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{"created":"2022-01-31T12:25:51.996943+00:00","id":"lit4185","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Martius, G\u00f6tz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 7: 469-486","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge.\nVon\nDr, G\u00f6tz Martius\nin Bonn.\nIn seiner Besprechung1) meiner Arbeit \u00fcber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Kl\u00e4nge2) hat C. Stumpf den Einwurf erhoben, dass eine v\u00f6llige Sicherheit f\u00fcr die l\u00e4ngere Perceptionsdauer der tieferen T\u00f6ne aus dem Grunde nicht durch meine Versuche gew\u00e4hrleistet sei, weil die Intensit\u00e4ten der benutzten T\u00f6ne von Einfluss auf die gefundenen Zeiten sein konnten. H\u00f6here T\u00f6ne, so f\u00fchrt Stumpf aus, besitzen eine besondere Empfindungsst\u00e4rke, und es wird auf st\u00e4rkere Eindr\u00fccke im allgemeinen schneller reagirt. Nach Stumpf w\u00e4re daher ein Schluss auf die l\u00e4ngere Perceptionsdauer der tieferen T\u00f6ne erst dann mit Sicherheit aus solchen Versuchen zu machen, wenn auf die Gleichheit der Intensit\u00e4ten der Kl\u00e4nge, \u00bbsoweit eben St\u00e4rkevergleichung verschiedener T\u00f6ne m\u00f6glich ist\u00ab, richtig Acht gegeben w\u00fcrde. So sehr ich anerkenne, dass die Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse der T\u00f6ne bei Untersuchung ihrer Reactionszeit und daraus zu ziehenden Folgerungen Ber\u00fccksichtigungen verdienen, vermag ich doch nicht der Hereinziehung der gr\u00f6\u00dferen Empfindungsst\u00e4rke3) h\u00f6herer T\u00f6ne in diese Sache einen Werth beizumessen. Wenn man schlie\u00dft, dass hohe T\u00f6ne als\n1)\tZeitschr. f. Psychol, u. Phys. der S. Bd. II, S. 230 ff.\n2)\tPhil. Stud. VI, S. 394 ff.\n3)\tVergl. Stumpf, Tonpsychologie I, S. 365 ff.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nG\u00f6tz Martius.\nsolche st\u00e4rkere Eindr\u00fccke sind und mithin schon ihrer H\u00f6he wegen eine k\u00fcrzere Reactionszeit haben m\u00fcssen, so nimmt man offenbar den Mittelbegriff der St\u00e4rke in doppelter Bedeutung. Das eine Mal hei\u00dfen die Empfindungen stark in Bezug auf andere gleichartige, die schw\u00e4cher sind als sie, das andere Mal hei\u00dfen sie stark in Bezug auf die sie verursachenden \u00e4u\u00dferen Reize. Man kann den in diesem Falle gemeinten Sachverhalt auch so ausdr\u00fccken, dass man sagt, die absolute Reizschwelle liege bei hohen T\u00f6nen niedriger, die Empfindlichkeit sei also hier gr\u00f6\u00dfer als bei tiefen, indem man die Reizschwelle durch die lebendige Kraft des physikalischen Reizvorganges gemessen denkt. F\u00fcr die experimentelle Forschung liegt hier eine weitere dankbare, wenn auch schwierige Aufgabe. Was soll nun aber das Verh\u00e4ltniss der Reizintensit\u00e4t zur Empfindungsintensit\u00e4t uns lehren, wenn wir die Beziehung zwischen der Empfindungsintensit\u00e4t eines Tones und seiner Reactionszeit zu ermitteln suchen? Wenn der Satz, dass starke Tonempfindungen eine k\u00fcrzere Reactionszeit haben als schwache, wirklich allgemein richtig ist, so w\u00fcrde er gelten und in den Versuchen sich best\u00e4tigen, ohne dass der Umstand irgendwie in Betracht k\u00e4me, dass etwa die lebendige Kraft des Reizes eines hohen Tones von gro\u00dfer Empfindungsst\u00e4rke und kurzer Reactionszeit dieselbe Gr\u00f6\u00dfe bes\u00e4\u00dfe, wie die eines tieferen Tones von geringerer Empfindungsst\u00e4rke und entsprechend l\u00e4ngerer Reactionszeit. Die St\u00e4rke einer Empfindung darf nicht mit der St\u00e4rke des erweckenden Reizes vermengt werden; weder der physikalische noch der physiologische Reizvorgang ist irgendwie mit der Empfindung selbst gleich zu setzen. Wir beurtheilen die St\u00e4rke einer Empfindung nicht nach der lebendigen Kraft des Reizes, sondern untersuchen umgekehrt diese im Verh\u00e4ltniss zur Empfindung, und die subjective Empfindung ist \u00fcberall der nat\u00fcrlich gegebene Ausgangspunkt, das eine Mal im Vergleich zum physikalischen Vorgang, das andere Mal in Bezug auf die sich anschlie\u00dfende Reactionsbewegung.\nAuf die St\u00e4rke der Reize war in jenen Versuchen hinreichend R\u00fccksicht genommen. Es wurde eine bequeme mittlere Intensit\u00e4t der T\u00f6ne angewandt. Es h\u00e4tte sich dies, selbst wenn die bewusste Absicht nicht vorhanden gewesen w\u00e4re, bei der gew\u00e4hlten Versuchsanordnung auch von selbst verstanden. Schwache Reize sind dem","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 471\niCeagenten unbequem, und bei sehr starkem Anschl\u00e4ge der Saiten lassen sich die Nebenger\u00e4usche viel schwerer vermeiden, als bei mittlerer und geringer St\u00e4rke, so dass schon aus diesen Gr\u00fcnden eine mittlere St\u00e4rke des Reizes \u00fcberall, wo es sich nur um die Tonh\u00f6he handelt, von selbst gew\u00e4hlt werden wird.\nImmerhin war die Frage eine offene, wie weit die St\u00e4rkeverh\u00e4ltnisse der T\u00f6ne die gewonnenen Resultate etwa beeinflusst haben. Bei Anstellung neuer Versuche \u00fcber diesen Punkt war meine Absicht zun\u00e4chst nur, zur Sicherung der Ergebnisse der fr\u00fcheren Arbeit den Grad des Einflusses der St\u00e4rke der benutzten T\u00f6ne auf die gefundenen Zeiten zu untersuchen. Ich glaubte innerhalb zun\u00e4chst kleinerer Intensit\u00e4tenstrecken zahlenm\u00e4\u00dfig den in den Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnissen liegenden m\u00f6glichen Fehler leicht feststellen zu k\u00f6nnen. Als weitere Aufgabe h\u00e4tte sich dann die allgemeine Bestimmung der Reactionszeiten in Abh\u00e4ngigkeit von den Intensit\u00e4ten der Tonreize angeschlossen.