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{"created":"2022-01-31T15:33:10.239877+00:00","id":"lit38503","links":{},"metadata":{"alternative":"Beitr\u00e4ge zur Akustik und Musikwissenschaft","contributors":[{"name":"Frankfurther, Walter","role":"author"},{"name":"Rudolf Thiele","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Beitr\u00e4ge zur Akustik und Musikwissenschaft 7: 134-160","fulltext":[{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\n[Zeitschr. f. Sinnesphysiologie XLVII. 192]\n(Ans dem psychologischen Institut der Universit\u00e4t zu Berlin.)\nExperimentelle Untersuchungen zur Bezoldschen\nSprachsext.\nVon\nWaltee Feankfubtheb und Rudolf Thiele.\nNachdem Helmholtz und seine Vorg\u00e4nger die Vokale ihrer Tonh\u00f6he nach bestimmten Stellen des Tonbereiches zugeordnet hatten, nachdem dann Oskab Wolff und sp\u00e4ter Hebmann versucht hatten, auch f\u00fcr die Konsonanten fest umschriebene Strecken der Tonskala zu bestimmen, mufste die Frage nahe liegen, ob denn f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der menschlichen Sprache, soweit es rein akustisch bedingt ist, die ganze H\u00f6rstrecke, welche die festgestellten Eigent\u00f6ne der Sprachlaute umfafst, erforderlich sei, oder ob gr\u00f6fsere Teile derselben ausfallen k\u00f6nnten, ohne dafs diese wichtigste T\u00e4tigkeit des menschlichen Geh\u00f6rorgans beeintr\u00e4chtigt wird. Die physiologische Herabsetzung der oberen H\u00f6rgrenze im Alter l\u00e4fst das von jenen Autoren festgestellte Gebiet frei und verl\u00e4uft denn auch, in v\u00f6lliger \u00dcbereinstimmung mit den theoretischen Feststellungen, ohne Sch\u00e4digung des Sprachverst\u00e4ndnisses. Erheblichere Einengungen des H\u00f6rbereiches oder Unterbrechungen der Kontinuit\u00e4t der H\u00f6rstrecke, sogenannte Tonl\u00fccken, finden sich nur bei unvollst\u00e4ndig Taubstummen, d. h. bei Personen, die auf Grund noch vorhandener H\u00f6rreste Geh\u00f6r f\u00fcr Vokale und einzelne Worte, in seltenen F\u00e4llen sogar f\u00fcr kurze S\u00e4tze besitzen, deren H\u00f6rf\u00e4higkeit aber den Forderungen des menschlichen Verkehrs, wenigstens ohne weitere Ausbildung, nicht gen\u00fcgt. An solchen Personen mufste es sich also zeigen, welche Teile der Skala f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Sprache notwendig,","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVII. 193] ExP- Untersuch, z. Bezoldschen Sjprachsext. 135\nwelche entbehrlich sind. F. Bezold 1 war der erste, der mit Hilfe seiner kontinuierlichen Tonreihe solche Untersuchungen anstellte und das H\u00f6rverm\u00f6gen der Taubstummen mit R\u00fccksicht auf das Perzeptionsverm\u00f6gen f\u00fcr die verschiedenen Teile der Tonskala systematisch pr\u00fcfte. Diese Untersuchungen f\u00fchrten ihn zu dem Ergebnis: \u201eUnbedingt notwendig f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Sprache ist nur die Perzeption der von den T\u00f6nen b'\u2014g\" inki. umfafsten Strecke in der Tonskala; ferner m\u00fcssen die innerhalb dieses Intervalls gelegenen T\u00f6ne bereits bei einem mittleren Grade von Intensit\u00e4t zur Perzeption des Ohres gelangen k\u00f6nnen ; wenn die H\u00f6rdauer f\u00fcr dieselben unter ein gewisses Niveau herabsinkt, so wird sie ungen\u00fcgend f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis. Wo das Geh\u00f6r f\u00fcr das hier umgrenzte St\u00fcck der Tonskala verloren gegangen ist, findet sich durchg\u00e4ngig auch das Geh\u00f6r f\u00fcr die Sprache verloren.\u201c\nZu diesem Ergebnis gelangte Bezold, indem er an Insassen der Taubstummenanstalten, die offenbare Defekte in verschiedenen Teilen der Tonskala besafsen, dabei aber gutes Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die Sprache zeigten, mittels der kontinuierlichen Tonreihe feststellte, wie weit sich diese Ausf\u00e4lle von oben oder von unten her gegen die Mitte des Tonbereiches hin erstreckten. Zeigte sich nun etwa bei einer seiner sprachh\u00f6renden Versuchspersonen ein Ausfall, der von oben her bis nach c2 reichte, so mufsten die oberhalb von c2 liegenden T\u00f6ne f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis unwesentlich sein, da ja die vorhandene H\u00f6rstrecke dasselbe v\u00f6llig gew\u00e4hrleistete. Auf diese Weise schr\u00e4nkte er durch umfangreiche Untersuchungen an dem Material des Zentral-Taubstumm eninstituts in M\u00fcnchen die nach seiner Meinung f\u00fcr das Zustandekommen des Sprachverst\u00e4ndnisses unbedingt notwendige H\u00f6rstrecke von oben und unten her sukzessive ein und gelangte so zu der oben bezeichneten Sext als der allen seinen Vpn. gemeinsamen H\u00f6rstrecke.\nBezold fand also nicht etwa in einem einzelnen Falle eine von b1\u2014g2 reichende Toninsel bei sonst aufgehobenem H\u00f6rverm\u00f6gen, die das Sprachverst\u00e4ndnis allein erm\u00f6glicht h\u00e4tte, oder umgekehrt eine sich auf dies Gebiet beschr\u00e4nkende Tonl\u00fccke, die das Sprachverst\u00e4ndnis aufgehoben h\u00e4tte ; seine sprachh\u00f6renden\n1 F. Bezold. Das H\u00f6rverm\u00f6gen der Taubstummen. Wiesbaden 1893.\nSeite 121.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 194J\nVpn. verf\u00fcgten vielmehr \u00fcber ein weit gr\u00f6fseres, wenn auch in jedem Falle verschiedenes, H\u00f6rgebiet, und die Defekte der Nichth\u00f6renden umfafsten neben jenem Gebiet eine weit gr\u00f6fsere Mannigfaltigkeit von T\u00f6nen. Die Sext b1\u2014g2 bezeichnet eben nur die s\u00e4mtlichen sprachh\u00f6renden Vpn. gemeinsame H\u00f6rstrecke und stellt zugleich nat\u00fcrlich, wenn von zentralen H\u00f6rst\u00f6rungen abgesehen wird, den allen nicht sprachh\u00f6renden Taubstummen gemeinsamen Defekt dar, der aber bei den BEzoLDschen Vpn. sich nicht auf diese Strecke beschr\u00e4nkt, sondern wesentlich mehr T\u00f6ne umfafst.\nWenn ein Ausfall von T\u00f6nen in den oberen Teilen der Tonskala f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis gleichg\u00fcltig sein sollte, solange noch gutes Geh\u00f6r f\u00fcr die tieferen T\u00f6ne vorhanden ist, so ist es doch nicht ohne weiteres selbstverst\u00e4ndlich, dafs ein solcher Ausfall ohne Bedeutung f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis bleibt, wenn das H\u00f6rverm\u00f6gen auch unterhalb der Sprachsext aufgehoben ist. Dafs aufser den T\u00f6nen, die in das Gebiet der Sext fallen, auch noch andere f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Sprache in Betracht kommen, k\u00f6nnte eigentlich Bezold im Hinblick auf die Helmhol Tzsche H\u00f6rtheorie, die er durch seine Untersuchungen st\u00fctzen zu k\u00f6nnen glaubte, und mit der er sich in \u00dcbereinstimmung f\u00fchlt, nicht in Abrede stellen. Seine Behauptung k\u00f6nnte eigentlich nur dahin gehen, dafs die Sext b1\u2014g2 eine ausgezeichnete Stelle in der ganzen f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis in Betracht kommenden Tonreihe darstellt, so dafs ihr Ausfall die Funktion aufhebe. Die Sext w\u00fcrde also eine notwendige Bedingung f\u00fcr das Zustandekommen des Sprachverst\u00e4ndnisses bilden. Dafs das H\u00f6rverm\u00f6gen f\u00fcr diese Sext aber auch zugleich die ausreichende Bedingung des Sprachverst\u00e4ndnisses f\u00fcr ihn darstellte, geht deutlich aus folgender Stelle des gleichen Buches hervor:1 \u201eAlle anderen Strecken [als die grofse Sext b1\u2014g2] k\u00f6nnen ausfallen und fehlen in Wirklichkeit um so h\u00e4ufiger, je mehr sie sich von dem hier umgrenzten kleinen Bezirk der Tonskala entfernen.