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{"created":"2022-01-31T12:55:52.092890+00:00","id":"lit4152","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Lange, Ludwig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 4: 457-470","fulltext":[{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen.\nVon\nLudwig Lange.\nMit 2 Holzschnitten.\nSo bequem in der Handhabung und so zuverl\u00e4ssig in vielen F\u00e4llen das Hipp\u2019sche Chronoskop auch ist, so gibt es doch Untersuchungen, bei denen seine Anwendung von vornherein ausgeschlossen werden muss. Einestheils kann es seiner Natur nach jedesmal nur zur Untersuchung der Zeitfolge h\u00f6chstens z w e i e r in Zusammenhang stehender Vorg\u00e4nge dienen ; sodann aber versagt es auch den Dienst, w\u00e9nn l\u00e4ngere Versuchsreihen \u00fcber den Zeitabstand zwischen zwei Vorg\u00e4ngen anzustellen sind, von denen im einzelnen Fall nicht sicher vorausgewusst werden kann , welches ihre Reihenfolge sein wird. Bei einer festgelegten Versuchsanordnung macht das Chronoskop nur dann brauchbare Zeitangaben, wenn die beiden zu untersuchenden Vorg\u00e4nge in einer bestimmten Reihenfolge stattfinden und ihre Zwischenzeit nicht unter eine gewisse Grenze abnimmt. Wird diese Zeit im einzelnen Falle dennoch kleiner oder kehrt sich die Reihenfolge gar um, so hleibt das Zeigerwerk stehen und l\u00e4sst den Beobachter \u00fcber den (positiven oder negativen) Betrag der verlaufenen Zeit g\u00e4nzlich im Unklaren. Oder falls die Zeiger auch um ein Weniges fortr\u00fccken, so kann doch die abgelesene Zeit leicht mit einem gewissen nicht so einfach zu eli-minirenden Fehler behaftet sein. Endlich liegt es in dem Regulirungs-princip des Chronoskops, dass ein Fehler von 1ff = 0,001sec in jede ein-\n30*","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nLudwig Lange.\nFig. 1.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen. 459\nzelne damit anzustellende Beobachtung eingehen kann ; und wenngleich eine gr\u00f6\u00dfere Genauigkeit meist nicht nothwendig ist, so kann sie doch hier und da fr\u00fcher oder sp\u00e4ter nothwendig werden.\nIn allen F\u00e4llen jedenfalls, wo die Anwendung des Chronoskops nicht gestattet ist, leistet der folgends beschriebene, nach den Angaben des Herrn Professor Wundt von Herrn Carl Krille (Mechaniker in Leipzig) angefertigte Chronograph gute Dienste. Im Princip hat dieser Apparat mit den bekannten Registrir Vorrichtungen der praktischen Physiologie und vor allem mit dem von Wundt1) beschriebenen \u00bbphysiologischen Chronoskop\u00ab manches gemein ; immerhin sind etliche zweckm\u00e4\u00dfige Verbesserungen hinzugekommen, und es d\u00fcrfte insbesondere die Genauigkeit des Apparates eine bisher wohl nicht erreichte sein.\nAuf der in Brusth\u00f6he befindlichen obersten Horizontalplatte HH eines kr\u00e4ftigen Holzgestelles ist ein Uhrwerk U angebracht, welches je nach der Stellung zweier damit verbundener Windfl\u00fcgel LL und der Gr\u00f6\u00dfe des treibenden Gewichtes in mehr oder weniger schnelle Umdrehung versetzt werden kann. Eine wagerechte Achse A dieses R\u00e4derwerkes tr\u00e4gt an ihrem einen (\u00fcber das zugeh\u00f6rige Lager hervorragenden) Ende eine kegelf\u00f6rmige Spitze s, welcher innerhalb der Achsenfortsetzung eine zweite mit Schraube und Gegenmutter scharf verstellbare, mit der Grundplatte fest verbundene Spitze s\u2019 gegen\u00fcber steht. Zwischen beide Spitzen l\u00e4sst sich die Schreibwalze W (L\u00e4nge 320 mm, Umfang 62 0 mm) einsetzen, welche an beiden Enden ihrer Achse mit entsprechenden conischen Vertiefungen versehen ist. Damit die Umdrehung der Radachse A eine Umdrehung der Walze mit sich f\u00fchrt, tr\u00e4gt die erstere einen kurzen senkrechten Querbalken, der an seinen Enden mit zwei L\u00f6chern versehen ist, und die Walzenachse einen ebensolchen Balken, welcher aber an Stelle der L\u00f6cher zwei entsprechende Stifte aufweist. Bei Einsetzung der Walze zwischen die Spitzen s, s' werden diese Stifte in die gegen\u00fcberstehenden L\u00f6cher des Radaehsenquerbalkens eingesenkt und dadurch eine feste Verbindung zwischen Radachse und Walze hergestellt. Es verdient dabei bemerkt zu werden, dass die Spitze s und die ihr entsprechende conische Vertiefung lediglich dem Zwecke dienen, eine genau centrale Einsetzung\n1) Physiologische Psychologie II2, S. 233 ff.