\nDie Versuche wurden im Winterhalbjahr 1890/91 unter Theil-nahme der Herren stud, theol. M\u00fcller und Semmelroth begonnen und im Sommerhalbjahr 1891 mit den Herren stud, philos. Mar be und stud. phil. Boschulte zu Ende gef\u00fchrt. Da im Winter nur wenige Stunden w\u00f6chentlich zur Verf\u00fcgung standen, auch den betheiligten Herren die unumg\u00e4nglich nothwendige Uebung fehlte, gelang es erst im Sommer durch den dankenswerthen Eifer der zweiten Mitarbeiter, von denen der eine bereits an der Arbeit \u00fcber die Perceptionsdauer der T\u00f6ne betheiligt war, zu einem Ergebniss zu kommen.\nDie Versuchseinrichtung blieb die bereits beschriebene (a. a. O. S. 401). Die Controlzeiten wurden nach der ebendort (S. 408) angegebenen Methode gemessen. Durch kleine Verstellungen der die Controlhebel regulirenden beiden Federn gelang es leicht, die Controlzeit stets auf nahezu gleicher H\u00f6he zu halten. Eine Reduction der Zahlen ist dann unn\u00f6thig. Mir scheint dies Verfahren jedem andern, auch dem der Regulirung durch den Rheostaten, wegen seiner Einfachheit und dabei doch gro\u00dfen Sicherheit vorzuziehen. An Stelle des fr\u00fcher zum Anschl\u00e4ge der Saiten dienenden Citherrings wurde zumeist ein Eisenst\u00e4bchen von der Gr\u00f6\u00dfe, Form und St\u00e4rke eines Federhalters benutzt, das unten in eine stumpfe, ganz glatte Spitze","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nG\u00f6tz Martius.\nauslief und an das ein Draht angel\u00f6thet war. Mit diesem gelang es, die Nebenger\u00e4usche, die sich bei starkem Anschl\u00e4ge der Saiten nur allzu leicht einstellen, in zureichender Weise zu vermeiden.\nWas die Abstufung der verschiedenen Intensit\u00e4ten betrifft, so waren wir hierbei auf die rein manuelle Geschicklichkeit angewiesen. Bei einiger Uebung ist es nicht schwer, den Anschlag der Saiten stets in einer bestimmten St\u00e4rke gleichm\u00e4\u00dfig zu erhalten. Fiel ein Ton merkbar aus der Reihe heraus, so bezeichnete der Reagent den Versuch als ung\u00fcltig. Die Ausdr\u00fccke sehr stark, stark, mittelstark, schwach, sehr schwach mussten zur Bezeichnung der Abstufungen gen\u00fcgen. Sehr stark hie\u00df ein Klang, bei dem die Saite an der Grenze ihrer Leistungsf\u00e4higkeit stand, stark und schwach entsprachen etwa dem forte und piano in der Musik, als sehr schwach wurde ein Klang bezeichnet, zu dessen Perception die Aufbietung besonderer Aufmerksamkeit erforderlich war, der also der Schwelle mehr oder weniger nahe lag. Es versteht sich, dass nicht an jedem Tage derselbe \u00abstarke\u00ab oder \u00bbschwache\u00ab Klang die absolut gleiche St\u00e4rke besa\u00df, und dass die St\u00e4rkegrenzen der verschiedenen Kl\u00e4nge durch die Natur, Spannung und L\u00e4nge der schwingenden Saite mitbestimmt war, dass mithin bei verschiedenen Kl\u00e4ngen die genannten Bezeichnungen wieder durchaus verschiedenen physikalischen Verh\u00e4ltnissen entsprachen. Diese in der Versuchseinrichtung liegenden Unvollkommenheiten fallen aber f\u00fcr die psychologische Seite der Sache wenig ins Gewicht.\nDie Ergebnisse der Versuche entsprachen nicht der Erwartung. Es gelang nicht, f\u00fcr den Verfasser als Reagenten einen festen Unterschied der Reactionszeit auf schwache und starke Toneindr\u00fccke zu bestimmen. Wenn auch anfangs in Uebereinstimmung mit der bestehenden Ansicht die Reactionszeit der starken T\u00f6ne niedriger war, als die der schwachen, so verschwand dieser Unterschied doch bei Fortsetzung der Versuche sehr schnell. Wir erhielten beispielsweise am 12. Decbr. 1890 f\u00fcr c \u2014 132 Schwingungen die Zahlen 138,3 (stark, mV \u2014 7,6) und 138,5 (schwach, mV \u2014 6,0) bei einer Controlzeit von 124,6.\nF\u00fcr den unmittelbaren Zweck der Versuche w\u00e4re dies Ergebniss ausreichend gewesen. Wenn der Unterschied zwischen der Reactionszeit starker und schwacher Kl\u00e4nge nach einiger Uebung gleich Null","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 473\nwird, so ist es von vornherein wahrscheinlich, dass bei Anwendung mittlerer St\u00e4rken von Kl\u00e4ngen verschiedener H\u00f6he der Einfluss der Intensit\u00e4t auf die gefundenen Zeiten ebenfalls gleich Null gesetzt werden darf. Voraussetzung dabei ist nur, dass der Reagent, von dem die Zahlen stammen, eine gr\u00fcndliche und systematische Uebung besitzt, eine Voraussetzung, die aber f\u00fcr derartige feinere Untersuchungen eine ganz allgemeing\u00fcltige ist.\nWie ist nun aber dies nicht erwartete Ergebniss zu erkl\u00e4ren und mit den bisherigen Feststellungen auf diesem Gebiet zu vereinen?