\u201c\nDieses Ergebnis mufste in Erstaunen setzen, da sich nach den oben erw\u00e4hnten Untersuchungen die charakteristischen Eigent\u00f6ne bzw. Formanten der Sprachlaute \u00fcber ein weit gr\u00f6fseres Gebiet der Tonreihe erstrecken und z. T., was f\u00fcr manche Vo-\n1 1. c. Seite 120. Im Original nicht gesperrt.","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVII. 195] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 137\nkale besonders auffallend ist, garnicht in die Sext hineinfallen. Durch einen Ausfall dieser Sext k\u00f6nnen also keineswegs alle oder auch nur die Mehrzahl der Vokale betroffen werden; und da dasselbe auch f\u00fcr die Konsonanten gilt, erscheint es unwahrscheinlich, dafs durch einen so geringen Ausfall das Sprachverst\u00e4ndnis v\u00f6llig aufgehoben werden sollte, wenn man nat\u00fcrlich F\u00e4lle von Worttaubheit, also zentralen Ursprungs, ausschaltet. F\u00fcr die Vokale schien es Bezold zu gen\u00fcgen1, dafs die Sext \u201eziemlich genau in die Mitte derjenigen Tonstrecke f\u00e4llt, welche in sich die Eigent\u00f6ne der Vokale einschliefst, n\u00e4mlich der Strecke f\u2014d4 (nach Helmholtz)\u201c, und er glaubte in den HERMANNschen Untersuchungen eine Best\u00e4tigung f\u00fcr seine Ergebnisse zu finden 2, da nach diesen wenigstens ein Formant f\u00fcr jeden Vokal ann\u00e4hernd in das kritische Gebiet fallen sollte.\nAllerdings ist Bezold zuzugeben, dafs ein Erfassen jedes einzelnen Sprachlautes f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis sinnvoller Sprache nicht erforderlich ist, so dafs einzelne Laute ausfallen k\u00f6nnten, ohne das Sprachverst\u00e4ndnis wesentlich zu sch\u00e4digen. Ob aber die ihrer Tonh\u00f6he nach ganz oder zum Teil in die fragliche Sext hineinfallenden Sprachlaute, zu denen Bezold also auch, aus dem oben angef\u00fchrten, aber wenig stichhaltigen Grunde alle Vokale rechnet, allein f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis gen\u00fcgen, mufs dahingestellt bleiben und zum mindesten zweifelhaft erscheinen. Andrerseits scheint uns f\u00fcr diejenigen Vokale, die ihrer Tonh\u00f6he oder einem ihrer Formanten nach aus der Sext herausfallen, die Perzeptionsm\u00f6glichkeit nicht dadurch gew\u00e4hrleistet zu sein, dafs die Sext in der Mitte der s\u00e4mtliche Vokale umfassenden Tonstrecke liegt, bzw. dafs nur ein Formant in die Sext f\u00e4llt.\nSchien also die BEzoLDsche Lehre schon hier gewisse Schwierigkeiten zu bieten, so werden diese noch dadurch vermehrt, dais Bezold sp\u00e4ter selbst bei einer Untersuchung einer zweiten Serie von Taubstummen3 einen Fall fand, bei dem der Defekt in dem unteren Teil der Tonskala noch mit drei halben T\u00f6nen in die Sext hineinreichte und der dabei doch gutes Sprachverst\u00e4ndnis f\u00fcr alle Zahlw\u00f6rter zeigte. H\u00e4tte sich dieser Fall bereits in der ersten Serie der von Bezold untersuchten Taubstummen befunden,\n1\t1. c. Seite 122.\n2\t1. c. Seite 128.\n3\tBezold F. Die Stellung der Konsonanten in der Tonreihe, Zeitschr.\nf\u00fcr Ohrenheilkunde 30 (1897), S. 114.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 196]\nso h\u00e4tte Bezold nach der Art, in der er bei seinen Tanbstnmmen die gemeinsame, f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis notwendige H\u00f6rstrecke feststellte, zu einer \u201eSprachquart\u201c gelangen m\u00fcssen. Jedenfalls gibt Bezold in seiner sp\u00e4teren Arbeit keinen Grund an, warum er nicht mit R\u00fccksicht auf diesen Befund seine Theorie entsprechend modifiziert hat. Es besteht demnach die M\u00f6glichkeit, dafs durch einen weiteren Fall, bei dem bei erhaltenem Sprachverst\u00e4ndnis der Ausfall noch weiter in die Sext hineinreicht, das \u201ef\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis unbedingt notwendige Gebiet\u201c noch weiter eingeengt werde.\nDie BEzoLDsche Behauptung ist aber bisher in der Literatur unwidersprochen geblieben. Noch 1903 hebt Bezold1 hervor: \u201eDiese Beobachtung hat auch von s\u00e4mtlichen Autoren Best\u00e4tigung gefunden, welche seitdem Untersuchungen an Taubstummen mit der kontinuierlichen Tonreihe an gestellt haben.\u201c Schwendt und Wagner -, Wanner3, Denker4, die sich mit \u00e4hnlichen Untersuchungen besch\u00e4ftigten, heben wenigstens hervor, dafs ihre Taubstummen mit Sprachgeh\u00f6r \u00fcber diese Sext (und noch mehr!) verf\u00fcgten, oder dafs diejenigen ohne Sprachgeh\u00f6r diesen (und noch einen gr\u00f6fseren !) Defekt zeigten. Das BEzoLDsche Buch ist in den bayrischen Taubstummenanstalten zum offiziellen Gebrauch eingef\u00fchrt, und Bezold selbst sieht die Bedeutung seiner Festlegung der Sprachsext darin, dafs diese \u201edas wesentliche Fundament bei unserer Auswahl der Kinder f\u00fcr den Unterricht vom Ohr aus\u201c bildet.5 In seiner letzten Ver\u00f6ffentlichung schreibt Bezold6: \u201eWo die Stimmgabeln dieser Strecke [b1\u2014g2] gar nicht oder nur eine sehr kurze Zeit nach st\u00e4rkstem Anschlag perzipiert werden konnten, da waren die Kinder, selbst wenn sie nach auf-\n1\tBezold: \u00dcber die funktionelle Pr\u00fcfung des menschlichen Geh\u00f6rorgans, Bd. 2 (1903), S. 171.\n2\tSchwendt und Wagner: Untersuchungen von Taubstummen. Basel 1899, Verlag Schwabe.\n3\tF. Wanner: H\u00f6rdauerbestimmungen f\u00fcr die Tonreihe bei hochgradiger Schwerh\u00f6rigkeit bzw. Taubheit f\u00fcr die Sprache. Yerh. der 71. Versammlung deutscher Naturforscher und \u00c4rzte zu M\u00fcnchen 1894.\n4\tA. Denker: Die Taubstummen der Westf\u00e4lischen Provinzial-Taub-stummenanstalt zu Soest. Zeitschr. f\u00fcr Ohrenheilkunde 36 (1900), S. 78.\n5\tF. Bezold : Statistischer Bericht \u00fcber die Untersuchungsergebnisse einer zweiten Serie von Taubstummen. Zeitschr. f\u00fcr Ohrenheilkunde. 36 (1900) S. 1.\n6\tBezold: Lehrbuch der Ohrenheilkunde. Wiesbaden 1906. S. 82.","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XL VIL 197] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 139\nw\u00e4rts und nach abw\u00e4rts von dieser Strecke noch umfangreiche H\u00f6rreste besafsen, doch durchg\u00e4ngig unf\u00e4hig, die Sprache gen\u00fcgend zu perzipieren, um sie vom Ohre aus zu erlernen. Dagegen konnte bei sonst normaler geistiger Veranlagung aus dem Vorhandensein eines relativ guten Geh\u00f6rs (H\u00f6rdauer von \u00fcber 10 \u00b0/o) f\u00fcr diese kleine Strecke der Tonreihe mit Sicherheit auch auf eine sp\u00e4tere Erlernung der Sprache auf dem nat\u00fcrlichen Wege durch das Ohr geschlossen werden.