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nLudwig Lange.\nder Walze zu erm\u00f6glichen ; die Spitze s' dagegen fungirt als wirkliche Drehspitze f\u00fcr das andere Walzenachsenende und muss vorsichtig so eingestellt werden, dass weder ein Schlottern, noch eine Klemmung stattfindet. Vermittelst der Hehel R und Tkann das Uhrwerk in jedem Augenblick mehr oder weniger schnell arretirt werden.\nDer Schreibapparat des Chronographen besteht aus einer feinarmigen Stimmgabel V, welche m\u00f6glichst genau auf 500 Doppelschwingungen in der Secunde abgestimmt und mit einer feinen Schreibhorste b versehen ist, sowie drei Schreibspitzen p, welche mit den Ankern dreier Hufeisenelektromagnetelf1) inVerbindung stehen. Dieser Schreihapparat hat seine besondere messingene Grundplatte Cr, welche hinsichtlich des Chronographengestells zwiefach beweglich ist. Sie ruht n\u00e4mlich auf einem Schlitten, der in einer auf der h\u00f6lzernen Horizontalplatte angeschraubten F\u00fchrung V gen au parallel zur Walzenachse verschoben werden kann. Auf diesem Schlitten ist aber die Grundplatte des Schreibapparates keineswegs absolut unbeweglich befestigt, sie l\u00e4sst sich vielmehr in einer zweiten auf dem Schlitten selbst angebrachten F\u00fchrung senkrecht zur eigenen Bewegung des Schlittens etwas verschieben ; und in der einen Endlage dieser Verschiebung befindet sich der Schreibapparat in solcher N\u00e4he hei der Schreibwalze, dass sowohl die Schreibborste der Stimmgabel (ein feines Barthaar) als auch die elastischen Schreibspitzen an der beru\u00dften Papierfl\u00e4che der Walze anliegen, w\u00e4hrend in der entgegengesetzten Endlage kein derartiger Contact stattfindet. Nun wird durch elastische Spiralfedern bewirkt, dass stets eine Tendenz zur ersten Endlage vorhanden ist, mit Hilfe einer besonderen noch zu beschreibenden Vorrichtung hingegen l\u00e4sst sich jederzeit auch die zweite (contactlose) Endlage herstellen ; so jedoch, dass ein Fingerdruck an dem Dr\u00fccker d gen\u00fcgt, damit der Schreibapparat von Federkraft getrieben in die Schreiblage zur\u00fcckschnellt. Sofort kann dann durch einen ebenso leicht auszuf\u00fchrenden Fingerzug an dem Hebel h die contactlose Lage des Schreibapparates wieder hergestellt werden.\nAuf der Grundplatte des Schreibapparates ist ferner gegen die Walze hin ein Fortsatz n aufgeschraubt, der auf seiner der letzteren\n1) Die Elektromagnete sind hohl und der L\u00e4nge nach durchschnitten, um ein m\u00f6glichst rasches Verschwinden des Magnetismus bei der Unterbrechung des Stroms zu bewirken.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen. 461\nzugewendeten Seite mit concaven Schraubeng\u00e4ngen versehen ist. Wird der Schreibapparat in die Schreiblage gebracht, so tritt in demselben Augenblicke dieser Mutterfortsatz in Verbindung mit einer seinen G\u00e4ngen entsprechenden, der Walzenachse und Schlittenbewegung parallelliegenden Schraube ohne Ende E. Diese mit dem Uhrwerk zusammenh\u00e4ngende Schraube ohne Ende dreht sich , wenn das Werk in Bewegung ist, gleichzeitig mit der Schreibwalze um. Sie zieht dabei den Schlitten von links nach rechts in solcher Weise fort, dass Borste und Schreibspitzen auf der Walze vier parallel laufende Schraubenlinien aufzeichnen, deren Gangh\u00f6he von der Breite der vier Curven nahezu ausgef\u00fcllt wird. Diese fortschreitende Bewegung des Schlittens h\u00f6rt aber nat\u00fcrlich sofort auf, wenn die contactlose Lage des Schreibapparates hergestellt wird ; denn nun greift auch der erw\u00e4hnte Mutterfortsatz nicht mehr in die Schraube ohne Ende ein. Noch ist zu bemerken, dass der Schlitten in seiner F\u00fchrung auf Rollen l\u00e4uft und dass die geringe Reibung, welche bei dieser Anordnung noch \u00fcbrig bleibt, vollends compensirt wird durch den von links nach rechts gerichteten Zug, welchen ein \u00fcber eine Rolle gelegter und am rechten Ende mit einem Gewichte beschwerter Faden f auf den Schlitten aus\u00fcbt.