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{"created":"2022-01-31T12:30:04.072407+00:00","id":"lit4210","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Biervliet, Jules J. van","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 10: 160-167","fulltext":[{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses auf die Zeitdauer der Reactionszeit bei Schalleindr\u00fccken.\nVon\nDr. J. J. van Biervliet,\no. Prof, an der Universit\u00e4t Gent.\nWir haben in unserem an der Universit\u00e4t in Gent bestehenden psychologischen Laboratorium eine Leihe von Untersuchungen vorgenommen, welche zum Zwecke haben, den Einfluss festzustellen, welchen der Zustand des Blutumlaufes auf die Dauer der Reactions-zeit haben kann.\nDie Frage stellt sich unter zwei Gesichtspunkten dar.\n1)\tBeeinflusst die Schnelligkeit des Blutumlaufs oder, was dieselbe Bedeutung hat, die mehr oder weniger gro\u00dfe Geschwindigkeit des Pulsschlages die L\u00e4nge der Reactionszeit? In welchem Ma\u00dfe findet dieser Einfluss statt, und ist er immer derselbe f\u00fcr die verschiedenen Gattungen von Reactionen, z. B. die des Geh\u00f6rs, des Gesichts und des Gef\u00fchls?\n2)\tBeeinflusst die Kraft des Blutdrucks die Dauer der Reactionszeit und zwar in welchen Schranken, und thut sich dieser Einfluss immer als derselbe dar f\u00fcr alle Sorten von Reactionen?\nIm Laufe des Winters 1892/93 haben wir den ersten Theil der Frage, den Einfluss der Schnelligkeit des Pulses, einem gr\u00fcndlichen Studium unterworfen und haben alsdann in erster Linie die Tragweite dieses Einflusses auf die Zeitdauer der Geh\u00f6rsreactionen studirt. Gegenw\u00e4rtig haben unsere Nachforschungen zum Zweck,","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses etc.\n161\ndie Reactionen des Gesichts- und des Tastsinns unter gleichem Gesichtspunkte zu ermitteln. Die durch unsere erste Studie erhaltenen Resultate scheinen uns aber gen\u00fcgend erwiesen, um ver\u00f6ffentlicht zu werden, da sie sich auf die Durchschnittssumme von 4400 Reac-tionszeiten st\u00fctzen und die einzelnen Resultate zureichend \u00fcberein-stimmen.\nI. Technik der Untersuchungen.\nWir haben in unserer Arbeit die allgemein bei den Geh\u00f6rs-reactionen gebr\u00e4uchliche Technik befolgt. Die Reizungen wurden hervorgebracht mittelst eines Schallhammers, \u00e4hnlich dem, wie er im Laboratorium zu Leipzig im Gebrauche ist. Besagten Hammer, das Signal und den Knopf, bestimmt f\u00fcr die Bewegung der Hand, welche den Umlauf unterbricht, hatte man in dem Reactionszimmer aufgestellt. Das Chronoskop von Hipp, das Rheochord, der Knopf, welcher den Strom des Signals schlie\u00dft, und die Batterien befanden sich in dem Hauptzimmer des Laboratoriums.