz f\u00fcr unsere Frage sehr viel mehr aus, \u00e4ndert viel st\u00e4rker die St\u00e4rke einer bestehenden Fassungs-Tendenz als bei den Reihen identischen Verh\u00e4ltnisses.\n(Auch die Reihen identischen Verh\u00e4ltnisses sind \u00fcbrigens nicht v\u00f6llig \u00e4qual: auch abgesehen von den Verh\u00e4ltnissen der verschiedenen \u00dcberschaubarkeit, die sich dadurch bedingen, da\u00df bei \u201evergr\u00f6\u00dferten Reihen\u201c weniger Bestandst\u00fccke resp. Gruppen im gleichen Raum enthalten sind, resp. gleich viel Bestandst\u00fccke oder Gruppen bei vergr\u00f6\u00dferten Reihen einen gr\u00f6\u00dferen Gesamtraum einnehmen.)\nBei so variierten Reihen hat man es mit Reihen sehr verschiedener Gesamtl\u00e4ngen zu tun; um diese Variable auszuscheiden, um bei gleicher Gesamtl\u00e4nge vergleichen zu k\u00f6nnen, verf\u00e4hrt man folgenderma\u00dfen:\nMan geht von einer Ursprungsreihe aus, bei der s2 = s, -(- d (Differenz) ist. Reihen gleicher Differenz der Abst\u00e4nde werden die Abst\u00e4nde Sj und ss-) (I haben; Reihen gleichen Verh\u00e4ltnisses die Abst\u00e4nde nsj und ns2. Nun soll, um die gleiche Gesamtl\u00e4nge zu erzielen, 2 st { d = n s, f n s2 sein ; also 2 s\u201e -J- \u00ab1 = 2 n st -f- n d, also\ns, = n - s, -F d\t.\nHaben wir in der Ursprungsreihe z. B. s, = 2 mm, d = 4 mm, so ist s, =4n\t2.\nVariiert man n, so bekommt man f\u00fcr jedes n zwei Reihen gleicher L\u00e4nge, die eine mit derselben Differenz wie die Ursprungsreihe, die andere mit demselben Verh\u00e4ltnis der Abst\u00e4nde.\nZ. B.\tDifferenzreihe ii H*\ts\u00bb\t\tVerh\u00e4ltnisreihe 8, | 8,\t\tSumme der beiden Abst\u00e4nde\nn =3\tli 10 mm 1\t14\t6\t18\t24\n= 5\t18 mm\t22\t10\t30\t40\n= 7\t26 mm I\t30\t14\t42\t56\nVergleicht man nun die Reihen je eines solchen Paares untereinander und mit der Ursprungsreihe, hinsichtlich der Ausgepr\u00e4gtheit und der","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"riitersiicliuiigrn zur Lehre vuii \u00ab1er Gestalt.\n\nSt\u00e4rke der Tendenz zum Resultieren in bestimmter Form, so zeigt sieh, da\u00df bei wachsendem n die Differenz-Reihen sehr bald den ausgepr\u00e4gten Charakter der l\u2019rsprungsreihe verlieren, die Verh\u00e4ltnisreihen nicht so. (Welches nur das gr\u00f6bste Ergebnis bei diesem Experiment ist ; auf anderes in den Resultaten soll sp\u00e4ter zur\u00fcckgekommen werden.)\n44. Hei den Anordnungen, wie sie in den \u00a7\u00a7 1.- beispielsweise angef\u00fchrt w urden, waren \u00ablie Resultate in weitem Ma\u00dfe eindeutig; weitaus in der Regel ergibt sieh die \u201enat\u00fcrliche\" Form, die entsprechende Gegenforni tritt simultan im ganzen spontan fast nie auf. Rei dem Versuch, sie k\u00fcnstlich herzustellen, ergeben sich sehr charakteristische\nSchwierigkeiten :\nDer Beobachter sieht sieh oft gen\u00f6tigt, zu sukzessivem Aufbau der Form, Paar f\u00fcr Paar, zu greifen; w\u00e4hrend des m\u00fchsamen Weiterbaus \u201ezerfallen\" dann oft wieder schon aufgebaute Teile resp. kippen in die nat\u00fcrliche Fassung zur\u00fcck; und, gelingt schlie\u00dflich etwa doch die Fassung, so hat ihre Herstellung sehr oft betr\u00e4chtlich lange Zeit gebrauch\"1); Zeitmessung bei solchen Versuchen ergibt sehr oft krasse Resultate, z. B. wenn man einmal diese Aufgabe gibt, dann die Aufgabe der \u201eHerstellung\" der andern (nat\u00fcrlichen) Form, welche letztere dann\nmeist in pl\u00f6tzlicher Kippe da ist.\nOft ergeben sich bei dem Versuch der Herstellung der gew\u00fcnschten Form statt dieser wirrwarrartige Gebilde.\nGelingt es in solchem Versuch etwa schlie\u00dflich, die Gegenform klar, im ganzen simultan, wirklich zu haben, so zeigt sie sich sehr labil: meist kippt sie sehr rasch von selbst, ja, die geringste St\u00f6rung, \u00ablas geringste Nachlassen der Konzentration, \u00ables angespannten \u201eWillens\" hat typisch Kippe zu Folge.\nBei Versuchen der fr\u00fcheren Paragraphen ist esi. A. unn\u00f6tig, \u00abhe \\ erhalt-nisse von Fixationspunkt, Augenbewegungen. Aufmerksamkeitsstellung, Aufmerksamkeitsverteilung im speziellem!! Rechnungzuziehen einerseits ist es n\u00e4mlich so, \u00abla\u00df diese Momente sekund\u00e4r sich von der vorliegenden Konstellation her bedingen (hier\u00fcber sp\u00e4ter), amlererseits sind si.' f\u00fcr \u00ablas Resultieren bei solchen Mustern - bei unserer Frage der Result.erung der Ganz-Reihe - in weitem Ma\u00dfe irrelevant : auch wenn man sie entgegengesetzt ansetzt (unnat\u00fcrlich), \u00e4ndert \u00ablas meist nichts Wesentliches: dir nat\u00fcrliche Form bleibt doch klar, lie bevorzugte. (Bei Versuchen mit syste-\nDer bekannte Befund der ..Gestaltzeit\". \u00ab1. h. \u00ab1er Zeitspanne \u00abh. r Entstehung einer Gestalt n\u00f6tig ist\u201c, wird irrt\u00fcmlicher,reise als Moment \u00abihn-steliungeiner'\u201eGestalt \u00fcberhaupt\u201c angesehn: in erster Lim. <\u201e\u2022\u00ab\u00ab., -olche \u00a3\u00a3 snann\u00e8n der Entstehung dann auf. wenn es sich um Entstehung e.ner konst, Uu\niSSSSi\u201c\nmit Zeitverbrauch.