\nWas die elektromagnetische Bewegung der Schreibspitzen anlangt, so ist dieselbe derma\u00dfen eingerichtet, dass die Anziehung eines jeden Ankers vermittelst Kniehebel\u00fcbertragung eine nach rechts gerichtete Ausweichung der zugeh\u00f6rigen Schreibspitze zur Folge hat, und dass umgekehrt das Zur\u00fcckschnellen des Ankers eine Wiederkehr der Spitze in ihre alte Lage mit sich f\u00fchrt. Dabei bleibt, vorausgesetzt, dass der Schreibapparat in der Schreiblage sich befindet, die Spitze w\u00e4hrend ihrer Bewegung best\u00e4ndig in Contact mit der beru\u00dften Walze. Auf dem abgeschnittenen und aufgerollten Schreibbogen wird also der Moment jeder Ankerbewegung durch eine Abweichung der Spitzencurve von der geraden Linie registrirt werden. Es k\u00f6nnen also auf diese Weise drei Zeitmomente , wie es die Figur zeigt, durch Abz\u00e4hlung an den Stimmgabelschwingungen leicht in Bezug auf ihr gegenseitiges Verh\u00e4ltniss bestimmt werden. Die zeitregistrirende Stimmgabel wird auf elektromagnetischem Wege durch eine gr\u00f6\u00dfere sogenannte Helmhol tz\u2019sche Stimmgabel St angeregt und in Schwingung erhalten. Die letztere ist in bekannter Weise so eingerichtet ,\u2022 dass sie beim Durchgang durch ihre Ruhelage selbstth\u00e4tig einen von der Kette K her-","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nLudwig Lange.\nr\u00fchrenden Strom abwechselnd schlie\u00dft und unterbricht ; in den Kreis dieses Stromes ist ein Hufeisenelektromagnet u eingeschaltet, dessen verstellbare Schraubenpole den Armen der zu erregenden Schreibgabel von au\u00dfen nahe stehen. Wird also die Helmholtz\u2019sche Gabel durch Verstellung der daran angebrachten Laufgewichte in passender Weise abgestimmt, etwa eine Octave tiefer als die Schreibgabel, so erh\u00e4lt diese mit jedem Stromschluss, den die Helmholtz\u2019sche Gabel hervorbringt, einen neuen zu ihrer eigenen Bewegungstendenz passenden Impuls, derma\u00dfen, dass sie ohne Unterbrechung zu t\u00f6nen fortf\u00e4hrt. Es ist hierzu ein hinreichend kr\u00e4ftiger constanter Strom erforderlich (s. u.).\nDa der Schlitten w\u00e4hrend der Begistrirungen sich leicht bewegen muss, so ist f\u00fcr die vier seidenumsponnenen Drahtpaare, welche mit seinen acht Klemmschrauben zu verbinden sind, eine d\u00fcnne nachgiebige Kupferdrahtsorte verwendet worden. Je zwei zusammengeh\u00f6rige Dr\u00e4hte sind gefirnisst und (was in der Figur nicht dargestellt ist) um einander gewunden ; die freien Enden s\u00e4mmtlicher Dr\u00e4hte stehen mit weiteren acht Klemmen (1\u20148) in Verbindung, die im Stativ des Chronographen fest eingeschraubt sind und den Anschluss an alle vom Chronographen selbst unabh\u00e4ngigen Theile der Drahtleitung vermitteln.\nUeber den Mechanismus, welcher uns in den Stand setzt, den Schreibapparat durch zwei leichte Handgriffe bald in Contact mit der Schreibwalze W (und der den Schlitten fortziehenden Schraube ohne Ende JE) zu versetzen, bald wieder davon zu entfernen, bemerke ich noch folgendes. Durch st\u00e4hlerne Spiralfedern, welche auf der Unterseite des Schlittens angebracht sind, wird die Grundplatte G best\u00e4ndig gegen W hingezogen, kann aber in dieser Richtung unter keiner Bedingung weiter fortschreiten, als bis eine mit ihr verbundene verstellbare Regulirschraube gegen einen auf dem Schlitten angeschrauhten Bock anst\u00f6\u00dft. Wird nun ein Excentrik, welches um eine im Schlitten eingesenkte feste Achse drehbar ist, an dem Excentrikhebel h in der Richtung des Uhrzeigers umgedreht, so \u00fcbt es auf die vordere Seite eines in der Grundplatte eingeschnittenen ovalen Loches einen Druck aus und dr\u00e4ngt so die Grundplatte von W zur\u00fcck. In dieser contactlosen Lage wird der Schreibapparat dadurch festgehalten, dass ein Fortsatz des federnden Druckhebels d in eine ihm entsprechende Vertiefung der Grundplatte eindringt? Es gen\u00fcgt jedoch ein leichter Fingerdruck auf das Ende des Dr\u00fcckers d, damit die Arretur gel\u00f6st wird, und die Grund-","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen.\t463\nplatte unter Zur\u00fccksclileuderung des Excentrikhebeis h gegen TV zu-r\u00fcckkehrt. Durch passende Einstellung der Regulirschraube wird Sorge getragen, dass der Mutterfortsatz n sich in der Schreiblage weder zu fest noch zu leicht an die Schraube ohne Ende E anlegt ; da letztere einen nicht unbetr\u00e4chtlichen todten Gang besitzen muss, so ist es in der That f\u00fcr das gute Arbeiten des Apparates von gro\u00dfer Wichtigkeit, dass hier die richtige Mitte gehalten wird. Bei dieser Gelegenheit mag noch bemerkt werden, dass die Schreibgabel sowie die drei: Schreibspitzen noch mit besonderen getrennten Vorrichtungen versehen sind, wodurch sie der Walze gen\u00e4hert und von ihr zur\u00fcckgezogen werden k\u00f6nnen. Bei der Schreibgabel dient hierzu eine feine Schraubenmutter a ; nach der jedesmaligen Einstellung ist der Stiel der Gabel in seiner F\u00fchrung mittelst einer Klemmschraube festzuklemmen, damit kein Schlottern stattfinde.\nZum Betrieb des Chronographen sind vier getrennte galvanische Stromkreise erforderlich ; einer f\u00fcr die Stimmgabeln und die drei anderen f\u00fcr die drei Elektromagneten der Schreibspitzen. F\u00fcr den Stimmgabelstrom dient eine Batterie von 18 constanten Kupferzinkelementen, je sechs Elemente sind hinter einander verbunden und die drei Gruppen sodann neben einander gekoppelt. F\u00fcr jeden Schreibelektromagneten werden zwei neben einander verkoppelte Gruppen je dreier hinter einander verbundener constanter Kupferzinkelemente verwendet. S\u00e4mmtliche Elemente sind nach dem Meidinger\u2019schen System construirt, m. a. W. die Fl\u00fcssigkeiten (Bittersalz- und Kupfervitrioll\u00f6sung) werden einfach durch ihr specifisches Gewicht von einander getrennt. Um das Entstehen von permanentem Magnetismus in den Elektromagnetenkernen zu vermeiden, sind alle vier Stromkreise mit Commutatoren versehen. Dieselben k\u00f6nnen \u2014 ebenso wie die Helmholtz\u2019sehe Stimmgabel und die zu ihr geh\u00f6rige Po hl\u2019sehe Wippe Q \u2014 auf einer in halber H\u00f6he des h\u00f6lzernen Chronographengestells befindlichen Horizontalplatte aufgestellt werden. Die zu den Schreibelektromagneten geh\u00f6rigen Stromwender, welche ja doch stets zu gleicher Zeit bedient werden m\u00fcssen, bestehen einfach in einer dreifachen Pohl\u2019schen Wippe P mit 18 Quecksilbern\u00e4pfen und sechs durch einen Querbalken verbundenen Contactb\u00fcgeln. So gen\u00fcgt ein Handgriff, um alle drei Stromkreise nach der einen oder andern Richtung zu schlie\u00dfen.","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nLudwig Lange.\nUm mit dem Chronographen Versuche anzustellen, \u00fcberspannt man zun\u00e4chst die Schreibwalze mit einem stramm anliegenden Bogen m\u00f6glichst glatten, satinirten Schreibpapieres. Hierbei leisten die an beiden B\u00e4ndern des Cylinders angebrachten Klemmfedern gute Dienste ; ohne sie w\u00fcrde hei den gro\u00dfen Dimensionen der Walze das Aufspannen manche Schwierigkeit bieten. Die Beru\u00dfung erfolgt in bekannter Weise mit einer Terpentin\u00f6lflamme. Die Walze wird in den Achsenlagern eines besonderen Beru\u00dfungsapparates, in welche sie schon zum Aufspannen des Bogens eingesetzt worden, langsam umgedreht und die brennende Lampe stetig darunter vorbeigef\u00fchrt. Das Fixiren des beschriebenen Bogens erfolgt ebenfalls im Beru\u00dfungs-apparat, w\u00e4hrend der Bogen noch auf der Walze sitzt. Unter allm\u00e4hlicher Umdrehung der Walze wird der Bogen durch einen Zerst\u00e4uber mit alkoholischer Mastixl\u00f6sung befeuchtet, dann abgeschnitten und zum Trocknen aufgeh\u00e4ngt.