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{"created":"2022-01-31T12:23:46.158164+00:00","id":"lit4257","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Baldwin, James M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 13: 162","fulltext":[{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkung zu \u201eMental Development\u201c.\nVon\nJ. Mark Baldwin.\nIch muss Herrn Eber f\u00fcr die Aufmerksamkeit danken, die er meinem Buch (Mental Development in the Child and the Race) in seinem interessanten Artikel in der letzten Nummer dieser Zeitschrift gewidmet hat. Zugleich aber erlaube ich mir zu bemerken, dass er in eine irrth\u00fcmliche Auffassung meines Standpunktes verfallen ist, was ich mir nur durch die Vermuthung erkl\u00e4ren kann, dass seine Kennt-niss des Englischen mangelhaft ist. Die Auseinandersetzung, welche er auf S. 606 ff. von meiner Theorie der \u00bb Circular-Reaction\u00ab gibt, ist irrth\u00fcmlich genug, um l\u00e4cherlich zu erscheinen. Was er \u00bbmystische Tendenz\u00ab S. 606, 607, 614, 616, 626 u. s. w., nennt\u2014 indem er behauptet, dass ich sie dem \u00bbReiz\u00ab zuschreibe \u2014 ist durchaus seine eigene Auslegung. Wenn ich sage, dass \u00bbevery organic stimulus tends to express itself in movement\u00ab (Mental Development S. 170), so meine ich damit nur, dass jeder Reiz eine Wirkung auf die Muskelth\u00e4tigkeit aus\u00fcbt, nicht eine besondere Art von Wirkung, und ganz gewiss nicht eine, die von einer \u00bbmystischen Tendenz\u00ab im Reiz herr\u00fchrt. Die besondere Wirkungsart ist in jedem Fall durch die Centralvorg\u00e4nge bestimmt, welche der Reiz erregt. Hierin unterscheidet sich meine Ansicht von derjenigen Anderer \u00fcber diesen Punkt. Dasjenige, worin sich meine Ansicht von derjenigen Anderer (z. B. Spencer\u2019s, Bain\u2019s u. s. w.) unterscheidet, ist, dass ich behaupte: die einem Reiz folgenden Bewegungen in niederen Organismen haben die Folge, dass der Reiz gew\u00f6hnlich ein wiederholter ist, wenn der Centralprocess, den der Reiz hervorruft, von Wohlgef\u00fchl (pleasure) begleitet wird, dagegen dass der Reiz gew\u00f6hnlich nicht ein wiederholter ist, wenn dieser Centralvorgang von Schmerz (pain) begleitet wird. Weiter ist nichts an der \u00bbmystischen Tendenz\u00ab. Zu behaupten, wie Herr Eber (S. 607) thut, dass es die Basis einer Art von \u00bbAnimismus\u00ab sei, eine \u00bbTendenz\u00ab im \u00bbReiz\u00ab zu sehen, ist ein gr\u00fcndliches Missverst\u00e4ndniss meiner Lehre, welches mich vermuthen l\u00e4sst, dass er die englische Sprache nicht v\u00f6llig beherrscht.\nEs sei noch bemerkt, dass, wer sich daf\u00fcr interessirt, mein Buch demn\u00e4chst in genauer deutscher Uebersetzung (Leipzig, Hirzel) lesen kann. Das englisch lesende Publicum wird hiermit auf meine Artikel \u00fcber \u00bbConsciousness and Evolution\u00ab (Psychological Review, May 1896) und auf \u00bbA New Factor in Evolution\u00ab (American Naturalist, June & July 1896) verwiesen.\nPrinceton University, Oct. 23, 1896.","page":162}],"identifier":"lit4257","issued":"1898","language":"de","pages":"162","startpages":"162","title":"Bemerkung zu \u201cMental Development\u201c","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:23:46.158170+00:00"}