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{"created":"2022-01-31T17:02:04.327778+00:00","id":"lit38354","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"London, E. S.","role":"author"},{"name":"E. Riwkind","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 56: 551-553","fulltext":[{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"Zum Chemismus der Verdauung im tierischen K\u00f6rper.\nXXIV. Mitteilung.\nZur Lehre der Zusammensetzung, Verdauung und Resorption der Tuberkelbazillen\u00bb\nVon\nE. S. London und E. Riwkind.\n(Aus dem pathologischen Laboratorium des K. Institutes f\u00fcr experimentelle Medizin.) (Der Redaktion zugegangen am 13. Juli 1908.) \u00bb\nIn der Mitteilung von L. Horowitz1) sind schon Daten angegeben worden, welche die Gesamtflora des Magendarm-traktus des Hundes betreffen, so weit es \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist, dar\u00fcber nach den Ergebnissen der Polyfistelmethode zu urteilen. Es ist kaum zu bezweifeln, da\u00df die Bakterien, .welche sich im Darmtraktus befinden, teilweise verdaut und resorbiert werden und auf diese Weise einen kleinen Anteil am Stoffwechsel nehmen.\nEs schien uns von diesem Standpunkte aus interessant zu beobachten, wie sich im Verdauungstraktus solche Mikroorganismen verhalten, welche in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfen Mengen in reinem Zustande zu bekommen sind. Zu diesem Zwecke haben wir die Tuberkelbazillen, welche man bei uns im Institutais Nebenprodukt bei der Tuberkulinerwerbung bekommt, erw\u00e4hlt.\nWir hatten 30 g entw\u00e4sserter und fast ganz entfetteter (mittels \u00c4ther, Chloroform, Alkohol und Benzin) Bazillen zur Verf\u00fcgung, welche wir dazu benutzten, um darin die Menge der Diaminos\u00e4uren nach der Methode von A. Kossel, welche ausf\u00fchrlich durch A. Weiss2) beschrieben ist, zu bestimmen. Die Monoaminos\u00e4uren sind also noch zu bestimmen. Au\u00dfer-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LII, S. 95. *) Diese Zeitschrift, Bd. LII.","page":551},{"file":"p0552.txt","language":"de","ocr_de":"E. S. London und E. Riwkind,\ndem hatten wir noch 50 g nicht ganz entw\u00e4sserter und nicht entfetteter Bazillen mit einem Stickstoffgehalt von 7,23%, womit wir 2 Hunde verf\u00fctterten (einen Hund mit einer Fistel, die ca. 1 Meter vom Coecum entfernt lag [Zolty Rjabtschik], und einen anderen, bei dem die Fistel in 2\u20143 cm vom Coecum angelegt war [Bjelka]).\nDie 30 g entfetteter Bazillen, welche zur Diamino-\ns\u00e4urebestimmung dienten, enthielten . . . . 3,340 g N. In der nach der Hydrolyse abfiltrierten L\u00f6sung ergab sich . . ... .1....... 2,57 \u00bb >\nNach dem F\u00e4llen mit Baryt blieb\t.......\t2,268\t\u00bb\t\u00bb\nNach dem Erw\u00e4rmen mit BaC03\t.......\t2,021\t>\t>\nIn der Argininfraktion . . . . .\t. . . . . . .\t0,311\t\u00bb\t,\nIn der Histidinfraktion . ...... . . . . .\t0,151\t\u00bb\t,\nArginin (aus dem Pikrolonat berechnet) bekamen wir 0,92 g und Histidin (ebenso berechnet) 0,51 g. Diese beiden Verbindungen wurden unter anderem nach ihrem Schmelzpunkte identifiziert. Die Menge des Lysins war f\u00fcr die quantitative Bestimmung unzureichend.\n1. Im allgemeinen ist es gelungen, festzustellen, da\u00df die Eiwei\u00dfstoffe, welche einen Bestandteil der Tuberkelbazillen bilden, sich den Eiwei\u00dfstoffen mit einem mittleren Diaminos\u00e4urengehalt n\u00e4hern.\nDie Versuche an unseren Hunden erwiesen folgende Ergebnisse:\nAus der Fistel des Ileumhundes bekamen wir nach 11-st\u00fcndiger Absonderung 205 g Brei mit dem Gesamtstickstoffgehalt von 1,662 g, woraus 0,802 sich im Filtrat befanden und 0,860 g im Filterr\u00fcckstand.\nAus der Fistel des Ileoc\u00f6ecalhundes nach 14-st\u00fcndiger Absonderung bekamen wir 105 g Brei mit einem Stickstoffgehalt von 0,370 im Filtrat und 1,019 g im Filterr\u00fcckstand.\nDas Filtrat des einen als auch des zweiten Breies gab ganz deutliche und starke Biuretreaktion. Im Filterr\u00fcckstand waren mit unbewaffnetem Auge ganz unverdaute Klumpen zu beobachten, welche sich unter dem Mikroskop als gr\u00f6\u00dftenteils vom Verdauungsproze\u00df unber\u00fchrt gebliebene Bazillen erwiesen.","page":552},{"file":"p0553.txt","language":"de","ocr_de":"Zum Chemismus der Verdauung im tierischen K\u00f6rper. XXIV. 553\nDaraus ist es klar, da\u00df die Tuberkelbazillen\n2,\tin den oberen Schichten des Magendarmtraktus verdaut und auf der ganzen L\u00e4nge des Darmkanals resorbiert werden (im Filterr\u00fcckstand des lleocoecal-hundes erwies sich weniger Stickstoff, als beim lleum-hund).,\n3.\tIm unteren Ileum findet kaum eine Verdauung statt (der Stickstoffzuwachs kann augenscheinlich durch die Darmsaftexcretion im unteren Ileum erkl\u00e4rt werden).\nHuppe-Seyler\u2019a Zeitschrift f. physiol. Chemie. LVl.\t38","page":553}],"identifier":"lit38354","issued":"1908","language":"de","pages":"551-553","startpages":"551","title":"Zum Chemismus der Verdauung im tierischen K\u00f6rper. XXIV. [Corr.: XXV.] Mitteilung: Zur Lehre der Zusammensetzung, Verdauung und Resorption der Tuberkelzellen","type":"Journal Article","volume":"56"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:04.327783+00:00"}