\u201c\nDie Theorie ist also ohne Zweifel zu einer betr\u00e4chtlichen praktischen Bedeutung gelangt. Da sie sich weder aus den Taubstummenuntersuchungen einwandfrei ergeben hat, noch sich aus den bisher bestehenden Theorien und Feststellungen \u00fcber die H\u00f6he der Sprachlaute ableiten l\u00e4fst, erschien es bei der Wichtigkeit der Frage w\u00fcnschenswert, die BnzoLDsche Behauptung unabh\u00e4ngig von allen Theorien einer direkten experimentellen Nachpr\u00fcfung zu unterwerfen. Es mufste sich also darum handeln, diesen Defekt, den Bezold niemals in einem Falle verwirklicht fand, sondern auf statistischem Wege aus seinen Beobachtungen hergeleitet hat, experimentell herzustellen. Da es nat\u00fcrlich unm\u00f6glich ist, an dem perzipierenden Organe der Versuchspersonen entsprechende Bedingungen herzustellen, mufsten bereits in der Luft die in das Gebiet der Sext fallenden T\u00f6ne vernichtet werden. Das konnte durch die bekannte Interferenzmethode (Quincke, N\u00f6rrem-bero, Gr\u00fctzneb, Sauberschwarz) erreicht werden. F\u00fcr unsere Zwecke mufsten aber nicht nur einzelne T\u00f6ne, sondern Tonbezirke ausgel\u00f6scht werden. Da der Ausfall bei einer bestimmten Einstellung der Interferenzr\u00f6hren sich nat\u00fcrlich nicht auf den theoretisch zu erwartenden Ton beschr\u00e4nkt, sondern f\u00fcr das Geh\u00f6r auch T\u00f6ne ausgel\u00f6scht werden, deren Wellenl\u00e4nge innerhalb gewisser Grenzen von der des eingestellten Tones abweicht, gelingt es durch Aneinanderreihung gen\u00fcgend vieler verschieden langer Interferenzr\u00f6hren auch Tonstrecken auszuschalten.\nWir benutzten eine H\u00f6rleitung von ca. 7 m L\u00e4nge, die durch zwei Zimmer, d. h. durch drei W\u00e4nde hindurchging. Hinter der ersten Wand waren zwei Rahmen mit 16 Interferenzr\u00f6hren eingeschaltet, wie sie \u00e4hnlich von Gr\u00fctzner und Sauberschwarz 1 verwendet worden sind. Da nat\u00fcrlich der H\u00f6rschlauch nicht direkt an das Ohr der Vp. gebracht werden darf, damit eine\n1 E. Sauberschwaez : Interferenzversuche mit Vokalkl\u00e4ngen. Pfl\u00fcgers Archiv, 61 (1895), S. 1.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140 Walter Frankfurther und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 198]\nSchalleitung durch die Schlauchwandung vermieden werde, die allerdings nach den Feststellungen von H. J. Wolff1 sehr gering ist, andererseits die Entfernung des Ohres von der Schlauch\u00f6ffnung nat\u00fcrlich konstant bleiben mufs, was nur durch Fixierung des Ohres der Yp. gew\u00e4hrleistet wird, so haben wir die Vp. das Ohr unmittelbar an die Schlauch\u00f6ffnung halten lassen und daf\u00fcr die Schlauchleitung durch eine Luftstrecke von ca. 2 cm L\u00e4nge unterbrochen. Die W\u00e4nde waren vollkommen schalldicht, so dafs eine andere \u00dcbertragung als durch die R\u00f6hrenleitung nicht stattfand.\nDer unterste Ton der Sprachsext hat eine Wellenl\u00e4nge von 0,716 m, der oberste Ton eine Wellenl\u00e4nge von 0,426 m. Daraus ergibt sich die erforderliche L\u00e4nge des Interferenzrohres, die bei der Anordnung von Gr\u00fctzner gleich ein Viertel der Wellenl\u00e4nge ist, von 17,9 und 10,7 cm. Durch Versuche stellten wir fest, dafs es f\u00fcr die Ausl\u00f6schung der in die Sext fallenden T\u00f6ne gen\u00fcgte, wenn die erste R\u00f6hre auf 17,5, die letzte auf 10,5 cm ausgezogen wurde und zwischen beiden bei jedem weiteren halben Ton eine weitere R\u00f6hre eingeschaltet wurde, so dafs also im ganzen 15 R\u00f6hren notwendig waren. Die Einschaltung dieses R\u00f6hrensystems bedingt aber nicht nur die Ausl\u00f6schung der T\u00f6ne b1\u2014g2, sondern bewirkt gleichzeitig durch die Verl\u00e4ngerung der H\u00f6rleitung um 210 cm eine Herabsetzung der Schallintensit\u00e4t. Um diesen Einflufs seiner Gr\u00f6fse nach absch\u00e4tzen zu k\u00f6nnen, haben wir in einer besonderen Versuchsreihe die verwendeten 15 R\u00f6hren s\u00e4mtlich auf 14 cm ausgezogen und damit die R\u00f6hrenleitung um eben den Betrag von 210 cm verl\u00e4ngert, ohne aber damit die T\u00f6ne der Sprachsext auszul\u00f6schen. Allerdings l\u00f6schten wir dadurch auch den der Viertelwellenl\u00e4nge 14 cm entsprechenden Ton d2 aus ; dieser Ausfall ist aber nur gering, und aufser-dem entspricht diese Anordnung den obigen Verh\u00e4ltnissen mehr, als wenn wir die Verl\u00e4ngerung durch die Einschaltung eines Schlauchst\u00fcckes von 210 cm L\u00e4nge bewirkt h\u00e4tten.\nAufserdem hat aber die Ausschaltung von T\u00f6nen durch Interferenzr\u00f6hren den grofsen Nachteil, dafs ja nicht nur die berechneten Grundt\u00f6ne, sondern auch s\u00e4mtliche ungradzahligen\n1 H. J. Wolfe: Monochord-und Stimmgabeluntersuchungen zur Kl\u00e4rung\nder Beziehungen zwischen Luft- und Knochenleitung bei Normal- und Schwerh\u00f6rigen. Passoivs und Schaefers Beitr\u00e4ge zur Anatomie, Physiologie, Pathologie und Therapie des Ohres, der Nase und des Halses 5, 2 (1912), S. 31.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVII. 199] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 141\nObert\u00f6ne mit ausgel\u00f6scht werden. Es werden also mehr T\u00f6ne als die T\u00f6ne der Sprachsext ausgel\u00f6scht bzw. stark beeintr\u00e4chtigt, in unserem Falle etwa alle T\u00f6ne von f3 an aufw\u00e4rts, so dafs eine Aufhebung des Sprachverst\u00e4ndnisses durch diese Interferenz wegen des Ausfalls in den oberen Teilen der Tonskala noch nicht unbedingt f\u00fcr die BEZOLDsche Lehre beweisend gewesen w\u00e4re. Um so mehr aber mufste es einen Beweis gegen die BEZOLDsche Behauptung bilden, wenn trotz der zu der ausgel\u00f6schten Sext in den oberen Teilen der Tonskala hinzukommenden L\u00fccke das Sprachverst\u00e4ndnis erhalten blieb.\nUm ferner festzustellen, ob die Sext b1\u2014g2 tats\u00e4chlich eine Sonderstellung in dem gesamten Tonsystem einnehme, haben wir noch eine zweite Sext c1\u2014a1 durch Einstellung der R\u00f6hren auf 32\u201419 cm mit je einem cm Abstand ausgeschaltet. Wir w\u00e4hlten gerade diese Sext, weil die durch ihre Ausschaltung gleichzeitig mit ausgel\u00f6schte Obertonreihe erst oberhalb der BEZOLDschen Sext beginnt, w\u00e4hrend sie mit ihrem oberen Teile nicht mehr in die Sprachsext hineinreicht. Von der Wirksamkeit der Interferenzen \u00fcberzeugten wir uns gem\u00e4fs Stumpes 1 Vorschrift dadurch, dafs Schwebungen zweier ein wenig gegeneinander verstimmten Stimmgabeln, die in das kritische Gebiet geh\u00f6rten, vollst\u00e4ndig verschwanden, wenn sie an die beiden entgegengesetzten Schlauchenden gebracht wurden.\nBei allen diesen Interferenzen trat nun keineswegs eine Auf he bung des Verst\u00e4ndnisses sinnvoller Rede ein. Durch die Ausschaltung der Sprachsext wurde allerdings eine wesentliche Herabsetzung der Schallintensit\u00e4t bewirkt, und damit das Verst\u00e4ndnis einigermafsen erschwert. Doch wurde diese Verminderung durch Ausschaltung der tieferen Sext noch betr\u00e4chtlicher, wobei die Sprache sich auch qualitativ ver\u00e4nderte und einen \u201ebl\u00f6kenden\u201c Charakter annahm. Einzelne sinnvolle Worte aufserhalb eines Satzzusammenhanges wurden bei Ausl\u00f6schung der Sprachsext immer, bei Ausl\u00f6schung der tieferen Sext in der Regel noch gut verstanden.\nUm der Vp. die M\u00f6glichkeit zu nehmen, auf Grund der auf-gefafsten Wortelemente das ganze sinnvolle Wort zu erschliefsen (eklektische Kombination, Gutzmann), haben wir dieselben Ver-\n1 C. Stumpf : Beobachtungen \u00fcber Kombinationst\u00f6ne. Diese Beitr\u00e4ge 5\n(1910), S. 31 unten, vgl. S. 21.","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142 Walter Frankfurter mid Rudolf Thiele. [Z. f. S. XL VIL 200J\nsuche mit sinnlosen W\u00f6rtern angestellt, denen gegen\u00fcber sich die Vp. in dem Zustande des geborenen Taubstummen befindet, der die Worte, die er auffassen soll, auch noch nicht kennen gelernt hat. Diese W\u00f6rter waren zweisilbig und nach dem Typus der folgenden Beispiele gebaut: daw\u00fcz, bomip, wijeich, solak, tein\u00e4r, zuk\u00f6l usw. Hier wurden nat\u00fcrlich auch Versuche angestellt , bei denen keine Interferenzr\u00f6hren eingeschaltet waren, damit sich zeige, wie weit das Sprachverst\u00e4ndnis allein durch die lange H\u00f6rleitung erschwert wird.