\nDas Chronoskop wurde jede Woche controlirt mittelst des gro\u00dfen Controlhammers (neues Modell), beschrieben in Wundt\u2019s Grundz\u00fcgen der physiologischen Psychologie, 4. Aufl. II. S. 331 ff. Die Ver\u00e4nderungen des Chronoskops waren au\u00dfergew\u00f6hnlich klein, in Folge der gro\u00dfen Gleichm\u00e4\u00dfigkeit des Stromwechsels. Ferner schien es uns gut, in die Technik der Experimente folgende Neuerung einzuf\u00fchren: der Raum, wo der Beobachter arbeitete, wurde w\u00e4hrend einer und derselben Serie von Reactionen in vollst\u00e4ndigem Dunkel gehalten, der Beobachter, den linken Ellenbogen auf den Tisch gest\u00fctzt, auf welchem sich der Hammer und der Knopf des Stromunterbrechers befinden. Nach einiger Uebung arbeitet man im Dunkeln mit so viel Fertigkeit und Sicherheit als im Hellen. Die im Dunkelraum gemachten Reactionen haben den Vortheil, dass der Beobachter den Hammer nicht sehen kann, so dass es ihm unm\u00f6glich ist, seine Geh\u00f6rsreactionen durch die Gesichts-mndr\u00fccke beeinflussen zu lassen.\nUm m\u00f6glichste Gleichm\u00e4\u00dfigkeit zu erlangen, habe ich bei allen Experimenten die Stelle des Experimentators selbst eingenommen. Ich hatte n\u00e4mlich die Ueberzeugung gewonnen, dass\n^undt, Philos. Studien. X.\t11","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nJ. J. van Biervliet.\nein und derselbe Beobachter mit verschiedenen Experimentatoren manchmal verschiedene Resultate erhielt. Die Gewohnheit, die Experimente stets selbst vorzunehmen, gibt denselben schlie\u00dflich eine solche Gleichm\u00e4\u00dfigkeit, dass sie so zu sagen rhythmisch werden. Ein H\u00fclfsarbeiter zeichnete in ihrer Reihenfolge die auf dem Chronoskop angegebenen Ziffern auf das gedruckte Formular.\nII. Bedingungen, unter welchen die Untersuchungen angestellt\nwurden.\nZahl der Beobachter. Die Studirenden der verschiedenen Facult\u00e4ten, welche sich den Experimenten mit gro\u00dfer Regelm\u00e4\u00dfigkeit und Gewissenhaftigkeit unterzogen, waren an Zahl elf, welche ich in sechs verschiedene Gruppen vertheilt hatte.\nZeit der Experimente. Alle Experimente wurden zwischen 5 und 7 Uhr Abends gemacht. Jede Gruppe arbeitete zweimal in der Woche und zwar je 1 Stunde. Jeder Beobachter machte durchschnittlich 60 Reactionen in 3 verschiedenen Zeitr\u00e4umen, zwischen welchen jedesmal eine Ruhepause von ungef\u00e4hr einer Viertelstunde sich befand. Manchmal, aber ganz ausnahmsweise, machte ein Beobachter 4 Serien, andere dagegen blo\u00df 2.\nZahl der ausgef\u00fchrten Relationen. Es war n\u00f6thig, dass man mit einer Periode von Uebungsversuchen begann, welche f\u00fcr einzelne Beobachter von ziemlich langer Dauer war, da man sich des guten Ganges der Instrumente vergewissern musste, haupts\u00e4chlich aber, um die Beobachter einzu\u00fcben.\nErst als wir von dem ganz sicheren Gange unserer Instrumente und von der Uebung unserer Beobachter vollst\u00e4ndig \u00fcberzeugt waren, begann die eigentliche Arbeit. Jeder Beobachter hat 400 Reactionen in 20 Serien geliefert.\nDie Contr\u00f4le des Pulses. Der Beobachter lie\u00df sich vor jeder Serie von Reactionen den Puls f\u00fchlen. Mein Assistent und ich z\u00e4hlten w\u00e4hrend einer Minute die Pulsschl\u00e4ge, jener die des rechten, ich die des linken Pulses oder umgekehrt. Jeder z\u00e4hlte dieselben f\u00fcr sich und leise. Ergab sich alsdann in unseren Resultaten ein Unterschied von nur einem Pulsschlage, so begannen","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fceber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses etc.