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nMax Wertheimer:\nmatischer \u201eGegenansetzung\u201c bei nat\u00fcrlicher und bei GegenUirm zeigen sich wiederum deutlich Unterschiede der beiden.) Freilich iindert sich bei Gegenansetzung manches oft im einzelnen; typisch aber nur in einzelnen Gebieten cler Reihe, was zu \u201eUniiqualheit\" der Reihe f\u00fchrt; au\u00dfer hei Versuchspersonen, die durch viele Laboratoriumsversuche in der Herstellung beliebiger Aufmerksamkeitsverteilungen usw. gedrillt, eine seilt\u00e4nzerische F\u00e4higkeit der Herstellung unnat\u00fcrlicher \u201eAuffassungsweisen\" besitzen.\n(Nicht so eindeutig sind auch die Versuche mit Beobachtern, die bei wissenschaftlichen Experimenten die europ\u00e4isch oft gedrillte Einstellung auf \u201eKonstatieren alles einzelnen f\u00fcr sich\" haben; bei solchen mu\u00df man zu sch\u00e4rferen Versuchsbedingnmjen greifen; im \u00fcbrigen ist es aber ja ganz und gar nicht so, da\u00df bei Versuchen mit solchen Beobachtern nun etwa Gegeninstanzen gegen den Unterschied zwischen der nat\u00fcrlichen und tier femerliegenden Form resultieren w\u00fcrden; man erh\u00e4lt da meist weder die eine noch \u00ablie andere Form, sondern meist sehr k\u00fcmmerliche Konstatierungen von einzelnem.)\nGeht man, um tiefer in die vorliegenden Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten einzudringen, zu weniger zwingeiulen Aiu/rdnungen \u00fcber \u2014 z. B. also zu Reihennmstem mit weniger starkem Unterschied der Abst\u00e4nde \u2014, so begibt man sich in ein Gebiet, wo naturgem\u00e4\u00df die Ergebnisse einen viel gr\u00f6\u00dferen Schwankungsbereich zeigen; man mu\u00df dann die \u201esubjektiven \\ erhaltungsweisen\u201c im einzelnen in Rechnung ziehen resp. f\u00fcr Konstanz sorgen, man mu\u00df Durchschnittswerte suchen und bei der da notwendigen H\u00e4ufung der Versuche den Faktor \u00a7 22 sehr in Rechnung ziehen ; sorgt man in diesem Sinn f\u00fcr reine Versuchsumst\u00e4nde, so ergeben sich in verschiedenen Methoden wieder eindeutige Ergebnisse.\nDa\u00df die eine von zwei Formen \u00ablie \u201enat\u00fcrlichere\", n\u00e4herJiegende ist, zeigt sich - auch schon ohne solche besonderen Versuchsvorkehrungen \u2014 darin, da\u00df auch bei diesen weniger zwingenden Konstellationen doch dem Beobachter selten die Gegenform einf\u00e4llt; resultiert nicht die bevorzugte, so meist maximal ., Un ausgepr\u00e4gt heit\u201c, Unbestimmtheit, Neigung zum ,,\\\\ irrwarr\u201c oder zu \u201e\u00c4qualformen\u201c.\nGibt man die Aufgabe der Gegenherstellung resp. der Herstellung der beiden entgegengesetzten Formen im Wechsel, so zeigt sich auch hier die eine (unnat\u00fcrliche) deutlich schwieriger: in der Spontanangabe der Versuchsperson, in den Herstellungszeiten, in der Labilit\u00e4t, St\u00f6r-barkeit usw.\nErm\u00fcdung, Schnupfen, Benommenheit, Mangel an Konzentrations-F\u00e4higkeit, an \u201eDurchhalte-F\u00e4higkeit\u201c, Schwierigkeiten des Kapierens der Instruktion verst\u00e4rken die Bevorzugtheit der nat\u00fcrlichen einfachen (plus etwa chaotischer) Form gegen\u00fcber der femerliegenden.","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestillt.\n.141\nTechnisch am wichtigsten ist hierbei die verschiedene St\u00e4rke solcher Konstellationen gegen\u00fcber Mit-Ansetzung anderer Faktoren ; z. B. objektiver Einstellung.\n45. Will man dem Problem der Ansetzung der Funktion des Gesetzes der N\u00e4he n\u00e4herkommen, so ergeben sich hierf\u00fcr verschiedene Methoden, die klare Entscheidungen liefern.\nZur Illustration greife ich hier aus verschiedenen E.\\|>erimental-reihen folgende heraus:\nIst der Faktor der N\u00e4he bei verschieden gro\u00dfem Unterschied der Abst\u00e4nde verschieden stark? Wenn, in welchem Sinne? (Illustration im Schema.)\nusf.\nII\nusf.\nIII\nusf.\nIV\nusf.\na) Man betrachte \u2014 einzeln \u2014 eine der vier Konstellationen (beispielsweise sind hier vier Konstellationen \u00ab1er Schr\u00e4ggrupjienreihen verwendet) und versuche die Herstellung der Kontra-Auffassung der langschr\u00e4gen Gruppen. (Bei verschiedenen Versuchs|,crsnnen mu\u00df man, wenn sich Unm\u00f6glichkeit ergibt, zu verschiedener Dotierung .1er\nAnzahl der Punkte usw. greifen.)