\nAuch hier zeigte sich in zwei orientierenden Versuchsreihen, dafs bei Ausschaltung der Sprachsext ein wesentlicher Teil der Sprachlaute richtig verstanden wurde, dafs aber schliefslich bei jeder Anordnung Fehler vorkamen. Diese Fehler waren bei Ausschaltung der tieferen Sext am zahlreichsten, jedenfalls h\u00e4ufiger als bei Ausl\u00f6schung der Sprachsext ; sie fehlten aber auch keineswegs bei Stand der B\u00f6hren auf 14 cm und selbst bei v\u00f6lliger Ausschaltung der B\u00f6hren aus dem Schalleitungssystem, also bei gr\u00f6fster Schallintensit\u00e4t. Da aber verschiedene Laute verschieden stark beeinflufst zu sein schienen und man hoffen durfte, hier also etwaige spezifische durch die Interferenz bedingte Sch\u00e4digungen einzelner Sprachlaute feststellen zu k\u00f6nnen, so haben wir noch eine neue Versuchsreihe durchgef\u00fchrt.1 Bei dieser Versuchsreihe haben wir einen geh\u00f6rigen Wechsel in den Anordnungen der Interferenzen eintreten lassen, um die bei den ersten beiden Versuchsreihen aufgetretenen \u00dcbungsph\u00e4nomene mit ihrer Beeinflussung des Besultats auszuschalten, durch die die ersten beiden Versuchsreihen f\u00fcr diesen besonderen Zweck quantitativer Bestimmungen ungeeignet wurden. Wir haben bei dieser, wie auch bei den ersten beiden Versuchsreihen, festgestellt, wie oft jeder Buchstabe richtig verstanden wurde und wie oft er mit anderen Buchstaben verwechselt worden ist. Diese Werte wurden in Prozenten in Tabellen dargestellt. Wir haben dabei f\u00fcr die Konsonanten Anlaut, Mittellaut und Auslaut unterschieden, da der Konsonant, je nach seiner Stellung am Anfang oder Ende des Wortes oder zwischen zwei Vokalen, wegen des auf tretenden Gleitlautes seinen Charakter etwas \u00e4ndert. F\u00fcr die Vokale war\n1 Unsere Vpn. waren f\u00fcr die endg\u00fcltigen Versuche Herr Dr. med. Hirschfeld, Herr cand. phil. Lewin und Herr cand. phil. Liebenberg. Alle Vpn. hatten nat\u00fcrlich normales H\u00f6rverm\u00f6gen. Wir sprechen ihnen f\u00fcr ihre M\u00fche auch hier unseren besten Dank aus.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVIL 201] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 143\ngleichfalls eine Trennung nach erster und zweiter Silbe n\u00f6tig, da bei unseren zweisilbigen sinnlosen W\u00f6rtern der Vokal in der ersten Silbe geschlossen, in der zweiten offen ausgesprochen wurde.\nWir werden in der Folge die vier Versuchsanordnungen folgendermafsen bezeichnen :\nAusschaltung aller Interferenzr\u00f6hren: 1. Anordnung;\n15 R\u00f6hren sind auf 14 cm ausgezogen: 2. Anordnung; die Sprachsext b1\u2014g2 ist ausgel\u00f6scht: 3. Anordnung; die Sext c1\u2014a1 ist ausgel\u00f6scht: 4. Anordnung.\nAus der grofsen Zahl der Tabellen teilen wir, um Raum zu ersparen, nur eine f\u00fcr den Anlaut in der dritten Anordnung als Beispiel mit.\nWir haben aus sp\u00e4ter anzugebenden Gr\u00fcnden unsere Betrachtungen im wesentlichen auf die Konsonanten beschr\u00e4nkt. Aus den Tabellen, von denen wir nur die eine mitgeteilt haben (Tabelle 1), geht hervor, dafs die Streuung der Werte bei Ausschaltung der tieferen Sext am betr\u00e4chtlichsten ist und deutlich die bei Ausschaltung der Sprachsext, \u00fcbertrifft. Aber auch bei Einstellung der R\u00f6hren auf 14 cm und selbst bei g\u00e4nzlicher Ausschaltung der Interferenzr\u00f6hren sind Fehler vorgekommen, was sich z. T. aus der langen R\u00f6hrenleitung erkl\u00e4rt. Das richtige Verstehen hat nach den Tabellen in der oben auf gestellten Reihenfolge der vier Anordnungen abgenommen. Wir haben die sich aus den Tabellen ergebenden Werte richtiger Perzeptionen f\u00fcr Anlaut, Mittellaut und Auslaut und dann noch einmal in Durchschnittszahlen f\u00fcr diese drei Stellungen zusammen in den Kurven 1\u20144 dargestellt, in denen sich die ausgezogene Linie auf die erste Anordnung, die gestrichelte auf die zweite, die punktierte auf die dritte und die strich-punktierte auf die vierte Anordnung bezieht.\nIn diesen Kurven ist bemerkenswert, dafs die vier Linien von wenigen Ausnahmen abgesehen, untereinander verlaufen ohne sich zu \u00fcberschneiden. Eine gewisse Parallelit\u00e4t ist sogar auch in dem Sinne vorhanden, dafs einem schon in der ersten ausgezogenen Linie niedrigen Werte auch in den folgenden verh\u00e4ltnism\u00e4fsig niedrige Werte entsprechen. Besonders deutlich ist das f\u00fcr die Kurve 4, die die Durchschnittszahlen wiedergibt und sich also auf zahlreichere Werte als die drei ersten Kurven st\u00fctzt. Aus diesen","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 1.\nVp. Lewin.\t3. Anordnung. Anlaut.\n144 Walter Frankfurther und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 202J\n\tN\t\t\tCO t-H\t\t\t\t\t\t\t\t\t\trH^\t\t\tin oo\" 00\n\t\t\t\t\t\tCO\t\tCO\trH^\trH^\t7\u2014^\t\tc-^\t\to-\t1 \u2014\t\n\t\t\t\to'\t\to\t\tcd\tcd\"\toT\tLH*\"\"\t\tco\"\t\tco\"\too\" i\u00e4\t\n\t\u25a04^\t\t\t\t\t\t\to rH\t\t\t\t\t\t\t55,6\t\t\nI\tGC\t\t\tco^ cd'\t\t\t\t\t\tcd'\t\t\t\tP-\t\tco\"\tD-^ o\"\n\t\t\t\tCO\t\t03\t\t\t\t\t50^\t\t\t\t\t\t\n1\t\t\t\tCO\t\tt> rH\t\t\t05\"\t\tcd'\t\ts\u201c\t\t\t\t\n\ta\t05 cd\tco\"\to rH\t\t05 o'\t\tHfl cd' lO\t\t\t\t\u00bb cd' l>\t\t\t50, 05*' 03\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\tCO\tCD\t\tT-H\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\tcd\u201c\tco\"\t5c\"\tcT CD\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n:0 \u00a9 \u00d6D\tS\t\t\t\t\t\t\t\t\t27,3\t\t05, cd\tco^ co\"\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t05\t\t\t00\t\t50\t\tCO\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t50\"\t\t\t50\t\tco\"\t\tco\"\t\t\t\t\n\tM\t2,9\t\t\t\t\t\t16,7\t\t\t\t05, io\"\t\t\tp-\t\t\n\t\t\to*^\t\trH\t\t00\t\t\to\t\t\tco\t\t\t\t\n\t\t\tco\"\t\tCO\t\tcs\" GO\t\t05\"\tco\"\t\t\tco\"\t\t\tco\"\t\n\t\t05\t\t\tH\t\t\t\t\trH\trH\t05\t\t\tt>\t05,\t\n\t\tcd\t\t\tec''\t\tco\"\t\t05\"\tco'\t[>\"\tcd\t\t\tcd\tcd rH\t\n\tbJD\t05, io\"\tGO \u25a0ciT rH\t\t00 \u00abr\t05, CD\tCO\tCO cd\t\to cd\t50 cd\t\t\tco co\"\t\t\t\n1 |\t\t\t\t60,0\t\t\t\tCO co\"\t\t\t\t\t\t10,7\tt>, cd\t\t00, co\"\n\t\t05\t\t\t\t\t\t\tCO,\t\t50\t05,\tco\t50,\t\tCO\t\n\tw\tio\"\t\u00ae\" l'-\t\tcd rH\tco\"\t\t\t\u00bbcd -t-H\t\tco\" 03\tcd\tco\"\tco\"\t\to\" -rH\t\n\t\t\u00bb\u00e4.\t\tcq.\tiO,\t05\t\to\t\t\tCO\too\t\t\t\tCO\t\n\trO\tCi\tr-\"\tco\"\tc-\" CO\tCD\tCO\tCO\"\t\tcd\tt\u2014i\tr-r t-H\t\t\t\to' rH\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tc\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n|\to f-i ft GC \u00a9 5\u00df\t\t\t\u00ab+H\t\u00f6\u00df\trH\t\tM\t\ts\tH\tft\t\t\u0153\t\t\u00a3\tN","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"j Z. f. S. XLVIL 203] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 145\nKurven geht deutlich hervor, dafs von der ersten bis zur vierten Anordnung fortschreitend eine immer gleichm\u00e4fsig wachsende Sch\u00e4digung aller Konsonanten stattgefunden hat und keineswegs etwa in einer bestimmten Anordnung Sch\u00e4digungen bestimmter\nbdfghj kSmnprstwz\nf 5 h j k\np r s t w z\nI\t-T\" ........... T\u2014 1 I\n/ \\ /\nV\u2014 Kurve 2.Mittellaut.