\nWas nun die Handhabung des Chronographen anlangt, so nimmt dieselbe selbst bei betr\u00e4chtlicher Uebung die Aufmerksamkeit des Bedienenden einigerma\u00dfen in Anspruch. Da der Apparat ein ziemlich st\u00f6rendes Ger\u00e4usch verursacht, so wird bei allen im Laboratorium anzustellenden Versuchen die Anordnung festgehalten, dass der Chronograph und wer ihn bedient in einem andern Zimmer stationirt ist, als das Object der psychologischen Untersuchung. Sonach befindet sich das Letztere in einem Baum, dessen lautlose Stille nur hin und wieder durch die zur Verst\u00e4ndigung nothwendigen elektrischen Glockensignale unterbrochen wird1).\nUm zu zeigen, wie bei dieser Anordnung mit dem Chronographen gearbeitet wird, w\u00e4hle ich als Beispiel die folgende Aufgabe. Auf einen momentanen Schalleindruck kann durch mehrere verschiedene Bewegungen zugleich reagirt werden, und es erhebt sich nun die Frage, welches die Zeitfolge zweier solcher in Beaction auf den n\u00e4mlichen Sinneseindruck ausgef\u00fchrten Bewegungen sein werde. In erster Linie wird man also etwa die Bewegungen der rechten und linken Hand in Betracht ziehen, d. h. mit der Specialfrage beginnen : Wie werden die in Beaction auf jenen Schall mit beiden H\u00e4nden ausgef\u00fchrten Oeff-\n1) Bei allen psychometrischen Untersuchungen bietet diese Anordnung Vortheile von nicht zu untersch\u00e4tzender Bedeutung dar. Ich komme bei einer anderen Gelegenheit hierauf zur\u00fcck.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen.\n465\nnungen zweier zuvor geschlossener Telegraphentaster zeitlich gegeneinander verschoben sein, und welchen Einfluss werden verschiedene psychologische Bedingungen auf Richtung und Gr\u00f6\u00dfe dieser Verschiebung aus\u00fcben?\nNachdem beide Taster 2\\, P2 in dem separaten Zimmer aufgestellt sind und ein jeder durch Zuleitungsdr\u00e4hte 3', 4' und 5', 6' in den Stromkreis eines Schreibelektromagneten eingeschaltet ist1), wird folgende Verabredung getroffen. Der Reagent h\u00e4lt w\u00e4hrend jeder Versuchsreihe die beiden Taster best\u00e4ndig so lange geschlossen, bis er vom Chronographenzimmer aus den Schallreiz erh\u00e4lt, auf welchen er reagiren soll. Da es zur Versch\u00e4rfung der Aufmerksamkeit sehr dienlich ist, diesem Schallreiz ein Signal um ungef\u00e4hr eine Secunde vorangehen zu lassen, so verabredet man etwa, dass zwei um eine Secunde getrennte Glockenschl\u00e4ge gegeben werden sollen, und dass auf den zweiten reagirt werden soll, w\u00e4hrend der erste nur so viel als \u00bbAchtung !\u00ab bedeutet. Hiermit sind dem Reagenten alle n\u00f6thigen Instructionen gegeben.\nDer Experimentator seinerseits setzt vor Beginn jeder Versuchsreihe das Uhrwerk des Chronographen in Gang, bringt durch Stromschluss die Schreibgabel zum T\u00f6nen und legt, sobald er einen Versuch machen will, die (f\u00fcr gew\u00f6hnlich eine contactlose Mittellage einnehmende) Wippe P nach irgend einer Seite um (das n\u00e4chste Mal nat\u00fcrlich nach der entgegengesetzten). Da der Reagent im andern Zimmer die Taster T(, T2 geschlossen h\u00e4lt, so werden die Anker der beiden Elektromagnete augenblicklich niedergezogen, und beide Schreibspitzen weichen nach rechts aus. Sofort nach Umlegung des Stromwenders sendet der Experimentator mit einem nahe seiner linken Hand angebrachten Glockendr\u00fccker erst einen und eine Secunde sp\u00e4ter einen zweiten Glockenschlag ins andere Zimmer. Gleichzeitig mit dem zweiten Schlag dr\u00fcckt die rechte Hand den Druckhebel d des Schreibapparates nieder ; der letztere kommt also in die Schreiblage und zwar noch fr\u00fche genug, dass das den Schl\u00fcssel\u00f6ffnungen des Reagenten entsprechende Emporschnellen der Elektromagnetenanker registrirt wird. Sobald der Experimentator das Emporschnellen der Anker wahr-\n1) Von dem erst sp\u00e4ter zu beschreibenden Apparat C (links von T\\ und T2) ab-strahire man zun\u00e4chst und stelle sich vielmehr vor, die Dr\u00e4hte 3' und i\u2019 seien direct mit den Klemmen von T\\, die Dr\u00e4hte 5' und 6' analog mit denen von T2 verbunden.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nLudwig Lange.