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{"created":"2022-01-31T12:27:29.951516+00:00","id":"lit39498","links":{},"metadata":{"alternative":"Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie","contributors":[{"name":"Rupp, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie, edited by Karl B\u00fchler, 172-173. Jena: Verlag von Gustav Fischer","fulltext":[{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nH. Rupp.\nDie aus diesen Untersuchungen sich ergebenden neuen Versuche vergleichen das Pr\u00fcfungsergebnis mit gewissen im Amt anzustellenden, ganz der Praxis entnommenen Probeaufgahen.\nEine etwas ausf\u00fchrlichere Darstellung ist in den \u201eVortr\u00e4gen \u00fcber angewandte Psychologie\u201c Beiheft 29 zur \u201eZeitschrift f\u00fcr angewandte Psychologie\u201c gegeben.\nAus der Psychotechnik des subjektiven\nSchallme\u00dfverfahrensl).\nVon\nH. Hupp.\nEs werden aus dem im Kriege angestellten Versuchen \u00fcber subjektive Schallme\u00dfverfahren die Ergebnisse herausgegriffen, die von allgemeinem oder theoretischem Interesse sind. Sie beziehen sich 1. auf Reaktionen, 2. auf Richtungh\u00f6ren.\n1. Reaktionen.\nDie Bedingungen der Schallme\u00dfreaktionen sind andere als die der \u00fcblichen Reaktionsversuche im Laboratorium. Es war daher Gelegenheit, unsere Erfahrungen zu erweitern.\nBei den Warnpausen (Achtung bis Reiz) von 2\", 2\u20144\", 1\u201412\u201c waren die Reaktionszeiten 11, 18, 23 cs (Hundertstel-Sek). Wurden verschiedene Warnpausen regellos gemischt, so bestand kein Unterschied zwischen den Reaktionszeiten der einzelnen Pausen. Die Pausen zwischen den einzelnen Versuchen 1, 3, 9 min) hatten keinen Einflu\u00df auf die Zeiten, vorausgesetzt, da\u00df das innere Verhalten richtig gew\u00e4hlt war. Ohne Warnung (Achtungruf) waren die Reaktionszeiten l\u00e4nger und unregelm\u00e4\u00dfiger, und es traten viele als zu sp\u00e4t erkannte Reaktionen ein. Das innere Verhalten bei Versuchen mit und ohne Warnung war verschieden. St\u00f6rende einzelne Ger\u00e4usche (Schie\u00dfen) beeinflu\u00dften die Reaktion ohne Warnung, dagegen nicht die mit Warnung. Reaktionen auf Lichtreize ohne Warnung dauerten bei den gegebenen Pausen wesentlich l\u00e4nger als Reaktionen auf Schallreize (40 und 20 cs). Reaktionen auf sehr starke Reize waren kurz, regelm\u00e4\u00dfig, reflex\u00e4hnlich, Reaktionen auf sehr schwache Reize waren sehr\nb Eine etwas ausf\u00fchrlichere Darstellung ist in den \u201eVortr\u00e4gen \u00fcber angewandte Psychologie\u201c Beiheft 29 zur \u201eZeitschrift f\u00fcr angewandte Psychologie\u201c gegeben.","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Aus der Psychotechnik des subjektiven Schallme\u00dfverfahrens.\t173\nlang, unregelm\u00e4\u00dfig und zeigen viele als sp\u00e4t erkannte Reaktionen. Kurze Reize ergaben schnellere Reaktionen als dauernde Reize, namentlich bei Erm\u00fcdung. Verteilung der Nichtreize auf einen gr\u00f6\u00dferen Raum verl\u00e4ngerte die Reaktionszeit. Die Art der Reaktionsbewegung hatte fast keinen Einflu\u00df. Die als sp\u00e4t erkannten Reaktionen dauerten ungef\u00e4hr 10 cs l\u00e4nger. Es war unter gewissen Bedingungen m\u00f6glich die Reaktionszeit zu sch\u00e4tzen, und zwar nach ganz kurzer \u00dcbung auf 1/2\u20143 cs genau! Neben der wahrgenommenen Zeitspanne gibt es eine Reihe anderer Kriterien, um die Schnelligkeit der Reaktion zu beurteilen.\nDie H\u00e4ufigkeitskurve der Reaktionszeit ist asymmetrisch, nach unten schnell abfallend, nach oben lang auslaufend (14\u2014-30 cs). Die Mittel aus mehreren Reaktionen schwanken weniger als die einzelnen Zeiten, ungef\u00e4hr nach dem Gesetz l/]/n. Auch der kleinere von mehreren Werten schwankt weniger als der einzelne Wert, was bei Messungen von praktischer Bedeutung sein kann. Individuelle Unterschiede sind vorhanden, aber durch Schwankungen stark \u00fcberdeckt, so da\u00df viele Versuche und mehrere Versuchstage zu einer sicheren Eeststellung der pers\u00f6nlichen Reaktionszeit n\u00f6tig sind.\n2. Richtungh\u00f6ren.\nEs wurden hinter einem Tuch Schallreize gegeben und bei freiem Ohr (ohne Richtungh\u00f6rer) deren scheinbare Lage bestimmt.\nDie Fehler in horizontaler Richtung sind etwa 3 mal kleiner als die in vertikaler Richtung, bei liegendem Kopf entsprechend umgekehrt; bei zwei Ohren sind sie etwa 2% mal kleiner als bei einem Ohr. Es besteht vorwiegend die Tendenz nach links zu lokalisieren, falls die Lokalisation mit Hilfe einer auf die Wand gezeichneten Skala vorgenommen wird. Das h\u00e4ngt wahrscheinlich mit unserer Tendenz zusammen, eine Skala von links nach rechts zu lesen. Denn wenn ohne Skala, nur mittels eines verstellbaren Zeigers lokalisiert wird, f\u00e4llt die Linkstendenz weg. Ebenso bestand sie nicht f\u00fcr ein M\u00e4dchen, da\u00df nur j\u00fcdisch, also von links nach rechts lesen konnte. Es besteht die Tendenz, bei Vorhandensein einer Skala den Reiz\nnach einem Skalastrich hin zu lokalisieren. Beim Wiederholen des\n\u2022 \u2022\nReizes wird die Lokalisation kaum besser. Fortgesetzte \u00dcbung besserte die Leistungen nicht, au\u00dfer bei einer von 7 Versuchspersonen, die anfangs sehr gro\u00dfe Fehler machte.","page":173}],"identifier":"lit39498","issued":"1922","language":"de","pages":"172-173","startpages":"172","title":"Aus der Psychotechnik des subjektive Schallme\u00dfverfahrens","type":"Book Section"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:29.951522+00:00"}