\nKonsonanten aufgetreten sind, die sich bei anderen Anordnungen nicht, wenn auch in anderem Grade, wiedergefunden h\u00e4tten. In der Durchschnittskurve bildet nur L f\u00fcr die dritte und S f\u00fcr die zweite Anordnung eine Ausnahme. Die Abweichung von S kommt insofern nicht in Betracht, als in der ersten und\nStumpf, Beitr\u00e4ge VII.\tIt)","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 204]\nzweiten Anordnung eine Interferenzwirkung nicht in Frage kommt. F\u00fcr L m\u00fcssen wir es dahingestellt sein lassen, ob hier vielleicht durch die Interferenz eine spezifische Ver\u00e4nderung gesetzt worden ist. Die wenigen Ausnahmen, die sich in den anderen Kurven zeigen, erkl\u00e4ren sich wohl aus den verh\u00e4ltnism\u00e4fsig wenig zahlreichen Einzelwerten. Aus der erw\u00e4hnten Parallelit\u00e4t in den Kurven\nm n P\n\\\nKurve 3. Auslauf.\nb chpai.dyr.d f g h j k\np r s t w x z\nKurve 4. Durchschnittswerte.\ngeht hervor, dafs eben einzelne Konsonanten Sch\u00e4digungen ganz besonders ausgesetzt sind. Das gilt z. B. f\u00fcr B, K, W und M\u201e bei denen schon allein durch die lange Schalleitung eine wesenh liehe Beeintr\u00e4chtigung zu bemerken ist, die bei den anderen Am Ordnungen noch entsprechend gr\u00f6fser geworden ist.\nNach Bezold, der sich auf die Untersuchungen Wolfes 1 bezieht,\n1 0. Wolff: Sprache und Ohr. Braunschweig 1871.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XL VIL 205] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 147\nsollte der Ausfall des unteren Teils der Tonskala unterhalb der Sext besonders die Konsonanten M, L und N beeintr\u00e4chtigen. Von einer solchen besonderen Beeintr\u00e4chtigung ist f\u00fcr L und N in der vierten Anordnung nichts zu bemerken und M ist immer noch eben so oft richtig verstanden worden wie H und Ch. Allerdings k\u00f6nnten hier auch noch tiefere T\u00f6ne, als die ausgel\u00f6schten, in Betracht kommen. Dagegen sollten Ausf\u00e4lle im oberen Teil der Skala S und Sch, wahrscheinlich auch K und F betreffen. Der obere Teil der Tonskala war nun wegen Sch\u00e4digung der Obert\u00f6ne stark beeintr\u00e4chtigt. Trotzdem stellt bei der vierten Anordnung, bei der die L\u00fccke im oberen Teile des Tonbereiches am weitesten nach unten reicht, S nach Z den am h\u00e4ufigsten richtig verstandenen Konsonanten dar. Auch bei den anderen Anordnungen ist S relativ gut verstanden worden; nur bei der ersten Anordnung ist das Verst\u00e4ndnis von S, namentlich im Anlaut, auffallend schlecht gewesen, wof\u00fcr wir vorl\u00e4ufig keine Erkl\u00e4rung zu geben verm\u00f6gen. Das Verst\u00e4ndnis von F ist bei der dritten und vierten Anordnung keineswegs besonders beeintr\u00e4chtigt, und K ist in allen Anordnungen verh\u00e4ltnism\u00e4fsig schlecht verstanden worden. Zur Erkl\u00e4rung dieser von Bezold abweichenden Versuchsergebnisse kann nicht etwa die E\u00dfBiNOHAUssche Modifikation der HELMHOLTZschen H\u00f6rtheorie 1 herangezogen werden, auf die sich Bezold f\u00fcr die F\u00e4lle beruft, die bei starker Herabsetzung der H\u00f6rdauer f\u00fcr die T\u00f6ne der Sprachsext, aber gut erhaltenem Geh\u00f6r f\u00fcr die n\u00e4chst tieferen Oktaven, relativ gutes Sprachverst\u00e4ndnis aufwiesen. Nach dieser Theorie soll n\u00e4mlich \u201ejede die Basilarmembran treffende einfache Tonwelle .... nicht nur die direkt auf sie abgestimmten Fasern in Mitschwingung [setzen], sondern bis zu einer gewissen Grenze auch alle diejenigen Fasern, die auf ihre harmonischen Untert\u00f6ne abgestimmt sind\u201c. Es k\u00f6nnten also die tieferen Fasern f\u00fcr die zerst\u00f6rten h\u00f6heren vikariierend eintreten und so einen Ausfall kompensieren. In unseren Versuchen aber werden die den ausgel\u00f6schten T\u00f6nen entsprechenden Schallwellen schon in der Luft durch Interferenz vernichtet und gelangen \u00fcberhaupt nicht zum Ohr, so dafs auch diese tieferen Fasern nicht durch sie erregt werden k\u00f6nnen. Es ist aber m\u00f6glich, dafs vielleicht eine gr\u00f6fsere Schallintensit\u00e4t der Laute F und S die Sch\u00e4digung der Obert\u00f6ne durch die Interferenz nicht ausreichen liefs, um die Perzeption entsprechend herabzusetzen.\n1 Ebbinghaus: Grundz\u00fcge der Psychologie. II. Aufl. (1905) S. 339.\n10*","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle\nAnlaut.\n148 Walter Frankfurther und Rudolf Thiele.\n[Z. f. S. XLVII. 206]\nod\nII \u00b0 1\t\t\t\tCO\tCO^\t\t\n\t\t\t\tco\"\tco\"\t\t\nII N !j\t\t\tco\"co\"d-\"\t\t\t\t\n\t\t\t1\u20141\t\t\t\t\n]\tCO\tTh\t\tIC\u201c rH\tCO\tCO CO D-\t\t\n\u00a3 :\teo\" co\"\t\tCO'th\"\tco\" co\"\tt>\" o\"o\"\t\to\nJ\t\t\t1\u20141\t\t1\u20141 1\u20141\t\t03\n\t\t\t\t\tco\t\t\n\t\t\t\t\tco\"\t\t\n\t\t\teo^\t\tco\t\tCO.\nm :\t\t\tco\"r-\"\t\tco\"\t\tco\"\n'i\t\t\tCO^\t\t03^\t\t\nU |j\t\t\tco\"\t\tC-\"\t\t\n]\t\t\t\t\ttH\t\t\n\t03 CO CS Th\t\tT-t t>-\t\t1\u20141 CO^OS^O*^\t\t\nPh I\tCO CO\"oi CO\"\tco\"\tco\"o co\"\tco\"\tco\" co\" co\" o\"\t\t\nj\t\t\tT\u2014(\t\ttH\t\t\n|\t<M^\t\t\t\tCO\tt-H\t\t\n\tCO\t\t\t\tco\"'\t\t\n1\t03\tTh\tOS\to\t\tCO^\t\t\n\u25a0g s\tco\tcd\tco\tco\"\t\tco\"\t\t\no\t\t\t\t\t\t\t\nrP \u00a9 b\u00df\t\t\t\t\t\t\t\n\tco^\tTh^\tt>\t\tOSCD_\t\tco\n\tco\tco\tco\"\t\tco\" co\"\t\tco\"\n\tOS\t\t\tco^\tco^\t\t\t\n\tof\t\t\tco\"\tco\"\t\t\t\n\tTU\tco^\t\t\u00ab\tr-H\t\t\t00 00\n\u2022r-s\tco\tco\" co co\"\t\tco\"' co\"'\t\to o\tos\" co\"\n1\t\t\t\t\t\to o 1\u20141 1\u20141\t00 co\n\tcs^\tos^\t\tCO tH t-H\tCS^Th^iOO^\t\t\nrP\tofco\"\tco\"\t\tcrToTco o\tco\" co\" i-T cs\"\t\tco'\n\t\t\t\trH\tOS 00 Th CO\t\t\n\t03^ CS OS^\t00\u00ae\u00c4\tt>\trH^l> 00 tK\tOS CO\t\tTh CO\n&J0\teo\"\u00a9io\"eo\tO Th\"co\"\tco\"\toco\"co\"co\"\tco\"co\"\t\tco\"co\"\n\tI\trH\tt\u20141\tr\u20141 i\u20141\t\t00 CO Th co\t\t\t\n\t\t\t00 00\t\tco\t\tcO\n\u00abM\tco\"\t\to co\"o o\" O OS CO Th rH\t\tco\"\t\tco'\n\t\t\t\t\t\t\t\n\tCS^CO CS^Th\tI> Th UO\tTh^\tHOO\tTh CO\t\t\n'\"\u00d6\tO3\"eo\"io\"o\"\tO CO\"o\"tH\"\t\tO O3\"oa\"co\"\tco\"co\"\t\to\n\tt-H\ttH\tOXl>CO rH\t\ttH tH t\u2014(\t\t\t03\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t03^00^10^00^\tThO^\t\tl-H^iO\tCS^rH_\t\tTh^\n\tTh\" cd\" cs\" r-T\tt>\"oo\"\tCO rH\tco\" t>\" O\tco\" t>\"\t\tco\"o\n\tC\"- I> D- tO\tco\ttH\tCO Th\t\t\trH\nI\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\t\n1\tp\tp\t\tp\tp\tp\t\n\tp\tp\tp\tp\t\tp\t\n\tp\tp\tp\tp\tp\tp\t\n\tP\u00dc K C K\t-O K K R\tr\u00d6 R R R\t\u00a9 K R R\tTi R R R\tTi\tR R \u00ce\u00ce\n\tfl\tfl\tf-l\tfH\tm\tu\t\n\to\to\to\to\to\to\t\n\tp\tp\tp\tp\tp\tp\t\n\t<\t\t<1\t<3\t\t<1\t\n\tiH 03 CO Th\trH 03 CO Th\tH 03 CO TU\t1\u20141 03 cd Th\t1\u20141 03 CO ^\trH 03 cd Th\t\nuaqooids !