\nnimmt, zieht er augenblicklich an dem Excentrikhebel h den Schreibapparat in die contactlose Lage zur\u00fcck. Je pr\u00e4ciser diese letztere Bewegung erfolgt, desto mehr Papier wird gespart. Bei einiger Sorgfalt kann man leicht eine vollst\u00e4ndige Reihe von 20 bis 25 Versuchen der genannten Art auf einem Bogen registriren. Der letzte Handgriff, mit welchem der Experimentator jeden Versuch ahschlie\u00dft, ist die Zur\u00fcckf\u00fchrung der Pohl\u2019schen Wippe in ihre Mittellage. Das Arbeiten in zwei getrennten Zimmern macht nat\u00fcrlich die Einf\u00fchrung einiger Glockensignale und entsprechender Telegraphenleitungen nothwendig, wovon hier aber nicht weiter geredet zu werden braucht.\nZur Ablesung der registrirten Versuche k\u00f6nnte man, wie bei \u00e4hnlichen Apparaten \u00fcblich ist, diejenigen beiden Punkte der Schreib-curven aufsuchen, wo die Abbiegung von der Geraden eben beginnt ; die Anzahl der einfachen Stimmgahelschwingungen, welche zwischen beiden Punkten aufgezeichnet sind, g\u00e4be dann an, um wie viel Tau-sendstelsecunden beide Schl\u00fcssel\u00f6ffnungen getrennt waren. Indess steht diesem Verfahren bei genaueren Untersuchungen ein beachtens-werthes Bedenken entgegen. Wenn einer der Reactionsschl\u00fcssel von demReagenten ge\u00f6ffnet wird, so schnellt der zugeh\u00f6rige Anker nicht genau in demselben Momente empor, sondern um eine Zeit t sp\u00e4ter ; denn nur allm\u00e4hlich l\u00e4sst die Anziehungskraft des Elektromagneten soweit nach, dass die Kraft der Ankerfedern \u00fcberwiegt. F\u00fcr den andern Stromkreis wird der Zeit t eine im allgemeinen davon verschiedene Zeit t' entsprechen. Beide Zeiten sind Functionen von den durchgehenden Stromintensit\u00e4ten und von der (durch Schrauben regu-lirharen) Spannung der Ankerfedern. Nun ist klar, dass, wenn man einfach das obige Princip der Ablesung anwenden wollte, nothwendig ein Fehler von der Gr\u00f6\u00dfe t\u2014 t' unterlaufen w\u00fcrde, und es gilt, wofern man genaue Resultate erhalten will, diesen Fehler zu eliminiren und dadurch unsch\u00e4dlich zu machen. Dazu dient ein Nehenapparat, welcher kurz als Controlapparat bezeichnet werden mag.1) In G ist derselbe neben den Tastern 2\\, T2 in schematischem Aufriss, zugleich aufgenommen in die soeben beschriebene Versuchsanordnung, sichtbar.\n1) Dieser nach meinen Angaben von Herrn Mechanikus Krille sehr pr\u00e4cis und elegant ausgef\u00fchrte Apparat kann selbstverst\u00e4ndlich auch zu manchen anderen Zwecken mit gro\u00dfem Vortheil verwendet werden.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen. 467\nUm eine gemeinsame Horizontalachse x sind drei massive Messinghebel w (wie der Aufriss der Figur einen solchen zeigt) unabh\u00e4ngig von einander drehbar. Bei r tr\u00e4gt jeder Hebel eine unten in einen Platinstift auslaufende (oben mit Gegenmutter festzustellende) Messingstellschraube, welche aber von dem Hebel dadurch isolirt ist, dass das mit der zugeh\u00f6rigen Schraubenmutter versehene Metallst\u00fcck durch Elfenbein von ihm getrennt wird. Jeder der drei Platinstifte wird durch die Kraft einer verstellbaren Feder l auf eine unter ihm im (h\u00f6lzernen) Grundbrette eingelassene Platinacontactplatte c niedergedr\u00fcckt. Man hat also hier drei gut von einander isolirte galvanische Hebeicontacte. Die drei Platinacontactplatten stehen durch drei unter dem Grundbrett hinlaufende Kupferdr\u00e4hte mit den Klemmschrauben e in leitender Verbindung, w\u00e4hrend von den Klemmen i Kupferdr\u00e4hte zu den Schraubenmuttern der verschraubbaren Platinacontactstifte hinf\u00fchren. Die Contacthebel werden ferner an ihren den Contacten entgegengesetzten Enden von einem starken U-f\u00f6rmigen Eisenst\u00fccke v! \u00fcberdeckt, welches um eine vertical \u00fcber x befindliche Achse drehbar ist und als {7-Hebel bezeichnet werden mag.