\nDass im allgemeinen die Reactionszeit mit der St\u00e4rke abnimmt, ist von Wundt, Exner, von Kries und Auerbach, Bergei \u00fcbereinstimmend gefunden worden. Eine Meinungsverschiedenheit besteht nur \u00fcber Nebens\u00e4chliches. Nach Wundt1) nimmt die Reactionszeit bei sehr starken Reizen wieder zu, w\u00e4hrend nach Exner bei solchen Reizen die relativ k\u00fcrzesten Zeiten sich ergeben, eine Differenz, die in einer Verschiedenheit der Versuchsbedingungen ihre volle Erkl\u00e4rung findet. Die Exner\u2019sch en F\u00e4lle sind solche, welche Wundt als extrem muscul\u00e4r bezeichnen w\u00fcrde, bei den Wundt\u2019schen handelt es sich um eine durch die abnorme St\u00e4rke des Reizes veranlasste St\u00f6rung des Vorganges. Nach Wundt ist ferner die Abnahme der Reactionszeit bei zunehmender Reizst\u00e4rke nuT in der N\u00e4he der Schwelle eine bedeutende, w\u00e4hrend sie bei mittleren und h\u00f6heren Reizst\u00e4rken eine nur sehr geringe ist. Auch Berger nimmt die G\u00fcltigkeit des allgemeinen Satzes von der Abnahme der Reactionszeit mit wachsender St\u00e4rke des Eindrucks als feststehend an, obschon gerade er bei Lichteindr\u00fccken in gewissen mittleren Reizzonen eine zeitweise Constanz feststellen konnte. Die Reihe der von ihm f\u00fcr acht der Intensit\u00e4t nach wachsende Lichteindr\u00fccke gefundenen Zahlen ist die folgende: 338, 265, 238, 230, 222, 225, 207, 198.\nWie l\u00e4sst sich also mit dieser durch die allgemeine Ueberein-stimmung gedeckten Ansicht unser obiges Ergebniss in Einklang bringen? Die Vereinbarkeit h\u00e4ngt offenbar von dem Grunde ab, welcher f\u00fcr die Verk\u00fcrzung der Reactionszeit bei Verst\u00e4rkung des Reizes in Anspruch zu nehmen ist.\n1) Vergl. Wundt, Phys. Psychol. IL Aufl. S. 242. III. Aufl. S. 286.\nWundt, Philos. Studien. VII.\t31","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nG\u00f6tz Martius.\nDie Vorg\u00e4nge, welche bei der Reactionszeit in Betracht kommen, sind ihrer Art nach, abgesehen von den physikalischen Reizvorg\u00e4ngen, periphere, Leitungsvorg\u00e4nge und centrale. Die centralen sind theils solche, welche der Entstehung des bewussten Vprganges vorhergehen oder (bei Ausl\u00f6sung der Bewegung) nachfolgen, theils solche, welche die Bewusstseinserscheinung begleiten. Vom physiologischen Standpunkt aus lassen sich diese beiden Seiten des centralen Vorganges nicht trennen, da es uns nicht bekannt ist, ob eine Verschiedenheit derselben ihrer physiologischen Natur nach vorhanden ist. Dem Physiologen stellt sich jeder centrale Vorgang, so verschieden auch seine Leistung ist, allgemein als Erregungsvorgang dar; f\u00fcr ihn steht der Gehirnreflex mit der centralen Erregung in dem Gehirn des schaffenden K\u00fcnstlers, des sinnenden Denkers, des handelnden Praktikers auf einer Stufe. Der Psychologe darf jene Unterscheidung aber nicht vers\u00e4umen; er ist im Stande, die der \u00e4u\u00dfern Betrachtung als gleichartig gegebene Erregungsreihe in die verschiedenartigsten Theile ihrer in dem Bewusstsein sich darstellenden Natur nach zu zerlegen. Beide Gesichtspunkte d\u00fcrfen dann nicht vermengt werden; auch die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse bleiben der gleichen Unterscheidung unterworfen. Es l\u00e4sst sich daher der ganze Reactionsvorgang, so sicher er sich in einer bestimmten Zeitstrecke abspielt, doch der Zeit nach nicht derart in zwei Theile theilen, dass der eine f\u00fcr die physiologischen, der andere f\u00fcr die bewussten Theilvorg\u00e4nge in Anspruch zu nehmen w\u00e4re. Dieselbe eine Zeit ist nach dem doppelten Gesichtspunkt des \u00e4u\u00dfern (physiologischen) und inneren (psychischen) Geschehens zu betrachten. Die hergebrachte Eintheilung der Reactionszeit in f\u00fcnf Theile, von denen der erste und letzte (Leitung ins Gehirn, Erregung des motorischen Systems) rein physiologischer, der zweite, dritte und vierte (Perception, Apperception, Willensact) psychischer und mithin zugleich psychophysischer Natur sind, ist daher nur mit der Einschr\u00e4nkung haltbar, dass es sich hier um willk\u00fcrliche Ausschnitte nach dem doppelten Gesichtspunkte handelt.\nDas Bewusstsein und die Bewusstseinsvorg\u00e4nge sind ebenso continuirlich, wie die physiologischen Vorg\u00e4nge im Centralsystem. Der Reactionsact ist stets ein vorbereiteter. Zahlreiche Associationen liegen f\u00fcr die richtige Ausf\u00fchrung der Bewegung, wie sie den","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 475\nVersuchsvorschriften entspricht, bereit und sind lebendig, ehe \u00fcberhaupt der \u00e4u\u00dfere Reiz entsteht; sie sind von unbezweifelbarer Wesentlichkeit f\u00fcr die Reaction selbst. Es w\u00e4re mithin unrichtig, die Apperceptions- und Willenszeit als Acte, die sich gesondert an die physiologischen Zeiten der Leitung anschl\u00f6ssen, aufzufassen; es ist nur m\u00f6glich, bestimmte Momente der bewussten Theilvorg\u00e4nge, so den Moment der Apperception, und ihre Dauer aus dem gesammten continuirlichen bewussten Geschehen herauszul\u00f6sen. Eine nahe hiermit in Beziehung stehende falsche, nicht blo\u00df Ausdrucks-, sondern Vorstellungsweise ist es auch, zu sagen, ein Reiz gelange an die Seele und es entst\u00e4nde nun aus seelischen Beziehungen die besondere Art des Bewusstseinsvorganges. Reize sind \u00e4u\u00dfere oder innere, rein k\u00f6rperliche Vorg\u00e4nge, die in ihrem gesammten Verlauf den allgemeinen Bedingungen des k\u00f6rperlichen Geschehens unterstehen und nur in der Abstraction aus der mechanischen Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit der k\u00f6rperlichen Welt ausgesehieden werden k\u00f6nnen. F\u00fcr die alte Substanztheorie hat die Auffassung einen Sinn, dass der k\u00f6rperliche Reiz in bestimmter Zeit die Seelensubstanz trifft, in welcher dann zeitlich anschlie\u00dfend die Bewusstseinsvorg\u00e4nge sich entwickeln k\u00f6nnen. Den Resten dieser Auffassungsweise begegnet* man aber auch an Stellen, wo die Substanztheorie selbst l\u00e4ngst aufgegeben ist.