\t-8S\trO\tno\t\u00ab4H\tb\u00df\t1p\t\t\u2014","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVIL 207] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 149\no\tCO\n___\tco\"\nN\nCO\tCO^ \u2019\u201c^O^\tCO tH\tT\u2014i O- ^\n^\tw CO CO VO\tCO os' 10'\tco\"l>\"o\tCOCO CD1\n___\tTH\tt-I\n*1\u00b0\u00b0, n\t\u00d6T\t^\n10 co O co\tco\tcrT^T\nQO\t3,0\nft <h\tH,\tr-^\tco\ti>htH 05\to3\tco\"\t0 o'o'er O 05 SO i-H rH 05^\tt>\tco t> cci co t> rjj 5o 2\t^\t03\tco'\tOs\" iO\"co\"co\"' r-l tji i\u00a35\tGOOOt>*CO CO^\tCO^CO^OC^\tiO^\tHH\trH\trt* co\tocd'i-T co*' co\"oo\" oono\tco \"i\u20141\trH\t00 r>- CO tH\n'S S 0\tO^\t05^\tCO^TO^\t\u00abO\t05\tCO \u2022'cfl CO\tCO\t\u00a9\" CO*l>*\"cc\"\t0 CO*'\tO\tCvT\tcoco 05 C\u2014 03 t\u20141\tT\u2014i\t1\u20141\nrS &J0\tiro^cq^\t03^co^\t\u00abr^coco^o^\tto\tr-1 co 03 eg 05 Q coco *S co'co'co' ccT\tco\"\t03 co\" r-\" 05 CO TjH iO\t,_|\n\tco^*l>cq.\t05 0^> rH ZO\trfy\tjrC CO T\u00fc t-H CM\tCQ\t>X^\n\u2022l\u2014s\t05 -^05^\t0^0^\tCO\tCO 'cH co'05 03\"\t\u00ab503\"\tco\"\tco\"o\" tH ^\t\u00a9^\t'ct^05^\tCOHQO,\tT-^CO^\t05^ CO\t1-1\t03 CO\tCO\t05 \u00bbcs\"\tco'co\"cT\tt>rCO\t03\"co\"\t03\"\tI>\" 1\u2014i\ti\u20141\t1-i\ng 1\tco\u00a9\u201e\t05^\tc^t>^\tco^co^r-^\t03 co co'\t03\"\tco\"03\"\t\u00abs'co co\"\ti> t\u2014j\n\u00ab4H\tCOO COCO\n\t\u00a9n\tco^QO_\tt>\tt>\u201e\u00b00 co^r-i\tr- 05\tco co\"\tio\"oo\"\t03\"\tco\"co\"oo\"o\"\tco\"oq\"o\tco\" tH\t1-1 03 03\t-rH\n42\t00\tcoco\t00 t> co\" co\"\t00\"\tO 03\" co\"\tT*r co\"\tt-i\" co\"\t0\" T\u2014i ^ Tfl\tT\u2014i T\u2014i\ttH tH\trH\n\t1. Anordnung t : 4- 1.\tAnordnung 2. 3. 4. 1.\tAnordnung 2. 3. 4- 1. Anordnung 3 \u00d6.\t\u201e 4. 1.\tAnordnung 2. 3. 4. 1. Anordnung 1:\t: 4-\nU8U00ids\n-aS\t44","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 208]\n\to\t\t\t\t\tCO co\"\t\t\t\n\tN\t\tO tH\t6,7\t3,2\tcqoojq^ cm\" co\" oo\" 05\" 05 00 00 t>\t\t\t\n\t\t22.7 3,4 10.7\t\tr~^ co\"\tru cs^t- aq co\" co\" oo\" >o 05 !>\u25a0 vO CM\t\t\t\tT-H\tCO co\"o co\"\n\t-\t\tT-^COCO^ CO CO lO O 05 00 \\J0\t\tCM co\"\tCO co\" t>\" co\"\t\t\t\n\tm\tCOJZO^ cq^ p-\" co' io o\" L'- 05 I> CD\t\t\t[>\" co\"co\" tH\t10,3\t\t\t\n\tu\t\t\t\t3,2\t\t\t\t\n\ta-\t\t05 O CO Tl< CD co\"05\"co\" H(M(N\t\t\t3,3\t\t\tco co co\"co\"\n\tP\t\t\t\t\t\t\t\t0 rH\nSh O\ta\t\tO co\"\t\u00ab co\"\t03 C0\"\t\t\t\t0 0 r-l <M\nrP <o 'OC\t-\t\t\t\t\t\tce\t\t\n\tM\t\t\tC- CO COCO\t\t\tCD r\u20141 0 42\t\u00a7 -M \u20224-5\t\n\t-\t\t\t\tCO^ \u2014T co\" r\u2014t\t\tci H\ts \u25a0\tM\n\trM\t\tO CO\t3,7\tCDOO^OS 05^ co\" co\" CO 03 tH t\u20141\t\t\t\tco co^ co\"co\"\n\tbC\t\t3,6\t3,3\t\t\t\t\t\u2022^tH_ co co co\" 0 co\"* T-t T\u2014!\n\t\u00abw ;\t\tP- ZD \u00a9\" co T\u20141\t3,7\t\t\u201d^CC5 CO 05 t>\"co\" co\"ce\"\t\t\tco\"\n\t\t\tc\u00fb co coco\tco\"\tCO^t> o\" 05\" 1\u2014I\t\t\t\tHt- co\" co\"o CM\n\t\t\t3,6\tco^ r\u2014!\tcoco^ o\"oa\" tH CM\t\t\t\tCOJ>-^ CO co\"o\"co\"co\" 05 05 lO CM\n\t\tAnordnung\tfcc \u00a3 \u00ef; s 'O \u00ee i l SH o \u00d6\t\tAnordnung y> \u00bb \u00bb\tb\u00df p P >H 0 \u00d6 <1\t\t\tbc p p T3 0 c s f-: O P <\n\t\tth cm cd tj\u00ee T-i cm' .to'\t\t\tTH SQ CO\tCM CO\t\t\tHMCOTfi\nnaxpoids ! -93\t1\t\t\tOD\t4-^\t\u00a3\tN\t\t\trC","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"geh\u00f6rt\n[Z. f. S. XLVIL 209] Exp. Untersuch. z. Bezoldschen Sprachsext. 151\no\tOh CO\tto\"to\"\nN\tto\"\tto\"\n\u00a3\t\u2014^\tco C0_\t03 h t>\t03 to\"\ticToT rH.\n-\tto\" o'\n02\t3,6 3.2 3,0 6.3 3,0\n*\tl>\u00c4 TO^COO\tt> to\" to\" to\u2019co\"\tto\"\to\nA\tTO^\tQO^COj\u2014i\t[>\t03 C- 03 to\"\tof o\" to\"\tto'\tocfoV\" TH\t03 03 hH CO\nfl\tl>J>V\t<0\tIT\u2014^\tT\u20141\t05 TOO\tTO\tTO\"\tCO\"\t05\"\tof rH\trH\ns\tto_\tTO,\too\tTOtHth\t0 to\"\t05\"\tTjf\tto\" to\" of\tto\" tH\trH\n-\t6,1\ni M\tTO\tTO^\trH\tHjH to TO !\tto\"\tto\"\tto\"\tto\" 0\" to\" go\" O t>* TO 03\n-\tTO^TO\tC*\u00bb TO_\t05 to' l>\"\tO O to\" rtf\tof O O 00 TO t-H rH\nrd\"\tTOTO\t^ T-^O-jro\t05^ to\" to\"\tto\"o\" to\"o\"\tof 05 05 TO TO\nbe\tTO h^jTO\t\u00a9_\tTO^ TO^\tO^tH^\tCO I>\t[>\u2022 co\" to\" to\"\tto\"\t0 to\" to 05\"\tto\" 05\"\tto\"to\"\tto\" 1-1\t05 05 t>* TO\n\u00ab4H\tTOW^OOTO^\t0_ to\" \u25a0\u00ab*\" th\" 0\"\tto\"\tto\" 05 05 00 TO\nTO\t100 91.7 70 60.7 6.7 3.1 3.7 6.1 3,3 21,2 3,7\nCO\tD-^COt-^\tCO\tCO\nto\" toT\tto\" oT t-T\tto\" to\tto' to'\nb\u00df\tbJO\tbe\tbJO\tb\u00df\tbe\nd\td\t\tC\td\td\nd\t\t5\t0\td\td\nd\td\td\td\td\tg\nTO K k r\tTO r r r\tK K R\tTO K K R\tTORRE\tTO\nVi\tV\t\tVi\tV\tV\nc\tO\tO\tO\t0\tO\nd\td\td\t\td\td\n<1\t<1\t<1\t<5\t\t<1\n05\nof\n;n9t[ooids | 1\t-o8\t!!\nT-( od TO TU h-I 03 TO\tr-t <N TO ^ tH 03 TO\trH 03 TO\ttH 03 TO\nTo\t\u00ab*-!\t&C\trd\t\u2022!-\u00bb","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"Anordnung\n152 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 2101\no\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nN\t\t9,4\t\t\t\t\t\t\t\n\u00a3\t\tCO co\"\tT-^CO cd'ed'\t\t\t\t\t\t\n4-3\t\t\t\tCO CO\t05 eo\"\t\t\t\t\nCG\t\t\t\t\t\t\t\u00a9 CM~\t\u00a9^ 00 \u00a9'\u00a9 COCO \u00a9 \u00a9 \u00a9 C\u2014 T\u20141\t\nfH\t\tCO co cf? co T\u20141\tCO\tCO co~\t\trH CD T* O crTcd'th' \u00a9 05 \u00a9 \u00a9 rH\t\t\t\nft\t\t\t\tCO cd'\tCO CO o cd\u00a9\"\u00a9 O Ci CG \u00bbft r\u20141\t\t\t\t\ne\t\t18,5 10\tth r-^co OOiOCO tH rH\tCO^JN o cd'ed'\u00a9\" O 05 00 t> tH\t\t\t\u00a9^ cd'\t\t\ngeh\u00f6rt\tS\t\t\u00bbft 00 OCDiOCD OQO!>\u00ae rH\t\u00a9 ed'o eo\" T\u2014i\tC^tH coco CM\t\tCNI\u00a9 COCO\t\t\n\t-\tCO 'Th CO^ o co\" o' cd' 005l>l>\t\t3,3\t\t\t15,3\t\t\n\t\t\u00a9\"\t\t\t\t\t\t\t\n\u2014\t\t\u25a0>#\t\t\t\t\t\t\trH co\"\n.d\t\t\t\tCO cd\"\t3,7 7,6\t\tt>^ t>\"\t\trH cd\"\nb\u00df\t\t\t\teo^ eo\"\t\u00a9 cd'\t\tCM \u00a9 COCO\t\t\u00a9^\u2014^ coco\n\u00abH\t\t\u25bcH CCT\t\t\tco.\t\t\t\t\ntj\t\t\tCO CO~\tco^ cd' cd tH\t\u00bbft CD\t\t\u00a9 CO\tco\"\t\u00a9 rH \u00a9\"co\"\nrO\t\t\t\u00bbft'cd'cd' rH\t\t(M^05^ cd'ed'\t\t\t\t\n\t\tAnordnung \u00bb \u00bb yy\ta r r \u00bb\tAnordnung \u00ab \u00bb ?>\tb\u00df fl ft fl F\u00d6 R R R o fl <1\tb\u00df \u00d6 ft fl \"\u00d6 O fl <\tR R R\tb\u00df fl ft fl 5h O \u00d6 <1\tR R R\n\t\tlH (M CO T*\ti-H <M CO \u00ab\u00abji\tT-I CM cd Tti\ttH (M co\tHNCOrji\t\trH CM CO H\t\nuoqoojds -0\u00a7\t\t-\ta\t\u00d6\tft\t\t5-4\t\tm","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. B. XLVIL 211] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 153\nO\t4,2\t\u00b0 !\tt-T -rjT tjT i\u2014H\nS3\tI> CD^co \u00abo \u00abT o'o 03 05 05 05\t\t\n\t\ts\t\n\u00a3\tlO^CO GO_ ce' coos'os'icT 03 C\u2014 i\u00a33 \"rft\t\t\n\t\tX\t\n\tO\tCO^ CO CO ce\"\u00a9 cm d-\"\tce*' o'ce\" as 03 ne ce\t\t\n\u00e6 i\tce\tco\t-\tmOtMO^\nH 1\t4 3,7\t\t\n\t\t\u00e6\t*o%n\"oo\" tH\nP.\tci\tce\tc\u2014 ed1 <m oc'\tedo\" ce cm\t\t\n\t\t*\tCM 03\"\nP\t3,7\t\t\n\t\tPi i\t-\u00bb3 i\tfH O\tr-H lO oT^dT\n\u25a0s a O fj\ti>^\t^ce ce''\tco t-T co T\u201cl\t\t\n\u00a9 &c\tTd\u00ee O\tgeh il\t4,5\nM\tr-H g NC-\tt*i\t,\u2014i ^ co'd'xco'\tce\"\tcd \u0153\tB\tCM 03\"\n\u2014\tc8 ^ H ce ce\t\t\n\t\t\t\n\tO^T-J^f cdi-Tcd i\u2014i i\u2014I\t\t\n\t\tM\ti-i iO oT-dT\n\u00e0\u00fb \u00ab4H\tD-\t-T+i o ea^ co\tco co -\u00e7jT\t\t\n\t\t\u00abw\t0300^ MO cm\" Tfl\" CM\n\t\t\t\n\t\t+3 O &JC 'S\t\nTJ\tce co\"-^\t\t\n\t\t\u2019S Ph rP \u00fc\tlO^ 03^ O \u00eeo\"tH o\" O C\u00bb -<* tJH rH\nrP\t-ccq^ ce\"\tt>\" \u00a9\" <m\t\t\n\t1.\tAnordnung 2. 3.\t\u201e 4. 1.\tAnordnung 2. 3- 4. 1.\tAnordnung 2. 3- 4.\t\t1.\tAnordnung 2. 3. 4.\njuaqoojds j -8\u00a7\t^\tS3\tUQqooids -0g\t\u00c0 % \u00ab Ph","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [2. f. S. XLVII. 