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{"created":"2022-01-31T15:57:42.654616+00:00","id":"lit39500","links":{},"metadata":{"alternative":"Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie","contributors":[{"name":"Schumann, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Bericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df f\u00fcr experimentelle Psychologie, edited by Karl B\u00fchler, 176-177. Jena: Verlag von Gustav Fischer","fulltext":[{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nF. Schumann.\nersichtlich. Besondere Zusatzkontakte gestatten die Untersuchung von Zuordnungs- und Wahlreaktionen.\nAuf eine Reihe weiterer Versuchsanordnungen f\u00fcr die Zwecke der praktischen (Berufs-, Sport-, Reklame-) Psychologie wurde kurz hinge wies en 1).\nPraktische Demonstrationen der Apparate fanden unter lebhafter Beteiligung nach Schlu\u00df des Vortrages und am folgenden Tage statt.\nDie Dimensionen des Sehraumes.\nVon\nF. Schumann.\nEs ist ein gro\u00dfer Unterschied vorhanden zwischen dem bildlich r\u00e4umlichen Eindruck, wie er bei der Beachtung der Photographie einer Stra\u00dfe, einer Landschaft usw. au? deutlicher Sehweite eintritt, und dem eigentlich plastischen r\u00e4umlichen Eindruck, der bei der Betrachtung einer wirklichen Stra\u00dfe usw. entsteht. Da\u00df der erstere nicht dreidimensional sein kann, wurde an der Hand von Demonstrationen gezeigt. Dabei hat man doch den Eindruck, da\u00df die Stra\u00dfe usw. sich in die Tiefe erstreckt.\nDer eigentlich plastische r\u00e4umliche Eindruck unterscheidet sich dadurch von dem anderen, da\u00df nur bei ihm \u201eleerer Raum\u201c bzw. \u201eLuft\u201c als r\u00e4umliche Gegebenheit zwischen den Sehdingen zu liegen scheint. Der leere Raum ist am Abend sowohl wie bei Dunst und Nebel durch ein mehr oder weniger dunkles \u201eraumhaftes\u201c Grau und an hellen klaren Tagen durch die vom Vortragenden nachgewiesene \u201eraumhafte Glasempfindung\u201c im Bewu\u00dftsein repr\u00e4sentiert. Eine Dreidimensionalit\u00e4t des Sehraumes wird nur dann anzunehmen sein, wenn wir in derselben Sehrichtung zwei Farben hintereinander haben k\u00f6nnen oder wenn die sog. \u201eraumhaften\u201c Empfindungen eine Dicke haben. Von Helmholtz und Hering wurde die Frage des \u201eHintereinander\u201c in entgegengesetztem Sinne beantwortet. Durch eine Arbeit des Frankfurter Instituts ist dieser Gegensatz aufgekl\u00e4rt und festgestellt, da\u00df unter bestimmten Bedingungen sich ein \u201eHintereinander\u201c zweier Fl\u00e4chen nachweisen l\u00e4\u00dft.\n*) Vgl. dazu: Schulte, \u201eBeiheft z. Zeitschr. f. angew. Psychol. 29;\u201c auch im \u201eBetrieb,\u201c 1921, Heft 4 (mit 16 Abb.). Auskunft \u00fcber die Apparate durch die Psycho-Praxis, Berlin NW 28, Altonaerstr. 12.","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Die psychopathologischen Grandsymptome vom Standpunkt der Tierpsychologie. 177\nAber mit zwei hintereinander befindlichen, fl\u00e4chenhaften (zweidimensionalen) Gebilden ist nur dann eine den ersten beiden Dimensionen gleichartige dritte Dimension gegeben, wenn zwischen den beiden Gebilden \u201eleerer Raum\u201c mit Tiefe bzw. eine den leren Raum im Bewu\u00dftsein rep\u00e4sentierende \u201eraumhafte\u201c Empfindung vorhanden ist, die eine Dicke hat. Es kommt nun zwar bei bestimmten Versuchsbedingungen vor, da\u00df zuverl\u00e4ssige Vpn. aussagen, sie h\u00e4tten gleichzeitig hintereinander eine vordere durchsichtige Fl\u00e4che, dann eine raumhafte Glasempfindung und drittens eine abschlie\u00dfende undurchsichtige Fl\u00e4che. Es mu\u00df aber noch gepr\u00fcft werden, ob die sog. \u201eraumhaften\u201c Empfindungen auch wirklich eine Dicke haben. Diese Frage l\u00e4\u00dft sich zurzeit nicht mit Sicherheit entscheiden.\nDie psychopathologischen Grundsymptome vom Standpunkt der Tierpsychologie.\nVon\nR. Sommer.\nSommer behandelt das Thema auf dem Boden der vergleichenden Biologie. Diese l\u00e4\u00dft sich in vergleichende Morphologie, Physiologie und Psychologie gliedern, wobei in jedem der 3 Teile ein normales und ein pathologisches Gebiet vorhanden ist. Als Beispiel der Betrachtung behandelt S. aus dem normalen morphologischen Teil die Umformung der Extremit\u00e4ten beim Pferd, das in psychologischer Beziehung im letzten Jahrzehnt in sensationeller Weise in den Vordergrund getreten ist. Die Umbildung des mittleren Finger- und Zehen-Strahles zum Huf im Laufe von sehr gro\u00dfen geologischen und pal\u00e4-ontologischen Entwicklungszeiten hat eine einseitige Einstellung auf die Vorw\u00e4rtsbewegung hervorgebracht, die f\u00fcr die Psychophysiologie des Pferdes von gro\u00dfer Wichtigkeit ist. Psychische Reize und Vorg\u00e4nge m\u00fcssen bei dem Pferd vor allem im Hinblick auf diesen motorischen Mechanismus beurteilt werden.\nSodann gibt S. als Beispiel aus der pathologischen Morphologie eine vergleichende Darstellung des Hydrocephalus bei Menschen und Tieren. Es werden hydrocephalische Sch\u00e4del von verschiedenen S\u00e4ugetierarten (Pferd, Rind) demonstriert und mit dem Hydrocephalus beim Menschen verglichen. Die gleiche Krankheit kommt auch bei V\u00f6geln, sogar erblich als pathologisches Rassenmerkmal, vor. Es erhebt sich 1. die Aufgabe, diese St\u00f6rungen vom Standpunkt der ver-\nBericht \u00fcber den VII. Kongre\u00df.\t12","page":177}],"identifier":"lit39500","issued":"1922","language":"de","pages":"176-177","startpages":"176","title":"Die Dimensionen des Sehraumes","type":"Book Section"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:57:42.654621+00:00"}