\n163\nwir die Operation von Neuem. Auf diese Weise ist der Puls mit der \u00e4u\u00dfersten Genauigkeit controlirt worden. Um das Subject nicht zu beeinflussen, theilten wir demselben die Zabi seiner Pulsschl\u00e4ge nicht mit, sondern begn\u00fcgten uns, die Zahl aufzuschreiben. Man wird wahrnehmen, dass die Ziffern, welche wir erhalten haben, sich ziemlich hoch belaufen. Die Ursache davon ist:\n1)\tunsere Beobachter waren alle junge Leute von etwa 20 Jahren,\n2)\tdie Zeit, w\u00e4hrend welcher wir arbeiteten, war gegen 6 Uhr Abends. Alle Eindr\u00fccke, unter denen man im Laufe des Tages sich befand, machten sich alsdann gegen den Abend in dem Pulse f\u00fchlbar. Daraus erkl\u00e4rt sich auch die gro\u00dfe Verschiedenheit in den Zahlen eines und desselben Subjectes. Unmittelbar nachdem der Puls gef\u00fchlt war, begann der Versuch.\nSt\u00e4rke des Reizes. Der Hammer befand sich 2 mm \u00fcber dem Ambos, der Reiz war also f\u00fcr alle Reactionen ein ziemlich schwacher.\nDas Signal. Dasselbe bestand aus einem einzigen Glockenschlage, nicht allzustark und 5 Secunden vor dem Niederfallen des Hammers gegeben. Die Reize folgten einander ungef\u00e4hr von Minute zu Minute.\nArt der Reactionen. Alle Reactionen sind sensorielle Reactionen.\nIII. Resultate.\nIn untenstehender Uebersichtstafel gehen wir die erhaltenen Resultate :\n\tG.\tvan de Velde\t\tE. Jouret\t\t\nPuls\tM\tj\tmV\tn\tM\tmV\tn\nvon 70 bis 80 j\t130\t1 25,4\t80\t144\t28\t100\n\u00bb\t80 \u00bb 90\t126\t30\t160\t|\t133\t18\t220\n\u00bb\t90 \u00bb 100\t121\ti 30\t120\t130\t18\t80\n\u00bb 100 \u00bb 110\t117\t'\t35 |\t40\t\t\t\n11*","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\nJ. J. van Biervliet.\n\tE\tBonaerts\t\tP. van den Hau te\t\t\nPuls\tM\tmV\tn\tM\tmV\tn\nvon 70 bis 80\t154\t23\t140\t\u2014\t\u2014\t\t\n\u00bb\t80 \u00bb 90\t134\t25\t180\t150\t25\t140\n\u00bb\t90 \u00bb 100\t130\t26\t80\t146\t28\t160\n\u00bb 100 \u00bb 110\t\t\t\t131\t29\t100\n\tG. Thonon\t\t\tA. Jonckx\t\t\nPuls\tM\tmV\tn\tM\tmV\t\u00ab\nvon 70 bis 80\t206\t20\t60\t\u2014\t\t\t\n\u00bb\t80 \u00bb 90\t201\t32\t280\t239\t31\t160\n\u00bb\t90 \u00bb 100\t197\t26\t60\t223\t34\t240\n.\t\t\t\t\t\t\nAus vorstehender Uebersichtstafel l\u00e4sst sich zur Gen\u00fcge ersehen, dass die physiologische Reactionszeit von der Schnelligkeit des Pulses abh\u00e4ngig ist. Alle Ziffern, erhalten mit 2400 Reactionen, sind \u00fcbereinstimmend und beweisen, dass die Reactionen viel schneller werden, wenn die Schnelligkeit des Pulses zunimmt.\nF\u00fcr die 4 ersten Beobachter, deren Reactionen die regelm\u00e4\u00dfigsten sind, verursacht die Verschiedenheit der Schnelligkeit des Pulses sehr merkbare Ver\u00e4nderungen. Bei einem Zunehmen von 20 Pulsschl\u00e4gen in der Minute bei den Herren van den Haute und Bonaerts war die Reactionszeit vermindert um mehr als tL, bei den Herren van de Velde und Jouret dagegen um ungef\u00e4hr Vio- Die Zahlen der Herren Thonon und Jonckx weisen eine verh\u00e4ltnissm\u00e4\u00dfig lange Reactionszeit auf. Nichtsdestoweniger thut sich die Verminderung der Dauer der Reactionszeit mit der Zunahme der Schnelligkeit des Pulses auch f\u00fcr diese beiden Beobachter in ziemlich f\u00fchlbarer Weise kund.