\nIch w\u00e4hle hier als Beispiel die Schr\u00e4ggruppenreihen, weil hier liei unge\u00fcbten Versuchspersonen die Feststellung, ab man wirklich die Gegenform hat. sehr viel klarer m\u00f6glich ist : die Unterschiede der beiden Fassungen sind anschaulich deutlicher und erm\u00f6glichen leichter sichtrr Konstatierungen.\nMacht man den Versuch bei jeder Heihe mit maximaler Willensanstrengung. mit Konstanz des simultanen Uberschauungsbereiehes. so zeigen sich deutliche Unterschiede in der Schwierigkeit bei den einzelnen Reihen. Die Hen.tell.mg und klare simultane hes.haltung der Gegenfassung gelingt typisch lad II z. B. leichter (auch rascher als heil oder gar III; auch die R\u00fcckkippe (in die nat\u00fcrliche Form)","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer :\n342\nzeigt das Entsprechende. Es ergibt sieh bald eine Reihenordnung in der Schwierigkeit entsprechend dem Gesetz der N\u00e4he: vom schwersten III \u00fcber I und II zu IV. (F\u00fcr feinere Abstufungen der Reihen mu\u00df unter Umst\u00e4nden mit Festlegung von Fixation und Aufmerksamkeits-hereich gearbeitet werden.)\nSch\u00e4rfer lie\u00df sich dies bei folgenden Aufgaben konstatieren:\nb)\tEine der Reihen wird exponiert, es soll die Langschr\u00e4genfassung hergestellt werden; wenn sie klar da ist, soll die Kurzschr\u00e4genfassung hergestellt werden usf. ; der Beobachter gibt jeweils Zeichen, wenn die eine Fassung da ist: die Zeiten werden gemessen.\nc)\t\u00c4hnlich: Nach Metronom-Schl\u00e4gen soll gewechselt werden.\nd)\tAm besten bei direkter Verwendung des Faktors der objektiven Einstellung :\nEine der vier Reihen wird betrachtet ; \u00ablie Kontrafassung wird hergestellt und, wenn sie klar da ist, pl\u00f6tzlich zu einer bestimmten andern der vier Reihen \u00fcbergegangen, mit dem Willen, diese auch (sofort) in der Kontrafassung zu sehen. In solchen Versuchen (an Ge\u00fcbten) ergab sich z. B. an solchen vier Reihen :\nWar bei I Kontrafassung hergestellt und ging man zu II \u00fcber, so ergab sich in den weitaus \u00fcberwiegenden F\u00e4llen, da\u00df es gelang, II bei diesem \u00dcbergang sofort klar in Kontra zu haben (d. h. auch in der Langschr\u00e4genform); stellte man dagegen bei II Kontrafassung her und ging zu I \u00fcber, so war in den weitaus \u00fcberwiegenden F\u00e4llen I nun doch \u2014 gegen den Willen des Beobachters \u2014 in der Normalform der Kurzschr\u00e4gen da oder wirrwarrartig; ein sofortiges Resultieren des Kontra in I war bei der Folge II\u2014I nur selten erzielbar.\nIm methodischen Experiment:\nAusgehn von T in Kontra\tergab f\u00fcr II\tmeist Langschr\u00e4ge\n11\tI\tKurzschr\u00e4ge\nII\tIII\tKurzsclir\u00e4ge\nIII\tII\tLangsrhr\u00e2gc\nIII\tIV\tLangschr\u00e4ge\nIV\tIII\tKurz schr\u00e4ge\nI\tIII\t9 V\nIII\tI\tV 9\nII\tIV\tLangsehr\u00fcge\nIV\tII\tKurzschr\u00e4ge\nI\tIV\tI^angschr\u00e4ge\nIV\tI\tKurzschr\u00e4ge,\nd. h. die Schwierigkeit des Resultierens des intendierten Kontra steigt in diesem Experiment eindeutig von IV \u00fcber II zu [I und III]; also: der Faktor der N\u00e4he wirkt hier um so st\u00e4rker, je gr\u00f6\u00dfer die Abstandsunterschiede sind.\n(F\u00fcr erste Versuche ist es nat\u00fcrlich gut, mit gro\u00dfen Stufenunter-schieden der Reihen zu beginnen, bei einiger \u00dcbung in der Konstanz","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt.\n343\ndes Verhaltens ist es aber gut m\u00f6glich, zu feiner abgestuften Reihen \u00fcberzugehen.)\nNur bei den F\u00e4llen 1\u2014III und III\u2014I ergab sich gro\u00dfe Streuung, kein eindeutiges Ergebnis; das sind aber Kille. die an sich schon sehr schwer Kontrafassung ergel>en und \u2014 die beiden F\u00e4lle sind untereinander objektiv quantitativ viel verwandter als die andern Paare.\nNicht nur ist also ..Kontrafassung\u201c schwerer als die nat\u00fcrliche Form, sondern unter den Umstanden dieses Experiments w\u00e4chst die Schwierigkeit der Kontra mit der \\ erschiedenhcit del beiden Abst\u00e4nde. Das gilt weithin, ist aber \u2014 und dies ist f\u00fcr die Theorie von betr\u00e4chtlicher Wichtigkeit \u2014 nicht einfach allgemein g\u00fcltig (vgl. \u00a7 47).\n4<i. Von andern Methoden, die ein quantitatives Eindringen erm\u00f6glichen. seien nur noch folgende genannt :\nMan stellt sich Tafeln her in systematischer Variation einer Ursprungs-reihe (wie in \u00a7 21): die Reihen werden in ihrer systematischen Sukzession (von oben, von unten, von der Mitte her) einzeln betrachtet, im \u00dcbergang von der einen zur n\u00e4chsten nach Metronomschl\u00e4gen: gesucht wird die Stelle, wo die \u201eKippe\u201c erfolgt (Umschlag in die andere Fassung oder in Wirrwarr); bei versuchter Festhaltung der anfangs gehabten Form, der nat\u00fcrlichen, oder der k\u00fcnstlich hergestellten entgegengesetzten von der Mitte her. Bei reinen Versuchsumst\u00e4nden zeigt die Gegend der Kippe hinreichende Konstanz und gibt so ein quantitatives Kriterium.