212]\no\t\t\t2,5\t\t2,5\tiO^ o of iO T-I tH\tkO 03\"\t0 T-I\t\u00bb-O^kO of of\ntSJ\t\t\tof of\t\t\t\t\tkO,\tkO of\tof\nM\tiO of\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t5,6\tiO o \u25bcH rH\t\tkO^kO^kO^ 03\" Of of\t03\" t>\" 03\"\t15 12,5\tkO t>\"o O T\u20141 T\u20141\naj\t\t16,7 44,4\tkO^ kO ko of tH tH\t\t\t\t\t2,5\n\t\tCD iO\tkO_kO of of iO\t\t2,5\tkO iO\tkO of kO\tkO of 0 tH\nO . \u20224-3 U O\t\t\tkO \\D) iD Of O T\u20141\t\to \u00a3>\" o tHI T\u20141\tof\tkC^kO^kO 03\" of 03\" 0 T-I\tCO\t\ni-H ffl too\t\t\t1-0\t\t\tF-\" kO T\u20141\tkO_ kO 0 ofo of 1\u20141 T-I T\u20141 T\u20141\tkO kO 0 of l-t.\" 0 as oo co co\na l\t1\t\ttO o rH\t\t2,5\t\tkC^ kO O D-\" UO 00 t> kO 03\tkO\tkO l>OkO O\u2019\" T\u20141 T\u2014\n-\tOiOiQO o co >o CO t\u20141\t\t\t\t\t\t\t\n44\t\t\tkO_ of\trH\tkO O-\">j0O as E\u00bb oo\tkO kO^ of 03\"\tkO^ kO t>\"\tkO ofkO\n\u00ab+-1\t\tr\u2014^ rH rH\tlOiOOO as oo io co\t\t\t\tkO kO of of\t\n\u00d6 b\u00df o 1\t100\tCO co^ CO co\"co\" os oo co\tiO of\t\t\t\t\t\nIs ft \u00fc\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tkO ofio o T-I\t\t03\"\t\tO\tkO^ of of\t\nIt Ij 1\tAnordnung\tR R R\tAnordnung >> yy yy\tb\u00df \u00d6 0 \u00d6 H o \u00d6 H\tR R R\tAnordnung \u00bb \u00bb yy\tb\u00df \u00d6 D S TS R R R fr O S <\tAnordnung\n\tT-i 03 CO H\t\tr-i 03 co\u2019 rji\tT-i 03 co\u2019 H\t\trH 03 CO Tji\tT-i 03' CO Tt'\tT-i 03 CO -rH\naeqDoidsj \u25a0a\u00bb j;\t\tch. gutt.\t\u00abf-f\t\t44\t-\tg\tc","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVII. 213] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 155\n1 0\t\u00a3\tO\tlO\t\u00bb0\t\t\n\t03\t03 iO\t03\t03\"\t\tc-'\nN\t\t\t\t\tlO^O^iO^UO\ttC_ iO\n\t\t\t03\t03\tiO\tco'cq' ocf D-\"\tL'P' iO of U3\n\t\t\t\t\t03 rH\t05 05 00 iO\nM\t\t\toq\t\tiO_ lOiOcPo 05 05 CO CO\tUO\tiO 03\"\tt>'\n\tPOOO *H rH\tiO\tiP\t\t\tlO\n\t\t03\tDp'iO\too\u00abV O O 05 D-\tOq'^OpkO\tOiOl> tH t*H\n\t\t\t\ttH rH\t\t\nCD\tiO o\u00ee\t\tiO^ oq'cP'to vo 05 05 CX) l>*\t\t\t\n\tvO\tiO kC\tLO\t\tlO\t\nfr\t03\tOI>ON O Ci 05 00\t03\"\t\tOf\t\n\t\trH\t\t\t\t\n\tiO\tlQ\t\t10\tlO^\tiP\t\nft f-H :0\t\tOTO'MC' OlOOOrH\t\t03\tcf\tof\tO\nrP 1 \u00a9 &J0\tr-\tO iO\tiO\tO\tuO\t\t\tlO\n\t03 CM t.O tH\ti\u00a35 03\t03\tof\t0\t\t03\" >0\nH\tlO^\t\tO\t\tiC^tO\t0^\nS\tG<r ccf\t\tof\t\tof 03''\toT\n\t\tiO\t\t\t\t\n1 -\t\toTo\t\t\t\t\nfti\tiO iO\t\t\t\t10^\t0^0\t\n\twVoo\t\t\t0\" o''\t03\"\t03\" 03\"\t\n\tt\u201cH 03\t\t\t\t\t\n1\tiT'\t\tlCO_\t\t\t\n\u00abH t\t1\tof\t\t0 of t>'\t\t\t\n\u25a0+3\t1\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n!\tfl\t\t\t\t\t\t\n\u00d6JD j\t\t\t\t\tiO\t\nPi\t\t\t\t\t\t\nO\t\t\t\t\t\t\n\"cS ft\tO\t\t\t\t\t\nrj\t(N\t\t\t\t\t\n3\t\t\t\t\t\t\n\t\u00d4D\tbf)\t\u00d6JD\t\u00f6\u00df\t6C\t\u00f4c\n\tP\t\u00d6\tM\t0\tP\tP\n\tp\t\u00a33\t\tP\tP\tP\n\tP\tG\t\u00a3h\tfl\tP\tP\n!\t13 \u00fc \u00fc '\tH\u00d4 \u00a3 $ -\t~ ^ \u00a3\tP S ^ !\u00ee\tp ; 5 ;\td 5 5 5\n\t\t\trH\t\t\ti-i\n\tO\t0\tO\tO\t0\tO\n\tfl\t\u00d6\t\u00a3\tpj\tP\tP\n\t<!\t<1\t<d\t<1\t<1\t<!\n\ttH 03 CO rf\trH 03 CO HH\trH 03 CO Hfl\tT\u20141 03* cd h\u00a3\trH 03 CO H\tt-H 03 CC h*\nnaqooidg -0\u00a7\tft\t*\t\u00e6\t\tH\tN","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156 Walter Frankfurter unci Rudolf Thiele. [Z. f. S. XLVII. 214]\nEs hat sich also gezeigt, dais durch die verschiedenen Stellungen der Interferenzr\u00f6hren in unseren Versuchsanordnungen keine spezifischen Ausf\u00e4lle erzeugt werden, sondern dafs die einzelnen Konsonanten in etwa gleicher Weise von der ersten zur vierten Anordnung fortschreitend gesch\u00e4digt werden. Es besteht nun die Frage, ob sich in den vorgekommenen Verwechslungen der Konsonanten solche typischen Einfl\u00fcsse-zeigen. Um \u00fcber diese Verwechslungen ein Urteil zu gewinnen, haben wir die in den vorher erw\u00e4hnten Tabellen zu-sammengestellten Werte in den vorstehenden Tabellen 2 bis 4 f\u00fcr die Vp. Lewin noch einmal so geordnet, dafs wir sie in den verschiedenen Anordnungen f\u00fcr den einzelnen Konsonanten untereinandergestellt haben. In den ersten beiden horizontalen Reihen bei jedem Buchstaben zeigen sich also die Sch\u00e4digungen, die lediglich durch Herabsetzung der Schallintensit\u00e4t durch die mehr oder minder lange Schlauchleitung bedingt wurden, w\u00e4hrend die Reihen 3 und 4 die Ergebnisse enthalten,, die durch Ausl\u00f6schung der Sprachsext bzw. der tieferen Sext erzeugt wurden.\nMan sieht, dafs Fehlern, die schon in den beiden oberen Reihen vorkamen, fast immer und h\u00e4ufig in gr\u00f6fserer Zahl Fehler in den beiden unteren Reihen entsprechen, w\u00e4hrend Verwechslungen, die sich nur in der letzten bzw. vorletzten Reihe finden, im allgemeinen durch sehr kleine Zahlenwerte repr\u00e4sentiert werden. Es bestehen also f\u00fcr jeden ungen\u00fcgend perzipierten Konsonanten ganz bestimmte Verwechslungstendenzen, die bei allen vier Anordnungen gleichm\u00e4fsig hervortreten, ohne nat\u00fcrlich auszuschliefsen, dafs zuweilen auch nichttypische Verwechslungen Vorkommen. Auch wenn sich nur in den beiden unteren Horizontalreihen entsprechende (in den Tabellen untereinanderstehende) Verwechslungen in gr\u00f6fserer H\u00e4ufigkeit finden, spricht dies daf\u00fcr, dafs hier keine nur f\u00fcr eine der beiden Anordnungen charakteristische Verwechslung besteht, sondern eine allgemeine Verwechslungstendenz vorliegt. Wir stellen die nach diesen Kriterien ausgew\u00e4hlten Verwechslungen in der folgenden Tabelle 5 zusammen. Besonders schwerwiegend sind nat\u00fcrlich diejenigen Verwechslungen, die bei Anfangs-, Mittel- und Endstellung des Konsonanten gleichm\u00e4fsig vorgekommen sind (s. Tabelle 5).","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVIL 215J Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 157\nTabelle 5.\n^gesprochen\t\tgeh\u00f6rt\tge- sprochen\t1\tgeh\u00f6rt\n\tAnlaut\tdg\tp\t\tAnlaut\tb d g 1 m w\nb\tMittellaut\td g m w\tn i\tMittellaut\tm\n\t\t\t\tAuslaut\tm t\n\tAnlaut\tb g\ts\t\t\t\nd\tMittellaut\tg n\t\tAnlaut\tb d\n\t\t\tp\tMittellaut\tm\n\tAnlaut\tP\t\t\t\n\t\t\t\tAuslaut\tt\nf\tMittellaut\tP\t\t\t\n\tAuslaut\tch p r s t\tr\tAnlaut\t1 w\n\t\t(pal.)\t\t\t\n\tAnlaut\tb d h\t\tAnlaut\tw\nO\tMittellaut\tb d\ts\tMittellaut\td\n\t\t\t\tAuslaut\tf\nh\tAnlaut\tp w\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\tMittellaut\tm n w\t\tAnlaut\tP\n\t\t\tt\tMittellaut\tk p\n3\tAnlaut\ti\t\tAuslaut\tP\n\t\tP t\t\t\t\n\t\t\t\tAnlaut\tb\th\ts\nk\tMittellaut\tg P\tw\t\t\n\t\to Ir\t\tMittellaut\tb g h m\n\tAuslaut\tP t\t\t\t\n\u2014\t\u2014\t\tX\tMittellaut\tk t z\n\tAnlaut\tj n w\t\t\t\n1\tMittellaut\tn r\t\tAnlaut\tf t\n\tAuslaut\tt\tz\tMittellaut\tt\n\t\t\t\tAuslaut\tt\n\tAnlaut\tb h 1 n\tw\t\t\t\nm\tMittellaut\tb\tn\tch. pal.\tAuslaut\tf s\n\tAuslaut\tn p t\t\t\t\n\t\t\tch. gutt.\tAuslaut\ts\nMan sieht ans dieser Tabelle, dafs bei den Verwechslungen in erster Linie die Lautstufe mafsgebend ist und die Artikulationsstelle erst in zweiter Linie in Betracht kommt. Es werden also im allgemeinen besonders leicht verwechselt: die Mediae (b, d, g) untereinander, die Tenues (p, t, k) untereinander, die Spiranten (f, w, s, ch) untereinander, ferner die Liquidae (1, r, m, n) untereinander, und von den Affrikaten (z = ts, x = ks) geht h\u00e4ufig ein Bestandteil verloren.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele.\t[2. f. S. XLVII. 