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Chronoskop und Chronograph

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{"created":"2022-01-31T14:27:15.043918+00:00","id":"lit4232","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Cattell, James McKeen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 9: 307-310","fulltext":[{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Chronoskop und Chronograph.\nVon\nJames McKeen Catteil.\nColumbia College.\nIn einer Besprechung (Am. Journ. of Psychology IV, 596) eines Aufsatzes von K\u00fclpe und Kirschmann (Philos. Stud. VIII, 145) bemerkte ich, dass bei Pr\u00fcfung des von ihnen beschriebenen Fallhammers durch den Wundt\u2019schen Chronographen sich eine mittlere Variation (auf englisch: variable error; der Ausdruck \u00bbvariabler Fehler\u00ab ist im Englischen: error of mean square) von 1,04 ff ergab, und dass hei Pr\u00fcfung des Hipp\u2019sehen Chronoskops durch den Fallhammer die mittlere Variation im wesentlichen dieselbe war. Ich schloss daraus, dass f\u00fcr Chronographen und Chronoskop die mittlere Variation dieselbe sei. Wundt legt in einer Erwiderung (Chronograph und Chronoskop, Notiz zu einer Bemerkung J. M. Cattell\u2019s; Philos. Stud. VIII, 653) auf meine Besprechung dar, dass ich die Pr\u00fcfung des Controlhammers mit der des Chronographen vermengt habe. Ich glaube nicht, dass dem so ist: Wenn der Hammer mit H\u00fclfe des Chronographen gepr\u00fcft wird, ist die herauskommende mittlere Variation theils auf Rechnung des Hammers, theils auf die des Chronographen zu setzen, und zwar ist sie die Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der beiden einzelnen Variationen. Wenn also g die mittlere Variation des Chronographen und h die des Hammers bezeichnet, so ist :\nVg2 -j- h2 = 1,04 ff","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nJ. M. Cattell.\nWenn das Chronoskop (seine mittlere Variation sei s) mit H\u00fclfe des Hammers gepr\u00fcft wird, so ergibt sich in gleicher Weise:\nVs2 -f- li1 = 1,05 a\nDa die wahrscheinlichen Fehler der Zahlen 1,04 a und 1,05 ff gr\u00f6\u00dfer als 0,01 ff sind, darf man\nYgp+I\u00c4 = yW+~h2 ,\nund, da h in beiden F\u00e4llen dasselbe ist,\ng = s\nsetzen, d. h. die mittlere Variation (und der wahrscheinliche Fehler) ist f\u00fcr Chronoskop und Chronographen gleich.\nIm vorliegenden Falle wurden Chronograph und Chronoskop f\u00fcr dieselben 10 Intervalle (von 616 bis 56,6 ff) gepr\u00fcft, und das sind die Zeiten, welche bei psychologischen Versuchen am h\u00e4ufigsten Vorkommen. Wir kennen weder die mittlere Variation des Chrono-skops noch die des Chronographen, wir wissen nur, dass sie f\u00fcr beide ungef\u00e4hr dieselbe ist und vermuthlich <( 1 a. Die mittlere Variation des Chronographen w\u00fcrde nat\u00fcrlich beim Messen einer Zeit von 10 ff kleiner sein als bei l\u00e4ngeren Zeiten, aber sie kann nicht dazu dienen in F\u00e4llen, wo beide Instrumente gebraucht werden k\u00f6nnen, ihr Genauigkeitsverh\u00e4ltniss anzugeben. Thats\u00e4chlich ergeben Lange\u2019s Pr\u00fcfungen (Philos. Stud. IV, 457) nicht den wahrscheinlichen Fehler des Chronographen beim Messen einer Zeit von 10 ff, sondern den wahrscheinlichen Fehler des bei der Zeit-registrirung durch die zwei Magnete auftretenden constanten Fehlers.\nIch ergreife diese Gelegenheit und untersuche, was als Regulator des Chronoskops vortheilhafter ist, ein Fallschirm, wie ich ihn zuerst angewendet habe (Philos. Stud. Ill, 305), oder ein Fallhammer, wie ihn Berger und ich (Berger, Philos.Stud. Ill, 38) und sp\u00e4ter Lange (Philos. Stud. IV, 479) angewandt haben, und wie ihn in vergr\u00f6\u00dferter Form K\u00fclpe und Kirschmann (1. c.) und Wundt (Philos. Stud. VIII, 655) empfehlen. Der von mir in Leipzig benutzte Fallschirm und das Chronoskop hatten zusammen eine mittlere Variation <0 2 ff und wurden als genauer und bequemer erfunden als der Hammer, der im psychologischen Institut f\u00fcr","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Chronoskop und Chronograph.