\nNun variiert man in verschiedener Hinsicht und vergleicht die Ergebnisse verschiedener Tafeln; z. B. die eine Tafel enth\u00e4lt systematisch variierte Reihen wie \u00a7 21 mit konstantem s, + s2. also mit konstantem, bestimmtem Abstand der a\u2014 c e\u2014f ...-Punkte bei den ireraden Punktreihen; andere Tafeln werden nun mit anderem, bestimmtem s. + s2- Abstand hergestellt ; dieser wird systematisch variiert. Ebenso verf\u00e4hrt man mit Tafeln, deren Reihen konstantes s, haben, variiertes s2. Ebenso wird die Anzahl .1er Reihen einer Tafel zwischen \u00abdeichen Anfangs- und Endreihen variiert, also die Stufenmenge.\nEin etwas anderes Verfahren ist, nicht die systematische IoIge von \u00ab1er obersten zur untersten und umgekehrt zu geben, sondern \u00ablie oberste, dann die unterste, dann \u00ablie zweitoberste, die zweitletzte usw . cl.cnso\numgekehrt von der Mitte ausgehend.\t, ,\nWenn auch bei solchen Versuchen gleichzeitig die Starke des haktors ,1er N\u00e4he und des Faktors der Einstellung gepr\u00fcft wird, so ergeben sich doch in Konfrontation der Ergebnisse Einblicke in .l.e Art der U.rk-samkeit des Gesetzes der N\u00e4he.\nVon den bisherigen Ergebnissen solcher Versuche sei hier nur ku\u201e. vermerkt, da\u00df sich eine Funktionsformel f\u00fcr das Gesetz der Nahe zu ergeben scheint, bei der das Verh\u00e4ltnis der Abst\u00e4nde eine entscheidende Rolle spielt, aber nicht v\u00f6llig allein.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nMax Wertheimer:\n47. Ein Punkt sei noch hervorgehoben. .Man k\u00f6nnte vermuten, da\u00df die Kontrafassung allgemein um so leichter wird, wenn das an sich gr\u00f6\u00dfere s2 (in unserem einfachen Beispiel \u00a7 21 ) verkleinert wird : b c de/... entstehe um so leichter, je kleiner der Abstand b\u2014 c ist (gegen\u00fcber dem immer noch kleineren a\u2014b).\nGeht man von einer Ursprungsreihe aus mit kleinem s, und gro\u00dfem s2. z. B. Sj = 2 mm. s2 = 10 mm, vier Punktpaare in der Horizontalen und stellt sich Varianten her mit konstantem st und stufenweise verkleinertem s2, z. B.\nReihe I s, = 2 mm, s\u201e = 10 mm, II\t2\t7\nIII\t2\t5\nIV\t2\t4\nv\t2\t:*\u00bb/.\u201e\nso k\u00f6nnte man also erwarten, da\u00df die Kontrafassung von I nach V hin leichter wird. Das ist nicht der Fall und in sehr charakteristischer Weise; geht es bei I recht gut. so ist es bei IV und V f\u00fcr die meisten schwer, wenn \u00fcberhaupt, klar simultan im ganzen zu erzielen m\u00f6glich (f\u00fcr verschiedene Versuchspersonen kann man hier wieder tauglich die Anzahl verschieden dosieren); der Versuch f\u00fchrt oft maximal zu ..Wirrheit' der Reihe oder zu einer Art schlechter \u00c4qualheit, und wenn Kontra erzielt wird, so ist es viel weniger klar, bestimmt, ausgepr\u00e4gt, deutlich d\u00eet als bei I. Dies deutet auf Prinzipielles; wir kommen darauf zur\u00fcck.\n^41^ .Man ersetze die Punkte der Reihe des \u00a7 1 (und \u00e4hnlich anderer Reihen) durch;\nA.\tmehrere nahe vertikal \u00fcbereinanderstehende Punkte (Reihe von Vertikal-Punkt reihen),\nB.\tdurch Vertikal-Linien.\n('. man f\u00fcge zur Konstellation A. oben und unten durchgehende (abschlie\u00dfende) Horizontal-Punktreihen. zur Konstellation B. entsprechend durchgehende Horizontallinien oben und unten.\nAuch hier zeigen sich die besprochenen Gesetze im Prinzip wirksam ; das Gesetz \u00ab1er Gleichheit1), ebenso der Faktor der N\u00e4he, wie sich leicht pr\u00fcfen l\u00e4\u00dft.\nAber: \\ergleicht man die Resultierung und Herstellung der Kontrafassung hier mit den einfachen Punktreihen, z. B.\nReihe A f\u00fcnf Punktpaare. st = 5 mm. s. = 15 mm,\n,.\tB in selben Abst\u00e4nden Vertikallinien von z. B. 20 mm H\u00f6he.\n,, G dieselbe Reihe wie B, aber mit durchgehender Horizontallinie oben und unten an den Enden der Vertikalen,\n') Dabei l\u00e4\u00dft sich hier leicht zeigen, da\u00df das Gesetz der Gleichheit in bestimmtem Sinne Spezialfall ist: nicht nur gleiche, auch symmetrisch zueinander liegende, entsprechend verschiedene sind bevorzugt usw.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen zur Lehre von \u00ab1er Gestalt.\n.(45\nso zeigt sich, dali in B und C die \u201eKontrafassung\" ;bc/de/.. viel leichter, bestimmter, ausgepr\u00e4gter, sicherer resultiert als bei A. (Bei verschiedenen Versuchspersonen kann man hier wieder zu verschiedener Dosierung der Anzahlen und Abst\u00e4nde greifen.) Auch in F\u00e4llen, wo Kontra-Herstellung in A schon sehr schwer ist, ja bei den gegebenen Verh\u00e4ltnissen klar simultan im ganzen unm\u00f6glich, entsteht diese Form ungleich leichter bei Coder B; sieht auf bestimmte Weise \u201esehr pr\u00e4gnant\u201c aus. entsteht oft auf merkw\u00fcrdig pl\u00f6tzliche Weise (\u201emit einem Schlag\"), ja, resultiert unter bestimmten, charakteristischen, objektiven l mst\u00e4n-den spontan, ja bevorzugt vor a b/c d/ . . . resp. leichter als diese.