\nHalten wir die unmissverst\u00e4ndliche Eintheilung des Reactions-vorganges in die Theile der peripheren Erregung, der Leitung und der centralen Erregung fest, so k\u00f6nnen nun offenbar die Gr\u00fcnde f\u00fcr die Verl\u00e4ngerung der Zeit bei schwachen Eindr\u00fccken in jeder der drei Arten von Theilvorg\u00e4ngen gesucht werden. Der schwache Schalleindruck k\u00f6nnte das Corti\u2019sche Organ langsamer zur n\u00f6thigen Erregung bringen, es k\u00f6nnte bei Kl\u00e4ngen die Anzahl der zur Empfindungserregung nothwendigen Schwingungen mit der Schw\u00e4che der Reize wachsen. Der Leitungsprocess der Nerven k\u00f6nnte bei schwachen Reizen sich verlangsamen, oder die Gr\u00fcnde k\u00f6nnten in den centralen Vorg\u00e4ngen liegen. Und auch hier k\u00f6nnte der Zeitverlust der schwachen Reize zeitlich vor der Entstehung ihrer Perception in der langsameren Erregung der Centralsubstanz begr\u00fcndet sein, oder er k\u00f6nnte m die Zeit der eigentlichen Bewusstseinsvorg\u00e4nge zwischen Perception und Bewegung fallen.\n31\u00bb","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\n6\u00f4tz Martius.\nExner spricht keine bestimmte Ansicht \u00fcber den Grund der Erscheinung aus, von Kries und Auerbach (a. a. O. S. 317 ff.) stellen sich vor (allerdings handelt es sich bei ihnen wesentlich um die \u00fcnterscheidungszeiten), dass die Empfindung zu ihrem Anwachsen von Null bis zu einem gewissen St\u00e4rkegrade Zeit brauche. Die Unterscheidungszeit des schw\u00e4cheren Reizes sei dann darum eine gr\u00f6\u00dfere, weil der unterscheidende Reagent bei der schw\u00e4cheren Empfindung, die als Stadium auch in der entstehenden st\u00e4rkeren vorhanden ist, ab warten muss, ob dieselbe nicht noch zur st\u00e4rkeren anwachsen wird. Auf die einfache Reationszeit w\u00fcrde diese Erkl\u00e4rung nur in sehr gezwungener Weise \u00fcbertragen werden k\u00f6nnen. Sie beruht auf einer falschen Auffassung der Empfindungsst\u00e4rken, die unter dem Einfluss der Fechner\u2019schen Er\u00f6rterungen entstanden ist und heute wohl einer Widerlegung nicht mehr bedarf.\nBerger (a. a. O. S. 78) nimmt eine allgemeine Verlangsamung der physiologischen und psychophysischen Vorg\u00e4nge bei schw\u00e4cheren Reizen an. Bei Lichteindr\u00fccken, auf welche er exemplificirt, tritt nach ihm eine Verl\u00e4ngerung der Zeit ein, die n\u00f6thig ist, damit der zur Entstehung eines Lichteindrucks n\u00f6thige Grad der Erregung der Netzhaut zu Stande kommt, sowie derjenigen Zeit, welche den n\u00f6thigen Grad der Erregung des Sehcentrums bedingt. \u00bbDie Verl\u00e4ngerung w\u00fcrde also einerseits den physiologischen Act 1 (Leitung vom Sinnesorgan zum Gehirn) treffen, andererseits die Acte 2, 3 (Eintritt in Blickfeld und Blickpunkt des Bewusstseins) und vielleicht auch noch die Ausl\u00f6sung des Willensimpulses, w\u00e4hrend Act 5 (Leitung der motorischen Erregung in die Muskeln und Anwachsen der Energie in denselben) voraussichtlich constant bleibt\u00ab. Gr\u00fcnde f\u00fcr diese Ansicht sind nicht hinzugef\u00fcgt.\nWundt hatte in der 2. Auflage seiner physiologischen Psychologie den Grund der Erscheinung zum kleineren Theil in den rein physiologischen Vorg\u00e4ngen gesucht, zum gr\u00f6\u00dferen Theil aber auf Rechnung der psychophysischen Zeitr\u00e4ume gesetzt. \u00bbWie diese sich wieder in die auf sie fallende Zeit theilen, l\u00e4sst sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Doch machen es verschiedene Betrachtungen wahrscheinlich, dass namentlich bei st\u00e4rkeren Reizen die Apperceptions- und die \u00e4u\u00dfere Willenszeit zusammenfallen\u00ab1). Es w\u00fcrden also, um den\n1) Phys. Psychol. 2. Aufl. Bd. Il, S. 225.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Rcactionszeit der Kl\u00e4nge. 477\nseitdem geschaffenen Kunstausdruck zu gebrauchen, hei starken Reizen die Reactionen mehr muscular werden.\nIn Uebereinstimmung hiermit f\u00fchrt Wundt in der 3. Auflage1) folgendes aus: \u00bbHiernach ist es wahrscheinlich, dass hei jeder der beiden Reactionsformen mit zunehmender St\u00e4rke des Eindrucks die Reactionszeit abnimmt, dass aber diese Abnahme so lange eine geringe ist, als man innerhalb einer und derselben Reactionsform verbleibt, wogegen sie betr\u00e4chtliche Werthe annimmt, sobald mit dem Uebergang von schwachen zu starken Reizen zugleich ein Uebergang von vollst\u00e4ndigen zu verk\u00fcrzten Reactionsformen stattfindet. Nat\u00fcrlich sind aber die so gewonnenen Zeiten eigentlich .nicht mehr mit einander vergleichbar und nur die Neigung, einen solchen Wechsel der Reactionsweise eintreten zu lassen, besitzt ein gewisses psychologisches Interesse. Hiervon abgesehen d\u00fcrften sich die bei constant erhaltener Reactionsweise noch zur\u00fcckbleibenden Unterschiede vollst\u00e4ndig aus der Zunahme der Leitungsgeschwindigkeit erkl\u00e4ren, welche mit wachsender Erregungsst\u00e4rke in der peripherischen sowohl wie in der centralen Nervensubstanz eintritt\u00ab. Wundt nimmt also an, dass die Abnahme der Reactionszeit mit Zunahme der Intensit\u00e4t des Eindrucks eine sehr geringe und aus den physiologischen Leitungsvorg\u00e4ngen erkl\u00e4rbar ist, sobald die Reactionsart dieselbe bleibt, dass, wo gr\u00f6\u00dfere Unterschiede sich zeigen, sie auf Rechnung der Neigung bei schwachen Eindr\u00fccken sensoriell zu Teagiren gesetzt