216]\nWeniger leicht werden verwechselt :\ndie Labiales (b, p, f) untereinander, die Dentales (d, t, s) untereinander, die Gutturales (g, k, ch) untereinander.\nDiese Ergebnisse stimmen gut \u00fcberein mit den Feststellungen H. Gutzmanns1, nach denen ebenfalls die Laute \u201e\u00e4hnlichen akustischen Charakters\u201c bei seinen Diktierversuchen mit sinnlosen Silben im Freien, im Zimmer und am Telephon verwechselt wurden, n\u00e4mlich p, t, k, b, d, g, sch, f, s, z, x, ch, m, n g, w, s, j. Allerdings konnten wir eine Bevorzugung der Dentales als Ersatzbuchstaben, wie sie Gutzmann in \u00dcbereinstimmung mit Bourdon gefunden hat, nicht feststellen, fanden vielmehr eher eine Tendenz zum Einsetzen der Labiales.\nAufser diesen in allen vier bzw. in zwei Anordnungen besonders stark hervorgetretenen Verwechslungen kommen, wenn auch selten, solche vor, bei denen sich nur in einer Anordnung ein verh\u00e4ltnism\u00e4fsig hoher Wert findet, w\u00e4hrend bestimmte andere Buchstaben nur verschwindend selten oder gar nicht f\u00fcr den nicht verstandenen Konsonanten eingesetzt worden sind. Zum Teil stimmen diese mit den Verwechslungen \u00fcberein, die bei den gleichen Konsonanten, aber an anderer Stelle des Wortes, als Vorzugs Verwechslungen vorgekommen sind. Bei denen aber, f\u00fcr die das nicht zutrifft, k\u00f6nnte man daran denken, dafs hier vielleicht durch die Interferenz bestimmte Elemente, die bei der Bildung des Konsonanten als Ger\u00e4usch mitwirken, ausgefallen seien und dafs so die Verwechslung mit bestimmten anderen Konsonanten erm\u00f6glicht w\u00e4re. Es w\u00fcrden das also bestimmte, durch die Interferenz erzeugte und f\u00fcr sie typische Verwechslungen darstellen. Bedenkt man aber, dafs diese Verwechslungen fast nur in der vierten Anordnung, also bei st\u00e4rkster Schallabschw\u00e4chung vorgekommen sind, so gen\u00fcgt auch die Erkl\u00e4rung, dafs infolge dieser Intensit\u00e4tsherabsetzung bestimmte Kriterien verloren gingen, die sonst eine Unterscheidung von dem einen Teil der zur Verf\u00fcgung stehenden Konsonanten erm\u00f6glichten, w\u00e4hrend andere, z. B. S, doch immer noch so scharf charakterisiert waren, dafs sie niemals als Ersatz gew\u00e4hlt wurden. Auf diese Weise w\u00fcrde sich also die H\u00e4ufung der Werte an bestimmten, isolierten Stellen\nH. Gutzmann: Untersuchungen \u00fcber die Grenzen der sprachlichen Perzeption. Zeitschr. f. klinische Medizin 60 (1906). S. 238.","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"[Z. f. S. XLVII. 217] Exp. Untersuch, z. Bezoldschen Sprachsext. 159\nauch ohne die Annahme einer typischen Interferenz Wirkung, einer Umformung in einen anderen Konsonanten, erkl\u00e4ren.\nF\u00fcr die Vokale w\u00e4re auf Grund der HELMHOLTz-K\u00d6Nioschen sowie der K\u00d6HLERschen1 Feststellungen zu erwarten gewesen, dafs bei Ausschaltung der Sprachsext das Verst\u00e4ndnis von 0 gesch\u00e4digt w\u00e4re, bzw. 0 wegen der erhalten gebliebenen Obert\u00f6ne mit helleren Vokalen verwechselt werden m\u00fcfste. Auch E und I h\u00e4tten, wegen des Ausfalles der ihnen entsprechenden Eigent\u00f6ne, die zu den ungradzahligen Obert\u00f6nen der durch die Interferenz vernichteten T\u00f6ne geh\u00f6ren, stark beeintr\u00e4chtigt werden m\u00fcssen. In der Tat ist bei Ausschaltung der tieferen Sext I in der ersten und E in der zweiten Silbe sehr schlecht verstanden worden, wobei I haupts\u00e4chlich mit E, E haupts\u00e4chlich mit A verwechselt worden ist.\nAllerdings tritt die Verwechslung von E und I, wie Gutz-mann festgestellt hat, schon beim gew\u00f6hnlichen H\u00f6ren sinnloser Silben auf; und auch bei unserer ersten und zweiten Anordnung ist I nur bei der zweiten Anordnung in der zweiten Silbe jedesmal richtig verstanden worden, w\u00e4hrend sich sonst f\u00fcr I und E verh\u00e4ltnism\u00e4fsig niedrige Werte richtiger Perzeption finden. Keineswegs haben sich die f\u00fcr O zu erwartenden Ausf\u00e4lle, wenigstens bei dieser Vp. (Lewin), ergeben. Bei einer anderen (Hirscheeld) ist bei Ausschaltung der tiefen Sext U niemals richtig verstanden worden und 0 bei Ausschaltung der Sprachsext nur in 30 \u00b0/0 richtig aufgefafst worden. Dies w\u00fcrde mit den oben erw\u00e4hnten Lehren \u00fcbereinstimmen. Wir glauben aber unsere Versuche nach dieser Richtung hin \u00fcberhaupt nicht verwerten zu sollen, da f\u00fcr die Pr\u00fcfung der Vokalh\u00f6hen die auszuschaltenden Tonstrecken anders gew\u00e4hlt werden m\u00fcfsten, als es in unseren besonders auf die Sprachsext gerichteten Versuchen zu geschehen hatte. So m\u00fcfsten z. B., um den Bezirk der nach K\u00f6hler O-\u00e4hnlichen Laute vollst\u00e4ndig auszuschalten, die Ausschaltung etwa von einer Quart unterhalb c2 bis zu einer Quart oberhalb c2 reichen.\nAuff\u00e4llig war noch, dafs besonders das Verst\u00e4ndnis der Umlaute bei allen vier Anordnungen relativ erschwert war, so dafs\n1 W. K\u00f6hler: Akustische Untersuchungen I. Diese Beitr\u00e4ge 4 (1910). S. 134.\nDerselbe: Akustische Untersuchungen II. Diese Beitr\u00e4ge 6 (1911). S. 1.","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160 Walter Frankfurter und Rudolf Thiele. [Z. \u00a3. S. XLVIL 218]\nsich f\u00fcr diese niedrige Zahlen finden. Auch Gutzmann fand bei den erw\u00e4hnten H\u00f6rversuchen, dafs besonders h\u00e4ufig f\u00fcr die Umlaute andere Vokale eingesetzt wurden.\nFassen wir das Hauptergebnis unserer Untersuchung kurz zusammen :\nIst die Perzeption f\u00fcr die Tonstrecke b1\u2014g2 aufgehoben, so ist damit noch keineswegs das Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die menschliche Sprache verloren. Die geringe Erschwerung, die f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis sinnvoller Rede eintritt, wird auch durch einen beliebigen anderen etwa gleichgrofsen Ausfall einer Tonstrecke mittlerer Lage erzeugt und ist also keineswegs f\u00fcr die Strecke b1\u2014g2 typisch. Die Versuche mit sinnlosen W\u00f6rtern haben gezeigt, dafs diese Beeintr\u00e4chtigung des H\u00f6rverm\u00f6gens durch Ausfall der Tonstrecke b1\u2014g2 (mit den entsprechenden ungrad-zahligen Obert\u00f6nen) nur f\u00fcr zwei Sprachlaute (k und palatales ch) so grofs ist, dafs weniger als 50 \u00b0/0 richtiger Auffassungen erzielt werden (s. Kurve 4. Durchschnittswerte). Selbst unter Bedingungen aber, die bei Versuchen mit sinnlosen W\u00f6rtern noch weniger richtige F\u00e4lle ergeben, gen\u00fcgt das noch vorhandene H\u00f6rverm\u00f6gen f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis sinnvoller Rede.\nDie Sexte bl\u2014g2 bzw. das sie perzipierende St\u00fcck der Akustikusausbreitung in der Schnecke spielt also keineswegs, wie Bezold meinte, f\u00fcr das H\u00f6ren eine \u00e4hnlich bedeutungsvolle Rolle, wie die Fovea centralis f\u00fcr das Sehen.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chten wir Herrn Geh. Rat Stumpe unseren ergebensten Dank daf\u00fcr aussprechen, dafs er durch seinen Rat und durch die \u00dcberlassung der Hilfsmittel des Instituts unsere Arbeit weitgehend gef\u00f6rdert hat.","page":160}],"identifier":"lit38503","issued":"1913","language":"de","pages":"134-160","startpages":"134","title":"Experimentelle Untersuchungen zur Bezoldschen Sprachsext","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:33:10.239883+00:00"}