\nWill man die Kontraform tats\u00e4chlich unm\u00f6glich machen - was bei den besprochenen einfachen Punktgruppen leicht m\u00f6glich war -. so muli man zu sehr kr\u00e4ftigen Konstellationen greifen, ja bei manchen Versuchspersonen zu gleichzeitiger Ansetzung des Faktors der Gleichheit, \u00ab1er einfachen Gestalt im selben Sinne.\nWarum dies? Was liegt hier vor?\nMacht man solche Versuche, so sieht man schnell, daft die Fragestellung a b c,!d ej \u25a0 \u2022 gegen\u00fcber a b e d e f . . f\u00fcr den Anfang recht zweck-ilieu\u00fcch im Grunde doch nur eine arme Abstraktion war.\n(Uj Wie sehen denn die Gebilde des \u00a7 48 aus ? Ist denn das anschau-licnKlar Vorliegende im wesentlichen heschriel>en. wenn man von a b/c d/. \u2022\u201c und von \u201ea/b c/d e/ . spricht ? Haben wir es denn, in allen diesen F\u00e4llen, wirklich mit Folge,,-. ..Mengen- zu tun von St\u00fccken a. b. c. d . . . in bestimmter \u201ePaarzusammengefalltheit\" ?\nGehen wir von C aus; wie sieht denn hier typisch \u00ablas ..Kontra ', die Fassung \u201ea/b c/d e/. .\u201c aus? Typisch so: Da ist ein horizontales Lanegoblongum mit vier breiten Vertikal streifen oder -oblongis. I ...I die Fassung \u201eab/cd. . f\u00fcnf schmale VertikaWiW.fr\u00ab zw.schen zwe. parallelen Horizontalen (und \u00e4hnlich andere Formen)\nUnd in B 1 Auch hier typisch bei Kontra vier breite \\ ertikalsti. ifen zwischen zwei Randlinien; und - si,ul \u00ablie Widen Ran,llin.cn denn einfach .Reste\", \u201eUngepaarte\u201c ? Nein; sie bilden zusammen \u201eden Rand\u201c Und a b/c d/. . wieder die f\u00fcnf Schmal-Streifen.\nUnd 4 \u00bb Ist es auch hier nicht so pr\u00e4gnant ausgesprochen da so do. h auch hier: zun\u00e4chst die \u201egegliederte flonzontalreihe- \u201ent < .. r\u00ab-,DU.-.t.-n Untergrupjien. bei gelingendem Kontra auch hier weder mch emf ch Ungepa\u00e0rtheit\u201c, \u201eResthaftigkeit\" des enden und U\u00e4rUa, Punkt., sondern die vier Langberei.he zwischen den Wulcm ^\nRand\" bilden. Und die Form a bei . . g.bt typisch nicht ..Ge,\u00aba. heit je zweier St\u00fccke\" o\u00abl. gl\u201e sondern auch hier ein ..Horizontal-\u201eanzes\u201c mit (kleinen) Untergebilden. I nterganzen\n_ Bei sind .ehr ..It \u00bbioh.\t..Kontur-F.pir.-n ,1\u00bb.\nrUdes-OUMV*. \u00abthensml\u2122. .1-*\u2122 WM\u00ab ................................\u00bb","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n:i4t>\nsehr wohl zu scheiden ; f\u00fcr das Resultieren in der einen oder anderen Form \u2014 reine Kontur-Figur oder wirkliche Fl\u00e4chenfigur - gibt es bestimmte Gesetzlichkeiten, von denen sp\u00e4ter gehandelt werden soll (vgl. Fuchs, loc. eit.). (Gesetzlichkeiten der Linien- und Fl\u00e4ehen-Simultan-c/\u2019-Gebilde.)\nBei stark optisch Veranlagten ist Entsprechendes auch hei B und bei A klar der Fall. Bei B ergeben sich dabei oft die von Kohler erw\u00e4hnten charakteristischen Grenzverl\u00e4ufe der entstehenden Fl\u00e4chenstreifen.\n(Sehr sch\u00f6ne Vorg\u00e4nge in diesem Sinne zeigen sich l>ei den in ij 19. Anin. 1 erw\u00e4hnten Versuchen: stark optisch Veranlagte sehen hier sehr charakteristische, gesetzliche Verl\u00e4ufe: die .,Fl\u00e4che\u201c dehnt sich \u2014 wie elastisch \u2014, dabei ver\u00e4ndern sich gesetzlich die subjektiven Kurvenbegrenzungen unten und oben, die ..Fl\u00e4che\u201c rei\u00dft, verschwindet, eine neue, andere bildet sich usw.)\nEbenso noch bei A: bei optisch Veranlagten ist bei der ..Fassung\" a b/c d/ nicht einfach ,,a und b\u201c in Gepaartheit da, der Zwischenraum zwischen a und bist nicht einfach in jedem Sinne \u201eleer\u201c, \u201eblo\u00df Zwischenraum\u201c, wie das eher f\u00fcr den Zwischenraum b und c gilt (vgl. \u201etotes Intervall\u201c \u2014 aber auch f\u00fcr diese nicht einfach so \u2014), und oft treten \u201esubjektive Linien\u201c auf1).