werden m\u00fcssen. Wundt schlie\u00dft dies aus dem gesammten Versuchsmaterial, das ihm vorlag, das aber nicht mit bewusster R\u00fccksicht auf die Unterscheidung der muscul\u00e4ren und sensoriellen Richtung der Aufmerksamkeit gewonnen war. Es ist keine Frage, dass das Material ihn zu seinen Annahmen vollkommen berechtigte und in ihnen die n\u00f6thige Erkl\u00e4rung finden konnte. Erst die weitere experimentelle Pr\u00fcfung konnte die Entscheidung bringen, ob einerseits der allgemeine Satz von der Abnahme der Reactionszeit mit wachsender Reizst\u00e4rke \u00fcberhaupt noch aufrechtzuhalten sei, und ob andererseits die Neigung zum Wechsel der Reactionsart gen\u00fcgt, die bis dahin als vorhanden gefundenen Zeitdifferenzen zu erkl\u00e4ren. Die sogleich mitzutheilenden Versuche wurden nicht genau im Anschluss an diese\n1) Phys. Psychol. 3. Aufl. Bd. II, S. 286.","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nG\u00f6tz Martins.\ndurch die Er\u00f6rterungen Wundt\u2019s sich aufdr\u00e4ngende Fragestellung unternommen. Sie waren die Folge der mitgetheilten Erfahrung, dass f\u00fcr den Verfasser als Reagenten der Unterschied der Reactions-zeit auf starke und schwache Eindr\u00fccke zum Verschwinden kam. Es fragte sich zun\u00e4chst, ob dies eine singul\u00e4re oder allgemeine Erscheinung sei. Zugleich war so viel von vornherein sicher, dass der Grund der Reactionszeitunterschiede bei verschieden starken Eindr\u00fccken unter allen Umst\u00e4nden in den centralen Vorg\u00e4ngen, und zwar in den eigentlich psychophysischen Theilen, gesucht werden \u25a0muss, falls der Unterschied ein schwankender und durch Uebung oder eine besondere Art der Reactionsweise zu beseitigender ist.\nEs ist mir nun in der That bei den weiteren in diesem Sommersemester gemachten Versuchen gelungen, f\u00fcr ziemlich erhebliche Reizdifferenzen den Zeitunterschied der Reaction zum g\u00e4nzlichen Verschwinden zu bringen. Ich theile zun\u00e4chst die Zahlen mit. Reagent G. M. ist Verfasser, Mb. bezeichnet Herrn Mar be.\nTabelle I. 1) c.\nI\tRz\tmV\tn\tR\tcz\tmV\tD\nStark\t138,3\t7,6\t18\tG.M.\t124,6\t3,1\t12. XII. 90\nSchwach\t138,5\t6,0\t11\tG.M.\t124,6\t3,1\t12. XII. 90\n\t\t\t2)\tc .\t\t\t\nI\tRz\tmV\tn\tR\tc.\tm V\tD\nStark\t121,1\t5,2\t13\tMb.\t124,2\t0,72\t14. VI.\nSchwach\t123,0\t4,5\t12\tMb.\t124,2\t0,72\t14. VI.\n\t\t\t3)\tc\".\t\t\t\nI\tRz\tmV\tn\tR\tcz\tm V\tD\nStark\t125,1\t8,8\t15\tG.M.\t124,3\t0,7\t23. VI.\nSchwach\t125,1\t8,6\t17\tG.M.\t124,3\t0,7\t23. VI.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 479\n4) c\"\\\nI\t-B*\tmV\tn\tR\tcz\tmV\tD\nStark\t110,0\t8,5\t18\tMb.\t123,8\t0,3\t17. VI.\nSchwach\t111,7\t7,7\t12\tMb.\t123,8\t0,3\t17. VI.\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\u00b0)\tc\t\t\t\nI\tR*\tmV\tn\tR\tCs\tmV\tD\nStark\t120,5\t7,8\th\tG.M.\t124,3\t0,7\t23. VI.\nSchwach\t117,8\t7,4\t17\tG.M.\t124,3\t0,7\t23. VI.\nStark\t106,9\t8,3\t18\tMb.\t123,8\t0,3\t17. VI.\nSchwach\t106,6\t6,8\t16\tMb.\t123,8\t0,3\t17. VI.\n6) Ger\u00e4usch.\nI\tJRZ\tmV\t\tR\tcz\tmV\tD\nStark\t122,4\t5,1\t20\tG.M.\t125,0\t0,4\t21. VI.\nSchwach\t116,9\t6,5\t13\tG.M.\t125,0\t0,4\t21. VI.\nStark\t119,5\t9,3\t20\tMb.\t125,0\t0,4\t21. VI.\nSchwach\t117,5\t6,9\t14\tMb.\t125,0\t0,4\t21. VI.\nEine Zusammenstellung der Einzelergehnisse gibt die folgende Tabelle.\nTabelle II.\nI\tc\tR\tcr\tR\tc\"\tR\tc'\"\tR\to\u201d\"\tR\tGe- r\u00e4usch\tR\n\t\t\t\t\t\t\t\tMb.\t120,5\tG. M.\t122,4\tG.M.\nStark\t138,3\tG.M.\t121,1\tMb.\t125,1\tG.M.\t110,0\t\t106,9\tMb.\t119,5\tMb.\n\t\t\t\t\t\tG.M.\t111,7\tMb.\t117,8\tG.M.\t116,9\tG.M.\nSchwach\t138,5\tG.M.\t123,0\tMb.\t125,1\t\t\t\t106,6\tMb.\t117,5\tMb.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nG\u00f6tz Martius.\nZur bequemeren Vergleichung mit den in der fr\u00fcheren Arbeit erhaltenen Zahlen der beiden Reagenten folgt die dortige Tabelle II (vergl. S. 409 a. a. O.) hier als\nTabelle III.\nR\tC\tc'\tc\"'\tc\"\"\tHammer\nG. M.\t165,6\t145,0\t139,4\t131,5\t109,1\nv. Pr.\t155,3\t138,3\t125,5\t121,1\t117,3\nMb.\t146,9 \t\t139,3\t119,7\t107,6\t109,2\nFassen wir zun\u00e4chst die Zahlen der Tab. I ins Auge, so ergibt sich eine Uebereinstimmung derselben f\u00fcr starke und schwache Reize, wie sie bei den bekannten Schwierigkeiten der Reactions-methode kaum erwartet werden konnte. Jede Versuchsreihe bestand urspr\u00fcnglich in zwanzig Einzel versuchen. Die Verschiedenheit der unter Rubrik n angef\u00fchrten wirklich benutzten Einzelversuche war Folge der Streichungen. Es wurden aber nur die Zahlen solcher Versuche fortgelassen, die vom protokollirenden Reagenten selbst sofort nach der Reaction als misslungen bezeichnet waren. Bei der sp\u00e4ter erfolgenden Ausrechnung wurden Streichungen nicht mehr zugelassen.\nSuchen wir nun aus den Zahlen auf die oben aufgeworfenen Fragen eine Antwort zu gewinnen, so scheint mir nach denselben die Annahme, dass in Folge der langsameren Geschwindigkeit in der leitenden Substanz eine wenn auch geringe allgemeine Abnahme der Reactionszeit beim Wachsen der Intensit\u00e4t der Reize stattfindet, nicht mehr haltbar zu sein. Ist der Process in den leitenden Nerven thats\u00e4chlich allgemein bei schw\u00e4cheren Reizen ein langsamerer als bei starken, so ist diese Geschwindigkeits\u00e4nderung so gering, dass sie mit der Reactionsmethode nicht mehr feststellbar ist, kommt also auch bei Beurtheilung der Reactionszeiten nicht in Betracht.