\nWird auf diesen {7-Hebel ein nach unten gerichteter Druck ausge\u00fcbt , so dr\u00fcckt er seinerseits die unter ihm liegenden Contacthebel-enden nieder und l\u00f6st also die drei Contacte. Nun l\u00e4sst sich mit H\u00fclfe der Stellschrauben r die Stellung der Platinacontactstifte derma\u00dfen reguliren, dass alle drei Contacte bei genau derselben Lage des {/-Hebels gel\u00f6st werden, oder dass doch die Unterschiede der drei Lagen, in welchen die Contactl\u00f6sungen stattfinden, verschwindend klein sind. L\u00e4sst man jetzt den um y drehbaren Fallhammer m mit seinem Kopfe aus 10 cm H\u00f6he auf den {7-Hebel herabfallen, so hat der Kopf im Moment des Auftreffens \u00fcber ein Meter Endgeschwindigkeit in der Secunde. Da er sehr massiv ist, so theilt er diese Geschwindigkeit kaum verkleinert dem {/-Hebel mit, und es leuchtet ein, dass die L\u00f6sungszeiten der Contacte im vorliegendenFalle schwerlich um mehr als eine Zehntausendstelsecunde differiren k\u00f6nnen. Unmittelbar nach L\u00f6sung der Contacte springt die federnde Nase q (welche an dem Knopf t zur\u00fcckgezogen werden kann) \u00fcber die obere Fl\u00e4che des Hammerkopfes vor und hindert diesen so am Zur\u00fcckprallen. Unsere Figur stellt den Hammer in seiner erhobenen Lage dar; in dieser Lage wird er dadurch erhalten, dass ein gegen den Hammerdrehpunkt hin","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nLudwig Lange.\nfedernder Sperrstift o, welcher durch ein passend hoch gelegenes Loch des Messingbogens B hindurch gesteckt worden, in eine entsprechende Vertiefung des Hammerkopfes eingreift. Man braucht nur rasch an dem Knopf v des Sperrstiftes zu ziehen, damit der Hammer auf den Z7-Hebel hinabf\u00e4llt. Um die Wucht des Aufprallens zu mildern, ist unter den davon betroffenen Contacthebelenden eine Filzplatte z angebracht. Zwei (in der Figur unsichtbare) Spiralfedern dienen au\u00dferdem dazu, um bei erhob\u00e8ner Lage des Hammers das Gewicht des U-Hebels zu compensiren, damit dieser nicht zu stark auf die Cointact-hebel aufdr\u00fcckt und dadurch die Contacte unsicher macht.\nDer vorstehend beschriebene Controlapparat wird nun bei der angegebenen Versuchsanordnung derart angewandt, dass mit Hilfe der Klemmschrauben e und i einer seiner Contacte in den einen, ein zweiter in den anderen Schreibstromkreis eingeschaltet wird ; den dritten zu 7 und 8 geh\u00f6rigen Contact lassen wir ebenso wie den dritten Schreibelektromagneten bei der als Beispiel gebrauchten Versuchsanordnung au\u00dfer Betracht. W\u00e4hrend der psychologischen Versuche bleibt nun der Hammer in seiner erhobenen Lage, die Str\u00f6me gehen also ungehindert durch die Contacte hindurch. Zum Zwecke der Controlversuche dagegen werden beide Telegraphentaster durch Gewichte in ihrer niedergedr\u00fcckten Lage erhalten, so dass sie von den Str\u00f6men passirt werden k\u00f6nnen. Nun l\u00e4sst man den Hammer fallen und regi-strirt auf der Chronographenwalze die erfolgenden Contactl\u00f6sungen. Nach dem, was oben gesagt ist, wird man im allgemeinen eine Zeitdifferenz zwischen beiden Ausbiegungspunkten erhalten, obwohl man sicher wei\u00df, dass die entsprechenden Stromunterbrechungen gleichzeitig stattgefunden haben. Diese \u00abscheinbare\u00ab Zeitdifferenz, berechnet als Mittel aus mehreren Versuchen, h\u00e4tte man offenbar bei den psychologischen Reactionsversuchen nur in Abrechnung zu bringen, um fehlerfreie Resultate zu erhalten.\nDie genaue Bestimmung der Ausbiegungspunkte macht begreiflicherweise Schwierigkeiten, unter denen auch die Pr\u00e4cision der Zeitbestimmungen leidet. Es lag daher der Gedanke nahe, bei Ablesung der beschriebenen Bogen sich nicht auf jene Ausbiegungspunkte, sondern auf die sehr viel sch\u00e4rfer markirten Ecken der Schreibcurven zu beziehen, welche beim Anprallen der Anker gegen ihre oberen Wider-","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen.\n469\nhalte entstehen1). (Vergl. die beigegehene Reproduction, in welcher die erw\u00e4hnte Ecke durch eine auf die untere Wellenlinie gezogene Senkrechte markirt ist.) M\u00f6glicherweise sind die Zwischenzeiten zwischen dem Moment dieses Anpralles und der wirklichen Contactl\u00f6sung f\u00fcr alle F\u00e4lle constant genug ; und Controlversuche muss man ja doch einmal machen. In der That wird diese Vermuthung best\u00e4tigt.