\nVon hier aus ergibt sich ein sehr charakteristischer Zusammenhang zu Ergebnissen bei tachistoskopisehen Versuchen, auch bei nicht optisch Veranlagten. Experimentiert man mit verschiedenartigen Punkt-Konstellationen in kurzer Exposition (auch bei an sich weit \u00fcberschwelligen Abst\u00e4nden), am besten auch mit Konstellationen, die reichhaltiger sind, und nicht blo\u00df einzeln-linearen, so zeigt sich sehr deutlich, da\u00df \u2014 mit Ausnahme von unnat\u00fcrlich ge\u00fcbter Aufmerksamkeitseinstellung kleinen Bereichs, die \u00fcberhaupt zu \u00e4rmlichen Erkennungen f\u00fchrt \u2014 typisch zun\u00e4chst die Verh\u00e4ltnisse im gro\u00dfen ganzen erfa\u00dft werden, da sind, da\u00df Unterganze gr\u00f6\u00dferen Bereichs sich herausheben, in Unklarheit ihrer Unterteilung, ja. die Unterganzen aus relativ nahen Punkten bestehend, erscheinen oft gar nicht einfach als Konstellationen dieser und dieser Punkte, sondern ihre Gemein-Fl\u00e4elie hebt sich heraus \u2014 ohne Untergliederung zun\u00e4chst \u2014 oft als \u201eim ganzen unregelm\u00e4\u00dfig gef\u00e4rbtes, dunkleres Gebiet\u201c. Und alles scheint daf\u00fcr zu sprechen: wir haben es hier nicht mit einem Prinzip zu tun, das sich prim\u00e4r auf Abst\u00e4nde und Relationen zwischen den einzelnen St\u00fccken bezieht, sondern es handelt sich prim\u00e4r um das Resultieren von \u201eGanzgebilden\u201c und um Gliederung in \u201eUnterganze\u201c; nicht \u201evon unten nach oben\u201c, von den\n*) Nicht etwa blo\u00df \u201egerade\u201c, sondern je nach den objektiven Umst\u00e4nden auch verschieden gekurvte.","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Untcrsiu'lmmren zur Lehre von der (testait.\n:U7\neinzelnen St\u00fccken her zu schrittweise h\u00f6heren Gebilden, sondern umgekehrt.\nVorerst mag noch weiter gefragt w erden : Wie sind denn im N\u00e4heren die \u201eLinien\u201c, wie die \u201eFl\u00e4chen\u201c in unsern F\u00e4llen da ?\nHat man C pr\u00e4gnant in Kontra und hat man die \u201evier Breitoblonga\u201c-Fl\u00e4chen, wie sehen denn da die \u201ef\u00fcnf\" schmalen Zwischenr\u00e4ume aus? Sind das \u201ef\u00fcnf Zwischenr\u00e4ume\u201c? Nein; es ist typisch ein Feld da. eine Fl\u00e4che, sei das nun die Fl\u00e4che des horizontalen (ganzen) Lang-Oblongums, sei es die Papierfl\u00e4che. Es ist eine Fl\u00e4che, die durchgeht, oder wenigstens: die \u201eZwischenr\u00e4ume\u201c werden durch die Linien nicht ebenso abgegrenzt wie die Streifen zwischen b und c usf. Die Vertikallinien haben einseitige Grenzfunktion; die Linie b grenzt sehr bestimmt \u201each links ab, nicht ebenso nach rechts. (Vgl. hier und zu folgendem Rubin, loe. cit.)\n(Das l\u00e4\u00dft sich experimentell in aller Sch\u00e4rfe zeigen: hei tauglichen Mustern werden die Figurgebilde der Zwischenr\u00e4ume gar nicht als solche gesehen, so da\u00df man oft auch f\u00fcr sehr bekannte Formen solcher Fl\u00e4chen \u201eblind\u201c ist, sie auf Frage gar nicht findet, nicht wiedererkennt \u2014 es sei denn, da\u00df man in die entgegengesetzte Fassung, hier be umkippt; ganz \u00e4hnlich, wie bei Vexierbildern.)\nMan hat es also gar nicht mit St\u00fccken (geschweige denn mit \u201ePaaren\u201c einfach) und \u201eZwischenr\u00e4umen\u201c zu tun. sondern mit Fl\u00e4chen in einer Fl\u00e4che. (Ein wichtigster Spezialfall von Fl\u00e4chengestalt in Fl\u00e4chengestalt ist der Fall von \u201eHintergrund\u201c und Figur in ihr: f\u00fcr diese Verh\u00e4ltnisse und ihre Konsequenzen gibt es klare Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten; man vgl. Rubin. Fuchs, loc. cit. - Kurz erw\u00e4hnt sei nur. da\u00df auch auf nicht-optischem Gebiet \u00c4hnliches vorliegt, z. B. im akustischen.)\nHier k\u00f6nnen wir tauglich unsere drei F\u00e4lle. \u00a748 Anfang, durci, einen vierten erg\u00e4nzen: Wir ver\u00e4ndern C. indem wir nicht mehr Linien in homogenem Feld geben, sondern die Streifen a b. ho seien wechseln,t verschieden gef\u00e4rbte Fl\u00e4chen, z. B. blau und gelb. I nd hiermit scheinen wir am theoretisch grundlegendsten Fall angelangt zu sein, wenn wir dabei auch das ganze Sehfeld in Betracht ziehen.\n50 Auf die n\u00e4heren Gesetzlichkeiten der zuletzt \u00bb\u00abr\u00fchrten Sachverhalte soll erst sp\u00e4ter eingegangen werden : hier wollen wir nur i,.\u00ab h kurz zu skizzieren suchen, worauf es nach der tt.mdung m\t\u2022\u00bb\nGrunde im ganzen aiizukommen scheint. In dtn \u00a7\u00a7 \u2022 \u2022 zeigte sich manches, was gegen ein theoretisch prim\u00e4res . usge\nreneinzelnenPunkten.deneinzelnenAbst\u00e4ndeniinNrWinande spneht\n(wir werden sp\u00e4ter noch anderes, Wichtigeres hierf\u00fcr kennenlernen). Erblick. nJ. * Saililagp. \u00bb \u00bb*\u2022\ttW*\u00ab-*-","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"Max Wertheimer:\n:$48\nAns\u00e4tze n\u00e4herliegend, ln einigen sehr vorl\u00e4ufigen S\u00e4tzen sei hier skizziert, worauf es im wesentlichen anzukommen scheint.\nKassen wir zun\u00e4chst pr\u00e4gnante F\u00e4lle der zuletzt besprochenen Art ins Auge, so ergeben sich etwa folgende Thesen:\n1.\tIn einem homogenen Felde braucht es bestimmte Heizunterschiedo (Inhomogenit\u00e4ten), damit dieses irgend in bestimmter Weise sich teilt, damit irgend bestimmte Gebilde darin auftreten (sich abheben).