\nWas weiter den Grund der urspr\u00fcnglich \u00fcberall auftretenden Verl\u00e4ngerung der Zeiten f\u00fcr schwache Reize betrifft, so scheinen mir einige Erfahrungen ma\u00dfgebend, die sich leicht bei diesen","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 481\nVersuchen machen lassen. Es dr\u00e4ngt sich dem ge\u00fcbten Beobachter, wenn er auf schwache Reize reagiren soll, unmittelbar das Gef\u00fchl auf, als ob er nicht schnell genug ieagire, nicht so schnell als er sollte und nicht so schnell als er k\u00f6nnte. Es gelingt ihm nicht, so l\u00e4sst sich diese Erfahrung ausdr\u00fccken, den Eindruck richtig zu \u00bberfassen\u00ab und mit ihm die Bewegung sofort zu verbinden. Und diese Unf\u00e4higkeit \u00e4ndert sich keineswegs sofort durch das Bestreben rein muscul\u00e4r zu reagiren, also die Aufmerksamkeit auf die Bewegung zu concentriren. Im Gegentheil tritt dann noch st\u00e4rker die Unm\u00f6glichkeit, die Bewegung rechtzeitig auszuf\u00fchren, hervor. Dem zweiten Reagenten (Mb.) gelang es auch keineswegs leicht, diese Schwierigkeit zu \u00fcberwinden. Bei ihm hatten die Unterschiede der Zeit f\u00fcr starke und schwache Eindr\u00fccke urspr\u00fcnglich wechselnd bis zu 25 a betragen. Bei dem Bestreben nun, auch auf schwache Eindr\u00fccke m\u00f6glichst kurz zu reagiren, stellte sich, obwohl Reagent hinreichende Uebung besa\u00df und auch Versuche in den beiden Reactionsarten vielfach gemacht hatte, eine Periode des Vorreagirens und der Unsicherheit ein, die es zu keinen brauchbaren Resultaten kommen lie\u00df, in der Weise dass auch bei starken Reizen sich keine regelm\u00e4\u00dfigen Reihen ergaben. Nach einiger Uebung verschwand dieser Fehler, und wir bekamen die obigen Resultate, ohne dass noch zweifelhafte Reihen untergelaufen w\u00e4ren. Es hatte also ein f\u00f6rmliches Erlernen der Reaction auf schwache Eindr\u00fccke stattgefunden. Ich schlie\u00dfe daraus, dass bei schwachen Eindr\u00fccken nicht blo\u00df eine gewisse Neigung sensoriell zu reagiren, also den Eindruck l\u00e4nger, als n\u00f6thig ist, festzuhalten vorliegt, sondern eine wirkliche Erschwerung des ganzen Reactionsvorganges, die mit der Perception beginnt und bis zur Ausl\u00f6sung der Bewegung andauert. Der schwache Eindruck vermag unter gew\u00f6hnlichen Umst\u00e4nden nicht so leicht zur Geltung zu kommen als der starke; die Menge gleichzeitiger Vorstellungen hindert ihn daran. Und der zur Perception gelangte Eindruck braucht mehr Zeit, bis die bereitliegende Bewegungsassociation zur, actuellen Entwicklung der Bewegung f\u00fchrt. Durch Uebung und Anspannung der Aufmerksamkeit gelingt es, diese Schwierigkeiten zu \u00fcberwinden und den Zeitverlust auszugleichen. Es wird Niemandem entgehen, wie nahe sich dieses Ergebniss mit der oben geschilderten Auffassung Wundt\u2019s in ihrem zweiten Theile ber\u00fchrt.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nG\u00f6tz Martius.\nVerstehen wir unter muscul\u00e4rer Reaction ohne weitere Nebenbedeutung die verk\u00fcrzte oder m\u00f6glichst kurze Reaction, bei welcher es zur vollen Apperception des Eindrucks nicht kommt, so k\u00f6nnen wir unserer Ansicht auch dahin Ausdruck geben, dass bei schwachen Eindr\u00fccken die Ausf\u00fchrung der verk\u00fcrzten Reaction auf Schwierigkeiten st\u00f6\u00dft, die in der Langsamkeit der Perception schwacher Eindr\u00fccke und der Langsamkeit ihrer Coordination mit der Bewegung ihre Erkl\u00e4rung findet. Allerdings ist nach meiner Meinung das Sensoriellwerden der Reaction bei schwachen Eindr\u00fccken nicht Ursache, sondern Folge der Erscheinung.\nEs bleibt die Frage, ob die M\u00f6glichkeit der Ausgleichung der Reactionszeit auch f\u00fcr allerschw\u00e4chste oder allerst\u00e4rkste Reize vorhanden ist, oder ob dieselbe eine Grenze hat, ehe der Reiz unter die Schwelle sinkt oder die H\u00f6he erreicht. Was die von Berger benutzten Schallintensit\u00e4ten betrifft, so vermuthe ich allerdings, wenn es erlaubt ist ohne specielle Versuche ein Urtheil zu wagen, dass sie innerhalb der Grenzen lagen, in welchen eine Gleichheit der Reactionszeit von ge\u00fcbten Experimentatoren leicht erzielt w\u00fcrde. In Bezug auf die Reizh\u00f6he liegen keine Erfahrungen vor. Eine Zunahme der Zeit der Reaction bei den st\u00e4rksten Einwirkungen auf die Sinnesorgane w\u00e4re sehr wahrscheinlich und w\u00fcrde sich durch St\u00f6rungen des Gesammtvorganges, sowohl in seinen peripheren als centralen Theilen, unschwer erkl\u00e4ren, ohne dass damit etwas f\u00fcr den Reactionsvorgang als solchen ausgemacht w\u00e4re. Es k\u00e4me auf die Frage hinaus, ob \u00fcberhaupt bei \u00fcberstarken Eindr\u00fccken ein geordneter Ablauf der Coordination von Eindruck und Bewegung m\u00f6glich ist. Dass dabei gro\u00dfe individuelle Verschiedenheiten sich zeigen w\u00fcrden, lehrt die allt\u00e4gliche Erfahrung. Auf einen Schall von der St\u00e4rke eines in unmittelbarster N\u00e4he abgeschossenen Kanonenschusses w\u00fcrden viele nur mit einer ungeordneten Reflexbewegung (Schreck) antworten k\u00f6nnen, w\u00e4hrend bei nervenstarken und an solche Schallst\u00e4rken gew\u00f6hnten Individuen der Ausf\u00fchrung einer geordneten Reactionsbewegung nichts im Wege steht. Dass bei starken Eindr\u00fccken, wenn sonst die Reaction regelm\u00e4\u00dfig und richtig verl\u00e4uft, eine kleine Zeitvermehrung eintreten kann, zeigen auch die obigen Zahlen (Tab. I, 6). Es liegt dies daran, dass der starke","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reise auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 488\nEindruck leichter eine geringe Festlegung der Aufmerksamkeit, eine sensorielle Ablenkung hervorbringt, als der schwache.