\nBei zwei Beobachtern l\u00e4sst sich dasselbe Gesetz beobachten, ausgenommen f\u00fcr einige Experimente, welche gemacht wurden, als die Beobachter einen viel langsameren Pulsschlag als gew\u00f6hnlich","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses etc.\n165\nhatten. In Wirklichkeit hat sich Herr Berten einen einzigen Abend vier Serien von Reactionen unterworfen: er war in Folge eines langen Marsches sehr erm\u00fcdet, hatte sehr langsamen Puls, n\u00e4mlich 66\u201468 Pulsschl\u00e4ge in der Minute, w\u00e4ljjend er gew\u00f6hnlich 80\u2014100 Pulsschl\u00e4ge hatte. Herr Daei hat gleichfalls 4 Serien von Reactionen gemacht, als sein Puls 80\u201490 Pulsschl\u00e4ge aufwies. Dieser Beobachter, welchen wir 3 Monat; lang mit viel Sorge und Geduld beobachtet haben, hat niemals das Minimum von 88 Pulsschl\u00e4gen in der Minute erreicht. Die Durchschnittszahl seines Pulses betr\u00e4gt, nachdem wir denselben f\u00fcnfzigmal genommen hatten, 101 Pulsschl\u00e4ge. Im Ganzen genommen verhalten sich die zwei Beobachter f\u00fcr 640 Reactionen gerade so wie die 6 ersten, zeigen sich jedoch verschieden f\u00fcr 160 Reactionen, welche unter ganz ausnahmsweisen Bedingungen vorgenommen worden sind.\n\tJ. Berten\t\t\tL. Daei\t\t\nPols\tM\tmV\tn\tM\tm V\t\u00bb\nvon 60 bis 70\t[7tT]\ti 31 1\t80\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\u00bb\t80 \u00bb 90\t193\t28\t140\t! 146 j\t32\t80\n\u00bb 90 \u00bb 100\t176\t33\t180\t159\t33\t140\n\u00bb 100 \u00bb 110\t\t\u2014\t\t\t155\t25\t180\n\t\t\t\t\t\t\nNun f\u00fchren wir noch 2 andere Beobachter an, bei welchen sich die Regel f\u00fcr alle Reactionen best\u00e4tigt, ausgenommen f\u00fcr einige, welche gemacht wurden, als der Puls ausnahmsweise stark war. Wir haben gefunden, dass der Puls von Herrn Doudan, in einem Zeitraum von 3 Monaten 50 Mal genommen, ein Mittelma\u00df von 80 Pulsschl\u00e4gen aufwies; bei ihm also l\u00e4sst sich die Regel f\u00fcr 60 Reactionen nicht mehr anwenden, welche gemacht wurden mit einem Pulse von 112, 115 und 117 Pulsschl\u00e4gen in der Minute. Dagegen macht sie sich geltend f\u00fcr 360 Reactionen, bei denen der Duls zwischen 90\u2014110 Pulsschl\u00e4gen lag.\nDie gleiche Beobachtung zeigt sich bei Herrn van Acker. Die Reactionszeit nimmt bei 300 Reactionen in gleicher Zeit an","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nJ. J. van Biervliet.\nSchnelligkeit zu wie der Puls. Die R\u00e9gel hat .keine G\u00fcltigkeit mehr f\u00fcr 100 weitere Reactionen, welche gemacht wurden, als der Beobachter mehr als 100 Pulsschl\u00e4ge in der Minute hatte, w\u00e4hrend die Durchschnittszahl seines Pulses \u2014 wir hatten denselben 50 Mal genommen \u2014 blo\u00df 81 Pulsschl\u00e4ge in der Minute betrug.\n\tL.