\nban homogenes Feld erscheint als Ganzfeld : es setzt einer,.Trennung\u201c, ..Zerrei\u00dfung\u201c, \u201eUnterbrechung\" Widerstand entgegen: relativ starke Inhomogenit\u00e4ten sind hierzu n\u00f6tig und besonders geartete sind hierf\u00fcr bevorzugt.\nDas gilt so nicht nur f\u00fcr homogene Felder; es gilt el>enso f\u00fcr Felder, die z. B. einen einfach-gesetzlichen Helligkeitsverlauf zeigen (z. B. zentro-symmet risch) usf. ; in manchem \u00e4hnlich auch f\u00fcr Felder, die in vielf\u00e4ltiger unregelm\u00e4\u00dfiger Weise inhomogen, als wirres, gesprenkeltes, chaotisches Ganzfeld erscheinen.\nAuch in F\u00e4llen, wo die Reizverh\u00e4ltnisse solchem nur naheliegen, besteht allgemein eine Tendenz des Erscheinens des Ganzfeldes in solcher Weise.\nIhi.f ist \u00e4hnlich der Fall hei solchen \u201eUnterganzen'', die gesetzlich als Ganzfl\u00e4chen resultieren, auch als \u201eFl\u00e4chen-Unum\u201c (Fl\u00e4chen-Simultan-<p), und wird hier, im experimentellen Gegensatz zu ,.Duo\"-Resultierungen besonders leicht pr\u00fcfbar.\n2.\tDer pr\u00e4gnanteste Fall des Resultierens eines Gebildes in solchem Ganzfeld ist dann gegeben, wenn in dem homogenen Ganzfelde ein Fl\u00e4chenteil (eine geschlossene Teilfl\u00e4che einfacher Form) anders homogen gef\u00e4rbt ist (deutlich anders, bevorzugt: eindringlicher).\nIst dieser Fl\u00e4chenteil von dem sonst homogenen Ganzfeld umschlossen, so resultiert typisch nicht ein Duo von Fl\u00e4chengebilde und Rahmengebilde, die Kontur des umschlossenen Feldes hat wesentlich Grenzfunktion nur f\u00fcr dieses, d. h. der \u201eGrund\u201c wird durch diese nicht ebenso abgegrenzt (in pr\u00e4gnanten F\u00e4llen: der Grund \u201egeht durch\u201c).\nEin solcher Fl\u00e4chenteil resultiert in der Regel als Figurfl\u00e4che in (auf) der Feldfl\u00e4che (ein selteneres, unter bestimmten Momenten entstehendes Pendant ist die Resultierung als \u201eLoch\u201c in der Fl\u00e4che), als Ganzteil, Unterganzes. Dasselbe ist aber auch der Fall, wenn diese hier homogen anders gef\u00e4rbte Teilfl\u00e4che durch ein Gebiet ersetzt ist. das sich durch seine einfach-gesetzliche Helligkeitsverteilung abbebt o<ler auch das nur diskontinuierlich in seinem Bereiche, mehr oder weniger dicht, andere F\u00e4rbung als das Ganzfehl hat; einfachster Fall: Ersetzung einer homogen schwarzen Figurfl\u00e4che in wei\u00dfem Feld durch blo\u00dfe diskontinuierliche ISchwarzpunktierung der Figurfl\u00e4che oder Ersetzung einer kontinuierlich schwarzen Linie in wei\u00dfem Feld durch","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"I'ntcrsiicliiiiii'cn zur Lehre von \u00ab1er Gestalt.\n:i4!>\neine Punkt reiht*. Ein solches Gebilde hebt sieh in erster Linie als Ganzes heraus, seines Gebiets, seiner Lage und Erst reckt heit in dein Gan/.feld.\n3.\tEs wiederholt sich, theoretisch sekund\u00e4r, das Gemeinte innerhalb dieses Teilganzen : innerhalb dieses Teilgebiets k\u00f6nnen Z\u00e4suren bedingt sein. Entstehung von Unterganzen. Untergebieten; in einer geraden Punkt reihe z. B. die voneinander durch relativ gr\u00f6\u00dfere Abst\u00e4nde getrennten dichteren Unteigruppen von Punkten. Auch hier theoretisch prim\u00e4r die charakteristische Art der Geteiltheit des Ganzen in Lnter-teile. \u201evon oben nach unten\"1).\n4.\tF\u00fcr solche Kesultierung von Gebilden und Geteiltheiten \u201evon oben her\u201c sind von treuenilichem Belang die Faktoren den Abs. Y11. lies. 35. die Bedingungen des Entstehens gesetzlich charakteristischer einfacher Verl\u00e4ufe prim\u00e4r \u201ein gro\u00dfen Z\u00fcgen\". Verschiedene solche Verteilt beiten simultan zusammen tendieren in der Regel nicht zu koordiniertem Und - Nebeneinander, sondern zu einer Art Hierarchie weniger Hauptgebilde oder Haupterstrecktheiten, wenn nicht umgekehrt ein wirrwarrartiges Ganzfeld erzielt wird.\n5.\tAufmerksamkeitsverteilung, Fixation usw. bedingen sich unter nat\u00fcrlichen Verh\u00e4ltnissen in der Regel sekund\u00e4r von den Konstellationsverh\u00e4ltnissen im Ganzen her, wieder in erster Linie von der \u201eHauptverteilung\u201c in gro\u00dfen Z\u00fcgen her. (Es ist prinzipiell zu scheiden zwischen irgend \u201ebeliebigen\u201c, k\u00fcnstlich intendierten Verhaltungsweisen der Aufmerksamkeit und solchen, die sich \u201estrukturgerecht \u201d bedingen.) K\u00fcnstlich erzielte Verschiebung des Aufmerksamkeitsbereiches setzt unter Umst\u00e4nden andere, neue Feldbedingungen.