\nUm das Verhalten bei sehr geringen der Reizschwelle nahe liegenden Reizen zu ermitteln, wurden von uns noch Versuche gemacht, bei welchen der Tonerzeuger in ein dem Zimmer des Rea-genten benachbartes, geschlossenes Zimmer gesetzt wurde. Die Entfernung zwischen dem Orte, wo der Ton entstand, und dem Reagenten betrug 10 m, 8 m mehr als sonst. Es gen\u00fcgte dann -der bis dahin als schwach bezeichnete Ton nicht mehr, um \u00fcberhaupt das Reagiren zu erm\u00f6glichen; es bedurfte eines etwas verst\u00e4rkten Anschlagens der Saite, um eine immer noch sehr geringe St\u00e4rke des Tones zu erzeugen, bei welcher eben reagirt werden konnte. Die Reactionszeit f\u00fcr c lag bei beiden Beobachtern um 200 mit gro\u00dfer mittlerer Variation, und wenn der Klang verst\u00e4rkt wurdef so dass er wohl vernehmbar war, immer noch um 170, sie war also, auch wenn man 20 <r f\u00fcr den weiteren Weg der Schallbewegung in Abzug bringt, immer noch h\u00f6her als die Reactionszeit f\u00fcr nahe Eindr\u00fccke. Offenbar tritt hier die Entfernung der Tonquelle als neues, st\u00f6rendes Moment hinzu. Es befinden sich so zu sagen zwischen dem Reagenten und dem Tone in diesem Falle eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von (Gesichts- und Geh\u00f6rs-) Vorstellungen wie sonst, aus denen heraus der schwache und \u00f6rtlich Unbestimmte Schalleindruck erfasst werden soll. Die so entstandene Schwierigkeit scheint mir in erster Linie die Adaptation der Aufmerksamkeit zu betreffen. Will man die aufgeworfene Frage auf experimentellem Wege entscheiden, so muss der der Schwelle nahe liegende Reiz unter den einfachsten Bedingungen hervorgebracht werden, also in der N\u00e4he des Reagenten und m\u00f6glichst bei absoluter Stille. Dass bei sehr schwachen Eindr\u00fccken die Verlangsamung der Reactionsbewegung schlie\u00dflich nicht mehr \u00fcberwunden werden kann, auch wenn alle sonstigen st\u00f6renden Einfl\u00fcsse entfernt sind, scheint mir aller Wahrscheinlichkeit zu entsprechen. Nimmt doch die Schwierigkeit mit Abnahme der Reize entschieden zu.\nNoch ein Wort zur Vergleichung der vorliegenden mit den fr\u00fcheren Resultaten (Tab. II und III). F\u00fcr den Reagenten G. M. hat eine weitere Verk\u00fcrzung der Zeiten stattgefunden; die Zeitdifferenz zwischen hohen und tiefen T\u00f6nen ist aber constant geblieben ; sie betrug nach","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nG\u00f6tz Martius.\nTab. III zwischen c und c\"\" 13,5 a und betr\u00e4gt nach Tab. II zwischen c und e\"\" 17,8 bez. 20,7 a. F\u00fcr den Reagenten Mb. ist ebenfalls eine weitere Verk\u00fcrzung eingetreten, so dass die f\u00fcr diesen Reagenten bis dahin etwas zu gro\u00dfe Differenz der Reactionszeit auf hohe und tiefe T\u00f6ne sich vermindert hat. Eine wesentliche Abweichung der neuen Versuche von den alten besteht nur in Bezug auf die Reactionszeit f\u00fcr das Ger\u00e4usch. W\u00e4hrend die fr\u00fchem Zeiten f\u00fcr G. M. und Mb. 109,1, bez. 109, 2 a waren,] haben wir jetzt die Zahlen 120,5 und 117,8 erhalten. Die auffallende Erscheinung findet ihre Erkl\u00e4rung in der Um\u00e4nderung der Versuchsbedingungen. In dem fr\u00fcheren Falle war die Zeit mit dem Fallhammer gemessen; \u00fcber die Versuchsanordnung dabei vergl. a. a. O. S. 401 ff. Jetzt wurde das knallartige Ger\u00e4usch auf einer ganz kurzen \u00fcberangespannten Saite hervorgebracht. Die Messung der Ger\u00e4uschzeit fand also genau unter den gleichen Umst\u00e4nden statt wie die der Kl\u00e4nge. Wie weit au\u00dfer dieser Verschiedenheit der \u00e4\u00fc\u00dferen Bedingungen etwa andere Momente mitgesprochen haben, ist nicht zu entscheiden.\nF\u00fcr die Folgerungen, die ich seinerzeit aus dem Vergleich der Reactionszeit von Ger\u00e4uschen und T\u00f6nen gezogen habe, ist aber nunmehr eine Einschr\u00e4nkung zu machen. Im Anschluss an Exner1) hatte ich es f\u00fcr m\u00f6glich gehalten, aus den Differenzen der Reactionszeit f\u00fcr Ger\u00e4usch und T\u00f6ne die Anzahl der n\u00f6thigen Schwingungen zu berechnen, die zur Erregung des Perceptionsorgans erforderlich sind. Ich habe es dabei zwar nicht f\u00fcr \u00bbunbezweifelbar\u00ab gehalten, wie Stumpf meint (a. a. O. S. 231), \u00bbdass die einzige Wirkung eines knallartigen Ger\u00e4usches im Ohre in der einmaligen Excursion der n\u00e4mlichen Nervenendigungen besteht, die auch den Tonempfindungen dienen\u00ab, was wohl heute Niemand f\u00fcr unbezweifelbar halten wird; wohl aber habe ich es als wohlbegr\u00fcndet angesehen2), dass [ein knallartiges Ger\u00e4usch nur eine einmalige Erregung des Organs bewirkt, aus dem Grunde, weil ein solches Ger\u00e4usch seiner physikalischen Natur nach nur einen einmaligen\n1)\tVergl. Pfl\u00fcger\u2019s Archiv Bd. XIII, 1876. S. 228 ff.