\tvan Acker\t\tL. Doudan\t\t\nPuls\tM\tmV\tfl\tM\tmV\tn\nvon 70 bis 80\t176\t31\t80\t\u2014\t\t\n\u00bb\t80 \u00bb 90\t173\t24\t140\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\u00bb\t90 \u00bb 100\t166\t21\t80\t186\t28\t220\n\u00bb 100 \u00bb 110\tI 188 i\t32\t100\t167\t24\t120\n\u00bb 110 \u00bb 120\t\u2014\t\t\u2014\t\t32\t160\nNun kommt ein ganz au\u00dfergew\u00f6hnlicher Beobachter, welcher niemals weniger als 100 Pulsschl\u00e4ge in der Minute hatte und eines Tages mehr als 120 Pulsschl\u00e4ge aufwies. F\u00fcr ihn kehrt sich das Gesetz um.\n\tBracq\t\t\nPuls\tM\tmV\tn\nvon 100 bis 110\t|l72~j\t33\t140\n\u00bb 110 \u00bb 120\ti\t31\t240\n.. 120\t| 244\t27\t20\nSchlussfolgerung.\nMan ersieht, dass auf 4400 Reactionen, gemacht unter meist m\u00f6glichst gleichen Bedingungen, die Verschiedenheit der Schnelligkeit des Pulses eine sehr deutliche Wirkung auf die Dauer der Reactionszeit hat. Auf 4400 Reactionen sind es blo\u00df 720, bei","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses etc.\t167\nwelchen sich die Reactionszeit nicht vermindert, wenn der Puls an Schnelligkeit zunimmt. Diese 720 Reactionen ergaben sich unter den au\u00dferordentlichsten Bedingungen, sei es dass der Puls entweder sehr langsam oder au\u00dfergew\u00f6hnlich schnell war.\nDie durch 3680 Reactionen gelieferten Zahlen erlauben folgende Regel aufzustellen : Im allgemeinen wird die Reactionszeit f\u00fcr die Geh\u00f6rsreactionen vermindert, wenn die Schnelligkeit des Pulses zunimmt.\nBei einigen Beobachtern, ifamlich hei 4 von den 11, welche wir beobachtet haben, trifft dieser Satz nur dann zu, wenn die Geschwindigkeit des Pulses nicht allzuviel von der durchschnittlichen Schnelligkeit abweicht. Besteht eine \u00e4hnliche Abgrenzung f\u00fcr alle Beobachter1? Wir sind geneigt es zu glauben, ohne es jedoch experimentell feststellen zu k\u00f6nnen. In Wirklichkeit kann man sehr selten an einem Suhjecte gerade in dem Augenblicke Experimente machen, wenn dasselbe in Hinsicht auf die Schnelligkeit des Pulses sich in einem anormalen Zustande befindet. Es ist n\u00e4mlich sehr schwierig, diesen anormalen Zustand oft genug vorzufinden, um eine zureichende Durchschnittszahl zu erhalten. Wir d\u00fcrfen nicht aus dem Auge verlieren, dass eine Masse von Umst\u00e4nden die Dauer der Reactionszeit ver\u00e4nderlich macht, und dass eine Durchschnittszahl nur alsdann von Werth ist, wenn dieselbe aus ziemlich zahlreichen Versuchen genommen ist.\nIn Erwartung, neue Resultate mittheilen zu k\u00f6nnen, welche unsere Versuche \u00fcber den Einfluss der Schnelligkeit des Pulses auf die Dauer der Gesichts- und Tastreactionen gehen werden, haben wir es f\u00fcr n\u00fctzlich erachtet, diejenigen einstweilen mitzutheilen, welche unsere erste Versuchsreihe uns geliefert hat.","page":167}],"identifier":"lit4210","issued":"1894","language":"de","pages":"160-167","startpages":"160","title":"Ueber den Einfluss der Geschwindigkeit des Pulses auf die Zeitdauer der Reactionszeit bei Schalleindr\u00fccken","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:30:04.072413+00:00"}