\n6 \u00dfPi dem hier skizzierten Ausgehen \u201evon oben nach unten\u201c, von den Ganzbedingungen hernach unten zu den Unterganzen und 1 eilen\n>) Von hier aus ergeben sieh auch crkcimtnistlirnrctisch weitreichende Kon-seiluenzen: die Psvche und \u00ab1er psychophysische Organismus des lio.zempfai.gs reagiert nicht prim\u00e4r im Sinne eines Spiegel- oder Kanuraompfangsapiiarato*. der. die einzelnen \u201eReize\" empfangend, auf Grund der empfangenen nd-Summc der einzelnen Eindr\u00fccke durch allerlei Ojieratinnen an und zwischen ihnen, ran unie,, her Gebilde gr\u00f6\u00dferen Bereichs dann durch \u00bbeitere Komplikation auf haut, sondern prim\u00e4r kommt die Art der Verteilt heit im Ganzen ui frage und das \u201en her Faktoren des 4bs 1 II \u2014 im Gegensatz zudem Bilde eines prim\u00e4r stuckliaft\n(wenn schon dieses Wort der Sachlage ganz und gar nicht entspricht) \u00bb'ugh. hs taugheh*\u00ab/\u00bb Erfassen innerer S,Auen,ligk,den. Man \u00fcberlege einmal prinzipiell, wie denn \u00fcberhaupt, im Gegensatz zu st\u00fcckhaft mechanisch empfangendem \\pparat ein solcher zu denken ware, der m\u00f6glichst bef\u00e4higt ware, inner. Zusammenh\u00e4nge zu erfassen. Teile. Data. Eigenschaften als von innerem I r.nzip her sieh bedingend - eine der ditvktesten M\u00f6glichkeiten hierf\u00fcr ist dann gegeben, wenn schon St\u00fccke gar nicht prim\u00e4r als solche empfangen \u00bberden, son < Empfang selbst schon von charakteristischen Ganz.lKZ.Ugen her (\u201evon oben )\nsich bedingt.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":".\u20185f)0 Max Wertheimer: Untersuchungen zur Lehre von >lcr Bestall.\nkommen die einzelnen Teile (\u201eElemente\") in Wirklichkeit nicht piinnii als St\u00fccke in Und-Summe in Betracht, sondern von vornherein als Teile, ihres (tanzen.\n[Von hier aus ergibt sich eine prinzipielle Betrachtungsweise auch f\u00fcr F\u00e4lle, wo, wie beim Optischen hei manchen Verhaltungsweisen, w ie bei rein Sukzessivem, im Akustischen, beim ersten theoretischen Herangehen prim\u00e4re Fundierung durch einzelnes Gegebensein von St\u00fccken in l nd-Summe vorzuliegen scheint.\nEs gibt auch im Akustischen dem obigen sehr Entsprechendes; z. B. das Siehherausheben eines Motivs aus einem Gewirr (\u201eWald weben\u201c), das Siehabheben von dem Untergrund einer \u201eBegleitung'1, ja das ph\u00e4nomenale \u201eDurchbrechen der Stille\u201c und \u00e4hnliches; aber auch bei einzelnen Tonfolgen zeigt tiefer dringende Untersuchung des Ph\u00e4nomenalen ganz Entsprechendes: das typische Gegebensein der St\u00fccke als Teile.\nKurz hierzu vorl\u00e4ufig nur dies:\nIst es nicht ph\u00e4nomenal ein gewaltiger Unterschied, wenn ich die ersten drei T\u00f6ne einer Melodie als solche in Erwartung des Weiteren (besser: als so Begonnenes, Flie\u00dfendes, Weiterflie\u00dfendes) h\u00f6re, oder im Gegensatz, wenn dann \u201eSchlu\u00df\u201c ist, ich die drei als (Ganz-)Motiv habe? Ja schon beim ersten Ton, der als \u201eAnhieb\u201c, als \u201eVorhalt' (als \u201eLeitton\") oder anders als Tonica da ist? Das ist nichts \u201eHinzukommendes\u201c, sondern wesentlich Fleisch und Blut des Gegebenen. Sucht man die Ait des ph\u00e4nomenalen Gegebenseins w irklich zu fassen, so zeigt sich, da\u00df die einzelnen T\u00f6ne in der Melodie klar, pr\u00e4gnant als Teile gegeben sind; und wenn man vor dem Weitergehen die Art des Gegebenen zu fassen sucht (in dem Zustand also, wo man ja \u201enoch gar nicht wissen kann, wie und ob es weitergeht\u201c), so ergibt sich sch\u00f6n Charakteristisches: die T\u00f6ne sind in ihrem Charakter noch gar nicht recht \u201efertig\u201c, sind unbestimmteren, noch labilen Charakters (welche seltsamen Erlebnisse, wenn man dieses Experiment rein anstellt), sind fertig, fest und bestimmt nur dann da, wenn der letzte z. B. als \u201eSchlu\u00dfton\" da ist und damit alles festgelegt ; ja, genauere Experimente zeigen, da\u00df in so verschiedenen F\u00e4llen auf Grund bestimmter Gestalt-Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten bei gleichen objektiven Reizen die Intensit\u00e4ten, ja die Tonh\u00f6hen oft typisch verschieden resultieren. Entsprechend beim Optischen ; das Gegebene ist prim\u00e4r typisch als Teil oder als Ganzes da. (Und daraus, da\u00df dies letztere auch f\u00fcr sog. ,,Elementar\u201c-Teile m\u00f6glich ist, und da\u00df solche \u201eFassung der Elementarteile\u201c von bestimmter erkenntnis-theoretischer Einstellung her als die \u201ewissenschaftlich prim\u00e4r anzusetzende\u201c erscheint, erkl\u00e4rt sich wohl z. T. die \u00fcbliche, prinzipiell st\u00fcckhafte Fundierung alles Psychischen.)]\n(Eingegangen am 10. April 1923.)","page":350}],"identifier":"lit38308","issued":"1923","language":"de","pages":"301-350","startpages":"301","title":"Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:01:02.799134+00:00"}