\n2)\tBesonders mit R\u00fccksicht auf die Untersuchungen Br\u00fccke\u2019s, \u00bbUeber die Wahrnehmung der Ger\u00e4usche\u00ab, Wiener Akad. Ber. XC, B., III. Abth. S. 199.","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge. 485\nImpuls darstellt. Die weitere Voraussetzung aber, dass diese einmalige Erregung der Zeit nach mit der Erregung einer schwingenden Faser durch die regelm\u00e4\u00dfigen Klangwellen direct verglichen werden kann, scheint mir heute nicht mehr haltbar. Die Explosionswelle k\u00f6nnte eine einmalige, unregelm\u00e4\u00dfige Ersch\u00fctterung des Perceptionsorgans bewirken, von ungleich l\u00e4ngerer Dauer und Langsamkeit als die Erregung einer specifischen Faser durch eine einzelne Tonwelle. Das Auftreten der l\u00e4ngern Reactionszeit f\u00fcr Ger\u00e4usche w\u00fcrde dadurch erkl\u00e4rt sein.\nZur genaueren Bestimmung der zu einer ToneTregung n\u00f6thigen Schwingungen w\u00fcrde dann nur die Vergleichung der Reactionszeiten der T\u00f6ne untereinander dienen k\u00f6nnen. Indem man annimmt, dass bereits bei c\"\u201d, dem h\u00f6chsten der benutzten T\u00f6ne, die Zeit, welche f\u00fcr die zur Erregung n\u00f6thigen Schwingungen erforderlich ist, in Folge ihrer Kleinheit vernachl\u00e4ssigt werden kann (bei 4 Schwingungen w\u00fcrde sie nur 1,9 ff betragen), erh\u00e4lt man f\u00fcr die tieferen T\u00f6ne die gesuchte Zahl, indem man die Differenz der Reactionszeit des betr.\no\ti\nTones und c\"\" in seine Schwingungszahl multiplicirt. Stumpf hat mit Recht bemerkt, dass bei Anwendung dieser Rechnungsweise die in der fr\u00fcheren Arbeit niedeTgelegten Zahlen mit der Tonh\u00f6he aufsteigende Werthe f\u00fcr die Anzahl der zur Erregung der Nervenendigungen n\u00f6thigen Schwingungen ergeben. Nach den jetzt vorliegenden Reactionszahlen w\u00e4re das nicht der Fall, wie die folgende Tabelle zeigt, in welcher die Zahlen also die f\u00fcr den betr. Ton n\u00f6thige Schwingungsanzahl bedeuten. Zur Berechnung haben die in Tab. II gegebenen Reactionszeiten beider Reagenten gedient.\nTabelle IV.\nc\tc\u2019\tc\"\tc'\"\n2,6\t3,1\t3,6\t3,2\nZum Vergleiche folgt Tab. V, welche nach derselben Berechnungsweise aus den in Tab. III wiedergegebenen fr\u00fcheren Reactionszeiten gewonnen ist.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486 G\u00f6tz Miirtius. Deber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge,\nTabelle V.\n\tC\tc'\tc\u2019\"\nG.M.\t1,1\t3,5\t8,4\nMb.\t1,2\t8,4\t12,6\nEine Entscheidung, welche Zahlen das gr\u00f6\u00dfere Zutrauen verdienen, ist kaum zu treffen ; die gr\u00f6\u00dfere Uebung spricht f\u00fcr Tab. IV. Nur die directe Untersuchung wird die Frage in allen Anforderungen entsprechender Weise definitiv l\u00f6sen k\u00f6nnen1).\nFolgende S\u00e4tze k\u00f6nnen als das Ergebniss dieser Untersuchung bezeichnet werden:\n1)\tDer allgemeine Satz, dass die Reactionszeit mit wachsender Intensit\u00e4t der Eindr\u00fccke abnimmt, ist nicht bedingungslos richtig.\n2)\tBei richtiger Uebung und Anspannung der Aufmerksamkeit ergibt sich, wenigstens auf dem Gebiete des Geh\u00f6rs, f\u00fcr verschieden starke Eindr\u00fccke in ziemlich weitem Umfange der Reizscala die gleiche Reactionszeit.\n3)\tDer Grund der Zunahme der Reactionszeit bei abnehmender Reizintensit\u00e4t, wie sie bei sorgloser Ausf\u00fchrung der Reaction \u00fcberall auftritt, liegt in der Schwierigkeit der Perception schw\u00e4cherer Eindr\u00fccke und in der langsameren Coordination von Eindruck und Bewegung.\n4)\tZur Annahme, dass rein physiologische Gr\u00fcnde in den Leitungsvorg\u00e4ngen die Reactionszeit der schw\u00e4cheren Eindr\u00fccke verlangsamen, liegt kein directer Anhaltspunkt in den Reactionsversuchen vor.\n5)\tBei sehr schwachen Eindr\u00fccken, die der Schwelle nahe liegen, ist die gr\u00f6\u00dfere Langsamkeit der Perception und Reaction wahrscheinlich nicht durch Uebung oder Anspannung der Aufmerksamkeit vollst\u00e4ndig zu beseitigen.\n1) Eine Berichtigung nebenbei. Stumpf meint (a, a. O. S. 232), ich habe es nicht f\u00fcr richtig befunden, dass er die Versuche von von Kries und Auerbach in seiner Tonpsychologie ber\u00fccksichtigt habe. Meine Bemerkung bezog sich nur auf die eine Reihe der den Gegenstand betreffenden Versuche, die in der That unbrauchbar ist. Von ihr gestattete ich mir die Bemerkung, dass Stumpf sie trotzdem herbeigezogen habe, indem er irrth\u00fcmlich dabei die Hun-. dertstel als Tausendstel angab. Die andere Reihe der auf denselben Gegenstand bez\u00fcglichen Versuche habe ich selbst ausf\u00fchrlich er\u00f6rtert. Vergl. a. a. O. S. 396. \u00bbAnders steht es um die zweite Versuchsreihe\u00ab.","page":486},{"file":"p0486s0007table1.txt","language":"de","ocr_de":"Tat. I.\nRi -15.\tA.M. 37,5.\nRi-60.\tG.M.-30.\nso\nRm -'18,5.\nH-\nFig.3.\t\n\t\n\t\n\tAM\n\t\n\tGM\n\t\n\t\n\t\n\t\n\t5 \t1\t\u00bb\t1\t1\u2014?\tT T.\tJ_ .1\n/ i\tr\u2014-,\ti\ti\t1\t1\t1\t1\t1\t\t\nR, - W. A.M. ' 50. Rz \u2022 80. G.M. * 06, i.\n80\nRm, - 01, 5.\n\u00ce8-\nFig. >i . SS\t\n\t\n\t\nSS \"\tAM\n\u00f6o\t\n\tG.M.\n\t\n\t\n\t\n\t\n\t\ni\t0\nUi-W.\nR.%,-100.\nA.M.-60. G.M. - 00,1.\nWO.\nR m - 00 .\n3S \u25a0\nFig. 5.\t\n\t\n\t\n\t4M\n\t\n\t\n\tG.M\n\t\n\t\n30\t\n? i \"'~i\t1 \" i \u2014i\u2014i\ti\u2014i\u2014i\u2014\t0 \u2014i\u2014!\u2014i\u2014i\u2014!\u2014i\ti\ti r\n-100-90 -80 -10 -60 -.50-W -30 SO -10 O 10 SO 30 10 30 60 10 80 90 100 Verlag v Wilh.Hnjjeliii*iui, I. eifrig.\nIit\u00e4.Ansl.Ji\u00fciiisKlinkhardt,Leiprig.","page":0}],"identifier":"lit4185","issued":"1892","language":"de","pages":"469-486","startpages":"469","title":"Ueber den Einfluss der Intensit\u00e4t der Reize auf die Reactionszeit der Kl\u00e4nge","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:25:51.996949+00:00"}