\nUm zu zeigen, wie genau Chronograph und Controlapparat zu arbeiten verm\u00f6gen, theile ich zwei Reihen von Controlversuchen mit, die ich eigens zum Zwecke der Pr\u00fcfung beider Apparate angestellt habe. Man kann die Schreibelektromagnete und ebenso die Control-contacte ein f\u00fcr allemal in einfacher Weise numeriren. In der Versuchsreihe A wurde nun der Controlcontact I in den Stromkreis des Elektromagneten 1, der Controlcontact II in den Stromkreis des Elektromagneten 2 eingeschaltet. In der Versuchsreihe B dagegen wurde I mit 2 und II mit 1 verbunden. Sonst waren w\u00e4hrend aller Versuche beider Reihen die Umst\u00e4nde unver\u00e4nderlich dieselben.\nBei Ablesung aller registrirten Versuche wurde die gr\u00f6\u00dfte Genauigkeit erstrebt. In den mitgetheilten Versuchstabellen (f. S.) gibt nun die\tFlS\u2018 2'\nmit d \u00fcberschriebene Spalte an, um wie viel Millimeter im einzelnen\nVersuche die in beiden Curvenecken errichteten Normalen (zur geradlinigen Fortsetzung) von einander abstehen. Die Spalte 10 \u00abr theilt ferner die L\u00e4nge der hei dem betreffenden Versuch zun\u00e4chst liegenden zehn einfachen Stimmgabelschwingungen mit. Der Quotient beider Zahlen bedeutet demnach so viel, als den in oinfachen Stimmgabelschwingungen ausgedr\u00fcckten Zeitabstand der Aufprallmomente ; er ist unter v oder h zu finden, je nachdem die Commutatoren der Schreibelektromagneten bei dem betreffenden Versuche nach vorn oder hinten umgelegt wurden. Endlich ist noch zu bemerken, dass der Anker des Elektromagneten 1 stets eher als derjenige des Elektromagneten 2 aufgeprallt ist.\nF\u00fcr die Versuchsreihe A ergibt sich als \u00bbwahrscheinlicher Fehler des einzelnen Versuchsresultates\u00ab: \u00b10,11, als wahrscheinlicher Fehler\n1) Diese Widerhalte bestehen einfach in streng verstellbaren Schraubenmuttern.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\tLudwig Lange. Ein Chronograph nebst Controlapparat etc.\ndes arithmetischen Mittels\u00ab sogar nur \u00b10,03. Analog folgen f\u00fcr die Versuchsreihe B die Zahlen \u00b10,08 bezw. \u00b10,03. Alle diese Zahlen bedeuten ebenso wie die unter v und h verzeichneten Zahlen der Tabelle einfache Stimmgabelschwingungen, m. a. W. (nahezu genau) Tausendstelsecunden.\nVersuchsreihe A\t\t\t\tVersuchsreihe B\t\t\t\n\u00e2\t10 a\tV\th\t\u00e2\t10 a\tV\th\n(mm) 6,3\t(mm) 25,2\t2,50\t\t6,7\t26,6\t2,52\t\n5,3\t23,1\t\t2,29\t7,3\t29,2\t\t2,50\n6,2\t27,2\t2,28\t\t7,9\t30,6\t2,58\t\n6,7\t30,1\t\t2,23\t7,3\t31,3\t\t2,33\n6,1\t25,0\t2,44\t\t8,2\t32,0\t2,56\t\n8,0\t29,8\t\t2,69\t7,2\t31,7\t\t2,27\n7,2\t32,3\t2,23\t\t7,8\t31,2\t2,50\t\n8,2\t33,5\t\t2,45\t7,4\t31,4\t\t2,36\n7,7\t34,3\t2,24\t\t7,9\t29,7\t2,66\t\n7,7\t34,5\t\t2,23\t7,6\t29,6\t\t2,57\nSumma\t\t11,69\t11,89\tSumma\t\t12,82\t12,03\nSumma\t\t23,58\t\tSumma\t\t24^85\t\n\t\tar. Mittel: 2,36\t\t\t\tar. Mittel: 2,48\t\nMan bemerkt weiterhin, dass die arithmetischen Mittel beider Reihen eine Differenz von nur 0,12 einfachen Schwingungen aufweisen. Diese Thatsache ist nicht* ohne Interesse. Eine einfache Ueberlegung zeigt n\u00e4mlich, dass, wenn (trotz aller bei der Einstellung verwandten Sorgfalt) die L\u00f6sungen der beiden Controlcontacte doch nicht gleichzeitig, sondern um eine Zeit % getrennt stattfinden, dass dann die Resultate der Versuchsreihen A und B theoretisch um 2 % ab weichen m\u00fcssen. Man erkennt also ohne weiteres, dass im vorliegenden Falle die Zeit % unbedingt vernachl\u00e4ssigt werden kann.\nIn Anbetracht der au\u00dferordentlichen Constanz obiger Controlzeiten wird es hei der zum Beispiele gew\u00e4hlten Versuchsanordnung vollst\u00e4ndig gen\u00fcgen, wenn jedesmal am Anfang und am Ende des beru\u00dften Bogens je ein Controlversuch (beide wom\u00f6glich mit entgegengesetzten Commutatorlagen) registrirt wird. In der Mitte werden dann noch sehr wohl 20 bis 25 Reactionsversuche Platz finden.","page":470}],"identifier":"lit4152","issued":"1888","language":"de","pages":"457-470","startpages":"457","title":"Ein Chronograph nebst Controlapparat f\u00fcr sehr genaue Zeitmessungen","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:55:52.092896+00:00"}