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{"created":"2022-01-31T12:38:38.752563+00:00","id":"lit39474","links":{},"metadata":{"alternative":"Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie","contributors":[{"name":"Guttmann, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie, edited by Karl B\u00fchler, 122. Jena: Verlag von Gustav Fischer","fulltext":[{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nA. Guttmann.\nder Reaktionszeit wurde aufgedeckt auch bei der willk\u00fcrlichen Intention schneller oder langsamer Drehbewegungen (Bramson).\nDie Bedeutung dieser biologischen Orientierung der Reaktionspsychologie f\u00fcr die wissenschaftliche Begr\u00fcndung der Psychotechnik, ebenso wie f\u00fcr die Methodik der Willenspsychologie sei hier nur erw\u00e4hnt.\nDie Ergebnisse der Arbeiten des Vortragenden und seiner Mitarbeiter sind zum Teil und werden noch in Archives N\u00e9erlandaises de Physiologie publiziert.\nZur Lokalisation des Farbensinns.\nVon\nA. Guttmann.\nAuf Grund der Tatsache, da\u00df der Farbenkontrast der sog. anomalen Trichromaten (oder Farbenschwachen) gegen den des Normalen gesteigert ist, wurde der Versuch gemacht, die beiden, einander kontrastiv beeinflussenden Farben nicht zugleich nebeneinander darzubieten, sondern den mittels binokularer Farbendarbietung und stereoskopisch erfolgender Vereinigung der beiden Farbenfelder unter Umgehung der Netzhaut (weiter zentral vom Chiasma) entstehenden Kontrast zu studieren. Messende Parallelversuche zwischen normalen und anomalen Trichromaten ergaben, da\u00df der Farbenkontrast des letzteren dann nicht nur nicht gesteigert war, sondern \u00fcberhaupt nicht in die Erscheinung trat. Dadurch lie\u00df sich beweisen, da\u00df dieser Farbenkontrast in der Netzhaut zustande kommt. Weitere (kompliziertere) Experimente zeigten, da\u00df selbst das Zustandekommen einer Gr\u00fcn-Empfindung beim anomalen Trichromaten an die gleichzeitige Erregung der Netzhaut durch eine den Gr\u00fcn-Kontrast beg\u00fcnstigende Farbe gebunden ist.\nZugeh\u00f6rige Untersuchungen \u00fcber Abweichungen im zeitlichen Ablauf der Nachbilder bei verschiedenen Typen des Farbensinns ergaben gleichfalls einen Beitrag zur Lokalisationsfrage im selben Sinne. Auch in diesen Versuchen zeigte sich, da\u00df die (schon fr\u00fcher von Vortr. gefundene) gr\u00f6\u00dfere Erm\u00fcdbarkeit des Anomalen farbigen Reizen gegen\u00fcber in der Funktion der Netzhaut zu suchen ist. \u2014 Beide Untersuchungsreihen st\u00fctzen die vom Vortr. 1906 zuerst aufgestellte Theorie, da\u00df die Erscheinungen der Farbenschw\u00e4che beim anomalen Trichromaten weder allein auf einem zentralen Defekt, noch ausschlie\u00dflich auf einer Netzhautanomalie beruht. (Beide Arbeiten sind in der Zeitschr. f. Sinnesphysiologie* Band 51, erschienen.)","page":122}],"identifier":"lit39474","issued":"1922","language":"de","pages":"122","startpages":"122","title":"Zur Lokalisation des Farbensinns","type":"Book Section"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:38:38.752569+00:00"}