\n309\nandere Zwecke schon fr\u00fcher benutzt worden war. Als sp\u00e4ter Lange (nach Anbringung einiger Aenderungen) den Hammer sehr empfahl, lie\u00df ich mir von Krille einen solchen anfertigen. Ich fand ihn wenig zufriedenstellend \u2014 der Fehler war bei ihm verh\u00e4ltniss-m\u00e4\u00dfig gro\u00df; er kam fortw\u00e4hrend in Unordnung, und die absolute Fallzeit konnte nicht genau bestimmt werden. Andere hier zu Lande machten \u00e4hnliche Erfahrungen, und Martius (Philos. Stud. VI, 167) benutzte den Hammer zur Contr\u00f4le des Chronoskops, ohne die Zeiten f\u00fcr Hammer und Chronoskop zu kennen. Ich bestellte dann einen verbesserten Fallschirm hei Krille. K\u00fclpe und Kirschmann (1. c.) gehen an, dass sie das Instrument gepr\u00fcft und daf\u00fcr eine mittlere Variation von 2,2 a gefunden haben. Dieser Fehler w\u00e4re an sich nicht sehr gro\u00df, aber er muss dadurch entstanden sein, dass entweder Schirm oder Chronograph nicht ganz in Ordnung waren. Ich fand f\u00fcr diesen Schirm und das Chronoskop zusammen die mittlere Variation ein wenig kleiner als lo. So waren in 8 auf einander folgenden Reihen von je 5 Versuchen die mittleren Variationen:\n0,8\t0,8\t1,0\t1,2\t0,4\t0,8\t0,8\t0,8 a\nw\u00e4hrend die normale Zeit ungef\u00e4hr 110 a betrug. Witmer, welcher jetzt angestellt ist an dem Laboratorium der University of Pennsylvania, in dessen Besitz sich dies Instrument befindet, theilte auf der letzten Versammlung der American Psychological Association mit, dass es mit dem Chronoskop zusammen einen Fehler unter 1 a ergebe.\nIch benutze jetzt einen neuen Fall chronometer, der von Clay und Torhensen, Camden N. J., gefertigt ist. Die S\u00e4ulen sind 2 m hoch und gestatten es, Zeiten bis zu 600 a zu messen. Der Schirm wiegt 2 kg und die Reibung ist durch Anbringen von R\u00e4dern fast ganz aufgehoben. Beim Gebrauch dieses Regulators ist sowohl der constante Fehler wie die mittlere Variation <[1 <r. So waren in 3 auf einander folgenden Reihen von je 10 Versuchen (18. Juni 1892), bei einer Normalzeit von 100 a, die mittleren Variationen 0,54; 0,64 und 0,56 a. Diese sehr geringe Variation ist fast ganz auf Rechnung des Chronoskops zu setzen, welches nur jedesmal die n\u00e4chste volle Tausendstelsecunde anzeigen kann.","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nJ. M. Cattell. Chronoskop und Chronograph.\nIch bezweifle zwar nicht, dass der von K\u00fclpe und Kirschmann beschriebene Fallhammer recht wohl zur Regulirung des Chronoskops dienen kann1), aber ich glaube, ein Fallschirm ist besser. Man kann die absolute Fallzeit ohne Chronographen bestimmen, er kommt nicht leicht in Unordnung, und dasselbe Instrument kann f\u00fcr mannigfache psychologische Zwecke benutzt werden.\n1) Das kann auch das von Witmer auf der Versammlung der American Psychological Association beschriebene Pendel, die von J astrow (American Journ. of Psychol. IV, 198) und von Dessoir (Archiv f. Anat. u. Physiol. 1892, 175) angewandte Methode, und das k\u00f6nnte auch der von Peyer und Pavarger gelieferte Fallapparat, wenn man daran die Lagen des Unterbrechungs- und Schlie\u00dfungs-Contacts vertauschte.","page":310}],"identifier":"lit4232","issued":"1893","language":"de","pages":"307-310","startpages":"307","title":"Chronoskop und Chronograph","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:15.043924+00:00"}

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